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1 mobil unterwegs, Band X Edith Kohlbach Reisehandbuch Tunesien Landeskunde, Stadtbeschreibungen, Hotels, Camping, Straßenzustand, Treibstoffversorgung, GPS- Koordinaten, Einkauf, sonstige aktuelle Infos Edith Kohlbach-Reisebücher, Taunusstein

2 Text, Skizzen und Layout: Edith Kohlbach Fotos: Edith Kohlbach Titelfoto: Hinweis: Es handelt sich um eine alte Ausgabe mit Informationen aus etwa Einige Informationen wurden aktualisiert, vor allem die zu Autofähren. Außerdem danke ich Friedrick Jänniches für seine Koordinaten zu Stellplätzen, die er 2019 besucht hat. Zu erkennen ist diese neue Information an der hinzugefügten Jahreszahl Auflage Edith-Kohlbach-Reisebücher, Taunusstein. Alle Rechte vorbehalten. Reproduktion in jeder Form, auch durch elektronische Medien, auch auszugsweise, nur mit Zustimmung des Herausgebers. Internet: Die Bücher von Edith-Kohlbach-Reisebücher sind nicht in Buchhandlungen vorrätig, bitte bestellen Sie direkt in unserem Onlineshop: ISBN: xxx

3 Inhalt Hinweis: Die Seitenzahlen nicht korrekt. Vorwort... 2 Tunesien in Kürze... 2 Die Routen... Tunis... Der Norden : La Goulette Karthago Sidi Bou Said - Gammarth : Tunis - Bizerte : Bizerte - Tabarka : Tabarka - Bulla Regia - Chemtou Jendouba - Dougga - 16 Tunis... Cap Bon : Cap Bon Rundfahrt : Hammamet Sousse Monastir - Mahdia : Etappe Hammamet - Sousse : Abstecher Enfidaville - Mornag : Etappe Sousse Monastir - Mahdia : Sousse El Djem Sfax - Gabes Djerba : Gabes Houmt Souk : Inselrundfahrt Djerba : Houmt Souk Zarzis Ben Guerdane - Tataouine Mitteltunesien : Tunis El Fahs - Kairouan : Alternative: El Fahs - Ksar Lamsa - Ain Jloula - Kairouan 7 11: Kairouan - Gabes : Kairouan Makthar El Kef : El Kef Kasserine Sbeitla - Gafsa : Abstecher zu den Gebirgsoasen Die Chott - Region : Gafsa Lalla El Guettar Kebili über das Chott el-fedjadj : Gafsa Metlaoui Mides Tamerza Chebika - Tozeur - 6 Nefta... 16: Nefta El Faouar Douz über Chott-el-Djerid : Tozeur Chott el-jerid Kebili - Douz : Douz - Kebili durch die Nefzaoua-Oasen : Douz El Hamma Gabes per Piste... 3 Vom Wüstensand zum Dahar Bergland

4 Inhalt 19: Douz Ksar Rhilane : Douz Bir Soltane Ksar Hallouf - Metameur : Alternativroute Douz - Medenine : Matmata - Medenine : Douz - Matmata : Matmata Beni Kheddache Ksar Hadada - Tatouine : Ausflug Tataouine - Ksar Ouled Soltane - Djelidat - 23 Tataouine... 24: Tataouine Ksar Ghilane : Alternativroute Tataouine - Guermessa - Ksar Ghilane : Ksar Ghilane - Matmata : Beni Kheddache Ksar Ghilane : Weiterfahrt in das Sperrgebiet : Douz Bir Ghezene Bir Soltane - Kamour - Bordj Bourgiba 7 - Remada... 29: Remada - Bordj El Khadra : Bordj El Khadra - El Borma direkt : Tiaret - El Borma Praktische Hinweise für Reisen nach Tunesien 2 Anreise / Autofähren 2 Praktische und nützliche Informationen Auskünfte Ausrüstung - Ausrüstungsfirmen - Fahrzeugausrüstung - Reisekleidung - sonstiger Reisebedarf Autofahren in Tunesien - Straßennetz - Verkehrsregeln - Kraftstoff - Mietwagen - Eigenes Fahrzeug - Autoreparatur - Unfall - Wüstenpisten - Navigationshilfen - Auf der Piste verirrt - Panne in der Wüste - Antrag GPS Bettelkinder Gesundheit - Impfungen - Gesundheitsvorsorge - Ärztliche Versorgung - Apotheken - Reiseapotheke Hammam Haustiere Hochzeitsfest Hotels Internet Literatur - Landkarten - Reise-, Kultur- und Landschaftsführer - Sonstiges Medien Moscheen; Museen Notfall-Telefonnummern Post

5 Inhalt Botschaften; Konsulate Brunnen Camping Einladungen - Gastgeschenke Einreisebestimmungen - Persönliche Dokumente - Einreise mit Kraftfahrzeug - Zoll Elektrizität Essen und Trinken - Versorgung im Land - Küche - Getränke - Restaurants - Souk Feiertage und Feste Fotografieren Frau allein in Tunesien Frauen, tunesische Führer Geld Reisen im Land - mit dem Flugzeug - mit der Bahn - mit dem Bus - mit dem Taxi - mit dem Daumen Reisezeit Sicherheit / Terrorismus Souvenirs Sport Sprache - Miniwortschatz Star Wars - Locations Telefon Trinkgeld Umweltschutz Versicherung Wasserpfeife Weiterreise nach Algerien und Libyen Zeit Antike Städtenamen Register Rommels Afrika Korps Zine el Abidine Ben Ali Abdul Rahman Ibn Khaldoun Die römische Stadt Die Tunisreise Habib Bourguiba Kahina - die Berberkönigin Lakhmi - Wein aus Palmsaft La Ghriba April 2002 Kairouan - Teppiche Berberkönig Jugurtha Gefahr im Salz Die Dattelpalme Führer und andere Anmacher Die Halbnomaden von Douz Wellblechpiste General Leclerc Kurzessays

6 Vorwort Liebe Tunesien-Interessierte Tunesien hat alles zu bieten, was das Touristenherz begehrt und so fahren jedes Jahr gut eine Million Deutsche zu den sonnendurchfluteten, endlosen Sandstränden in großzügige Hotelanlagen in landestypischer Architektur, bei denen Bausünden wie in Spanien vermieden wurden. Doch das Land hat viel mehr zu bieten als Badevergnügen am Strand. Auf Schritt und Tritt ragen römische Ruinen aus dem Erdreich, finden sich punische Grabstelen, erlauben prachtvolle maurische Moscheen und Paläste einen Blick in eine Welt von 1001 Nacht. Die Medinas von Tunis, Sousse oder Sfax zeigen - abseits der Touristenpfade - ein orientalisches Leben, wie es sich seit Jahrhunderten kaum verändert hat. Aber der Höhepunkt ist eine Fahrt in den großen Süden. Eines der letzten Abenteuer unserer Tage bietet sich im Geländewagen auf sandigen Pisten abseits der Zivilisation, wo das Wasser zum kostbarsten Gut wird, wertvoller als Wein, und auch bei aller Vorbereitung und Ausrüstung und trotz der inzwischen teils erfolgten Ausschilderung Unglücksfälle immer noch nicht ausgeschlossen sind. Wer einmal die Sahara auf diese Art erlebt hat, wird leicht von einem Virus erfasst, der ihn immer wieder zurück treibt zu den Schönheiten der Wüste und der Herzlichkeit ihrer Bewohner. Nicht jeder hat Zeit und Lust, mit dem eigenen Fahrzeug nach Tunesien zu reisen. Doch die sehr guten Straßen eignen sich ideal für eine Tour per Flugzug und Mietwagen. Wer einen günstigen Flug ergattert, kann dieses Vergnügen bereits für Euro (Flug inkl. Mietwagen) für zwei Personen bekommen. Und das Leben im Land, Treibstoff sowie die zum Teil sehr schönen Hotels sind erheblich billiger als zu Hause. Der Wagen kann direkt am Flughafen übergeben und zurückgebracht werden. Der Anschlag auf die jüdische Synagoge La Ghriba im April 2002 hat viele Deutsche verunsichert und zu Zweifeln geführt, ob man weiterhin nach Tunesien fahren kann. Doch sind solche Anschläge nicht vorhersehbar und können sich überall auf der Welt ereignen, auch in Deutschland. Generell ist das Alleinreisen ungefährlicher als in einer Gruppe, da eine Gruppe viel eher zum Ziel von Terroristen wird. Bei der Arbeit zu diesem Buch hat sich eine große Liebe zu diesem Land und seinen hilfsbereiten, gastfreundlichen Menschen entwickelt. Nur wenige Schritte abseits der Touristenzentren zeigt sich ein völlig anderes, von Belästigungen freies Bild dieses liebenswerten Landes. Mein besonderer Dank für die Mithilfe an den Recherchen gilt deshalb den Bewohnern. Nicht übersehen werden sollte, dass sich natürlich auch Tunesien wirtschaftlich weiterentwickelt, verändert. Das bedeutet, dass vor allem Preise Schwankungen unterworfen sind. Dennoch wurde auf diese Angaben nicht völlig verzichtet, sie sind jedoch nur als Anhaltspunkte zu verstehen. Alle Angaben zu Einreise-, Zoll- oder Verkehrsbestimmungen, Öffnungszeiten u.a. sind mit größter Sorgfalt nach dem zum Zeitpunkt der Manuskripterstellung aktuellen Stand recherchiert. Änderungen sind nicht auszuschließen. Kilometerangaben

7 Vorwort können nur als Anhaltspunkt dienen, Unterschiede ergeben sich aus Rundungsdifferenzen und alternativen Pistenumfahrungen. Aufgrund des gestiegenen Saharatourismus werden ständig Pisten zu Asphaltstraßen ausgebaut, entstehen neue Hotels und Campingplätze. Außerdem bin auch ich nicht frei von Fehlern. Deshalb freue ich mich besonders über Mitteilungen von Fehlern, Änderungen oder ganz einfach Hinweisen zu Dingen, die Ihnen besonders gut gefallen haben, aber in diesem Führer noch nicht enthalten sind. Auch Ihre Erfahrungen in der Handhabung dieses elektronischen Reisebuches und ganz einfach, ob Ihnen der Urlaub in diesem orientalischen Land gefallen hat, würden mich interessieren, rufen Sie an, schreiben oder en Sie! COVID-19 Das Auswärtige Amt schreibt: Aufgrund der Ausbreitung von COVID-19 und damit einhergehenden Einschränkungen im internationalen Luft- und Reiseverkehr sowie Beeinträchtigungen des öffentlichen Lebens wird vor nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Tunesien weiterhin gewarnt. Seit dem 27. Juni 2020 wurde der internationale Flug- und Fährverkehr von und nach Tunesien wieder aufgenommen. Einreisende aus Ländern mit niedrigem Infektionsrisiko Liste verte, darunter Deutschland, müssen bei Einreise keinen PCR-Test vorlegen und sich nicht mehr in Quarantäne begeben. Die aktuelle Länderliste veröffentlicht das tunesische Gesundheitsministerium.

8 Tunesien in Kürze Tunesien in Kürze Staatsname: Hauptstadt: Tunesische Republik (El Djumhuriya El Tunisiya, République Tunisienne) Tunis mit 2,28 Mill. Einwohnern Staatsform: Präsidialrepublik mit Zweikammerparlament Staatsoberhaupt: Zine Al-Abidine Ben Ali (seit 7. November 1987) Regierungschef: Mohamed Ghannouchi, Premier Ministre; vom Staatspräsidenten ernannt, Amtsantritt: , Partei: RCD Nationalfeiertag: Verwaltungsgliederung: 20. März (Unabhängigkeitstag) 24 Gouvernorate, 136 Delegationen, Scheikate Volksvertretung: Zwei Kammern - Chambre des Députés: Parlament mit 189 Sitzen, nach gemischtem Mehrheits-/Verhältniswahlrecht für fünf Jahre direkt gewählt ( ), nächste Wahl 2009; Präsident: Fouad Mebazaa (Président de la Chambre des Députés), Amtsantritt: , Partei: RCD; seither jährliche Wiederwahl. Chambre des Conseillers mit 126 indirekt gewählten bzw. ernannten Mitgliedern (seit Juli 2005). Präsident: Abdallah Kallel. Landschaft und Klima: Nicht ganz 150 km Luftlinie von Sizilien entfernt liegt Tunesien am Nordrand des afrikanischen Kontinents, die Küste zum Mittelmeer hat eine Länge von km. Mit qkm ist das Land knapp halb so groß wie Deutschland und das kleinste der Maghreb (d.h. Westen) - Länder, dem äußersten Westen der arabischen Welt. Die Nachbarstaaten sind Algerien im Westen und Libyen im Südosten. Da nur 10 % der Fläche mehr als 200 km vom Meer entfernt liegen, ist der Naturraum klimatisch wie verkehrsmäßig im Vergleich zu den übrigen Maghreb-Ländern außerordentlich begünstigt. Der mediterrane nördliche Küstenbereich wird geprägt durch den Kroumir, den Ausläufer des Rif-Tell-Gebirgssystems mit Höhen bis zu m, und dem flacheren Mogod. Kühle, regnerische Winter, zuweilen mit Schnee, ermöglichen weitläufige Wälder, selbst im August kann es Niederschläge geben. Südlich daran anschließend liegt die fruchtbare Hügellandschaft um den Medjerda, der einzig größere, ganzjährig wasserführende Fluss des Landes.

9 Tunesien in Kürze Die östliche Mittelmeerküste ist in die Golfe von Tunis, Hammamet und Gabes mit herrlichen Sandstränden gegliedert. Vorgelagert sind die Inseln Djerba und die Kerkennah-Gruppe. Durch die geschützte Lage gibt es besonders im Süden oft milde, zum Baden geeignete Winter. Die weiten, fruchtbaren Ebenen im Küstenbereich bezeichnet man als Sahel. Während im Norden Wein-, Obst- und Gemüseanbau betrieben wird, dominieren weiter südlich weitläufige Olivenplantagen. Im Landesinnern folgen der Hohe Tell auf m Höhe und die Dorsale, der mitteltunesische Gebirgsrücken mit den höchsten Erhebungen (Djebel Chambi m, Djebel Bireno m). Die Dorsale wirkt zugleich als Klimascheide. Während nördlich in kühlen Wintern noch ausreichend Regen fällt, beginnt südlich davon das trockene, zentraltunesische Steppengebiet. Ab der Höhe Gafsa - Gabes beginnen die Wüstensteppen und Wüsten mit den Salzseen (d.h. Chott) Djerid, Fedjadj und Gharsa. Die Dünengebiete des Östlichen Großen Erg reichen bis in die Gegend von Douz. Östlich davon schließen sich das Bergland von Matmata und das Kalkplateau Dahar an. Das typische Wüstenklima weist heiße, trockene Sommer auf, im Winter ist es tagsüber meist angenehm warm, nach Sonnenuntergang jedoch empfindlich kalt. Temperaturunterschiede von C sind möglich. Eine große Beeinträchtigung ist der Shirokko, arab. Ghibli, ein heißer Staubwind, der tagelang die Sonne verdunkeln und eine Fahrt auf Pisten unmöglich machen kann. Mittlere Tagestemperatur in C Ort Januar April August Oktober Bizerte Tunis Hammamet Sousse Djerba Tozeur Wassertemperatur Bevölkerung: Die Einwohnerzahl betrug im Jahr ,2 Mio, das entspricht 63 Personen pro qkm. Zum Vergleich: Deutschland 232 Menschen pro qkm. Dicht besiedelt sind jedoch nur die nordöstlichen Küstengebiete, in denen 70 % der Gesamtbevölkerung wohnen. Viele Tunesier leben als Gastarbeiter im Ausland, in Frankreich sind es etwa , in Deutschland knapp Durch ein frühzeitiges Regierungsprogramm zur Familienplanung, das den freien Verkauf empfängnisverhütender Mittel und die Abtreibung in den ersten drei Monaten erlaubt - beides ohne die Zustimmung des

10 Tunesien in Kürze Ehemannes -, konnte die Geburtenziffer seit den frühen 1990er-Jahren gesenkt werden und liegt mit 17 Geburten je Einwohner erheblich unter der der Nachbarländer. Die Idealvorstellung liegt bei drei Kinder pro Ehepaar. Somit fiel auch der Anteil der unter 15jährigen an der Bevölkerung von 37 % im Jahr 1990 auf 26 % 2005 (Deutschland 14 %). Die in den Ortsbeschreibungen angegebenen Einwohnerzahlen für die Städte müssen mit Vorsicht betrachtet werden. Zwar handelt es sich um offizielle Angaben des tunesischen Amtes für Statistik, sie beinhalten aber auch die Bewohner der Siedlungen im Umkreis des Stadtgebietes. Über die Herkunft der ersten Einwohner Nordafrikas ist wenig bekannt, sie hatten keine einheitliche Rasse, Sprache oder Nation, ihre Einheit war der Stamm und die Sippe, sie lebten meist als Nomaden. Von den Griechen wurden sie Numider genannt, der Bezeichnung für Nomade, die Römer nannten jeden außerhalb ihrer Kultur und Bildung lebenden Menschen barbarus (d.h. Rohling), daraus entstand später Berber. Bedingt durch die exponierte Lage im Zentrum des Mittelmeeres war Tunesien schon früh Einwanderungsland für viele Völker. Phönizier, Römer, Vandalen, Spanier und Türken verschmolzen sich mit den ursprünglichen Einwohnern und beeinflussten auch ihre Kultur. Im 7. Jh. begann mit dem Eindringen der Araber die Islamisierung der Bevölkerung, der schließlich eine fast völlige Arabisierung folgte. Reine Berberstämme haben sich nur in einigen südlichen Gebieten (z.b. La Kesra, Takrouna, Chenini, Matmata, Djerba und im Bergland von Gafsa) erhalten, die sich ihre Sprache und Kultur durch die abgeschlossene Lage bewahren konnten. Bildungswesen: Nach der Unabhängigkeit wurde großer Wert auf den Ausbau des Schulwesens gelegt, nahezu 100 % der Kinder werden eingeschult. Die Grundschule dauert sechs Jahre, ab der 3. Klasse wird Französisch gelehrt. Danach besteht die Möglichkeit zum Besuch der sechsjährigen Sekundarstufe. Die Zahl der Hochschulen wurde von 6 bis zum Jahr 2000 auf heute 13 ausgeweitet, viele junge Tunesier studieren auch im Ausland, vor allem in Frankreich. Von den Studenten sind 57 Prozent weiblich! Der Besuch der Bildungseinrichtungen sowie die Unterkunft am Studienort sind kostenfrei, Studenten wird ferner ein Taschengeld gezahlt. Im Herbst 1989 wurde an den tunesischen Sekundarschulen Spanisch, Italienisch und Deutsch als dritte (fakultative) Fremdsprachen eingeführt, seitdem haben sich die Zahlen der Deutschlernenden und der Lehrer jeweils fast verdoppelt. Seit Juni 1992 sendet Radio Tunis International täglich ein einstündiges Programm in deutscher Sprache. Politik: 1987 setzte Ben Ali, der unter Bourguiba General, Geheimdienstchef und Innenminister gewesen war, den greisen, an Arteriosklerose leidenden Vater der Unabhängigkeit in einem gewaltlosen Staatsstreich von seinem Amt ab, das dieser sich durch eine Verfassungsänderung auf Lebenszeit gesichert hatte. Damit verbanden sich für die Menschen im Lande große Hoffnungen auf Freiheit, Demokratie, Pluralismus und einen Rechtsstaat.

11 Tunesien in Kürze Internationale Menschenrechtsorganisationen werfen dem Präsidenten aber vor, dass er sein Land immer mehr in einen Polizeistaat verwandelt habe. Meinungs-, Versammlungs- und Pressefreiheit würden unterdrückt, Oppositionelle verfolgt, ins Exil getrieben, gefoltert oder eingekerkert. Auf Druck von außen wurden Oppositionsparteien zugelassen, aber es änderte sich nichts an der politischen Wirklichkeit. Immer noch bestimmt der Präsident über die Gesetze und ihre Anwendung, Staatschef Ben Ali wurde im Oktober 1999 auf 5 Jahre wiedergewählt, die Regierungspartei RCD, d.h Rassemblement Constitutionnel Démocratique, Nachfolgerin der Neo-Destour-Partei, errang 148 von 182 Parlamentssitzen. Ben Ali hat damit die verfassungsmäßig mögliche Beschränkung auf drei Amtsperioden erfüllt. Seine Propaganda- Maschinerie steuert ein sogenanntes Volksbegehren, das die Fortsetzung von Ben Alis Präsidentschaft nach 2004 verlangt. Das bedeutet eine Präsidentschaft auf Lebenszeit und ist verheerend für die Demokratie, damit würde sich Tunesien endgültig als Diktatur entlarven. Im Mai 2002 kann der Präsident die Verfassungsänderung durchsetzen. Und im Oktober 2004 gelingt ihm erneut die Wiederwahl. Von außen und aus der Distanz wirkt Tunesien wie ein moderner pluralistischer Staat mit verschiedenen Parteien, doch die legalen Oppositionsparteien haben nichts zu sagen, die Justiz und die Medien sind mit dem Regime gleichgeschaltet, und die wirkliche Opposition wird verfolgt - die Linken, die Islamisten, die Frauen. Die Gefahr durch den Fundamentalismus ist wie in allen modern eingestellten arabischen Ländern gegeben und wird scharf unterdrückt. Vor öffentlichen Gebäuden stehen schwerbewaffnete Posten, die Polizei kontrolliert die Verkehrswege, doch Urlauber werden meist freundlich und bevorzugt behandelt. Der Polizeiapparat hat inzwischen offizielle Polizeiangehörige für nur 10 Millionen Einwohner, beträgt in etwa auch die Anzahl der Polizeiangehörigen in Frankreich, aber für über 60 Millionen Einwohner. Das offizielle Budget des Innenministeriums ist seit 1986 unter Ben Ali vervierfacht worden und von 116,1 Millionen Dinar auf 535,2 Millionen im Jahr 1999 angestiegen. Auf ihren Kennkarten haben Tunesier einen Strichcode, durch ihn lässt sich bei der zentralen Datenbank des Innenministeriums jederzeit alles Wichtige abfragen: Strafen des Trägers, Angaben zu seiner beruflichen Laufbahn, Informationen über seine politische Überzeugung oder auch Kompromittierendes aus dem Privatleben. Regierungskritiker sagen, dass dieses harte Vorgehen aus einer gemäßigten islamistischen Bewegung mit begrenzter Unterstützung eine radikale Untergrundgruppierung mit weit verbreiteten Sympathien gemacht hat und so letztlich auch den Selbstmordanschlag auf die La Ghriba Synagoge auf Djerba erst ermöglichte. Die Beziehungen zu dem Nachbarland Libyen sind wechselhaft. Seit Einrichtung der Wirtschaftsunion der Maghreb-Länder im Jahr 1988 arbeiten viele Tunesier als gut bezahlte Gastarbeiter in Libyen. Staatsreligion: Staatsreligion ist der Islam Sunnitischer Richtung, zu dem sich 98 % der Einwohner bekennen. Ferner leben etwa 1 % Europäer im Land. Daneben gibt es eine jüdische Volksgruppe, die vermutlich nach der Zerstö-

12 Tunesien in Kürze rung Jerusalems durch Nebukadnezar im 6. Jh. v. Chr. mit den Phöniziern einwanderte. Der zweite Einwanderungsstrom erfolgte im 1. Jh. n. Chr. nach der Vertreibung der Israeliten aus Palästina durch die Römer. Heute ist die Zahl stark zurückgegangen, die meisten sind nach Israel ausgewandert. Auf Djerba lebt noch eine kleine Gemeinde mit der bedeutenden Synagoge El Ghriba, in der sich jedes Jahr im Mai Pilger aus dem gesamten Mittelmeerraum einfinden. Im September findet eine Wallfahrt zum Grab des Rabbi Fraji in Testour statt. Staatssprache: Staats- und Amtsprache ist Arabisch, Französisch ist zweite Amtssprache. Wirtschaft: Nach einem Einbruch im Jahr 2002 (1,7%) stiegen die Wachstumsraten wieder deutlich an (2005: 4,2%, 2006: 5,2%). Die Stärkung der Wettbewerbs- und Exportfähigkeit des Landes stellt im Hinblick auf die Verwirklichung der Zollunion mit der EU im Jahre 2008 eine zentrale Aufgabe dar. Dieses Vorhaben ist wichtiges Element des zehnten und elften Entwicklungsplans für den Zeitraum 2002 bis Hier liegen die Prioritäten bei der Reduzierung der Arbeitslosigkeit (derzeit nach offiziellen Angaben 13,9%), Schaffung von Arbeitsplätzen, der Modernisierung der Wirtschaft und dem Aufbau einer Wissensgesellschaft bei gleichzeitiger Festigung der wirtschaftlichen und sozialen Errungenschaften. Das Auslaufen des Welttextilabkommens seit Januar 2005 stellte Tunesien vor neue Herausforderungen. Um mit Billigherstellern wie China und Indien konkurrieren zu können, muss die wichtige Textilindustrie verstärkt auf Qualität, Design und Marketing setzen. Doch scheint sie ihre Schwächephase bereits Ende 2004 überwunden zu haben. Die weitgehend auf den europäischen Markt orientierte Branche registriert bereits seit 2006 wieder steigende Investitionen, die Ausfuhrzahlen für die ersten Monate 2007 belegen den Aufschwung. Im internationalen Vergleich ist Tunesien als Produktionsstandort während der letzten Jahre attraktiver geworden. Die neuesten Exportzahlen für die ersten Monate 2007 zeigen einen deutlichen Zuwachs, nachdem in den beiden Vorjahren eine rückläufige Tendenz festzustellen war. Die außenwirtschaftlichen Beziehungen Tunesiens sind stark auf die EU ausgerichtet, sie hat am tunesischen Handelsvolumen einen Anteil von fast 80%. Hauptpartner sind Frankreich (39%), Italien (24%) und Deutschland (7,9%). Wichtigste Ausfuhrgüter sind Textilien, Erdölprodukte, Phosphatprodukte (Düngemittel), Phosphate und elektromechanische Güter wurde bei El Borma in der Nähe der algerischen Ölfelder Erdöl entdeckt. Noch ist Tunesien in der glücklichen Lage, mehr Erdöl zu fördern als zu verbrauchen, doch werden die Vorräte schon bald ausgebeutet sein. Ersatz bildet vielleicht das Erdgas, das in immer größeren Mengen gefördert wird. Auch der zweitwichtigste Bodenschatz, das Phosphat, macht der Wirtschaft aufgrund kostspieligen Abbaus und sinkender Weltmarktpreise schwer zu schaffen. Landwirtschaftliche Exportprodukte (insbesondere Olivenöl, Datteln und Zitrusfrüchte) sind zwar in absoluten Zahlen von nachgeordneter Bedeutung,

13 Tunesien in Kürze spielen aber eine große arbeitsmarktpolitische Rolle, er beschäftigt etwa ein Viertel der erwerbstätigen Bevölkerung. Deutschland ist drittgrößter Handelspartner Tunesiens. Etwa 40 % der tunesischen Importe aus Deutschland und 80 % der tunesischen Exporte nach Deutschland sind auf Unternehmen mit deutscher Kapitalbeteiligung in Tunesien sowie tunesische Lohnveredelungsbetriebe zurückzuführen. Die ca. 240 fast ausschließlich exportorientierten Unternehmen mit deutscher Kapitalbeteiligung haben bisher etwa 200 Mio. EUR investiert. Sie genießen Steuerfreiheit (sogenannte "off-shore"-unternehmen). Die Erzeugnisse des traditionellen Kunsthandwerks werden vorwiegend an Touristen im Land verkauft, Teppiche zu 90 % exportiert. Die Einnahmen aus dem Tourismus decken fast die Hälfte des Außenhandelsbilanzdefizits. Im Jahr 2001 kamen 3,3 Millionen europäische Touristen ins Land, doch erfolgte durch den Anschlag auf Djerba im Jahr 2002 ein deutlicher Einbruch, die Besucherzahlen europäischer Touristen gingen bis auf 2,37 Millionen im Jahr 2003 zurück. Erst im Jahr 2005 überschritten sie wieder die Drei-Millionen- Grenze (3,16 Mill.). Neben Besuchern aus den Nachbarländern Algerien und Libyen kamen mit 1,17 Millionen am häufigsten die Franzosen. Deutsche Touristen standen mit 572 Millionen an zweiter Stelle, gefolgt von den Italienern (473 Mill.). Noch in den Jahren 1999 und 2000 waren über eine Million Deutsche ins Land gekommen. GESCHICHTE Die Geschichte Tunesiens ist eng mit der der übrigen Maghreb-Länder verknüpft, erst um die Wende vom 16. zum 17. Jh. entwickelte das Land eine eigenständige politische Einheit. Schon in der Vorzeit gab es in Nordafrika menschliche Besiedelung, wie Werkzeug- und Skelettfunde beweisen. Mit Beginn des überseeischen Seeverkehrs ab etwa 5000 v. Chr. geriet das mit km Mittelmeerküste stark exponierte Land unter den Einfluss verschiedener Eroberer. Phönizier ca v. Chr. Um 1200 v. Chr. erreichen die Phönizier, ein großes Seefahrervolk aus dem heutigen Libanon, die tunesische Ostküste und errichten Handelsstützpunkte. Der erste war Utica. Dieser Zeitpunkt wird aber von manchen Forschern angezweifelt und in eine wesentlich spätere Periode verlegt. 814 v. Chr. landet die Phönizierin Elyssa aus Tyros mit einer Gruppe Verbannter in Nordtunesien und gründet auf einem von den Berbern überlassenen Stück Land Karthago. Die Stadt wächst rasch und erlangt durch den Seehandel großen Reichtum. Karthago stand zunächst unter direkter tyrischer Kontrolle, es wurde später das unabhängige Zentrum eines eigenen westphönizischen Handelsreiches, das sich in Nordafrika von der Großen Syrte bis an die Atlantikküste erstreckte mit Stützpunkten auf Malta, Sizilien und in Spanien. Im 6. Jh. v. Chr. kommen die Karthager in Konflikt mit den Griechen, das 5. Jh. ist geprägt von ständigen Auseinandersetzungen mit ihnen, Hamilcar zieht

14 Tunesien in Kürze 481 mit einem riesigen Heer nach Sizilien, wo er vernichtend geschlagen wird und umkommt. Infolge der zunehmenden politischen Isolierung Karthagos im Mittelmeerraum wird das tunesische Hinterland von Hamilcars Sohn Hanno erobert und einbezogen, um die Versorgung sicherzustellen. 409 zieht Hamilcars Enkel Hannibal erneut nach Sizilien und macht mit der Eroberung Himeras die Niederlage seines Großvaters wieder gut. Um 404 schließt der Karthager Hamilcar mit Dionysios, dem Tyrannen von Syracus, einen Friedensvertrag, der jedoch in den folgenden Jahren von Dionysios gebrochen wird und damit weitere Kriege nach sich zieht. Im Jahr 310 setzt Agathokles von Syracus mit einem Heer nach Afrika über und greift Karthago an, das noch nie auf eigenem Boden bedroht worden war und seine Siedlungen, abgesehen von der Hauptstadt, nicht befestigt hatte. Neapolis, Hadrumetum, Utica, Hippo und Thapsus werden eingenommen, erst 307 kommt ein Friede zustande. Im Laufe des 4. und 3. Jh. kann der Stadtstaat Rom seine Macht und seine Gebiete erheblich ausdehnen. Mit Karthago gab es Verträge, das gegenseitige Gebiet zu respektieren. Als aber Rom der Stadt Messana militärische Hilfe leistet, kommt es dadurch zum 1. Punischen Krieg von , in dessen Verlauf der römische Feldherr Regulus mit einer starken Flotte nach Afrika fährt. Sie landen bei Aspis auf der Halbinsel Cap Bon. Nach anfänglichen Erfolgen erleidet Regulus eine Niederlage und stirbt in der Gefangenschaft. Entschieden wurde der Krieg aber erst im Jahr 241 durch eine Seeschlacht bei Drepana. Karthago muss Sizilien an Rom abtreten und Kriegsentschädigungen zahlen. Hannibal In der Heimat war es unterdessen zum Aufstand der Söldner gekommen, die vergeblich den ihnen zustehenden Sold verlangten. Sie wurden zunächst nach Sicca Veneria abgeschoben, zogen aber bald vor die Tore Karthagos. Es kam zu einem grausamen Krieg, der 237 mit der Vernichtung der Söldner endete. In all diesen Kämpfen tut sich besonders der Heerführer Hamilcar Barkas hervor, der anschließend nach Spanien zog, um die iberische Halbinsel wegen ihrer Gold- und Silbervorkommen in seine Gewalt zu bringen. Dort rettet er bei einem Gefecht seinem Sohn Hannibal, später "Der Große" genannt, das Leben, fällt aber selbst. In Spanien kommt es 219 zum Ausbruch des 2. Punischen Krieges, als die Interessen Roms berührt wurden. Hannibal zieht mit seinem Heer und 38 Elefanten über die Alpen auf Rom zu und schlägt 216 bei Cannae die Römer. Im Jahr 204 landet der römische Konsul Scipio mit einem Heer in Afrika, gewinnt den Numiderfürsten Massinissa als Verbündeten und schlägt 202

15 Tunesien in Kürze Hannibal in der Schlacht von Zama. Die Karthager müssen ihre Flotte ausliefern und gewaltige Kriegsentschädigungen zahlen. Massinissa - auf der Siegerseite - dehnt seine Macht auf große Gebiete in Nordafrika aus. Die Karthager wehren sich gegen Massinissa, der immer wieder karthagische Städte vereinnahmt. Rom sendet eine Kommission unter der Leitung des Politikers Cato, die aber keine Lösung des Streites erreicht. Der von Hass gegen die Karthager erfüllte Cato beschloss nun jede seiner Reden im römischen Senat mit den Worten: "Ceterum censeo Carthaginem esse delendam - und im übrigen stimme ich dafür, dass Karthago zerstört werden muss." Als die Punier von den Numidern geschlagen werden, erzwingen die Römer die Herausgabe aller Waffen und fordern die Bewohner auf, zwecks Zerstörung die Hauptstadt zu verlassen. Die Karthager verschanzen sich und stellen in Windeseile neue Waffen her. Im Jahr 149 greifen die Römer im 3. Punischen Krieg an, können aber erst 146 nach dreijähriger Belagerung Karthago erobern Karthager werden in die Sklaverei verkauft, die Stadt bis auf die Grundmauern niedergerissen, die Fläche mit Salz bestreut und mit einem Fluch belegt, der jeden treffen soll, der Karthago wiederaufbauen will. Einige punische Städte, wie z. B. Utica, Hadrumetum, Thapsus und Leptis, waren rechtzeitig zu den Römern übergelaufen und behielten ihr Territorium. Das karthagische Land wird zur römischen Provinz Africa, die drei Söhne des toten Massinissa teilen sich die Macht über das Numiderreich. Römische Zeit 146 v. Chr n. Chr. Die punische Sprache und Kultur blieb noch hundert Jahre erhalten, doch 46 v. Chr. kommt Caesar nach Afrika und verleibt das numidische Reich als Provinz Africa Nova ein. Er gründet Karthago neu und bildet damit den Grundstock für eine römische Zivilisation. 29. v. Chr. baut Augustus das neue Karthago aus. Auch im Landesinnern werden Städte und Fernstraßen angelegt. Der in Leptis Magna (Libyen) geborene Lucius Septimius Severus wurde 193 n. Chr. zum römischen Kaiser gekrönt, er errichtet in der nordafrikanischen Provinz den Limes Tripolitanus, ein Festungsgürtel, der für Schutz sorgen soll. Auf dem fruchtbaren Land neuangesiedelte italienische Bauern liefern Getreide und Olivenöl nach Rom, die nun Africa proconsularis genannte Provinz erlebt einen wirtschaftlichen Aufschwung. Löwen, Leoparden, Elefanten und Nashörner, Giraffen, Gazellen und Strauße wurden in Massen nach Rom transportiert, um dort bei den Spielen im Amphitheater ihr Leben einzubüßen. Die einheimische Bevölkerung profitierte vom Tierfang als einträglicher Erwerbsquelle. Mosaiken zeigen, wie die Tiere von Jägern in die Transportkäfige getrieben werden. Die einheimische Bevölkerung nimmt allmählich die römische Kultur an, viele Familien erwerben das Bürgerrecht. Ab dem 2. Jh. n. Chr. dringt das Christentum bis Nordafrika vor, das dort seine ersten Märtyrer zu beklagen hat. Im 4. Jh. beginnt der Niedergang des römischen Reiches. Der Vandale Geiserich verlässt Spanien im Jahr 429 und landet mit Mann in Tanger, erobert in den folgenden zehn Jahren mit Greueltaten, Raub

16 Tunesien in Kürze und Plünderungen ganz Nordafrika und lässt sich in Karthago nieder. Die Position der Berberstämme, von den Römern aufs Land vertrieben, stärkt sich, sie greifen zunehmend die Städte an. 533 sendet der byzantinische Kaiser Justinian seinen Feldherrn Belisar, um Nordafrika dem oströmischen Reich einzuverleiben. Binnen zwei Jahren erobert dieser die Küstenstädte, das Landesinnere bleibt großenteils in der Hand von Berberfürsten. Die von den Vandalen zerstörten Festungen werden von den Byzantinern wieder ausgebaut. Islamische Zeit ab scheitert der erste arabische Vorstoß am Widerstand der Berber. Erfolgreicher ist der zweite von Okba ibn Nafi, der 670/71 an strategisch günstiger Stelle den Stützpunkt Kairouan gründet. Er wird heftig bekämpft von den Berberstämmen unter Führung von Kahina, einer Stammeskönigin aus dem algerischen Aures-Gebirge, dreißig Jahre Krieg liegen vor der endgültigen Eroberung des Landes. Im Jahr 698 zerstört Hassab ibn Numan Karthago und gründet die Wilaya (Provinz) Ifriqiya mit Musa ibn Noceir als Statthalter. Der ganze Maghreb bis nach Marokko wird islamisiert. Islamische Herrscher in Tunesien Aghlabiden Der Statthalter des algerischen Zab, Ibrahim ibn Al-Aghlab, erkauft im Jahr 800 durch Tributzahlung an den Kalifen von Bagdad Harun ar-raschid die Unabhängigkeit und begründet die erste arabische Dynastie im Osten des Maghreb, sein Sitz ist die 2 km von Kairouan entfernte Festung Al-Abbasiya. Das Land erlebt einen kulturellen und wirtschaftlichen Aufschwung. Die Macht erstreckt sich jedoch nur auf urbane Gebiete, nicht auf die ländlichen Berberstämme. Ibrahim II errichtet die neue Residenz Reqqada 10 km südlich von Kairouan Ibrahim ibn al-aghlab, Residenz Festung al-abbasiya Allah I Ziyadat Allah I Abu er Iqal Mohammed Abu Ibrahim Ahmad Mohammed II Abu el- Gharaniq Ibrahim II Residenz Reqqada, ab 894 Tunis Ziyadat Allah II Fatimiden Die Fatimiden, Nachkommen der Prophetentochter Fatima und Ali, erheben den alleinigen Machtanspruch im islamischen Reich und bekämpfen die Abbassiden in Bagdad. Einer ihrer Vertreter findet bei den Berbern der algeri-

17 Tunesien in Kürze schen Kabylei Anhänger und erobert von dort aus das aghlabidische Reich. 910 ernennt sich der Mahdi Obayed Allah in Kairouan zum Kalifen. Diese Schiiten, wie man die Anhänger Ali's nennt, werden von der Bevölkerung abgelehnt, die der strengen sunnitisch - maliktitischen Richtung angehört. 921 gründen die Fatimiden Mahdia als neue Residenzstadt. Von belagern aufständische Berberstämme Mahdia. Die Fatimiden schlagen den Aufstand mit Hilfe des Sanhadj-Berbers Ziri ibn Manad nieder und festigen ihre Macht im gesamten Maghreb. Ismail verlässt 947 die Festung Mahdia und gründet bei Kairouan die prächtige Residenz Sabra- Mansouriya, eine wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit beginnt. 969 erobern die Fatimiden Ägypten und verlegen 972 ihren Sitz in das neugegründete Kairo. Die Macht über Ifriqiya übergeben sie an ihre ziridischen Getreuen Obayed Allah el Mahdi Residenz Kairouan, ab 921 Mahdiya Abu Amrillah Ismail Al-Muizz ab 972 Sitz in Kairo Ziriden ca bezieht der erste ziridische Statthalter Bologgin ibn Ziri die Residenz bei Kairouan. 984 tritt Al-Mansur seine Nachfolge an, distanziert sich aber von den Machthabern in Kairo. Der arabische Einfluss setzt sich in der Bevölkerung durch, die Berberkultur kann sich nur in wenigen Bergregionen und auf Djerba halten. Im Jahr 1045 bricht Al-Muizz, der 4. ziridische Emir, endgültig mit Kairo und der schiitischen Glaubensrichtung und löst damit den Niedergang aus. Die arabischen Beni Hillal-Nomaden dringen um angestachelt von den Fatimiden - von Osten ins Land ein und schlagen das ziridische Heer. Der letzte Ziride zieht sich in die Festung Mahdia zurück. Die Beni Hillal erobern und verwüsten 1057 Kairouan, das damit endgültig seine Vormachtstellung verliert. Das Land verfällt in Anarchie, der wirtschaftliche Niedergang Ifriqiyas beginnt Bologgin ibn Ziri Sitz Tunis Abu Fath al-mansur Badis Al-Muizz Tamin später Al-Hassan bis 1148 Almohaden erobern die Normannen den Küstenstreifen und besetzen die meisten Städte wird Mahdia von ihnen eingenommen. Es entstehen mehrere

18 Tunesien in Kürze kleine Fürstentümer erobern die Almohaden Mahdia und vertreiben die Normannen, Tunis wird Hauptstadt wird Abd Al-Wahid ibn Abu Hafs, Vertrauter der Almohaden, zum Statthalter von Tunis eingesetzt. Hafsiden Abu Zakariya, ein Nachkomme von Ibn Abu Hafs, macht sich 1236 unabhängig von den Almohaden und begründet die Hafsidendynastie. Von ihm und seinem Nachfolger Al-Mustansir ( ) werden Ordnung und Frieden nach den langen Krisenjahren wieder hergestellt. Ifriqiya ist in dieser Zeit die einzige ruhige Oase in der zerstrittenen muslimischen Welt. Aus Spanien wandern viele maurische Flüchtlinge ein, die als qualifizierte Techniker, Künstler und Landwirte wertvoll für das Land sind. Mit dem Tode Al- Mustansirs endet diese friedliche Zeit, 100 Jahre voller Unruhen und Dynastiestreitigkeiten schwächen das Land und ermöglichen das Eindringen fremder Heere. Abu Al Abbas stellt 1370 die Ordnung wieder her, auch unter den langen Regierungszeiten seiner Nachfolger erlebt das Land eine wirtschaftliche und kulturelle Blüte, die es weder vorher noch jemals nachher besaß. In dieser Zeit leben der Historiker Ibn Khaldoun und der berühmte Arzt Ibn Arafa. Der Niedergang der Dynastie beginnt mit dem Tod Othmans im Jahr schließen die türkischen Korsaren Horudsch und Chaireddin (oder Barbarossa) ein Abkommen mit dem Hafsidenherrscher. Sie bekommen einen Großteil der Küste bis Algerien in ihre Hand, der osmanische Großherr macht Chaireddin zum Gouverneur von Algier greift Barbarossa mit seinen türkischen Truppen den Hafen von Tunis an. Sultan El-Hassan flieht und ruft Karl V. zu Hilfe landet Karl V. mit der spanischen Flotte bei La Goulette und erobert Tunis. Eine grausame Plünderung und Brandschatzung der Stadt erfolgt, an der sich die dort gefangen gewesenen christlichen Sklaven beteiligen. El-Hassan erhält sein Amt zurück, muss jedoch den Spaniern Tribut zahlen Abu Zakariya Abu Abdallah Mohammed al-mustansir Abu al Abbas Abu Faris Othman Mohammed El-Hassan Ahmad Karl V. / Phillip II.

19 Tunesien in Kürze Türkische Provinz landen die Türken mit Sinan Pascha am Cap Karthago, erobern Tunis und vertreiben die Spanier. Das Land wird türkische Provinz und erhält von Istanbul auf Zeit eingesetzte Paschas (Bey). Die Janitscharen, die Elitetruppe des Sultans, ermorden 1591 die Führungsschicht und ersetzen sie aus ihren Reihen. Diese Deys garantieren Ruhe und Ordnung im Land. Eine wichtige Einnahmequelle ist die Freibeuterei und die Gefangennahme christlicher Sklaven. Aber auch der Seehandel mit Europa blüht erhält Murad Kursu das mächtige Amt des Bey und verfügt so über Truppen und Steuereinnahmen. In den folgenden Jahren machen er und seine Nachfolger den türkischen Deys die Herrschaft streitig versuchen die Türken die Muraditen-Beys abzusetzen, die aber, verstärkt von einheimischen Truppen, die Türken zurückschlagen beendet der Türke Ibrahim ash-sharif die Herrschaft der Muraditen, kann sich aber nur bis 1705 halten Ibrahim Kara Othman Dey Youssuf Dey Sidi Murad Ahmad Khuja Mustapha Kara Kouz Ibrahim ash-sharif Lasfar Dey Husseiniden Hussein Ben Ali, Sohn eines Türken und einer Einheimischen, kann sich 1706 gegen die Türken durchsetzen und erhält von Istanbul seine Ernennung als Pascha, der Großherr hat jedoch keine wirkliche Macht mehr in Tunis. Ali Pascha, ein Neffe Husseins, setzt 1735 mit Hilfe algerischer Truppen seinen Onkel ab und wird zum Bey proklamiert. Durch seine strenge Amtsführung und die Ausbeutung des Landes macht er sich viele Feinde. Der algerische Dey, der Ali Pascha zu seinem Amt verholfen hatte und mit dem er sich inzwischen überwarf, nimmt 1756 Tunis ein und setzt Mohammed, den Sohn Husseins, auf den Thron. Dieser muss die Vorherrschaft des Algeriers akzeptieren. Unter der Regentschaft von Husseins Sohn Ali ( ) kommt das Land zur Ruhe, er pflegt gute Beziehungen zu Algerien und Frankreich kann sich sein Sohn Hammouda Pascha von der algerischen Vorherrschaft befreien. Nach seinem Tode 1814 gerät Tunesien unter die Regentschaft schwacher Herrscher, die das ehemals reiche Land ruinieren und sich bereichern. Ahmed Beys ( ) Regierungsstil versucht, die europäischen Verhältnisse zu kopieren, ohne jedoch die erforderliche ökonomische Grundlage zu haben, sein Palast in Mohammedia wird nach dem Vorbild von Versailles umgestaltet verkündet Mohammed Bey auf Druck der europäischen Konsuln -

20 Tunesien in Kürze aber zur Verärgerung der arabischen Bevölkerung - die erste Verfassung, die allen Untertanen gleich welcher Rasse, Nationalität und Religion Sicherheit und gleiche Rechte garantiert. Unter der Regierungszeit von Mohammed es- Sadok Bey kommt es daher und infolge der ungeheuren Steuerlast zu Aufruhr und Bürgerkrieg; Epidemien und Missernten verschlimmern die Lage, das Land verschuldet sich immer mehr und gerät dadurch in Abhängigkeit von den Europäern Hussein ben Ali Ali Pacha Mohammed ben Hussein Ali ben Hussein Hammouda Pacha Othman Mahmoud ben Mohammed Hussein ben Mahmoud Mustapha ben Mahmoud Ahmed ben Mahmoud Wohnsitz Mohammedia Mohammed Bey Wohnsitz Bardo Mohammed ez-zadok Wohnsitz Ksar Said Ali Bey Wohnsitz La Marsa Ahmad ben Khuja ca Mohammed Naceur Moncef ben Naceur Lamine Französisches Protektorat marschieren die Franzosen in Tunesien ein, der Bey muss in dem Vertrag von Bardo dem französischen Protektorat zustimmen. Der Vertrag sichert formell die Position des Bey und des tunesischen Staates, räumt den Franzosen aber die Stationierung ihrer Truppen und Mitsprache in wichtigen Fragen ein. Eine Verwaltung nach französischem Muster wird aufgebaut, französisches Kapital und Siedler erschließen das Land modernen Betrieben, Eisenbahn und Straßen werden gebaut gründen tunesische Intellektuelle, die französische Schulen besucht hatten, die Destour-Partei mit dem Ziel, allen Bürgern gleiche Rechte zu geben und demokratische Verhältnisse einzuführen. Es gelingt aber nicht, breite Volksmassen zur Unterstützung zu gewinnen gründen einige junge Intellektuelle, unter ihnen der Rechtsanwalt Habib Bourguiba, die mit der bisherigen Arbeit der Destour unzufrieden sind, die Neo-Destour-Partei mit dem Ziel der Unabhängigkeit. Sie finden eine breite Zustimmung in der Öffentlichkeit. Die Kolonisten greifen gegen die Neugründung sofort hart durch, können sie aber nicht zerstören. Ein Aufstand der Neo-Destour wird

21 Tunesien in Kürze 1938 von den Franzosen blutig niedergeschlagen, die Funktionäre verhaftet. Die Nationalisten arbeiten unter Führung von Habib Thameur im Untergrund weiter. Am 9. November 1942 wird Tunesien von deutsch-italienischen Truppen besetzt, doch das französische Protektorat bleibt bestehen. Bourguiba und seine Gefährten kommen frei. Im Mai 1943 ziehen die Alliierten in Tunis ein proklamiert die Neo-Destour die Unabhängigkeitsbewegung, der schließlich selbst das tunesische Schattenkabinett zustimmt. Als diese Forderung im Dezember 1951 von den Franzosen abgelehnt wird, kommt es zum blutigen Freiheitskampf, Bourguiba wird verhaftet und in die Verbannung geschickt ist Frankreich gezwungen, dem Land die innere Autonomie zu bewilligen. Rommels Afrika-Korps Im Februar 1941 übernimmt Generalleutnant Erwin Rommel - der Wüstenfuchs - in Libyen das Kommando über das deutsche Afrika-Korps mit dem Auftrag, der von den Briten bedrängten Kolonialmacht Italien beizustehen. In einem Überraschungsangriff - selbst Hitler war nicht informiert - erobert er die Cyrenaika zurück. Nach der Einnahme von Tobruk im Juni 1942, das brachte ihm den Rang eines Generalfeldmarschalls, überschreitet er die ägyptische Grenze und gelangt bis El Alamein vor den Toren Alexandrias. Fehlender Nachschub aus der Heimat ermöglicht den Briten einen vernichtenden Schlag, Rommel bleibt nur der Rückzug nach Tunesien, dessen Kolonialmacht Frankreich nach einem Waffenstillstandsabkommen mit Deutschland diesem neutral gegenübersteht. Er will sich in der von den Franzosen zum Schutz vor italienischen Angriffen aus Libyen errichteten Mareth-Stellung verschanzen, die nicht südlich umgangen werden kann. Eigene Soldaten wie auch der Gegner schätzen den Generalfeldmarschall wegen seiner zwar kühnen und entschlossenen, aber immer ritterlichen Kriegführung. Rommel ist z.b. entsetzt, als er erfährt, dass der dringend benötigte Treibstoff in doppelten Böden von Lazarettschiffen transportiert wird. Am waren Amerikaner und Briten in Marokko und Algerien gelandet und marschierten nach Osten. Hitler schickt nun endlich über Tunis und Bizerte die lang erhoffte Verstärkung - viel zu spät. Die Deutschen werden von den Tunesiern freundlich aufgenommen, sie halten die östlichen Küstenstädte, während im Westen die Alliierten vorrücken. Rommel kann zunächst noch Mitte Februar in der Schlacht am Kasserine-Pass einen Keil in die alliierte Front brechen, wird aber schon am 5. März bei Medenine - Metameur vernichtend geschlagen. Von Sfax aus fliegt er zum Führerhauptquartier, um Hitler um die Genehmigung zum Rückzug und Verlegung der Truppe nach Italien zu bitten. Doch er darf nicht nach Afrika zurück, Mann geraten nach der endgültigen Kapitulation am in Gefangenschaft. Während des Afrikafeldzuges fielen insgesamt Soldaten, darunter fast Deutsche.

