Bei starken schmerzen gleich übelkeit

Kurzübersicht

  • Beschreibung: Übelkeit ist ein unangenehmes Gefühl im Oberbauch mit Appetitverlust und ggf. Druck-/Krampfgefühl im untern Schlund. Auch vermehrter Speichelfluss und Brechreiz sind möglich. Bei Erbrechen schließlich kommt es zur Entleerung von Mageninhalt über die Speiseröhre und den Mund.
  • Ursachen: z. B. Vergiftungen, Alkohol und Nikotin, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Nervosität, Leistenbruch, Blinddarmentzündung, Magengeschwür, Leberentzündung (Hepatitis), Leberversagen, Nieren- oder Gallenkolik, Nierenbeckenentzündung, Herzschwäche/-infarkt, Sonnenstich und Hitzschlag, Migräne, Schlaganfall durch Hirnblutung, Störung des Gleichgewichtssinns bei Reisen mit Schiff/Flugzeug/Auto/Bus/Bahn, Schwangerschaft (auch Eileiterschwangerschaft), Medikamente
  • Behandlung: Oftmals helfen Hausmittel wie Tee (Kamille, Melisse etc.), Zwieback, Ingwer oder alternative Heilmethoden wie Homöopathie und Akupressur. Ist die Ursache eine Grunderkrankung wie Magengeschwür muss diese ärztlich behandelt werden.
  • Wann zum Arzt? Bei anhaltender bzw. regelmäßig auftretender Übelkeit, rasch zunehmenden Schmerzen im Bereich Nabel/Leiste, Bluterbrechen sowie bei Erbrechen nach Genuss von Pilzgerichten oder Konserven.
  • Diagnostik: Patientengespräch, körperliche Untersuchung, ggf. Blut-/Stuhluntersuchung, Ultraschalluntersuchung, Wasserstoff-Atemtest (zur Abklärung von bestimmten Nahrungsmittelunverträglichkeiten), neurologische Untersuchung

Übelkeit und Erbrechen: Beschreibung

Bei starken schmerzen gleich übelkeit

Übelkeit wird meist als unangenehmes Gefühl im Oberbauch definiert, das mit Appetitverlust verbunden ist. Manchmal kommt ein Druck- oder Krampfgefühl im unteren Schlund (Hypopharynx) hinzu. Nimmt die Übelkeit zu, stellen sich vermehrter Speichelfluss (Hypersalivation) und Brechreiz ein. Manchmal kommt es auch tatsächlich zum Erbrechen.

Je nach Auslöser der Übelkeit können weitere Begleitsymptome auftreten wie beispielsweise:

  • Bauchschmerzen (etwa bei Blinddarmentzündung)
  • Brustschmerzen (bei Herzinfarkt)
  • Kopfschmerzen bzw. Migräne
  • Fieber, Husten, Schnupfen (bei Grippe)

Brechzentrum im Gehirn

Übelkeit und Erbrechen werden vom Brechzentrum im Gehirn gesteuert. Schlecht wird einem vermutlich, wenn dieses Brechzentrum milde stimuliert wird. Bei einer stärkeren Aktivierung kommt es zum Erbrechen. Auslösende Reize können ganz unterschiedlicher Natur sein: Ekel, starke Schmerzen, Schock, Magen-Darm-Infektionen, Anstieg des Hirndrucks, Medikamente, Giftstoffe oder einer Störung des Gleichgewichtsorgans im Innenohr.

Übelkeit und Erbrechen: Ursachen und mögliche Erkrankungen

Übelkeit und Erbrechen können sehr viele Ursachen haben. Die wichtigsten sind:

Vergiftungen, Genuss- und Suchtmittel

Lebensmittelvergiftung: Durchfall, krampfartige Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen können auf eine Lebensmittelvergiftung hindeuten. Auslöser sind Giftstoffe, die über die Nahrung aufgenommen werden. Meist handelt es sich dabei um Bakteriengifte (etwa von Salmonellen oder Staphylokokken), manchmal auch um Giftstoffe von anderen Organismen (wie Pilzgifte) oder um chemische Gifte (Blei, Kupfer, Zink etc.).

Sonstige Vergiftungen: Übelkeit und Erbrechen können auch bei anderen Vergiftungen auftreten, etwa einer Vergiftung mit Medikamenten, Kohlenmonoxid oder Pflanzenschutzmitteln. Bei Verdacht auf eine Vergiftung sollten Sie sofort den Giftnotruf wählen!

Alkohol und Nikotin: Alkohol und Nikotin sind für den Körper Giftstoffe. Die Dosis entscheidet, ob es bei den erwünschten Wirkungen (wie Anregung, Beruhigung, Entspannung) bleibt oder aber Vergiftungssymptome auftreten. In leichteren Fällen sind dies zum Beispiel Übelkeit, Erbrechen und Nervosität. Bei schwerer Alkohol- oder Nikotinvergiftung sind unter anderem auch Krämpfe und Bewusstseinsstörungen (zum Teil bis hin zum Koma) möglich. Rufen Sie in solchen Fällen sofort den Notarzt! Übrigens können Übelkeit, Erbrechen und Nervosität auch als Entzugssymptome bei bestehender Alkohol- oder Nikotinsucht auftreten.

Koffein: Auch ein Zuviel an Koffein (Kaffee, koffeinhaltige Energydrinks etc.) kann für Übelkeit, Erbrechen, Nervosität und Schwitzen sowie eventuell Konzentrationsproblemen und Zittern verantwortlich sein. Der Entzug der gewohnten Koffeindosis kann die gleichen Symptome hervorrufen.

Drogen: Eine Überdosis an Drogen sowie der Entzug von Drogen bei bestehender Drogensucht können Übelkeit, Erbrechen, Verwirrtheit, zunehmende Bewusstseinstrübung bis hin zum Koma sowie eventuell starke Unruhe und Krampfanfälle auslösen. Rufen Sie sofort den Notarzt!

Allgemeine Ursachen im Bauchraum

Akuter Bauch (Akutes Abdomen): Dabei handelt es sich um einen bedrohlichen Symptomkomplex aus plötzlich auftretenden, heftigen Bauchschmerzen, angespannter („brettharter“) Bauchdecke sowie vegetativen (nicht willentlich steuerbaren) Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbrüchen, Herzrasen und Blutdruckabfall. Ein akutes Abdomen kann sich bei fast allen akuten Erkrankungen im Bauchraum entwickeln (z.B. bei akuter Blinddarmentzündung, Darmverschluss, Gallenkolik etc.). In seltenen Fällen ist ein akuter Bauch die Folge von Erkrankungen außerhalb des Bauchraumes wie instabiler Angina pectoris (Brustenge) oder Herzinfarkt. Verständigen Sie sofort den Notarzt!

