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C A F F E E, Kanon zu drei Stimmen Text und Melodie: Karl
Gottlieb Hering (1766 – 1853) . Mehr im Volksliederarchiv:
Text dieses KinderliedesC A F F E E, Sei doch kein Muselman, Über dieses KinderliedDies ist ein dreistimmiger Kanon für Kinder ab ca. 7 Jahre (Grundschule). Carl Gottlieb Hering (1766-1853, siehe wikipedia.org) schrieb den berühmten Kaffeekanon. Laut der GEMA ist dieses Lied gemeinfrei. Melodie und VideoIn folgendem Video können Sie sich dieses Kinderlied anhören: Das Video wird in 3 Sekunden geladen ... NotenDie Noten zu diesem Kinderlied können Sie hier kostenlos aufrufen: www.ingeb.org Anhören und DownloadDieses Kinderlied können Sie hier anhören und als MP3 herunterladen: Nach obenDer Kanon wurde aus dem Singbuch verbannt An diesem C-A-F-F-E-E verbrennt man sich die FingerDas Lied C-A-F-F-E-E, das noch vor einigen Jahren in den Schulzimmern gesungen wurde, ist wegen der negativen Anspielung auf Türken und Muslime aus dem Singbuch verbannt worden. Früher nannte man ihn «Türkentrank». «C-a-f-f-e-e, trink nicht so viel Kaffee. Nicht für Kinder ist der Türkentrank, schwächt die Nerven, macht dich blass und krank. Sei doch kein Muselmann, der ihn nicht lassen kann.» Noch vor einigen Jahren sangen die Kinder in den Schulzimmern voller Inbrunst den Kanon «C-A-F-F-E-E». Damals waren solche Lieder lustig. Heute sind sie wegen der negativen Anspielung auf Türken und Muslime kaum mehr möglich. Dabei war der aus Sachsen stammende Komponist Carl Gottlieb Hering (1766–1853) wohl kaum fremdenfeindlich eingestellt. Pirmin Lang, Fachdidaktiker für Schulmusik an der Musik-Hochschule Luzern, erklärt: «Der musikalische Reiz lag in der musikalischen Umsetzung der Töne C, A, F und E, die einen Tonika-Dreiklang mit nachfolgendem Leitton ergeben und somit die harmonische Grundstruktur des Kanons legen.» Lang bestätigt aber: Der Text müsse heute als «problematisch» betrachtet werden. Von Hering stammen weitere bekannte, unverfänglicher Kinderlieder wie «Hopp, hopp, hopp, Pferdchen lauf Galopp» und «Morgen, Kinder, wirds was geben». Pirmin Lang beschäftigt sich mit dem Liedgut, das sich für die Schule eignet. «Der Missbrauch von Liedern für politische Zwecke ist uns allen bewusst. Die Schule hat in der Vergangenheit oftmals Hand geboten zur Ausbreitung von Ideologien.» Der bewusste Umgang bei der Wahl des Liedguts sei daher unumgänglich und gehöre zur Professionalität von Lehrpersonen. «Rassistische, sexistische oder drogen- und gewaltverherrlichende Texte haben im schulischen Umfeld nichts verloren, auch wenn solche Songs sehr populär sein mögen», sagt Lang. Unter anderem verweist er auf Songs von Rapper Bushido und von Amy Winehouse. C-a-f-f-e-e, frühester bekannter Druck von 1846 C-A-F-F-E-E, dreistimmiger Kanon von C. G. Hering C-a-f-f-e-e ist ein Kanon zu drei Stimmen im Einklang.[1][2] Die Melodie und den Text des Liedes schuf Carl Gottlieb Hering (1766–1853) vor 1846.[3] Die gelegentlich zu findende Angabe, das Lied sei 1810 entstanden,[4][5] ist zwar plausibel, aber nicht belegt.