22 Tunesien in Kürze Unabhängiges Tunesien Am 20. März 1956 erlangt Tunesien die Unabhängigkeit, der Bey erhält den Königstitel. Doch schon am 25. Juli 1957 wird der König abgesetzt und Habib Bourguiba zum Präsidenten der Republik ernannt, der Vater des modernen, westlich orientierten Tunesien. Er ist 30 Jahre ununterbrochen Staatspräsident, zuerst gewählt, später durch Verfassungsänderung auf Lebenszeit gibt es blutige Auseinandersetzungen auf Grund der Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der Einparteienherrschaft. Am 7. November 1987 setzt Zine Al-Abidine Ben Ali überraschend und unblutig den schwer an Arteriosklerose leidenden, greisen Staatschef ab und übernimmt dessen Amt. Der Schritt stößt auf Erleichterung und große Zustimmung in der Bevölkerung unterschreiben Tunesien, Algerien, Libyen, Marokko und Mauretanien den Gründungsvertrag der Maghreb - Union. Durch ein 1994 neu eingeführtes Proportionalwahlrecht wird es der Opposition ermöglicht, bei den Parlamentswahlen Mandate zu erringen. Am 1. März 1998 tritt Tunesiens Assoziierungsabkommen mit der EU in Kraft, das erste zwischen der EU und einem Mittelmeeranrainerstaat, das schrittweise Handelshemmnisse abbauen soll. Am 15. November 1998 wird ein Studentenaufstand, an dem der insgesamt tunesischen Studenten beteiligt waren, von den Sicherheitskräften brutal niedergeschlagen, ebenso wie der Schüleraufstand im Februar Gymnasiasten und arbeitslose Jugendliche zahlreicher Regionen, die zu den ärmsten des Landes gehören (Zarzis, Gabes, El Hamma, Chenini, Medenine, Djerba, Ben Guerdane, Kebili, Douz, Moulares, Gafsa, Sfax, Kasserine), errichteten Barrikaden und zündeten sie mit geplünderten Autoreifen an. Sie brachten ihren Unmut über die Preiserhöhungen bei Grundnahrungsmitteln, die nachlassende Kaufkraft und die zunehmende Arbeitslosigkeit zum Ausdruck, aber auch ihren Groll gegenüber den öffentlichen Autoritäten und der sich ausbreitenden Bestechungspraktiken. Im April 2002 explodiert vor der La Ghriba-Synagoge auf Djerba ein mit Gasflaschen gefüllter Kleintransporter, 14 der 19 Todesopfer waren Deutsche. Zu dem Anschlag bekennt sich die Terrororganisation al-qaida. Der Tourismus bricht deutlich ein. Zine el Abidine Ben Ali Staatspräsident Ben Ali wurde am 3. September 1936 in Hamman-Sousse geboren. Seine Ausbildung erhielt er an der französischen Militärakademie St. Cyr sowie an weiteren französischen und amerikanischen Militärschulen. In den USA erfolgte dann eine Ausbildung zum Elektronikingenieur. Ben Ali war über zehn Jahre Direktor des militärischen Sicherheitsdienstes. In der Zeit von 1974 bis 1977 diente er als Militärattaché in Marokko. Ab 1978 war er Chef des zivilen Sicherheitsdienstes. Von 1980 bis 1984 sammelte Ben Ali als Botschafter in Warschau diplomatische Erfahrungen. Nach seiner Rückkehr nach Tunesien war er Staatssekretär und Minister für Sicherheit und später

23 Tunesien in Kürze Innenminister. Im Oktober 1987 wurde er zum Premierminister ernannt. Nur einen Monat später setzte er den greisen Präsidenten Bourguiba aus gesundheitlichen Gründen ab. Wiederwahl zum Präsidenten 1994, 1999 und Im Mai 2002 setzt der Präsident eine Verfassungsänderung durch, die ihm die Präsidentschaft auf Lebenszeit ermöglicht. Die entscheidenden Innovationen sind: Die bisherige Bestimmung, wonach der amtierende Präsident zweimal für weitere Amtsperioden von fünf Jahren wiedergewählt werden kann, wird ersetzt durch die Bestimmung, dass das Höchstalter für die Kandidatur 75 Jahre beträgt. Auf diese Weise kann Ben Ali noch zweimal kandidieren und bis zum Jahr 2014 im Amt bleiben. Der Artikel 41 der Verfassung wird dahingehend geändert, dass der Präsident strafrechtliche Immunität während seiner Amtszeit erhält. Diese gilt auch "nach Ende seiner Funktionen für Taten, die er während der Ausübung seiner Funktionen begangen hat." Während der Parlamentsferien kann der Präsident in eigener Vollmacht Gesetze erlassen, die später den beiden Kammern zur Billigung vorgelegt werden (Art. 31). Im September 2003 wurde der Generalsekretär der Oppositionspartei Union Démocratique Unioniste der Korruption in Ausübung seines Amtes als Geschäftsführer der Flughafengesellschaft angeklagt und festgenommen. Er hatte sich als Kandidat für die Präsidentschaftswahlen aufstellen lassen wollen. Ben Ali gewann im Oktober 2004 bei seiner dritten Wiederwahl nach amtlichen Angaben mit 94,48% aller Stimmen. Am 9. Dezember 2004 wurde Tunesien von der europäischen Kommission im Rahmen der guten Nachbarschaft ein Aktionsplan vorgelegt, der u.a. auch die Frage der Demokratisierung und der Menschenrechte behandelt sehen möchte. Eine engere Zusammenarbeit auf den Gebieten Außen-, Sicherheits-, sowie Wirtschafts- und Kulturpolitik sei wünschenswert. Tunesien versprach größere Anstrengungen im Bereich der Rechtsreform sowie der Respektierung der Menschenrechte. RELIGION Islam bedeutet Hingabe an Gott, der Muslim, d.h. der, der diese Hingabe übt, begibt sich ganz in die Abhängigkeit Gottes. Mohammed, Stifter der Religion, wurde 569 n. Chr. als Mitglied des Stammes der Kuraisch in Mekka geboren. Sehr bald Vollwaise, wuchs er bei einem Onkel auf und arbeitete als Kameltreiber und Kaufmannsgehilfe. Er heiratete seine verwitwete Chefin, die viel ältere Khadija. Von der jüdischen Religion wie auch vom Christentum geprägt, begann er mit 40 Jahren die Existenz eines einzigen Gottes zu predigen und gegen den Lebenswandel seiner Landsleute zu wettern. Das brachte ihm nicht nur Sympathien, 622 musste er Mekka fluchtartig verlassen und ging nach Medina. Mit diesem Jahr, der Hidschra, beginnt die islamische Zeitrechnung als Jahr 1. Das religiöse Leben richtet sich nach diesem auf die Mondpe-

24 Tunesien in Kürze riode gestützten Kalender, dessen Jahr etwa 11 Tage kürzer ist als nach dem Gregorianischen Kalender, der im Alltag benutzt wird. Daher verschieben sich die Termine der religiösen Feste von Jahr zu Jahr. Die folgenden Jahre waren geprägt von schweren Kämpfen mit den Gegnern, doch schon bei Mohammeds Tod im Jahr 632 waren nahezu alle Stämme der arabischen Halbinsel Anhänger des neuen Glaubens. Der Siegeszug des Islam führte nach Nordafrika, der Bereich des heutigen Tunesien war schon im 8. Jh. völlig islamisiert. Erst nach Mohammeds Tod wurden die ihm von Gott durch den Erzengel Gabriel über einen langen Zeitraum überlieferten Offenbarungen - der Koran (d.h. Vortrag) - schriftlich festgehalten. Zusammen mit der Sunna, den gesammelten Aussprüchen und Taten des Propheten, bildet dieses Buch die Grundlage der Gesetzesreligion, die das Leben des Gläubigen bis ins kleinste regelt. Das betrifft die genaue Abfolge der täglichen Gebete, Ehe- und Erbschaftsgesetze, Handel, Vorschriften über Essen und Trinken bis zur Kleidung. Einem Muslim ist der Übertritt zu einer anderen Religion nicht gestattet, ein Mann darf eine Nicht-Muslimin heiraten, wenn sie Angehörige einer Buchreligion ist, eine Frau dagegen nicht. Vornehmlich in der 27. Nacht des Ramadan, der Nacht der Verkündigung (des Koran), werden die bis zu sechsjährigen Knaben beschnitten, als Zeichen der Zugehörigkeit zum Islam. Der schmerzhafte Eingriff wird zur Belohnung mit einem großen Fest und vielen Geschenken gefeiert. Im Gegensatz zu dieser Sunnitischen Richtung des Islam entwickelten sich nach Mohammeds Tod durch Streitereien um die Nachfolge die Schiiten, die sich auf Ali, Ehemann der Prophetentochter Fatima, gründen. Sie bilden allerdings in der islamischen Welt eine Minderheit und spielten in Tunesien nur im 10. Jh. unter den Fatimiden eine Rolle. Stützpfeiler der Religion sind die fünf Grundpflichten, die jeder Gläubige erfüllen muss: Glaubensbekenntnis (Sahada): Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Allah, und Mohammed ist der Gesandte Gottes. Mit diesem Bekenntnis wird der Islam angenommen. Das rituelle Gebet (Salat): Fünfmal täglich zu bestimmten Zeiten muss der gläubige Muslim im vorgeschriebenen Ritus beten, dazu gehört die Waschung, bedeckende Kleidung, eine Unterlage, Gebetsrichtung nach Mekka und vorgeschriebene Bewegungen. Nur bei Einhaltung aller Gebote ist das Gebet gültig. Gebetet werden kann überall, nicht selten sieht man Autofahrer an der Landstraße neben dem Wagen knien, nur am Freitag sollte möglichst die Moschee aufgesucht werden. Es gibt keine Geistlichen im christlichen Sinne, lediglich einen Vorbeter, den Imam. Almosensteuer (Zakat): Sie wird durch den Staat erhoben und ist lt. Koran für die Sklaven, Schuldner, Reisenden und Glaubenskämpfer bestimmt. Darüber hinaus ist es für jeden Muslim verdienstvoll, freiwillige Spenden an Bedürftige zu geben.

25 Tunesien in Kürze Fasten (Saum): Im 9. Monat des islamischen Kalenders, dem Ramadan, muss jeder Muslim, mit Ausnahme von Kindern, Schwangeren und Kranken, von Sonnenauf- bis -untergang fasten. Das bedeutet völlige Enthaltung von Essen, Trinken und Geschlechtsverkehr, auch Rauchen ist verboten. Wallfahrt nach Mekka (Hadsch): Wenigstens einmal im Leben sollte jeder Gläubige, der es nur irgendwie ermöglichen kann, im 12. Monat des islamischen Jahres, dem Du El Hadscha, nach Mekka pilgern und darf sich danach Hadschi nennen. Auch hiermit ist ein bestimmter Ritus verknüpft. Auswirkungen des Ramadan im Alltag Während das rituelle Gebet längst nicht mehr von allen eingehalten wird, ist der Ramadan ein Muss, Nahrungsmittelaufnahme in der Öffentlichkeit absolut unmöglich. Und während Alkohol in der übrigen Zeit - obwohl verboten - toleriert wird, ist er im Fastenmonat tabu. Und dennoch ist er der Monat, in dem mehr Fleisch, Milch, Zucker und Eier denn je verbraucht werden, eine enorme Belastung für die Haushaltskasse. Tagsüber steht das Leben weitgehend still. Jeder versucht, den Tag so gut es geht, schlafend zu verbringen. Firmen, Behörden und Banken haben verkürzte Arbeits- und Öffnungszeiten, Cafés und Restaurants sind, abgesehen von Touristenhochburgen, tagsüber geschlossen, das Personal äußerst lustlos. Es ist verständlich, dass man Touristen nicht gern beim Essen oder Rauchen zusieht. Während gebildete Menschen sich meist tolerant zeigen, kann es in kleinen Dörfern passieren, dass Fremde beschimpft werden, wenn sie in der Öffentlichkeit essen oder trinken. Das Reisen in dieser Zeit ist dadurch etwas beschwerlich. Wer nicht mitfasten will, muss entweder selbst kochen oder sich nur in Ferienzentren aufhalten, die auf Fremde eingestellt sind. Nach Einbruch der Dämmerung, wenn " ein weißer Faden nicht mehr von einem schwarzen zu unterscheiden ist", gibt der Muezzin von der Moschee das Zeichen zum Gebet und anschließendem Fastenbrechen. Erwartungsvoll sitzen schon vorher alle am vollbeladenen Tisch, die Straßen sind menschenleer. Es beginnt mit einer Suppe, Brik, Salat, dazu Datteln, Milch, Joghurt, Kuchen und Kaffee. Das sind jedoch nur die unverzichtbaren Bestandteile, bei vielen Familien kommt noch so viel dazu, dass sich der Tisch biegt. Kurz danach folgt ein warmes Essen. Danach beginnt der große Marsch, denn man braucht Hunger für die nächste Mahlzeit. Während Tunesien sonst kein Nachtleben kennt, sitzen die Männer im Ramadan bis zum frühen Morgen bei Kartenspiel und Wasserpfeife in den Cafés, oder es gibt Musikveranstaltungen. Gegen 3 Uhr wird zum letztenmal für die Nacht gegessen. In manchen Orten ertönt eine laute Sirene oder zieht ein Trommler durch die Straßen, um eventuelle Schläfer zu wecken. Nach dieser letzten Mahlzeit legt man sich zur Ruhe. Beginn und Ende des Fastenmonats sind nicht im voraus klar zu definieren, sondern richten sich nach dem Aufgang des neuen Mondes. Kurz vorher ist das Land in großer Spannung, an welchem Tag es denn nun losgeht, und noch viel mehr am Ende, wenn mit einem dreitägigen Fest die Beendigung der

26 Tunesien in Kürze schweren Zeit mit einem ausgiebigen Essen und vielen Geschenken gefeiert wird. Zuvor besucht man noch die Toten. Das erfolgt nicht wie bei uns in Stille und Zurückhaltung, es finden richtige Feste zwischen den Gräbern statt, die Kinder tollen herum. Da sich der islamische Kalender nach unserer Zeitrechnung jährlich um 11 Tage nach vorn verschiebt, kann der Ramadan in jede Jahreszeit fallen. Im Winter ist das Fasten noch einigermaßen erträglich, doch im Sommer sind die Tage sehr lang und heiß, nicht ein Tropfen Wasser darf über die Lippen kommen. Alter Volksglaube Eine weitverbreitete nordafrikanische Besonderheit ist die im orthodoxen Islam nicht vorgesehene Verehrung von Heiligen, den Marabuts. Mit dem Wort murabit bezeichnete man ursprünglich den Bewohner eines Ribat, eines befestigten, religiösen Ordenshauses. Später entstand daraus die Bezeichnung Marabut für alle Personen, denen Gott eine besondere Gabe, die Baraka, verliehen hatte. Männer und Frauen können mit dieser Gabe schon zu Lebzeiten den Menschen helfen, bei Krankheit, Unfruchtbarkeit oder bei der Suche nach einem Ehemann. Aber die Baraka wirkt über den Tod hinaus, ja wird sogar stärker. Deshalb errichtet man den Toten ein Grabhaus mit Kuppel, im Gegensatz zu den einfachen Gräbern normaler Sterblicher, und bezeichnet dieses Häuschen mit dem gleichen Wort. Es gibt sehr kleine Koubbas mit wenigen Quadratmetern, aber auch große Gebäude mit Aufenthaltsräumen, Schlafplätzen und Koranschulen. Jeder Ort, jedes Viertel hat seinen eigenen Marabut, in dem die Bewohner regelmäßig zusammenkommen. Sie bringen Opfergaben mit, machen Musik, man tanzt, trinkt Tee und hat so Anteil an der Baraka. Im Marabut findet auch die Beschneidung der Knaben statt. Einmal im Jahr gibt es ein großes Fest, das Moussem. Hochzeitsfest Ein wichtiges Ereignis im islamischen Leben ist das Hochzeitsfest. Zwar wird heute vor allem in Städten Rücksicht auf die Gefühle der jungen Brautleute genommen, doch in traditionellen ländlichen Stämmen wird immer noch der Bräutigam von den Eltern ausgesucht. Die Hochzeit wird in einer Zeit gefeiert, in der nicht allzu viel Arbeit auf den Feldern anliegt, also meist nach der Ernte

27 Tunesien in Kürze und niemals im Ramadan. Die Feierlichkeiten dauern eine Woche. Zunächst feiern Verwandte und Freunde von Braut und Bräutigam, getrennt nach Geschlechtern, in den beiden Familien mit Festessen, Musik und Tanz, die Braut wird gebadet, mit Hennah geschmückt und mit wohlriechenden Ölen eingerieben. Erst am letzten Tag wird die Braut in einem feierlichen Zug in das Haus des Mannes geleitet. In der Stadt feiert man Hochzeiten etwas einfacher in großen Hotels mit geladenen Gästen. Die Braut sitzt, eingepfercht in schwere, paillettenbestickte Kleider, unbeweglich wie eine Statue auf einem Podium. Nur der Bräutigam verlässt von Zeit zu Zeit den Platz, um mit den Gästen zu plaudern, die von einer sehr lauten Musikkapelle unterhalten werden. Gereicht werden alkoholfreie Getränke und Süßigkeiten. Pflanzen und Tiere Im ariden Süden des Landes herrscht Steppenvegetation vor mit Wildgräsern, Sträuchern und dem typischen Espartogras. Eine Ausnahme bilden die Oasengärten, in denen durch angelegte Bewässerungskanäle auf engstem Raum eine Vielzahl von Nutzpflanzen kultiviert werden. Auch die wenn auch nur selten auftretenden Regenfälle können die Vegetation über Nacht für kurze Zeit erblühen lassen. Im Nordteil des Landes herrscht eine typisch mediterrane Vegetation. Je nach Höhe sind hier Aleppo-Kiefern und Wacholderbäume, Laubwälder und Korkeichen und Weinberge typisch. Elefanten wurden noch zu Zeiten Hannibals vor den Toren Karthagos für den Kriegsdienst gefangen, Löwen und Panther von den Römern für Zirkusspiele gejagt. Doch heute ist das längst Vergangenheit, das Lieblingstier der Touristen ist das einhöckrige Kamel oder Dromedar. Wahrscheinlich hat man dieses genügsame Wüstenschiff zuerst im Inneren oder im Süden von Arabien zum Haustier gemacht, vielleicht schon im vierten Jahrtausend vor Christus; es kam um 300 v. Chr. von der arabischen Halbinsel nach Nordafrika und ist bestens für ein Überleben in der Sahara vorbereitet. Die Frage, warum es in der sommerlichen Wüstenglut zehnmal so lange wie ein Mensch und viermal so lange wie ein Esel aushält, hat schon immer die Menschen beschäftigt und lange Zeit falsche Ergebnisse gebracht. Das Kamel hat weder in seinem Höcker noch in seinem Magen einen Wasservorrat gespeichert. Das eigentliche Geheimnis liegt darin, wie das Kamel das vorhandene Wasser nutzt. Wir Landtiere bestehen nun einmal größtenteils aus Wasser, und wir verlieren das Wasser im Körper alle nach genau den gleichen Gesetzen. Einmal durch die Nieren, weil wir in Wasser gelöste Harnsäure und Salze ausscheiden müssen, dann beim Atmen durch die Lungen, und schließlich verdunsten wir durch unsere Körperhaut oder die Schleimhäute des Mundes ständig Wasser, um dadurch kühler zu werden und unsere Körpertemperatur stets auf der gleichen Höhe zu halten. Wenn die Lufttemperatur in der Sonnenglut der Sahara auf über fünfzig Grad Celsius steigt verliert ein Mensch in einer Stunde 1,1 l Schweiß. Hat ein Mensch mehr als 4,5 l Schweiß verdunstet ohne zu trinken, das heißt 5 % seines Körpergewichts, dann ist er schon darin behin-

28 Tunesien in Kürze dert, seine Umwelt richtig zu sehen und zu beurteilen. Bei 10 % Gewichtsverlust hört er nichts mehr, hat schreckliche Schmerzen und wird irre. In kühler Umgebung können wir Menschen recht lange dursten, und wir sterben erst, wenn unser Körpergewicht durch Wassermangel um 20 % verringert ist. In der Wüstenhitze kommen wir dagegen bei 12 % Gewichtsverlust infolge Dürstens durch Hitzschlag um. Dies alles sind natürlich Durchschnittswerte und können im Einzelfall differieren. Versuche ergaben, dass ein Kamel dagegen 25 % seines Wassergehaltes im Körper verlieren kann ohne in Lebensgefahr zu geraten. Ein sparsamer Wasserverbrauch wird vor allem durch eine Regulierung der Körpertemperatur erreicht. Während diese beim Menschen immer gleich auf etwa 36,5 ºC bleibt, sinkt die der Kamele nachts bis auf 34 ºC ab, und tagsüber wird der Körper so langsam auf 40 ºC aufgewärmt, dass das Tier lange Zeit nicht zu schwitzen braucht, um seine Temperatur niedrig zu halten. Ferner bietet der Rückenhöcker mit seinem dichten Fell und den Fettvorräten einen guten Schutz vor der Sonne. Esel sind ja auch Wüstentiere, sie können im Gegensatz zu uns Menschen ebenfalls bis zu einem Viertel ihres Körpergewichts durch Dursten verlieren. Aber sie verlieren ihr Wasser im Körper dreimal so schnell wie ein Kamel. Ein ausgetrocknetes Dromedar trinkt hundertfünfunddreißig Liter Wasser in zehn Minuten und hat damit sein verlorenes Körpergewicht wieder ergänzt, während der Mensch dazu einige Stunden braucht. Ein Esel aber schafft es sogar in zwei Minuten, ein Viertel seines Körpergewichts wieder hinzuzutrinken. So hastig zu trinken hat Vorteile für Tiere in der Wildnis. Im Sommer ist das Wasser knapp, meistens gibt es nur einige wenige Wasserlöcher, und an denen lauern die Raubtiere. Kann man in zwei Minuten nachtanken, so wird auch die Zeit der Gefahr kürzer. Die verbliebenen Nomaden halten auch heute noch Kamelherden, von denen manche Tiere gegen Lohn gehütet werden. Die Tiere weiden oft frei in der Wüste und werden an den Wasserstellen von ihren Besitzern anhand der Brandzeichen erkannt. Das Fell gibt Wolle zum Weben (auch für die Nomadenzelte), die Milch ist wichtige Nahrung, das Tier trägt den Hausrat beim Ortswechsel. Kamele gehen oft monatelang allein auf Futtersuche, im Herbst sammelt der Besitzer seine mit einem Brandzeichen markierten Tiere an den bekannten Wasserstellen ein. Während ein normales Lastkamel und Reittier für Touristen zwischen 500 und 700 Dinar kostet, ist das Mehari, das echte hochbeinige Reitkamel, ein kostbares Prestigeobjekt, für das man um die Dinar bezahlt. In den Wüstengebieten des äußersten Südens kommen auch heute noch einige Antilopenarten vor, vor allem die zierliche Dorcasgazelle. Wildern ist zwar in Tunesien streng verboten, doch es kommt leider vor, so werden diese anmutigen Tiere immer seltener. Der Fennek oder Wüstenfuchs hat heutzutage auch kein leichtes Leben. Das putzige Nachttier wird allzu gern eingefangen und muss, angekettet, am Tag als Touristenattraktion dienen. Überdies wird der wie ein Schmusetier wirkende Sahararäuber von manchen Reisenden mit in

29 Tunesien in Kürze deutsche Wohnzimmer genommen und stirbt bei einer so artwidrigen Haltung bald. Bitte lassen Sie den Fennek in seiner Heimat und zahlen Sie auch keine Gebühren für Fotos, die nur dazu reizen, noch mehr der possierlichen Tiere einzufangen. Die sandfarbene Wüstenspringmaus gilt bei den Sahelbewohnern als Delikatesse. Tagsüber schläft sie in ihrem ca. 2 m langen Gang unter der Erde und kommt nur nachts zum Vorschein. Sie ist bevorzugtes Beutetier der Schlangen, von denen es zweiundzwanzig Arten in Tunesien gibt. Nur fünf davon sind giftig. Die gefährlichste, die Levanteotter, lebt in den nördlichen Bergen, die schwarzweiße Kobra in Zentraltunesien. Den heißen Süden bevorzugen die sehr giftigen Horn- und Sandvipern. Sie lauern im Sand eingegraben auf ihr Opfer, ein Tritt mit dem bloßen Fuß auf eine solche Stelle hätte böse Folgen. Deshalb in der Wüste nie barfuss gehen! Doch kann man diese Schlange fast nicht mehr antreffen. Das zweite giftige Tier im Süden ist der Skorpion. Von den zehn vorkommenden Arten sind zwei so gefährlich, dass ihr Stich vornehmlich bei Herzkranken und Kindern zum Tod führen kann. Vor allem die Gegend um Sidi Bouzid im Zentrum des Landes ist berüchtigt. Dort werden jährlich etwa Menschen gestochen, von denen fast 20 sterben. Skorpione suchen die Nähe des Menschen, in einer warmen Mainacht fand ich in einem Haus bei Douz einen Skorpion an der Zimmerwand. Hornviper Ganz harmlos sind dagegen Dornschwanz und Chamäleon, mit denen Nomadenkinder manchmal spielen. Das kleine, fast drachenartig aussehende Chamäleon kann seine Farbe der Umgebung anpassen. Sein größter Feind ist der Mensch; es wird im getrockneten Zustand als Arzneimittel verwandt, zum Käuferanlocken werden die possierlichen Tiere lebend im Laden angebunden. Der Dornschwanz, eine Echsenart, lebt in der steinigen Wüste. Im mächtigen Schwanz, der auch zur Verteidigung dient, speichert er Fett als Wasserreserve. Dieses Tier wird häufig ausgestopft als Souvenir angeboten. Völlig ungefährlich sind auch die auf Sanddünen häufig anzutreffenden Schwarzkäfer, es gibt in der Sahara mehr als 300 verschiedene Arten. Der Sandfisch geht zwar am Tage auf Insektenjagd, doch bekommt man das etwa 10 cm lange Schuppentier selten zu Gesicht. Bei Hitze und Gefahr taucht der schlanke Körper blitzschnell im Sand unter.

30 Tunesien in Kürze Hunde werden in Tunesien nur von Nomaden als Hütehunde gehalten, nicht als Haustiere wie bei uns. Eine Besonderheit ist jedoch der Sloggi, ein Windhund, der früher zur Gazellenjagd eingesetzt wurde und heute noch beim Sahara-Festival von Douz zu bewundern ist. Nationalparks Zum Schutz von Fauna und Flora und zur Bewahrung des ökologischen Erbes hat Tunesien eine Reihe von Nationalparks geschaffen. Nationalpark der Inseln Zembra und Zembretta Nationalpark auf zwei kleinen Inseln im Mittelmeer mit einer Größe von 389 ha 60 km von Tunis. Interessante Fauna und Flora - vor allem aber Robben. Ichkeul Nationalpark mit einer Größe von ha 75 km nordwestlich von Tunis. Zentrum ist ein mit großem, von verschilften Sümpfen umgebener Gebirgssee - ein Paradies zur Überwinterung von jährlich etwa bis Zugvögel 180 verschiedener Arten, Tränke und Badesee für Wildschweine und Wasserbüffel. Der Park wird von drei Organisationen geschützt: Ramsar Convention on Humid Areas of International Importance; UNESCO Convention on "World Heritage"; und UNESCO Convention on "Man and the Biosphere". Es gibt dort ein Öko-Museum. Chambi Nationalpark mit einer Größe von ha 15 km von Kasserine im Westen des Landes. Das Waldgebiet wird von Tunesiens höchstem Gipfel, dem Djebel Chambi (1.544 m) überragt. In den Wäldern aus Aleppokiefer leben Gebirgsgazellen, Manschettenmufflons und Streifenhyänen, in den Felsen Adler, Geier und Wanderfalken. Geländewagenfahrten bis fast zum Gipfel werden angeboten. Es gibt ein Öko-Museum. Bou-Hedma Nationalpark mit einer Größe von ha 85 km östlich der Oase Gafsa im Süden. Savannenlandschaft im Tell-Atlas mit einem der letzten Wälder von Busch- und Schirmakazien, in der mehrere Antilopenarten, Gazellen, Mufflon und Strauße sowie Schakale und Wüstenfüchse und sogar Königsadler leben. Nur mit dem Geländewagen (Touren können gebucht werden)! Nationalpark Djebel Bou Kornine ha Waldgebiet östlich von Tunis bei Hammam Lif. Feija Nationalpark Ha im Norden von Ghardimaou: Korkeichenwälder mit 500 Arten von Orchideen und Farnen, 25 Arten von Säugetieren, Reptilien und Amphibien.

31 Tunesien in Kürze Sidi Toui Nationalpark Bei Medenine im Süden, typische Flora und Fauna der Wüste. Die UNESCO-Liste des Welterbes Die "Internationale Konvention für das Kultur- und Naturerbe der Menschheit", die die UNESCO 1972 beschlossen hat, schützt Zeugnisse vergangener Kulturen und einzigartige Naturlandschaften, deren Untergang ein unersetzlicher Verlust für die gesamte Menschheit wäre. Sie zu schützen liegt deshalb nicht allein in der Verantwortung eines einzelnen Staates, sondern ist Aufgabe der Völkergemeinschaft. 156 Staaten haben die Konvention inzwischen ratifiziert. Mit der Benennung von Kultur- und Naturdenkmälern für die Welterbeliste der UNESCO verpflichten sich die betreffenden Staaten zu fortdauernden Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen. Die anderen Unterzeichnerstaaten verpflichten sich dazu, im Rahmen ihrer Möglichkeiten zum Schutz dieser Stätten des Menschheitserbes beizutragen. Über die Aufnahme von Denkmälern in die Liste des Welterbes entscheidet das UNESCO-Welterbekomitee, das prüft, ob die von den Unterzeichnerstaaten vorgeschlagenen Denkmäler die in der Konvention festgelegten Kriterien erfüllen. Hierzu zählen das Kriterium der "Einzigartigkeit" und der "Authentizität" (historische Echtheit) eines Kulturdenkmals (K) oder der "Integrität" eines Naturdenkmals (N). Außerdem muss ein überzeugender Erhaltungsplan vorliegen. Die internationalen Fachverbände für Denkmal- und Naturschutz (ICOMOS und IUCN) beraten das Komitee. In Tunesien stehen folgende Kulturdenkmäler auf der Liste: Amphitheater von El Djem (K/1979) Ruinen von Karthago (K/1979) Altstadt von Tunis (K/1979) Nationalpark Ichkeul (N/1980) Punische Stadt Kerkouan und ihre Totenstadt (K/1985) Altstadt von Sousse (K/1988) Altstadt von Kairouan (K/1988) Ruinen der antiken Stadt Dougga (K/1997)

32 Die Routen in Tunesien Die Routen

33 Tunis TUNIS Die tunesische Hauptstadt liegt im Nordosten des Landes am Golf von Tunis, vom Meer getrennt durch eine Lagune und den flachen Binnensee El Bahira, in dessen Mitte eine winzige Insel die Ruinen eines ehemals spanischen Kastells trägt. Direkt an der Küste sind die Vorstädte La Goulette mit dem großen Hafen, der Industrieort Le Kram, der Villenvorort Karthago mit Ausgrabungsstätte und Präsidentenpalast, das malerische Künstlerdorf Sidi Bou Said und die Badeorte La Marsa und Gammarth. Sie sind mit der Stadt durch einen Damm verbunden, auf dem eine Autostraße und die Trasse der Schnellbahn verläuft. Tunis hat etwa eine Million Einwohner, im Großraum mit allen Vorstädten leben aber 2,28 Millionen Menschen. Geschichte Schon bevor die Phönizier die tunesische Küste erreichten, war Tunes eine Berbersiedlung. Ihr Fürst war es, der später Elyssa Land zur Gründung Karthagos überließ. Die kleine Siedlung blieb jedoch bedeutungslos, bis die Araber das Land eroberten. War für alle vorherigen Eroberer der Hafen wichtig gewesen, zählte für das Reitervolk mehr die günstige Lage zwischen den Binnenseen. Sie bauten im 8. Jh. die Ölbaummoschee, und der letzte Aghlabidenherrscher Ibrahim II verlegte 894 seinen Sitz nach Tunis. Die nachfolgenden Fatimiden residierten bereits wieder in Mahdia. In den wechselvollen Jahren, die für das Land folgten, herrschte in der Stadt meist Frieden und Wohlstand. Ein Statthalter von Tunis, der Almohade Abd Al-Wahid ibn Hafs, begründet schließlich die Dynastie der Hafsiden, die mit Sitz in Tunis das Land über drei Jahrhunderte regierte. Abu Zakariya ( ) ließ um die Ölbaummoschee die ersten gedeckten Souks anlegen, die Kasbah ausbauen und prachtvolle maurische Gebäude errichten. Im Jahr 1534 lagen die Türken zum erstenmal vor Tunis. Der Hafside El- Hassan floh und überließ die Stadt den Angreifern. Darauf landeten die Spanier im Jahr 1535 vor La Goulette, um die Türken zu vertreiben. Nach dem Sieg wurde Tunis grausam geplündert, El-Hassan erhielt unter der Oberaufsicht der Spanier sein Amt zurück. Doch Jahrzehnte später eroberte Sinan Pascha endgültig Stadt und Land für das osmanische Reich und setzte einen Statthalter ein. Die Türken bauten die Festung La Goulette 1574 zu einer der mächtigsten Befestigungsanlagen der damals bekannten Welt aus. Für über 300 Jahre wird Tunis Hauptstadt der osmanischen Provinz und in den Bauten stark von den Türken geprägt; auch die aus Andalusien vertriebenen Mauren brachten neue Gewerbe und Wohlstand und beeinflussten Architektur und Kunst. Im Jahr 1881 marschieren die Franzosen in Tunesien ein. Das Land wird französisches Protektorat, der türkische Bey bleibt formal in seinem Amt, Tunis ist weiterhin Sitz der Regierung, was es auch nach der Unabhängigkeit bleibt. Das Europäerviertel zwischen der Medina und dem See El Bahira - die französische Botschaft war schon 1862 vor der Stadtmauer errichtet worden -

34 Tunis wurde ausgebaut im europäischen Stil mit breiten Boulevards, Verwaltungsund Geschäftsgebäuden sowie Wohnanlagen im Grünen. Tipps zur Stadtbesichtigung Geschäftszeiten 9 bis Uhr, Sonntag geschlossen Die Besichtigung ist am besten zu Fuß möglich. Jeder Tag endet in einem unübersehbaren Verkehrschaos, Parkplätze sind kaum verfügbar, erst recht nicht bewacht, Parksündern wird unerbittlich eine Kralle an die Räder montiert. Sollte Ihr Auto wegen falschen Parkens abgeschleppt worden sein, so können Sie es gegen Entrichtung einer Gebühr von etwa 30 TND bei der "Fourrière" auslösen. Der öffentliche Nahverkehr ist sehr gut ausgebaut, es gibt Busse und die - überirdische - Metro. Außerdem die alle 20 Minuten verkehrende TGM-Bahn (TGM = Tunis - La Goulette - La Marsa), vor mehr als hundert Jahren von den Italienern gebaut. Sehr bequem und billig sind die Taxis, die man per Handzeichen rufen kann. Sie haben einen Taxameter, eine Fahrt quer durch die ganze Stadt kostet kaum mehr als 2 TND. Ab 21 Uhr wird ein Nachtzuschlag von 50 % erhoben. In der Touristeninformation ist ein genauer Stadtplan von Tunis und speziell von der Medina kostenlos erhältlich. Neustadt Zentrale Ader der Neustadt ist die Avenue Habib Bourguiba, die auch nach dem Sturz des greisen Staatschefs ihren Namen nicht verloren hat. Anders erging es seinem Reiterstandbild auf der Place d'afrique (heute Platz 7. November) am östlichen Ende, es wurde nach Ben Ali's Machtübernahme entfernt und durch eine Uhr auf einem Betonsockel ersetzt. Die Prachtstraße beginnt am Lac (See) de Tunis, dort ist der Bahnhof des TGM-Zuges. An der Kreuzung mit der Avenue Mohammed V liegt die Hauptverwaltung des ONTT (Office Nationale du Tourisme Tunisien). Dahinter erhebt sich die umgekehrte Pyramide des Hotel du Lac. In der Avenue Mohammed V ist das ONAT- Artisanat, eine große, staatliche Ausstellung mit Waren des traditionellen Kunstgewerbes. Diese haben Festpreise, eine gute Gelegenheit, sich über die Preise zu informieren. Gegenüber ist die Galerie Yahia, in der regelmäßig Gemäldeausstellungen gezeigt werden.

35 Tunis 1 Theater 2 Markthalle 3 Moschee Sidi Mehrez 4 Dar El Bey 5 Moschee Youssef Dey 6 Tourbet El Bey 7 Dar Ben Abdallah 8 Moschee Ez- Zitouna 9 Moschee Hammouda Pascha 10 Jugendherberge An der Avenue folgt nun die Dachilia, das gut bewachte Innenministerium ist der Ort, an dem die Politik im Lande bestimmt wird. Danach das 22-stöckige Luxushotel Africa. Ferner gibt es eine große Anzahl von kleineren Hotels, Reisebüros, Banken, Galerien, Autovermietungen, Kinos und Cafés mit einer baumbestandenen Promenade in der Mitte. Diese erinnert mit ihren Blumenständen und Kiosken - es gibt auch ausländische Zeitungen - ein wenig an die Champs Elysée von Paris. In den Baumwipfeln treffen sich am Abend Hunderttausende von Staren zu einem Höllenkonzert. Am späten Nachmittag ist diese Promenade ein beliebter Flanierboulevard der Einheimischen wie der Touristen. An der Kreuzung mit der Avenue de Carthage ist auf der Promenade ein Kiosk des ONTT, dort gibt es einen guten Stadt- und Medinaplan. Kurz danach das von den Franzosen erbaute Stadttheater (1), in dem beachtliche Inszenierungen gezeigt werden. Ein Besuch in diesem Jugendstil-Palast mit seinen roten Plüschsesseln hat auch seinen Reiz, wenn man die arabische Sprache nicht versteht. Theater hat im Land bereits eine Tradition, das erste tunesische Drama wurde im Jahr 1911 aufgeführt. Das Colisée auf der anderen Straßenseite ist ein Treffpunkt der tunesischen Jugend. In der Ladenpassa-

36 Tunis ge gibt es außer einem Kino vor allem ein großes Café, hinter dessen dezenten Vorhängen sich die männlichen Einwohner in der Dämmerstunde zum Bierkonsum treffen. Etwas weiter das El Hana International, das zweite große Hotel des Boulevards mit einem beliebten Café und der Disco Joker. Die breite Avenue Habib Bourguiba endet am Place de l'indépendance mit einer Statue des berühmtesten Sohnes der Stadt, des Philosophen und Historikers Ibn Khaldoun. Abdul Rahman Ibn Khaldoun wurde 1332 als Sohn reicher andalusischer Flüchtlinge in Tunis geboren. Nach seiner Ausbildung an der Ez-Zitouna ging er zum Studium von Logik, Mathematik und Koran an die berühmtesten Universitäten der islamischen Welt, wo er als Professor lehrte und in den Wirren der damaligen Zeit ein sehr unstetes Leben zwischen höchsten Ämtern und Kerker führte. Berühmt wurde er als Historiker, er verfasste ein Werk zur modernen Geschichtsschreibung und war der Begründer der Soziologie. Er starb 1406 in Kairo Gegenüber die neoromanische Kathedrale St. Vincent-de-Paul aus dem Jahr 1882, in der täglich katholische Messe gelesen wird. Die Avenue de France als Fortsetzung ist schmaler, an ihr liegt die französische Botschaft. Viele der Gebäude stammen noch aus der Kolonialzeit, in einem ist das Magasin Générale, ein Kaufhaus mit mehreren Etagen. Unter den Arkaden haben Schuhputzer schon recht etablierte Stationen mit Batterien von Bürsten und Cremes aller Farben. Die Grenze zwischen Alt- und Neustadt schließlich ist die Porte de France oder Bab Bhar (Meerestor). Rechts dahinter die englische Botschaft in einem weißgrünen Haus im andalusischen Stil. Aber nicht nur die breite Hauptader, auch die Seitenstraßen sind überaus belebt. Tunis ist ein richtiges Einkaufsparadies mit einfachen und eleganten Läden. Die Hauptgeschäftsstraße ist die Rue Charles de Gaulle. Dort ist die Kaufhalle Monoprix (Mo. - Sa Uhr) mit recht günstigen Preisen und Alkoholverkauf, letzterer allerdings nicht am Freitag. Gegenüber in der bekannten Patisserie Ben Yedder in reicher Auswahl köstliche Torten und Gebäck, die jeder Tunesier heiß und innig liebt. Etwas weiter folgt die große, nur vormittags geöffnete Markthalle (2) mit einem unübersehbaren Angebot an Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch. Auch ausländische Wurst und Käse sind zu haben. In der gleichen Straße liegt die Hauptpost mit dem Musée des Timbres, einer interessanten Sammlung von historischen Postutensilien und Briefmarken. Der Eingang zum Museum liegt in der Rue Gamal Abdel Nasser, es hat die gleichen Öffnungszeiten wie die Post. Einen Besuch wert ist die Parallelstraße zur Habib Bourguiba, die Rue Yougoslavie, da dort und in der kleinen Seitenstraße Ibn Khaldoun viele preiswerte Restaurants und Hotels sind. In der Avenue de Paris liegt das französische Kulturzentrum mit Bibliothek und das Hotel Majestic. Fortsetzung ist die Geschäftsstraße Avenue de la Liberté, gegenüber dem schwerbewachten Rundfunksender ein moderner Monoprix-Supermarkt. Die Straße endet am Belvédère-Park, einem beliebten Sonntagsausflugsziel. Dort ist der Zoo, im Winter geöffnet 9-17 Uhr, im

37 Tunis Sommer 9-19 Uhr, 300 M, Fotos 100 M. Eingang an der Südspitze neben einem kleinen See mit hübschem Gartencafé. Von der Koubba auf dem Hügel, einem Pavillon aus dem 18. Jh., bietet sich ein schöner Blick über die Stadt. Im Park ist außerdem das Museum für moderne Kunst, in dem Werke zeitgenössischer tunesischer Maler ausgestellt sind. Am Bab Souika, nordöstlich der Medina, ist das Halfaouine-Viertel völlig neu entstanden. Dieser Bezirk, der seinen Namen von den früher dort ansässigen Halfagrasmatten-Flechtern erhielt, war vor Jahren einer der schlimmsten Stadtteile mit abbruchreifen Häusern. Die wichtige Durchgangsstraße wurde teilweise unter die Erde verlegt, die verfallenen Häuser abgerissen, andere saniert. So entstand ein beeindruckendes Wohn-, Büro- und Geschäftsviertel im islamo-arabischen Stil in den Farben weiß und grün. Das alte Mausoleum des 1022 gestorbenen Medina-Schutzheiligen Sidi Mehrez (3), einem Beschützer der Armen, zu dem vor allem junge Frauen kommen, die einen Ehemann suchen, wurde in die moderne Konstruktion integriert. Leider ist Nichtmoslems der Zutritt zu dieser prächtigen Grabstätte nicht gestattet, obwohl auch unter den Touristinnen wohl so manch ein heiratswilliges Mädchen sein mag. Im Jahr 1991 hat der Rat der arabischen Wohnungsbauminister Tunis für dieses Projekt mit einem Preis geehrt. Besonders stolz ist man darauf, dass nur einheimisches Material und Technik verwendet wurden. Das bisher brachliegende Gebiet um das Nordufer des Lac de Tunis wurde in den vergangenen Jahren zu einem neuen Stadtviertel für Bewohner ausgebaut, mit vielen Cafés und Szene-Treffs der tunesischen Jugend. Bei La Marsa ist ein riesiger Carrefour-Supermarkt (N , E ) mit fast 50 Kassen und Dutzende von Boutiquen der gängigen französischen Marken, auf die riesigen Parkplätze kommt jeder, der ein Fahrzeug besitzt, und wenn es nur zum Schauen ist. Er ist von einem Riesenaufgebot an Polizisten bewacht. Der Carrefour-Betreiber heißt Slim Chiboub und ist nicht nur Präsident des populären Fußballclubs Esperance, sondern auch der Schwiegersohn Ben Alis. In diesem Bezirk liegt auch ein Vergnügungspark. HappyLand Park in Tunis - Vergnügungspark für Kinder, Jugendliche und Erwachsene Avenue principale 1053 Les Berges du Lac, Tunis, Tel Wenn man von Tunis Zentrum, der Autobahn aus Richtung Hammamet - Sousse oder von der Deutschen Botschaft kommt fährt man Richtung La Marsa und sieht auf der rechten Seite schon ein Riesenrad. Es gibt einen großen Parkplatz, parken 1/2 Dinar max. Achtung in der Zeit von Uhr ist Mittagspause man kann zwar im Park bleiben und auch essen, aber keine Fahrten machen. Im Sommer werden die Tore erst abends geöffnet. In einem großen und sehr schön angelegten Park gibt es Karting, Einkaufszentrum und Restaurants. Man zahlt keinen Eintritt, kauft aber zuvor Tickets, die man dann an den Attraktionen einlösen kann. Die Achterbahn kostet z.b. für einen Erwachsenen ca. 4 Dinar.

38 Tunis Im Süden der Stadt ist der islamische Friedhof Djellaz, überragt vom Heiligtum des Sidi Bel Hassen. Dieser weitgereiste Mann brachte im 13. Jh. den Kaffee nach Tunis. Von dem Hügel bietet sich bei guter Sicht ein herrlicher Ausblick über die Stadt und den Lac de Tunis bis zu dem Künstlerstädtchen Sidi Bou Said. Medina Traditionell entstand eine arabische Stadt um die zentrale Moschee herum mit den Häusern und Läden der Gewerbetreibenden und Handwerker. Unmittelbar am Gotteshaus die Buchhändler und Parfümhersteller, dann die Arzneimittelhersteller, Weber und Tuchhändler sowie die Schneider, dann die Lebensmittelhändler und Obstverkäufer und etwas entfernt wegen dem Lärm, die Schmiede und Kupferschläger. An oder außerhalb der Stadtmauer schließlich die übelriechenden Gewerbe wie Fellschaber und Gerber. In der Medina von Tunis - einer der besterhaltenen der arabischen Welt - lässt sich dieses gewachsene städtische Ordnungsprinzip hervorragend beobachten. Die engen, labyrinthartigen Gassen sind nach Geschäftszweigen gegliedert und benannt. Die meist winzigen Räume, nachts von einem schweren Holztor verschlossen, dienen als Werkstatt und Verkaufsladen zugleich, der Händler sitzt auf einem Teppich inmitten seiner Waren, der Mützenmacher im Souk El-Chechia kämmt das filzige, rote Modell und verkauft es zugleich, Djellabahs werden in 1x2 m kleinen Räumen von flinken Fingern mit feinen Stickereien versehen. Abseits der touristischen Hauptstraße bietet die Medina von Tunis dieses jahrhundertealte Bild noch immer dem Touristen, daneben besitzt sie gut 700 historische Bauwerke, darunter über 100 ehemalige Paläste reicher Kaufleute und Offiziere, 200 Moscheen, gut 100 Mausoleen sowie 40 Koranschulen und ist damit einzigartig in Nordafrika. Einige Moscheen können zwischen 8 bis 12 Uhr, außer Freitag, von Nichtmoslems besucht werden. Die zur Besichtigung freigegebenen Sehenswürdigkeiten kosten 1,600 TND Gebühr plus 1 TND für die Fotoerlaubnis, eine Karte berechtigt zum Eintritt in alle Bauwerke am gleichen Tag, sie ist z.b. am Eingang der Zitouna erhältlich. Deshalb am besten frühmorgens starten. Lediglich in den Straßen mit Souvenirgeschäften versuchen die Händler, Touristen in ihre Läden zu locken. Man sollte jedoch nicht nur die Hauptstraße Djamaa Ez-Zitouna ablaufen, sondern sich auch mal in die kleinen Gassen wagen, sie sind viel interessanter und typischer. Eine mit "Impasse" bezeichnete Straße ist immer eine Sackgasse, folgen Sie den "Rue's". Medina-Rundgang Das Tourismusbüro hat einen Rundgang zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorbildlich ausgeschildert, ein entsprechender Plan der Medina mit eingezeichnetem Rundweg und kurzer Erklärung der wichtigsten Bauwerke ist - in französischer Sprache - kostenlos bei den Informationsstellen erhältlich, zudem gibt es an den wichtigen Eingängen Übersichtstafeln, die Straßen sind sehr gut in arabischer und französischer Sprache beschildert. Das Problem der

39 Tunis lästigen Schlepper, die eine Führung anbieten, die dann in einem Teppichladen endet, stellt sich somit nicht, die Altstadt von Tunis ist im Gegensatz zu den Medinas anderer nordafrikanischer Städte sehr geruhsam und ohne Belästigung zu durchwandern, auch Diebstähle sind eher selten. Das heißt jedoch nicht, dass man sein Geld nicht sorgsam verwahrt. Ausgangspunkt ist der Place de la Kasbah. Von der alten Zitadelle blieb lediglich die Kasbah-Moschee bestehen, heute ist der mit Marmor gepflasterte Platz mit modernen Verwaltungsgebäuden bestückt. In dem parkplatzarmen Tunis ist dort noch am ehesten eine Parkmöglichkeit zu ergattern. In der Nähe liegt das an seinen zwei Kuppeln erkennbare, berühmte Sadiki-College, das 1874 von Mohammed es-sadok Bey zur Ausbildung der jungen Elite gegründet wurde. Tatsächlich waren die meisten bedeutenden tunesischen Politiker und Intellektuellen auf dieser Schule und treffen sich noch immer in dem elitären Club der ehemaligen Schüler. Am Place de Gouvernement ist der Dar El Bey (4) mit Türwächtern in goldglänzender Uniform. Dieses ehemalige Gästehaus und zeitweise Residenz der türkischen Statthalter wurde 1795 unter Mithilfe von marokkanischen und andalusischen Kunsthandwerkern errichtet und ist seit der Unabhängigkeit Sitz der Regierung. Die äußere Fassade ist schlicht, innen soll das leider der Öffentlichkeit nicht mehr zugängliche Gebäude von außerordentlicher Schönheit sein, die Zimmer an der Süd- und Ostseite des Patio sind besonders luxuriös eingerichtet. Der Rundweg biegt noch vor dem Dar El Bey - am Tourbet Laz - rechts ab. Ein Tourbet ist ein Grabgebäude für eine hochgestellte und verehrte Person, meist gekrönt von einer Kuppel, schlicht weiß oder mit grünen Ziegeln gedeckt. Am Aziza-Hospital vorbei sieht man schon von weitem das achteckige Minarett der Moschee Youssef Dey (5), 1616 am Rande des türkischen Souks errichtet. Das schlanke, spitz zulaufende Minarett mit einem Rundgang, von dem der Muezzin zum Gebet ruft, war das erste seiner Art in Tunis und inspirierte die nachfolgenden Baumeister. Youssef Dey erhielt dort mit einigen seiner Familienangehörigen seine letzte Ruhestätte. Die Souks Hinter der Moschee liegt links der erst Ende des 19. Jh. erbaute Souk El- Islam, der aber nie so recht angenommen wurde und meist Büros enthält. Der Circuit dagegen biegt rechts in den türkischen Souk Birka ab. Der von Youssef Dey ( ) errichtete Souk wird heute von Juwelieren bevölkert. Dieser quadratisch angelegte Platz wird von einer zentralen Kuppel und einem lateralen Tonnengewölbe überdacht. In der Mitte befand sich eine Estrade aus Holz, auf der die zur öffentlichen Versteigerung angebotenen Sklaven vorgezeigt wurden. Beachtenswert sind die wunderschön bemalten Holzfassaden der Läden. Der weitere Weg trifft auf den Souk Leffa. Dort sind die großen Teppichgeschäfte Musée des Turcs, Maison d'orient und Palais d'orient in früheren Offiziers- und Kaufmannshäusern mit schön gekachelten Dachterrassen, die ehemals den Damen des Hauses zum ungestörten Aufenthalt vorbehalten waren. Vielfach wird man zum Besuch dieser Dachgärten aufgefordert, ein reizvoller Punkt nicht nur für Fotografen. Allerdings muss man sich an-

40 Tunis schließend die verschiedenen Teppiche erklären lassen und eine gute Ausrede suchen, um ohne Kauf wieder hinaus zu kommen. Doch ist das durchaus möglich. Die schönste Terrasse hat das Palais d'orient mit einem alten französischen Kamin und Wandmosaiken mit Szenen aus dem Leben am Hof des Sultans. In den unteren Räumen steht ein goldverziertes Bett. Dann stößt man auf den Souk des Etoffes (Stoffe). Dort gleich rechts um die Ecke ist die Medersa Mouradia. Die mouradistischen Beys, die die Deys abgelöst und eine erbliche Dynastie eingeführt haben, wollten die Herzen der Tunesier gewinnen, die tief im Inneren malekitisch geblieben waren. Mourad II., der Sohn des Hammouda Pacha, ließ deshalb aus politischen Gründen im Souk des Etoffes (Stoffe) diese Medersa für die malekitischen Studenten errichten (1673). Eine große, mit Nägeln beschlagene Tür, von einem breiten Marmorrahmen gesäumt, führt zu einem Hof, der mit Kalkstein gepflastert ist und von Galerien umgeben wird, die eine Säulenreihe bilden. Im ersten Stock wird eine Fenstergalerie von einer Holzbrüstung gesäumt. Heute lernen dort junge Handwerker ihr Gewerbe, der Eintritt wird gerne gestattet. Der gedeckte Souk des Femmes geht bald über in die offene Handwerkerstraße Rue Tourbet El Bey. An der Ecke zur Rue Sidi Kaday El Houait ist der kleine Kuppelbau Msid El Koubba, die ehemalige Schule des Ibn Khaldoun. Etwas weiter folgt das mit mehreren grünen Kuppeln gekrönte Tourbet El Bey (6), Eintritt 1,600 TND Uhr, Montag geschlossen. Diese Grabstätte der Husseiniden-Beys - sie hatten Tunesien von 1706 bis zur Unabhängigkeit 1957 regiert - wurde 1762 im Stil eines orientalischen Palastes errichtet. Die vom Innenhof abgehenden Räume enthalten die Marmorsärge verschiedener türkischer Herrscher, ihrer Familienangehörigen und der treu ergebenen Hofbediensteten, das Mausoleum wurde bis 1945 genutzt. Eine steinerne Kopfbedeckung gibt den jeweiligen Rang an. Der touristische Pfad führt nun durch stille Wohnstraßen. Beachtenswert sind die mit Nägeln verzierten Haustüren und die Türklopfer in Form einer Hand. Die "Hand der Fatima", benannt nach der Tochter des Propheten, ist ein oft verwendeter Glücksbringer. Etwas abseits der Straße, aber wiederum gut ausgeschildert, liegt das Volkskunstmuseum Dar Ben Abdallah (7) ), Rue Sidi Kacem, nahe Tourbet el Bey, Eintritt 1,600 TND Uhr, Montag geschlossen. Dieses ehemalige Patrizierhaus aus dem 18. Jh. kam 1875 in den Besitz von Mohammed Ben Abdallah, dessen Namen das Gebäude trägt. Nach der Unabhängigkeit richtete die Regierung darin ein Museum ein. Im Zentrum ein gepflasterter, quadratischer Innenhof mit Springbrunnen, umgeben von einem Bogengang mit herrlich gekachelten Wänden. Von dort gehen die einzelnen Räume ab, die reich dekoriert und im Stil der damaligen Zeit eingerichtet sind. Lebensgroße Puppen in Originalkleidung stellen Szenen aus dem Leben einer reichen Familie dar. Der Rundgang biegt nun links in die Rue des Teinturiers (Färber) ab, dort ist die gleichnamige Moschee mit Koranschule, errichtet 1716 durch den Begründer der Husseinidendynastie. Traditionell hat jeder Souk seine eigene Gebetsstätte, damit die dort Beschäftigten ohne Schwierigkeiten der Ver-