Eingeklemmter Leistenbruch: Ein Leistenbruch ist eine krankhafte Ausstülpung des Bauchfells durch eine angeborene oder erworbene Lücke in der Bauchwand im Bereich der Leiste. Zusammen mit einem Teil des Bauchfells (Bruchsack) kann auch eine Darmschlinge ausgestülpt und dabei eingeklemmt werden. Erste Anzeichen dafür sind plötzlich auftretende starke Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Der Bruchsack ist hart, schmerzhaft und lässt sich nicht mehr zurück in den Bauchraum schieben. Verständigen Sie sofort den Notarzt!

Bauchfellentzündung (Peritonitis): Sie entwickelt sich beispielsweise bei Magendurchbruch, Blinddarmentzündung, mechanischem Darmverschluss und akuter Bauchspeicheldrüsenentzündung. Es treten dabei die Anzeichen eines Akuten Abdomens (siehe oben) auf: Übelkeit, Erbrechen (selten Koterbrechen), rasch zunehmende, heftigste Bauchschmerzen, brettharter Bauch, kalter Schweiß und Herzrasen, oft auch Angst und Fieber. Verständigen Sie sofort den Notarzt!

Ursachen im Magen-Darm-Trakt

Nahrungsmittelunverträglichkeit: Übelkeit und eventuell Erbrechen nach dem Konsum bestimmter Nahrungsmittel kann auf eine Unverträglichkeit gegenüber gewissen Inhaltsstoffen der Nahrung hindeuten. Beispiele sind Milchzuckerunverträglichkeit (Laktoseintoleranz), Fruchtzuckerunverträglichkeit (Fruktoseintoleranz) sowie Unverträglichkeitsreaktionen mit Beteiligung des Immunsystems – dazu zählen beispielsweise Nahrungsmittelallergien (etwa Kuhmilchallergie) und Zöliakie (Glutenunverträglichkeit). Bei solchen Erkrankungen treten oft auch Bauchschmerzen, Durchfall und/oder Blähungen auf.

Überlastung des Magens: Wenn man zu viel oder zu schnell gegessen hat, kann es zu Völlegefühl, Übelkeit und eventuell Erbrechen kommen.

Reizmagen: Übelkeit, Erbrechen und Aufstoßen sowie Schmerzen und/oder Druckgefühl in der Magengegend können auf einen Reizmagen (funktionelle Dyspepsie) hinweisen.

Gastritis: Vor allem Übelkeit nach dem Essen, begleitet von Erbrechen, Aufstoßen sowie Schmerzen und/oder Druckgefühl in der Magengegend sind mögliche Warnsignale einer akuten Gastritis (Magenschleimhautentzündung).

Magen- bzw. Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus ventriculi/duodeni): Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre können Übelkeit, Erbrechen, Aufstoßen, Appetitlosigkeit sowie Schmerzen und/oder Druckgefühl in der Magengegend auslösen. Bluterbrechen (Hämatemesis) und/oder schwarzer Stuhl (Teerstuhl) treten auf, wenn das Geschwür zu bluten beginnt.

Magenkrebs (Magenkarzinom): Mögliche Anzeichen für Magenkrebs sind ein unangenehmer Geruch beim Aufstoßen mit Magenschmerzen, neu auftretende Abneigung gegen bestimmte Speisen (vor allem Fleisch), Übelkeit, Völlegefühl, Appetitlosigkeit und Gewichtsabnahme.

Magendurchbruch (Magenperforation): Sowohl ein Magengeschwür als auch Magenkrebs können die Magenwand durchbrechen, sodass eine Verbindung zur offenen Bauchhöhle entsteht. Eine solche Magenperforation macht sich durch plötzlich eintretende, bohrende Schmerzen bemerkbar, die oft in die linke Schulter ausstrahlen. Die Bauchdecke wird bretthart, Übelkeit und Erbrechen können auftreten (Akutes Abdomen).

Reizdarm: Wiederkehrende Übelkeit, Aufstoßen und Appetitlosigkeit mit Bauchschmerzen sowie ein Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung sind mögliche Anzeichen für einen Reizdarm.

Blinddarmentzündung (Appendizitis): Eine Blinddarmentzündung löst Übelkeit, Erbrechen und rasch zunehmende Schmerzen aus, die vom Nabel in den rechten Unterleib wandern.

Infektiöse Durchfallerkrankung (Magen-Darm-Grippe, Brechdurchfall): Durch Viren oder Bakterien (seltener Parasiten) verursachte Magen-Darm-Entzündungen gehen mit starken Durchfällen, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen einher. Die Beschwerden klingen meist innerhalb weniger Tage von allein wieder ab.

Darmverschluss (Ileus): Bei einem Darmverschluss ist der Nahrungstransport im Darm teilweise oder vollständig unterbrochen. Beim mechanischen Darmverschluss ist der Grund eine Einengung im Darm (etwa aufgrund von Darmkrebs, Polypen, Kotballen oder Fremdkörpern im Darm). Beim Paralytischen Ileus (Darmlähmung) sind die Darmwandbewegungen gelähmt (etwa durch Bauchfell- oder Blinddarmentzündung, Gallenkolik, bestimmte Medikamente oder Verschluss einer Darmarterie). Ob mechanisch oder paralytisch – ein Darmverschluss ruft Übelkeit, Erbrechen (selten Koterbrechen), rasch zunehmende, heftigste Bauchschmerzen und einen aufgetriebenen Bauch hervor (Akutes Abdomen). Rufen Sie sofort den Notarzt!

Verschluss einer Darmarterie (Mesenterialinfarkt): Der Verschluss einer oder mehrerer Darmarterien löst plötzlich einsetzende, heftige Bauchschmerzen mit Übelkeit, Erbrechen und Kreislaufdepression (Blutdruckabfall etc.) aus. Nach drei bis vier Stunden lassen die Beschwerden oft für einige Zeit nach. Innerhalb von etwa 24 Stunden kommt es aber zu Darmlähmung und einer sogenannten Durchwanderungsperitonitis – einer Bauchfellentzündung, verursacht durch Bakterien. Die Erreger gelangen aus den Darmschlingen, die von der Blutzufuhr abgeschnitten und dadurch abgestorben sind, in die Bauchhöhle. Rufen Sie sofort den Notarzt!

Ursachen im Bereich von Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse

Leberentzündung (Hepatitis): Übelkeit, Appetitlosigkeit, Abneigung gegen Fett und Abgeschlagenheit können auf eine akute Virus-Hepatitis hinweisen. Die Betroffenen verspüren ein Druckgefühl im rechten Oberbauch, eventuell begleitet von Gelbsucht, dunklem Urin, entfärbtem Stuhl und Juckreiz.