[6] Obwohl das Lied in Herings eigenen Publikationen nicht nachzuweisen ist, ist seine Autorschaft u. a. durch seinen Enkel Richard Hering belegt: „Dass M. Hering […] auch die musikalische Formkunst in hervorragender Weise beherrschte, zeigen neben anderen Werken besonders seine 6-, 5-, 4- und 3stimmigen Kanons, deren einer – 3stimmiger Anti-Caffee-Kanon – auf einem mit den Tönen C, A, F, F, E, E beginnenden Thema aufgebaut ist.“[7] Das Lied wurde 1846 in einem Album zum Gedenken an Ludwig van Beethoven gedruckt.[3] Da die Beiträge in diesem Album von den Komponisten selbst eingesandt wurden – Hering ist im Register als „Einzeichner“ genannt[8] –, ist die dort gedruckte Fassung als authentisch anzusehen. Frühere Drucke sind nach Recherchen des Deutschen Volksliedarchivs derzeit nicht nachzuweisen.[6] Inhalt und geschichtlicher Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Carl Gottlieb Hering, Oberlehrer im sächsischen Zittau, schrieb wie bei Morgen, Kinder, wird’s was geben die Melodie des Liedes. Der Text ist eine Warnung vor Konsum von Kaffee, der nichts für Kinder sei, weil das Getränk sie schwach und blass aussehen ließe.[2] Ein genereller Gegner des Kaffees dürfte Hering jedoch nicht gewesen sein, wie sein Loblied auf den Kaffee für Frauenzimmer („Kaffeechen, du himmlischer Trank“) nahelegt.[9] Amedeo Preziosi: Ottomanisches Kaffeehaus (1862). Türkische Kaffeekultur war in der orientalistischen Kunst ein beliebtes Motiv. Der Kaffee war im 17. Jahrhundert aus dem Osmanischen Reich nach Zentraleuropa gelangt.[10][11] Die ersten Kaffeehäuser in Deutschland wurden in den 1670er Jahren gegründet, das erste Wiener Kaffeehaus 1685. Schon 1734 setzte Johann Sebastian Bach dem ausufernden Kaffeegenuss seiner sächsischen Landsleute in seiner „Kaffeekantate“ Schweigt stille, plaudert nicht BWV 211 ein ironisches Denkmal. Dass die Handelswege des Kaffees im 19. Jahrhundert über die Türkei nach Mitteleuropa führten und dieser dort lange Zeit primär mit türkischem Mokka identifiziert wurde, erklärt die Bezeichnung „Türkentrank“ – einen Begriff, für den das Grimmsche Wörterbuch Herings Kanontext als einzigen Beleg anführt.[12] Die Verwendung dieser Wortwahl wird in der Literatur unterschiedlich gewertet. Die Publizistin Ulla Heise befindet, Hering habe „fremdenfeindliche Tendenzen“ dabei nicht im Sinn gehabt, seine Beweggründe seien vielmehr einerseits medizinischer Natur gewesen, andererseits habe er die wirtschaftliche Lage im Dreiländereck im Blick gehabt, in der viele Kinder aktiv am Kaffeeschmuggel beteiligt waren.[13] Demgegenüber verweist die Literaturwissenschaftlerin Kathrin Wittler darauf, dass der Text mit dem Negativbeispiel des „kranken Türken“ in einer langen Tradition stehe (die später in dem Wort vom „kranken Mann am Bosporus“ gipfelte) und sich damit als Produkt des Orientalismus des 18. und 19. Jahrhunderts erweise.[6] Melodie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Melodie ist in der heute üblichen Form wiedergegeben,[14][1] die vom Original[3] an einigen Stellen abweicht. Der Textanfang „C – a – f – f – e – e“ ist dabei den Noten c, a, f, f, e und e unterlegt, die auf diese Weise zu einem Tonsymbol werden, ähnlich den Motiven B-A-C-H oder DSCH. Das entspringt Herings pädagogischem Ansatz, Kindern mit einfachen Liedern und Kanons die Grundlagen der Musiklehre nahezubringen.[15] So komponierte er einen Kanon Bald in Vierteln, bald in Achteln singen wir, in dem der Text mit den benannten Notenwerten korrespondiert.