41 Tunis pflichtung zu den fünf täglichen Gebeten nachkommen können. Gleich an der Moschee geht ein Weg zum Dar Othman, einem der schönsten und ältesten Paläste der Stadt. Othman Dey ( ) ließ sich diesen Palast für seinen persönlichen Gebrauch erbauen und lebte hier bis zu seinem Lebensende. Das Bauwerk zeichnet sich durch seine prunkvolle Fassade aus. Das Tor auf der rechten Seite wird von zwei übereinander angeordneten Oberschwellen überragt, die von einem Spitzbogen getrennt werden. Dieser wiederum wird von zweifarbigen Wölbsteinen gesäumt. Zwei kleine übereinander liegende Säulen aus Marmor flankieren symmetrisch die Fassade. Die Wände der Eingangshalle enden in einer Bogenreihe oberhalb der gemauerten Gesimse. Der Dekor der farbigen Keramik und des mit Skulpturen versehenen Stucks wird durch eine Verkleidung mit schwarz-weißem Marmor abgerundet. Ein Patio erstreckt sich zwischen zwei Säulengängen mit fünf Spitzbögen aus schwarzweißen Wölbsteinen, geschützt von Säulen mit spanisch-maurischen Kapitellen. Diese Aneinanderreihung der Bögen setzt sich auf den beiden anderen Seiten des Hofs in zwei Zierbogenreihen fort. Heute gibt es in der Rue des Teinturiers keine Färber mehr, es überwiegen Lebensmittelgeschäfte und Werkstätten, aber in einigen kleinen Nebengassen kann man noch gefärbte Wollstränge vor den Häusern trocknen sehen. Von der Färberstraße gleich in die nächste Straße links abbiegen und den Wegweisern durch schmale Gässchen folgen. So gelangt man zur Medersa Slimania mit einem von Säulen getragenen Vordach, die zu einem Komplex von drei aneinandergrenzenden Koranschulen gehört. Eine Medersa (Mehrzahl: Medressen) diente zum Studium des Koran und gleichzeitig zur Beherbergung der aus dem ganzen Land stammenden Schüler. Die Slimania wurde 1756 von Ali Pascha gegründet und trägt den Namen seines Sohnes, der von seinem Bruder vergiftet worden war. Sie dient heute sie wie die übrigen Medressen anderen Zwecken, ein Blick in den Innenhof mit den markanten, schwarzweißen Bogen und den rechts liegenden Gebetssaal ist jedoch gestattet. Der Eingang ist durch Kacheln mit Blumenmuster und mit einigen Steingesimsen verziert. Der rechteckige Hof wird von einer Spitzbogengalerie gesäumt, die auf Kalksteinsäulen mit voluten-verzierten Kapitellen ruht. Gleich um die Ecke, im Souk des Libraires 27 (Buchhändlersouk), ist die von Ali Pascha 1752 erbaute Medersa El-Bachia. Das Innere enthält die Grabstätte des Ali Pascha, überragt von einer grünen Kuppel. Im überdeckten, mit rotgrünen Säulen geschmückten Durchgang ist die traditionsreiche Hammam Kachachine, in der Männer neben einem Dampfbad die Möglichkeit zu einer Massage haben, und das Café Kachachine, das den besten türkischen Kaffee der ganzen Medina braut, aromatisiert mit einem Schuss Jasminblütenwasser. Im Haus Nr. 11 schließlich die kleine Medersa du Palmier. Der Innenhof wird gesäumt von einem Säulengang mit Spitzbögen, die auf steinernen Säulen mit türkischen Kapitellen ruhen. Sie erhielt ihren Namen von einer in der Hofmitte wachsenden Palme, ist aber leider nicht zur Besichtigung geöffnet. Der Souk des Libraires führt nun geradewegs zum Souk der Trockenfrüchte und zur Moschee Djamaa Ez-Zitouna (Ölbaum) (8), der Haupt- und Frei-

42 Tunis tagsmoschee, zu besichtigen täglich 8 bis 12 Uhr. Die Grün-dung geht auf das Jahr 732 zurück, doch wurde 864 das alte Gebäude abgerissen, um einer neuen Moschee in den heutigen Ausmaßen Platz zu machen. Das Minarett wurde im 17. Jh. restauriert und 1894 auf 44 m erhöht. Aus einer einfachen Koranschule entwickelte sich im Jh. unter den Hafsiden die nach Al Azhar (Kairo) und Karaouine (Fes) drittgrößte islamische Universität, deshalb waren Buchläden in ihrem Umkreis sehr wichtig. Heute liegt die Hochschule vor den Toren der Stadt, und es gibt nur noch wenige Lä-den, die Bücher mit wertvollen Ledereinbänden und Goldschrift anbieten. Die Djamaa Ez-Zitouna ist zur Besichtigung geöffnet, doch kann nur ein abgetrennter Teil des Innenhofs betreten werden, ein Blick von außen in den 15-schiffigen Gebetssaal mit kunstvoll geschnitztem Mihrab, von Hufeisenbögen überspannten antiken Säulen (viele stammen aus Karthago), einer prächtigen Holzdecke und den aus Italien stammenden Kristalllüstern wird gestattet. Die Schmuckhändler haben nun dieses alte Bücherviertel erobert. Im Umkreis dieses wichtigen Touristenzieles finden sich viele Schlepper, die die herrliche Aussicht von den Dachterrassen der Teppichhäuser anpreisen und so Kunden gewinnen wollen. Der touristische Rundweg lässt nun zwei Varianten zu. Die Rue Djamaa Ez- Zitouna führt direkt zur Porte de France und zum Boulevard Habib Bourguiba. Die Straße ist fest in der Hand der Souvenirhändler und Touristen. Dort wird man von jedem Händler angesprochen und in den Laden gelockt. Angeboten werden buntbestickte Kaftane, Leder-, Messing- und Holzwaren sowie Schmuck. Eine Besonderheit der Souks von Tunis sind einige Händler, die sich auf alte Stickereien und antike Fest- und Brautkleider spezialisiert haben. Selbst wenn man nicht an einem Kauf interessiert ist, sollte man sich diese feinen Stücke - teils mit winzigen Silberpailletten - einmal ansehen, heute findet man niemand mehr, der solche Handarbeiten ausführen kann, der Nachschub für diese Läden ist nicht mehr gesichert. Das Haus Nr. 14 nach Ende des gedeckten Souks ist eine ehemalige katholische Kirche aus dem 17. Jh. Die Porte de France (Bab Bhar) ist der einzige Über-rest der alten Stadtmauer, die einst die Medina umschloss und von den Franzosen niedergerissen wurde. Die zweite Straße, die von dort aus die Medina kreuzt, die Rue de la Kasbah, ist mehr Einkaufsstraße der Einheimischen und führt direkt zum Kasbah-Platz. Souk Attarine Die zweite Möglichkeit geht zurück zum Place de la Kasbah durch den Souk Attarine mit seinen tausendundeinen Wohlgerüchen. Schon an der Moschee sind zahlreiche Parfümerien, die Händler erklären die verschiedenen Düfte, ein kleines Fläschchen dieses Rohstoffs, der noch mit Alkohol vermischt werden kann, ist nicht teuer (handeln!). Der Souk Attarine prangt in den Farben weiß, rosa und hellblau. Die Körbe und Kissen aus mit Pailletten verziertem Satin gehören zu einem Hochzeitsfest unbedingt dazu. Die Familie des Bräutigams packt in einen solchen Korb die traditionellen Schönheitsmittel, die zur Vorbereitung der Braut notwendig sind, vor allem das glückbringende Hennah, ein grünes Farbpulver, mit dem auf Hände und Füße ein Rankenmus-

43 Tunis ter aufgetragen wird, die Farbe wird nach einer mehrstündigen Einwirkzeit rot. Auf den Satinkissen wird diese Arbeit vollzogen, die Hände mit Tüchern umwickelt und in den passenden, großen Satinhandschuhen getrocknet. Die fünfarmigen Kerzen sollen dem jungen Paar Glück bringen, sie werden neben dem Brautbett platziert. Eine wichtige Rolle bei diesen Festen spielen die Parfümextrakte. Fortsetzung ist der Souk Et-Trouk (Türkensouk), der jedoch heute fest in der Hand der von Djerba stammenden Souvenirhändler ist. Dort ist das hübsche, arabische Café M'Rabet, schon von außen an seinen rotgrünen Säulen zu erkennen ( Mein Tipp! Dort sauberste Toilette der Medina!). Auf Strohmatten sitzt Jung und Alt, schlürft Kaffee oder Tee mit Pinienkernen und raucht Wasserpfeife. Bemerkenswert die vielen einheimischen Liebespaare, die es auf dem Land nicht gibt. Das gleichnamige Restaurant im ersten Stock wird hauptsächlich von Touristen besucht. Täglich außer Sonntag werden bei Kerzenlicht tunesische Spezialitäten und Folkloremusik mit Tanzvorführungen geboten. Vom Souk Et-Trouk empfiehlt sich ein kurzer Abstecher zur Rue Sidi Ben Arous mit dem Mausoleum des Sidi Ben Arous. Über Ben Arous, der als heilig gilt, gibt es viele Geschichten, so auch die über die Bekehrung eines Christen. Er baute - völlig allein - ein Haus und wollte die benötigten Steine mit Hilfe eines dünnen Bindfadens heraufziehen. Deshalb rief er vom Dach aus die vorbeigehenden Menschen an, ihm die Steine an den Bindfaden zu binden. Nur einer, ein Maltese, erfüllte ihm die Bitte. Er war so sehr davon beeindruckt, dass der dünne Faden das schwere Gewicht aushielt, dass er zum Islam übertrat und fortan sein Leben im Dienste des Heiligen verbrachte. Nach seinem Tod wurde er auf Wunsch von Ben Arous an dessen Seite in der Grabmoschee bestattet. Tourbet Aziza Othmana befindet sich daneben in Impasse Ech-Chammaia Nr. 9. Die 1669 gestorbene Enkelin des Dey Othman, Prinzessin Aziza, wurde von der Bevölkerung sehr verehrt, da sie sich immer für die Ärmsten einsetzte. Am Ende ihrer Lebenstage schenkte sie allen Sklaven die Freiheit und stiftete ihre ganzen Güter für verschiedene wohltätige Zwecke. Ein Teil des Einkommens dieser Güter (Habous) war für den Kauf von Blumen vorgesehen. "Ich möchte, dass immer Blumen auf meinem Grab stehen", forderte die Prinzessin. Eine Stiege führt über einen langen Gang in ein dreiteiliges Mausoleum. In der Mitte befinden sich das Grab von Aziza Othmana und das ihres Großvaters, links die Gräber ihrer Diener und rechts das Totenzimmer ihrer Familie. Im mittleren Teil sind Wände und Boden mit mehrfarbigen Keramikarbeiten aus Kallaline reich verziert, die Kuppel wird von fein ziseliertem Stuck bedeckt. Gegenüber dem Eingang grenzt eine Zwischenwand aus Holz, die die Grundmauer ersetzt, die Zaouia Sidi Ben Arous ab. Nicht zur Besichtigung geöffnet. Gleich daneben die Moschee Hammouda Pascha (9) von Diese türkische Moschee hat ein achteckiges Minarett mit Rundgang und enthält das mit einem grünglasierten Pyramidendach gekrönte Mausoleum des Hammouda

44 Tunis Pascha. Eine Besichtigung ist nicht möglich, doch kann man durch die vergitterten Fenster in den Moscheehof mit schwarzweißen Bogen blicken. In dieser Straße werden die roten Kopfbedeckungen aus Filz verkauft, die in den gedeckten Nebengassen, dem Souk El-Chechia, hergestellt werden. Dort kann man den wenigen verbliebenen Handwerkern bei der Arbeit zusehen und die einzelnen Arbeitsgänge beobachten. Die nur vom Vater auf den Sohn übertragbare Zunft genoss großes Ansehen, bis das Gewerbe - schon in der Kolonialzeit - durch Billigimporte maschinell gefertigter Mützen schwer beeinträchtigt wurde. Der Rückweg zur Kasbah führt durch den Souk El Bey zum Place du Gouvernement. In den Souks sind noch weitere Sehenswürdigkeiten versteckt, die recht gut mit Hilfe des Medinaplanes zu finden sind: Nationalbibliothek Die Bibliothek im Souk Attarine enthält die alten Schriften der Universität Ez- Zitouna und der verschiedenen, heute nicht mehr betriebenen Koranschulen und ist damit die bestausgestattete und wichtigste tunesische Bibliothek. Das Gebäude wurde 1814 als Kaserne errichtet. Dar Lasram / Club Tahar Haddad 24, Rue du Tribunal Der Dar Lasram ist ein schöner alter Palast, in dem heute die Gesellschaft zur Erhaltung der Medina ihren Sitz hat. Benannt ist das Gebäude nach einem 1925 gestorbenen Schriftsteller und Lehrer. Gleich um die Ecke ist in einem gewölbeartigen Raum der Club Tahar Haddad, unter anderem der wichtigste Treffpunkt der tunesischen Frauenbewegung. Für Studenten ein beliebter Ort, ihre Hausarbeiten zu schreiben, daher eine gute Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit jungen Leuten. Häufig Gemäldeausstellungen. Das Kultur- und Begegnungszentrum trägt den Namen des 1935 im Alter von nur 36 Jahren gestorbenen Dichters und Gründungsmitglied der Destour-Partei. In seinem 1930 veröffentlichten Buch "Notre femme dans le loi et dans la société" trat er für die Rechte der Frauen ein, u.a. für die Abschaffung des Schleiers, und beschwor damit einen unbeschreiblichen Skandal, in dessen Verlauf sein Werk öffentlich verbrannt wurde. Dar Hussein 4, Place du Chateau Der ehemalige Ksar aus dem 11. Jh. wurde im 18. Jh. von dem türkischen Minister Ismail Kahia wiederaufgebaut und ist nun Sitz des Nationalen Archäologischen Instituts. Ein Blick in den Innenhof, der durch seinen italienischen Marmor und die Fayencen an den Dar Ben Abdallah erinnert, wird gestattet. Auf den Wänden wechseln sich Fayencen aus Kallaline mit Fayenceplatten des Mihrab ab, die mit Vasen geschmückt sind. Die neokorinthischen Kapitelle sind zweifelsohne das Werk von italienischen Bildhauern.

45 Tunis Drei von vier Zimmer sind klassisch angeordnet, mit zentralen Alkoven und von "maksoura" (Kämmerchen) umgeben, die um den Hof angelegt sind. Das vierte Zimmer weist eine gedrungene, fast quadratische Form auf, wobei die drei traditionellen Alkoven erhalten blieben. Dieser Saal wird von einem Kreuzgewölbe überdacht, das von einer pompösen Stuckarbeit geziert wird, die sich aus Vasen zusammensetzt, aus denen Blumensträuße hervorquellen und große Rankenornamente auf den vier Flächen des Hauptgewölbes bilden. Moschee El Ksar gegenüber Dar Hussein Die Moschee aus dem 12. Jh. hat ein Minarett aus dem 17. Jh. und ist nicht zur Besichtigung zugelassen. Mausoleum Sidi Boukhrissan 12, Rue Ben Mahmoud, 9-12, Uhr Diese Nekropole der Beni Khourassane-Dynastie ( Jh.) gehörte einst zum ältesten Friedhof von Tunis. Doch fiel dieser der Vergrößerung der Stadt zum Opfer, nur einige Grabsteine blieben übrig. Das Schild "Museum" ist etwas übertrieben, eine Familie bewohnt das Haus, zeigt aber gerne die verbliebenen Stücke. Dar El-Mnouchi 54, Souk Leffa. Das Gebäude war früher eine Oukella, eine Herberge für arme Studenten. Ein unscheinbarer Eingang führt durch einen gekachelten Gang in eine von Säulen umgebene, offene Halle, von der die kleinen Zimmerchen der Studenten abgehen. Heute ist dort ein sehr landestypisches Café, in dem die Beschäftigten der Umgebung in der Mittagspause Karten spielen und dazu die Wasserpfeife rauchen. Nationalmuseum von Bardo Tel , geöffnet Di - Sa, 1. Juni 15. September 9:00-17:00, sonst 9:30-16:30 Uhr, 11 TND, Dieses wichtigste Museum des Landes liegt 3 km vom Stadtzentrum in dem gleichnamigen Vorort. Anfahrt mit eigenem Fahrzeug (Parkplatz vorhanden), Taxi oder Bus Nr. 3 ab Av. H.B. (vor Excel-Hotel). An der Kasse ist ein Museumsführer in den wichtigsten Sprachen erhältlich. Die in einem früheren Palast untergebrachte Präsentation antiker Fundstücke zählt zu den bedeutendsten Nordafrikas. Den wichtigsten antiken Stätten sind jeweils eigene Säle gewidmet, die dann die schönsten Fundstücke aus allen Epochen zeigen. Im Erdgeschoss beeindrucken vor allem die punischkarthagischen Funde, besonders Stelen und Sarkophage, sowie die Fundstücke aus frühchristlicher Zeit wie das große Taufbecken aus Kelibia. In den beiden Obergeschossen ist die einzigartige, auf über 30 thematisch geordnete Säle verteilte antike Mosaiksammlung mit unvergleichlichen Werken der römi-

46 Tunis schen und frühchristlichen Epoche. Nirgendwo hat man so viele Bodenmosaike gefunden wie in Tunesien, in ihrer Qualität stehen sie mindestens gleichwertig neben den Arbeiten aus Rom oder Neapel. Der Bardo beherbergt der Welt größte und beste Mosaikensammlung. Die auf Erd- und erstes Obergeschoss verteilte islamische Abteilung wiederum vermittelt anhand von Waffen, Textilien, Koranschriften, Fayencen und Bucheinbänden einen nachhaltigen Eindruck vom hohen Niveau islamischen Kunstschaffens des Jh. Sehenswert sind nicht nur die Ausstellungsstücke, sondern ebenso das Gebäude, der ehemalige Winterpalast des Mohammed Bey aus dem 19. Jh. Im Zuge der französischen Protektion wurde 1882 beschlossen, dort ein Museum einzurichten. Gleich daneben liegt das Gebäude des tunesischen Parlaments, zu dem eine Treppe hochführt, eingerahmt von acht Marmorlöwen. Tunis - Infos Telefonvorwahl: 71 Touristeninformation: 1, Av. Moh. V, Tel , Fax Polizeinotruf: Tel Botschaften: Deutschland: 1, Rue El Hamra, 1002 Mutuelleville, Tel , Fax Niederlande: 6, Rue Meycen, Belvédère, Tel Schweiz: 12, Rue El Chenkiti, 1002 Mutuelleville, Tel Österreich: 17, Av. de France, Tel Krankenhaus: Hospital Charles Nicolle, Bab El Allouij, Bd. 9 avril, Tel Hospital Aziza Othmana, Place du Gouvernement, Tel Ärzte: Dr. Samy Allagui (spricht deutsch) Tel , , (Handy) Dr. Khaled Charfi (spricht deutsch), 31, avenue de la Liberté, Tel , (Handy) Geldwechsel: Unübersehbar überall in der Stadt, in den Souks und vor allem auf der Av. H.B. zahlreiche Banken mit sehr unterschiedlichen, im Monat Ramadan eingeschränkten Öffnungszeiten. Neben dem Hotel Africa ist eine Wechselstube der Banque du Sud durchgehend bis 16 h offen (keine Mittagspause), auch Samstag- und Sonntagvormittag geöffnet. Hotel Africa wechselt manchmal nur Gästen. Zahlreiche internationale Geldautomaten vorhanden. Autovermietung: Am besten schon in Deutschland mieten. Mietwagen sind sehr teuer in Tunesien, eine Woche ab 375,- EUR. Eine Ausnahme bildet Camelcar mit Onlinebuchung, ein Kleinwagen ist ab 30 EUR pro Tag erhältlich. Guter Service.

47 Tunis Camelcar, Flughafen Tunis-Carthage Tel , Fax , Anouar rent a car, Tel , Fax , Hertz: 29, Av. H.B., Tel Avis: im Hotel Africa Meridien. Ab 510 TND/Woche. Europcar: 17, Av. H.B., Tel , Fax Intercar: Immeuble Saf-Saf, Ariana, Tel Rent-Tour: 24, Rue Garibaldi, Tel Garage Selection: 65, Av. Hedi Chaker, Tel , Fax Zahlreiche Vertretungen haben Büros am Flughafen. Autoersatzteile: Um die Avenue Hedi Chaker, Ecke Rue de Zaghouan, ist ein Ersatzteillager am anderen, ebenso Werkstätten sowie Reifendienste. Es finden sich viele deutsche Marken wie Mercedes, BMW, VW. Eine zweite gute Adresse, vor allem für japanische Marken und Landrover, ist die Rue de Carthage ab ca. Nr. 40. In der Avenue de Paris 53 große BMW- Vertretung. Toyota-Händler ist BSB, Tel Daimler-Chrysler : Société Le Moteur, Tel oder Toyota :Société BSB, Tel Nissan: Nissan Tunisie, Tel Mercedes: Société Le Moteur, La Charguia, Tel Mitsubishi: Société SAM, Tel VW: Société Ennakl, La Charguia, Tel (deutschsprechender Werkmeister Karosseriebau) BMW, Landrover: BMW Tunisie, La Charguia, Tel Bosch Electro Diesel, Tel (deutschsprechender Motorentechniker) Pannenhilfe: Afrique Assistance, Tel Automobilclubs:Touring Club Tunesien: 15, Rue d'allemagne, Tel Nationaler Automobilclub: 28, Av. H.B., Tel Werkstatt: TEXACO, Avenue Moncef Bey (Nähe der Markthallen Moncef Bey). Wir haben dort wirklich erstklassige, unbürokratische und schnelle Hilfe erhalten!!! Und das zu einem kostengünstigen Preis. Diese Werkstätte ist nur zu empfehlen und die Ausrüstung ist auf Top-Niveau. Vor allem waren wir für die rasche Hilfe dankbar, da unsere Fähre an diesem Tag nur wenige Stunden später abgelegt hat. Verkehrsverbindungen: Die Abfahrtszeiten von Bus und Bahn werden in den Zeitungen "La Presse" und "Le Temps" veröffentlicht, an den Abfahrtsstellen hängen Fahrpläne aus. - Bahn: Der Hauptbahnhof liegt etwas südlich der Av. H.B. am Place Mougi Bal, Tel und Von Norden über Ghardimaou, Tabarka, Jendouba bis Gabes, Metlaoui und Tozeur verkehren täglich 2 3

48 Tunis Züge, auf den Strecken Tunis Hammamet Nabeul und Sousse - Sfax fahren sie öfter. Es gibt bequeme, klimatisierte Wagen in der Confort- und in der ersten Klasse. Die zweite Klasse ist oft besetzt. Für klimatisierte Züge wird ein Zuschlag erhoben, diese Züge sind auch bewirtschaftet. Für Vielfahrer lohnt sich die Netzkarte "Carte bleu", die man an größeren Bahnhöfen für eine Dauer von 7, 14 oder 21 Tagen erhält. Reisedauer im Schnellzug 1Std. Auskunft: - Bus: Vom Gare Routière Nord (am Bab Saadoun, Bd. Hedi Saidi) starten die Busse der SNT in den nördlichen Landesteil. Der Gare Routière Sud ist unweit des Friedhofs Djellaz an der Ecke Av. de Carthage/Rue Sidi El Bechir und versorgt den ganzen südlichen Landesteil bis Djerba, Ben Guerdane und Tataouine. Außerdem gibt es Busse in die übrigen Maghreb- Länder. Täglich um 7 Uhr fährt ein Bus ab Hauptbahnhof nach Libyen, Preis 36 TND, Fahrzeit 8-12 Stunden. - Louage: Bei beiden Busstationen fahren Sammeltaxis in die gleichen Richtungen ab, es gibt jedoch noch mehr Standplätze. Am besten lassen sie sich von einem Petit Taxi zu dem Abfahrtsplatz ihres Fahrzieles fahren. Fährtickets: Tirrenia, 26, Rue de Yougoslavie, hinter der französischen Botschaft, Tel Flughafen: An der Straße nach La Marsa, Tel Taxifahrt zum Zentrum ca. 7 TND, doch wird versucht, einen wesentlich höheren "Touristenpreis" von 10 bis 20 TND zu ergattern. Es gibt alle 15 Minuten einen Airport Bus, der bis zum Hotel Africa an der A.H. fährt, von dort auch wieder zurück. Von dort liegen in Reichweite mehrere preiswerte Hotels. Einkauf: Auf dem Weg nach La Marsa liegt ein großes Einkaufszentrum mit Dutzenden von Boutiquen der gängigen französischen Marken sowie der namensgebende Supermarkt der Kette Carrefour mit fast 50 Kassen, riesige Parkplätze machen ihn zur Sehenswürdigkeit und Treffpunkt der Jugend. Zu empfehlen ist auch "Tunis City", noch größer als Carrefour und hat noch edlere Boutiquen. Das Einkaufzentrum findet man, wenn man die Autobahn Tunis - Bizerte fährt, am Ortsende von Tunis rechts. Souk, Feste: Während des Ramadan "Festival der Medina". Im Mai Blumenschau. Juli/August Internationales Kulturfestival in Karthago. Golf: Acht Minuten vom Flughafen Tunis, 15 km von den Badehotels bei Gammarth/La Marsa, liegt der 18-Loch-Golfplatz La Soukra in einer wahren Oase von Frische und Grün, im Schatten hundertjähriger Eukalyptusbäume auf 29 ha. Der Golfplatz wurde bereits 1927 erbaut, im Jahre 1992 vom französischen Architekten Yves Bureau perfektioniert. HappyLand Park in Tunis, Avenue principale 1053 Les Berges du Lac, Tel Wenn man von Tunis Zentrum Richtung La Marsa fährt sieht man auf der rechten Seite schon ein Riesenrad. Es gibt einen großen Parkplatz, Kosten

49 Tunis für parken 1/2 Dinar max. Achtung in der Zeit von Uhr ist Mittagspause man kann zwar im Park bleiben und auch essen, aber keine Fahrten machen. Im Sommer werden die Tore erst abends geöffnet. Vergnügungspark für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Karting, Einkaufszentrum und Restaurants sind in einem großen und sehr schön angelegten Park. Es kostet keinen Eintritt, man holt sich stattdessen an kleinen Tickethäusern Tickets und kann diese dann an den Stationen, die man fahren möchte, einlösen. Die Achterbahn kostet z.b. für einen Erwachsenen ca. 4 Dinar. Hotels In der ganzen Innenstadt großer Verkehrslärm und schlechte Parkmöglichkeiten, Hotelparkplätze nur vorhanden, falls angegeben. Die Zimmerpreise werden staatlich überwacht und sind ausgehängt. Der Preis ist inklusive Frühstück (meist obligatorisch) und gilt für zwei Personen im Doppelzimmer mit Bad (falls vorhanden). Die Preise in Tunis liegen deutlich über denen im übrigen Land. Es folgt eine Auswahl: Innenstadt *****L Africa Meridien, 50, Av. H.B., Tel , Fax Luxuriöses Hotel im höchsten Gebäude der Stadt (tolle Aussicht), der bewachte Parkplatz steht Nicht-Gästen zur Verfügung. 168 Zimmer, Piscine. EZ 85 TND, DZ 100 TND. *****L El Hana International, 49, Av. H.B. (Nähe Medina), Tel , Fax , Moderner Betonklotz mit 228 Betten, Parkplatz. DZ 90 TND. ***** Abou Nawas, Place des Droits de l'homme - Av. Mohamed V (gegenüber Kongresshalle), Tel , Fax , Luxushotel in Stadtnähe, Schwimmbad und Fitnessclub, Abendessen mit Show im Sherazade Club begleitet von tunesischen und orientalischen Animationen. DZ ab 195 TND. ***** Oriental Palace, 29, Av. Jean Jaures, Tel , Fax , Neues, im orientalischen Stil mit schönen Fayencen erbautes Haus mit 400 Zimmern und jedem Komfort, Pool, Parkplatz, Kongresszentrum. Etwas weit zur Medina, aber in dieser Preisklasse kann man sich ein Taxi leisten. EZ 105 TND, DZ 115 TND. ***** La Maison Blanche, 45 Av. Moh. V, Tel , Fax , 48 komfortable, jeweils unterschiedlich möblierte Suiten, ab 160 TND. **** Les Ambassadeur, 75 Avenue Taieb M'hiri, Tel , Fax , Es liegt zentral genau gegenüber dem Park Belvedère. In die Stadt kommt man gut per Taxi und auch zu Fuß. Das Personal ist sehr nett und

50 Tunis zuvorkommend, die Zimmer sind immer sauber, das Frühstück ausgezeichnet und die Bar ist recht gemütlich. EZ 60 TND, DZ 90 TND. *** Du Lac, Nähe Place d'afrique, Tel , Fax Markantes Gebäude in Form einer umgedrehten Pyramide. 202 Zimmer mit Bad, Parkplatz. DZ 45 TND. *** Golf Royal, 51-53, Rue Yougoslavie, Tel , Fax Altehrwürdiges Golferhotel mit Charme in Parallelstraße zur Av. H.B., Garage, EZ 55 TND, DZ 80 TND (mit Frühstück). *** Excel, 35, Av. H.B., Tel , Fax Noch neu, 39 Zimmer mit allem Komfort, Parkplatz. DZ 45 TND. *** El Bahy, 14, Av. H.B., Tel , Fax *** Carlton, 31, Av. H.B., Tel , Fax , Freundlicher Empfang, Heizung, sauber, empfehlenswert. Zimmer mit Bad möglich. DZ 45 TND. *** Majestic, 36, Av. de Paris, Tel , Fax , Herrliches, altehrwürdiges Haus im Kolonialstil, Salon mit roten Plüschsesseln, etwas heruntergekommen, daher Preisniveau von zwei Sternen. Empfehlenswert, große Zimmer, EZ 40 TND, DZ 60 TND. *** Omrane, 65, Av. Farhat Hached, Tel , Fax , Zentrale Lage am Place Barcelone unweit der Altstadt, Bahnhof und Metro. Zimmer mit Bad oder Dusche, WC, Telefon, TV, Klimaanlage. Empfehlenswert. *** El Oumara, 42, bis, Rue Ali Dargouth, Tel , Fax *** Du Parc, Av. de L'Arabie Saoudite, Tel , Fax , E- Mail: Komfortables Hotel mit Pool, Hallenbad, Fitnessraum, EZ 70 TND, DZ 100 TND. ** Maison Dorée, 6bis, Rue de Hollande, Tel , Fax In ruhiger Seitenstraße Nähe Bahnhof und Medina. Seit 1940 unterhält die französische Betreiberfamilie dieses saubere, charmant geführte Mittelklassehotel im Pariser Stil. Schön gekachelte Eingangshalle, große Zimmer, sauber, guter Service. In der ruhigen Straße ist vielleicht noch die eheste Parkmöglichkeit, aber keine Garantie für Sicherheit. EZ 33,600 TND, DZ 41 TND (mit Frühstück). ** Tej, 14, Rue du Lt. Aziz Tej (hinter Hotel Africa), Tel , Fax , Evtl. Parkmöglichkeit bei Hotel Africa. Nicht besonders gemütlich, wenig zentral. 36 Zimmer mit Bad, DZ 34 TND. ** Olympique, 75, Rue Pierre de Coubertin, Tel ** Naplouse, 20, Rue de Naplouse, Tel , Fax ** Le Passage, 68, Av. Jean Jaures, Tel , Fax ** La Russie, 18 Rue de Russie, Tel , Fax

51 Tunis * De Suisse, 5 Rue de Suisse, Tel * Transatlantique, 106, Rue Yougoslavie, Tel Schön gekachelte Eingangshalle, saubere Zimmer mit Bad, EZ 15 TND, DZ 30 TND (mit Frühstück). * Salammbo, 6, Rue de Grèce, Tel Freundlicher Empfang, sehr sauber, warme Duschen, zentral, empfehlenswert. DZ 15 TND. * Ritza, 35 Av. Habib Thameur, Tel * De France, 8, Rue Mustafa Mbarek, Tel./Fax Nähe Porte de France, ganz ordentlich, Unterstellmöglichkeit für Motorräder gegen Gebühr, Zimmer zum Garten ruhig. Der Inhaber ist ein Meister im Verschleiern des Zimmerpreises, der sich aus mehreren Einzelposten zusammensetzt. DZ ca. 21 TND. * Splendide, Rue Mustafa Mbarek, Tel EZ 9 TND, DZ TND (mit Dusche, ohne Frühstück). * Commodore, 17 Rue d Allemagne, Tel * Agriculture, 25, Rue Charles de Gaulle, Tel , Fax Capitol, 60, Av. H.B., Tel Sehr zentral neben dem gleichnamigen Kino, laut. Heizung, warme Duschen. Wenn der Fahrstuhl mal wieder kaputt ist, heißt es freundlich "faire le sport" (5 Etagen!). Weniger empfehlenswert, DZ 21 TND. Im 1. Stock preiswertes Restaurant. El Massara, 5, Bd. Bab Menara, Tel Direkt an der Kasbah, schönes Gebäude, leider sehr schmutzig. Bettücher prüfen! Pro Bett 4 TND. De la Victoire, 7, Bd. Bab Menara, Tel Neben El Massara. Große Ölgemälde verschönern Halle und Zimmer. Gemeinschaftsdusche, etwas besser als vorgenanntes. Bei diesem Hotel bin ich etwas verunsichert. Vor einigen Jahren war es eine üble, schmutzige Absteige und nun steht es als 4- Sterne-Hotel mit Pool und Fitnessraum in der Liste. Da kann etwas nicht stimmen. In Belvedère ***** Tunis Hilton, Av. de La Ligue Arabe, Tel /100, Fax / , ***** Le Belvedère, 10, Av. des Nations-Unies, Tel , Fax , ***** Abou Nawas El Mechtel, Av. Ouled Haffouz, Tel , Fax , DZ ab 120 TND. **** Baal Diplomat, 44 Av. Hedi Chaker, Tel , Fax , EZ 48 TND, DZ 58 TND. Gutes Preis-Leistungsverhältnis. *** Khereddine Pacha, 2-4, Av. K. Pacha, Tel , Fax *** Yadis Ibn Khaldoun, 30, Rue de Koweit, Tel , Fax , EZ 82 TND, DZ 99 TND (ohne Frühstück).

52 Tunis *** Le National, 14-16, Rue de Khartoum, Tel , Fax ** SAINT GEORGES, 16, Rue de Cologne 1002, Tel Essen und Trinken Drei Grundrichtungen herrschen vor: tunesische, französische und italienische Küche. Wir haben die Restaurants in drei Kategorien eingeteilt. In der billigsten Klasse kostet ein Hauptgericht 3-4 TND, Alkohol wird nicht serviert, die Ausstattung ist äußerst einfach, das Essen dagegen durchaus schmackhaft. Es sind nur einige besondere Tipps angegeben, da diese Gaststätten leicht an jeder Ecke zu finden sind. Im mittleren Preisniveau kostet ein Menü 4-10 TND, die Lokale sind meist sauber und nett eingerichtet, manchmal gibt es Alkohol. In der gehobenen Klasse kostet ein Hauptgericht ab ca. 10 TND, die Ausstattung entspricht gehobenen Ansprüchen mit Stoffservietten und gutem Service, Alkohol gibt es immer. Am Sonntag sind die meisten Lokale geschlossen, die Stadt ist abends wie ausgestorben. Die Einwohner gehen nach La Goulette. Dort in der Hauptstraße zahlreiche gute Speiselokale mit Fischspezialitäten. Billige Restaurants Carcassonne, Rue de Carthage. Für solch ein preiswertes Lokal recht gute Ausstattung und Essen. Capitol, im 1. Stock des gleichnamigen Hotels. Menü incl. Tee. Etwas schmuddelige Stofftischdecken, guter Couscous. Madhdaoui, Rue Djamaa Ez-Zitouna. Durch die zentrale Lage an der Großen Moschee viel Zulauf, auch von Touristen. Preise daher für die einfache Ausstattung etwas zu hoch. Nur mittags geöffnet. Elwalima, 35, Rue du Liban. Die Einordnung in die billige Kategorie erfolgt nur wegen des günstigen Preises. Der Geheimtipp abseits des Zentrums, in dem die Angestellten der umliegenden Behörden essen. Der weiteste Weg lohnt, nur mittags geöffnet. Es gibt keine Karte, jeder Gast bekommt ein ausladendes Tablett mit verschiedenen vorzüglichen Gerichten der tunesischen Küche, einschl. Dessert und Pfefferminztee. Das ganze in makellos sauberen, nett eingerichteten Räumen. Le Paradiso, 16, avenue des Etats-Unies, neben Hotel Belvédère, Tel Ohne Wein. Mittleres Preisniveau La Gondole, Rue du Caire. Ital.-tun. Spezialitäten, Alkoholausschank. Bec Fin, Rue Yougoslavie. Preiswert, Alkoholausschank, sehr beliebt bei den Einwohnern. Tantonville, 96, Rue Yougoslavie (gegenüber vorigem). Sonntags geschlossen. Gut besucht, Gäste einheimischer Mittelstand, Alkohol, müder Service. Ausgezeichnet mit dem Prädikat "1 Gabel".

53 Tunis La Bohème, 13, Rue d'arabie Saoudite. Abseits vom Zentrum im Lafayette-Viertel, daher von Touristen nicht besucht. Nette Einrichtung, Alkohol, große Portionen, preiswert. Cosmos, 7, rue Ibn Khaldoun, Tel Gut und preiswert. Circolo Italiano, Ecke avenue des Etats-Unies/avenue de la Liberté, Tel Les Nuits de Malaga, 19, rue de Libéria, Tel Cloche d'or, 92, avenue de la Liberté, gegenüber dem Rundfunk- und Fernsehgebäude, Tel Gehobene Klasse Chez Nous, 5, Rue Marseille. Traditionsreiches, kleines Lokal mit winzigen Tischen ohne Abstand zueinander, intime Atmosphäre, Gäste meist Geschäftsleute. Eines der bestbesuchten Lokale, aber dadurch auch keine Möglichkeit, nach dem Essen noch gemütlich bei einem Glas sitzen zu bleiben, man bekommt diskret die Rechnung präsentiert. Dennoch lohnt ein Besuch unbedingt. Französisch-tunesische Küche, gutes Vier-Gang- Menü für 10 TND, aber noch besser speist man à la carte. Ausgezeichnet mit dem Prädikat "2 Gabeln". La Mamma, 11, Rue Marseille. Sehr gute, reichhaltige italienische Gerichte. Sonntag geschlossen. Ausgezeichnet mit dem Prädikat "2 Gabeln". Le Palais Andalous, 13, Rue Marseille, Tel Etwas überladene Einrichtung, aber guter Service. Tunesische Spezialitäten, manchmal Folkloredarbietungen. Sonntag geschlossen. L'Orient, 7, Rue Ali Bach Hamba, Tel Bei den Einwohnern sehr beliebtes Restaurant der besseren Klasse. Sonntag geschlossen. Bagdad, Av. H.B. Gute tun.-internationale Küche. Le Carthage, 10, Rue Ali Bach Hamba. Hübsch eingerichtet, tunesische und internationale Küche, Spezialität Fisch. Strasbourg, 100, Rue Yougoslavie. Elsässer Küche, eines der besten Restaurants der Stadt, gediegen eingerichtet, gehobene Preise. Maalouf, 108, Rue Yougoslavie. Zum Menü gibt es Darbietungen der einheimischen Maalouf-Musik (Aufpreis 2,5 TND). Sonntag geschlossen. M'Rabet, Souk Et-Trouk. Im 1. Stock des gleichnamigen Cafés. Schönes Lokal mit tunesischer Küche und Folkloredarbietungen (Aufpreis 4 TND). Sehr netter Service, zivile Preise. Sonntag geschlossen. Essaraya, 6, Rue Ben Mahmoud, Bab Menara, Tel , Fax , Speisen in einem maurischen Palast inmitten der Medina. Das Gebäude beherbergt außerdem ein kulturelles Zentrum und eine Gemäldegalerie und ist unbedingt ein Ansehen wert. Luxusklasse

54 Tunis Spoon Carthage im Hotel Villa Didon in Karthago, Rue Mendes France, Tel , Fax , Ein Haus der absoluten europäischen Spitzenklasse des französischen Spitzenkochs Alain Ducasse, spezialisiert auf mediterrane Küche. Reservierung notwendig. Dar El Jeld, 5, Rue Dar El Jeld, Tel Die Nähe zum Außenministerium und Dar El Bey lässt Rückschlüsse auf die Preise zu, das Nobelrestaurant der Stadt in einem wundervollen alten Palais. Ausgezeichnet mit dem Prädikat "3 Gabeln Luxus". Menü 35 bis 45 Dinar. Raffinierte tunesische Küche in einem architektonisch eindrucksvollen Rahmen. Sonntag geschlossen, vorherige Reservierung notwendig. Cafés Die großen Cafés, auch die in den Luxushotels, sind nicht sehr gemütlich eingerichtet. Dennoch überaus gut besucht, die besseren auch von tunesischen Frauen. Das Preisniveau ist sehr unterschiedlich, der Kaffee kostet zwischen 0,500 und TND. Die berühmtesten Cafés sind das Tunis Club und das de Paris, die sich auf der Av. H.B. gegenüberliegen. Beliebt sind auch das in einem zeltartigen Pavillon untergebrachte Café des El Hana International und das des Hotels Africa. Einige der großen Cafés schenken zwischen 14 und 20 Uhr alkoholische Getränke aus. Die meisten Cafés schließen sehr früh. Ein Lokal, in dem man abends noch gemütlich sitzen und etwas trinken kann ohne zu essen, gibt es nicht. Kleine Cafés sind dagegen oft sehr gemütlich eingerichtet, der türkische Kaffee oder der Pfefferminztee kosten Millimes. Die Männer ziehen dazu behäbig an der Wasserpfeife. Den Kellner ruft man übrigens mit "Chef". Nachfolgend sind einige der besonders hübschen Cafés aufgeführt. M'Rabet, Souk Et-Trouk. Mitten in der Medina ist dieses traditionelle maurische Café mit lauschigem Garten. Man sitzt auf Strohmatten und raucht die Wasserpfeife zum Tee. Durch die Lage an einer Hauptstraße der Medina viele Touristen. Rue Sidi Ben Arous, Kurz vor der Moschee Hammouda Pascha hübsches, kleines Café mit Wasserpfeifen. Ein ebenso typisches Café ist im Souk El- Chechia verborgen. El-Mnouchi, 54, Souk Leffa. Von Touristen wenig besuchtes traditionelles Café inmitten der Medina. Kartenspieler und Wasserpfeifen. Abu Nawas, 8, Rue Mahfoud. Schön gekacheltes Café mit Wasserpfeifen. Rue El-Monastiri 1, Hübsches Café. Patisserie Fayda, Rue de Marseille. Nettes kleines Café mit gutem türkischen Kaffee und Wasserpfeifen. Im Stadtbereich gibt es keinen Campingplatz, es besteht jedoch eine Stellmöglichkeit in der Jugendherberge in Rades (N , E ). Der nächste Campingplatz ist bei Hammam Lif, siehe dort.

55 Tunis Umgebung 1: LA GOULETTE - KARTHAGO - SIDI BOU SAID - GAMMARTH Anfahrt - Ein Besuch von Tunis ohne Abstecher in die östlichen Küstenvorstädte, die hauptsächlich den Einwohnern von Tunis als Sommerfrische dienen, und zu den Resten der antiken Weltstadt wäre unvollständig. Zu einer Besichtigung von Karthago ist wegen der weiten räumlichen Entfernung der einzelnen Ausgrabungsstätten die Fahrt mit dem eigenen Wagen praktisch, Parkplätze sind leicht zu finden. Tunis über das östliche Ende der Av. H.B. verlassen, die Straße führt zusammen mit der TGM-Bahn über den Damm, an der Festung links abbiegen. In La Goulette die linke der beiden Parallelstraßen immer geradeaus. Nach 15 km liegt rechts abseits der Straße der Tophet. N Golf von Tunis Hotelzone Gammarth La Marsa Sidi Bou Said Airport Karthago Tunis Le Kram TGM-Bahn Ra d e s La Goulette Ben Arous Zur Autobahn nach Sousse Ez Zahra Hammam Lif Die Anfahrt ist aber auch mit der TGM-Schnellbahn möglich, sie fährt über Sidi Bou Said, La Marsa ist Endstation. Preis: 2. Klasse 750 M, 1. Klasse 930 M. Folgende Stationen empfehlen sich für einen Besuch der Ruinenstätten: Carthage Salammbo: Punische Häfen und Tophet

56 Tunis Umgebung Carthage Byrsa: Carthage Hannibal: Carthage Présidence: Amphitheater, Zirkus Byrsa, Museum, Theater, Odeon, römische Villen, Thermen des Antonius Basilika LA GOULETTE Das antike Galabras ist heute größter Seehafen des Landes und Ankunftsort der Autofähren über das Mittelmeer mit ca Einwohnern. Die Festung wurde 1535 von den Spaniern begonnen, aber bald von den Türken übernommen. In der Hauptstraße reiht sich ein Speiselokal ans andere, vor allem am Sonntag, wenn die meisten Restaurants in Tunis geschlossen sind, geht "man" nach La Goulette zum Fisch essen. Nahtlos geht es weiter nach Le Kram, einem geschäftigen, wenig sehenswerten Industrieort. CARTHAGE Die einstige Beherrscherin des Mittelmeeres ist heute eine gepflegte Villenvorstadt im Grünen mit Einwohnern, die wenigen verbliebenen Überreste der Antike sind weit gestreut. La Goulette Le Kram - Carthage - Infos Telefonvorwahl: 71 Hotels Villa Didon, Rue Mendes France, Tel , Fax , Herrliche Lage auf dem Byrsa-Hügel mit toller Aussicht, Fußweg zum Museum. Das ehemalige Hotel Reine Didon wurde Anfang 2004 von seinem Besitzer Mongi Loukil völlig neu gestaltet, herausgekommen ist ein außergewöhnliches Hotel zu einem ebenso außergewöhnlichen Preis. Der Traum in weißem und schwarzem Marmor und minimalistischen Design hat 10 verschieden eingerichtete Suiten und kommt für Individualtouristen wohl nicht in Frage. In diesem Haus ist im März 2004 Spoon, ein weiteres Restaurant des französischen Spitzenkochs Alain Ducasse mit mediterraner Küche eröffnet worden. *** La Jetee, 2, rue de la mosquée, La Goulette. Tel , Fax Schönes Hotel mit Pool am Strand, in Hafennähe. La Jetée ** Résidence Carthage, 16, Rue Hannibal, Tel ,

57 Tunis Umgebung Fax Beim Tophet nicht weit vom Meer ist die empfehlenswerte Pension, DZ 25 TND. Das Restaurant wurde mit "3 Gabeln" ausgezeichnet. ** Palm, 7 Rue Sakiet Sidi Youssef, Le Kram, Tel , Fax RUINENSTÄTTE KARTHAGO Geöffnet täglich Sommer 8-18 Uhr, Winter Uhr, Ramadan 8:00-17:00, 12 TND + 1 TND für Fotoerlaubnis, Eintrittskarten, die zum Besuch aller Sehenswürdigkeiten berechtigen, gibt es an jedem der Eingänge. Geschichte Bei der Gründungsgeschichte sind Sage und Wahrheit eng verwoben. Schon um 1214 v. Chr. soll es an dieser Stelle eine Siedlung der sidonischen Phönizier gegeben haben. Vierhundert Jahre später flieht die Königstochter Elyssa aus Tyros im heutigen Libanon mit einigen Getreuen vor ihrem Bruder Pygmalion, nachdem dieser ihren Gatten Sychäus ermordet hatte, um sich seiner Schätze und des Thrones zu bemächtigen. Auf Zypern schließt sich der punische Oberpriester der Göttin Astarte der kleinen Gruppe an, die noch durch geraubte, zypriotische Jungfrauen verstärkt wird. Sie erreichen um 814 v. Chr. die strategisch günstig gelegene tunesische Küste und erhandeln von dem Berberfürsten Hiarbas aus Tunes ein Stück Land zur Ansiedlung von der Größe, die eine Kuhhaut umspannt. Die listige Elyssa, die später von den Römern Dido genannt wird, schneidet das Leder in hauchfeine Streifen und steckt damit die Grenzen für ihre Neugründung Karth Hadasht, von den Römern später Karthago genannt (d.h. Neue Stadt) ab. Die Punier, wie man die ehemaligen Phönizier nannte, kamen, von einer Frau geführt, durch moderne Methoden, mit Handel und Seefahrt, zu Gut und Geld. und erregten dadurch den neid der Ureinwohner. Hiarbas, der Fürst der Gaetuler, schickte der erfolgreichen Nebenbuhlerin eine Botschaft mit einen Heiratsantrag und droht bei einer Verweigerung mit Krieg. Dido will jedoch dem toten Gatten die Treue halten und stürzt sich in den Flammentod, um ihr Volk zu retten. Erschüttert versprach Hiarbas, Didos Untertanen zu schonen. Die im Seehandel erfahrenen Punier beherrschen bald den westlichen Mittelmeerraum bis nach Malta, Sizilien und Spanien, kommen aber dadurch in Konflikt mit den Griechen und Römern. 146 v. Chr. erobern die Römer im 3. Punischen Krieg die Stadt und machen sie dem Erdboden gleich. Der Römer Augustus erbaut 29. v. Chr. ein neues Karthago auf den alten Grundmauern. Thermen, Theater und Wohnhäuser entstehen, eine römische Blütezeit beginnt. Kaum 100 Jahre später zählte es wieder Einwohner und war nach Rom und Antiochia die drittgrößte Stadt des römischen Imperiums. Im 3. Jh. verwandelte sie sich in ein Zentrum des frühen Christentums, in dem bedeutende Lehrer, darunter Augustinus, wirkten und das erste Konzil stattfand. 24 Kirchen soll es damals gegeben haben. Dies endet jäh im Jahr 439, als der Vandale Geiserich mit Gräueltaten, Raub und Plünderungen

58 Tunis Umgebung einfällt, 100 Jahre lang herrschen die Vandalen von hier aus über ihr nordafrikanisches Reich. Ebenfalls ein Jahrhundert bleiben die Byzantiner, bis die Araber 696 die von Hungersnöten und Pest geschwächte Stadt stürmen und zerstören. Im Mittelalter wurde dieses Werk fortgesetzt, indem Säulen und Marmorsteine zum Bau von Häusern und Moscheen verwendet wurden. Dem Reisenden bieten sich heute nur noch wenige Überreste, die einzig durch ihre Ausdehnung die einstige Größe ermessen lassen. Antike Quellen berichten, dass die ganze punische Stadt von einer starken Mauer umgeben war, die eine Länge von 38 Kilometern aufwies und an dem Damm, der entlang dem Bahira-See zum Festland führt, 13 Meter hoch und 10 Meter dick war. Reste sind nicht erhalten. Der Byrsa- Hügel mit seiner Festung war von einer weiteren Mauer umgeben. Das phönizische Wort Byrsa bedeutet Festung, im Griechischen bezeichnet es jedoch ein abgezogenes Tierfell, was einen Bezug zu der Gründungssage herstellt. Das Gebiet zwischen den punischen Häfen und der Byrsa war der älteste Teil der Stadt, als erstes wurde vermutlich das Heiligtum zu Ehren der Götter Baal und Tanit angelegt. Tophet oder Sanctuaire Punique Der erst im Jahr 1922 entdeckte Tophet ist die bedeutendste punische Ausgrabungsstelle und zugleich die schrecklichste. Denn in diesem heute so friedlichen Garten unweit des Hotels Résidence Carthage wurden einst in Krisenzeiten den wichtigsten punischen Schutzgöttern Baal Hammon und Tanit Tau-

59 Tunis Umgebung sende erstgeborene Söhne adliger Familien zum Opfer gebracht. Unter den Augen der Eltern wurden die Säuglinge vom Priester auf die ausgestreckten Arme einer Statue des Gottes Baal gelegt, dann rollten sie in die Flammen eines großen Feuers. Man glaubte, dass die Götter eine ständige Blutzufuhr benötigten, um ihre Schutztätigkeit ausüben zu können. Beeinflusst von der griechischen Kultur gingen viele Familien dazu über, Sklavenkinder als Opfer unterzuschieben. Als Agathokles vor den Toren der Stadt auftauchte, sahen viele darin einen Grund für die Katastrophe, und eilig wurden 500 adlige Knaben den Göttern geopfert. Die Asche wurde in Urnen gesammelt und unter Stelen vergraben. Wenn die ganze Fläche ausgefüllt war, wurde eine neue Schicht Erde aufgeschüttet, so dass der Tophet heute verschiedene Schichten von Erde, Urnen und Grabsteinen aufweist. Ein unterirdischer Raum gibt das damalige Szenario wohl am besten wieder. Die Stelen sind mit Inschriften und Zeichnungen versehen, sehr häufig ist der liegende Halbmond als Zeichen der Göttin Tanit. Etwas besser erhaltene Stücke sind in einer verschlossenen Hütte, fragen Sie den Wächter. Die schönsten Exemplare befinden sich im Bardo-Museum. In der ältesten und tiefsten Schicht des Tophet hat man eine kleine Totenkapelle mit einer Urne gefunden. Auf einem Pfeiler ein Relief: eine auf einem Hügel oder Scheiterhaufen kniende und betende Frau. Möglicherweise war dies ein Denkmal der legendären Dido sollte an das Ritual des Opfertodes erinnern? Der Fund, die sogenannte Cintaskapelle, ist heute im Bardo- Museum zu sehen. Vom Tophet sind es nur wenige Schritte zu den Punischen Häfen. Punische Häfen Die Phönizier waren große Seefahrer und darin den Römern überlegen. Ihre Macht und ihr Reichtum beruhten auf der Seefahrt, die Häfen waren somit lebenswichtig. Die Anlage - Kothon genannt - bestand aus zwei miteinander verbundenen Becken, deren einzige Ausfahrt zum Golf von Tunis mit Ketten versperrt werden konnte. Außen lag der rechteckige Handelshafen, von ihm führte ein Kanal zu dem kreisrunden, von einer doppelten Mauer umgebenen, inneren Kriegshafen mit einer Insel in der Mitte, auf der das Gebäude der Admiralität sowie Schiffswerften standen. Heute sind keine Bauwerke mehr erhalten, die Ufer versumpft, die Umrisse unregelmäßig. Aber in einem kleinen Museum ist eine Rekonstruktion im Modell, die einen guten Eindruck von der Raffiniertheit und dem hohen Grad der punischen Technik gibt. Ein zweites Modell stellt die wesentlich weniger ausgefeilte Anlage zur Zeit der Römer dar. Ein Rundgang auf der grasbewachsenen ehemaligen Insel, zu der heute ein Landweg führt, zeigt lediglich ein punisches Trockendock. Die Wärter sind sehr aufdringlich und verlangen für völlig nichtssagende Erklärungen viel Geld, bieten außerdem angeblich echte römische Münzen und Öllämpchen überteuert an. Am alten Handelshafen ist das Ozeanografische Museum. Ein Besuch ist nicht sehr interessant, u. a. sind Schiffsmodelle ausgestellt.