Akutes Leberversagen: Eine plötzliche Abnahme der Leberfunktion ohne zuvor bekannte Lebererkrankung kann zum Beispiel die Folge einer akuten Virus-Hepatitis oder Medikamentenvergiftung sein. Es kommt oft zu Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen.

Gallenkolik: Eine Gallenkolik macht sich durch Übelkeit, Erbrechen und sehr starke kolikartige Schmerzen im rechten Oberbauch bemerkbar. Auch ein Ausstrahlen der Schmerzen in die rechte Schulter, Gelbsucht, dunkler Urin und Juckreiz sind möglich. Verursacht wird eine Gallenkolik durch eine Gallenblasenentzündung oder einen im Gallengang festsitzenden Gallenstein. Sofort den Notarzt rufen!

Akute Bauchspeicheldrüsenentzündung (Akute Pankreatitis): Eine akute Pankreasentzündung äußert sich oft auch in Begleitsymptomen wie Übelkeit, Erbrechen und gürtelförmigen Oberbauchschmerzen einher. Die Beschwerden treten oft einige Stunden nach dem Genuss von Alkohol oder fettem Essen auf. Weitere Symptome wie Fieber und Gelbsucht können hinzukommen. Sofort den Notarzt rufen!

Chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung (Chronische Pankreatitis): Eine chronische Pankreatitis löst dauerhaft oder wiederholt auftretende Episoden (Phasen, Abschnitte) von Übelkeit, Erbrechen sowie Schmerzen in Oberbauch und Rücken aus. Oft verschlimmern sich die Beschwerden durch fettreiches Essen und Alkohol. Auch massiger, fettglänzender Stuhl sowie eine Gewichtsabnahme sind möglich.

Bösartiger Tumor der Bauchspeicheldrüse (Pankreaskarzinom): Zu den wichtigsten Symptomen von Bauchspeicheldrüsenkrebs zählen Oberbauchbeschwerden, die gürtelförmig in den Rücken ziehen, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Mattigkeit und Abnahme der Leistungsfähigkeit.

Ursachen im Bereich der Nieren

Nierenkolik: Sie löst Übelkeit, Erbrechen und sehr starke, kolikartige Schmerzen in einer Flanke aus. Die Schmerzen strahlen oft in den seitlichen Unterbauch, in die Schamlippen beziehungsweise Hoden und/oder in den Rücken aus. Eventuell findet sich Blut im Urin. Sofort den Notarzt alarmieren!

Akute Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis): An Übelkeit, Erbrechen sowie Schmerzen im Oberbauch und an den Flanken kann auch eine akute Nierenbeckenentzündung schuld sein. Ebenfalls dafür sprechen Fieber, Schüttelfrost und Schmerzen beim Wasserlassen.

Harnvergiftung (Urämie) bei Nierenversagen: Als Nierenversagen wird eine rasche oder langsamer fortschreitende Abnahme der Nierenfunktion bezeichnet. Man spricht auch von akutem oder chronischem Nierenversagen. In schweren Fällen sammeln sich im Körper harnpflichtige Stoffe an (Stoffe, die nur über die Nieren ausgeschieden werden können). Dies löst dann eine Harnvergiftung (Urämie) aus. Sie ist unter anderem erkennbar am Uringeruch von Atem und Haut, an Übelkeit, Erbrechen, bräunlich-grauer Haut sowie Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme).

Addison-Krankheit: Diese Funktionsstörung der Nebennierenrinde wird auch Morbus Addison genannt. Es werden dabei zu wenig oder gar keine Nebennierenrindenhormone produziert. Zu den wichtigsten Anzeichen zählen Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen mit Gewichtsabnahme und Austrocknung, Schwäche, niedriger Blutdruck, vermehrte Haut- und Schleimhautpigmentierung, depressive Verstimmung und gesteigerte Erregbarkeit.

Ursachen im Bereich der Geschlechtsorgane

Eileiterriss bei Eileiterschwangerschaft: Wenn sich eine befruchtete Eizelle im Eileiter anstatt in der Gebärmutter einnistet und heranwächst, kann sie schließlich den Eileiter zerreißen. Die Folge sind starke Blutungen in den Bauchraum mit Ausbildung eines Akuten Abdomens (unter anderem mit Übelkeit und Erbrechen).

Eileiter- und Eierstockentzündung (Akute Adnexitis): Eine akute Entzündung von Eileiter und Eierstock geht mit stechenden Schmerzen im Unterbauch (ein- oder beidseitig), Fieber, gelblich-grünem, übelriechendem Ausfluss und ausgeprägtem Krankheitsgefühl einher. Greift die Entzündung auf das Bauchfell über (Bauchfellentzündung), können Übelkeit und Erbrechen hinzukommen.

Stielgedrehte Eierstockzyste (Ovarialzyste): Eierstockzysten sind mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume (Blasen) an oder in den Eierstöcken. Sie entwickeln sich vor allem infolge der hormonellen Veränderungen kurz nach der Pubertät sowie vor den Wechseljahren. Meist verschwinden Eierstockzysten von allein wieder. Eine seltene Komplikation ist die Drehung einer Eierstockzyste um ihren Stiel, verursacht durch ruckartige, schnell abgebremste Körperbewegungen. Durch die Drehung werden die zuführenden Blutgefäße des Eierstockes abgedrückt – der Eierstock droht abzusterben. Die Stieldrehung einer Eierstockzyste kann von Übelkeit, Erbrechen, Pulsbeschleunigung und Schweißausbruch begleitet werden.

Hodenverdrehung (Hodentorsion): Die plötzliche, einseitige (manchmal auch beidseitige) Drehung des Hodens um seine eigene Achse tritt vor allem bei Säuglingen bis zum zweiten Lebensjahr sowie bei Jugendlichen zwischen 15 und 20 Jahren auf. Sie verursacht plötzliche und sehr starke Hodenschmerzen, die in die Leistengegend und den Unterbauch ausstrahlen können. Der betroffene Hoden ist stark druckempfindlich, der Hodensack angeschwollen. Häufig treten auch Übelkeit und Erbrechen auf. Nach etwa sechs Stunden ist der Hoden unwiderruflich geschädigt, daher muss schnellstens operiert werden.

Ursachen im Bereich von Herz und Kreislauf

Akute Herzschwäche (Herzversagen): Ein sich innerhalb von Minuten bis Stunden entwickelndes Pumpversagen des Herzens zeigt sich an akuter Schwäche, Unwohlsein, Übelkeit, rasch zunehmender Atemnot, Herzklopfen, Herzrasen, sehr niedrigem Blutdruck sowie Schockzeichen. Sofort den Notarzt alarmieren!