[16] Die Idee, das Lernen von Notennamen mit den entsprechenden Melodietönen zu verbinden, findet sich schon im 11. Jahrhundert in Guido von Arezzos pädagogischem Einsatz des Johannes-Hymnus Ut quaeant laxis zum Erlernen der Solmisationssilben. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt Eusebius Mandyczewski mit seinen Intervall-Kanons.[17] Das Motiv c, a, f, f, e, e war auch von anderen Komponisten verwendet worden. Eduard Marxsen, der Lehrer von Johannes Brahms, veröffentlichte 1831 eine Phantasia alla Moda über dieses Thema.[18] Hieronymus Payer komponierte 1844 zum 200-jährigen Jubiläum der Einfuhr des Kaffees nach Europa unter dem Titel Camellien Variationen „über das beliebte Buchstaben-Thema C, A, F, F, E, E“.[19][20] Da die Entstehungszeit von Herings Kanon nicht gesichert ist, kann derzeit keine Aussage darüber getroffen werden, ob die genannten Komponisten von dem Kanon angeregt wurden oder ob umgekehrt Hering das Thema von einer der Kompositionen aufgriff. Text[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Originaltext: Heute üblicher Text: Wegen der heute als despektierlich verstandenen Begriffe „Türkentrank“ und „Muselmann“ wurden in jüngerer Zeit auch im Sinne einer diskriminierungsfreien Sprache entschärfte Textversionen vorgeschlagen. So ist in einem verbreiteten Schulliederbuch einfach von „heißem Trank“ die Rede.[21] Eine andere Textversion lautet:[22] C-a-f-f-e-e, Eine Umdichtung mit der Zeile „… ich trink so gern Kaffee …“ stammt von Hans Grischkat.[5] Eine weitere Umdichtung als CAFFEE-Protestkanon,[23] der die Notwendigkeit von fair gehandeltem Kaffee postuliert, schuf der Religions- und Musikpädagoge Siegfried Macht.[24][25] Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kanon wird bis heute in Kindergärten und in der Grundschule gesungen. Er eignet sich auch zur Verwendung in Kanon-Quodlibets mit anderen Kanons gleicher metrischer Struktur wie Himmel und Erde müssen vergehn und Es tönen die Lieder.[26][27] Auch die Kanons Heut’ kommt der Hans zu mir,[28][24] Lasst uns jauchzen, lasst uns singen und Drei Gäns im Haberstroh[29] sowie das Volkslied Hab’ mein’ Wage vollgelade[30][24] wurden zum Quodlibet kombiniert. Der Komponist Rupert Doppelbauer ergänzte das Quodlibet durch ein Ostinato.[31] Bearbeitungen schufen u. a. Gerhard Maasz als Eine kleine Vespermusik über C-a-f-f-e-e für Chor und Kammerensemble[32] und Kees Vlak als C-a-f-f-e-e variations.[33] Im von Tomi Ungerer illustrierten Großen Liederbuch ist der Kanon mit einer zusätzlichen Bassstimme von H. R. Witzig abgedruckt.[34] Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wie geht das Lied Caffee trink nicht soviel Kaffee?«C-a-f-f-e-e, trink nicht so viel Kaffee. Nicht für Kinder ist der Türkentrank, schwächt die Nerven, macht dich blass und krank. Sei doch kein Muselmann, der ihn nicht lassen kann.»
Was ist ein Türkentrank?Dass die Handelswege des Kaffees im 19. Jahrhundert über die Türkei nach Mitteleuropa führten und dieser dort lange Zeit primär mit türkischem Mokka identifiziert wurde, erklärt die Bezeichnung „Türkentrank“ – einen Begriff, für den das Grimmsche Wörterbuch Herings Kanontext als einzigen Beleg anführt.
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