60 Tunis Umgebung Der Weg am Hafen entlang führt wieder zurück auf die Hauptstraße. Dort folgt links das Die römische Stadt Nach der Einverleibung Nordafrikas als römische Provinz nahm der Stadtstaat Rom die Gelegenheit wahr, seine nicht mehr verwendungsfähigen Veteranen unterzubringen, für die es in der Mutterstadt nicht genug Platz gab. Auf dem Reißbrett wurden regelmäßige, rechteckige Stadtanlagen entworfen, die von zwei sich kreuzenden Hauptachsen durchschnitten wurden: Von Nord nach Süd verlief der Cardo, von Ost nach West der Decumanus. Die Straßen waren wie heute in arabischen Städten gesäumt von Arkadengängen vor den Häuserreihen, die Schutz vor der Sonne boten und an denen Läden und Werkstätten lagen. Am Schnittpunkt der beiden Straßen lag meist das Forum, ein gepflasterter, rechteckiger Platz als Bürgertreffpunkt, an das sich das Kapitol mit den Tempeln für die wichtigen Götter anschloss. Religiöse Gebäude besaßen für die Römer aber lange nicht den Stellenwert wie später für die Christen oder Araber, weit wichtiger waren Freizeiteinrichtungen für die Allgemeinheit, die Pax Romana bot den Millionen von Bürgern materielle Wohlfahrt und kollektive Annehmlichkeiten, um sie bei Laune zu halten. Selbst die kleinste Stadt der entferntesten Provinz eiferte dem Vorbild Roms mit Theater für die Darstellung von Schauspielen, Zirkus für sportliche Wettkämpfe wie Wagenrennen und Amphitheater für blutige Kämpfe um Leben und Tod nach. In jedem Stadtteil gab es Thermen, prunkvolle, luxuriöse Paläste für Jedermann, die weit mehr darstellten als öffentliche Badeanstalten. Vormittags trafen sich die Frauen, nachmittags die Männer zum Bad, trieben Sport, unterhielten sich mit Freunden, hörten Vorträge und lasen in den Bibliotheken. Durch den Festungsgürtel Limes war die äußere Reichsgrenze gesichert und Befestigungen der Städte überflüssig, so wurden die Stadttore allmählich zu Triumphbogen für die siegreichen Herrscher, denen eine magische Bedeutung zukam. Musée Palochretien Dieses kleine Museum gibt einen guten Einblick in die Arbeit der Archäologen und zeigt einige Fundstücke aus der christlichen Zeit. Etwas weiter ist rechts direkt am Meer das Quartier Magon. Die Ausgrabungen wurden von deutschen Archäologen ausgeführt, zutage kamen römische Handwerkerstraßen und Wohnviertel mit Teilen der römischen Stadtbegrenzung auf punischen Grundmauern. Wieder zurück auf der Hauptstraße kommt man zu einer Kreuzung mit Tankstelle, dort geht es rechts zu den Thermen des Antonius, links zum Museum und zum Hotel Villa Didon. Byrsa-Hügel Der Byrsa-Hügel war einst Zentrum des punischen wie des römischen Karthago. Von hier aus lässt sich die weite Ebene vom Meer bis zu den Bergen von

61 Tunis Umgebung Zaghouan überblicken. In punischer Zeit gab es dort eine Festung und den reich ausgeschmückten Tempel des Eschmun, zu dem 60 Stufen hinaufführten. Dieser Hügel war von einer eigenen Mauer umgeben, in dessen Inneres sich die Bewohner bei Angriffen flüchten konnten. Weithin sichtbar ist die Kathedrale St. Louis, 1890 als größte christliche Kirche Afrikas geweiht, aber heute nicht mehr als Gotteshaus genutzt. Das Gebäude war 1992 wegen Renovierung geschlossen. Ihren Namen erhielt sie zu Ehren des heiligen Ludwigs IX. von Frankreich, der als Kreuzfahrer nach Tunis kam und 1271 in Karthago an den Folgen der Pest starb. Angegliedert sind die ehemaligen Klöster der Weißen Schwestern und der Weißen Väter, die sich stark für die Ausgrabung der antiken Stätte eingesetzt haben. Auf dem Hügel verstreut einige Reste römischer Villen auf punischen Grundmauern. Leider wurde dieser wichtigste Stadtteil nahezu restlos vernichtet. Museum von Karthago Das in einem Teil des Klosters untergebrachte Museum enthält schöne Mosaiken, Marmorsärge, punische Grabplatten und Stelen mit dem charakteristischen Halbmond. Nordwestlich der Kathedrale an der Straße nach Tunis liegen die Überreste des Amphitheaters, von dem nur die Arena erhalten blieb. Es ist kaum noch vorstellbar, dass ähnlich wie in El Djem Zuschauer auf fünf Rängen Platz hatten. Im Zentrum kann man Teile der Gänge sehen, durch die die wilden Tiere in die Arena kamen, um die Christen zu zerfleischen. Nicht weit davon auf der anderen Straßenseite liegen bei der kleinen Ortschaft La Malga die römischen Zisternen. Die Grundmauern stammen wahrscheinlich noch von den Puniern. Die einst 24 parallelen Gewölbe, die das von den Bergen Zaghouans über den Aquädukt geleitete Wasser sammelten, wurden eine Zeitlang zu Wohnzwecken genutzt. Über Treppen konnte man zum Wasser schöpfen hinuntergelangen. Thermen des Antonius Zum Meer hin liegt das beeindruckendste Bauwerk, der in seinen Ausmaßen gewaltige, zwischen 145 und 162 erbaute Thermenkomplex, heute ist nur noch das Untergeschoss erhalten. Mit über m2 Fläche waren sie die größte Thermenanlage außerhalb Roms. Allein der Hauptraum, das Frigidarium oder Kaltbad der Badeanlage, maß 22 x 47 m und wurde von marmornen, 20 m hohen Säulen flankiert, die das Gewölbe trugen. Eine davon sieht man noch auf dem Vorplatz. Mit dieser kühnen Architektur hatten sich die Baumeister aber wohl etwas übernommen, denn bereits zwischen 389 und 425 stürzte das Frigidarium ein. Endgültig zerstört wurde die Badeanlage im 11. Jh. durch den Einfall der Beni-Hilal-Nomaden, die plündernd und mordend durch das Land zogen. Gern eiferte man zu jener Zeit dem Vorbild Roms nach, so entsprechen die Antonius-Thermen denen des Trajan und des Caracalla in Rom. Einzig ist jedoch die herrliche Lage direkt am Meer, die auch die Anlage einer Sonnenterrasse mit Meerwasserschwimmbecken erlaubte. Das Gebäude war

62 Tunis Umgebung der Länge nach von einer Achse geteilt, auf der die verschiedenen Anwendungssäle lagen. Vom Umkleideraum ging es zunächst ins Gymnasium, dem antiken Vorläufer unserer Fitness-Center, dann zum offenen Turnhof, der Palästra. Es folgten warme bis heiße Schwimmhallen, in der Mitte lag das prachtvoll ausgestattete, kuppelüberkrönte Frigidarium. Von dort führte eine Treppe zum Meeresbecken. Angrenzend an die Thermen waren die der Versorgung dienenden Zisternen und eine Gemeinschaftstoilette. Archäologischer Park Im Jahre 1953 wurde bei den Thermen ein archäologischer Park angelegt, er liegt direkt neben dem Palast des Präsidenten, Militärs achten eifrig darauf, dass fotografierende Touristen nicht versehentlich ein Bild des Präsidenteneigenheims schießen. In diesem Park ist sehr gut die typisch römische Struktur der Stadtplanung mit regelmäßigen Straßen, die im rechten Winkel aufeinanderstoßen, zu erkennen. Sie werden von den Archäologen als Cardo und Decumanus fortlaufend nummeriert. Im hinteren Teil des Geländes befinden sich eine Basilika mit Taufbecken und die unterirdische Asterius-Kapelle, die von einem anderen Platz hierher gebracht wurde. Vom Wohnviertel sind nur noch Reste der Grundmauern vorhanden. Auf einem großen Terrain zwischen Grundmauern der christlichen Basilika Damous el Karita, römischen Villen und dem Odeon errichtet der Präsident in der Nähe des Palastes seine eigene große Moschee. Römische Villen - Theater Oberhalb der Straße und der Bahnlinie liegt ein ehemaliges römisches Villenviertel, von dem einige Straßen und Häuserreste mit schönen Mosaiken erhalten sind. Etwas weiter die Straße hinauf ist das römische Theater, vor dessen eindrucksvoller Kulisse im Sommer ein sehr schönes Internationales Folklore- Festival und im Oktober ein Filmfestival stattfinden. SIDI BOU SAID mit seinen knapp Einwohnern ist einer der teuersten Wohnorte und beliebtes Ausflugsziel der Tunesier wie der ausländischen Urlauber. Die verträumten Ecken und lauschigen Cafés bilden vor allem das Dorado der Verliebten entdeckte der französische Bankier Baron Rodolphe d'erlanger dieses reizende Dorf auf dem hohen Felsen Kap Karthago und war begeistert. Er setzte 1915 einen umfassenden Denkmalschutz durch und erreichte, dass bis heute glücklicherweise alle Neubauten im gleichen andalusischen Stil der weißen, kubischen Häuser mit den blauen Holzveranden, Fenstergittern und Nageltüren gebaut werden. Der Maler, Musiker und Musiktheoretiker ließ auf dem Hügel von Sidi Bou Said ein Palais nach seinen Vorgaben errichten war das Privatpalais vollendet und bis zu seinem Tod 1932 lebte Rodolphe d'erlanger dort mit seiner Familie. Der Palast des Barons von Erlanger beherbergt heute das

63 Tunis Umgebung Zentrum für arabische und mediterrane Musik (Maalouf) mit einem Museum. Das Gebäude selbst beeindruckt mit seiner reichen Architektur, vom Garten bietet sich eine prächtige Sicht auf das Meer. Das bemerkenswerte Herrenhaus thront etwas abseits, auf einem südlichen Vorsprung des Hügels von Sidi Bou Said. Ob das Palais wohl deswegen den Beinamen "funkelnder Stern" bekommen hat, weil der vorgelagerte Golf von Tunis das Licht des Südens auf so unvergleichlich Weise reflektiert? Für einen Besuch von Sidi Bou Said besser nicht das Wochenende wählen, dann herrscht ein ziemlicher Rummel. Die Hotelkapazitäten sind begrenzt, die meisten Besucher fahren nach wenigen Stunden zurück in ihre Quartiere. Man sollte daher unbedingt versuchen, eine Nacht im Ort zu wohnen, erst dann kann man das Flair dieses Künstlerdorfes richtig in sich aufnehmen. In der Saison aber rechtzeitig vorher buchen. Geschichte Schon zu römischer Zeit befand sich an dieser Stelle ein mit Tempeln und Palästen geschmückter, reicher Vorort von Karthago. Doch nach der Zerstörung wurde erst wieder im 9. Jh ein Ribat, d.h. ein befestigtes muslimisches Kloster des Sufi-Ordens, gegründet. Im 13. Jh. erlangte der Sufi Abu Said, ein unermesslich reicher Chemiker, bei der Bevölkerung großes Ansehen. Er half nicht nur den Armen, sondern eine Legende erzählt, er hätte bei einem Piratenangriff vom Meer die Kanonenkugeln mit seinem Mantel aufgefangen. Eine andere Geschichte berichtet von der Bekehrung eines mit dem Heiligen befreundeten christlichen Seefahrers zum Islam. Er bat den Alten als Zeichen der Wunderkraft seines Glaubens um ein Mittel gegen Schiffbruch. Abu Said gab dem Kapitän eine Schnur aus Kamelhaar, die um seinen Turban geschlungen war. Als das Schiff eines Tages tatsächlich unterging, wurde die Schnur in so viele Teile geschnitten, wie Männer an Bord waren. Alle erreichten mit dem Stück Schnur bei sich genau zu Füßen des Dorfes Sidi Bou Said lebend das Land, obwohl das Unglück weit entfernt geschehen war. So erhielt denn auch die Ansiedlung den Namen des Heiligen. Noch heute wird die Grabstelle des Schutzpatrons in der Moschee von der Bevölkerung liebevoll gepflegt und besucht. Im August wird zu seinen Ehren ein Moussem mit Musik, ekstatischen Tänzen und dem Schlachten eines Kalbes gefeiert, das Fleisch an die Armen verteilt. Ein richtiges Dorf entstand erst im 16. Jh., als arabische Flüchtlinge aus Andalusien ankamen und mit ihren kubischen, weißen Häusern mit blauen Veranden das Ortsbild prägten. Mit sich brachten sie ihre Musik, den Maalouf. Tipps zur Besichtigung Egal von welcher Richtung der Besucher kommt - auch von der TGM-Bahn, immer erreicht er zunächst den Platz 7. November, das Herz des neuen Ortsteils mit Bank, Post, Supermarkt und Cafés. Autofahrer müssen den Wagen auf dem großen, gebührenpflichtigen Besucherparkplatz abstellen, der alte Kern ist für fremde Fahrzeuge gesperrt, nur Anwohner dürfen passieren. Die Hauptstraße in das Künstlerdorf geht steil bergan, vorbei an einem Brunnen,

64 Tunis Umgebung dem Heilkräfte zugesprochen werden und der zumindest ein gutes Trinkwasser liefert. Breite Stufen, gesäumt von pittoresken weißblauen Häusern führen direkt zum beliebtesten Treffpunkt, dem 300 Jahre alten Café des Nattes. Dieses im traditionellen türkischen Stil eingerichtete Café - Nattes nennen die Franzosen die Halfagrasmatten, auf denen man sitzt - wurde schon von dem deutschen Maler August Macke gezeichnet und ist seitdem unverändert. Gemütlich wird es erst, wenn die Touristenbusse abgefahren sind. Dann trifft sich die einheimische Jugend mit den wenigen Fremden, die über Nacht bleiben. Da wird geplaudert, Wasserpfeife geraucht, der Jasminverkäufer bietet seine duftenden, Glück bringenden Sträußchen an. Raffiniert ist die Preisgestaltung. Einheimische zahlen nur ein Drittel des Touristenpreises (was man durchaus verstehen kann, bei dem Andrang). Wer aber im Ort übernachtet, wird bald so halb in den Verband aufgenommen und bekommt die niedrigen Insiderpreise. Um das Café die unvermeidlichen Souvenirläden, in denen die für den Ort typischen blauweißen Vogelkäfige aus Draht verkauft werden. Auch ohne Vogel sollen sie dem Haus Glück bringen. Rechts vom Café führt ein Weg vorbei an den traditionellen Nougatverkaufsständen zu einem hübschen Aussichtspunkt mit Blick aufs Meer und zum Café Sidi Chaabane, auf dessen in Stufen gebauten Terrassen sich eine unvergleichliche Aussicht über den Golf von Tunis und auf die Villa des Baron d'erlanger bietet. Maler und Liebespaare bevölkern die mit Halfagrasmatten gepolsterten Sitzbänke, aber auch Touristen haben schon dorthin gefunden. Zahllose Stufen den Berg hinunter führen zum Jacht- und Fischerhafen. Wenn am Morgen die Fischkutter vom Fang zurückkehren, warten am Kai die Einkäufer der Fischrestaurants und Hausfrauen. Die Ausbeute ist eher mager und muss doch so viele Familien ernähren. Neben dem Hafen ist ein kleiner Sandstrand, und bis zur Bucht von Amilcar mit einem Strandhotel sind es nur wenige Schritte. Der Platz trägt den Namen mehrerer karthagischer Heerführer, dessen bekanntester im 5. Jh. mit einer Armee gegen die Griechen in Sizilien gezogen war und dort, nachdem die Niederlage drohte, den Opfertod in den Flammen suchte. Die Tunisreise Im April 1914 brachen die Maler Paul Klee, August Macke und Louis Moilliet zu ihrer später legendär gewordenen Studienreise nach Tunesien auf. Die fremdartigen orientalischen Eindrücke und das einzigartige Licht Nordafrikas inspirierten Macke und Klee zu jeweils über dreißig Aquarellen und Hunderten von Zeichnungen, die in die Kunstgeschichte eingegangen sind. Sie besuchten neben Tunis mit seiner Umgebung noch Hammamet und Kairouan, doch das bekannteste Werk aus dieser Zeit dürfte August Mackes "Blick auf eine Moschee" sein, das ein unverändertes Café des Nattes, überragt vom Turm der Moschee, zeigt. Klee sagt: "Die Farbe hat mich. Ich brauche nicht nach ihr zu haschen." Mekka der Künstler ist Sidi Bou Said bis heute. Viele Maler haben dort ihr Atelier, wer genug Zeit mitbringt, kann sie tagsüber in romantischen Winkeln

65 Tunis Umgebung beim Skizzieren beobachten und trifft sie abends auf den Terrassen der Cafés. Darunter sind Newcomer wie der junge Zied Lasram, der seine beachtlichen Aquarelle mit heimischen Motiven schon auf Ausstellungen in Hammamet und Tunis zeigte. Aber auch bereits zu Ruhm gekommene Künstler haben ihren Wohnsitz in dem hübschen Städtchen wie El Mekki, Tunesiens berühmtester Maler, der das Dekor der tunesischen Geldscheine, der Dinarmünzen und vieler Briefmarken entworfen hat, auch Hedi Turki, Jalel Ben Abdallah, Rachid Koraichi und viele andere. Sidi Bou Said - Infos Telefonvorwahl: 71 Hotels **** Sidi Bou Said, Tel , Fax Etwas außerhalb an der Straße nach La Marsa. Pool, Tennis, Blick aufs Meer, aber nicht am Strand. *** Amilcar, Tel , Fax , (N , E ). Am Strand von Amilcar direkt neben dem Präsidentenpalast. Die Lage ist einmalig am kleinen Sandstrand unweit des Jachthafens von Sidi Bou Said. Nur einige Minuten Fußweg zur TGM- Station, zu dem Künstlerdorf ist es etwa eine halbe Stunde. Das Haus wurde kürzlich renoviert, es gibt mehrere Restaurants, Disco, Piscine, Tennis, Animation. DZ mit Frühstück Winter 36 TND, Sommer 56 TND. Auf dem Parkplatz u.u. Möglichkeit, einen Anhänger (Motorrad), länger zu parken. ** Dar Said, Rue Toumi, Tel , Fax , An der Straße rechts vom Café des Nattes liegt in einem herrlichen Garten mit Blick aufs Meer das große, alte Haus mit gekacheltem Innenhof und Pool. Nach jahrelanger Renovierung ist dort nun ein exquisites Hotel mit nur wenigen Zimmern bzw. Suiten entstanden, die für zwei Personen zwischen 225 und 425 TND kosten. In der hauseigenen Hammam kann dann ein Bad mit Massage bestellt werden. Bou Fares, Tel , Fax , 100 Meter links hinter Café des Nattes. Um einen schattigen Innenhof mit altem Feigenbaum und blühenden Jasminbüschen gruppieren sich die Zimmer unter Tunnelgewölben. Die Zimmer wurden schön renoviert und haben nun ein Bad. Nette, familiäre Atmosphäre. DZ 18 TND ohne Frühstück. Résidence Africa, Av. de la République (am Jachthafen), Tel Hübsche, kleine Anlage mit Appartements, nur wenige Geschäfte in der Nähe, Fahrzeug erforderlich. Ein Appartement kostet in der Saison ca. 47 TND, im Winter nur 19 TND. Essen und Trinken

66 Tunis Umgebung El Chergui, gegenüber von Café des Nattes. Tische auf der großen Terrasse mit herrlicher Aussicht, gute, dennoch preiswerte tunesische Spezialitäten. Kein Alkohol, abends geschlossen. Dar Zarrouk, gegenüber gleichnamigem Hotel. Unvergleichlich die Aussicht von der großen Terrasse zum Meer. Die etwas erhöhten Preise werden durch diesen Blick und den guten Service leicht verschmerzt. Alkoholausschank, tunesische und internationale Küche. Ausgezeichnet mit "3 Gabeln". Au bon vieux temps, gegenüber Dar Zarrouk, ist ein ebenfalls ein gutes Restaurant, mit ebensolchen Preisen, aber nicht so schöner Einrichtung und Aussicht. Le Pirate, am Jachthafen. Bekanntes Fischrestaurant, ausgezeichnet mit "3 Gabeln". Selbstversorger: Im neuen Stadtviertel um den Platz 7. November sind Banken, Post, Supermarkt mit Weinverkauf, ein kleiner Gemüsemarkt, eine Ladengalerie mit schicken Boutiquen, Imbissbuden, Cafés und Restaurants. Übernachtungsmöglichkeit am Yachthafen, kein Schatten, N E Polizei erfasst die Passdaten. WC und Wasserversorgung vorhanden. LA MARSA hieß zu punischer und römischer Zeit Megara und war damals wie heute Villen- und Badeort der tunesischen Oberschicht, zeitweise hatte der Bey seine Residenz dort. Nicht weit von dem Endpunkt der TGM-Bahn ist der Marktplatz mit dem traditionsreichen Café Saf-Saf (so heißen im Arabischen die mächtigen Bäume, die im Hof wachsen), in dem ein Dromedar mit verbundenen Augen im Kreisgang Wasser schöpft. Im Winter ist der Ort mit ca Einwohnern etwas verschlafen, doch im Sommer ist der schöne Sandstrand überfüllt. Am Markt ist eine Markthalle mit gutem Angebot, auch Wurst und Käse. Außerdem gibt es einen Monoprix-Supermarkt sowie das Einkaufszentrum Zéphyr in schöner Architektur und tollem Blick auf die Häuser des Ortes und des Strandes. Das markanteste Gebäude des Ortes steht jedoch im Wasser und wurde nun, nach Jahrzehnten des Verfalls, restauriert und als Restaurant genutzt. GAMMARTH liegt am Fuße des Djebel Khaoui. Der Name bedeutet "Hohler Berg", die Bezeichnung rührt von den dort gefundenen, labyrinthartig den Hügel durchziehenden Katakomben her. Hier, am westlichen Ende von Megara, der ehemaligen römischen Vorstadt von Karthago, lag in der christlichen Epoche der Begräbnisplatz. Heute ist auf dem Berg ein Kriegsgräberfriedhof, hoch über dem weißen Kalkfelsen wehen Trikolore und tunesische Flagge, Soldaten aus

67 Tunis Umgebung Frankreich und seinen Kolonien fanden hier ihre letzte Ruhe. Von der Höhe ergibt sich ein unvergleichlicher Ausblick auf die gesamte Stadt und den Golf von Tunis. Der schöne Sandstrand brachte den Villen- und Badeort ins Angebot deutscher Touristikunternehmen, hat aber nicht den Vorteil der direkten Anbindung an Tunis durch die TGM-Bahn. Den Hang hinauf ziehen sich schöne Villen, am Strand liegen die Ferienhotels, Bademöglichkeit besteht aber nur im Sommerhalbjahr. Die Straße weiter zum Cap Carthage hört die Bebauung bald auf, rechts ist herrlicher, frei zugänglicher Sandstrand, links liegt die Salzlagune Ariana. Es gibt schöne Strandrestaurants, im Sommer viel Betrieb. La Marsa und Gammarth - Infos Telefonvorwahl: 71 Verkehrsverbindung: Es gibt eine Busverbindung von der TGM- Endstation in La Marsa zu einigen Hotels, im Sommer halbstündlich, im Winter jede Stunde; Sonntags kein Verkehr. Ein Taxi von den Hotels nach La Marsa kostet um 4 Dinar, nach Sidi Bou Said 5, ins Carrefour (Einkaufszentrum auf dem Weg nach Tunis) 4 Dinar und nach Tunis etwa 8-10 Dinar. Hotels Die meisten Hotels liegen weit außerhalb, keine direkte Busanbindung zur Stadt. Vollpension ist hier empfehlenswert, da keine Einkaufsmöglichkeiten und nur wenig Restaurants. Da es im Winter recht kühl ist sind nur wenige Gäste dort und es kann für einen Urlauber recht einsam und langweilig werden. ***** Le Palace, Cap Gammarth, Tel , Fax , Auf dem Hügel, nicht am Strand, Zimmer von 170 bis TND. ***** Carthage Palace Thalasso, Tel , Fax , In einem 9 ha großen Park auf dem Hügel von Karthago, 300 m zum Strand. Das tollste ist die Wasserlandschaft Hydra Park mit Außen- und Innenpool. ***** The Residence, Rte. touristique Raouad, Tel , Fax , Wohl das beste Hotel in Nordtunesien in beeindruckender Architektur, direkt am Sandstrand. Pool, Hallenbad, Fitnessraum. 15 Min. zum Flughafen. In der lichtdurchfluteten Empfangshalle zieht sich eine Wasserrinne hin zum plätschernden Springbrunnen, und der Blick schweift durch eine immense Fensterfront hinaus in den blühenden Garten Erinnerung an den Generalife, das Lustschloss der maurischen Könige in Granada, werden wach. Weite und Licht setzen sich fort in den spärlich, aber auserlesen möblierten Aufenthaltsräumen. In den von Säulen und Bögen eingefassten Sitzecken ist

68 Tunis Umgebung die Intimsphäre gewahrt. Über 300 Angestellte sind für das Wohl der maximal 400 Gäste besorgt. ***** Corinthia Khamsa, Les côtes de Carthage, Tel , Fax , Mit dem Auto 15 Min. zum Flughafen und 20 Minuten nach Tunis. Sehr gut geführtes, neueres Hotel in direkter Strandlage, auch zum Wellnessurlaub (Hammam, Massage etc.). Liegen in ausreichender Menge, Auflagen sowie Schirme und Handtücher gratis. Bewachter Pool, 2 Kinderpools. Wird auch als Tagungshotel genutzt, nur wenig Animation, sehr gutes Essen, gepflegte Kleidung zum Dinner erwünscht. ***** Golden Tuliples, Les côtes de Carthage, Tel , Fax , gtct.com.tn ***** Abou Nawas, Av. T. M'Hiri, Tel , Fax , DZ ab 180 TND. Kostenloser Shuttle zur Stadt. **** Sol Phebus, Les côtes de Carthage, Tel , Fax , km vom Flughafen Tunis, Pool, Hallenbad. Zum Strand geht ein kurzer Weg direkt durch die Poolanlage. *** Nova Park, Rte. touristique Raouad, Tel / 764, Fax Wenig empfehlenswert. *** Molka, Rte. touristique Raouad, Tel , Fax Vor einem Eukalyptuswald direkt am Sandstrand *** Karim, Rte. touristique Raouad, Tel , Fax Zimmer bungalowartig zwischen duftenden Bäumen angelegt. Zum Strand nur wenige Meter über die Straße und durch ein Lederwarengeschäft. *** Kahena, Rte. touristique Raouad, Tel / 399, Fax *** Cap Carthage, Rte. touristique Raouad, Tel , Fax *** Aqua Viva, Rte. touristique Raouad, Tel , Fax , E- Mail: Familienfreundliche Anlage in schönem Garten direkt am Sandstrand, gut unterhalten, einfache Zimmerausstattung, jedoch sehr geräumig. Zum Strand ca. 5 Gehminuten durch einen gepflegten Olivenhain. Sehr großer Strand und sehr gut gepflegt, wird jeden Tag gereinigt. Liegen und Sonnenschirme kostenlos in begrenzter Anzahl vorhanden. *** Megara, 79 Av. T. M'Hiri, Tel , Fax *** Dar Naouar Fiesta. Sehr gepflegtes und sauberes Clubhotel mit schönem Pool direkt am Strand. *** Babylone, Rte. touristique Raouad, Tel , Fax *** Cap Carthage, Tel , Fax Direkt am gleichnamigen Cap in einem Eukalyptushain gelegen, 300 m zum Sandstrand. Es gibt 40 Tennishartplätze mit Tennisschule, großer Pool, aber schlechte Anbindung zur Stadt.

69 Tunis Umgebung ** La Noria (Touring Club), Tel , Fax Einfache Bungalowanlage in hübschem Garten, Pool, direkt am Strand. Der Club ist für unkomplizierte, lockere Leute, die nicht viel Wert auf Unterbringung und Komfort legen. Tour Blanche, Av. T. M'Hiri, Tel , Fax Dieses erste Strandhotel in Gammarth ist heute etwas heruntergekommen. Freier Stellplatz: In der Nähe des Abou Nawas Hotels in Marsa ist eine Stellmöglickeit, N E (2019) Essen und Trinken Mimosas direkt neben dem "Corinthia Khamsa". Sehr schönes Restaurant mit Terrasse, es gehört einer Deutschen und hat Französisch-Tunesische Küche. Zum Kaffeetrinken gibt es oft selbst gebackenen Kuchen.

70 Der Norden DER NORDEN Die Vegetation im Norden wird bestimmt durch die immergrünen Wälder und Maccien, bestehend aus Korkeichenwäldern, durchsetzt mit Steineichen und Unterwuchs wie Baumheide, Erdbeerstrauch, Pistazien, sowie Wachholder-, Kiefern- und Eukalyptuswälder. In der Maccie finden sich Arten wie Kermeseiche, Zistrose, Thymian, Lavendel und Salbei. Die Wälder und Maccien nehmen vom Norden nach Süden ab. Die südlichste Grenze verläuft von Kasserine nach Kairouan. Der grüne Norden des Landes mit der Korallenküste ist vom Massentourismus noch nicht so geprägt wie der östliche Küstenbereich. Zwar entstanden in den letzten Jahren in Bizerte und Tabarka komfortable Touristenzentren, doch zieht es die meisten Besucher weiterhin nach Hammamet, Sousse oder Djerba. Dabei ist die malerische Steilküste, unterbrochen von kleinen Sandbuchten, vor allem für Unterwassersportler sehr reizvoll, das Hinterland infolge der winterlichen Regenfälle grün und fruchtbar. Saison ist von Mai bis September. Das Landesinnere wird dominiert vom Tal des Medjerda, dem einzigen ganzjährig wasserführenden Fluss des Landes, dessen Quelle in Algerien liegt und dessen sumpfiges Mündungsdelta beim Golf von Utica für eine ständig mehr werdende Verlandung sorgt. Andalusische Flüchtlinge ließen sich im 17. Jh. insbesondere südöstlich von Bizerte nieder und machten die Weiden der Nomadenherden zu blühenden Gärten. Doch über Jahrhunderte hinweg war dieser Fluss der Feind der Bauern, mal herrschte große Trockenheit, dann wieder überschwemmten seine Fluten das kostbare Land begannen die Franzosen, die sumpfige Ebene um Mateur und den Ichkeul-See trockenzulegen, den ungebärdigen Medjerda zu regulieren und seine Wasserkraft zur Stromgewinnung zu nutzen. Erst auf Protest der Bauern und vor allem nach der Unabhängigkeit wurden die Stauseen auch zur Bewässerung des Bodens genutzt, eine der fruchtbarsten Landschaften Tunesiens entstand. Unter Bourguiba wurden die Großgrundbesitzer enteignet und das Land unter genossenschaftlich organisierte Kleinbauern aufgeteilt. 2: Tunis - Bizerte km: Rund 70 Straße: Über die P 8 Zeit: ½ Tag Höhepunkte: Ruinenstadt Utica Auf dem Streckenabschnitt Bizerte - Tabarka gehen immer wieder Stichstraßen hinab zu schönen Meeresbuchten, die erst den Reiz der Route ausmachen. Beschrieben wird im folgenden jedoch die direkte Verbindung ohne die Abstecher. Es gibt auch eine Autobahn Tunis - Bizerte, die jedoch nur für Leute geeignet ist, die unterwegs nichts besichtigen wollen.

71 Der Norden Route: Tunis auf der Ausfallstraße Flughafen - Bizerte verlassen. Nach Ende der Stadtautobahn gute, zweispurige Straße mit regem Verkehr. Nach km 27 liegt rechts der Straße der Ort Pont de Bizerte. An dieser Stelle ist ein Abstecher nach Kalaat El Andalous möglich. Dieser einst auf einer Landzunge direkt am Meer liegende Ort ist heute infolge von Schlammablagerungen 5 km im Landesinneren. An der Küste ist ein herrlicher, sauberer Sandstrand. Auf der Hauptstraße folgt eine Brücke über das alte Flussbett des Medjerda, parallel dazu spannt sich die siebenbogige Eselsbrücke aus türkischer Zeit, da der Fluss früher an dieser Stelle strömte. Nach 400 m überquert die Straße schließlich den Medjerda in seinem regulierten Bett. Route: Die P 8 umgeht nach 32 km (ohne den Abstecher) Utique. Links zweigt eine Straße ins Dorf ab, etwas weiter auf der P 8 rechts eine schmale Straße zu dem Ruinengelände von Utica. UTICA war die erste phönizischen Siedlung in Tunesien. Nach 2 km ist auf der linken Seite das Antiquarium, in dem Fundstücke aus den verschiedenen Epochen gezeigt werden. Zum Ausgrabungsgelände geht es noch 500 m weiter. Geöffnet Uhr, im Sommer 8 bis 19 Uhr. 2,100 TND + 1 TND für Fotoerlaubnis (alt) Geschichte Der Name bedeutet die alte Stadt. Heute ist der Platz infolge Verlandung gut 10 km vom Meer entfernt, doch als um 1101 v. Chr. phönizische Seefahrer aus Tyros dort ihre erste Handelsniederlassung auf tunesischem Gebiet gründeten, lag an dieser Stelle das Mündungsdelta des Medjerda. Vermutlich war der Ort sogar auf einer damals vorhandenen, vorgelagerten Insel errichtet worden. Gegenüber dem später gegründeten Karthago bewahrte Utica lange seine Unabhängigkeit und stellte sich im 3. Punischen Krieg auf die Seite der Römer. Als Belohnung erhielt Utica die Stellung einer freien Stadt und wurde zum Sitz des Gouverneurs der Provinz Africa. Der wichtige Exporthafen, in dem 200 Transportschiffe vor Anker gehen konnten, brachte Reichtum, wie Reste prächtiger Villen zeigen. Der Name der Stadt ist untrennbar mit Cato dem Jüngeren verbunden, der sich vor einer drohenden Kapitulation vor Caesar hier den Tod gab. Nach dem Sieg Caesars wurde der Stadt zwar eine hohe Tributzahlung auferlegt, doch sie erholte sich rasch, die Einwohner erhielten römisches Bürgerrecht. Nach der Zerstörung durch die Araber verlandete der Hafen immer mehr, ein Wiederaufbau lohnte nicht, die Gebäude wurden als Steinbruch genutzt. Heute ruht ein Großteil der Ruinen unter einer 5 m dicken Schlammschicht, nur wenig wurde bisher ausgegraben, zudem alle tiefer gelegenen Stätten im Morast oder unter der Wasseroberfläche liegen.

72 Der Norden Besichtigung Für einen Rundgang sind Führer vorhanden, doch sind die sehenswerten Bauwerke gut beschildert. Wichtige öffentliche Gebäude sind durch den Raubbau nicht erhalten. Die antike Pflasterstraße führt zu dem am besten erhaltenen römischen Haus des Wasserfalls. Darin gibt es zwei mit wunderschönen farbigen Fischermotiven geschmückte Brunnen. Die Archäologen benannten das Haus nach dem ehemals wie eine Kaskade durchfließenden Wasser. Die schönsten Mosaike der übrigen Gebäude wurden wie üblich in den Bardo gebracht, so gibt es im Haus der Jagd und im Haus des Schatzes nur noch spärliche Reste. Aus der punischen Zeit blieb ist eine Totenstadt, zu der eine 6 m tiefe Treppe hinabführt. Dort war ein Tophet wie in Karthago, an dem neugeborene Knaben zu Ehren der Götter Baal und Hammon den Opfertod in den Flammen fanden. Direkt am Meer standen einst die römischen Thermen, von denen nur noch wenige Mauern stehen. Sie liegen heute inmitten eines Sumpfes etliche Kilometer vom Meer entfernt. Route: Wieder zurück auf die P 8, km 45 Ghournata. Auf der P 8 erreicht man ohne den Abstecher nach 70 km Bizerte. GHAR EL MELH Bei dem Ort Ghournata ist rechts ein weiterer Abstecher nach Raf Raf mit den besten Weintrauben des Landes möglich. Der Ort ist bekannt für seine kostbaren, mit Gold bestickten traditionellen Frauengewänder. Ghar El Melh (d.h. Saline) - das frühere Porto Farina - hat einen reizvollen Fischerhafen, ein großer Ferienkomplex ist am Entstehen. Hammouda Bey ließ zu Beginn des 19. Jh. einen prachtvollen, von drei Forts beschützten Kriegshafen durch einen deutschen Ingenieur errichten. Rass Sidi Ali El Mekki liegt wunderschön auf einer Landzunge mit einem herrlichen Strand und dem Marabut für Sidi Haded. Ghar El Melh- Infos Telefonvorwahl: 72 Hotels Dalia, Raf Raf-Plage, Tel BIZERTE Auf der P 8 taucht nach Überqueren eines kleinen Bergrückens der große Binnensee von Bizerte auf, der mit dem Mittelmeer durch einen schmalen

73 Der Norden Kanal nah bei der Stadt verbunden ist. Der Ort Menzel Jemil liegt direkt am See. Vorbei am Fischerhafen erreicht man auf einer Brücke über den Kanal Bizerte. Die Schilder zum Ozeanografischen Museum führen direkt zum Hafen, dort sind gute Parkmöglichkeiten und ein idealer Ausgangspunkt zur Besichtigung der Sehenswürdigkeiten. Geschichte Am Ausgang des Binnensees gelegen gab dieser Platz einen natürlichen Hafen her, den schon die Phönizier erkannten, die den schmalen Landstreifen mit einem Kanal durchstachen. Sie gaben dem neuen Handelsstützpunkt den Namen Hippo diarrhytos, durchflossenes Flusspferd. Die Stadt gehörte zum karthagischen Reich und blieb im 3. Punischen Krieg anders als Utica auf dessen Seite. Der Rang als freie Stadt war nach der Niederlage verloren. Besondere Bedeutung erlangte sie nie und wurde im 7. Jh. von den Arabern eingenommen und Benzert genannt. Aus Spanien vertriebene Mauren wanderten im 15./16. Jh. ein und gründeten das Andalusierviertel, die Türken bauten die Verteidigungsanlagen weiter aus. Der geschützte Hafen war als Piratenstützpunkt gefürchtet. Die Franzosen errichteten 1882 an der strategisch günstigen Stelle an der Meerenge von Sizilien einen Flottenstützpunkt und bauten die Neustadt. Während des zweiten Weltkrieges wurde Bizerte ein halbes Jahr von den Deutschen besetzt, sein Fall bedeutete das Ende des Afrikakorps. Die Stadt erlitt schwere Bombenschäden. Nach der Unabhängigkeit behielt sich Frankreich das Recht auf diesen NATO-Stützpunkt vor, was allerdings dem Freiheitsdrang der Tunesier nicht gefiel. Nach einer erfolglosen Gewaltanwendung 1961 erreichte Präsident Bourguiba 1963 schließlich auf dem Verhandlungsweg die Rückgabe, der 15. Oktober wird als Tag der Räumung bis heute gefeiert. Als Ausgleich für den Verlust zahlreicher mit der Marine verbundener Arbeitsplätze wurden Industriebetriebe angesiedelt. Der Hafen ist wenig bedeutend, in der Ferienzeit landet eine Autofähre aus Genua, die aber nur die heimischen Gastarbeiter ins Land bringt. Für den Tourismus ist die Linie unwichtig. Bizerte ist Hauptstadt des Gouvernorats und hat knapp Einwohner. Stadtrundgang Die von den Franzosen angelegte Neustadt mit der Avenue Habib Bourguiba als Hauptstraße dient der Verwaltung und Versorgung der Bewohner und bietet keine Sehenswürdigkeiten. Eine Besichtigung beginnt man daher am besten am Ozeanografischen Museum an der Strandpromenade. Es ist von Di bis So von und Uhr geöffnet, 500 M. Es ist in der südlichen Befestigung des Alten Hafens, dem Fort Sidi El Hani, untergebracht, außer dem Gebäude gibt es wenig Sehenswertes. Am nördlichen Eingang des Kanals erheben sich trutzig die Mauern der Kasbah. Der einzige Eingang ist am entgegengesetzten Ende zum Markt und der Medina hin. Die Mauern bergen ein Wohnviertel mit labyrinthartigen Gassen, in

74 Der Norden denen man sich alleine kaum zurecht findet. Gleich zu Beginn die Moschee aus dem 17. Jh. mit einem kachelverzierten Minarett. Der idyllische Alte Hafen, das einstige Seeräubernest, wird heute nur noch von kleinen Fischerbooten genutzt, der moderne Fischereihafen liegt vor den Toren. Weißgetünchte Fassaden und bunte Fischerboote, die sich im Wasser spiegeln, vermitteln eine mediterrane Atmosphäre, die sich am besten von einem der Straßencafés aus genießen lässt. Unmittelbar an Hafen und Kasbah grenzen auch die bescheidenen, dennoch sehenswerten Souks, die noch nicht von Souvenirgeschäften erobert wurden. Statt dessen hat man Einblick in winzige Läden und Werkstätten, in denen das traditionelles Handwerk noch immer ausgeübt wird. Am Ende des Alten Hafens ist eine Verkaufsausstellung des ONAT in einem alten andalusischen Gebäude. In der Straße dahinter die Rebaa-Moschee aus dem 17. Jh. und auf dem kleinen Platz Slahedine Bouchoucha aus der gleichen Zeit der Bey-Youssef-Brunnen, dessen Wasser in einer Inschrift gerühmt wird. Am Markt vor dem Zugang zur Kasbah beginnt die Medina mit ihren Souks und Handwerkergassen. Anders als z.b. in Sousse ist Bizerte auf angenehme Weise nicht im geringsten auf Touristen eingestellt, es gibt keine Souvenirläden. Auf einem Hügel, der sich über die Medina erhebt - man kann zu Fuß hinaufsteigen -, liegt das Spanische Fort, das seinen Namen erhielt, weil es von dem türkischen Piraten Eudj Ali zum Schutz gegen spanische Vergeltungsangriffe gebaut worden war. Vor den Toren sind etliche Kanonen, die aus neuerer Zeit stammen. Von den Festungsmauern bietet sich ein hervorragender Blick auf die Stadt. Ausflug über die Corniche zum Djebel Nador Die Strandpromenade Corniche, die von der Kasbah aus nach Norden führt, wird nur teilweise ihrem Namen gerecht, teils führt sie auch durch Vorstädte. An ihr liegen die Strandhotels, das Sidi Salem zu Beginn in der Nähe der Kasbah war 1993 wegen Renovierung geschlossen. Der Strand ist teilweise sehr schmal. An dieser Straße liegen gepflegte Villen, gehobene Speiserestaurants und Strandcafés auf 6 km. Bei km 7 ist die hübsche, frei zugängliche Badebucht Les Grottes. Zum Cap weiter geradeaus. Die Straße führt durch einen prächtigen Pinienwald mit rotgelben Sanddünen dazwischen, kein Wunder, dass dieses Gebiet gerne für Picknicks genutzt wird. In einer Kurve kurz nach dem Schild Nadhour zweigt rechts eine Piste zum Cap Blanc ab. Die Teerstraße knickt nach 9 km nach links ab, rechts führt eine Schotterpiste nach Ain Damous und zum Djebel Nador. In diesem Dorf werden am Straßenrand von den Frauen gehäkelte Spitzentischdecken angeboten. Die Spitze des Berges ist von einem Militärposten besetzt, fotografieren verboten, aber man hat einen herrlichen Ausblick. Zurück bis zur Abzweigung und geradeaus nach Bizerte kann man noch einmal sehr schön die Stadt mit Hafen und Binnensee von oben betrachten.

75 Der Norden Bizerte - Infos Telefonvorwahl: 72 Information: ONTT, 1, Rue de Constantinople, Tel , Fax Selbstversorger: Die Markthalle ist am Place Bouchoucha, daneben Monoprix. Verkehrsverbindungen: Bizerte ist über ein Nebengleis bei Mateur an die Bahnlinie Tunis - Jendouba angeschlossen. Besser ist jedoch die Busverbindung nach Tunis (jede Stunde). Souk, Feste: Im Juli/August findet im Spanischen Fort das Festival von Bizerte mit Musik- und Tanzdarbietungen statt, am 15. Oktober wird der Tag der Befreiung gefeiert. Hotels in der Stadt: Continental, Rue Constantinople, Tel In der Neustadt, laut, Zimmer ohne Dusche. Zitouna, Place Slahedine Bouchoucha, Tel Einfaches, sauberes Haus am Rand der Medina. an der Corniche: **** Bizerta Resort, Tel , Fax , Bestes Haus am Ort direkt am Strand, 15 Minuten zum Zentrum. Pool, Hallenbad. **** Résidence Essada, Tel , Fax , lac-debizerte.chez.tiscali.fr/essaada/laccueil.html. DZ ab 36 TND. Direkt am Meer, 2 km zur Stadt. Hübsch eingerichtet, Pool. *** Corniche, Tel , Fax , Direkt am Strand, 4 km zur Stadt. Wenig empfehlenswert, unsauber. *** Résidence Ain Meriem, Tel , Fax Gepflegte, parkähnlich angelegte Anlage direkt am Strand, Appartements mit Kochecke für 2-6 Personen. 2 km zur Stadt. ** Nador, Tel , Fax Einfaches Clubhotel mit Pool, Pavillons in weitläufiger Anlage am schmalen Sandstrand. ** Petite Mousse, Tel Familienhotel mit gutem Restaurant und Garten. Zum Strand über die Straße. ** Sidi Salem, Tel , Fax ** Jalta, Tel , Fax Zimmer geräumig mit Balkon, teilweise Meerblick, mit Dusche u. WC, HP pro Person 23 TD. Sehr gutes Essen, in der Saison morgens und abends Buffet. Sehr sauber, freundlicher

76 Der Norden Service. Schöner Innenhof mit Wasserbecken, Pool. Für Motorräder Parkmöglichkeit im Keller El Kebir, Tel , Fax Feriendorf. El Khayem, Tel Einfache, preiswerte Hütten ohne Bad, Pool, Bar, Restaurant. Schöner Platz auf dem Gelände eines Jugendcamps, 500 m bis zum Strand, ordentliche Sanitäranlagen. Vor dem Damm nach Bizerte rechts abbiegen, dann links. 3: Bizerte - Tabarka km: Rund 130 Straße: Über die P 7 bis Menzel Bourguiba, C 57 Zeit: ½ Tag Höhepunkte: Ichkeul-Naturreservat Route: Bizerte auf der Avenue Habib Bourguiba nach Westen verlassen. Nach 10 km folgt eine Straßengabelung. Tabarka ist auf der rechten, neu ausgebauten Straße ausgeschildert, es ist jedoch ebenso möglich, die P 11 über Menzel Bourguiba und Mateur zu benutzen. MENZEL BOURGUIBA gründeten die Franzosen unter dem Namen Ferryville als Versorgungsbasis für den Flottenstützpunkt mit Docks, Werkstätten und Lagerhäusern. Nach der Unabhängigkeit Tunesiens bekam sie ihren heutigen Namen zu Ehren des ersten Staatspräsidenten Habib Bourguiba, "Menzel Bourguiba" heißt übersetzt "Haus des Bourguiba". Nach der Unabhängigkeit waren jedoch auch die Arbeitsstellen in den Docks entfallen, die Menschen ohne Arbeit. Der junge Staat siedelte Industriebetriebe an, im Eisenhüttenkombinat werden die Erze des Hinterlandes mit Hilfe der über den Hafen von Bizerte eingeführten Kohle verarbeitet. Die regionale Industriezentrum hat heute Einwohner. Als Beitrag zur Entwicklungshilfe richtete Baden-Württemberg 1965 in ehemaligen Fabrikationshallen der französischen Kriegswerft ein "Gewerbeförderungszentrum" zur Ausbildung junger Industriefacharbeiter ein. Nach Beendigung des Projektes 1968 und Übergabe an die staatlichen tunesischen Berufsbildungseinrichtungen wollte die Stadt die Kontakte zu Baden-Württemberg fortsetzen. Der dortige Gemeinderat schlug deshalb eine Städtepartnerschaft mit der Landeshauptstadt vor. Seit 1971 verbindet Menzel Bourguiba eine Städtepartnerschaft mit Stuttgart, siehe:

77 Der Norden Menzel Bourguiba - Infos Telefonvorwahl: 72 Hotels * Ichkeul, Tel Nettes, neu renoviertes Aparthotel mit Blick zum See. Ausflug zum Ichkeul-Naturreservat Tindja liegt am Ufer des gleichnamigen Flusses, der den Binnensee von Bizerte mit dem Ichkeul-See verbindet. Anfahrt: Menzel Bourguiba auf der Straße P11 nach Mateur verlassen. Nach gut 7 km zweigt recht eine beschilderte Zufahrtsstraße zum Nationalpark Ichkeul ab. Auf pistenartiger Straße folgt nach gut 5 km eine Schranke. Besucher werden registriert, der Eintritt ist jedoch frei. Weiter auf der Piste folgt ein Besucherzentrum mit Restaurant, sie endet nach 9 km bei einem kleinen Thermalbad, wo schon zu römischer Zeit gebadet wurde. Dieser 110 qkm große See mit einer Mischung aus Salz- und Süßwasser ist außerordentlich fischreich wurde der südliche Bereich mit dem Djebel Ichkeul zum Naturschutzgebiet erklärt, in dem die seltenen Wasserbüffel und Graugänse eine Überlebenschance erhalten. Die Sümpfe dienen unseren europäischen Zugvögeln wie Enten, Gänse, Störche, rosafarbene Flamingos zur Ruhepause vor dem Flug über die Sahara. Der See ist der letzte einer Kette von Seen, die sich einmal über Nordafrika hinzogen, und wurde deshalb bereits 1980 in die Liste der schützenswerten Naturdenkmäler der UNESCO aufgenommen. Leider wird durch die neu entstandenen Talsperren zur Versorgung der Touristenhotels viel zu viel Wasser abgezogen, eine ökologische Katastrophe droht, Pflanzen- und Vogelwelt sind gefährdet. Die Naturerbestätte ist deshalb seit 1996 auf der Liste des bedrohten Welterbes der UNESCO verzeichnet. Durch die Staudämme wird der Zufluss von Süßwasser abgeschnitten, der See droht zu versalzen. Der Besuch lohnt besonders im Winter, wenn zahlreiche Vögel dort ihr Winterquartier aufschlagen. Unweit der Hammam gibt es ein kleines Öko- Museum, in dem auf Bildern und Schautafeln der Sinn des Naturschutzgebietes erklärt wird. Empfehlenswert ist auch ein Spaziergang ab Parkplatz rund um den See, nicht schlecht ist es, für ein Picknick vorzusorgen. Route: Die C 57 geht über die Mogodberge mit endlosen Getreidefeldern, dazwischen große Gutshöfe, die Kornkammer des Landes schon seit der Römerzeit. Vom Meer ist die Straße so weit entfernt, dass kein Blick darauf möglich ist. Bei km 20 ist eine weitere Abzweigung nach Menzel Bourguiba, weiter geradeaus. Danach folgt die Strecke dem Nordufer des Ichkeul-Sees. km 28 Links geht es nach Mateur, rechts weiter nach Tabarka. Am

78 Der Norden Straßenrand verlaufen dicke Wasserrohre zur Bewässerung der Obstgärten. Teskraya bei km 31 ist der Hauptort dieses fruchtbaren Gebietes. In dem Dorf Louka bei km 58 werden am Straßenrand von den Einwohnern gefertigte, bemalte Tonwaren angeboten. Abstecher: Bei km 60 ist dann der erste Abstecher (13 km) zu einem der reizvollen Strände der Korallenküste, dem Cap Serrat, möglich, diese Strandexkursion ist für Pkw-Fahrer machbar. CAP SERRAT Ein paradiesisches Fleckchen Erde, an dem Sandstrand mit Eukalyptuswald wohnen lediglich ein paar Fischer. Es gibt keine Unterkunft und Versorgung, aber schöne, schattige Stellplätze für Camper. Östlich der Hauptbadebucht und des Campingplatzes, mittlerweile quer vor der Brandung und fast vom Sand total verdeckt, findet sich ein Schiffswrack, das noch aus der missglückten Landung der Alliierten im November 1942 stammt. Der Leuchtturm ist in den Händen der Militärs, daher Vorsicht beim Fotografieren! Route: Zurück zur Hauptstraße und weiter nach Tabarka. Bei dem Töpferdorf Sejenane, km 72, mit einem Souk am Donnerstag wurde während der französischen Protektoratszeit Eisen, Blei und Zinkerz entdeckt, das noch ausgebeutet wird. Hier treffen wir auf die P 7. Bei Tamra, km 84, wird die Erde rotbraun. Auch hier gibt es Minen. Abstecher: Kurz nach dem Ort geht rechts ein beschildertes Sträßchen zum Strand von Sidi Mechrig. Zunächst führt der Weg durch einen Korkeichenwald, der in niedere Macchia übergeht. Nach 18 km taucht nach einer Wegbiegung die gelbe, von braunroten Felsen umschlossene Sandbucht auf. SIDI MECHRIG Auf einem Felsvorsprung, zu dessen Füßen ein kleiner Naturhafen liegt, erheben sich drei mächtige römische Bögen. Auch weitere Gebäudereste und Mosaike bezeugen die frühe Besiedelung des kleinen Fischerortes. Es gibt ein einfaches Hotel, in dessen Restaurant frische Fischgerichte und zur Jagdsaison Wildschweinbraten serviert wird. Abstecher: Für Geländefahrzeuge ist es möglich, direkt zum Cap Negro weiterzufahren, Pkws müssen zurück zur P 7. Dort geht 3,5 km hinter Tamra rechts eine rotbraune Piste zum Cap Negro, sie ist ausgeschildert. Diese 20 km lange Strecke wird jedoch nur Geländefahrzeugen empfohlen. CAP NEGRO Im kleinen Dorf an der Sandbucht gab es früher ein Hotel, das leider geschlossen wurde. Ein Posten der Garde nationale prüft die Papiere der Besucher, es gibt keine Versorgungsmöglichkeit.

79 Der Norden Route: Auf der P 7 wird bei km 95 Nefza erreicht, ein größeres Versorgungszentrum mit Markt am Mittwoch. In der Umgebung wird Baumwolle und Tabak angepflanzt. Bei Ouchtata, km 103, ist ein weiterer Strandausflug möglich. Der Plage Zoiraa hat wunderschönen Sandstrand mit Dünen, es gibt ein Café mit Umkleidekabinen. In der Nähe ist ein großer Stausee zur Trinkwasserversorgung. Route: Nach Ouchtata folgt eine kurvige Strecke durch die Wälder der Kroumirie mit Korkeichen und Kiefern. Der neue, internationale Flughafen von Tabarka, für den 300 ha Küstenwald weichen mussten, liegt bei dem Dorf Ras Rajel bei km 116, ab hier eine neue, breite Straße. Kurz vor Tabarka schließlich zweigt rechts die Route touristique zu den neuen Strandhotels ab. Geradeaus erreicht man bei km 128 Tabarka. TABARKA Das idyllische Fischerstädtchen Tabarka im äußersten Nordwesten des Landes hat sich als "etwas anderes Tunesien" fernab der großen Touristenzentren einen Namen gemacht. Das Fischerstädtchen mit gut Einwohnern liegt wunderschön zwischen den bewaldeten Hängen der Kroumirie in der Bucht um die Mündung des Oued Kebir. Das milde Klima, die einzigartige Landschaft mit Korkeichen- und Pinienwäldern und die schöne Korallen-Küste sind für Erholungssuchende ideal. Noch heute wird in den Monaten September bis April mit Netzen nach Korallen gefischt, die in den kleinen Betrieben der Stadt weiterverarbeitet und zum Kauf angeboten werden. Eine kleine, vorgelagerte Insel mit einer genuesischen Festung ist durch einen 400 m langen Damm mit dem Festland verbunden. Tabarka ist ein Traumziel für jeden Tunesier, beim Klang des Namens fängt er an zu schwärmen. So hat auch dieser Bereich etwa 36 % Feriengäste aus dem eigenen Land, im Gegensatz zu nur 5 % in den übrigen Urlaubsregionen. Im Juli findet ein großes Korallenfest mit Musik und Tänzen statt. Geschichte Der geschützte Naturhafen wurde im 5. Jh. v. Chr. durch die Phönizier entdeckt, schon sie verbanden die Insel durch einen Damm mit dem Festland. Das römische Thabraca diente als Ausfuhrhafen für den Marmor von Chemtou, Bauholz und Landwirtschaftserzeugnisse. Die vorgelagerte Insel erhielt die genuesische Familie Lomellini 1541 als Lösegeld für den von ihnen gefangenen Korsaren Dragut, eine mächtige Festung beschützte ihren Fischfang und Korallenhandel. Als die Insel 200 Jahre später wegen Verarmung der Korallenbänke an Frankreich verkauft werden sollte, nahm Ali Bey die italienische Mannschaft gefangen und zerstörte die Festung. Im Jahr 1881 war Tabarka wichtiger Landeplatz für die Invasion der Franzosen. Auch im 2. Weltkrieg wurde die Bucht heftig umkämpft.