Chronische Herzschwäche: Eine chronische Herzschwäche (Herzinsuffizienz) entwickelt sich über Monate bis Jahre und kann entweder nur eine Herzhälfte oder das ganze Herz betreffen. Zu den Anzeichen einer Rechtsherzinsuffizienz zählen unter anderem Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Übelkeit, Blähungen und Wasseransammlungen (Ödeme) in den Unterschenkeln.

Herzinfarkt (Myokardinfarkt): Treten Übelkeit, Erbrechen, starke Schmerzen oder Engegefühl in der Brust, Atemnot, kalter Schweiß und Angst auf, könnte ein Herzinfarkt der Grund sein. Sofort den Notarzt alarmieren!

Herzenge (Angina pectoris): Die gleichen Beschwerden wie ein Herzinfarkt kann auch eine Angina pectoris hervorrufen, also eine vorübergehende Minderdurchblutung des Herzmuskels. Rufen Sie sofort den Notarzt! Nur er alarmierte kann erkennen, ob ein Herzinfarkt oder eine Angina pectoris die Übelkeit, das Erbrechen, die starken Schmerzen oder das Engegefühl in der Brust, die Atemnot, den kalten Schweiß und die Angst verursacht.

Blutdruckentgleisungen bei hohem Blutdruck: Wenn der Blutdruck von Bluthochdruck-Patienten plötzlich auf Werte über 230/130 mmHg hochschießt, sprechen Mediziner von Hypertensiver Krise. Sie kann rasch in einen Hypertensiven Notfall übergehen, bei dem zudem Anzeichen einer Organschädigung auftreten. So können etwa Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen, Krampfanfälle, Lähmungen sowie Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma auf eine Schädigung des Gehirns (zum Beispiel Blutung, Infarkt) durch den plötzlichen massiven Blutdruckanstieg hindeuten. Rufen Sie sofort den Notarzt!

Ursachen im Gehirn

Höhenschwindel: Schwankschwindel und Übelkeit beim Blick in die Tiefe (etwa auf einer Hängebrücke) sind eine normale Reaktion des Körpers. Es können sich aber Übelkeit und Erbrechen einstellen. Angenehmer macht das Übelkeit und Erbrechen aber auch nicht.

Hitzschlag/Sonnenstich: Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen nach einem längeren Aufenthalt in der prallen Sonne sind oftmals Anzeichen für einen Sonnenstich beziehungsweise einen Hitzschlag. Ebenfalls dafür sprechen eine heiße, rote Haut, fehlendes Schwitzen, Schwindel und Schwäche. Kommt es zusätzlich zu einer Bewusstseinstrübung, sollten Sie den Notarzt rufen!

Migräne: Die wiederholt auftretenden, starken, meist pulsierenden und einseitigen Kopfschmerzen werden oft von Übelkeit, Erbrechen, Lärm- und Lichtempfindlichkeit sowie eventuell Missempfindungen, Seh- und Sprachstörungen begleitet.

Hirnblutung: Reißt plötzlich ein Hirngefäß (etwa bei Bluthochdruck, Arteriosklerose oder einer sackförmigen Gefäßausbuchtung = Hirnaneurysma) kann das einschießende oder rasch zunehmende, starke bis unerträgliche Kopfschmerzen, Bewusstseinstrübung sowie Übelkeit und Erbrechen auslösen. Je nach Ort der Hirnblutung sind auch Nervenausfälle möglich, die etwa Seh- oder Sprachstörungen sowie halbseitigen Lähmungen nach sich ziehen. Sofort den Notarzt rufen!

Schlaganfall durch Hirnblutung (Hämorrhagischer Insult): Etwa 20 Prozent aller Schlaganfälle beruhen auf einer Hirnblutung. Mögliche Anzeichen sind plötzliche einsetzende Kopfschmerzen mit Übelkeit und Erbrechen sowie oft auch Lähmungen, Krampfanfälle und Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma. Sofort den Notarzt alarmieren!

Hirn- und Hirnhautentzündung: Sowohl bei einer Enzephalitis (Hirnentzündung) aus auch einer Meningitis (Hirnhautentzündung) treten Übelkeit, Erbrechen und heftigste Kopfschmerzen auf. Meist kommt es rasch zu einer Bewusstseinstrübung. Außerdem sind ein steifer, schmerzhafter Nacken, Lähmungen, Seh- oder Sprachstörungen sowie Krampfanfälle möglich. Sofort den Notarzt alarmieren!

Frühsommer-Meningoenzephalitis: Diese von Zecken übertragene Virusinfektion (kurz: FSME) löst meist eine reine Hirnhautentzündung (Meningitis), manchmal auch zusätzlich eine Gehirnentzündung aus (Meningoenzephalitis); seltener kommt es zu einer gefährlichen Entzündung des Rückenmarks (Myelitis). Eine FSME-Infektion verläuft meist in zwei Phasen: Zunächst treten grippeähnliche Symptome mit Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen auf. Nach einer kurzzeitigen Besserung macht sich die Entzündung im Nervensystem bemerkbar, etwa mit Fieber, Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Übelkeit, Erbrechen und eventuell auch Lähmungen und Bewusstseinsstörungen.

Neuroborreliose: Die Borreliose ist eine bakterielle Infektion, deren Erreger (Borrelien) von Zecken übertragen werden. Bei etwa fünf bis zehn Prozent der Patienten greift die Infektion Monate oder Jahre nach dem Zeckenstich auf das Nervensystem über. Diese sogenannte Neuroborreliose kann unter anderem mit Übelkeit und Erbrechen einhergehen.

Schädelprellung: Wenn sich unmittelbar nach einer Kopfverletzung Übelkeit und Erbrechen einstellen, der Patient aber sein volles Bewusstsein behält, liegt vermutlich eine Schädelprellung vor. Bei anhaltendem Erbrechen den Notarzt rufen!

Schädel-Hirn-Trauma (SHT): Falls unmittelbar nach einer Kopfverletzung Übelkeit und Erbrechen auftreten und der Patient anschließend bewusstlos wird, ist entweder eine Gehirnerschütterung (leichtes Schädel-Hirn-Trauma) oder ein höhergradiges Schädel-Hirn-Trauma die Ursache. Sofort den Notarzt rufen!

Gehirntumor: Übelkeit und Erbrechen, die sich nicht mit einer Magen-Darm-Erkrankung erklären lassen, und bevorzugt am frühen Morgen und auf nüchternem Magen auftreten, können auf einen Hirntumor hinweisen. Ein weiteres mögliches Warnsymptom sind neu auftretende Kopfschmerzen, die mit der Zeit sowie im Liegen zunehmen. Sie machen sich vor allem nachts und am frühen Morgen bemerkbar, bessern sich tagsüber aber spontan.