80 Der Norden Ruinen aus der Antike sind nicht erhalten, mit Ausnahme einer römischen Zisterne, die später in eine Kirche des Ordens der Weißen Väter integriert wurde. Auch von der Genuesenfestung stehen nur wenige Reste, doch bietet sich eine herrliche Aussicht von der Höhe. Tipps zur Stadtbesichtigung Tabarka ist recht klein und übersichtlich. Hauptader ist wie immer die Avenue Habib Bourguiba, an der die Touristeninformation und die meisten Hotels liegen. Etliche Geschäfte bieten den handgearbeiteten Korallenschmuck an, für den die Stadt bekannt ist. In der Straße hinter dem Hotel De France ist das sehr hübsche, außen mit Kacheln verzierte Café Andalous. Der Besitzer hat die Räume liebevoll mit alten Gegenständen verschönert. Die Straße weiter hinauf ist die ehemalige Basilika der Weißen Väter, in ihr ist ein kleines Heimatkundemuseum untergebracht. 9-12, Uhr, 600 M. Noch weiter hinauf liegt eine ehemalige Türkenfestung, das Bordj Massaoud. Eine zweite, noch höher liegende Türkenfestung ist in militärischer Hand. Schwerbewaffnete mit grimmigen Gesichtern überwachen das Fotografierverbot in einer Zeit, in der Satelliten nichts verborgen bleibt. Wenn man ein Stück unterhalb des Bordjs ein wenig auf der Straße nach Annaba weiterfährt, zweigt rechts eine sogenannte Route touristique ab. Von dieser in Serpentinen auf den Berg kletternden Straße, die nach 2 km endet, ergibt sich ein hervorragender Blick auf Tabarka mit seinen Sandstränden und der Insel. An diesem Hang sollen Ferienvillen gebaut werden. Am Hafen entstand das neue Zentrum Montazah mit Bank, gehobenen Restaurants, Appartements, Cafés und Ladengalerien. Für Jachten gibt es Liegeplätze mit Stromanschluss. Hinter dem Jachthafen führt eine breite Straße hinauf zur kleinen Insel mit der Genuesenfestung und einem Leuchtturm, ein reizvoller Aussichtspunkt. Umweltbewusste Einwohner kämpfen dagegen, diese Insel in das Erschließungsprojekt einzubeziehen. In den letzten Jahren wurde begonnen, das bisher ruhige Städtchen zu einem Touristenzentrum auszubauen, 12 km östlich der Stadt wurde 1992 ein Flugplatz eröffnet, zu dem es heute von mehreren deutschen Flughäfen Direktflüge gibt. Viele Hektar Wald mussten dem Bau der Hotels weichen, an der neuen Hotelzone zwei bis vier Kilometer vor der Stadt entstanden in weitläufigen Parkanlagen sehr schöne Resorts mit allem Komfort. Für Unterwassersportler ist die felsige Korallenküste mit den kleinen Buchten ein wahres Paradies. Die vorgelagerten La-Galite-Inseln stehen unter Naturschutz, da hier noch Mönchsrobben leben. Die Unterwasserwelt ist faszinierend, das Wasser an windstillen Tagen oft so klar, dass nur schwindelfreie Schwimmer in die Tiefe schauen können. Schon von weitem sind die Meerbrassen, Flughähne und Wolfsbarsche zu sehen. Über ein Meter große Zackenbarsche leben unter Felsdecken und in Löchern, die mit Steinen geschützt sind, kann man häufig Kraken erkennen. Muränen trifft man bei jeder Schnorcheltour an, sie sind neugierig und kommen aus den Spalten der Felsen. Rote Seesterne, Stachelrochen und Streifenbarben liegen auf den Sand-

81 Der Norden böden. An der Küste, die an seichteren, felsigen Stellen mit roten, gelben und grünen Algen bewachsen ist, schwimmen Schwärme von leuchtend blauen Mönchsfischen. Meerjunker und Meerpfauen erwecken mit ihren bunten Farben immer wieder die Aufmerksamkeit des Tauchers. Frech sind die grünen, roten oder blauen Lippfische. Aber aufgepasst, überall gibt es Seeigel mit spitzen schwarzen Stacheln. Informationen über Meharai Diving Center ( Strände In der Nähe der Stadt beim Hafen ist ein öffentlicher Sandstrand. Ein weiterer breiter, weißer Sandstrand liegt ca. 3 Kilometer östlich der Stadt, hier entstand Anfang der 90er Jahre die neue Hotelzone. Dort gibt es auch felsige Küstenabschnitte mit Korallen, teilweise reichen die bewaldeten Berge bis an die Küste, es bietet sich ein sehr reizvolles Landschaftsbild. In Richtung der algerischen Grenze findet man sehr einsame Kies-/Felsbuchten (z.b. Plage Melloula), allerdings ohne Versorgungsmöglichkeiten und nur für gute Schwimmer zu empfehlen. Die Badesaison um Tabarka beginnt frühestens ab Mai bis maximal Oktober, das Klima ist hier im Norden von Tunesien wesentlich rauer. Es kann sehr stürmisch werden mit starkem Wellengang. Zum Baden für Familien mit Kindern bei ungünstiger Witterung und starkem Wind manchmal etwas problematisch. Die Wassertemperaturen erreichen auch im Hochsommer nie die Werte von Sousse oder Djerba, in der Vor- bzw. Nachsaison kann das Wasser empfindlich kalt sein. Viele Hotels haben nur von Ende März bis Oktober geöffnet. Wegen des felsigen Strandes sind Badeschuhe zu empfehlen. Golf In traumhafter Lage am Ufer der Korallenküste und inmitten eines herrlichen 270 Morgen großen Eukalyptus-, Pinien- und Eichenwaldes entstand ein 18- Loch-Golfplatz. Mag der Kurs für international verwöhnte Golfer etwas zu naturbelassen sein, es sind dennoch 18 aufregende Löcher, welche Ihr Handicap garantiert voll in Anspruch nehmen werden. Besonders für Golfer, welche es etwas gemächlicher angehen lassen wollen und nicht unbedingt einen 4- Sterne-Golfplatz benötigen, ist der Tabarka Gold Course eine gute Empfehlung ( Aiguilles-Felsen Fährt man die Avenue Habib Bourguiba ganz durch, kommt man zu einer weiteren Sehenswürdigkeit von Tabarka, den Aiguilles-Felsen, 25 Meter nadelspitz aufragende, bizarr geformte Felsen. An der einen Seite führt ein Durchbruch zu einem Felsenstrand. Von der mit bunten Graffiti versehenen Mole hat man sehr schön die Insel mit der Festung vor Augen. Doch Vorsicht: Schauen Sie hin und wieder zum Boden, sonst geraten Sie leicht in die breiten Spalten zwischen den Blöcken. Tabarka - Infos

82 Der Norden Telefonvorwahl: 78 Information: ONTT, 32, Av. H.B., Tel , , Außenstelle im Flughafen, Tel Selbstversorger: Magasin Générale im Zentrum, alkoholische Getränke gibt es auf der Rückseite hinter dem Office des Peches. Die Restaurants der Stadt sind bekannt für Meeresfrüchte, die hier in großer Zahl und guter Qualität gefangen werden, vor allem Langusten. Souk am Freitag. Verkehrsverbindungen: Der neue Flughafen befindet sich etwa 12 km vor der Stadt an der Straße nach Tunis. Neben Chartermaschinen aus Deutschland und Frankreich gibt es Inlandsflüge nach Tunis, Sfax und Djerba. Busse fahren nach Ain Draham, Jendouba, Bizerte und Tunis. Souk, Feste: Freitag Vormittag ist Souk, der meist schon am Vorabend beginnt. Im Juli wird das Korallenfest gefeiert, im Juli/August ist Internationales Jazz-Festival. Hotels in der Stadt: **** Corail Royal Plage & Marina, Tel , Fax , Ein Time-Share Komplex mit zwei Einheiten, einer am kleinen Jachthafen, der andere in Strandnähe. Sehr schöne Appartements 50 m vom Badestrand und wenige Schritte vom Ortszentrum entfernt. *** Les Mimosas, am Beginn der Av. H.B., Tel , Fax , Älteres, wunderschön in einem Garten oberhalb der Stadt gelegenes Gebäude mit herrlichen Ausblick auf Ort, Berge und Meer, ruhig, Pool. Zum Strand m. *** Montana, Kreuzung Av. 7 novembre / la Corniche, Tel , Fax , 45 Zimmer, erst 2003 eröffnet. *** Andalous, Tel , Fax Neben dem berühmten Café Andalous wurde 2003 dieses Hotel Garni neu eröffnet. ** Les Aiguilles, 18 Av. H.B., Tel , Fax , http // * De France, Av. H.B. (gegenüber der Touristeninformation), Tel wurden Habib Bourguiba und andere Widerstandskämpfer in diesem Hotel interniert, im damaligen Zimmer Bourguibas sind Erinnerungsstücke ausgestellt. Etwas altertümlich, Restaurant mit offenem Kamin und schönem überwuchertem Hof. Wird zur Zeit (2004) renoviert. ** Novelty, 68 Av. H.B., Tel , Fax Neues Haus im Zentrum, daher etwas laut. Aber gemütlich und sauber, schöne Zimmer mit Balkon. Parkwächter. DZ 26 TND. Mamia, 3 Rue de Tunis (gegenüber der Polizeistation), Tel Familienpension mit nettem Innenhof, sauber.

83 Der Norden * De la Plage, 11 Av. 7 novembre, Tel an der neuen Strandzone (die Kilometerangaben zeigen die Entfernung zum Stadtzentrum von Tabarka): ***** Dar Ismail, 1,5 km, Tel , Fax , Direkt am langen, feinsandigen Strand. Das zur Zeit schönste Hotel von Tabarka. Gepflegtes Hotel im mediterranen Stil mit arabischen Stilelementen, 200 Zimmer. Geschmackvoll angelegter Poolbereich mit integriertem Kinderbecken, Sonnenterrasse, Liegen, Sonnenschirme (am Pool inklusive, am Strand gegen Gebühr) und Handtuchservice (gegen Gebühr). **** Riu Mehari, 3 km, Tel , Fax , Direkt am Strand, 15 Minuten Fußweg zum Golfplatz, 12 km zum Flughafen. Schöne Anlage bestehend aus dem Hotel und der gegenüber liegenden Residence Mehari mit 1-2 stöckigen Bungalows. 200 Zimmer im Hotel sowie 36 Studios und 21 Appartements in der Residence. Restaurant, Bar, Shops, Friseur, Aufzug und Hallenbad im Hotel. Ein Swimmingpool mit Liegewiese sowie Snackbar im Hotel, ein weiterer Pool mit Sonnenterrasse, ein Restaurant und eine Snackbar in der Residence. Liegen und Sonnenschirme sind an den Pools und am Strand inklusive. **** Golf-Beach-Hotel, 5 km, Tel , Fax , Ruhig gelegen in etwas erhöhter Position mit schönem Blick über die Bucht. Zum Sandstrand (teilweise stark mit Felsen durchsetzt) sind es knapp 100 m über die nicht sehr stark befahrene Küstenstraße und danach weiter bergab über einige Treppenstufen. In der Außenanlage befindet sich der Süßwasserpool mit Liegewiese, Sonnenterrasse und Pool-/Snackbar. Liegen und Schirme sind am Pool gratis, am Strand gegen Gebühr, es gibt ein Hallenbad. Die gut eingerichtete Zimmer haben alle Bad, ein separates WC, Klimaanlage, Sat-TV, Safe(gegen Gebühr), Telefon und Balkon mit teilweise Meerblick. **** Robinson Club, Tel , Fax , Direkt am Strand, es gibt einen Kinderpool, eine Poolbar, eine Disco, Volleyball, Tauchstation, Minimarkt, Internetzugang ist vorhanden! Es gibt genug Liegestühle am Pool und am Strand! Kostenloser Shuttlebus zum nahe gelegenen Golfplatz. Im Winter geschlossen. *** Abou Nawas Montazah, 2 km, Tel , Fax , abounawas.com.tn. Direkt am Sandstrand. Die gepflegte Hotelanlage wurde im landestypischen Stil erbaut und besteht aus einem Hauptgebäude und 6 Nebentrakten mit jeweils 3 Stockwerken, auf die insgesamt 306 Zimmer verteilt sind.

84 Der Norden *** Dar Morjane, 3 km, Tel , Fax , Direkt am feinsandigen, breiten Strand, nahe beim Golfplatz, Tennis, Pool. Zum Flughafen ca. 10 km. *** Royal Golf Marhaba, 3,5 km, Tel , Fax , Zum hoteleigenen, feinen Sandstrand 300 m über Stufen und die wenig befahrene Uferstraße. Unmittelbar am 18-Loch-Golfplatz. In der schönen Gartenanlage Swimmingpool mit integriertem Whirlpool und Sonnenterrasse mit Liegen und Sonnenschirmen (inklusive) sowie Pool-/ Snackbar. Dadurch, dass das Hotel etwas abgelegen ist, ist es sehr ruhig. Direkt hinter dem Hotel liegt der wunderschön grüne Golfplatz. Der Privatstrand des Hotels ist über einen Fußweg in 5 Minuten zu erreichen. Der Strand ist sehr sauber, Liegestühle und Sonnenschirme sind kostenlos und wegen der geringen Besucherzahl immer verfügbar. Der felsige Abschnitt eignet sich sehr zum Schnorcheln, wenige Meter entfernt reicht der feine Sand weit hinaus - ideal zum baden. Es gibt eine Aufsicht am Strand, die Strandhändler sind nicht aufdringlich. Die 3 Kilometer entfernte Stadt ist per Bus oder Taxi schnell und günstig (Bus 60 Cent, Taxi 1,4 Euro) zu erreichen. Essen und Trinken LE PIRATE, Porto Corallo, Tel Ausgezeichnet mit 2 Gabeln. LES ARCADES, Porto Corallo, Tel Freier Stellplatz: Stellmöglickeit am Hafen, N E (2019). 4: Tabarka - Bulla Regia - Chemtou Jendouba - Dougga - Tunis km: Rund 270 Straße: Über die P 17, C 59, P 17, P 6, C 75, P 5 Zeit: ½ Tag Höhepunkte: Die Römerstädte Bulla Regia und Dougga Route: Die P 17 nach Ain Draham beginnt unterhalb des Hotels Mimosas. Breite, neue Straße, die nach 7 km Ebene in vielen Kurven ansteigt. Das Kroumirie-Bergland zählt zum niederschlagreichsten Gebiet des Landes und damit einem der grünsten. Die Wälder bestehen zum großen Teil aus Korkeichen, die oft recht nackt aussehen mit ihrem rotbraunen Stamm, von dem die Rinde abgeschält wurde. Die Korkgewinnung und -verarbeitung ist

85 Der Norden eine der wichtigen Einnahmequellen dieser Region. Der Wald ist reich an Wild, der letzte Löwe und der letzte Panther wurden allerdings in der ersten Hälfte des 20. Jh. erlegt. Am Straßenrand werden Holzschnitzereien und Nüsse angeboten. HAMMAM BOURGUIBA In dem Örtchen Babouch (km 19) geht rechts eine Straße in 11 km zu dem Thermalbad, das an einem Gebirgssee unmittelbar an der algerischen Grenze liegt. Das ehemalige Ferienhaus des Staatsgründers wurde zu einem 3-Sterne- Kurhotel umgebaut, die schwefelhaltigen Thermalquellen dienen zur Heilung von Erkrankungen der Atemwege, auch Heuschnupfen. Hammam Bourguiba Infos Telefonvorwahl: 78 Hotels *** Hammam Bourguiba, Tel , Fax Route: Auf der P 17 folgt nach 24 km Ain Draham. AIN DRAHAM (SILBERQUELLE) ist trotz seiner mit roten Schindeln gedeckten Häuser kein besonders sehenswerter Ort, schön ist nur die Lage in einem im Sommer erfrischend kühlen Waldgebiet und daher ein beliebter Ferienort auf 805 m Höhe, umgeben von einem dichten Korkeichenwald. Die Wälder werden vor allem zur Wildschweinjagd besucht. Im Winter kann es sogar zu Schneefall kommen, Skilauf ist aber nicht möglich. Der von Hitze geplagte Tunesier sehnt sich im Sommer anders als der Deutsche nach kühler Erfrischung, so ist ein Ferienhaus in Ain Draham ein Ziel, nach dem viele streben. Von hier aus sind schöne Ausflüge zu Fuß oder mit Geländewagen in die Berge möglich. Südöstlich liegt der Beni-Mtir-Stausee, der zur Versorgung der Hauptstadt mit Trinkwasser und Elektrizität dient. Von Tabarka kommend, trifft man auf die Kreuzung, an der rechts die Straße nach Jendouba abbiegt. Geradeaus verläuft die Hauptstraße, wie immer die Avenue Habib Bourguiba. Dort liegen alle wesentlichen Geschäfte, der Soukplatz, die Touristeninformation, das einzige Stadthotel und die Jugendherberge. Diese liegt fast am Ende der Straße an einem kleinen Platz, der zugleich Station für Bus und Louage ist. Vor der Jugendherberge eine Tafel mit Wanderwegen zu den Bergen der Umgebung, dort kann man Auskünfte über die Wege bekommen. Ain Draham Infos Telefonvorwahl: 78

86 Der Norden Information: Syndicat d'initiative, Tel Es gibt ein öffentliches Schwimmbad, Bank, Post. Souk, Feste: Souk am Montag. Hotels Zu beachten ist, dass alle Unterkünfte im Winter zur Jagdsaison höhere Preise haben und oft ausgebucht sind. **** La Foret, 5 km außerhalb an der Straße nach Jendouba, Tel , Fax DZ ca. 80 TND *** Rihana, am Ortsende, Tel , Fax DZ ca. 60 TND *** Nour el Ain, oberhalb Ain Draham, Tel , Fax DZ ca.80 TND ** Les Chenes, bei km 7 an der Straße nach Jendouba, Tel , Fax Jagdschlösschen aus den 20er-Jahren, ruhig im Wald gelegen, Zimmer teils mit antiken Möbeln, mit Pool und Thermalbad, beliebt zur Wildschweinjagd. DZ ca. 50 TND Beau Sejour, Tel , Fax Zimmer mit Bad, Heizung. Ein sympathisches Haus mit dem Charme der Kolonialzeit, Baujahr Salon mit offenem Kamin, Restaurant, Bar. DZ 32 TND. Man veranstaltet im Herbst Exkursionen zum Pilzesuchen, Jagdausflüge und geführte Bergtouren sind möglich. Residence Le Pin, im oberen Ortsteil, einfach aber sauber, DZ ca. 25 TND Route: Auf der P 17 nach Jendouba nehmen die Kurven noch lange kein Ende, es geht hinauf und hinunter durch Korkeichenwald. Bei km 33 ist eine Abzweigung zum Beni-Mtir-Stausee. km 42 Fernana, Souk am Sonntag. Das Waldgebiet ist nun zu Ende, endlose Getreidefelder folgen. Geradeaus weiter auf sehr guter Straße. km 58 Kreuzung, links geht die C 59 nach Bou Salem. An dieser Straße liegt nach 2,5 km das Ruinenfeld von Bulla Regia. BULLA REGIA ist eine der bedeutendsten archäologischen Stätten Tunesiens. Rechts der Straße zunächst das kleine, wenig interessante Museum mit zwei Räumen. Im ersten sind Funde aus der numidischen Zeit mit einem Lageplan der damaligen Stadt. Im zweiten Stücke aus der römischen Zeit mit dem entsprechenden Lageplan. Ein vorzüglicher Führer ist Mohammed, nach dem Sie im Museum fragen können. Preis vorher aushandeln. Die Ruinenstätte ist geöffnet von Uhr, Uhr, 2,1 TND + 1 TND für Fotoerlaubnis Geschichte Die punische Gründung wurde um 150 v. Chr. von dem Berberkönig Massinissa erobert und zur Hauptstadt des numidischen Reiches. Ab 50 n.

87 Der Norden Chr. kamen die Römer und gestalteten die Stadt, deren Wohlstand durch das fruchtbare Umland bedingt war, mit Forum, Tempeln, Thermen und Wohnhäusern aus. Das Baumaterial kam aus den nahen Bergen, der Marmor aus Chemtou und Granit aus England. Die Besonderheit von Bulla Regia sind die besonders gut erhaltenen Wohnhäuser, die einen guten Eindruck von dem Leben der reichen Bürger vermitteln. Zum Schutz vor der glühenden Sonne besaßen die Häuser eine ausgebaute Sommerwohnung im Souterrain, einzigartig in der römischen Architektur. Im Erdgeschoss waren die quadratisch angelegten Häuser von einem Säulengang (Peristil) umgeben, der Licht genug einfallen ließ, aber direkte Sonneneinstrahlung verhinderte. Im Souterrain liegen die Wohnräume an einem Säulenatrium, Springbrunnen, Mosaike, Nischen, Apsiden und Muschelgewölbe waren dekorativ verteilt. Die tragenden Mauern des Souterrain waren bis zum Obergeschoss hochgezogen. Mit dem Einfall der Araber wurde die Stadt zerstört, nur noch wenige Menschen blieben in ihren Mauern. Nach dem Eindringen der Beni Hillal- Nomaden im 11. Jh. war der Untergang besiegelt. Rundgang Der Eingang zum Ruinengelände ist gegenüber dem Museum, eine gute Beschilderung zeigt die wichtigen Plätze an. Geradeaus beginnt ein Weg, an dem links Zisternen (1) und auf dessen rechter Seite die gewaltigen Thermen der Julia Memmi liegen. Der etwa 189 n.chr. von einer wohlhabenden Bürgerin gestiftete Bau ist ein schönes Beispiel einer städtischen Badeanlage. Ein etwas erhöht liegender Portikus schließt die Thermen zur Straße hin ab, ihm öffnen sich kleine Räume, evtl. waren es Läden. Durch das Vestibül gelangt man zur etwas tiefer gelegenen Thermenanlage mit symmetrischem Grundriss. Auf den Auskleideraum folgt das Kaltbad mit einem mosaikgeschmückten Fußboden. Rechts und links schließen sich Gymnasium und verschieden temperierte Bäder an. 1 Zisternen 2 Alexanderkirche 3 Tempel der Isis 4 Aussichtshügel 5 Jagdhaus 6 Neues Jagdhaus

88 Der Norden Dahinter stoßen wir auf Reste des gepflasterten Decumanus, der exakt von West nach Ost verläuft. Links, nach Ende der Straße, ist die gut erhaltene byzantinische Festung, die Fernsehantenne zeigt an, dass sie noch heute bewohnt ist. Weiter nach vorne liegen weitere Zisternen. Wenn man der Straße nun zurück folgt, kommt man vorbei am Hauptportal der Thermen und kann schöne Bodenmosaiken erkennen. Die dahinter liegenden Wohnhäuser zeigen schon eine wichtige Besonderheit dieser Stadt. Die zweistöckigen Häuser hatten eine Etage zu ebener Erde, eine weitere in einem Tiefgeschoss. So erhielt man auf dieser sonnendurchfluteten Ebene natürlich klimatisierte, wunderbar kühle Wohnräume. Am Straßenrand folgt ein Säulenhalbrund, dessen ursprüngliche Bestimmung noch nicht ganz geklärt ist, evtl. handelte es sich um eine Bibliothek. Kurz danach ein schöner Fußboden mit eingelassenem Brunnen. Hinter der Straßenkreuzung folgt der Tempel der Isis (3) und das mächtige, noch gut erhaltene Theater. An der Kreuzung nach oben liegt links der Markt, dann geht es über einige Treppenstufen zum Forum, die Pflasterung ist noch nicht vollständig ausgegraben. Über die Straße am Kapitol, vorbei an einem noch wenig freigelegten Wohnviertel, stößt man auf eine weitere Gasse. Dort hoch kommt man zum Aussichtshügel (4) und zu den schönsten Gebäuden der Stadt, in denen sehr gut die Tiefgeschosse zu besichtigen sind. Die Häuser wurden wie üblich nach den Motiven der dort gefundenen Mosaike benannt, die schönsten befinden sich im Bardo-Museum in Tunis. Das Jagdhaus (5) ist an seinen roten Säulenstümpfen gut erkennbar, beim Bau der prächtigen Anlage waren mehrere kleinere Wohnhäuser zusammengelegt und umgebaut worden. Über eine original erhaltene Treppe kommt man zum fünf Meter tiefer gelegenen Untergeschoss. Dort ist ein von korinthischen Säulen umgebener Innenhof und schöne Bodenmosaiken. Neben den Schlafzimmern, zu erkennen an kleinen, mosaikgeschmückten Plattformen für die Betten, ist ein großer, ebenfalls mit Mosaiken geschmückter Speisesaal. Interessant ist das Belüftungssystem der Schlafzimmer: In die Wände sind Röhren eingelassen, über die aus einem umlaufenden Schacht der Luftaustausch erfolgte. Das Fischerhaus ist erkennbar an seinen Bogengängen und einem halbrunden Wasserbecken und gehört zu den besterhaltenen Gebäuden. Um den säulengeschmückten Innenhof im Untergeschoss verläuft eine aus Tonnengewölben gebildete Galerie, von der mehrere Räume abgehen. Auf dem Namen gebenden Mosaik ist ein fischreiches Meer mit Fischern als Liebesgötter und Enten dargestellt. Von dort weiter bergauf gelangt man zum Haus der Amphitrite mit den schönsten Mosaiken. Spätestens hier, nach einer erschöpfenden Besichtigung unter knalliger Sonne habe ich mir auch ein solch herrlich kühles Wohnhaus unter der Erde gewünscht. Die Römer verstanden zu leben, die Kultur eines solchen Hauses ist gut nachzuempfinden. In einer Ecke unweit der schönsten Mosaike ist ein Wasserloch, mit Wasser besprengt werden die Fotos noch einmal so schön.

89 Der Norden Wieder zurück auf der Straße zu den Thermen kommt man noch am Schatzhaus vorbei, das seinen Namen durch den dort gefundenen byzantinischen Münzschatz erhielt, der vermutlich wegen dem Einfall der Araber vergraben wurde. Im Souterrain ist ein gut erhaltenes geometrisches Mosaik. Etwas versetzt dahinter auf einer Anhöhe Reste einer Basilika aus dem 6. Jh. mit Marmorsäulen, einem Taufbecken sowie einem Mosaik mit Fischen und Vögeln. Ein kühler Schluck im Museums-Café tut jetzt sicher Not, auf dieser Straßenseite liegen die südlichen Thermen und die Alexanderkirche (2). Übernachtungsmöglichkeit auf dem Parkplatz der Ausgrabungsstätte, N E Toiletten. Route: Auf der C 59 geht es zurück zur P 17. Die dort nach Westen führende Straße erreicht nach 16 km eine weitere numidisch-römische Stätte, Chemtou. Nach 6 km an der Gabelung links, nach gut 15 km wieder eine Gabelung. Links ab liegen die Marmorbrüche, eine Piste führt hinauf in den gespaltenen Berg. Abstecher: An der letzten Gabelung rechts sind nach 11 km die spärlichen Überreste des antiken Thuburnica zu erreichen, gegründet im 1. Jh. v. Chr. von dem Feldherrn Marius als Kolonie für seine Veteranen. Die mühevolle Anreise lohnt nur für wild Entschlossene, die noch den letzten römischen Stein sehen wollen, zumal die Ruinen in einem Militärgelände liegen, in das man gar nicht gern Besucher einlässt. CHEMTOU Der Punische Steinbruch ist frei zugänglich, das Museum ist täglich von Uhr (Sommer), Uhr (Winter) geöffnet; Tel , siehe auch: Geschichte Das ehemals karthagische Simitthus lag an einer strategisch wichtigen Kreuzung und einem Flussübergang inmitten von fruchtbaren Weizenfeldern vor den Chemtou-Bergen. Es wurde in den Wirren vor dem 3. Punischen Krieg vom Numiderkönig Massinissa eingenommen. Nach dem Tod des Neunzigjährigen errichtete sein Sohn Micipsa auf der Höhe des Djebel Chemtou ein Monument für den gefallenen Vater, heute sind nur noch wenige Blöcke erhalten. Damals entdeckte man, dass der Felsen aus wundervollem, fein gemaserten, gelblich-rotem Marmor besteht, den zunächst die Numider, dann die Römer zum Bau ihrer Wohnhäuser und Tempel verwendeten und sogar über Tabarka nach Rom verschifften. Sie erweiterten die Siedlung zur römischen Stadt und bauten eine Straße bis zum Hafen von Tabarka, dem antiken Thabraca, um den begehrten Marmor zur Verschiffung zu bringen, eine weitere Straße verlief an der Stelle der heutigen C 59 nach Bulla Regia und weiter

90 Der Norden nach Karthago. Eine Wasserleitung, von der noch Reste erhalten sind, brachte das kostbare Nass aus den 30 km entfernten Bergen wurde durch Luftbildaufnahmen ein abgesondert von der antiken Stadt liegendes qm großes Arbeitslager entdeckt. Man nahm an, dass dort Sklaven und Sträflinge kaserniert waren, die diese schwere Arbeit unter sengender Hitze zu verrichten hatten. Untersuchungen durch das Deutsche Archäologische Institut (Abteilung Rom) ergaben, dass während des 3. Jh. n.chr. in dem im zentralen Bereich gelegenen, sechsschiffigen Gebäude gefängnisartige Unterkünfte für die Steinbrucharbeiter sowie Arbeitsplätze waren, an denen eine serienmäßige, arbeitsteilige Produktion von kleineren Marmorobjekten erfolgte. Die seit 1998 von Professor M. Mackensen geleiteten Ausgrabungen konzentrieren sich auf die zweiperiodige Innenbebauung des von einer Einfassungsmauer umgebenen Ostbereichs. Die neuen Untersuchungen konnten jedoch die bislang angenommene Nutzung für die durch einen Mittelgang getrennten Raumgruppen als militärische Mannschaftsunterkünfte nicht bestätigen; vielmehr ließen sich auch hier zumindest für die jüngere Periode Ende des 3. Jh.n.Chr. Schleifateliers und Marmorwerkstätten mit der Produktion u. a. von Marmorschalen und -statuetten nachweisen. Das deutsch-tunesische Expertenteam ist noch vollauf mit Ausgrabungen beschäftigt und möchte in erster Linie Erkenntnisse über die Arbeitsweise der antiken Marmorproduktionsstätten gewinnen. Großes Ansehen hat sich das Deutsche Archäologische Institut (Abteilung Rom) durch seine Ausgrabungen während der letzten 25 Jahre in Tunesien erworben (Karthago und Chemtou). Das mit umfangreicher deutscher Hilfe errichtete Grabungsmuseum in Chemtou, in Konzeption und Präsentation einzigartig in Nordafrika, ist Ende 1997 eröffnet worden. Im zentralem Lichthof wurde die Fassade des hellenistisch-numidischen Höhenheiligtums mit den bedeutenden Fragmenten der Architekturdekoration aus dem 2. Jh. v. Chr. in Originalgröße wiederaufgebaut. Rundgang Der Anfahrtsweg brachte uns bereits mitten in die Steinbrüche. Auf der Höhe führt eine weitere Piste zu einer in den Fels geschlagenen Schlucht. Von dort geht ein imposanter, akkurat in den Fels getriebener Stollen in das Innere des Marmorberges. Der Steinbruch wirkt, als hätten die Römer erst gestern Feierabend gemacht. Überall liegen behauene Steine oder runde Säulenreste herum, fein säuberlich gekennzeichnet und nummeriert. Doch wurde auch noch von den Franzosen Marmor geschnitten. Links auf dem höchsten Gipfel ist das Massinissa-Heiligtum (1), von dem nur noch das Fundament erhalten ist. Eine Treppe führt hinauf. Von dort kann man einen guten Überblick über die Lage der verschiedenen Ruinen erhalten und erkennt nördlich des Tempelberges das ehemals von Mauern hermetisch abgeschlossene Arbeiterlager mit einer Fabrik, in der die Marmorblöcke bearbeitet wurden. Man wollte die Sklaven und Sträflinge, die diese schwere Arbeit verrichten mussten, nicht zu nah bei sich haben, wollte wohl auch nicht vom ewigen Hämmern gestört werden. In

91 Der Norden sechs Arbeitsstraßen durchliefen die Marmorblöcke die verschiedenen Arbeitsphasen, bis sie zuletzt fein geschliffen wurden. Es wurden nicht nur Bauteile wie Säulen und Kapitelle hergestellt, sondern auch Schalen, Vasen und andere Gebrauchsgegenstände. 1 Numidisches Heiligtum 2 Basilika 3 Nymphäum 4 Theater 5 Trajansbrücke 6 Getreidemühle Die Piste, die zwischen den Bergen hindurch führt, trifft jenseits auf den hohen Schuttberg mit den Abfallprodukten sowie auf die spärlichen Reste der Stadt Simitthus. Einige Bauern wohnen zwischen den Ruinen. Dort ist das Institutshaus, in dem die deutschtunesische Archäologengemeinschaft arbeitet; es kann nicht besichtigt werden. An diesem Haus rechts ab geht es zum Forum mit einer Basilika (2) und Resten eines Nymphäums (3), etwas weiter liegen das Theater (4) sowie die Thermen. Am Fluss sind die Reste der einstigen römischen Brücke (5) zu sehen, die seit einem Hochwasser im 4. Jh. zerstört ist. Sie war die größte römische Brücke in Nordafrika. Daneben befand sich eine von Wasserturbinen angetriebene Getreidemühle (6). Route: Zur Rückfahrt zurück auf die Piste, die wir gekommen sind. Pkw- Fahrer müssen den gleichen Weg zurück zur P 17 nehmen, geländetüchtige Fahrzeuge können bei günstigem Wasserstand die Furt des Medjerda passieren. Dazu der Piste weiter nach Westen folgen, vor dem Theater links ab, dahinter gleich rechts und hinunter zum Fluss mit der einstigen römischen Brücke. Am anderen Ufer erreicht man auf guter Piste nach 3 km die von Ghardimaou kommende P 6, links ab nach weiteren 22 km Jendouba. JENDOUBA Die Gouvernoratshauptstadt hat knapp Einwohner. Das erst unter den Franzosen erbaute Agrarzentrum mit breiten, geradegezogenen Alleen hat keine Sehenswürdigkeiten zu bieten. An einer imposanten Palmenallee liegt das Gouvernoratsgebäude, doch das eigentliche Geschäftsviertel ist um den Bahnhof.

92 Der Norden Jendouba Infos Telefonvorwahl: 78 Verkehrsverbindungen: Jendouba liegt an der Linie der Transmaghreb- Bahn von Tunis über Algier nach Rabat. Busverbindungen gibt es in die Städte des Nordens sowie nach Makthar/Kairouan. Souk, Feste: Souk am Dienstag Hotels ** Atlas, rue du 1er Juin (neben dem Bahnhof), Tel , Fax Die zwei Sterne sind nicht gerechtfertigt, Zimmer nicht sehr gemütlich, laut, mit Dusche. Günstig ist aber die zentrale Lage. Alkoholverkauf ist gegenüber, der Supermarkt um die Ecke, vor der nahen Polizeistation parkt das Auto sicher mit allem Gepäck. Banken und Markthalle in der Nähe. DZ 18 TND. ** Simitthus, Bd. 9 Avril (Straße nach El Kef bei der Louage-Station), Tel , Fax Gleicher Besitzer, aber neueres Haus. DZ 26 TND. Route: Jendouba auf der P 6 Richtung Beja, Tunis verlassen. Die Straße verläuft im fruchtbaren Tal der Medjerda. Nach 20 km folgt das Städtchen Bou Salem. Bou Salem ist nur ein unbedeutendes Städtchen, wichtiger ist aber das 50 km entfernte Beja, das nicht von dieser Route berührt wird. BEJA Die Provinzhauptstadt hat etwa Einwohner und liegt inmitten eines wichtigen Landwirtschaftsgebietes, es gibt eine große Zuckerraffinerie. Im 6. Jh. gründeten die Phönizier die Siedlung unter dem Namen Vaga. Im Jahr 109 v.chr. nahm der Römer Metellus die Stadt ein. Die Bewohner veranstalteten bald darauf ein Jubelfest zu Ehren der Göttin Ceres und luden die Römer ein, erschlugen jedoch alle während des Festmahles. Die Römer übten grausame Vergeltung. Bis zum 1 Jh. n.chr. entwickelte sich Vaga jedoch zum Mittelpunkt der fruchtbaren Getreidefelder der Umgebung. Nach der Verwüstung durch die Vandalen im 5. Jh. baute der byzantinische Kaiser Justinian die Stadt wieder auf, sie wurde jedoch im 10. und 11. Jh. durch die Beni-Hillal-Nomaden erneut zerstört. Davon erholte sich die Stadt erst in der aufblühenden Landwirtschaft unter der französischen Kolonialherrschaft. Von der römischen Periode ist nichts mehr erhalten, doch die Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen ist vor allem am Markttag recht reizvoll, die Gässchen winden sich den Hügel hinauf zur Kasbah. Eine ehemalige Kirche wird nun als Kulturzentrum genutzt. Tourismus und seine negativen Auswirkungen gibt es so gut wie nicht.

93 Der Norden Beja Infos Telefonvorwahl: 78 Souk, Feste: Markt am Dienstag Hotels Bou Salem Les Agriculteurs, Tel Souk, Feste: Markt am Donnerstag Beja ** Aladino, Boulevard de l'environnement, Tel , Fax , Mail: Vaga, Av. H.B., Tel , Fax DZ 30 D. Phenix, Av. de la République, Tel Recht einfach, DZ 16 D. Route: Zu Beginn des Ortes rechts auf die C 75 nach Thibar und Teboursouk abbiegen. Es geht auf schmaler Straße durch eine Ackerbaulandschaft mit kleinen Bauerndörfern. Nach 37 km folgt Thibar. DOMÄNE VON THIBAR Links am Hang liegt sehr schön im Grünen das Städtchen Thibar, umgeben von Obstgärten und vor allem von Weinbergen, denn für seinen Wein ist Thibar berühmt hatten die Weißen Väter hier das Kloster St. Joseph gegründet und mit dem Weinbau und der Kelterei begonnen. Mit der Enteignung ausländischer Besitzer mussten sie 1974 das Land verlassen, die Domäne ist heute in staatlichem Besitz. Vielleicht begannen bereits die Römer mit dem Weinbau, denn der Feldherr Marius gründete im 1. Jh. v. Chr. Thibaris als Kolonie für seine Veteranen. Route: Kurz danach mündet eine von Beja kommende Straße ein, rechts beginnt ein Anstieg in Serpentinen auf die Berge von Teboursouk, deren Hänge zum Getreideanbau genutzt werden. Die Stadt wird nach 56 km erreicht. TEBOURSOUK liegt sehr reizvoll auf einem Berghang und hat eine kleine Medina. Dieser Ort bestand bereits in römischer Zeit unter dem Namen Tubursicum Bure, doch erinnert lediglich die byzantinische Festung am Ortseingang von Thibar her an die alten Zeiten. Die Bedeutung für Touristen liegt jedoch nur in der Nähe zu Dougga. Teboursouk Infos

94 Der Norden Telefonvorwahl: 78 Souk, Feste: Souk am Donnerstag Hotels ** Thugga, Tel , Fax Im Tal abseits der Umgehungsstraße in einem Olivenhain, mit Pool, empfehlenswert. In Gaafour ** Emir, Bd. 7 Novembre, Tel DOUGGA Zum Ruinengelände von Dougga, der wichtigsten archäologischen Stätte von Tunesien, geradeaus durch den Ort den Hinweisschildern folgen. Am Ortsende ist ein Brunnen, es ist sicherlich kein Fehler, vor der Besichtigung eine Trinkflasche zu füllen und auf die Tour mitzunehmen. Die herrliche, das ganze Tal beherrschende Lage der alten Stadt lässt der Sonne freien Zutritt, im Sommer ist der Rundgang auf dem weitläufigen Gelände eine schweißtreibende Angelegenheit. Geöffnet Winter Uhr, Sommer 8-19 Uhr; 2,100 TND + 1 TND für Fotos. Am Nebeneingang zum Ruinengelände kann man beim Kassenhäuschen auf dem Parkplatz stehen, neben einem Restaurant, einfach den Nachtwächter fragen, schöner Platz mit Sicht auf die Ruinen. Geschichte Wie Bulla Regia gehörte auch das antike Thugga zum Reich des Berberkönigs Massinissa und lag an der strategisch wichtigen Straße von Karthago nach Tebessa. Aus dieser Zeit stammen Reste einer megalithischen Ringmauer, Dolmen, eines Heiligtums für Baal, eines Tempels für Massinissa und vor allem das numidische Mausoleum. Als die ersten Römer nach 105 v.chr. nach Thugga kamen, fanden sie eine blühende Stadt vor und lebten friedlich mit den Numidern. Im Jahre 46 v.chr., als Caesar Numidien eroberte, kam Thugga unter römische Herrschaft und wurde der neugeschaffenen Provinz Africa Nova eingegliedert. Unterhalb der numidischen Siedlung errichteten die Römer ein großartiges römisches Stadtviertel mit gepflastertem Forum und in Terrassen angelegtem Markt, später folgten Tempelanlagen, Theater, Prunkvillen und Triumphbogen. Das fruchtbare Umland brachte den Bürgern Wohlstand und ermöglichte großartige Bauten, von denen eindrucksvolle Ruinen der Phantasie reichlich Nahrung bieten. Nachdem Thugga im Jahre 205, unter Septimius Severus, den Status eines municipium erhalten hatte, erhielten mit der Ernennung zur Colonia unter Gallien im Jahre 261 alle Einwohner das römische Bürgerrecht. Nach einer Blütezeit im 2./3. Jh. n. Chr. begann im 4. Jh. der Niedergang, durch die Vandalen nur noch beschleunigt. Unter den Byzantinern wurde im Bereich des Forums unter Einschluss des

95 Der Norden Kapitols eine mächtige Festung errichtet, und die Stadt wurde mit einer neuen Mauer umgeben. Nach der Eroberung durch die Araber 698 wurden, unter Verwendung des antiken Baumaterials, auf dem alten Stadtgebiet weitergesiedelt, wobei teilweise die Zisternen römischer Häuser weiterhin benutzt wurden. Die dörfliche Siedlung im Zentrum des antiken Thugga blieb bis in das frühe 20. Jh. bestehen. Das weithin sichtbare Mausoleum war sicher der Grund, dass der Ort schon früh ein Anlaufpunkt für Abenteurer und erste Forschergenerationen war, die erste Beschreibung des Ortes erfolgte durch Thomas d'arcos 1631, 1891 begannen die ersten Ausgrabungen. Die frühen Schilderungen halfen sehr bei der Restaurierung einiger Gebäude. In den Jahren 1995 bis 2000 arbeiteten Wissenschaftler der Universität Freiburg an einem Grabungsprojekt in Zusammenarbeit mit der tunesischen Behörde. Das wachsende öffentliche Interesse an den antiken Ruinen und deren Ausgrabung führte dazu, dass die Bewohner in das neugegründete Dougga Nouvelle im Tal unterhalb der Ruinenstätte umgesiedelt wurden. Bestehen geblieben sind nur die Moschee im antiken Stadtzentrum und ein am Weg zur nördlichen Nekropole gelegener Bauernhof. Rundgang Leider hat man auch hier schon Reitkamele platziert, obwohl doch niemand für einen Kamelritt zu dieser geschichtsträchtigen Stelle kommt. Auch das Café ist mit seinen überhöhten Preisen eindeutig eine Touristenfalle. 1 Tempel der Pietas Augusta 2 Platz der Windrose 3 Kapitol 4 Forum 5 Byzantinische Festung 6 Licinius-Thermen 7 kleines Theater 8 Concordia-Liber- Tempel 9 Thermen der Zyklopen 10 Gemeinschaftsklo Am Eingang warten einige Führer, die recht anschaulich den Zweck der Bauwerke erklären

96 Der Norden und sogar auf die günstigsten Standpunkte für Fotos hinweisen. Das Entgelt sollte vorher abgesprochen werden. Zwar kann einem bei einer solchen Führung kein wichtiges Denkmal entgehen, doch kommt der Wunsch auf, einmal in Ruhe über die Steinbrocken zu schlendern und seiner Phantasie freien Lauf zu lassen. Ich empfehle deshalb, etwas Zeit mitzubringen, den geführten Rundgang zu machen und dann auf eigene Faust das Gelände noch einmal zu erkunden. Alle wichtigen Sehenswürdigkeiten sind mit Hinweisschildern versehen. Dem Eingang zunächst liegt das teilweise restaurierte Theater, das auf drei Rängen Zuschauer fasste. Im Juli/August wird dort heute ein Theaterfestival mit klassischen Dramen veranstaltet. Von seien oberen Stufen kann man sich ganz gut über das Gelände orientieren und sieht bis zu dem numidischen Mausoleum. Nördlich des Theaters liegt ein christlicher Begräbnisplatz auf einer alten heidnischen Nekropole mit der Victoria-Kirche, ein kleiner dreischiffiger Bau mit Mosaikresten in den Seitenschiffen und einer Krypta. Ein dort gefundener Sarkophag trug die Inschrift "Victoria" und gab dem Gebäude den Namen. Vom Plateau über dem nahegelegenen Saturn- Tempel hat man einen guten Blick auf die Talebene des Oued Khalled, über Dolmen und Megalithgräber aus punischer Zeit und zu den Resten der fünf Meter dicken Ringmauer. Hier stand das vorrömische Ball-Heiligtum, das die Römer ihrem Gott Saturn widmeten. Zisternen unter dem großen gefliesten Innenhof mit dreiseitigem überdachten Portikus. Durch die Stadt führen noch die alten, gepflasterten Straßen, unter denen Kanäle das Zisternenwasser zu den einzelnen Häusern brachten. Die Spuren der römischen Wagenräder sind deutlich zu erkennen. Ein Rundgang gibt erstaunliche Einblicke in das römische Leben, so etwa in das wohldurchdachte Heizungssystem oder die Gemeinschaftstoilette für 12 Personen. Zum Kapitol geht es über den Plattenweg, zunächst vorbei an dem kleinen Tempel der Pietas Augusta (1). Dann folgt der Platz der Windrose (2), der nach der in den Stein geritzten Windrose mit den Namen der zwölf Winde benannt ist. Dahinter ragt hoch die Säulenhalle des Kapitols (3) auf, das noch gut erhalten ist. Es war Douggas Haupttempel für die Gottheiten Jupiter, Juno und Minerva steht hoch auf einem Podest, zu dem zehn Stufen führen. Unterhalb davon liegt das Forum (4), es sieht dort ein wenig nach Kraut und Rüben aus. Einst umstanden Portiken aus rotgerädertem numidischen Marmor mit weißen Marmorbasen und Kapitellen den Platz, überall standen Statuen, ein Brunnen plätscherte in der Mitte. Allerdings muss noch zur römischen Zeit ein Erdbeben den Platz zerstört haben, er wurde nicht wieder aufgebaut. Die Byzantinern errichteten mit den Trümmern ihre Festung und versahen sie mit einer Mauer (5). Die hinter dem Kapitol verlaufende Pflasterstraße führt zum Severus- Alexander-Bogen, von den Numidern als Tor der Christin bezeichnet. Dahinter die große Ain-el-Hammam Zisterne, die ihr Wasser über ein Aquädukt aus der 12 km entfernten gleichnamigen, lauwarmen Quelle erhielt. Von den Olivenbäumen aus trifft der Blick auf eine ummauerte Anlage mit Säulen in

97 Der Norden der Mitte, der punische Tempel der Juno Caelestis. Damit war Tanit gemeint, dea caelestis, die himmlische Herrin. Ein sehr großes Halbrund - mondsichelförmig - aus ursprünglich 24 Säulen hatte in der Mitte ein Heiligtum mit der Statue der Göttin, zu dem Stufen hinaufführen. Ein Trampelpfad führt hinüber zum Wohnviertel, über Treppenstufen erreicht man wieder die gepflasterte Straße. Die Häuser sind nicht sehr gut erhalten. Ein ummauertes Gelände mit großem Tor ist der Dar el-acheb, der einstige Sklavenmarkt. Das Haus Omnia tibi felicia auf der anderen Straßenseite ist wahrscheinlich das städtische Bordell gewesen, worauf in Steinblöcke gehauene Brüste und Phallussymbole hindeuten. Ein am Eingang befindliches Phallussymbol wurde schamhaft entfernt. Klopfen Sie einmal mit dem dort liegenden Stein auf den weiß gescheuerten Säulenrest. Der hohle Block erzeugt einen hellen Klang, der als Einlassklingel gedeutet wurde. Unten liegt ein luftiger Säulenhof, von dem etliche kleine Räume abgehen. Rechts die Straße hinunter kommt man über einige Treppenstufen zu den kleineren Zyklopenthermen (9). Sie erhielten ihren Namen durch ein wunderschönes Mosaik, das die Zyklopen Brontes, Steropes und Pyracmon beim Schmieden der von Jupiter ausgesandten Blitzstrahlen zeigt. Es ist im Bardo im Dougga-Saal ausgestellt. Im Haus dahinter ist die 12-sitzige Gemeinschaftstoilette (10) mit Wasserspülung und Handwaschbecken. Unterirdische Kanäle folgten dem natürlichen Hanggefälle und sorgten für ständige Leerung, kleine Fontänen übernahmen die Spülung. Verbunden mit den Thermen ist das Haus Trifolium, die prächtig ausgestattete, bisher größte ausgegrabene Privatvilla. Erhalten sind nur die über 21 Stufen zu erreichenden Souterrainräume, rund um einen großen Innenhof gruppieren sich die einzelnen Wohnräume hinter Portiken. Der Name leitet sich ab vom kleeblattförmigen Grundriss des Speisezimmers. Von hier aus sind es nur einige Schritte zu dem im Tal außerhalb der eigentlichen Stadt erbauten 21 m hohen numidischen Turmmausoleum. Eine an diesem Denkmal gefundene Inschrifttafel wurde 1842 vom britischen Konsul entfernt und ins Britische Museum in London geschafft. Bei dieser Gelegenheit wurde das Denkmal stark beschädigt, aber Anfang des 20. Jh. in seiner alten Form restauriert. Die Tafel enthält in phönizischer und in der alten libyschen Sprache eine Inschrift zur Lobpreisung eines gewissen Ateban, der um 200 v. Chr. starb. Damit war den Wissenschaftlern, die die phönizischen Lettern bereits kannten, erstmals ein Schlüssel zur Entzifferung der untergegangenen Sprache in die Hand gegeben. In der Nähe noch der Triumphbogen des Septimus Severus, 193 n. Chr. als erster Afrikaner zum römischen Kaiser ernannt. Er wurde 205 anlässlich der Feier zur Erhebung Thuggas zum Municipum errichtet. Durch den 5 m breiten Durchgang führt eine gepflasterte Straße, die Prellsteine und Spuren der eisenbeschlagenen Wagenräder beweisen, dass schon damals Fahrzeuge durchfuhren. Der Rückweg führt am etwas abseits liegenden Haus der Gorgo vorbei, ein kleines Villenanwesen benannt nach einem Perseus-Gorgo-Medusa-Mosaik. Dann trifft man links auf die gewaltigen Licinius-Thermen (6), die man

98 Der Norden durch einen Stollen betritt, durch den die Heizungsrohre für das Warmwasserbad verliefen. Am besten steigt man hinauf, um über den Bogenläufen und in Höhe der Bogenansätze in die Thermensäle zu schauen. Route: Zurück nach Teboursouk, auf der P 17 in westlicher Richtung hat man die Möglichkeit, Ruinen zweier weniger bedeutender Städte zu sehen. Nach 11 km folgen Reste einer Zitadelle und einige Schutthaufen, die einst die Stadt Agbia darstellten, ein heute nicht mehr bewohnter Fleck. Kurz vor El Krib steht ein Triumphbogen an der Straße, danach ist das kleine Ausgrabungsgelände von Musti. RUINEN VON MUSTI Spärliche Reste von Thermen, eines Tempels sowie Häuserfragmente sind geblieben. Der Eingangsbogen im Osten hatte ein Gegenstück im Westen, beide waren durch eine gepflasterte Straße verbunden. Im weißen Marabut auf dem islamischen Friedhof ist Sidi Abd-er-Rabbi begraben, ein in ganz Tunesien verehrter Heiliger. Eine Wallfahrt zu seiner Grabstätte soll nicht nur Schutz vor Krankheit, sondern auch vor Dieben bringen. Route: Nach Tunis weiter auf der P 5 nach Osten über hübsche, bewaldete Hügel. 14 km nach Teboursouk folgt Ain Tounga, das von den Resten des antiken Thignica überragt wird. Die byzantinisch überbaute Festung gehört zu den besterhaltenen ihrer Art, aus der römischen Zeit blieb ein kleiner Triumphbogen, Reste der Stadtmauer, einiger Häuser und Tempel. Nach weiteren 10 km folgt Testour. TESTOUR Nach weiteren 10 km folgt das Agrarzentrum Testour mit etwa Einwohnern. Der Ort bestand zu römischer Zeit unter dem Namen Tihila, wurde aber nach dem Einfall der Araber aufgegeben. Im 17. Jh. siedelten sich maurische Flüchtlinge aus Spanien an, das andalusische Flair ist bis heute trotz großer Zerstörungen im 2. Weltkrieg erhalten. Schon immer gab es eine jüdische Gemeinde, das Grabmal des Rabbi Es Saas Rebbi Fraji ist heute noch vielbesuchter Wallfahrtsort. Sehenswert (von außen) sind die hübsche Moschee sowie die Zaouia Sidi Naceur El Garouachi, in der heute eine Grundschule untergebracht ist. Auch der Markt am Freitag ist sehr interessant. Zum Andenken an die andalusische Herkunft der Stadtgründer wird Ende Juni ein Festival für Maalouf-Musik abgehalten. Testour Infos Telefonvorwahl: 78 Souk, Feste: Markt am Freitag, Ende Juni Festival für Maalouf-Musik. Hotels

99 Der Norden Ibn Zeidoun, Tel Schönes, typisch andalusisches Haus gegenüber dem Festspielplatz. (zu?) Route: Weiter auf der P 5, Mejez El Bab kann auf einer Umgehungsstraße vermieden werden. Etwas nördlich beginnt der große Stausee Sidi Salem, der nicht nur die Felder der Umgebung, sondern auch das Medjerda-Tal, Tunis und sogar das Cap Bon mit Wasser versorgt. Kurz vor der Abzweigung nach Beja erinnert ein sehr gepflegter Kriegsgräberfriedhof für englische Gefallene daran, dass im 2. Weltkrieg in Tunesien gekämpft wurde. In diesem Gebiet fand im November 1943 eine Schlacht zwischen den Alliierten und den Deutschen statt. MEJEZ EL BAB Die Stadt mit ca Einwohner bestand zwar schon zur Römerzeit unter dem Namen Membressa und war wie Beja stark von den aus Spanien geflüchteten Mauren geprägt, doch wurde die Stadt im 2. Weltkrieg fast völlig zerstört und bietet heute keine Sehenswürdigkeiten mehr. Mejez el Bab Infos Telefonvorwahl: 78 Souk, Feste: Montag Souk. Hotels Membrassa, Tel Einfache Zimmer mit Dusche, Restaurant. Sauber, günstig, gutes Essen und der Patron sorgt für die Sicherheit der Fahrzeuge. Route: Die gute Straße führt bis Tunis durch ein landwirtschaftlich intensiv genutztes Gebiet und hat entsprechend viel Verkehr. Die Einfahrt zur Hauptstadt führt durch das Bardo-Viertel und vorbei am Nationalmuseum, eine gute Gelegenheit, gleich die Eindrücke der römischen Tour durch einen Besuch abzurunden.

100 Cap Bon CAP BON Wer genügend Zeit mitbringt, ist mit einer Fahrt zur Halbinsel Cap Bon sicher nicht schlecht beraten. Der Garten Eden Tunesiens ist den meisten Touristen nur durch die Badeorte Hammamet und Nabeul bekannt. Doch dieses milde Fleckchen Erde, auf dessen fruchtbarem Boden Wein, Oliven, Zitrusfrüchte, Feigen, Gemüse und unzählige Obstsorten wachsen, hat eine liebliche Landschaft, antike Stätten und traumhafte, einsame Strände zu bieten. Streusiedlungen überwiegen, die Bauern wohnen inmitten ihrer Felder, nur an den Küsten sind Städte gewachsen. Der Strandurlauber braucht nicht unbedingt einen Mietwagen, Busse und Sammeltaxis erschließen die Halbinsel bis zum Cap Bon bei El Haouaria, dessen Name heute als Bezeichnung für die ganze Halbinsel dient; früher hieß sie Dachila. Eine Gebirgskette, Ausläufer der Dorsale, prägt den nordwestlichen Teil des Landvorsprungs und schützt die Südküste vor den rauen Nordwinden. 5: Cap Bon Rundfahrt km: Rund 145 Straße: Tunis-Hafen - Hammam Lif - El Haouaria - Kelibia - Nabeul Hammamet Zeit: 1 Tag Höhepunkte: Kerkouane, das raue Cap Bon Route: Hafenausfahrt in Richtung Tunis, nach der Zitadelle links ab Richtung Bac - Rades. Nach 2 km kommt man zur kostenlosen Fähre, sie verkehrt von 5.45 bis Uhr laufend im Pendelverkehr. Danach immer geradeaus Richtung Tunis, nach 6 km geht die breite Straße geradeaus zur P 1 oder zur Autobahn, die bis Hammam-Lif kostenlos ist. Will man durch die Vororte von Tunis, links abbiegen nach Rades, geradeaus durch Rades. Kurz nach dem Bahnübergang am Rondell links abbiegen, kein Wegweiser. Etwas hinter Ez Zahra folgt eine Kreuzung mit Ampel, dort links auf die breite, zweispurige P 1 nach Hammam Lif abbiegen, das nach 15 km folgt. Rades war schon in der Antike unter dem Namen Maxula Prates besiedelt. Heute ist es ebenso wie Ez Zahra ein geschäftiger Industrieort, der sich nahtlos an Tunis anfügt. HAMMAM LIF Der von den Römern Gumi genannte Ort zu Füßen des Djebel Bou Kornine war schon damals wegen seiner heißen Quellen berühmt, Ruinen aus dieser Zeit sind nicht erhalten. Die türkischen Beys entdeckten die Quellen neu und bauten einen Winterpalast, das noch betriebene Thermalbad an der von Polizisten geregelten Kreuzung war einst ihr Badehaus. Die Caféterrasse dort ist heute ein beliebter Treffpunkt. Zur Kolonialzeit schließlich entwickelte sich Hammam Lif zum eleganten Badeort mit Spielkasino und hat heute knapp

101 Cap Bon Einwohner. An der palmengesäumten Strandpromenade sind einige Straßencafés, doch sieht man eher einheimische Feriengäste. Der schöne Strand ist leider infolge der vielen Industriebetriebe im Umkreis und der fehlenden Pflege stark verschmutzt, der Ort ist ziemlich heruntergekommen. Das ehemalige Casino im orientalischen Stil an der Strandpromenade ist völlig zerfallen. Am Ortsende in den Gassen rechts findet sonntags ein beliebter Markt mit Flohmarkt statt. Kurz danach, an der Totaltankstelle, zweigt links zum Hammam Plage die Rue des Martyrs du 1er octobre 1985 ab. Ein Denkmal erinnert daran, dass das dortige PLO-Hauptquartier von den Israelis bombardiert worden ist. Der Palästinenserführer Arafat hatte das Gebäude kurz zuvor verlassen, aber 70 Zivilisten kamen ums Leben, auch der Campingplatz am Ende der Straße wurde zerstört und bis heute nicht wieder aufgebaut. Nach der Autonomie Palästinas im Frühjahr 1994 verlegte Arafat seinen Sitz nach Jericho und schloss die meisten Büros in Tunis. Auf der Hauptstraße P 1 kurz hinter Hammam Lif ist links die Abfahrt zum Bordj Cedria mit einer türkischen Festung und einem Kriegsgräberfriedhof. Hier unterzeichnete General von Armin am die Teilkapitulation der deutschen Kräfte bettete der Deutsche Volksbund für Kriegsgräberfürsorge e.v. die Gebeine aus 8 Feldfriedhöfen in Tunesien hier zusammen. In großen Granitblöcken fanden die 8562 gefallenen Deutschen hier ihre letzte Ruhe. Vom Hügel aus bietet sich der Blick auf den Süden Tunis und Cap Bon. Hammam Lif Infos Telefonvorwahl: 71 Souk, Feste: Souk Sonntag. Hotels Ez Zahra **** Ez Zahra, Av. Habib Thameur, Tel , Fax , Am Strand von Ez Zahra, mit Pool. Hammam Lif Bon Repos, 14, Rue Belhassen Chedli, Tel Bordj Cedria Die am weißen Sandstrand in schönen Gärten gelegenen Hotels sind fest in der Hand deutscher Reiseunternehmen, aber völlig heruntergekommen und schlecht unterhalten. Es gibt außer der in den Hotels angebotenen Unterhaltung keine Zerstreuungsmöglichkeiten, die nächsten Orte mit Verkehrsanbindung sind mindestens 5 km entfernt. Wer mehr als schwimmen will, sollte sich eine andere Ferienregion suchen, z.b. Nabeul. ** Media Sea, Tel All-inclusive Ferienanlage mit 170 Zimmern direkt am schmalen Strand. Mehrere Bars, Restaurant, tunesisches

102 Cap Bon Restaurant (gegen Gebühr). Aufenthaltsraum und Salon mit Sat-TV. Hallenbad, Internetraum, Souvenirshop. Weitläufige Gartenanlage mit Swimmingpool und ruhig gelegene Poolanlage mit Snackbar. Sonnenterrasse, Liegen und Sonnenschirme (inklusive). ** Sun Beach Club, Tel , Fax Bungalowanlage in großem Garten. Das Hotel besteht aus drei Anlagen. Alle wunderschön angelegt. Vor allem die Poollandschaften und die Gärten. Sauber, hell, freundlich. Salwa, Tel , Fax **** Caribbean World, Tel Die im karibischen Stil erbaute Clubanlage umfasst 270 Zimmer. Im Innenhof befindet sich eine große Swimmingpoollandschaft mit integriertem Kinderpool, zum Strand 200 m. Soliman Plage Telefonvorwahl: 72 ** Solymar, Tel , Fax , Sehr einfach. * Club Andalous, Tel Äußerst einfache Bungalows, schmutzig, schlechtes Essen. Camping Village de Vacances la Pineda (N , E ). Nur im Sommer geöffnet, unter Pinien gelegen, 200 m zum Strand. Günstig für Fährenbenutzer. Die Abzweigung zum Campingplatz findet man am besten, wenn man in Hamman Lif auf der Hauptstraße Richtung Grombalia dem Wegweiser "Zone Touristique Cedria Plage" folgt - rechts Einordnen, um links abzuzweigen bei Verkehrsampel. Weitläufiges Sandgelände mit viel Schatten, das aber insgesamt etwas ungepflegt wirkt. Die Anlage dient auch als Jugendcamp. In den Sommermonaten ist mit zahlreichen Badegästen zu rechnen. Primitive, ungepflegte Sanitäranlagen. Warmwasser durch Solaranlage, vermutlich aber nicht in Betrieb. Beim Abzweig von der N1 befindet sich eine Bahnhofsstation. Mit dem Vorortzug erreicht man problemlos das Zentrum von Tunis. Bei Restaurantbetrieb jedoch u. U. laute Musikbeschallung. 1 Steckdose im Restaurantbereich. Strandnähe. 13 TND. (2019) Ausflug: Am Beginn von Hammam Lif, an der Mobiltankstelle, zweigt rechts eine mit "Chalet vert" beschilderte Straße ab. Von dort ist ein schöner Ausflug in den Nationalpark Djebel Bou Kornine mit seinem 576 m hohen Gipfel möglich, im oberen Teil nur für Geländefahrzeuge. Nach 1 km folgt das im Thuyawald gelegene Restaurant Chalet Vert mit schönem Ausblick. Noch 5 km geht es auf einer Piste durch dichten Wald, bis man von oben eine herrliche Aussicht auf den Golf von Tunis erleben kann.

103 Cap Bon Route: Auf der Hauptstraße P 1 folgt bei km 22 eine Verzweigung, links nach Soliman. Die Strecke führt durch fruchtbares Ackerbaugebiet mit Olivenplantagen, Wein, Orangen. Nach 30 km folgt Soliman. SOLIMAN Die Stadt wurde 1616 von Sultan Suleiman für die andalusischen Flüchtlingen gegründet, was sich noch heute im Straßenbild niederschlägt. Das wichtige Marktzentrum (Souk am Freitag) für die landwirtschaftlichen Produkte der Region hat etwa Einwohner. Trotz der nahen Urlauberhotels ist man kaum auf Touristen eingestellt, es gibt keine Unterhaltungsmöglichkeiten außer Cafés, Souvenirgeschäfte fehlen ganz. Die Moschee mit ihrem wuchtigen, viereckigen Minarett stammt noch aus der Gründungszeit, ebenso wie die türkische Moschee mit einem schlanken, sechseckigen Minarett. Diese und auch die Stadt wurden im 2. Weltkrieg stark beschädigt. Hotels gibt es nur am 5 km außerhalb gelegenen Soliman Plage, siehe oben. Route: In Soliman auf die C 26 nach El Haouaria abbiegen, km 8 M'raissa. Kurz vor M'raissa ist ein Hotel für Besucher des Thermalbades Korbous: Hotels Appart-Hotel Chiraz, Tel Hübsche Appartements in schönem Garten. Côte du Soleil Nach M'raissa geht die C 26 weiter geradeaus nach El Haouaria, mit etwas Zeit jedoch lieber links auf die landschaftlich besonders reizvolle Straße abbiegen, die 1904 gebaute Côte du Soleil. Nach 3 km ist links ein Abstecher zum 300 m entfernten Strand von Sidi Rais möglich. Es gibt nur einige Fischerhütten und Möglichkeit zum wild campen, aber leider ist die hübsche Bucht sehr verschmutzt. Die schmale Straße schlängelt sich nun mit berauschenden Ausblicken den Berg hinunter und erreicht nach 7 km Ain Oktor. AIN OKTOR (d. h. die Quelle, die nur tropft) mit einer kalten Mineralquelle mit leichtem Chlor- und Natriumgehalt. Ein supermodernes Hotel mit indianerzeltartiger Freiluftbar dient den Heilung Suchenden, daneben ist eine Abfüllstation für das Mineralwasser, das bei Erkrankungen der Harnwege helfen soll. In den Cafés des Ortes wird dieses Wasser ausgeschenkt, das aber wenig schmackhaft ist.

104 Cap Bon Ain Oktor Infos Telefonvorwahl: 72 Hotels *** Les Sources, Tel Herrliche Lage mit Sicht auf die Bucht, Piscine. *** Ain Oktor, Tel , Fax KORBOUS Nur wenig Platz bleibt an dieser steilen Küste für die Häuser des wichtigsten tunesischen Badeortes, dessen schwarzweiße Bogen ins Auge fallen und der bis zum Bau der Küstenstraße nur über das Meer zu erreichen war. Schon die Römer kannten die heilsame Wirkung der sieben heißen Quellen, die bei Arthritis, Rheuma, Haut- und Atemwegserkrankungen helfen, darunter die unterirdischen Dampfbäder El Arraka, Ain Sbia und Ain Fakroum (d. h. Quelle der Schildkröte), doch hat das antike Aquae Calidae oder Aquae Carpitanae leider recht wenig von seinen einst wohl beachtlichen antiken Bauten bewahrt. Um 1800 baute der türkische Pascha Ahmed Bey einen Sommerpalast und machte das zwischenzeitlich vergessene Korbous wieder bekannt. Korbous erlebte zu Beginn des 20. Jh. Unter den Franzosen seine eigentliche Blütezeit. An der tiefsten Stelle direkt am Meer liegt der Palast des Ahmed Bey, der dringend eine Renovierung nötig hätte, dort ist heute das Therapiezentrum Ain Chefha untergebracht. Am Meer gleich daneben ist ein zweites Badehaus mit offenem Schwimmbecken und schöner Caféterrasse mit Blick auf die Bucht. Dahinter liegt die Hammam Arraka. Sehr schön in den Berg eingepasst ist das Hotel des Sources, doch wohnen Kurende vor allem in den vielen angebotenen Appartements. Etwas oberhalb liegt der Stein der Zerziha, ein Anziehungspunkt für unfruchtbare Frauen, den hinabzurutschen Kindersegen bringen soll. Er ist mittlerweile durch den so zahlreichen Besuch der Frauen abgeschliffen. Auf einem Hügel den Kurort überragend steht ein Sommerpalast des Präsidenten, zu dem das Thermalwasser hochgepumpt wird. Korbous Infos Telefonvorwahl: 72 Hotels ***Des Thermes, an der Hauptstraße im Zentrum, Tel , Fax Französische Eleganz im alten Kolonialstil, geräumige Zimmer. Route: Weiter auf der Straße entlang der Steilküste folgt nach 1 km die Quelle Ain El Atrous (d. h. Bocksquelle), ein beliebter Badeplatz mit

105 Cap Bon zahlreichen Restaurants. Die dampfend heiße, schwefelhaltige Quelle sprudelt in dickem Strahl aus dem Fels, sammelt sich in kleinen Badebecken und ergießt sich dann ins Meer. Danach steigt die Straße in Serpentinen auf die grünen Berge an, von den Haltebuchten blickt man immer wieder bei guter Sicht bis nach Karthago. Nach 12 km, im Ort Bir Maroua, trifft man wieder auf die C 26, links weiter nach El Haouaria. Die Straße führt fern der Küste durch eine abwechslungsreiche, hügelige Landschaft, fruchtbare Felder, Olivenplantagen, Wälder. Und immer wieder führen kleine Stichstraßen zu schönen Sandstränden. Am Straßenrand werden aus Halfagras geflochtene Körbe, Matten und Sonnenschirme angeboten, vor allem in dem 42 km nach Korbous gelegenen Zaouiet El Magaitz. Bei km 53 geht rechts eine Piste nach Dar Chihou. Auf der unbefestigten, aber guten Straße kann man einen Abstecher in das Wäldchen machen und gelangt bei dem Dorf Dar Chihou zu einem Naturreservat, in dem Büffel ausgesetzt wurden. Auf der C 26 folgt nach weiteren 2 km links eine Abzweigung nach Sidi Daoud, 3 km. Der natürliche Hafen brachte es mit sich, dass schon die Punier hier siedelten, der Ort war unter dem Namen Missua bekannt. Ruinen sind nicht erhalten. Sidi Daoud ist berühmt für den jährlichen Thunfischfang. Früher konnten Touristen dem blutigen Schauspiel mit einer Sondererlaubnis beiwohnen, doch ist das heute zum Glück nicht mehr gestattet. Mit riesigen Sperrnetzen wird den zur Laichzeit passierenden Fischschwärmen der Weg abgeschnitten. Die bis zu 200 kg schweren Tiere werden so in eine Falle gelockt und bestialisch niedergemetzelt, der Fang wird gleich in der Konservenfabrik verarbeitet. Thunfisch ist ein wichtiges Nahrungsmittel in Tunesien und reichert Salate und Sandwichs an, die Hälfte des jährlichen Bedarfs kommt aus Sidi Daoud. Nach weiteren 7 km folgt. EL HAOUARIA Der Ort liegt zu Füßen des Djebel Abiod. Als erstes fallen die vielen Mobylettes auf, die alle mit einer Transportkiste versehen sind. Aber die Entfernungen in dem mit etwa Einwohnern eigentlich recht kleinen Ort sind beträchtlich. Besonders lohnend ist ein Besuch von El Haouaria im Juni, wenn das Sperberfest gefeiert wird. Neben allgemeinen Versorgungsmöglichkeiten gibt es zwei Banken. Die Hauptstraße ganz durch kommt man vorbei an dem Marabut Sidi Ben Aissa mit einer Koranschule für die Kleinen. Jeder, der sich sehnlichst etwas wünscht, und sei es ein zu bestehendes Examen, bittet diesen Heiligen um seine Fürsprache. Nach dem Dorf liegt rechts der Club des Falconiers, der - ebenso wie die zahlreichen Wandmalereien - auf eine der Lieblingsbeschäftigungen der Einwohner hindeutet, die Falken- und Sperberjagd. Davor liegt das Restaurant des Grottes. Nach 3 km gelangt man zu einem Parkplatz mit

106 Cap Bon dem Restaurant Daurade, dort ist der Eingang zu den Punisch-Römische Grotten, geöffnet Winter 9 17 Uhr, Sommer 8 19 Uhr. Die Punier haben hier große Sandsteinquader aus dem Fels geschnitten und auf Schiffen nach Karthago gebracht zum Bau der Stadt. Diese schwere Arbeit wurde von Sklaven verrichtet, die sich so zugleich ihren eigenen Kerker schufen. Es entstanden sehr große, in den Stein gehauene Räume mit quadratischen Deckenlöchern fürs Licht, die auch dazu dienten, die Steine mittels Flaschenzug hinaufzuhieven. In den Grotten gibt es einen Friedhof, so verließen die Sklaven noch nicht mal nach ihrem Tod ihr Gefängnis. Gleich zu Beginn der ersten Höhle ist eine Felsformation in Gestalt eines Kamels. In dem kleinen Restaurant Daurade bei den Grotten kann man vorzüglich Fisch essen, es fehlt nur der Wein dazu, den man aber im Hotel L'Epervier kaufen und mitbringen kann. Hamadi, dem Besitzer, gehört das ganze Terrain rundum, er will bald einen kleinen Hafen für Segelboote bauen. Wer gerne einmal mit dem Boot zum Fischen fahren möchte, kann das von ihm organisieren lassen, der gefangene Fisch wird anschließend im Restaurant gegrillt. Kurz vor dem Café beginnt eine teils schlechte Piste, die entlang der Küste zu einem kleinen Pinienwäldchen führt, in dem man sehr gut zelten kann. In den nächsten Jahren soll diese Straße geteert werden, dann will Hamadi vom Café dort einen richtigen Campingplatz einrichten. Die Felsenküste an dieser Stelle ist ideal zum Tauchen. El Houaria Infos Telefonvorwahl: 72 Souk, Feste: Sperberfest im Juni, Hotels ** L'Epervier, 3 Av. H.B., Tel , Fax Zimmer mit Bad und Balkon, Restaurant ausgezeichnet mit 2 Gabeln. Man veranstaltet Ausflüge in die Berge mit Folklore. Dar Toubib, Tel Einfaches Feriendorf mit netten Zimmern. Grottes, Tel Familienpension. Ausflug Djebel Abiod und Cap Bon - In der Ortsmitte zweigt links (Wegweiser Plage an einer schön bemalten Hauswand) eine Straße ab. Nach 100 m Gabelung. Rechts ist nach 4 km die kleine Sandbucht von El Haouaria erreicht, lange nicht so schön wie die Strände an der Südküste bei Tazerka und Kelibia. Das kleine Café hat nur im Sommer geöffnet. An der Gabelung dagegen links den Berg hoch beginnt eine zunächst gute Piste. Genau 3,3 km ab Hauptstraße geht entlang der eingezäunten Schonung rechts ein Weg zur Fledermaushöhle, die nur wenige Schritte unterhalb liegt, überkrönt von einem Steinbruch. Meist ist ein Wächter dort, der gegen eine

107 Cap Bon Gebühr von 1 TND durch die Grotte führt. Unbedingt Taschenlampe mitnehmen und feste Schuhe anziehen. Der Gang durch die stockdunkle Höhle durch niedrige Gänge ist sehr glitschig, Fledermäuse fliegen um den Kopf, der Geruch ist ziemlich eklig. In den großen Grotten hängen tausende dieser Tiere an der Decke und pfeifen erschreckt über diese Störung. Wieder zurück auf der Piste erreicht man in einer Kurve einen Platz, an dem das Hotel L'Epervier einen Picknickplatz eingerichtet hat. Dort wird Mechoui mit Folklore für Touristengruppen veranstaltet. Die weitere Piste ist sehr schlecht, nur für Geländefahrzeuge, nach 2 km erreicht man eine Satellitenstation fürs Fernsehen mit einer Funkantenne für die Mannschaft der Erdgas- Pumpstation. Von hier aus phantastische Aussicht, bei gutem Wetter kann man das 150 km entfernte Sizilien und sogar auf der nur 63 km entfernten Insel Pantelleria Autos fahren sehen. Zwölf Kilometer vor der Küste liegen die kleine Felseninsel Zembretta und Zembra, die größere. Sie war früher zugänglich, es gibt sogar ein Hotel, doch dann wurde ein Naturreservat mit Schutzgebiet für Mönchsrobben eingerichtet und der Zutritt untersagt. Die Küste vor Cap Bon ist außerordentlich fischreich. Das Klima an diesem Cap kann sehr rau sein, bei Sturm peitschen die Wellen meterhoch. Route: El Haouaria auf der Straße nach Kelibia verlassen. Nach 7 km ist links eine große Pumpstation, die Erdgas durch eine Pipeline unter dem Meer nach Italien befördert. Abstecher: Bei km 17 geht in einem Waldgebiet links eine Straße in 2 km zu dem Ausgrabungsgelände Kerkouane. Dort sind die Reste der einzigen punischen Stadt, die zwar von den Römern zerstört, aber nicht wieder überbaut wurde und bis zur zufälligen Entdeckung im Jahr 1952 vergessen und unverändert unter dem Sandboden ruhte. Für Archäologen eine einzigartige Gelegenheit, punische Baukunst und Kultur zu untersuchen. KERKOUANE Die punische Ruinenstätte wurde im 5. Jh. v. Chr. von den Phöniziern an dem günstigen Ankerplatz erbaut und erstreckte sich längs der Steilküste über mehr als 500 Meter. Neben dem Fischfang bestand die wirtschaftliche Grundlage in der Purpurgewinnung, dieser kostbare Farbstoff wurde aus einer im Meer lebenden Schneckenart hergestellt. Die Reste ansehnlicher Häuser lassen darauf schließen, dass reiche Karthager hier ihre Landsitze hatten. Der punische Name der Siedlung ist nicht bekannt. Mit dem Niedergang Karthagos wurde auch diese Stadt zerstört und nicht wieder aufgebaut. Besichtigung Das Ausgrabungsgelände ist sehr hübsch am Meer gelegen, umgeben von einem Wäldchen, geöffnet täglich 9 18 (Sommer), 9 bis 16 Uhr (Winter); Eintritt 2,100 TND, Fotoerlaubnis 1 TND. Gleich beim Eingang ist ein Museum (Montag geschlossen) mit Fundstücken und Grabbeigaben, dessen Besuch

108 Cap Bon durchaus lohnt. Das berühmteste Exponat ist eine lebensgroße, aus Zypressenholz geschnitzte Figur, Beigabe im Grab einer Frau. Zur Landseite hin war die Stadt von einer doppelten Mauer begrenzt, von der noch Teile erhalten sind. Ein regelmäßiges Straßennetz führt durch das Wohnviertel, die Grundrisse der einst wohl zweigeschossigen Häuser mit außerordentlich dicken Wänden lassen die Struktur gut erkennen. Der glatte Zementboden und stuckverzierte Wände waren rot gefärbt. Im Gegensatz zu den Römern, die gesellige öffentliche Thermenanlagen bevorzugten, hat jedes Haus eigene Bäder mit Klosetts und gemauerten Sitzwannen. Das benötigte Wasser wurde durch Frisch- und Brauchwasserkanäle befördert. Auch Tempelanlagen wurden freigelegt, doch sind die Ausgrabungen noch nicht beendet. Route: Nach Ezzara ist der Wald zu Ende, es gehen aber nun immer wieder kleine Wege zum Meer und einem herrlich breiten, weißen Sandstrand, der mit seinen Dünen fast ein wenig an die Nordsee erinnert. Diese Strände werden nur im Juli/August von den Einheimischen genutzt und sind in der übrigen Zeit wundervoll ruhig. Einen sehr hübschen Strand mit Café und der Möglichkeit, wild zu campen, hat Hammam Ghezez 1 km vor Kelibia. Nach 27 km ab El Haouria wird Kelibia erreicht. KELIBIA Kelibia mit knapp Einwohnern (einschließlich Umland) liegt landeinwärts an der Durchgangsstraße und bietet keine Sehenswürdigkeiten. Die Punier legten an dieser strategisch wichtigen Stelle den Hafen Aspis an. Die kleine Siedlung wurde im Verlauf des 3. Punischen Krieges zerstört. Wichtig war der Ort deshalb, weil von hier aus Karthago angegriffen werden konnte, die Achillesferse des Reiches. Die Römer erbauten den Ort unter dem Namen Clupea (beides heißt übersetzt "Schild") neu, er blieb auch in der byzantinischen und arabischen Zeit bewohnt. Stadtrundgang Das antike Clupea mit dem Fischerhafen liegt 2 km vom Zentrum direkt am Meer. Wer mit dem Bus anreist, muss zu Fuß oder mit dem Taxi zum Hafen. Die hoch auf einem Berg liegende Festung ist schon von weitem sichtbar, römische Fundamente wurden von den Byzantinern überbaut. In der Ortsmitte dem Schild Kelibia Plage folgen, an der Gabelung links. Die Straße führt zum modernen und bedeutenden Fischerhafen, Fischfang ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor des Ortes. Der Tourismus beschränkt sich hauptsächlich auf die Monate Juli/August, wenn die Tunesier Ferien machen. Kurz vor dem Hafen liegen links zu Füßen der alten Festung die spärlichen Ruinen der antiken Stadt. Direkt am Hafen ist das hübsche Café-Restaurant Sidi El Bahri über den Klippen, dort beginnt ein Fußweg entlang des Meeres, der sehr schön sein könnte, wenn er nicht als Müllkippe dienen würde. Kurz vor dem Café weist

109 Cap Bon ein Schild nach El Manzourah, der schöneren Strandzone mit luxuriösen Ferienvillen und einem Hotel. Gleich zu Beginn der Straße geht links eine gute Piste den Berg hinauf zur Festung, 8-19 Uhr, 600 M. Zu sehen ist hauptsächlich die grandiose Aussicht auf ein smaragdgrünes Meer, am Land weiße Villen mit Kuppeldächern, die restaurierten zinnengekrönten Mauern bergen ferner ein Bethaus und einen Kerker. Auf halber Höhe des Anfahrtsweges ist ein hübsches Café, von dem aus man, sofern geöffnet, ebenfalls eine schöne Aussicht genießt. Ausflug zur Punischen Nekropole Die Straße nach El Manzourah führt zunächst vorbei an Sommervillen in blühenden Gärten, nach knapp 2 km geht rechts ein unbefestigter Weg zum Restaurant El Mansurah ab. Dort ist eine Badebucht mit herrlichem, feinsandigen Strand. Auf der Teerstraße gelangt man nach einem weiteren Kilometer zu einer Kreuzung mit Wegweiser, links ab zur Punischen Nekropole. Gleich hinter dem Werksgelände sind punische Gräber in die Felsen gehauen, einige Treppenstufen führen hinab zu den Grabkammern. Zurück zu der Kreuzung und rechts ab durch das Tor Kelibia Blanche gelangt man zum Feriendorf El Mansurah, einer wunderschön in einem reizvollen, 65 ha großen Gelände mit bizarren Felsen gelegenen Bungalowanlage. Von Mitte Juni bis Ende September hat man hier Zugang zu einem der schönsten Strände Tunesiens mit sauberem Wasser. Wenn man vom Hafen aus zurück zur Stadt fährt, zweigt gleich links eine Straße ab vorbei an einem kleinen Vergnügungspark und dem Sportstadion zum Hotel Mamounia. Das Meer ist auf dieser Seite aber sehr verschmutzt, ein Badeaufenthalt dort weniger zu empfehlen. Kelibia Infos Telefonvorwahl: 72 Hotels *** Palmarina, Tel , Fax * Mamounia, Tel , Fax Zimmer mit Bad und Balkon, einfache Bungalows für 2-5 Personen. Ganzjährig geöffnet, Piscine, Tennis, Diskothek. DZ in der mittleren Saison 44 TND. * Florida, Tel Das Haus wurde 1946 eröffnet. El Mansurah, Tel Bungalows für 2-7 Personen, auch mit Küche, 2 P. 28,300 TND. Zimmer einfach mit landestypischen Möbeln eingerichtet, Tennisplatz. Anis, Tel Familienpension. Strandstellplatz bei einem Wrack: N E (2019)

110 Cap Bon Ausflug zu einer weiteren Punischen Nekropole Am Ortsende zweigt rechts bei der Esso-Tankstelle eine Straße nach Oued El Khatf ab. Auf dieser ist ein Abstecher zu weiteren punischen Felsengräbern möglich. Der Teerstraße genau 4,5 km folgen, dann trifft man auf eine scharfe Rechtskurve. In dieser geradeaus auf den Feldweg, dann sofort links auf die steinige Piste durch eine Öffnung in der Opuntienhecke. Wenn die Piste nach 300 m in einem felsigen Tal selbst für Geländewagen unpassierbar wird, liegen rechts in den Felsen die akkurat in den Stein gehauenen punischen Grabkammern mit bis zu drei aufeinanderfolgenden Räumen. Die Nekropole ist größer und lohnender als die bei El Manzourah. Route: Kelibia auf der C 27 Richtung Nabeul verlassen. Zum Meer hin liegen zwei kleine Orte mit herrlichen Sandstränden, die Straße verläuft jedoch im Landesinneren. Dort sind die Berge sichtbar, die die Halbinsel in zwei Teile teilen. Nach 14 km folgt Menzel Temime. MENZEL TEMIME ist ein wenig interessanter Ort mit Supermarkt, Tankstellen und Markt am Dienstag. Am Ortseingang liegt malerisch auf einem Friedhofshügel der Marabut des Sidi Bou Salem. Menzel Temime Infos Telefonvorwahl: 72 Hotels ** Temime, Tel Zwischen Menzel Temime und Korba liegen an der Mündung des Flusses Lebna die Ruinen der alten, gleichnamigen Römerstadt und der Marabut Sidi Othman. Das Meer ist nun wieder in Sichtweite, in einer langgestreckten Lagune tummeln sich zahlreiche Wasservögel. KORBA das römische Curubis, war während der Christenverfolgung Verbannungsort des heiligen Cyprian, Bischof von Karthago. Doch von der antiken Stadt sind keine Ruinen erhalten. Die kleine Marktstadt ist wenig interessant. Korba Infos Telefonvorwahl: 72 Information: ONTT, Av. Taieb M'hiri, Tel , Fax Syndicat d'initiative, gegenüber dem Bahnhof.

111 Cap Bon Hotels **** Africa Jade, am Ortsausgang, Tel , Fax , Der ehemalige Club Med wurde zu einem luxuriösen Hotel umgebaut, alle Zimmer mit Balkon oder Loggia. Direkt am herrlichen Sandstrand. Nach 2 km geht kurz vor Tazerka rechts eine Straße in den Ort, links in 1 km an den Strand. Es ist ein feiner, weißer Sandstrand, der nur im Juli/August von den Einheimischen genutzt wird, ansonsten herrscht himmlische Ruhe. Ein kleines Strandcafé und einfache Bungalows sind nur im Sommer geöffnet. Ein idealer Platz für Zelte oder Wohnmobile, die kostenlos und unbehelligt stehen können. In Tazerka gibt es Lebensmittel zu kaufen, aber kein Hotel und nur ein einfaches Restaurant, Versorgung ist in Korba möglich. Es gab schon mal Versuche, Touristenhotels zu bauen, die Gemeinde hat jedoch bisher zum Glück abgelehnt. Ein solches traumhaftes Plätzchen sollte erhalten werden. Der Ackerbau wird wesentlich intensiver. In mit Opuntienhecken eingefassten Gärten wachsen Oliven, Feigen, Obstbäume, Zitrusfrüchte und Gemüse. Die Felder werden mit Ochsen oder Kamelen gepflügt. Beni Khiar gehört schon zum Gemeindeverband von Nabeul, die Einwohner leben von der Weberei und der Fischerei. Der nahegelegene Strand Maamoura Plage ist ziemlich schmutzig und lohnt keinen Abstecher. Entlang der Straße kündigen einige Steinmetzbetriebe die Nähe von Dar Chaabane an, dem Zentrum der Steinmetzarbeiten, das nach insgesamt 58 km ab Kelibia erreicht wird. NABEUL ist die Provinzhauptstadt des Cap Bon mit knapp Einwohnern und bildet zusammen mit Dar Chaabane, Beni Khiar und Maamoura ein einheitliches Ganzes. Die Stadt zählt zu den wichtigsten Handwerkszentren des Landes und war schon in der Antike als Neapolis für seine Töpferwaren bekannt. Die direkt am Meer gelegene Siedlung war in punischer Zeit eine mächtige karthagische Stadt mit Hafen, von der aus eine Straße quer über die Halbinsel zur Kapitale führte. Sie wurde im 5. Jh. v. Chr. von Agathokles aus Syracus kurzzeitig besetzt, im 8. Jh. durch die Araber zerstört und erst spät landeinwärts neu gegründet. Bei einem Bummel durch die Gassen kann man zusehen, wie Matten aus Halfagras geflochten werden, die berühmten handgemalten Fliesen kommen von hier, in den Keramikwerkstätten werden sowohl bemalte und glasierte Gefäße als auch unglasierte, durchbrochene Tonwaren hergestellt, die sich besonders schön als Windlichte eignen. Der Stadtteil Dar Chaabane ist für seine Steinmetze bekannt, die Säulen, Kapitelle und sonstige Verzierungen aus dem in den nahegelegenen Bergen gefundenen weißen Kalksandstein herstellen. Bis spät am Abend sitzen die Männer am Boden und schnitzen traditionelle Muster in den weichen Stein. Stadtrundgang

112 Cap Bon Die Avenue Nabeul Ferhat Hached ist Dar Chaabane geprägt von Souvenirgeschäften, sehr versteckt Les Rose s So uk Große Moschee Les Ha fsid es bei einigen Cafés Mustapha beginnt der kleine gedeckte Souk. Museum ONAT Die stillen Wohnstraßen um die Habib Neroli Lid o sehr schön restaurierte Große Les Ja sm ins Hotel + Camping El Ons Ra m se s Kheops Im ene Byzanc e Moschee hinter Monia Club Saf Saf Riadh Les Pyramides Club Farah den Souks oder Les Oliviers Aquarius Le Prince die Geschäftsstraßen Richtung Neapolis Fa kir Bahnhof lassen vergessen, dass Nabeul eine Touristenmetropole ist, hierhin verirren sich nur selten Fremde. In der Verlängerung der "Souvenirstraße" nach Westen befindet sich ein Laden des staatlichen ONAT-Artisanats, dort gelten Festpreise, man erhält eine gute Preisvorstellung, um später mit den Händlern zu feilschen. Nordöstlich endet die Avenue Ferhat Hached am Place des Martyrs mit einer Taxistation. Etwas oberhalb davon ist die Markthalle mit einem großen Angebot an frischem Fleisch, Obst und Gemüse. In der gleichen Straße werden Fensterrahmen und -läden hergestellt. Besondere Attraktion ist der Kamelmarkt am Freitagvormittag in Dar Chaabane auf einem ummauerten Gelände, zu dem Busse Hunderte von Touristen bringen. Die Straße vom Place des Martyrs nach Dar Chaabane ist freitags für den Autoverkehr gesperrt, sie verwandelt sich zu einem riesigen Basar, in dem es vor allem Keramik, Lederwaren und Teppiche zu sehen und kaufen gibt. Eine Fundgrube für Reisemitbringsel, zumal Qualität und Preise im Vergleich zu Hammamet gut sind. Man findet aber auch einen Souk, einen Fleischmarkt, Obst- und Gemüsemärkte (die Bauern kommen aus Cap Bon, dem "Garten Eden") sowie Haushaltswaren. Ursprünglich handelte es sich beim Freitagsmarkt um einen Kamelmarkt, von dem aber nicht mehr viel übriggeblieben ist. Die Kamele, die dem Markt seinen Namen gegeben haben, werden dort nicht mehr gehandelt, nur noch als Touristenanziehung sind einige Tiere dort. Ehemals ein Markt wie jeder andere, wird heute ein albernes Touristenspektakel mit Musik veranstaltet und sogar ein Eintrittsgeld von 300 M verlangt. Der eigentliche Viehmarkt liegt dahinter, es werden hauptsächlich Schafe und Ziegen gehandelt. In der Stadt gibt es mehrere maurische Bäder, z.b. in der Straße zum Hotel Riadh. Es ist sehr interessant, einmal ein solches Bad zu besuchen. Entweder gibt es getrennte Bäder für Männer und Frauen oder unterschiedliche Öffnungszeiten. Gegen einen Aufpreis wird eine Massage verabreicht. N Av. Habib Thameur Av. Mohamed V Av. F. Hac hed Av. Habib Bourguiba Avenue Belhaouane Av. Mongi Slim Nabeul Plage Jugendherberge

113 Cap Bon Nabeul ist in den letzten Jahren erheblich gewachsen, sicher auch eine Folge des Tourismus. In der Straße zum Hotel Lido, in der es noch vor zehn Jahren nur ein oder zwei Häuser gab, stehen heute viele phantasievolle Luxusvillen, neue Geschäfte wurden eingerichtet. Viele Einwohner von Tunis haben hier ihre Sommerhäuser. Neapolis Vor der Stadt in Richtung Hammamet nahe beim Club Aquarius sind spärliche Reste des antiken Neapolis in einem eingezäunten Areal. Nebenan ist ein schöner, frei zugänglicher Sandstrand. In der Avenue Habib Bourguiba gegenüber dem Bahnhof ist das kleine Archäologische Museum, Uhr, 600 M, mit punischen und römischen Funden des alten Neapolis. Auf dem Bahnhofsvorplatz das Wahrzeichen der Stadt, eine riesige Araukarie in einem Keramikkübel aus Nabeuls Werkstätten. Nabeul Infos Telefonvorwahl: 72 Information: ONTT, Av. Taieb M'hiri, Tel , Fax Syndicat d'initiative, gegenüber dem Bahnhof Selbstversorger: Magasin Générale in der Av. H.B. und Habib Thameur, mit Alkoholverkauf. Markthalle am Place des Martyrs. Souk am Freitag. Verkehrsverbindungen: Vom Bahnhof aus Zugverbindung mit Tunis, umsteigen in Bir Bou Rekba. Die Fahrt dauert aber gut 2 Stunden, besser (und häufiger) ist eine Fahrt mit Louage oder Bus. Der Standplatz ist in der gleichen Straße wie das ONAT-Artisanat, kurz nach dem Krankenhaus. Fahrt mit der Louage nach Tunis pro Person 8 TND. Von Nabeul führt eine verkehrsreiche Straße in 13 km nach Hammamet. Autolose Urlauber können sehr preiswert mit der Bahn oder mit dem Sammeltaxi fahren, das Einzeltaxi ist teurer. Von der Hauptstraße zweigen immer wieder "Route touristique" genannte Wege zu den Hotelzonen ab, die sich fast durchgehend zwischen den beiden Städten hinziehen. Autoreparatur: Als Geheimtipp in der deutschen Kolonie gilt die Werkstatt des deutschen Kfz-Meisters Manfred Koch in Nabeul, der zusammen mit einem tunesischen Kollegen wirklich Wertarbeit leistet: Société Koch-Car, Tel./Fax Bank: EC-Automat in der Seitenstraße, die zum Hotel Kheops führt. Souk, Feste: Souk Freitagvormittag, März/April Orangenblütenfest, April/Mai Blumenfest, Juli/August Sommerfestival. Hotels Nabeul hat im Vergleich zu Hammamet nur eine kleine Hotelzone mit zumeist älteren Hotels mit niedrigem Standard. Der Vorteil eines

114 Cap Bon Aufenthalts in Nabeul liegt darin, dass man von allen Hotels zu Fuß oder preiswert mit dem Taxi die Stadt erreichen kann, die weniger touristischen Rummel aufweist als Hammamet. Wer allerdings ein Nachtleben sucht, kann dies nur in den Hotels finden, die ein Animationsprogramm bieten. Die Preise sind je nach Saison sehr unterschiedlich, angegeben ist der Preis für eine Person mit Vollpension im DZ in der mittleren Saison. Es folgt eine Auswahl der Hotels von West nach Ost: Les Oliviers, Tel * Les Jasmins, Av. Habib Thameur (Straße nach Hammamet), Tel , Fax Alle Zimmer mit Bad und Balkon, Pool. ** Fakir, Tel , Fax Monia Club, Tel Familienpension. ** Aquarius, Tel , Fax Streng abgeschirmter Privatclub. * El Ons, Tel Club Farah, *** Club Aldiana, Tel , Fax , Die Hotelanlage ist etwas veraltet, aber dennoch schön angelegt. Dieser Club wurde angeblich ganz neu renoviert und auch erst im Jahr 2003 wiedereröffnet. Absolut abgelegen! Rings um das Hotel keine Einkaufsmöglichkeiten. Der Strand ist gut und befindet sich direkt vor der Anlage. Genügend Liegen und Sonnenschutzeinrichtungen vorhanden. *** Le Prince, Tel , Fax , Sehr angenehmes Haus mit schönem Pool, eigener Strand mit Rasen, Zimmer mit Balkon. 28 TND. ** Saf-Saf, Tel , Fax Ein wirklich guter Tipp für den, der auf der Durchreise Ruhe, Sauberkeit, aber nicht zu großen Luxus sucht. Es gibt keinen Pool, aber einen hübschen Garten und schöne Zimmer mit Bad und TV, eigener Strand in 200 m Entfernung. Neue Gäste werden auf einer kostenlosen Rundfahrt mit allen wichtigen Tipps versorgt. Abstellmöglichkeit für Motorräder ist trotz Wächter nicht unbedingt sicher. Halbpension 20 TND. **** Kheops, Av. Mohammed V, Tel , Fax , E- Zweifellos das ruhigste und luxuriöseste Hotel der Stadt. Es gibt 5 Restaurants und 5 Bars, gutes Buffet. Klimat. Zimmer mit Bad, Fön, TV und Minibar, Hallenbad, Whirlpool, Außenpool mit olympischen Ausmaßen, weitläufiges Gelände, 500 m zur Stadt, 150 m zum eigenen Strand mit Rasen, 4-Loch-Golfplatz. 55 TND. *** Les Pyramides, Av. H.B., Tel , Fax , Laut eigener Aussage mit der besten Animation, daher entsprechend lebhaft. Nichts für den, der Ruhe

115 Cap Bon sucht. Neben Zimmern besonders zu empfehlende Appartements in einem weitläufigen Gelände, doch am Pool ist es sehr eng. 34 TND. *** Imene, Av. H.B., Tel , Fax Zentral und ruhig, neben Supermarkt, 300 m zur Stadt und zum eigenen Strand, kleiner Pool, preiswert. Die 3 Sterne bestehen nicht mehr zurecht, die Sauberkeit lässt zu wünschen übrig. 21,500 TND. *** Byzance, Bd. de la Corniche, Tel , Fax klimatisierte Zimmer, Mini-Bar und Sat-TV auf Anfrage. *** Nabeul Plage, Tel , Fax Zimmer mit einfacher Ausstattung und Balkon, kleiner Garten mit Pool, zum Strand muss eine kleine Straße überquert werden. 24 TND. Kommentar eines Gastes: Es gibt bei Ankunft ein nicht abnehmbares Bändchen um das Handgelenk, dadurch wurde man gleich erkannt, in welchen Hotel man war. Selbst in Hammamet wusste jeder in welchen Hotel wir waren. Man wurde auf der Strasse angepöbelt: Hallo Du. Du mich nicht kennen. Ich arbeiten in Nabeul Beach, ich haben heute frei. Du kommen mit in meinen Onkel Laden usw. Es könnten mehr Schirme und Liegen vorhanden sein, denn für ein Hotel, das am Ende der Ferien noch 850 Gäste hat, sind 32 Schirme am Pool und 58 Schirme am Strand etwas wenig. Der Nachteil war auch, dass man früh (7.00 Uhr) an den Strand muss, damit man auch noch dies bekommt. *** Riadh, Rue Monghi Slim, Tel , Fax Direkt am Strand, 25 TND. Alle Sportmöglichkeiten inklusive. ** Club Ramses, Dar Chaabane, Tel , Fax Bungalowanlage, Massenabfertigung mit Animation, Kakerlaken im Bad sind möglich, aber gutes Essen, Wein inklusive. 23 TND. *** Lido, Dar Chaabane, Tel , Fax Das Haus steht unter deutscher Leitung, wer wenig Veränderung zu heimischen Verhältnissen sucht, ist dort gut aufgehoben. Schöne, sehr weitläufige Anlage mit Hotelzimmern und Bungalows, auch mit Küche. 26 TND. in der Stadt: Habib, Av. Habib Thameur, Tel Familienpension. ** Neroli, Tel , Fax Les Hafsides, Nähe Krankenhaus, Tel Les Roses, gegenüber Souk, Tel Mustapha, Av. Ali Belhaouane, Tel Camping Jugendherberge, Av. Monghi Slim, neben Hotel Riadh in der Nähe des Strandes, Tel./Fax Ganzjährig geöffnet, 42 Betten, gutes Essen. Campingmöglichkeit. Schmucklose Anlage direkt am Meer, sehr kleine und unschöne Sanitäranlagen, aber für die 1. Nacht nach der Fähre durchaus ok und die Leute sind nett. Kosten: 10 TD für 1 Nacht/ 2 Pers./ 1 Auto.

116 Cap Bon Hotel Les Jasmins, Rue Abou Kacem Chebbi, N E , Tel , Fax , Das Hotel im Küstengebiet mit direktem Zugang zum Strand hat einen kleinen Campingplatz, flach, sehr schattig, 1 Hektar, 3 m Höhe, 15 Plätze (Zelte, Wohnwagen, Reisemobile). Extrem enge Einfahrt und schwer zu finden, vor allem bei Nacht. 150 Mietunterkünfte, Haustiere an der Leine zugelassen in dem ganzen Campingplatz, geöffnet vom 1.1 bis Sehr beliebt bei Geländewagenfahrern, aber meist überfüllt. Schwimmbad (gegen Aufpreis), Planschbecken, warme Dusche, Stromanschluss, Europastecker, Trinkwasser-Anschluss, Spielplatz. Essen im Restaurant recht gut. Die Duschen am Stellplatz sind kalt (und salzig) aber man kann für 3 TD pro Person auch warme Duschen im Hotel nutzen. Toiletten funktionieren nicht,. 12 TD für 2 Personen und LKW Essen und Trinken Im Gegensatz zu Hammamet gibt es in dem weniger touristischen Nabeul eine überschaubare Zahl von Restaurants. Mit "2 Gabeln" ausgezeichnet wurden Au Bon Kif und L'Olivier, mit "1 Gabel" Rotande und Karim. HAMMAMET Das einstige Seeräubernest - eine arabische Gründung aus dem 16. Jh. um die schon vorher existierende Festung - mit seiner noch vollständig umwallten Medina wurde schon in den 20er Jahren von Künstlern und Intellektuellen für den Fremdenverkehr entdeckt. Besonders der rumänische Millionär Sebastian, dessen einstige Villa vom Staat aufgekauft wurde und heute als Kulturzentrum dient, machte den Ort bekannt. Der Boom des heutigen Massentourismus begann zu Beginn der 60er Jahre, als die ersten Strandhotels Miramar und Fourati gebaut wurden, hübsch in eine Gartenlandschaft eingepasste, weitläufige Bungalowanlagen. Das Ortsbild wurde den Bedürfnissen der Urlauber angepasst, vor den trutzigen Mauern der Altstadt entstand ein viel größerer, moderner Ort mit Einwohnern. Im neuen, gepflegten Geschäftszentrum gegenüber der Kasbah gibt es chice Boutiquen, Cafés und Restaurants - "man spricht deutsch". Der Feriengast findet in Hammamet reichlich Unterhaltungs- und Sportmöglichkeiten, die überfüllten Promenaden zeigen am Abend ein sonst für islamische Länder ungewöhnliches Leben. Die Avenue Habib Bourguiba ist die Flaniermeile, an der zahlreiche Restaurants und Geschäfte liegen, hier ist hektisches Treiben angesagt. Dort ist auch das Einkaufszentrum (Centre Commercial), in dem nachmittags ein Kamel mit verbundenen Augen für die Kameras der Touristen ein Schöpfrad bewegt. Schräg gegenüber liegen die vormittags geöffneten Markthallen werfen, wo noch das traditionelle Tunesien zu finden ist. An der Av. de la République liegt ein Busbahnhof. Das Busfahren ist zwar billig, aber problematisch, die Busse sind hoffnungslos überfüllt.