Ursachen im Bereich der Ohren und Augen

Reiseübelkeit: Die Schaukelbewegungen auf einem Schiff, Flüge und Fahrten mit Bus, Auto oder Bahn können das Gleichgewichtsorgan im Innenohr (Vestibularapparat) stören. Es sendet dann Signale an das Brechzentrum, die Übelkeit und eventuell auch Erbrechen auslösen. Mediziner sprechen hier von der Reisekrankheit (Kinetose).

Menière-Krankheit: Diese meist einseitig auftretende Innenohrerkrankung wird auch Morbus Menière genannt. Die Patienten erleiden immer wieder Anfälle von plötzlichem Drehschwindel (mit Übelkeit und eventuell Erbrechen), haben Ohrgeräusche (Tinnitus) und eine akute Hörminderung.

Akuter Glaukomanfall (Grüner Star): Einen akuten Glaukomanfall begleiten oft Übelkeit, Erbrechen sowie unerträgliche, einseitige Stirn- und Augenschmerzen. Das betroffene Auge ist gerötet und hart, die Sicht verschwommen. Wegen Erblindungsgefahr sollten Sie sofort den Notarzt rufen oder umgehend die nächste Augenklinik aufsuchen!

Stoffwechselbedingte Ursachen

Stoffwechselentgleisung bei Zuckerkrankheit: Übelkeit, Erbrechen und krampfartige Oberbauchschmerzen bei Diabetikern sind Warnsignale für die diabetische Ketoazidose. Weitere Symptome dieser gefährlichen Stoffwechselentgleisung sind starker Durst, fruchtiger Mundgeruch und zunehmende Bewusstseinstrübung. Sofort den Notarzt alarmieren!

Azetonämisches Erbrechen:Schlanke Kinder neigen bei Infektionen (etwa, wenn sie schlecht essen und trinken) zum „Hungerstoffwechsel“, wobei sich Ketonkörper (chemische Verbindungen wie Aceton) im Blut anhäufen. In der Folge müssen sie sich bis zu 50-mal am Tag anfallsartig erbrechen, ihre Ausatemluft riecht nach Aceton, sie sind übererregt oder benommen.

Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft

Ein Brechreizauslöser ist auch die Schwangerschaft. Übelkeit und/oder morgendliches Erbrechen, Appetitstörungen sowie Widerwillen gegen bestimmte Speisen treten bei 70 bis 90 Prozent aller Frühschwangerschaften auf. Mediziner sprechen von Schwangerschaftsübelkeit (Nausea gravidarum) und Schwangerschaftserbrechen (Emesis gravidarum). Beides gilt nicht als krankhaft.

Anders verhält es sich beim seltenen schweren Schwangerschaftserbrechen (Hyperemesis gravidarum): Dabei müssen sich schwangere Frauen über den ganzen Tag und in der Nacht mehr als fünfmal übergeben. Das Erbrechen ist unabhängig von der Nahrungsaufnahme, nicht stillbar und auf keine andere Erkrankung zurückzuführen. Hyperemesis gravidarum beginnt meist in der sechsten bis achten Schwangerschaftswoche (SSW) und hält bis zur 12. bis 14. SSW (selten bis zur 20. SSW) an.

Die Frauen verlieren dabei viel Flüssigkeit, Blutsalze (Elektrolyte) und auch Gewicht, weshalb eine Behandlung unbedingt notwendig ist.

Sonstige Ursachen für Übelkeit und Erbrechen

Angst, Aufregung, Schreck, Schmerz, Ekel: Manche Menschen reagieren auf solche Faktoren mit Übelkeit und eventuell sogar mit Erbrechen.

Nebenwirkung von Medikamenten: Übelkeit und eventuell Erbrechen können als unerwünschte Wirkung verschiedener Medikamente wie etwa Eisentabletten, Antibiotika und Krebsmedikamenten (Zytostatika) auftreten.

Übelkeit und Erbrechen: Behandlung

Abhängig davon, wie stark die Beschwerden sind und was die (mutmaßliche) Ursache ist, können Sie Übelkeit und Erbrechen mit verschiedenen Hausmitteln und Medikamenten behandeln. Auch eine Akupressur kann Übelkeit lindern.

Hausmittel gegen Übelkeit und Erbrechen

In harmlosen Fällen, etwa wenn Übelkeit durch eine Autofahrt, bei Lampenfieber oder zu Beginn der Schwangerschaft auftritt, können Sie selbst viel zur Linderung von Übelkeit (Nausea) und Erbrechen (Emesis) tun.

Der wichtigste Tipp bei Erbrechen: Viel trinken! Wer sich übergibt, verliert Flüssigkeit und Mineralien. Diese Speicher müssen wieder aufgefüllt werden. Am besten eignen sich Wasser oder ungesüßte Tees.

Tee gegen Übelkeit

Vor allem Tee ist ein gutes Mittel gegen Übelkeit. Die Inhaltsstoffe vieler Heilpflanzen beruhigen den Magen und lindern Brechreiz. Die folgenden Heilpflanzen eignen sich als Hausmittel:

  • Ingwer
  • Anis
  • Kümmel
  • Melisse
  • Pfefferminze
  • Wermut
  • Kalmuswurzel

Mehr über die richtige Zubereitung und Anwendung lesen Sie in den entsprechenden Heilpflanzen-Artikeln.

Rollkur: Eine Rollkur mit Kamillentee wird bei einer Gastritis und Magengeschwüren empfohlen: Auf nüchternen Magen eine halbe Tasse Kamillentee trinken und sich für zehn Minuten auf den Rücken legen. Dann wieder eine halbe Tasse Tee trinken und sich für zehn Minuten auf die linke Seite legen.

Das Ganze mit jeweils einer halben Tasse Tee in Bauchlage und rechter Seitenlage wiederholen. Vor allem bei chronischen Beschwerden sollte die Rollkur regelmäßig wiederholt werden.

Was essen bei Übelkeit?

Verträgliche Ernährung: Verzichten Sie bei akuter Übelkeit und Erbrechen auf fettige und hochkalorische Speisen. Nehmen Sie stattdessen nur Tee, Zwieback und mit Wasser gekochten Haferschleim zu sich. Das schont den Magen.

Sobald sich Übelkeit und Erbrechen bessern, können Sie langsam wieder andere, leicht verdauliche Nahrungsmittel auf den Speiseplan setzen (helles Brot sowie gekochte, gedünstete, fettarme Speisen). Alkohol, Koffein, Rohkost, schweres, fettreiches Essen sowie scharfe Gewürze sollten Sie noch eine Weile meiden.

Ingwer: Ingwer ist ein bewährtes Mittel, um Übelkeit und Brechreiz zu behandeln und zu lindern. Kauen Sie ein Stück frische Ingwerwurzel oder besorgen Sie sich ein Ingwerpräparat aus der Apotheke.

Rettichsaft: Schwarzer Rettich enthält scharfe Senföle und Bitterstoffe, die Bakterien, Viren und Pilze hemmen und gegen Übelkeit und Magen-Darm-Beschwerden helfen können. Dazu einen schwarzen Rettich schälen, reiben und mit einer Saftpresse auspressen. Mehrmals am Tag ein bis zwei Esslöffel von dem Saft einnehmen.

Ingwer-Reis-Congee: Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) empfiehlt bei Übelkeit und Erbrechen ein Ingwer-Reis-Congee: 100 Gramm Vollkornreis mit 600 Milliliter Wasser und einem Stück klein geschnittenem Ingwer kurz aufkochen und dann auf kleiner Flamme zwei bis vier Stunden köcheln lassen (je länger, desto bekömmlicher).

Anstelle von Ingwer kann man etwa fünf Gramm gemahlenen Kardamom und etwas braunen Zucker kurz vor Ende der Kochzeit zugeben.

Wärme gegen Übelkeit

Gegen Übelkeit nach dem Essen aufgrund von Verdauungsproblemen (etwa nach fettreicher oder zu üppiger Mahlzeit) kann ein warmer Bauchwickel, eine Wärmflasche, ein Körnerkissen (Kirschkernkissen) oder ein im Wasserdampf erwärmtes Heublumensäckchen auf dem Bauch helfen.

Hausmittel haben ihre Grenzen. Wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, nicht besser oder sogar schlimmer werden, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.

Medikamente gegen starke Übelkeit

In schweren Fällen von Übelkeit und Erbrechen hilft ein Antiemetikum (wie Metoclopramid). Das Mittel hilft beispielsweise bei Übelkeit und Erbrechen aufgrund von Migräne, starken Tumorschmerzen oder einer Chemotherapie.

In schweren Fällen von Erbrechen kann der Arzt dem Patienten Infusionen verordnen, um die verloren gegangene Flüssigkeit zu ersetzen.

Übelkeit kann zudem als Nebenwirkung einiger Medikamente auftreten. Der Arzt kann in diesem Fall die Dosierung ändern oder Ihnen ein besser verträgliches Präparat verschreiben.

Sind Übelkeit und Erbrechen die Begleitsymptome einer Grunderkrankung, wird der Arzt diese behandeln. Meist verschwindet dann auch die Übelkeit.

Alternative Methoden gegen Übelkeit

Akupressur bei Übelkeit

Ein wichtiger Akupressur-Punkt bei Übelkeit und Erbrechen ist Perikard 6. Er liegt zwischen den beiden tastbaren Beugesehnen auf der Innenseite des Unterarms, etwa zweieinhalb Querfinger von den Handgelenksfalten entfernt.

Drücken Sie an dieser Stelle mit der Zeigefingerkuppe etwa eine Minute lang vom Körper in Richtung Hand. Diese Druckpunktmassage soll Übelkeit und Erbrechen schnell vertreiben. Die Wirkung von Akupressur ist wissenschaftlich jedoch umstritten.

Homöopathie bei Übelkeit

Homöopathische Mittel, die gegen Übelkeit und Erbrechen helfen sollen, sind zum Beispiel

  • Cocculus D12 (bei Reisekrankheit),
  • Ipecacuanha D12 (bei anhaltender Übelkeit ohne belegte Zunge) und
  • Colchicum D12 (wenn bereits der Anblick oder Geruch von Speisen oder der Gedanke an Essen Übelkeit und Erbrechen verursacht).

Das Konzept der Homöopathie und ihre spezifische Wirksamkeit sind in der Wissenschaft umstritten und durch Studien nicht eindeutig belegt.

Schüsslersalze

Beliebte Schüßler-Salze bei Übelkeit sind beispielsweise Nr. 4 Kaliumchloratum D6, Nr. 7 Magnesium phosphoricum D6, Nr. 8 Natrium chloratum D6 und Nr. 11 Silicea D12 (eventuell mehrere in Kombination). Geht die Übelkeit mit Erbrechen, Magenschmerzen, Druckgefühl im Bauch und leichtem Fieber einher, ist Nr.3 Ferrum phosphoricum D12 das Mittel der Wahl.

Bei Übelkeit und Erbrechen während einer Reise mit Auto, Schiff, Bus oder Bahn wird Nr. 9 Natrium phosphoricum D6 empfohlen.

Das Konzept der Schüßler-Salze und ihre spezifische Wirksamkeit sind in der Wissenschaft umstritten und durch Studien nicht eindeutig belegt.

Was hilft gegen Übelkeit in der Schwangerschaft?

Mit den folgenden Tipps können Sie Übelkeit in der Schwangerschaft lindern:

  • Nehmen Sie morgens noch im Bett ein kleines Frühstück zu sich.
  • Essen Sie tagsüber mehrere kleine, kohlenhydratreiche Mahlzeiten.
  • Meiden Sie stark gewürzte und fettige Speisen.
  • Verzichten Sie möglichst auf Kaffee, schwarzen Tee, kohlensäurehaltige Getränke.
  • Die orale Einnahme von Magnesium und Eisen ist oft nicht gut magenverträglich und kann die Symptome verschlimmern.
  • Mit frischem Ingwer sowie Vitamin B6 (Pyridoxin) lässt sich Übelkeit in der Schwangerschaft nachweislich lindern.

Übelkeit und Erbrechen: Wann müssen Sie zum Arzt?

Übelkeit und Erbrechen nach einer Autofahrt, einer Karussellfahrt oder einer zu üppigen Mahlzeit, erfordern keinen Arztbesuch. Auch eine normale „Bauchgrippe“ mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verschwindet meist wieder von allein.