117 Cap Bon Tipps zur Stadtbesichtigung Medina Sehenswert ist die kleine, ummauerte Medina, die auf einer Felszunge am Meer liegt, von beiden Seiten umgeben von herrlichen Sandstränden. Zu Füßen der alten Kasbah dümpelt in einer hübschen Sandbucht ein kleiner, verträumter Fischerhafen. Bereits die Römer hatten hier einen bescheidenen Hafen namens Pupput. Leider ist ein geruhsamer Bummel durch die engen Gassen nicht möglich. Wer als Fremder über den großen Vorplatz auf eines der Stadttore zugeht, wird sofort von einem der Einheimischen mit den Worten "Für Christen verboten, heute geschlossen" usw. aufgehalten. Das entspricht natürlich nicht der Wahrheit, der Betreffende will sich lediglich als Führer anbieten, der nach einem hastigen Rundgang ein gesalzenes Trinkgeld verlangt und die Besucher überdies noch zu einem Teppichladen führt, um dort seine Provision zu verdienen. Da hilft nur energisches Abschütteln. Taschendiebstähle kommen im Umkreis der Altstadt leider vor, besonders von Kindern, die sich ausländische Münzen umwechseln lassen wollen und dann geschickt und unbemerkt Scheine aus der Geldbörse stibitzen. Gleich zu Beginn der Medina ist die Kasbah (Sommer 8-19 Uhr, Winter Uhr, Eintritt 1,600 TND), die zur Verteidigung des kleinen Fischerdorfes errichtet worden war. Das Eintrittsgeld kann man sich sparen, es ist nur wenig zu sehen, das Hübscheste ist der Blick von der hohen Mauer über Stadt, Bucht und Fischerhafen. Dort befindet sich ein reizendes, aber überlaufenes maurisches Café. Um die Kasbah herum sind etliche Souvenirläden. Wer durch die engen Gassen der Wohnstraßen schlendert, kann viele schön verzierte Haustüren sehen, die zur Abwehr von bösen Geistern mit Glückssymbolen wie Fischen oder der Hand der Fatima versehen sind. In einem Haus nahe dem rückwärtigen Ausgang sind die Zimmer in ein Privatmuseum umgewandelt, in dem man vor allem traditionelle Kostüme bewundern kann. Am äußersten Ende steigen Treppenstufen zur Umfassungsmauer hoch, von dort hat man den Blick auf einen islamischen und einen alten christlichen Friedhof. Die ehemalige Villa des Hammamet-Entdeckers Sebastian ist heute in Staatsbesitz und wird als Kulturzentrum genutzt. Im herrlichen, weitläufigen Park befindet sich ein den antiken Vorbildern nachgebautes Theater, dort findet jährlich im Juli/August das Internationale Festival von Hammamet statt. Die prachtvolle Villa ist mit kostbarem Mobiliar ausgestattet und hat ein wunderschönes Marmorschwimmbecken. Das Gelände ist häufig geschlossen, dann ist es möglich, vom Strand aus in den Park zu gelangen. Der Komplex liegt in der südwestlichen Strandzone neben dem Hotel Continental. Yasmine Hammamet Yasmine Hammamet ist eine neu erschlossene touristische Zone im Süden der Stadt auf 278 ha mit einer Strandlänge von 4 km, Infos unter Dort sind 39 neue Hotels entstanden mit Betten,

118 Cap Bon 80 % davon 4- und 5-Sterne-Hotels sowie Ferienhäuser und -wohnungen mit Betten. Die neue Marina hat 740 Liegeplätze. Die Mammutanlage verschlang 140 Millionen Euro. Das Herz des Ferienzentrums ist die neue "Altstadt", eine von acht Meter hohen Festungsmauern umschlossene Medina. Stadttore, orientalischer Basar, Minarette und Moschee sind Kopien von berühmten Bauwerken, wie die Torburg von Mahdia als Eingangstor, das Original der "Ölbaummoschee" steht in Tunis, und das "Café des Nattes" stammt aus Sidi Bou Said. Ob Gassen der Souks, Plätze oder Straßen, die Architekten ließen sich von der arabisch-islamischen Kulturgeschichte inspirieren. Sie kopierten Damaskus und Istanbul, Bagdad und Marrakech und machen die Ferienanlage zu einer Art offenem Geschichtsbuch, wie ein Puzzle aus den großen Zivilisationen der Vergangenheit zusammengesetzt. Hochzeitszeremonien im Türkischen Hammam, Kunst, Musik, Tanz und Folklore sorgen für Unterhaltung und allein zwölf Themenrestaurants mit mediterraner Küche und natürlich einheimischen Spezialitäten für das leibliche Wohl der Gäste. Den Eingang zum integrierten Vergnügungspark "Carthage Land" bewachen Hannibals Elefanten en miniature. Ein Disney-Land, das Tunesiens Geschichte widerspiegelt. Hier lassen sich hautnah und bisweilen nass gespritzt die Schiffsreise des karthagischen Seefahrers Hanno (5. Jahrhundert vor Christus), die drei Punischen Kriege und die Welt der Göttin Tanit erleben. Im 200 Meter langen Parcours "Barbarossa" verstricken Multieffekte den Besucher in die Abenteuer der Säbel rasselnden türkischen Korsaren-Brüder Horudsch und Chaireddin, der als "Barbarossa" in die Geschichte einging und 1534 Tunis eroberte. Eintritt für Erwachsene 15 TND und Kinder 10 TND, incl. Barbarossa-Bahn. Im Park selber gibt es dann eine Wildwasserbahn und eine Dschungelbahn, in der man in Rundbooten für jeweils 9 Personen durch eine Dschungellandschaft gespült wird und man auch ordentlich nass werden kann. Ansonsten gibt es dann noch etwa 5-6 Karussells und einen Autoscooter. Der Park ist täglich von bis Uhr geöffnet. Bemerkung einer Besucherin: So wird der Freizeitpark beschrieben, ich war dieses Jahr (2005) dort und habe mir diesen angeschaut und musste leider feststellen, dass der Preis von 15 Dinar Eintritt nicht angemessen ist und auch die Werbung nicht dem entspricht was vor Ort zu finden ist. Eine Achterbahn habe ich nicht gesehen. Viele Dinge darf man nur einmal fahren, die Eintrittskarte wird abgestempelt. Ich kann diesen Park nicht empfehlen, es gibt weit bessere und billigere in Tunesien. Der Stadtteil Yasmine liegt ca. 12 km von Hammamet entfernt. Öffentliche Busverbindung bis Hammamet kostet 1 Dinar. Das Taxi von Hammamet bis nach Yasmine kostet 5 Dinar (1 =1,5 Dinar). Nabeul ist ca. 40 km weg, und das Taxi kostet mit Festpreis 10 Dinar, per Bus 4 Dinar. Golfspielen in Hammamet Es gibt zwei Plätze in der Region, Yasmine ( und Citrus ( Noch 2002 kostete die Greenfee ca. 40 TND,

119 Cap Bon 2004 sind es 64 TND. Auch die Preise für Trolley, Caddy, Pro haben dramatisch angezogen und liegen über deutschem Niveau. Yasmine Golf Course Im Jahre 1991 erstand in den Bergebenen vor Hammamet, im Bereich der neuen Hotelanlage Yasmine, ein vollwertiger 18-Loch Meisterschaftsplatz. Der bekannte kalifornische Golf Architekt Ronald Fream gestaltete diesen Platz: Ausgedehnte Abschläge, Aufsehen erregend geformte Bunker und ein großzügiger Einsatz von Wasser charakterisieren seinen einzigartigen Stil. Hinzugefügt wurden moderne technische Konstruktionen. Diese beinhalten auf Sand basierende Greens und ein vollautomatisiertes Bewässerungssystem, welches Greens, Abschläge und Fairways abdeckt. Ein effektives Entwässerungssystem sorgt das ganze Jahr hindurch für beste Konditionen auf dem Platz. Der Yasmine Golfcourse arbeitet auf der Basis von Tagesgreenfees und ist das ganze Jahr für jedermann geöffnet. Der Kurs (Par 72) misst Meter inklusive vier Par 5 Löchern und vier Par 3 Löchern. Durch den vorherrschenden Wind ist eine sorgfältige Schlägerwahl ebenso wichtig wie eine exakte Schlagrichtung. Gut positionierte Bunker, weitläufige, teils ondulierte Greens und sanft hügeliges Gelände fordern das Können des Golfers heraus. Citrus Golf Course Eine Golfanlage, die sich über 6 Seen erstreckt, auf 173 ha Olivenbäumen und Wald - manchmal sogar mit dem exklusiven Blick auf den Golf von Hammamet. Er ist für Besucher der Touristenzone sehr gut zu erreichen. Der von Ronald Fream gebaute Platz hebt die natürlich gegebenen Charakteristiken hervor - die leicht hügeligen Olivenhaine sowie die steilen Hügel des Waldes. Es gibt zwei Championshipplätze über 18 Löcher - Par 72: Le Foret: Ein hügeliger Platz, umgeben von Pinienwäldern und ausgerichtet auf die starken, dominierenden Winde ( Nord-Ost und Nord-West), ist dieser Platz vor allem für Golfer, die sicher im Spiel sind - im Hinblick auf die zahlreichen "blinden" Löcher, die verschiedensten Wasserhindernisse und die Bunker, die sich um die Grüns herum befinden. La Forêt: Meter (Herren) Meter (Damen). Les Oliviers: Weite Fairways, die mit Olivenbäumen übersät sind und Bunker auf Höhe des ersten Abschlags - dieser Platz ist eine Herausforderung für jeden Spieler eines jeden Handicaps. Die immerwährende leichte Brise und die Grüns auf mehreren Ebenen, die von Bunkern eingerahmt werden, bestrafen jeden falschen Schlag. Les Oliviers : Meter (Herren) Meter (Damen). Dem Golfplatz ist die 9-Loch-Golfschule Executive angeschlossen, ein riesiger Übungsbereich von 15 ha, auf dem alle Varianten des Golfspiels geübt werden können. Hammamet Infos Telefonvorwahl: 72

120 Cap Bon Information: ONTT, 1, Av. H.B., Tel Selbstversorger: Magasin Générale in der Av. de la République mit Alkoholverkauf, Souk am Mittwoch und Donnerstag. Mietwagen: Mosaique Rent a Car, 33 Av. Rue Ali Belhouane, 8050 Hammamet, Tel./ Fax: , Mobil: , ACTIF Auto Rent a Car, 86 Avenue de la République, 8050 Hammamet, Tel , Fax , Mobil: und und , Verkehrsverbindungen: Die Busund Louage-Station ist in der Avenue de la République gegenüber der Hauptpost. Von dort Verbindung nach Nabeul, Tunis und Sousse. Eine Person im Sammeltaxi nach Tunis kostet etwa 3 Dinar. Nach Nabeul und Bir Bou Rekba fährt die Bahn sechsmal täglich, für Fernziele muss man an der Station Bir Bou Rekba in die Hauptstrecke umsteigen. In der Hauptsaison fährt eine Bimmelbahn die Touristenzonen bis nach Nabeul an, außerdem warten vor den Hotels Kutschen und Taxis. Taxifahrt nach Nabeul (Kamelmarkt) 5 TND. Souk, Feste: Fest: Im Juli/August Musik- und Theaterfestival. Hotels Der Hotel-Lageplan wurde nach bestem Wissen erstellt, dennoch war nicht die genaue Lage von allen Hotels bekannt. Wenn Sie Ihren Urlaub in Hammamet verbracht haben freue ich mich über alle neuen Hinweise und werde sie sofort einarbeiten. Die Strandhotels dieser Region sind sehr überlaufen,

121 Cap Bon im Sommer ist ohne Vorbestellung kein freies Bett zu bekommen. Das bedeutet - vor allem in den Hotels mit bis zu zwei Sternen - zur Essenszeit die Schlacht ums kalte Buffet, das Domizil für einen längeren Aufenthalt sollte daher gründlich ausgesucht und eher ein Stern mehr gewählt werden Der Flughafentransfer erfolgt in der Regel von Monastir, was oft länger dauert als der ganze Flug. Tunis-Airport liegt näher, wird aber meist nicht von den Reisegesellschaften angeflogen. Die zahlreichen Hotels dieser Stadt alle zu kennen ist unmöglich, daher hier nur eine Auswahl der Namen, die Liste ist nicht vollständig. Im Ort selbst sind einige preiswerte Stadthotels, die Strandhotels befinden sich im Nordosten bis nach Nabeul, in der südwestlichen Zone Richtung Sousse. In der südlichen touristischen Zone Hammamet Yasmine wird immer noch viel gebaut und ganz neu wird bis 2005 die Hotelzone Hammamet Occidental erschlossen. Die Anlagen sind meist harmonisch in parkähnlichen Gärten angelegt. Zwar ist in diesen Zonen eine touristische Infrastruktur entstanden mit Restaurants, Cafés, Supermärkten, Artisanats, Banken und 18-Loch- Golfplatz, doch bis zur eigentlichen Stadt sind es bis zu 12 km. Als Verkehrsmittel gibt es Taxis, Pferdedroschken und in der Hauptsaison ein Bimmelbähnchen. Noch immer herrscht eine rege Bautätigkeit, inzwischen entstehen schon Hotels in zweiter Reihe, die keinen direkten Zugang zum Strand haben. Die teilweise angegebene Kilometerzahl bezieht sich auf die Distanz zum Ortszentrum. in der Stadt: ****L Dar Hayet, rue Akaba. Direkt am schönen Sandstrand, Liegen gratis, Sonnenschirme vorhanden. Sehr gute Lage, nur ca. 5 Minuten zu Fuß in die Medina und Fort Hammamet. Nur 53 stilvolle Zimmer, einige Suiten mit Jacuzzi, beheizbarer Pool auf der Dachterrasse. *** Yasmina, Av. H. Bourguiba, Tel , Fax Direkt am Strand, ca. 350 m von der Altstadt und dem Ortszentrum. Einfache Hotelanlage mit 120 Zimmern, Restaurant, Bar und Aufenthaltsraum mit Sat-TV, Swimmingpool mit Kinderbecken, Sonnenterrasse und Snackbar. *** Hammamet Residence, 72 Av. H. Bourguiba, Tel , Fax Beliebte Studio-Anlage wenige Schritte vom lebhaften Ortszentrum und der Altstadt, eine Unterführung führt zum eigenen Badestrand (150 m). Pool auf dem Dach. *** Kacem Center, Av. H. Bourguiba, Tel , Fax Apartment-Hotel 900 m vom Strand und vom Ortszentrum. *** Residence Mahmoud, Av. des Nations Unies, Tel , Fax Direkt an der Hauptstraße, 2 km zum Zentrum, zum Strand ca. 300 m. Gemütliche Anlage, insgesamt 70 Zimmer auf 3 Etagen im Stil einer Privatvilla, ruhiger Innenhof. Rezeption mit Mietsafes, Bar und Restaurants. Swimmingpool mit integriertem Kinderbecken in einem gepflegten Blumengarten, Sonnenterrasse mit Liegen und Sonnenschirmen.

122 Cap Bon ** Sahbi, Tel , Fax Einfaches Hotel im Zentrum. ** Olympia, Av. du Koweit, Tel , Fax ** Les Charmes, Av. du Koweit, Tel , Fax ** Khella, Av. de la République, Tel , Fax ** Kaly, Av. de la République, Tel , Fax ** Emira, Av. Abou Dhabi, Tel , Fax Unweit des Soukplatz, zum eigenen Strand ist es ein Stück. ** Alya, Rue Ali Belhouane, Tel , Fax An der Küstenstraße nahe am Zentrum mit Blick auf die Kasbah gelegenes preiswertes Familienhotel. * Bennila, Tel Unweit des Meeres am Beginn der Hotelzone gelegen und damit zentral. Empfehlenswert. Jardin Residence, Rue du Koweit, Tel , Fax Apartments. La Paix, Rue du Koweit, Tel: , Fax: Apartments. Royal Residence, Av. Dag Hammarsköld, Tel , Fax Apartments. Milano, Tel Familienpension. * Samaris, Tel , Fax An der Autobahnabfahrt an der P 1, mit Campingplatz. ** Garsaa, Tel An der Straße nach Sousse, nicht am Strand. Hammamet Nord (Richtung Nabeul): Problemlose Ausflüge aus der nördlichen Hotelzone nach Hammamet kann man entweder mit dem Taxi oder mit einem kleinen "Bummelzug" machen. Mit dem Taxi kostet es etwa 3,5 Dinar je nach Lage des Hotels (Preis vorher festlegen, gilt immer fürs ganze Taxi, nicht pro Person!). Mit dem Bummelzug ist es aber schöner, man kann sich alles anschauen und es kostet für Hin- und Rückfahrt zusammen 3,5 Dinar. Nach Nabeul mit dem Taxi kostet es etwa 3,5 bis 4 Dinar bei 6 km. ** Belle Vue, Bd. Assad Ibn Fourat, Tel , Fax Durch die Uferstraße vom Sandstrand getrennt, 200 m vom Zentrum Hammamets entfernt. Baie de Soleil, 1 km, Rue Assad Ibn Fourat, Tel , Fax Feriendorf direkt am Strand. *** Sol Azur / Royal Azur, 2 km, Tel , Fax Direkt am Strand. Der Gesamtkomplex besteht aus 3 Hotels 3, 4 und 5 Sterne, die großzügig verteilt in einer super gepflegten, blühenden Anlage liegen, mit Pool, Disco, Casino, Reitstall. Das wunderschöne Hotel ist nur durch seinen üppigen, grünen Garten vom Strand getrennt. Kleine Wege führen durch die Anlage direkt ans Meer. Das Sol Azur verfügt über einen schönen, großen Empfangsbereich mit Bar und Zugang zum Nightclub, hauseigenem Casino und Basar. Disco nebenan gelegen. Im Royal Azur (5*) liegt ein sehr

123 Cap Bon schönes Hallenbad mit Jacuzzi und Sonnenterasse, sowie ein hervorragend ausgestattetes Thalassozentrum. Alle Einrichtungen können mitbenutzt werden. Hoteleigener Strandabschnitt, sauber und gepflegt, Liegen, Sonnenschirme und Handtücher kostenlos. Für Familien mit Kindern ist das Hotel Bel Azur (3 Sterne) besser geeignet, da Kinderanimation und diverse Wasserspiele. **** Iberostar Aziza, 3 km, Tel , Fax Gepflegte, in die Jahre gekommene Anlage, direkt am Strand mit großem Süßwasserpool. Liegen, Sonnenschirme, Segelboot, Surfen, Tretboot, Ruderboot kostenlos. Indoor und externer Swimmingpool. Direkt am schönen, flach abfallenden Sandstrand gelegen (nach hinten raus). Nach vorne raus gelangt man direkt auf eine vielbefahrene dreckige, staubige Straße, der Weg nach Hammamet ist zu Fuß somit nur am Strand entlang zu empfehlen. Komfortable Zimmer mit TV. Kostenlos Golf spielen auf dem Platz Citrus. *** Mediterranée, neben Aziza, 3 km, Tel / Das Hotel ist wie eine kleines Feriendorf in Halbkreisform gebaut, inmitten erstreckt sich die Poollandschaft mit einem angrenzenden Restaurant. Leider sind durch diese Zimmeranordung weite Laufwege in Kauf zu nehmen. Das mit großem Abstand Schönste an diesem Hotel ist der Außenbereich mit parkähnlich angelegtem Garten und dem Pool-Bereich, der außerhalb der bisweilen äußerst lauten Animationszeiten als überaus idyllisch bezeichnet werden kann und sehr gepflegt ist. Das Alter dieser Anlage ist an fast allen Stellen deutlich sichtbar. Das Hotel liegt direkt am hoteleigenen Strand. Über eine kleine Treppe gelangt man direkt von der Poolanlage zum feinsandigen und sehr sauberen Strand. Liegen und Sonnenschirme sind sowohl am Strand als auch am Pool gratis. Gegenüber des Hotels gibt es einige Souvenirläden und Restaurants. Die Zimmer sind sehr schlicht und einfach eingerichtet, das Bad ist eher altmodisch ausgestattet. **** Le Sultan, 4 km, Tel , Fax , Auf einem Feldplateau direkt am Meer, 2 Gehminuten zum Hotelstrand. Die Hotelanlage ist von einer sehr schönen Gartenanlage umgeben, die auch penibel gepflegt wird. All Inclusive, direkt am Strand. Wenige Einkaufsmöglichkeiten in der Umgebung. Liegestühle und Sonnenschirme gibt es reichlich, ob am Pool oder am Strand, für Hotelgäste kostenlos. Das Hotel bietet zwei Tennisplätze, die tagsüber kostenlos, bei Flutlicht gegen eine geringe Gebühr zu nutzen waren. Zudem wird Reiten, Volleyball, Tischtennis, Billard, Motorbootfahren, Katamaran, Fitness, Sauna, Massagen, Hallenbad usw. angeboten. Disco befindet sich im Nachbarhotel (Palm Beach). Wichtig zu wissen: Das Hotel wird von Oktober 2004 bis März 2005 geschlossen. Umfangreiche Renovierungsarbeiten sollen stattfinden. Bekannt für seinen Reitstall, es werden Reitkurse angeboten. **** Palm Beach, 4 km, Tel , Fax Das Personal ist sehr nett, das Essen okay und es ist alles sehr sauber. Die ganze Anlage ist sehr schön und gepflegt.

124 Cap Bon **** Nahrawess, Tel , Fax , Sehr großes Hotel mit weitläufiger Anlage, große Pools, Hallenbad, die Zimmer sind hell und sauber. Das Hotel hat eine sehr schöne Außenanlage mit angrenzenden Thallasso Wellness Center und einen hoteleigenen Strand, ca. 500 m zum Strand, aber mit Unterführung und wunderschönem Weg kein Problem. Strand ist gepflegt und ausreichend Liegen, jedoch nur gegen Gebühr, ebenso am Pool. Das Stadtzentrum ist 5 Autominuten entfernt und bequem per Taxi zu erreichen. Keine Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants in unmittelbarer Umgebung. *** Le President, 5 km, Tel , Fax , **** Anais, 5 km, Tel , Fax Sehr schönes Hotel unweit des Citrus-Golfplatzes, 200 m zum Strand. Zwei Außenpools mit Jacuzzi, Hallenbad. Nach Nabeul 10 km. *** Nozha Beach, 5 km, Tel , Fax , Hotel liegt sehr schön direkt am feinen Sandstrand, ein kurzer Weg (ca. 1 Minute) über die Gartenanlage (Liegewiese mit Palmen) führt direkt zum Strand. Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants direkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Hotels. Das um 1980 erbaute Hotel bedarf einer Renovierung. *** Dalia, 5 km, Tel , Fax Ca. 250 m bis zum langgezogenen Sandstrand und ca. 10 km bis Nabeul. Eine Linienbushaltestelle ist ca. 300 m entfernt. Im maurischen Stil erbaute Anlage mit kleinem Garten, Swimmingpool, Kinderplanschbecken, Sonnenterrasse, Liegewiese mit Liegen, Sonnenschirme, teilweise überdachte Sitzterrasse mit Pool-/Snackbar, Spielplatz, Miniclub, klimatisierte Empfangshalle, Rezeption, Mietsafe, Sitzecken, Aufenthaltsraum mit Sat.-TV, Boutique, Bar und Restaurant. **** Abou Nawas, 6 km, Tel , Fax / , Geschmackvolles Hotel der gehobenen Mittelklasse direkt am langen, schönen Sandstrand mit Empfangshalle, Rezeption (Mietsafes) und Sitzgelegenheiten, Sat.-TV- Raum, Bar, Speiserestaurant, à-la-carte-restaurant, Souvenirshop, Disco, maurischem Café und Hallenbad. Im herrlichen Palmengarten Süßwasserpool mit separatem Kinderbecken, große Liegewiese und Sonnenterrasse mit Liegen und Schirmen (inklusive), Pool-/Snackbar. *** Yadis, 6 km, Hotelgruppe mit den Häusern Omar Khayam (Tel , Fax ), und Dar Khayam (Tel , Fax ). Einfaches, etwas älteres Hotel ohne großen Komfort mit Bungalows, gute Animation, kinderfreundlich, Hallenbad, Disco, man kann vom Pool aus direkt an den Strand gelangen. Jeweils 6 km nach Hammamet und Nabeul.

125 Cap Bon *** Le Zenith, 6 km, Tel , Fax m vom Strand, 6 km von Hammamet und Nabeul. Das Hotel verfügt über zwei Außenpools und ein Kinderbecken. Von November bis Mai ist der geheizte Innenpool geöffnet. Die Zimmer sind geschmackvoll und gemütlich eingerichtet und mit jeglichem Komfort ausgestattet, alle Zimmer verfügen über einen kleinen Balkon und sind klimatisiert. Der feine Sandstrand ist nur 200 Meter entfernt. Golffreunde erreichen in wenigen Minuten den "Yasmine Beach Citrus" Golfplatz. Exklusive Restaurants, Einkaufs- und Unterhaltungsmöglichkeiten befinden sich ganz in der Nähe. ** Ceramic Hotel, 6 km, Tel , Fax Ein kleines Haus mit freundlicher Atmosphäre. Zu den Einrichtungen gehören ein Empfangsbereich mit Sitzgruppen und Rezeption (Schließfachvermietung), Bar, Restaurant, Spielzimmer, Pizzeria, TV-Raum (Satellitenprogramm) und Snackbar. In der Außenanlage ein Süßwasser-Swimmingpool mit Sonnenterrasse (Liegen und Sonnenschirme inklusive). Zum Sandstrand (Liegen gegen Gebühr, Sonnenschirme inklusive) sind es ca. 5 Gehminuten. Am Hotel führt die Bahnlinie Hammamet-Nabeul vorbei. In ca. 200 m Entfernung die Linienbushaltestelle. *** Kinza, 6 km, Tel , Fax m vom Strand, All Inclusive. Das Hotel ist recht schön. Zum Strand muss man etwas laufen, keine Liegen, Schirme etc. Essen und Animation werden gelobt. *** El Fell, 6 km, Tel , Fax Sauber und gepflegt. Die Anlage ist sehr weitläufig und wunderschön bepflanzt. Je nachdem wo man sein Zimmer hat, muss man schon etwas zum Essen, Pool oder Strand laufen. Das Hotel liegt direkt am wunderschönen und sehr sauberen privaten Sandstrand. Liegen, Stühle und Auflagen (inklusive) bekommt man vom Strandwart täglich an den Schirm gebracht. Das Meer ist sauber und flach abfallend. Keine Steine, Felsen oder sonstige Hindernisse. In der Nähe des Hotels gibt es einige Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten. Nach Hammamet und Nabeul jeweils ca. 6 km. Erreichbar durch sehr günstige (ca.3 Dinar) Taxen. *** Les Colombes, 6 km, Tel , Fax Direkt am Sandstrand, ca. 6 km nach Nabeul. Hotelanlage mit 3 Etagen, a-la-carte Restaurant, Snackbar, Bar, Grill, Diskothek, Fitness- und TV-Raum, Friseur, Boutique, Miniclub, 2 Swimmingpools, Sonnenterrasse, Poolbar, Kinderspielplatz. ***** Manar, 7 km, Tel , Fax km nach Nabeul. Das Hotel soll im Oktober 2003 zur Renovierung geschlossen werden. *** Hammamet Beach, 7 km, Tel , Fax Schöne, 35 Jahre alte Anlage zwischen Meer und Olivenhain, gutes Restaurant. In letzter Zeit etwas heruntergekommen. Disco, Massage und Hammam, Fitness und Hallenbad. Das Hotel liegt direkt am supersauberen Strand, Liegestühle und Sonnenschirme am Strand sind genügend vorhanden und kostenlos. Einkaufsmöglichkeiten vorhanden. Nach Nabeul ca 7 km.

126 Cap Bon **** Hammamet Azur Plaza, 7 km, Tel , Fax Schönes Hotel ca. 400 m vom feinsandigen Strand, den man über eine breite Straße erreicht. Allerdings liegen an den Straßenrändern sehr viel Dreck und Unrat herum, so dass es dementsprechend dort riecht. Der Strand ist sehr sauber und auch dort reichlich Liegen und Auflagen umsonst. Die großen, nett eingerichteten Zimmer sind mit Telefon, TV und Klimaanlage ausgestattet. Vor dem Hotel sind 2 Minimarkets, wo man Getränke, Gebäck und Souvenirs kaufen kann. Zur " touristischen Zone" sind es ca zu Fuß. Nabeul ca. 7 km. **** Romance Albatros, 9 km, Tel / 355 /342, Fax m vom Strand, der über eine befahrene Straße gut zu erreichen ist. Ein altes zweistöckiges Hotel, das zur Zeit (Januar 2004) an vielen Stellen renoviert wird. Hat aber auch erst vor ein paar Wochen den Besitzer gewechselt und dieser hat nun alle Hände voll zutun, die Fehler vom Vorgänger wieder auszubügeln. Recht abseits von allem gelegen, Bushaltestelle in ca. 600 m. ab Hammamet Richtung Sousse: ***** Sindbad, 2,5 km, Av. des Nations-Unies, Tel , Fax , Direkt am Strand gelegen, mit eigenen Sonnenschirmen (teilweise schon sehr runtergekommen) und eigenen Sonnenliegen inkl. Auflagen, die kostenlos genutzt werden konnten, Hallenbad mit Hammam und Massage. Das Hotel - eines der ersten Häuser am Ort - ist seit 1966 in Betrieb. Was es so einzigartig macht, ist die Atmosphäre: Man wohnt in orientalisch gebauten und wunderschön eingerichteten Reihenbungalows mitten in einer uralten, verwunschenen Gartenanlage mit riesigen Palmen und Eukalyptus-Bäumen, Kakteen, Bougainvilleen und Orangenbäumen. Überall Blüten, Vogelgezwitscher und Schmetterlinge fast wie im Paradies. Das Alter der Anlage kann auch das kontinuierliche Renovieren nicht verdecken, hier und da blättert der Putz oder rostet ein Geländer, alles ist 40 mal übergestrichen und die Wege x-mal ausgebessert. Aber gerade das macht den Charme der Gebäude aus, man fühlt sich wirklich wie im Orient, nichts ist aus Kunststoff oder Pappe. *** Continental, 3 km, Av. des Nations Unies, Tel , Fax Direkt am Strand neben dem "Open-Air-Theater". Bei Stammgästen beliebtes Ferienhotel, im maurischen Stil erbaut, mit schöner Liegewiese. Die große Sonnenterrasse mit Liegen und Schirmen (inklusive) sowie der große Swimmingpool befinden sich im angrenzenden Schwesterhotel (ca. 20 m). Im Hauptgebäude Empfangshalle, Rezeption (Mietsafe), Fernsehecke, Restaurant, Bar, Friseur, Souvenirgeschäft und Hallenbad. **** RIU Park El Kebir, Av. des Nations Unies, Tel , Fax Das in den siebziger Jahren gebaute Hotel liegt gemeinsam mit der Bungalowanlage Continental, die getrennt verwaltet wird, in einem Park direkt am Meer. Das Haus wurde in den 70er Jahren gebaut, ist aber 2002/03 renoviert worden und so in tadellosem Zustand. Es strahlt wegen

127 Cap Bon seines Alters eine angenehme Gediegenheit aus. Die etwa 270 Zimmer verteilen sich auf vier Etagen; am angenehmsten sind die Zimmer im obersten Stockwerk. Die Anlage ist selbst nach europäischen Maßstäben sehr sauber. Das Hotel liegt direkt am langen, allerdings nicht allzu breiten Sandstrand in der ältesten Touristenzone Hammamets. Am Strand entlang läuft man ca. 45 Minuten zur Medina von Hammamet, wo einen direkt am Meer ein schönes Café erwartet. Sehr zu empfehlen. Zurück bringt einen das Taxi in ca. 10 Minuten für ca Euro. Kleines Hallenbad. *** Fourati, 3 km, Tel , Fax , In sehr schönem Garten. Pool und Hallenbad. Ältere Anlage aus den 60ern. Die Freizeitangebote sind nicht grade umwerfend (Minigolf, Volleyball, Jetski), der Kinderclub, den der Katalog verspricht war nicht vorhanden. Die Anlage ist nicht geeignet für gehbehinderte Menschen, da zu viele Stufen und Wege vorhanden sind. **** Miramar, 3,5 km, Tel , Fax , Direkt am Strand in parkähnlichem Garten. Freundliches Personal, sehr gutes Essen, gepflegte Gartenanlage, Mini-Club, Pool, Hallenbad mit Whirlpool, sauberer Strand und saubere Zimmer. *** Le Paradis, 4 km, Tel , Fax Bungalowanlage direkt am Strand, ca. 500 m von Einkaufsmöglichkeiten. 300 schlichte Bungalowzimmer, Rezeption mit Mietsafes, Restaurant, maurisches Café, Snackbar, Grill, Sat.-TV-Raum, Bazar. Der feine Sandstrand ist direkt hinter dem Hotel und sauber. 4 Pools (großes tiefes Becken, kleineres Becken, Kinderbecken und Hallenbad). Zentral gelegen, gute Animation, empfehlenswert. **** Sun Garden, 4 km, Av. Moncef Bey, Tel , Fax , Die weitläufige Anlage befindet sich gleich hinter dem Hotel Paradis ca. 400 m vom eigenen Badestrand, es geht über eine staubige Straße, auch eine kostenlose Pferdekutsche fährt gelegentlich, wobei man nicht erwarten kann, dass hier ein Fahrplan eingehalten wird. Wassersportcenter mit Hallenbad. Gepflegtes Hotel mit netten Zimmern, abwechslungsreichem Essen und dezenten Unterhaltungsprogramm. Der Pool ist angenehm gestaltet inmitten eines schönen Gartens. Mini-Zoo mit sehr bescheiden untergebrachten Tieren. ***** Oceana, 4 km, Tel , Fax , Luxuriöses Ferienhotel mit guter und gesunder Riu- Küche. Vom wunderschönen Garten des Hotels gelangt man nach wenigen Schritten direkt an den Strand. Am Strand und am Pool gab es immer genügend Liegen mit Auflagen - und wenn mal nicht genügend da waren, wurde von irgendwo eine hergeholt. Die Zimmer sind in grün gehalten und sehr geräumig. Es gibt eine Sitzecke mit Fernseher (auch dt. Programme). Die Balkons sind groß und mit Sitzmöbeln ausgestattet. Im Bad gibt es einen Fön und einen großen Spiegel, das WC ist extra abgetrennt. Außerdem stehen Bademäntel zur Verfügung. In der Nähe des Hotels (ca. 5

128 Cap Bon Gehminuten) gibt es einen kleinen Supermarkt. In der direkten Umgebung des Hotels ist das schöne Restaurant Best Times (ca. 5-7 Minuten zu Fuß). *** Les Orangers, 4 km, Tel , Fax , Das Hotel liegt direkt am Strand inmitten einer schönen Gartenanlage, Liegestühle gratis. Zu der anderen Seite hin liegt eine Einkaufsstraße mit Cafés und Restaurants. Das Hotel hat ein 3.5 und ein 4 Sterne-Haus. Kostenlose Internet Terminals, Hallenbad. **** Phenicia, 5 km, Av. Moncef Bey, Tel , Fax , 70er Architektur, aber 2002 komplett renoviert, schöne Lage direkt am feinsandigen Strand, zahlreiche Liegen, sowohl am Pool als auch am Strand, vorhanden. Nicht so zentral, dadurch keine Abendaktivitäten außerhalb möglich, nach Hammamet sind es ca. 50 Min. Fußweg am Strand entlang, Poolanlage sehr schön, mit Bar auf dem Felsen, die sowohl poolseitig als auch landseitig zu erreichen ist. Hallenbad mit Ausgang zu Outdoorpool. Gemütliche Zimmer mit ausgesuchter farblicher moderner Gestaltung. Einkaufsmöglichkeiten im Hotel und in der näheren Umgebung. **** Sheraton, 6 km, Av. Moncef Bey, Tel , Fax , Gepflegte Anlage im klassisch maurischen Stil direkt am Strand, Pool. Den Zahn der Zeit merkt man dieser Anlage (vor 30 Jahren gebaut) erst an Details an (Zimmereinrichtung). Wer dies aber verschmerzen kann (demnächst sollte eine umfassende Renovation stattfinden), bekommt für sein Geld viel: sowohl Zimmer als auch die ganze Anlage sind großzügig dimensioniert, die Angestellten sind meistens sehr freundlich (hoher Anteil an Stammgästen!), die Preise moderat, Strand angemessen gepflegt. Inmitten der Hotelmeile, jedoch kleinere Läden in ca 500 m Entfernung. Residence Narjess, Av. Moncef Bey, Tel , Fax , Schöne, klimatisierte Apartments, Pool. **** (Sangho) Serail, Tel , Fax , Ein sehr landestypisches, etwas heruntergekommenes Hotel. 500 Meter über die Strasse an Kneipen vorbei bis zum sehr schönen langen Strand. Samira Club, Tel , Fax Einfache, sehr lebhafte Bungalowanlage direkt am Strand. Im Winter geschlossen. Hier ist immer was los! Tagsüber finden Pool- und Strandspiele statt, abends sind Shows wie z.b. "Cats", "Grease", "Starlight Express", "Rocky Horror Picture Show" sowie Cabarets, Fakir-, Feuerschlucker- und Jongleurauftritte und lustige Wettbewerbe angesagt. Anschließend geht s zum Abtanzen in die Open Air Diskothek. Guter Reitstall.

129 Cap Bon **** Regency Beach, 6 km, Tel / , Fax Direkt am Strand, schöne Zimmer, Wellnesscenter mit Hallenbad, Pool. Jeweils 5 km von den beiden Golfplätzen entfernt. **** Byblos, 6 km, Tel , Fax , Die 400 m zum Strand schafft man in 10 Minuten zu Fuß, quer durch Müllberge. Die Liegen und Auflagen am Pool sind inklusive. Der Pool ist sehr schön angelegt. Lebhaftes Haus, da genau gegenüber eine Open Air Disco ist, in der von Montag-Sonntag bis ca Uhr morgens laute Musik gespielt wird. *** Club Venus, 7 km, Tel , Fax Wunderschönes Hotel mit sehr großer Grünanlage, direkt am Strand. Liegen am Strand 1 Dinar, Wasser und Strand sauber. *** Nesrine, 7 km, Tel , Fax All Inclusive. Zum Strand ca. 400 m über einen abgegrenzten, hoteleigenen Weg, Fußmarsch ca. 5 Minuten. Eine Tuk-Tuk Tuc (motorisiertes Dreirad) soll zum Strand fahren, ist aber nicht immer zuverlässig. ***** Vincci Saphir Palace, Tel , Fax m zum Strand, 6 km zum Yasmine-Center. *** Le Hammamet, Tel , Fax , zum Strand 200 m über die Straße. *** Kilma, Tel , Fax Zum langen feinsandigen Strand ca. 450 m. 205 Zimmer, Empfangshalle mit Rezeption, Aufenthaltsraum mit Fernsehecke, Bar, Speiseraum, Snackbar und Diskothek. In der gepflegten Außenanlage befindet sich ein großer Süßwasserswimmingpool mit integriertem Kinderbecken. Auf der Sonnenterrasse werden Liegen und Sonnenschirme ohne Gebühr angeboten. Snackbar, Hallenbad und Kinderspielplatz. ** Les Citroniers, Av. de Nevers, Tel , Fax , ** El Pacha, Tel , Fax Einfache Zimmer. ** El Bousten, Tel , Fax Stark von Osteuropäern belegt, nicht sehr gut. Reklamationen vor allem über schlechtes All-inclusive- Angebot. Aber schöne Strandlage. Yasmine Hammamet ***** Savana, 8 km, Tel , Fax Das Hotel verfügt über eine großzügige Empfangshalle mit Rezeption, Sitzecken, Speisesaal, a-lacarte-restaurant, Konferenzraum, Café, mehrere Bars, Friseur und einige Geschäfte. Im Außenbereich befindet sich eine großzügige Süßwasser- Poollandschaft mit Wasserfall, Sonnenterasse, Liegen und Sonnenschirme (inklusive) sowie eine Pool-/Snackbar. Die Liegen und Sonnenschirme am Strand sind gegen Gebühr erhältlich, ca. 200 m zum Sandstrand.

130 Cap Bon ***** Marillia, 8 km, Tel , Fax , Sehr schönes Hotel mit pompöser Eingangshalle und sauberem Umfeld, direkte Strandlage. Die Strandpromenade ist leider ein wenig weit weg (ca. 5 min zu Fuß). Grosse, saubere und hübsch eingerichtete Zimmer mit Klimaanlage, Minisafe (gegen Gebühr),TV, Balkon, Telefon, Kühlschrank. Das Bad ebenso schön mit Badewanne und riesigem Spiegel. Das Hotel liegt direkt am feinsandigen Strand. Dort kann man hoteleigene Liegen und Sonnenschirme kostenlos nutzen. ***** Mehari, Tel , Fax , E- Mail: Nur durch eine wenig befahrene Promenadenstraße vom ca m entfernten Strand getrennt liegt das baulich sehr schöne, aber im Interieur sehr steril wirkende Haus eigentlich ideal. Die Zimmer sind groß, geräumig und luxuriös ausgestattet mit Sat TV, regelbare Klimaanlage. Der Strand ist gepflegt und der verantwortliche Mitarbeiter für Liegen und Auflagen freundlich, kompetent und jederzeit bereit evtl. Wünsche zu erfüllen! Der Mietpreis für eine Liege mit Auflage beträgt 1 TND = ca. 1,50 DM ( 0,75 EUR). ***** Occidental, Tel /935, Fax /930. Der Strand liegt direkt vor dem Hotel (Privatstrand), ist sauber und mit Schirmen und Liegen ausgestattet. Die nächste Einkaufmöglichkeit für Zwischendurchverpflegung und Wasser liegt gute 5 Gehminuten vom Hotel entfernt. **** Marina Palace, Tel , Fax , Nettes, sauberes Hotel inmitten des neuen Stadtteils Yasmine. Das Hotel ist ca. 5 Jahre alt, was man an manchen Stellen auch sieht. Das Hotel liegt in zweiter Reihe zum Strand, Fußweg ca. 400 m. Während der Hauptsaison gehört ein eigener Strandabschnitt zum Hotel. **** Iberostar Chich Khan ex Corinthia, Tel , Fax , Die Anlage ist in 2. Reihe zum Strand erbaut, ca. 200 Meter zum Meer, Abkürzung durch das gegenüberliegende Lalla Baya möglich. Gartenanlage mit vielen Palmen und Sonnenschirmen. Bushaltestelle + Taxis direkt vor der Tür. Sehr gepflegte harmonische Anlage. Schöne Lobby, mit vielen gemütlichen Sitzecken & Bars. Garten sehr gepflegt, immer ausreichend Liegen & Auflagen vorhanden. Familienfreundliche Anlage für alle Altersgruppen, tolle All-Inclusiv-Leistungen. ***** Yasmine Beach, Tel , Fax Direkt am wunderschönen langen Sandstrand mit eigenen Strandliegen und Strandbar, nur durch eine wenig befahrene Strandpromenade getrennt. Zum Jachthafen sind es nur wenige Gehminuten. Für Spielverrückte ist ca. 500 m vom Hotel entfernt ein Kasino vorhanden. Einkaufsmöglichkeiten sind nicht vorhanden. All inclusive.

131 Cap Bon **** Abou Nawas Medi Golf, 9 km, Tel , Fax , Direkt am neuen Jachthafen, ca. 300 m vom eigenen Badestrand. Im schön angelegten Außenbereich ein Süßwasserpool mit integriertem Kinderbecken. Kinderspielplatz. Sonnenschirme und Liegen stehen am Pool und am Strand zur Verfügung (inklusive). ***** Karthago, Tel , Fax , Das knapp zwei Jahre alte Designer- Hotel liegt im neuen Feriengebiet Yasmine Hammamet direkt an der breiten 1,3 km langen, palmengesäumten Strand-Prachtpromenade. Der moderne Jachthafen mit einer guten Lokal-Infrastruktur zum Ausgehen findet sich genau gegenüber. Die 4-stöckige Anlage ist im modernen arabischen Design gebaut und mit modernen tunesischen Designer-Möbeln ausgestattet. Die gigantische weiße Hotelhalle ist einem Segelschiff nachempfunden und man fühlt sich wie an Bord eines Ozeanriesen. Mit Thalasso-Therapie-Zentrum und Mini-Club. Der Pool ist mittelgroß. Wenn das Hotel ausgebucht ist, gibt es im Poolbereich zu wenig Platz. Im Komplex findet sich ein Supermarkt, der an Auswahl und Preis europäischem Standard entspricht. Zudem ist am Hotel der einzige Eislaufplatz Tunesiens angeschlossen, wo man seine Runden auf Schlittschuhen drehen kann. Das Essen ist exzellent und opulent. **** Ecrin, 8 km, Tel , Fax , Nahe dem neuen Jachthafen. Zum Sandstrand sind es ca. 400 m. Zu den zwei Golfplätzen sind es ca. 5 km. Landestypisch erbautes Hotel mit Empfangshalle mit Rezeption, Mietsafes, Speiserestaurant, Souvenirshop, Friseur und Bar. Süßwasserpool mit separatem Kinderbecken, Sonnenterrassen mit Liegen, Auflagen und Schirmen (inklusive) sowie eine Pool-/Snackbar. Kleines Hallenbad (Vor-/Nachsaison). Freundlich eingerichtete Zimmer mit Klimaanlage, Telefon, Satelliten-TV (RTL, SAT1), Kühlschrank (auf Anfrage gegen Gebühr), Bad oder Dusche/WC. Hotel wird von Reisenden nicht empfohlen. **** Shalimar, Tel , Fax Das Haus wird nicht empfohlen. *** Safa, 9 km, Tel , Fax Durch die Strandpromenade und die Uferstraße vom breiten und flach abfallenden Sandstrand getrennt. Eine ansprechende Hotelanlage mit familiärer Atmosphäre. 440 Zimmer, Lift. Zu den Annehmlichkeiten zählen die Rezeption, ein Restaurant, Bar, Friseur und ein Hallenbad. In der Außenanlage befinden sich ein großer Swimmingpool und eine Sonnenterrasse mit Liegen und Sonnenschirmen. **** Marco Polo, 10 km, Tel , Fax , Schönes Haus mit super Strandlage in der für Tunesien typischen Architektur. Vor allem die Eingangshalle ist eindrucksvoll. Einkaufen ist im Supermarkt 200 Meter weiter möglich. Zum Jachthafen ist es nicht weit, es gibt eine Busverbindung zur Stadt.

132 Cap Bon **** Neptune, 10 km, Tel , Fax , Vom hoteleigenen Strandabschnitt (Sandstrand, Beachbar) ca. 500 m entfernt. Zum Jachthafen sind es ca. 500 m. Das ansprechende Haus (vollklimatisiert) verfügt über eine Empfangshalle mit Rezeption (Schließfachvermietung), Lifte, Bars, maurisches Café, Restaurant und TV-Raum (Satellitenprogramm). In der Gartenanlage eine Süßwasser-Swimmingpoollandschaft, Poolbar, Sonnenterrasse und Kinderspielplatz. Am Strand und am Pool Liegen und Sonnenschirme inklusive. ***** Magic Life Club Africana Imperial, 11 km, Tel , Fax , Clubhotel in einer überschaubaren, gepflegten Anlage direkt am Strand in einem wundervoll angelegten Garten. Die Wohngebäude sind drei- bis fünfstöckig. Das Hotel ist behinderten- und familienfreundlich. Etwa 2 km entfernt befindet sich der Jachthafen und das Urlauberzentrum von Hammamet-Yasmin. Liegestuhle, Handtücher, sauberer Strand und Duschen. Kostenloser Shuttle zum Golfplatz und kostengünstiges Arrangement für Golf auf dem Yasmin Golfplatz (25 Dinar) gegenüber 70 Dinar auf den Citrus-Plätzen. **** Las Palmas (früher El Olf), 11 km, Tel , Fax All Inclusive-Club hinter dem Magic Life Africana. Zum Strand etwa 300 m Fußweg über eine ruhige Strasse. Der Strand ist sauber und man bekommt sofort seine Liegen, die auch inklusive sind, gebracht! Das Hotel ist von anderen Hotels umgeben, die den Blick aufs Meer nicht zulassen. ***** Iberostar Lalla Baya, 12 km, Tel , Fax , Ein bemerkenswertes Haus im Disney-Stil. Zum Strand 60 m über die Strandpromenade. Imposante Empfangshalle mit Rezeption und Sitzgelegenheiten, Lifts, Bars, à la carte Restaurant, Kiosk, maurisches Café und Restaurant mit Nichtraucherzone. In der Außenanlage der Süsswasserswimmingpool mit Liege- und Sitzterrasse und Pool/Snackbar. Liegen und Schirme am Pool inklusive, am Strand gegen Gebühr. ***** Melia El Mouradi, 12 km, Tel , Fax Zum Strand über den wenig befahrenen Boulevard und man ist direkt am hoteleigenen, gepflegten Strandabschnitt. Architektonisch sehr schön gestaltete Hotelanlage. Großer Pool, sauber und immer genügend Liegen vorhanden. **** Vincci Taj Sultan, Schöne Poolanlage mit bequemen Liegen und gepflegten Rasen, direkt am schönen Sandstrand gelegen. Gratis Liegen an Pool und Strand. Geräumige und gepflegte ansprechende Zimmer mit Klimaanlage. Einkaufsmöglichkeiten gibt es im Hotel sowie in unmittelbarer Nähe (ca. 5 Gehminuten). **** Zodiac, Tel , Fax Die Zimmer sind sehr groß und Bad/WC getrennt! Schöne Poolanlage, am Strand gab es genügend Liegestühle (am Pool leider nicht!) und super Wasserqualität.

133 Cap Bon ***** Hasdrubal, 12 km, Tel , Fax Architektonische Meisterleistung, schon ein Spaziergang durch diese stilvoll erbaute Anlage macht Spaß. Mehr als 2500 Gemälde schmücken die Gänge und Hallen. Eines der besten Häuser des Landes. Mit modernem Thalassocenter. **** Club Bahia Beach, 13 km, Tel , Fax , Es gibt fast keine Einkaufsmöglichkeiten und auch keine Unterhaltungsmöglichkeiten. Zum Sandstrand sind es ca. 300 m, er ist in 3-4 Min. durch den Hinterausgang des Hotels zu erreichen. Der Strand ist sauber, obwohl der Zugang zum Bahia Beach Strand ziemlich verdreckt ist. **** Iberostar Averroes, 13 km. Die schöne, 2002 eröffnete Anlage der internationalen Hotelkette "Iberostar" liegt sehr ruhig direkt am langen Sandstrand und ist Ausgangspunkt der eleganten Strandpromenade. Verkehrsberuhigte Zone am Hotel von 1.00 bis 9.00 morgens. Das Hotel ist sehr sauber und das Personal ist super nett! Sehr schöne und großzügige Anlage. Im gepflegten Außenbereich befindet sich der Swimmingpool mit Kinderbecken, Sonnenterrasse mit Liegen und Sonnenschirmen. Den kleinen Gästen steht ein Miniclub (4-12 Jahre) und ein Kinderspielplatz zur Verfügung. Hallenbad. Die Zimmer sind geschmackvoll, mit Bad, Dusche, WC, Heizung, Föhn, Mietsafe, Telefon, Sat.-TV, Minibar und Balkon oder Terrasse ausgestattet. Gute und preiswerte Verkehrsverbindungen zur Altstadt. **** Flora Park Tryp, 13 km, Tel , Fax Ca. 500 m vom flach abfallenden Sandstrand entfernt. Neue Ferienanlage der gehobenen Mittelklasse im maurischen Stil mit besonderer Atmosphäre. Große, teilweise überdachte Sonnenterrasse im Garten (Liegen und Schirme inklusive), Swimmingpool und Pool-/Snackbar. Im Haus elegante Empfangshalle mit Rezeption, Sitzgruppe und Aufenthaltsraum, Lobbybar, klimatisiertes Restaurant mit Außenterrasse, à-la-carte Restaurant, Boutique, maurisches Café, Bar und beheizbares Hallenbad. Geschmackvoll eingerichtete Zimmer mit Telefon, Sat-TV (mehrere deutsche Programme), Klimaanlage (Hochsaison), Minibar auf Anfrage gegen Gebühr, Bad/WC und möblierter Balkon. 6 km zum Yasmine Golf. **** Magic Life Tunisia Lodge, 15 km, Tel , Fax , Architektonisch ansprechende Clubanlage. 3-stöckiges vollklimatisiertes Hauptgebäude mit Rezeption, Lift, Hauptrestaurant mit Nichtraucherecke. Spezialitätenrestaurants "Sofra" (tunesisch), "Milanese" (italienisch) und "La Brise" (Fischrestaurant), Lobby-Bar, Poolbar. Großer Aktiv-Pool, Relax-Pool, Kinderbecken, temperierbares Hallenbad. **** Maritim Alhambra Thalasspa, Tel , Fax , Das Hotel liegt 150 m vom Strand entfernt. 184 klimatisierte Zimmer. Außenpool, Thalasso Center mit Indoor-Pool.

134 Cap Bon Camping Ideal (N , E ), Tel , Fax Der ehemals im Zentrum Hammamets gelegene "Ideal Camping" ist umgezogen und befindet sich nun ein Stück weit westlich von Hammamet. Am besten zu erreichen über die Autobahnausfahrt Hammamet, dann nach Westen abbiegen Richtung Hammam Djedidi. Kurz vorher wird eine große Toyota- Werkstatt passiert. Die Anlage (ca. 25 Stellplätze) liegt in ländlicher Umgebung; weitläufige, neu gepflanzte Parkanlage, super-sauberer, großer Sanitärbereich, sehr freundlicher, deutschsprechender Pächter. Campingmöglichkeit beim Hotel Samaris (N , E ), mit Pool, nur ca. Mai bis Sept. offen. Ordentliche Sanitäranlagen, warme Duschen gegen Gebühr in einem Appartement. Etwas laut. Ruhig, kein Lärm, sehr nette Leute, schöner Garten. 11,4 TD für 2 Personen und LKW. Essen und Trinken Hammamet hat eine unvergleichliche Zahl von Restaurants, die mit dem Prädikat "3 Gabeln" ausgezeichnet wurden, z.b. Dar Essultan, Le Berbère, Pomo-Doro, Perle du Golfe, Pergola, Coupole, Arabesque usw. Es empfiehlt sich daher, auf eigene Faust sein Lieblingslokal auszukosten. Das Arabesque mit internationaler Küche bringt zum Wochenende Maalouf- Musik. La Fiesta, gegenüber der Medina, an der Hauptsrasse ein paar Schritte Richtung Hammamet Süd. Tolles Essen und freundliche Bedienung. ** Lotos, in Hammamet Nord (Merazka) neben Magic Life. Leckeres Essen, angenehme Atmosphäre, durchschnittliche Preise, aufmerksame Bedienung. Häufig Folkloredarbietungen. L`Aragosta, in Hammamet Nord gegenüber Hotel Noza Beach. Supergutes Essen, normale Preise, nette Bedienung. Café Centre Riva, Avenue de la Paix (gegenüber Disco "Manhatten"). Sehr gute Küche; unter der Leitung einer Österreichisch/Tunesischen Familie. Feine Pizza, Pasta, Salate, Sandwiches. Florida, schräg gegenüber dem ehemaligen Hotel "Yasmina", das seit längerem geschlossen ist. Supernette Bedienung, günstige Preise und es wird alles frisch zubereitet. Sieht von außen aus wie ein Hähnchengrill, es gibt aber eine große Karte mit großer Auswahl. Man kann dort essen, aber Essen mitnehmen (machen viele Tunesier am Wochenende). Das Publikum ist gemischt, im Durchschnitt sind aber mehr Tunesier dort als Touristen. Ausflüge Zwar hat auch diese fruchtbare Region eine historische Vergangenheit, Ruinen sind aber kaum erhalten, da der Boden über die Jahrhunderte hinweg landwirtschaftlich genutzt und umgepflügt wurde. An der Stelle des heutigen

135 Cap Bon Hammamet hatten die Römer eine Siedlung mit Namen Pupput, sie sind zwischen den Hotels Tanfus und Samira in der südlichen Hotelzone gelegen. Die bescheidenen Überreste erfordern ein gehöriges Maß an Phantasie, um sie vor dem geistigen Auge mit antikem Leben zu füllen. Sommer 8-19, Winter 9-17 Uhr geöffnet, Eintritt 1,100 TND. Bei Bir Bou Reqba zweigt von der C 129 ein Weg nach Ksar Ez Zit ab, dem antiken Siagua, von dem nur einige byzantinische Festungsmauern in den Gärten vor der Kaserne den Raubbau der späteren Jahrhunderte überlebt haben. In der Nähe fand man das der Göttin Tanit geweihte Heiligtum Thinissut, dessen reiche Opfergaben im Bardo einen eigenen Saal erhielten. Lohnenswert ist ein Ausflug nach Ksar Ez Zit nur, weil man von den Bergen hinter der Kaserne einen herrlichen Blick über das Cap Bon hat. Wesentlich interessanter ist eine Fahrt nach Sidi Djedidi. Nur wenige Kilometer abseits der Touristenmetropole trifft man hier äußerst nette, zurückhaltende, aber gastfreundliche Menschen, ein starker Kontrast zu den oft aggressiven Erlebnissen in Hammamet. Und außerdem eine herrliche Berglandschaft. Wer kein eigenes Fahrzeug besitzt, kann diese Fahrt preiswert (ca. 1 TND ) mit dem öffentlichen Bus Nr. 166 machen, er fährt ab Busbahnhof oder ab Autobahnauffahrt. Die Hotels verlangen für die Fahrt mindestens 20 TND. Anfahrt: An der Autobahnauffahrt nach Tunis (Hotel Samaris) auf die Straße nach Hammam Djedidi abbiegen. Nach 10 km folgt Sidi Djedidi. SIDI DJEDIDI ist sehr schön gelegen, flankiert von zerklüfteten Bergspitzen, zu deren Füßen sich ein Stausee ausbreitet. Dienstags findet ein sehenswerter Markt statt, zu dem die Bauern der Umgebung kommen, die Frauen in ihren farbenprächtigen Gewändern und dem schweren Silberschmuck. Als Individualtourist kommt man allerdings besser nicht am Dienstag, da ist die Hölle los. Busse aus Hammamet bringen Touristen in Scharen, Plüschkamele und Keramiken werden rechtzeitig aufgebaut. Ein großes Gebäude am Ortsanfang stellt einen touristischen Komplex dar, Ausflugsziel für die Urlauber aus Hammamet, die hier tunesisches Brauchtum kennen lernen sollen. Souk am Dienstag. Auf der Höhe rechts des Dorfes sind die Reste einer Römerstadt, viele Häuser noch mit Mosaiken. Zur Anfahrt am Ortsende rechts auf die Piste vor dem Stausee (N , E ), man kann bis zu einer kleinen ebenen Fläche fahren, dort den Wagen parken (N , E ). Zu Fuß durch das tiefgelegene Oued, auf dem Hügel gegenüber sind die Ruinen. Es haben Ausgrabungen stattgefunden, die Struktur einer Stadt mit Grundrissen von Häusern und Wegen ist gut zu erkennen, Mosaiken wurden zum Schutz vor der Witterung abgedeckt. Am schönsten erhalten ist ein mosaikverziertes, byzantinisches Taufbecken, die Inschrift eines Bodenmosaiks verrät, dass dort ein Kirchenvorstand namens Cyprianus begraben wurde.