Bei folgenden Fällen von Übelkeit mit oder ohne Erbrechen ist jedoch ärztliche Hilfe notwendig:

  • anhaltende oder wiederholt auftretende Nausea beziehungsweise Emesis ohne erkennbare Ursache
  • Übelkeit und Erbrechen, das länger als zwei Tage anhält (bei Kindern und alten Menschen auch schon früher wegen der Gefahr von Flüssigkeits- und Mineralstoffmangel).
  • anhaltendes, häufiges Erbrechen, galliges Erbrechen oder Erbrechen mit übermäßiger Gewichtsabnahme beziehungsweise fehlender Gewichtszunahme bei Neugeborenen/Säuglingen
  • regelmäßig auftretende Übelkeit und eventuell auch Erbrechen nach dem Genuss bestimmter Nahrungsmittel (Verdacht auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit)
  • zunehmendes Druckgefühl im rechten Oberbauch mit Übelkeit, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Abneigung gegen Fett und eventuell Gelbsucht, dunkler Urin und Juckreiz (Verdacht auf virale Leberentzündung)
  • rasch zunehmende, einseitige Schmerzen im Nabel- oder Leistenbereich mit Vorwölbung sowie Übelkeit und Erbrechen (Verdacht auf eingeklemmten Leistenbruch oder eine andere Brucheinklemmung)
  • Übelkeit, Erbrechen und Aufstoßen sowie Schmerzen und/oder Druckgefühl in der Magengegend, Appetitlosigkeit, Völlegefühl und eventuell Bluterbrechen und/oder schwarzer Stuhl (Teerstuhl). Dies kann unter anderem auf Reizmagen, akute Gastritis, Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür oder andere Erkrankungen hindeuten.
  • wiederkehrende Übelkeit, Aufstoßen, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen sowie Durchfall und/oder Verstopfung (Verdacht unter anderem auf Reizdarm)
  • anhaltende oder wiederkehrende Übelkeit mit Erbrechen, Oberbauch- und Rückenschmerzen sowie häufig einer Verschlimmerung der Beschwerden durch fettreiches Essen und Alkohol (Verdacht auf chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung oder Bauchspeicheldrüsenkrebs)
  • rasch zunehmende, starke, ein- oder beidseitige Unterbauchschmerzen mit Übelkeit und Fieberschüben (Verdacht auf akute Eileiter- und Eierstockentzündung – Besuch beim Frauenarzt noch am gleichen Tag!)
  • Übelkeit und Erbrechen nach dem Genuss von Pilzen (Verdacht auf Pilzvergiftung – Giftnotruf wählen!)
  • Übelkeit und plötzliches Erbrechen bei kleinen Kindern (Verdacht auf Vergiftung durch Verschlucken von Medikamenten, Alkohol, Putzmitteln, Zigaretten etc. – Giftnotruf wählen oder sofort ins Krankenhaus fahren!)
  • Übelkeit und Erbrechen nach dem Verzehr einer Konserve, vor allem, wenn deren Deckel gewölbt war (Verdacht auf Botulismus, einer schweren Infektionskrankheit – Notarzt rufen oder sofort ein Krankenhaus aufsuchen!)
  • plötzlich einsetzende, heftigste Schmerzen im linken Oberbauch, die in die linke Schulter ausstrahlen und von Übelkeit, Schwindel, Atemnot und Angst begleitet werden (Verdacht auf instabile Angina pectoris oder Herzinfarkt – Notarzt rufen!)
  • rasch zunehmende, starke Schmerzen, die vom Nabel in Richtung Unterbauch wandern, sowie brettharter Bauch, Übelkeit und Erbrechen (Verdacht auf Blinddarmentzündung – Notarzt rufen!)
  • plötzliche, heftige und meist gürtelförmig auftretende Oberbauchschmerzen mit Übelkeit, Erbrechen und eventuell Fieber, Gelbsucht und Schockzeichen (Verdacht auf akute Bauchspeicheldrüsenentzündung – Notarzt rufen!)
  • rasch zunehmende, meist einseitige Schmerzen im Oberbauch oder an der Flanke mit Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit und Erbrechen sowie schmerzhaftes, häufiges Urinieren (Verdacht auf akute Nierenbeckenentzündung – Notarzt rufen!)
  • wellenförmige, stärkste Flankenschmerzen, die oft in den seitlichen Unterbauch, in Schamlippen/Hoden und/oder Rücken ausstrahlen, und von Übelkeit und Erbrechen begleitet werden (Verdacht auf Nierenkolik – Notarzt rufen!)
  • stärkste, kolikartige Schmerzen im rechten Oberbauch, die oft in die rechte Schulter ausstrahlen, sowie von Übelkeit, Erbrechen und eventuell Gelbsucht, dunklem Urin und Juckreiz begleitet werden (Verdacht auf Gallenkolik – Notarzt rufen!)
  • rasch zunehmende, starke Bauchschmerzen, aufgeblähter Bauch, kein Abgang von Winden oder Stuhl, Übelkeit und Erbrechen (Verdacht auf Darmlähmung oder mechanischen Darmverschluss – Notarzt rufen!)
  • rasch zunehmende, heftigste Bauchschmerzen, brettharte Bauchdecke, Übelkeit und Erbrechen, kalter Schweiß, Herzrasen, Angst und meist Fieber (Verdacht auf Bauchfellentzündung – Notarzt rufen!)
  • rasch zunehmende, krampfartige Oberbauchschmerzen bei Diabetikern mit Übelkeit, Erbrechen, Durst und fruchtigem Mundgeruch (Verdacht auf diabetische Ketoazidose – Notarzt rufen!)
  • Übelkeit, Erbrechen, sehr starke Kopfschmerzen, meist rasche Bewusstseinstrübung sowie eventuell Nackensteifigkeit, Lähmungen, Seh- oder Sprachstörungen und/oder Krampfanfälle (Verdacht unter anderem auf Hirnhautentzündung, Hirnentzündung und Hirnaneurysmablutung – Notarzt rufen!)
  • Übelkeit, Erbrechen, unerträgliche, einseitige Stirn- und Augenschmerzen sowie Verschwommensehen (Verdacht auf einen akuten Glaukomanfall – Notarzt rufen oder umgehend eine Augenklinik aufsuchen!)
  • nach langem Aufenthalt in der Sonne oder in der Hitze: Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Schwindel, Schwäche, heiße, rote Haut, kein Schwitzen sowie Bewusstseinstrübung (Verdacht auf Sonnenstich oder Hitzschlag – Notarzt rufen!)
  • unmittelbar nach einer Kopfverletzung: Übelkeit und anhaltendes Erbrechen bei vollem Bewusstsein (Verdacht auf Schädelprellung – Notarzt rufen!)
  • unmittelbar nach einer Kopfverletzung: Übelkeit, Erbrechen und anschließend Bewusstlosigkeit (Verdacht auf Gehirnerschütterung oder Schädel-Hirn-Trauma – Notarzt rufen!)
  • bei (Verdacht auf) Konsum von Alkohol oder Drogen: Übelkeit, Erbrechen, oft Verwirrtheit, zunehmende Bewusstseinsstörung bis hin zum Koma sowie eventuell starke Unruhe und Krampfanfälle (Verdacht auf Vergiftung oder Missbrauch von Alkohol oder Drogen – Notarzt rufen!)

Übelkeit und Erbrechen: Diagnose

Mit möglichst genauen Angaben zur Krankengeschichte (Anamnese) kann der Patient dem Arzt wertvolle Hinweise zur möglichen Ursache von Übelkeit und/oder Erbrechen liefern. Wichtig ist zum Beispiel, wie lange die Beschwerden schon bestehen, ob den Patienten morgendliche Übelkeit, Übelkeit nach dem Essen oder ständige Übelkeit plagt, ob er Blut erbricht (Hämatemesis) und ob er weitere Beschwerden (wie Kopfschmerzen, Schwindel, etc.) an sich bemerkt hat.

Sehr hilfreich für den Arzt ist auch die Information, ob Übelkeit und Erbrechen Hand in Hand gehen oder nur eines der beiden Symptome auftritt. Übelkeit ohne Erbrechen spricht eher für eine Ursache im Gehirn beziehungsweise im Bereich des Stoffwechsels und weniger für einen Auslöser im Magen-Darm-Trakt (wie Bauchgrippe, Blinddarmentzündung). Umgekehrt kann plötzliches Erbrechen ohne vorangehende Übelkeit beispielsweise auf einen erhöhten Hirndruck oder bei Säuglingen auf eine Verengung am Magenausgang (hypertrophe Pylorusstenose) hindeuten.

Die Vermutung zur Ursache von Übelkeit und/oder Erbrechen, die sich aus solchen Informationen ergeben, kann der Arzt durch geeignete Untersuchungen erhärten (oder verwerfen). Die Wichtigsten sind:

Die körperliche Untersuchung ist Routine, wenn ein Patient mit unklaren Beschwerden wie Übelkeit oder Erbrechen zum Arzt kommt. Dabei erfolgt auch eine Blutdruckmessung. Sie ist besonders wichtig bei Bluthochdruckpatienten, die über Übelkeit, Erbrechen und weitere Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen etc. klagen – es besteht der Verdacht einer gefährlichen Blutdruckentgleisung (Hypertensive Krise, Hypertensiver Notfall).

Eine Blutuntersuchung kann zur Abklärung vieler Ursachen von Übelkeit und Erbrechen hilfreich sein, etwa bei Verdacht auf eine Blinddarm-, Leber- und Gallenblasenentzündung, Herzinfarkt, Neuroborreliose, Nahrungsmittelunverträglichkeit oder eine Stoffwechselentgleisung bei Diabetes.

Die Urinuntersuchung ist vor allem bei Nierenerkrankungen (bspw. Nierenversagen, Nierenbeckenentzündung, Nierenkolik) als mögliche Ursache von Übelkeit und Erbrechen angezeigt.

Eine Stuhluntersuchung wird vor allem dann durchgeführt, wenn Übelkeit und Erbrechen als Begleitsymptome einer infektiösen Durchfallerkrankung (wie Salmonelleninfektion) auftreten.

Mittels Wasserstoff-Atemtest (H2-Atemtest) lässt sich eine Unverträglichkeit gegenüber Milchzucker (Laktoseintoleranz), Fruchtzucker (Fruktoseintoleranz) oder Sorbit (Sorbitintoleranz) als Ursache von Übelkeit und Erbrechen nachweisen.

Ein Hauttest bei Allergieverdacht (zum Beispiel Prick-Test) wird zur Diagnose einer Nahrungsmittelallergie als Auslöser für Übelkeit und Erbrechen durchgeführt.

Eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie) ist angezeigt, wenn Übelkeit und Erbrechen möglicherweise durch Gallensteine, Blinddarmentzündung, eine stielgedrehte Eierstockzyste, einem Eileiterriss bei Eileiterschwangerschaft, Nieren- oder Leberversagen verursacht werden.

Herzultraschall (Echokardiografie) und Elektrokardiografie (EKG) werden durchgeführt, falls eine Herzschwäche als Ursache von Übelkeit und Erbrechen infrage kommt. Außerdem wird ein EKG bei Verdacht auf Herzinfarkt gemacht.

Durch eine Röntgenuntersuchung lassen sich beispielsweise Magendurchbruch und Darmverschluss als mögliche Ursachen von Übelkeit und Erbrechen erkennen. Eine spezielle Form der Röntgenuntersuchung (ERCP) kann etwa bei Verdacht auf eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung oder auf Bauchspeicheldrüsenkrebs sinnvoll sein.

Eine Magenspiegelung (Gastroskopie) ist notwendig, wenn der Arzt ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür, eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) oder aber einen Reizmagen als Ursache von Übelkeit und Erbrechen vermutet.

Eine Computertomografie (CT) wird durchgeführt, wenn beispielsweise Schlaganfall, Hirntumor und Bauchspeicheldrüsenkrebs als Ursache von Übelkeit und Erbrechen in Betracht kommen.

Die Kernspintomografie (Magnetresonanztomografie, MRT) kann sinnvoll sein, falls zum Beispiel Hirnhautentzündung, Gehirnentzündung, Hirnblutung, Hirntumor oder FSME Nausea und Emesis verursachen könnten.

Eine neurologische Untersuchung wird etwa bei Verdacht auf Gehirnentzündung, Migräne und Menière-Krankheit angesetzt.

Die HNO-Untersuchung unterstützt die Diagnose von Morbus Menière als Ursache von Übelkeit und eventuell Erbrechen.

Können starke Schmerzen Übelkeit auslösen?

Ausgelöst wird die Steuerung des Brechzentrums durch verschiedene Impulse wie Ekel, Magen-Darm-Infektionen und andere Erkrankungen, starke Schmerzen, ansteigender Hirndruck, Schock, Medikamente, Gifte oder durch eine Störung des Gleichgewichtsorgans im Innenohr.

Was bedeuten starke Bauchschmerzen und Übelkeit?

Werden Bauchschmerzen von Übelkeit und Erbrechen begleitet, weist dies auf Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts hin. Häufig sind sie Anzeichen einer durch Bakterien oder Viren verursachten Magen-Darm-Infektion.

Welches Organ löst Übelkeit aus?

Übelkeit entsteht, wenn das Brechzentrum im Gehirn aktiviert ist. Dies kann verschiedene Ursachen haben. In den meisten Fällen tritt Übelkeit als Begleitsymptom einer Krankheit auf. So verursachen vor allem Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes Übelkeit.

Kann eine Entzündung Übelkeit verursachen?

Symptome treten oft nur bei der akuten Gastritis auf Eine akute Gastritis beginnt meist mit einem Brennen oder Druckgefühl in der Magengegend. Saures Aufstoßen, ein aufgeblähter Bauch, Magen- oder Rückenschmerzen können hinzukommen, auch Übelkeit und Erbrechen. Oft ist der Oberbauch druckempfindlich.