136 Cap Bon Laut einer Pressemitteilung von 2001 soll das Gelände im Winter von 9-17 Uhr, im Sommer von 8-13, Uhr geöffnet sein, Eintritt 1,100 TND. Bei einem Besuch im März 2004 war jedoch von Aufsehern nicht zu sehen, das Gelände eingezäunt. Im 8 km entfernten Badeort Hammam Djedidi helfen heiße Thermalquellen bei Hautkrankheiten und Rheuma. Sidi Djedidi Mosaik beim Taufbecken

137 Der Sahel von Hammemet nach Gabes Der SAHEL Die fruchtbare Sahel-Region zieht sich vom Golf von Hammamet bis zum Golf von Gabes und geht im Landesinnern unmerklich in die zentraltunesische Steppe über. Dieses Gebiet war schon zu punischer Zeit bedeutend, wie zahlreiche Ruinenstätten bezeugen, mit Sousse, dem alten Hadrumetum, als Mittelpunkt. Während im nördlichen Küstenbereich ausreichend Grundwasser den intensiven Anbau von Zitrusfrüchten, Wein, Aprikosen, Äpfeln und Gemüse ermöglicht, dominieren im trockenen Süden und weiter im Land Olivenkulturen. In Reih und Glied und genau festgelegtem Abstand sind die Bäume gepflanzt, am Boden ist manchmal noch etwas Ackerbau möglich. Mit günstigen Krediten subventioniert der Staat jungen Bauern den Brunnenbau und die Anlage neuer Felder, um so der Landflucht entgegenzuwirken. Die Hauptverkehrsstrecke P 1 spiegelt den landwirtschaftlichen Charakter der Region wider. Verkaufsbuden für Obst und Gemüse locken den Autofahrer, an Metzgerständen kann man sich zur Mittagsrast sein Fleisch gleich grillen lassen kann. Hochbeladene Pick-up's bringen die Gartenerzeugnisse in die Hauptstadt, das Verkehrsaufkommen ist das höchste auf Tunesiens Landstraßen. Aus diesem Grund ist die Autobahn Tunis - M'Saken eine willkommene Alternative für den Autofahrer, der zügig in den Süden will. Gebühr für die ganze Strecke ab Tunis 2,800 TND. 6: Hammamet Sousse Monastir - Mahdia km: Rund 150 Straße: Über P 1 oder Autobahn. Für eine schnelle Fahrt in den Süden empfiehlt sich die gebührenpflichtige Autobahn, da die Landschaft keine Besonderheiten bietet und der Verkehr auf der P 1 dicht ist. Abstecher nach Pheradi Majus Abstecher 6.1 Enfidaville Mornag Zeit: mit Besichtigung von Sousse und Monastir mindestens Tag. Höhepunkte: Ruinenstätte Pheradi Majus, Sousse, Monastir. 6.1 Etappe Hammamet - Sousse An der Autobahnabfahrt bei Hammamet ist das Hotel und Camping Samaris, dessen hübsche und gepflegte Anlage gut für einen Zwischenstop geeignet ist. Der Campingplatz ist nur im Sommer geöffnet, aber nur wenige Kilometer entfernt ist der schöne Platz Ideal (siehe unter Hammamet) ganzjährig geöffnet. Hauptroute: Auf der P 1 folgt nach 15 km Bou Ficha mit einigen Restaurants, nach 24 km ist ein lohnenswerter Abstecher möglich.

138 Der Sahel von Hammemet nach Gabes Abstecher: Rechts abbiegen nach Sidi Khalifa. Der durch seinen Marabut berühmte Ort taucht nach 4 km auf. Die Überraschung bildet der gut erhaltene römische Triumphbogen auf den Hängen links vom Ort, zu dem eine Piste führt. Beim Näherkommen entdeckt man das weitläufige, eingezäunte Ausgrabungsgelände der antiken Stadt Pheradi Majus. Eine imposante Stadt muss sie gewesen sein, in herrlicher Lage mit Blick zum Meer. Das riesige, gepflasterte Forum lässt die Größe ahnen, der Reichtum kam sicher von den noch heute dort wachsenden Oliven, wie Reste von Ölmühlen bezeugen. Gut erhalten sind die Thermen mit farbigen Mosaiken sowie verzierten Badebecken. Die Stätte ist nun eingezäunt, Eintritt 1,100 TND. Hauptroute: Weiter auf der P 1 zweigt nach 7 km die Straße nach Enfidha ab. ENFIDHA Gleich nach dem Bahnübergang folgt zunächst das Dorf Chegarnia mit den Ruinen des römischen Upenna, von den Arabern Henschir Fraga genannt. Durch den Ort liegen nach etwa 700 m links die Ruinen auf einer ebenen Fläche, darunter die Apsis einer dreischiffigen Basilika mit Taufbecken und Sarkophagen, verziert mit Mosaiken. Danach geht es rechts weiter zu einem Hügel, dort sind Reste der auf römischen Grundmauern errichteten byzantinischen Festung Henschir Fraga. Die besten Fundstücke dieser Ruinenstätte sind im Museum von Enfidha ausgestellt. Enfidaville war einst landwirtschaftliche Domäne im Besitz des Bey und wurde 1841 an eine französische Gesellschaft verkauft, die einen riesigen Musterbetrieb mit künstlicher Bewässerung anlegte. Auf den nicht bebauten Flächen entstanden Landarbeitersiedlungen. Erst unter den Franzosen wuchs Enfidha als Zentrum, viele Gebäude zeugen von dieser Zeit. Heute ist die ganze Domäne in Staatsbesitz und verfügt allein über 20 ha Anbaufläche in Treibhäusern. Die Bedeutung als Marktzentrum zeigt sich in dem ausgedehnten Sonntagsmarkt am südlichen Ortsausgang, der auf die Bedürfnisse der Bauern ausgerichtet ist. Plüschkamele sucht man glücklicherweise vergebens, auf dem Viehmarkt werden vor allem Schafe angeboten, der Wolllieferant ist das wichtigste Tier der Region. Anders als im Süden, wo der Viehhandel absolute Männerdomäne ist, sieht man hier vereinzelt traditionell gekleidete Bauersfrauen. In der ehemaligen Kirche nahe bei der Straßenabzweigung nach Zaghouan ist ein kleines Museum (Sommer 9-13, Uhr, Winter , 1,1 D, Montag geschlossen) mit römischen Mosaiken aus Upenna und der nahegelegenen Basilika von Sidi Abiche, ferner Keramiken aus Ain Garci an der Straße nach El Fahs. An der Straße nach Zaghouan ist ein Soldatenfriedhof aus dem 2. Weltkrieg. Enfidha Infos

139 Der Sahel von Hammemet nach Gabes Telefonvorwahl: 73 Souk, Feste: Sonntag Souk. FRIGUIA Park Friguia ist ein natürlicher Tierpark von 36 ha Größe, man kann ungefähr 300 Tiere und mehr als 40 Tierarten dort sehen. Er liegt bei Enfidha zwischen Hammamet Bouficha und Sousse und ist für groß und klein ein Erlebnis. Der Tierpark bietet seinen Besuchern auf einer Fläche von 30 Hektar mehr als 300 Tiere aus über 40 Arten. Neben Giraffen, Zebras und Löwen gehört das Dolphinarium und die Möglichkeit mit den Delfinen zu schwimmen zu den Hauptattraktionen des Friguia Park. Es gibt die Möglichkeit gegen Extragebühr einen Kamelritt durch ein Gebiet von 8 ha mit einer großen Anzahl von Antilopen zu machen. Öffnungszeiten: Sommer: 9:00-19:00 Uhr, Winter: 09:00-16:00 Uhr, Montags ist der Park geschlossen außer an Feiertagen. Preis Erwachsene 6,5 TND, Kinder xx TND. Es finden verschiedene Tiervorführungen statt wie z.b. bei den Robben. Uhrzeiten erfährt man unter ; Man kann mit dem Zug von Bir - Bouregha (Hammamet) direkt zum Park fahren, da vor Ort eine Haltestelle ist. Rabatt auf die Eintrittskarte für den Zoo gegen Vorlage der Zugfahrkarte möglich. 6.2: Abstecher Enfidaville - Mornag km: Rund 95 Straße: Über die C 133 bis Zaghouan Zeit: 1 Tag Höhepunkte: Berberdorf Takrouna Von Enfidha führt eine landschaftlich sehr reizvolle Straße mit etlichen Sehenswürdigkeiten nach Mornag, diese Tour ist ganz besonders geeignet für Urlauber in den Strandhotels von Hammamet oder Sousse, die nur einen Tagesausflug, evtl. mit dem Taxi, machen wollen. Schon wenige Kilometer von den Badeorten entfernt beginnt (abgesehen von Takrouna) eine andere Welt, mit freundlichen Menschen, die einmal nichts verkaufen wollen, und eine erholsam grüne, wasserreiche Landschaft. Abstecher: Enfidha auf der Straße C 133 nach Zaghouan verlassen. Nach 5 km ist in Neu-Takrouna ein hübscher Ausflug zu dem alten Takrouna möglich.

140 Der Sahel von Hammemet nach Gabes TAKROUNA Das Berberdörfchen liegt sehr schön auf der Kuppe eines Hügels und ist einer der wenigen Stätten, an denen sich aufgrund der abgeschlossenen Lage die Berberkultur erhalten hat. Die Straße endet bei einem kleinen Parkplatz, auf dem man schon von Führern erwartet wird, die leider in diesem Ort besonders lästig sind. Sie wollen ganz und gar nichts verdienen, bedrängen die Besucher aber dann recht aggressiv. Dabei wäre es so schön, geruhsam durch die stillen Gassen zu schlendern und die herrliche Aussicht zu genießen. Verständnis kann man ja aufbringen, es gibt nur wenige und schlecht bezahlte Arbeitsplätze in der Landwirtschaft und eine Zementfabrik in der Nähe. Aber mit etwas mehr Freundlichkeit und Zurückhaltung wäre vielleicht ein besseres Geschäft zu machen. Das alte Dorf wird nur noch von drei Familien bewohnt, die die Grabstelle des Marabut Sidi Abd El Kader betreuen. Die übrigen Häuser stehen leer und verfallen langsam, zu Füßen des Hügels breitet sich ein modernes Dorf mit einfachen Betongebäuden aus. Die Frauen tragen die malerischen rotkarierten Berbergewänder und schmücken sich mit dem traditionellen schweren Silberschmuck. Sie stellen sich bereitwillig zu Fotos auf, verlangen aber ein saftiges Trinkgeld, geben Sie möglichst nicht mehr als 1-2 Dinar. Es gibt keinerlei Café oder sonstige Versorgungsmöglichkeit. Abstecher: Weitere km-angaben ohne den Abstecher. Die Fahrt geht zunächst vorbei an der qualmenden Zementfabrik, führt dann über ein anmutiges Hügelland mit einigen Bäumen. Auf dieser Strecke gibt es nur wenige Restaurants zur Versorgung. Nach 29 km ist Zriba Village erreicht. Zu einem Besuch des alten Zriba bei km 33 links abbiegen, vorbei an dem gewaltigen Fluorit-Bergwerk kommt man zum Badeort Hammam Zriba. Die Straße endet nach 2 km direkt vor dem Thermalbad. ZRIBA Nach Zriba Village wurden die Bewohner des hoch oben in den Bergen gelegenen alten Zriba umgesiedelt. Im Badeort Hammam Zriba gibt es ein schön gekacheltes Thermalbad zu Füßen des Berges gelegen, dessen schwefeliges Wasser bei Rheumatismus hilft. Außer dem Bad gibt es eine Moschee, einige Restaurants und Geschäfte, die sich auf den Bedarf der Badenden eingestellt haben, wie Massagehandschuhe, Eimer und Gießbecher. Der Polizeiposten ist Touristen nicht gewohnt und fragt schon aus Neugier nach dem Woher und Wohin. Abstecher: Noch vor Hammam Zriba geht in einer Kurve eine Piste durch das Gelände der Mine. Dort ist ein Abstecher zu dem alten Zriba Tunisien möglich. Immer geradeaus bis zu einer Gabelung nach m. Auf der Piste rechts bergan sowie 800 m danach links kommt man nach einem nur kurzen, steinigen Stück zu einer Hochfläche. Zum alten Dorf geht es aber vorher bei km 2 links talwärts durch ein betoniertes Oued. Danach sieht man

141 Der Sahel von Hammemet nach Gabes schon die felsigen Bergspitzen, zwischen denen Zriba Tunisien liegt. Eine schlechte, wenig befahrene Piste führt in Serpentinen hinauf. Zriba Tunisien - Die wunderbare Hochfläche noch vor dem alten Dorf wirkt wegen der kargen Vegetation trotz einer Höhe von nur 300 m wie Hochgebirge und eignet sich sehr gut zum Campen. Das alte Dorf liegt malerisch zwischen felsigen Bergspitzen. Was zunächst auffällt und für die ganze weitere Strecke gilt, ist die Freundlichkeit und Zurückhaltung der Menschen. Aufdringlichkeit wie in Takrouna gibt es hier nicht mehr. Nur wenige Bauern wohnen noch in den Tonnendachhäusern, die meisten sind in das neue Dorf im Tal umgezogen. Der Ort war schon zu römischer Zeit bewohnt, wie Teile der heutigen Fundamente bezeugen. Von der Höhe des Berges bietet sich eine wahrhaft grandiose Aussicht. Abstecher: Wieder zurück an die Abzweigung von der C 133, nach weiteren 8 km erreicht man Zaghouan. Gleich zu Beginn zweigt rechts eine Straße nach Hammam Djedidi ab, die Fortsetzung unserer Route. ZAGHOUAN Weiter auf der Hauptstraße folgt malerisch auf einer Bergkuppe gelegen die Altstadt von Zaghouan, gekrönt von zwei Minaretts. Eines im viereckigen, arabischen Stil, das andere achteckig im schlanken türkischen Stil mit Rundgang. Auf einem Felsplateau, über dem der zerklüftete Djebel Zaghouan (1.295 m) steil aufragt, und umgeben von fruchtbaren Gärten liegt das von den Römern teils mit punischem Material erbaute gleichnamige Städtchen, das alte Zigua. Zu phönizischer Zeit war der mächtige Berg dem Gott Baal-Hammon geweiht. Aus den zahlreichen Quellen wurde die mächtige Wasserleitung gespeist, der Zufluss von einem offenen Nymphäum bewacht, das dem Gott Neptun und den Quellnymphen geweiht war. Die dreizehn Nischen der mächtigen, halbrunden Bogenhalle waren Standort für Statuen von Flussgöttern, die nicht erhalten sind. Die Quelle speiste nur einen Abzweig des Aquädukts, ein zweiter Arm kam vom Djebel Jougar, siehe Route 10. Heute ist das Nymphäum ein beliebtes Ausflugsziel, die römische Tradition setzt eine Pizzeria fort. Statt Wasser sammelt sich nun leider Unrat im Quellbecken. Unterhalb des Temple des Eaux ist der hier ebenerdige Beginn der Wasserleitung zu sehen. Zaghouan ist seit alters her für die Färbung der Chechia bekannt. Die in Tunis gestrickten Rohmützen aus Schafwolle wurden traditionell in Tebourba so lange gewalkt, bis sie ihre eigentliche Form erhielten und dann in dem reinen Quellwasser des Djebel rot gefärbt. Im Souk von Tunis erhielt diese würdevolle Kopfbedeckung den letzten Schliff vor dem Verkauf. Schutzpatron des Ortes ist der aus Andalusien stammende Sidi Azouz, in dessen Marabut jeden Donnerstag zu seinem Andenken Maalouf-Musik gespielt wird.

142 Der Sahel von Hammemet nach Gabes Aus der spätrömischen Zeit stammt der Triumphbogen am Nordende der Altstadt. Ein Bummel durch die hübschen Gassen ist sehr reizvoll. Zu Beginn liegt das nett aufgemachte Restaurant La Source, das weniger von europäischen Besuchern, als vielmehr von Ausflüglern der nahen Hauptstadt genutzt wird. Das reizvolle Zaghouan mit seinem grünen Hinterland ist ein vielbesuchtes Ziel für Sonntagstouren. Die Medinagassen führen bergauf, es gibt immer wieder Aussichtsterrassen mit einem herrlichen Blick über die fruchtbare Ebene. Am höchsten Punkt ist ein kleiner Platz mit fayencengeschmücktem Brunnen und Café. Dort weist eine beschilderte Abzweigung zum Temple des Eaux, dem römischen Nymphäum. Die gut 2 km sind jedoch nur für kleine Fahrzeuge geeignet. Am Ortsausgang Richtung Tunis ist eine bessere Auffahrt. An dieser Straße liegt das Maison des Jeunes mit der Jugendherberge. Der Gipfel ist beliebtes Ziel für Bergwanderer, ein geteerter, aber dennoch schlechter Fahrweg führt bis zum Fernsehsender in m Höhe. Zaghouan Infos Telefonvorwahl: 72 Hotels ** Des Nymphes, Tel Angenehm ruhig und kühl im Wald oberhalb dem Nymphäum. Unterkunft in abseits gelegenen Familienbungalows mit TV, Bad, daher keine Belästigung durch die gut besuchte Bar. Netter Empfang, im Sommer Reservierung nötig. HP 16 TND pro Person. Abstecher: Wieder zurück zur Straße nach Hammam Djedidi. Es geht über die fruchtbare Ebene. Hinter dem Dorf Beni Daraj ist rechts im Feld ein antiker Gebäuderest. Nach 13 km links auf die Straße nach Mornag abbiegen. Nach 2 km folgt das Bauerndorf Oued Ez Zid. 17,5 km nach Zaghouan ist auf der rechten Seite ein verlassener Gutshof aus der Zeit des französischen Protektorats. Das verfallene Herrschaftshaus auf der Höhe hat einen säulenumstandenen Eingangsbogen, überkrönt von einer Kuppel. Auf die französische Herkunft weisen die Kamine in jedem Raum hin. Während des zweiten Weltkrieges wurden hier deutsche Kriegsgefangene beschäftigt. Eine Überraschung bilden aber die römischen Ruinen daneben, die in keiner Karte verzeichnet sind. Die Stelle heißt laut Auskunft der Einheimischen Gazza Sudän. Ein mächtiges Gebäude aus Steinquadern mit unterirdischem Gewölbe, zu dem eine breite, bogenüberspannte Treppe hinab führt. Zahlreiche herumliegende Säulenreste lassen darauf schließen, dass hier unter der Erde noch manche Überraschung wartet. Eine dänische Archäologin überwachte eine Zeitlang die Ausgrabungen, doch im Jahr 1993 wurde nicht mehr gearbeitet. Auf den umliegenden Hügeln soll es noch viele römische Steine geben.

143 Der Sahel von Hammemet nach Gabes Die weitere Strecke geht nun kurvenreich auf die bewaldeten Berghänge, zwischen denen immer wieder tiefe Schluchten sind, der reizvollste Abschnitt der Tour folgt. Camper finden hier mühelos ruhige Stellplätze, die wenigen Menschen sind zurückhaltend und nett. Infolge des Wasserreichtums gibt es zahlreiche Brunnen. Nach 29 km folgt ein Forsthaus auf der Berghöhe, damit ist der Gipfel überschritten. Nun ist es nicht mehr weit zu der fruchtbaren Mornag-Ebene, deren Gärten schon im 15. Jh. von den aus Andalusien geflüchteten Mauren angelegt wurden, die so den staunenden Nomaden ihre in Spanien erworbenen Kenntnisse vorführten. Noch heute wachsen im sonnendurchfluteten und reich bewässerten Tal Obst, Gemüse, Oliven und vor allem der berühmte Mornag-Wein. 42 km nach Zaghouan geht rechts eine Straße zu dem schon von weitem sichtbaren, zerklüfteten, fast 800 m hohen Felsenberg Djebel Ressas ab. Der Name bedeutet Bleiberg, das Bleibergwerk am Fuß des Berges ist jedoch bereits ausgebeutet. Der Abstecher lohnt nur für Bergkletterer, denn die Zufahrtsstraße ist von einem gewaltigen Steinbruch versperrt. Davor ist ein stillgelegter Militärflugplatz. Nach weiteren 9 km erreicht man Mornag, das Zentrum dieser Landwirtschaftszone. Hauptroute 6.1: Ohne diesen Abstecher von Enfidha wieder zurück, auf der Hauptstraße P 1 geht gut 10 km hinter Enfidaville links eine kleine Straße in 8 km nach Hergla ab. HERGLA Schon die Römer hatten hier die Ansiedlung Horrea Caelia, Horrea bedeutet Speicher oder Magazin, die Bezeichnung findet sich in der römischen Welt meist in Nähe eines Hafens und lässt darauf schließen, dass sich hier ein Ausfuhrhafen für Nahrungsmittel befand. Das malerische Städtchen mit kleiner Medina auf einem Kalkplateau über dem Meer wurde von den Byzantinern befestigt, von den Arabern aber wieder zerstört, die antiken Steine über Jahrhunderte hinweg zum Hausbau verwendet. Die Moschee wurde im 18. Jh. zu Ehren des im 10. Jh. lebenden Heiligen Sidi Bou Mendil erbaut, von dem erzählt wird, er sei auf einem zum fliegenden Teppich umgewandelten Taschentuch nach Mekka gepilgert. Die Einwohner stellen Behältnisse aus Halfagras zum Auspressen des Olivenöls her sowie andere Flechtwaren aus diesem Material. Inzwischen gibt es durch den regen Ausflugsverkehr von der nahegelegenen Touristenzone einige Geschäfte, in denen diese Erzeugnisse angeboten werden, sowie kleine Cafés. Am Fischerhafen von Hergla ist das Scuba Dive Center Hergla (balder.prohosting.com/hergla/). Dieser modern ausgerüstete Tauchclub wird von einer Schweizerin und Ihrem tunesischen Mann (Tauchlehrer) geführt. Das Center ist 200 qm groß und bietet Empfang, Gardaroben, Dusche, WC, Aufenthaltsraum, Schulungsraum, Kompressorraum, Materialraum usw., Ausrüstungen und Unterwasserkameras können ausgeliehen werden. Vor dem

144 Der Sahel von Hammemet nach Gabes kleinen Fischerhafen ragt das Heck eines im 2. Weltkrieg gesunkenen Kriegsschiffs aus dem Meer hervor. Um ein kleines Riff herum lässt es sich besonders gut schnorcheln. Am südlichen Strand greifen langsam die Hotelzonen von Port El Kantaoui auf das ruhige Örtchen über. Eine Nebenstraße führt direkt zur Hotelzone, stellenweise sehr reizvoll auf einem schmalen Damm zwischen Meer und dem Binnensee Sebket Kalk El Menzel. Die Sebket Kalk El Menzel ist berühmt für ihren Vogelreichtum und daher beliebtes Ziel für Ornithologen. Im flachen Wasser, rings um den riesigen See verteilt, sieht man unzählige Flamingos, Seidenreiher, Silberreiher, Trupps von Löfflern und Säbelschnäblern, Spieß- und Pfeifenten, Schwarzhalstaucher und Dünnschnabelmöwen. Diese Straße wurde Ende des 19. Jh. mit den alten Steinen der bis dahin erhaltenen byzantinischen Festung von Hergla angelegt. Dieser ruhige Abschnitt ist noch nicht vom Tourismus zerstört, man sieht Fischer und findet noch ein ruhiges Plätzchen am Meer. Über Chott Meriem mit den Hotels Tergui und Tennis Beach erreicht man Port El Kantaoui und weiter Sousse. Hauptroute: Auf der P 1 folgt Sidi Bou Ali, nicht viel mehr als eine Lkw- Raststätte mit Tankstellen, Werkstätten und Restaurants, die mit brutzelnden Grills zu einem schnellen und preiswerten Mahl einladen. Nach 80 km liegt die Hauptstadt des Sahel vor uns. SOUSSE Die Gouvernoratshauptstadt ist mit Einwohnern nach dem Großraum Tunis und Sfax die drittgrößte Stadt des Landes, was sich im starken Verkehr und im Mangel an Parkplätzen bemerkbar macht. Ihr arabischer Name "Soussa" heißt übersetzt "Seidenraupe". Eine malerische Altstadt und ausgedehnte Sandstrände machen Sousse zur wichtigen Station jeder Rundreise und zu einem idealen Standquartier. Die zentrale Lage ist ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge ins ganze Land. Im nördlichen Strandbereich wurden riesige Hotelkomplexe gebaut, in Port El Kantaoui entstand eine ganz auf den Tourismus ausgerichtete Stadt mit Jachthafen und Golfplatz und auch im südlichen Bereich mit dem Flughafen Monastir-Skanes entstanden viele neue Hotels. Geschichte Durch den schon in der Antike wichtigen Hafen wurde die Stadt von allen Eroberern berührt, die im Laufe der Jahre in das Mittelmeerland einfielen. Im 9. Jh. v. Chr. von Phöniziern gegründet, geriet Hadrumetum im 6. Jh. in Abhängigkeit von Karthago. Im 3. Punischen Krieg stellten sich die Bewohner auf die Seite der Römer und erhielten dadurch den Rang einer freien Stadt. Dieses Privileg verloren sie jedoch, als sie Pompeius unterstützten, der von Caesar geschlagen wurde und ihnen dieses Recht nahm. Dennoch erlebte die Stadt aufgrund ihrer fruchtbaren Landwirtschaft mit wichtigem Ölausfuhrha-

145 Der Sahel von Hammemet nach Gabes fen unter Trajan eine Blütezeit, zahlreiche Gebäude wurden errichtet. Die Vandalen übernahmen die Stadt und nannten sie Hunericopolis, als wichtiger byzantinischer Hafen hieß sie Justinianopolis. 675 wurde sie von Okba ibn Nafi zerstört und die Trümmer zum Bau von Kairouan verwendet. Doch als wichtiger Hafen für die arabische Metropole im Landesinnern erbauten die Aghlabiden im 9. Jh. Sousse neu im arabischen Stil über den alten römischen Resten. Im 12. Jh. fielen die Normannen ein und blieben elf Jahre. Später nutzten die Türken den Hafen als Piratennest, die Spanier griffen im 16. Jh. an, die Franzosen lagen im 18. Jh. vor der Stadt. Im 2. Weltkrieg wurde die nordöstliche Stadtmauer durch einen Luftangriff zerstört. Heute lebt Sousse nicht nur vom Tourismus, in zahlreichen Ölmühlen werden die Oliven des Hinterlandes verarbeitet, in Konservenfabriken am südlichen Stadtausgang die Produkte von Landwirtschaft und Fischerei. In der Stadt und im Hinterland entstanden moderne Textilfabriken, die vielen jungen Frauen eine wenn auch gering bezahlte - Arbeit bieten. Tipps zur Stadtbesichtigung Medina-Rundgang Sehenswürdigkeiten bietet einzig die stark befestigte Altstadt, die sich vom Hafen aus malerisch den Hügel hinanzieht. An der tiefsten Stelle, dem Platz Ferhat Hached, ist der Mauerring während des letzten Krieges zerstört worden. In der verkehrsreichen Innenstadt ist noch am ehesten bei der Metro- Station am Hafen ein Parkplatz zu finden, an der Kasbah ist ein gebührenpflichtiger Parkplatz. Am Platz Ferhat Hached ist der Haupteingang zur Medina. Gleich zu Beginn fällt die imposante Große Moschee (8-14 Uhr, 1,1 D+ 1 TND für Fotos, Freitag geschlossen) ins Auge, die im 9. Jh. unter den Aghlabiden nach dem Vorbild der Okba-ibn-Nafi-Moschee in Kairouan erbaut wurde. Wie in Tunesien üblich kann der Besucher nur den Innenhof betreten, der an drei Seiten von

146 Der Sahel von Hammemet nach Gabes einer Galerie mit in Stein gehauenen Koransuren umgeben ist. Die beiden Ecktürme wurden in kriegerischen Zeiten als Beobachtungsposten genutzt. Wer nur leicht bekleidet kommt, muss eine Djellabah für 200 M ausleihen. Gegenüber ist der Ribat (Sommer 8-19 Uhr, Winter Uhr, 2,1 TND + 1 TND für Fotos) vom Ende des 8. Jh. Wer nicht beide Gebäude besichtigen möchte sollte den Ribat vorziehen, da sich vom Turm ein unvergleichlicher Ausblick bietet und auch die Möglichkeit gegeben ist, ein schönes Foto von der Moschee und der Altstadt einzufangen. Als Kloster und Festung zugleich diente er den frühen Glaubenskämpfern zur Verteidigung ihres eroberten Gebietes. Im Jahr 821 wurde der hohe, runde Wachtturm hinzugefügt, der eine Sichtverbindung und Nachrichtenaustausch mit Monastir ermöglichte. Auch in Hergla gab es einen solchen Signalturm, von dem heute nichts mehr übrig ist. Als 859 auf der höchsten Stelle der alten Stadt die Kasbah gebaut wurde, verlor der Ribat seine Bestimmung und wurde als Gebetsraum genutzt, er verfiel immer mehr. Ab dem frühen 18. Jh. fanden umfangreiche Renovierungen statt, doch im 2. Weltkrieg wurde er schwer zerstört. Noch unter den Franzosen wurde der Ribat in seinem ursprünglichen Aussehen wiederhergestellt. Vom Signalturm aus hat man einen hervorragenden Blick über die Stadt. Vom Turm in Blickrichtung Kasbah kann man das fayencengeschmückte Minarett der türkischen Zaouia Zoukak erkennen. Die ehemalige Koranschule aus dem 18. Jh. wird heute nur noch als Moschee genutzt und ist über die Straße gleich vor dem Ribat zu erreichen. In den kleinen Gassen hinter dem Ribat sind einige einfache Hotels und gute Restaurants. Die Souks Oberhalb der Großen Moschee beginnen die Souks. Als Mittelpunkt eines Fremdenverkehrszentrums kann man nicht erwarten, eine unberührte orientalische Medina zu finden. Die Rue de l'angleterre ist in ihrem unteren Teil noch auf den Bedarf der Einwohner ausgerichtet. Erst der gedeckte Souk mit einem Kaffeehaus zu Beginn und die parallel verlaufende Rue de Paris sind angefüllt mit Souvenirläden. Und doch ist ein Bummel durch die Gassen sehr reizvoll. Wer den typisch orientalischen Markt genießen möchte, lässt sich am besten einfach im Gewühl treiben. Man wird regelrecht gefangen genommen von einer Vielzahl von Gerüchen, Geräuschen, von Farben und Eindrücken. Die Souks gliedern sich in verschiedene Abschnitte, in denen die einzelnen Zünfte ihre Werke und Waren vorstellen. So gibt es einen Parfum - Souk, einen Tuchmacher - Souk, einen Gewürz - Souk usw. Das Museum Dar Essid vor der Kasbah-Mauer ist ein kleines Volkskundemuseum, das das Leben und Wohnen einer reichen Familie in der Stadt veranschaulicht. Es ist von Mo Do sowie Sa von , Uhr, am Sonntag von bis Uhr geöffnet. Eintritt 2 TND + 1 TND für Fotos; Kinder unter 10 Jahren sind frei. Beide Hauptadern kreuzt der Souk El Reba, das Viertel der Juweliere, die Schmuckhändler bieten Goldketten mit dem Namenszug in Arabisch für

147 Der Sahel von Hammemet nach Gabes wenige Dinar an. Ein Wegweiser zeigt zur Kalaout el-koubba, einem tiefer liegenden, massigen Steingebäude mit gerippter Kuppel ungeklärter Bestimmung. Die Orientierung ist relativ einfach, da alle ansteigenden Wege zur oberen Stadtmauer führen und die absteigenden zum Ausgangspunkt zurück. Die Rue Souk el Caid führt mit vielen Treppenstufen direkt zum Bab el- Gharbi. Dort innerhalb der Mauer nach links liegt im Gelände der Kasbah ein Gefängnis, vor dessen Toren am Morgen Scharen von Frauen warten, um die dort einsitzenden Angehörigen zu sehen und ihnen etwas zu essen zu bringen; davor eine Großbäckerei. Die Kasbah entstand 859 zur besseren Verteidigung der Hafenstadt, erhalten ist nur der Eingang mit den Mauern und ein Turm. Das Gebäude wird noch immer militärisch genutzt und ist bis auf das Museum im Erdgeschoss nicht zugänglich. In der Medina gibt es viele hübsche Cafés, das schönste allerdings ist das Café El Kasba. Es wurde 2004 neu eröffnet in einem renovierten Altstadthaus auf vier Etagen, ausgestellt wurden viele alte Werkzeuge und Gerätschaften, so dass es mehr Museum als Café ist. Dort gibt es eine große Auswahl an Kaffee und Tee sowie köstliche kleine Törtchen. In Zukunft soll auch tunesische Küche angeboten werden. Zum Museum geht es jedoch der Stadtmauer nach links. Das Archäologische Museum ist geöffnet Sommer 9-12, Uhr, Winter Uhr, Mo. + Fr. geschlossen, Eintritt 2,1 TND + 1 TND für Fotos. Es werden Funde aus punischer, römischer und christlicher Zeit ausgestellt. Die Phönizier hatten auf dem Gelände der heutigen Moschee einen Tophet wie in Karthago, auf dem Kinder als Opfer für die Schutzgöttin Tanit verbrannt wurden. Ab dem 4. Jh. wurden hier im Gegensatz zu Karthago aber fast nur noch Tieropfer dargebracht. Ein eigener Saal ist den gefundenen Grabstelen und Urnen gewidmet. Die römischen Mosaike sind ebenso bedeutend wie die im Bardo aufbewahrten. Zu den Katakomben geht es vorbei an dem Kasbah-Eingang etwa 1 km auf der Straße nach Sfax bis zum Kreisverkehr, dann rechts ab noch etwa 500 m bergauf. Der Eingang ist bei einem kleinen Park, geöffnet täglich 9 12, Uhr, Eintritt 1,1 TND. Es handelt sich um eine christliche Gräberanlage aus dem 2. bis 4. Jh., die erst 1888 von den Franzosen entdeckt wurde. Das Stollensystem hat eine Länge von 5,5 km und weist etwa Grabstätten auf, aber nur ein kleiner Teil ist begehbar. Die in Tücher gewickelten Toten wurden in Wandnischen beigesetzt, die mit Steinplatten verschlossen wurden. Neustadt Während am Tage in der Medina ein lebhaftes Gewimmel herrscht, zieht es Einwohner und Fremde abends in die Neustadt. Über den zentralen Platz Ferhat Hached verlaufen noch die Schienen der Eisenbahn, die früher laut pfeifend mehrmals am Tag ungesichert über den belebten Platz fuhr, aber seit kurzen gibt es eine Umgehungsstrecke (der Bahnhof in Al-Qala'a as-sughra wurde ausgebaut, und von dort fahren die Züge nach Süden jetzt östlich an Sousse vorbei). An diesem Platz liegt das Büro des Syndicat d'initiative, das

148 Der Sahel von Hammemet nach Gabes allerdings nur wenige Informationen bietet. Ausländische Zeitungen gibt es gleich daneben. Die hier beginnende Avenue Habib Bourguiba ist die Hauptgeschäfts- und Amüsierstraße mit Banken, Post, Kinos, Straßencafés und Geschäften. Eine geruhsame Rast ist in den Terrassencafés allerdings nicht möglich, Straßenhändler bieten unaufhörlich Ketten und Kamele, Zigaretten und Nüsse an. Gleich zu Beginn der Habib Bourguiba ist links das ONTT-Büro, das wesentlich bessere Informationen über die Stadt anbietet, z.b. einen Plan von Sousse mit Lage der Hotels. Die Hotelzone beginnt schon in der Innenstadt. Besonders schön gelegen ist das Hotel Abou Nawas Boujaafar. Über eine breite Treppe erreicht man die erste Etage und findet dort einen herrlichen Swimmingpool, von dem aus man eine kleine Badebucht erreicht. Gegenüber dem Hotel ist der Vogelpark, ein kleines Freizeitgelände mit vielen Tieren, Café mit deutschen Kaffee und Kuchen sowie ein Kinderspielplatz. Am Hotel Boujaafar beginnt die breite Strandpromenade Boulevard Hedi Chaker mit der Hotelzone, hier direkt am Meer entlang, ideal zum bummeln. Gäste der Hotels an dieser Straße müssen zum Strand diese Straße überqueren. Parallel dazu ist der Boulevard de la Corniche mit unzähligen Restaurants, Cafés, Nightclubs, Autovermietern und Tour Operators. Wer in Sousse wohnt braucht sich nicht zu langweilen. Der Strand ist zwar öffentlich, aber die Hotels haben jeweils eigene Abschnitte mit Liegen und Sonnenschirmen, auch die Hotels in der Parallelstraße. Nach dem Komplex des El Hana-Hotels verlässt die Straße den Strand und mündet in die Avenue 7 Novembre, alle Hotels an dieser Straße haben dann direkten Strandzugang. An der Route de la Corniche ist auch das kleine Olivenbaum-Museum (in Höhe des Abou Nawas nejma-hotels). Dort kann alles rund um die Olive und die Herstellung des Olivenöls besichtigt werden, die noch heute ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor des Landes ist: Museum L Olivier, an der Ecke Route de la Corniche/Bd Victor Hugo, Tel ( Eintritt 2 TND, Fotoerlaubnis 1 TND. Historische Bedeutung der Ölbäume, Bearbeitung der Äcker, Olivenernte, Baumschnitt, Pressung, traditionelle Aufbewahrung und Lagerung des Öls. Weiter gibt es einen Raum, in dem die traditionelle Ehezeremonie eines Landwirtes dargestellt wird. Auf der Terrasse kann man sich dann ausruhen und Oliven mit Fladenbrot essen. Nach Norden setzt sich die Strandpromenade nahtlos über Hammam Sousse bis nach Port El Kantaoui und Chott Meriem fort. Während die Bebauung in Sousse noch dicht an dicht ist, die Promenade vollgestopft mit Hotels, Restaurants und Boutiquen, wird es bei Hammam Sousse schon wesentlich aufgelockerter. Hier wurde 1936 Zine Al-Abidine Ben Ali geboren, der heutige Staatschef. Hammam Sousse ist weniger auf den internationalen Tourismus ausgerichtet, hier besitzen vor allem Tunesier selbst Eigentumswohnungen oder mieten sich für den Sommerurlaub in einer Ferienwohnung ein. Der Charakter ist daher

149 Der Sahel von Hammemet nach Gabes weniger der einer nur auf Touristen abzielenden Stadt, sondern mehr eine Wohnstadt für Einheimische. Es gibt normale Geschäfte statt Souvenirboutiquen, es gibt Cafés, in denen Tunesier sitzen, hier machen keine Souvenirverkäufer die Runde. Wer mehr auf einen geruhsamen, unbehelligten Urlaub setzt, der Kenntnis von Land und Leuten vermittelt, ist in Hammam Sousse sicher gut aufgehoben. Es gibt nur wenige niedrig klassifizierte Hotels, Ferienwohnungen überwiegen im Angebot. Port El Kantaoui (d.h. Hafengarten) ist eine Ende der 70er Jahre angelegte, mondäne, durchgestylte Ferienstadt, deren Architektur Sidi Bou Said nachempfunden ist, das Gebiet gehört eigentlich zu Hamman Sousse. Der vorzügliche 36-Loch-Golfplatz wurde in einem Olivenhain an einen Berghang gebaut, der Golfkurs breitet sich sternförmig über eine Fläche von 103 Hektar aus und endet an der Küste. Um einen exklusiven Jachthafen mit 360 voll versorgten Liegeplätzen gruppiert sich ein hübsches, arabischen Medinas nachempfundenes Zentrum mit Touristeninformation, Restaurants und Cafés. Die Hotels liegen in großzügigen Parklandschaften, die meisten haben ein Hallenbad für Wintergäste. Dennoch ist es in den Wintermonaten eher ruhig, denn die Stadt ist nun mal künstlich, es gibt keine gewachsene Struktur oder dauerhafte Einwohner. Besonders schön sind die im maurischen Stil gebauten Ferienwohnungen in den beiden Bereichen Les Maisons de la Mer und Les Maisons de la Jardin. Doch auch in dieser europäisch anmutenden Umgebung mit ihren Supermärkten, Casinos und Diskotheken muss man auf orientalisches Flair nicht verzichten, eine originalgetreue Nachbildung eines traditionellen Souks soll dies ermöglichen. An der Hafen - Promenade reihen sich kleine Geschäfte und Stände aneinander, in denen man landestypische Souvenirs kaufen kann. Wer einfach nur einen erholsamen Urlaub in einer gepflegten Atmosphäre erleben will, der ist hier sicher richtig. Für Kinder gibt es direkt vor dem Jachthafen einen kleinen Zoo, geöffnet von 8 20 Uhr, Erwachsene 3 TND, Kinder 2 12 Jahren 1,500 TND. Daneben ist ein gebührenpflichtiger Parkplatz. Etwas abseits vom Zentrum neben dem Hotel Houria Palace liegt der Wasserpark Aquapalace. Der erste Wasserspaßpark in Tunesien bietet grüne Zonen und schattige Plätze, ein Wellenschwimmbad, Restaurants, Bars, Cafés, ist aber nur im Sommer geöffnet. Die Riesen-Wasserrutsche hat vier Bahnen oder stürzen Sie sich in einem Reifen über einen brausenden Wasserfall und durch die Kurven des "Crazy River", danach lassen Sie sich vom klaren Wasser des "langsamen Flusses" umschmeicheln. In dessen Mitte finden Sie ein zauberhaftes Wasserschlösschen und eine Minirutschbahn für die ganz Kleinen. Kommentar eines Lesers: "Der Eintritt ist saftig. Ich weiß gar nicht mehr genau, glaube 12 TND die Erw. und 7 TND die Kinder für den ganzen Tag. Man darf nichts zu essen mitbringen, soll alles dort kaufen. Natürlich ist alles dreimal so teuer als normal und schmeckt überhaupt nicht. Das ist schade! Aber ansonsten ist es ganz toll da im Sommer!"

150 Der Sahel von Hammemet nach Gabes Weiter auf dem Strandboulevard Richtung Chott Meriem wird es wesentlich ruhiger, Sommervillen stehen in blühenden Gärten, und viele vermieten Ferienwohnungen. Wenn man jedoch hier ohne Auto wohnt ist man recht weit entfernt von allem. Noch gibt es hier nur die beiden Hotels Tennis Beach und Tergui. Piratenschiff Am Hafen von Sousse sowie von Port el Kantaoui stehen holzgeschnitzte Piratenschiffe bereit, mit denen man einen dreistündigen Ausflug machen kann. Geboten wird die Fahrt mit Mittagessen, es gibt eine Möglichkeit, direkt vom Schiff aus zu schwimmen. Verkehrsverbindungen Innerhalb der Touristenzone Port el Kantaoui Sousse Monastir Mahdia gibt es eine sehr gute Verkehrsanbindung und der Urlauber hat so bequeme Möglichkeiten, die nähere Umgebung zu erkunden. Aus diesem Grund ist die Region um Sousse die beste Adresse für alle Tunesienbesucher, die etwas vom Land sehen wollen. Zunächst sind da mal die kleinen gelben Taxis, die oft schon vor den Hotels warten. Sie haben einen Taxameter, man sollte auf dem Einschalten bestehen. Die Grundgebühr beträgt 310 M, nach 21 Uhr kommt zum angezeigten Fahrpreis ein 50 prozentiger Zuschlag. Am Tag kostet es von der nördlichen Hotelzone von Sousse 1,5 bis 2 TND zur Medina, von Port el Kantaoui aus etwa 5 6 TND. Dann gibt es die TukTuks, das sind meist rosafarbene Mofa- Rikschas für bis zu 4 Personen. Der Preis ist festgelegt und steht auf den Hinweisschildern, 2004 war es für Erwachsene einfache Fahrt 2 TND, hin und zurück 3 TND, Kinder 1,5 bzw. 2 TND. Dann gibt es noch die "Noddy Trains" oder Blue Trains". Sie fahren stündlich ab Haltstellen vor den Hotels, ein wichtiger Knotenpunkt ist z.b. vor dem Hotel Boujaafar in der Avenue Habib Bourguiba. Wichtig ist auch die Metro, die für wenig Geld ab Sousse nach Monastir und Mahdia fährt.

151 Der Sahel von Hammemet nach Gabes Viele Touristen verlassen das luxuriöse Getto nur, um einen Bummel durch die Souvenirgeschäfte der Medina von Sousse zu machen. Doch erst eine Fahrt ins Hinterland, wo die Felder noch mit Kamelen gepflügt werden, wo bunte Märkte der Versorgung der Bewohner dienen und nicht als Touristenattraktion, zeigt das wirkliche Tunesien. Dazu gibt es natürlich die öffentlichen Busse, aber dazu ist schon ein Insiderwissen notwendig. Am bequemsten ist es mit einem Mietwagen, in Sousse sind zahlreiche Agenturen, ein Kleinwagen kostet pro Tag etwa Euro. Sousse Infos Telefonvorwahl: 73 Information: Syndicat d'initiative, Place Ferhat Hached. ONTT, 1, Av. Habib Bourguiba, Tel , Fax ONTT, Port El Kantaoui, Marina, Tel Siehe auch: Selbstversorger: Monoprix am Beginn der Av. H.B., Magasin Générale an der Corniche bei Cinema Nejma, beides mit Alkoholverkauf. An der Straße nach Kairouan ist sonntags Souk, die Buden werden bereits am Samstag aufgebaut. Nicht nur wegen der vielen Touristenbusse ist dort die Hölle los, Parkplätze sind kaum zu bekommen. Der Markt ist neben einigen Souvenirständen voll auf die Bedürfnisse der Bauern ausgerichtet; dass es sich um einen Kamelmarkt handeln soll, ist aber ein reines Märchen der Tourmanager. Verkehrsverbindungen: Der Flughafen (Tel ) im 15 km entfernten Skanes bei Monastir ist wichtiger Charterlandeplatz, bietet aber auch Flüge zu den übrigen Inlands-Airports. Verbindung zur Stadt mit Bus 52 oder der Metro. Sousse liegt an der wichtigen Bahnverbindung Tunis - Sfax - Gabes, der Bahnhof ist am Boulevard Hassouna Ayachi unweit des Platzes Ferhat Hached, die Metro-Station in der Av. Mohammed V am Hafen in der Nähe der Medina, die Gleise führen mitten über den belebten Platz Ferhat Hached. Auf dem Weg nach Süden hält der Zug in El Djem und ermöglicht die Besichtigung des Kolosseums. Von der Metro-Station sind der Flughafen sowie Monastir und Mahdia zu erreichen. Ebenfalls in diese Richtung sowie nach Tunis fahren die Louages am Standplatz vor dem Medina-Eingang. Die Busse am Platz nahe der Metro-Station dagegen bedienen den Süden und Kairouan. Busse nach Norden starten vom großen Busparkplatz an der Av. Leopold Senghor nördlich der Innenstadt. Souk, Feste: Sonntag von 6:00-13:00 Souk bei der Louage-Station an der Ausfallstraße nach Sfax; Vorsicht vor Taschendieben. Juli/August Internationales Festival, im Juli in Hammam Sousse Festival Sidi el- Kantaoui. Hotels

152 Der Sahel von Hammemet nach Gabes Die Verkehrsanbindung der weit auseinandergezogenen Hotelzone an die Stadt ist sehr gut, die Metro, eine Bimmelbahn, Pferdekutschen und Taxis halten die Verbindung aufrecht. Nur die Hotels in Chott Meriem liegen sehr weit außerhalb und sind das richtige für Leute, die Ruhe statt Rummel suchen. Von dort gibt es eine regelmäßige Busverbindung nach Sousse. Die Preise variieren stark zwischen Sommer- und Wintersaison. Eventuelle

153 Der Sahel von Hammemet nach Gabes Preisangaben sind nur Anhaltspunkte und können sich geändert haben. Falls ein Preis angegeben wurde handelt es sich um den Winterpreis. zentral in der Stadt ** Parc, Rue de Carthage Nähe Bahnhof und Vogelpark, Tel , Fax Gut, oft ausgebucht. DZ 20 TND. * Medina, 15, Rue Othman Osman (hinter der Moschee am Eingang zur Medina), Tel , Fax Düsteres andalusisches Gebäude, zentral, DZ an 22 TND. Als Durchreisequartier zu empfehlen, für einen längeren Aufenthalt sind jedoch die Zimmer zu klein und bieten keine Abstellmöglichkeiten, 600 m zum Strand. Anfahrt für Pkw möglich. * Amira, 52, Rue de France (Medina), Tel./Fax Dachterrasse, DZ 30 TND. Ahla, Tel DZ 24 TND. Vor der Großen Moschee. Hadrumete, am Hafen etwas abseits vom Platz Ferhat Hached mit Blick zur Medina, Tel , Fax Sehr laut. DZ 25 TND. Keine Parkmöglichkeit. * Claridge, 10, Av. H.B., Tel , Fax Zentral beim Platz Ferhat Hached. DZ 39 TND. Eine Traveller-Alternative zur touristischen Hotelszenerie mit nostalgischem Charme. Mabrouka, Rue d'italie (Seitenstraße der Av. H.B.), Tel Recht einfach. **** Sousse Palace, Av. H.B., Tel , Fax , Direkt am Strand, Pool, Fitnessraum. Direkt im Trubel, zur Medina nur wenige Minuten Fußweg. Sousse Résidence, Av. H.B. (schräg gegenüber Sousse Palace), Tel , Fax Apartments. an der nördlichen Hotelzone Richtung Hammam Sousse **** Abou Nawas Boujaafar, Av. H.B., Tel , Fax , E- Mail: Direkt am Strand. Mit Thalasso- Therapie-Center, Hallenbad, Pool. DZ ab 66 TND (Winter). Super Lage am Beginn der Strandpromenade, wenige Minuten Fußweg zur Medina. *** Nour Justinia, Bd. Hedi Chaker, Tel , Fax DZ 44 TND. Zum Strand nur über Promenade, Pool. **** La Gondole, Bd. Hedi Chaker, Tel , Fax , Zimmer, alle mit Meerblick. Zum Strand nur über Promenade. Boujaafar, Bd. Hedi Chaker, Tel , Fax Einfaches Apart- Hotel an der Strandpromenade. Zohra, Bd. Hedi Chaker. Einfaches Hotel an der Strandpromenade.

154 Der Sahel von Hammemet nach Gabes Le Printemps, Route de la Corniche, Tel , Fax Aparthotel, 300 m zum Strand, dort Liegen gegen Gebühr. DZ 30 TND. Appart-Hotel Okba, Tel , Fax Gut ausgestattete, klimat. Apartments mit TV und Küche, TND. Zum Strand 150 m über belebte Straße, 500 m zur Medina. ** Corniche Plaza, Route de la Corniche, Tel , Fax Stadthotel mit 32 Zimmern, 100 m zum Strand, 500 m zur Medina. DZ 25 TND. *** Karawan, Bd. Hedi Chaker, Tel , Fax , Mit Pool, zum Strand über Promenade. DZ 40 TND. Schwimmbad mit Kinderbecken, Hallenbad, maurisches Cafe, 250 Zimmer bieten Bad oder Dusche, Telefon, WC, Loggia, Zentralheizung und haben Meer- oder Stadtblick. Nachtclub, Türkisches Bad, Sauna, Fitnessraum, Privatstrand mit Sonnenschirmen und wöchentlichem Barbecue. Deutsches Restaurant. ** Ennassim, Tel , Fax DZ 21 TND. Zum Strand 200 m über belebte Straße. **** Abou Nawas Nejma, Bd. Hedi Chaker, Tel , Fax , Apartments, mit Pool, zum Strand über Promenade, DZ ab 25 TND (Winter). *** El Hana Beach, Bd. Hedi Chaker, Tel , Fax , DZ 43 TND. Zum Strand über die Promenade, Hallenbad, Betten! **** Chams El Hana, Bd. Hedi Chaker, Tel , Fax , , DZ 58 TND. Zum Strand über die Promenade. **** El Hana, Bd. Hedi Chaker, Tel , Fax , Zum Strand über die Promenade. Appart-Hotel Courouk, Av. Taieb M'hiri, Tel , Fax Gepflegtes Haus mit 20 schönen, klimatisierten Apartments mit TV und Balkon, 150 m zum Strand. Preis für 2 Personen im Winter 25 TND, im Sommer 50 TND, jeweils mit Frühstück. Phenix, Av. Taieb M'hiri, Tel , Fax Es gibt Zimmer und Apartments, alles klimatisiert, kleiner überdeckter Pool sowie Sauna. 160 m zum Strand. *** Panorama, Avenue Taieb M'hiri, Tel , Fax , Die Einrichtungen des 100 m entfernten Samara können genutzt werden. **** Tej Marhaba, Av. Taieb M'hiri, Tel , Fax , Sehr gepflegtes Appart-Hotel mit Pool, zum Strand 150 m über belebte Straße.

155 Der Sahel von Hammemet nach Gabes ** Soussana, Av. Taieb M'hiri, Tel , Fax , 45 Zimmer, 10 Apartments, alles klimatisiert. Ordentliches Stadthotel nahe beim Busbahnhof, 350 m zum Strand. DZ 23 TND. ** Kaiser, Av. Taieb M'hiri, Tel , Fax , Das Stadthotel in der Nähe des Busbahnhofs ist laut und etwas heruntergekommen, kleiner Pool. 350 m zum Strand. DZ 25 TND. ** Essada, Av. Leopold Senghor, Tel , Fax Stadthotel, klimatisierte Zimmer, 500 m zum Strand. DZ 26 TND. **** Riadh Palms, Bd. 7 novembre, Tel , Fax , DZ 62 TND. Schöne Anlage im Palmengarten direkt am Strand, nah zur Stadt, sehr empfehlenswert. Pool, Hallenbad, Fitness ** Riadh, Bd. 7 novembre, Tel , Fax DZ 34 TND. Einfacher Ferienclub direkt am Strand. Jawhara, Bd. 7 novembre, Tel , Fax DZ 18 TND. Direkt am Strand. Coralia Club Palm Beach, Bd. 7 novembre, Hallenbad, Tennis, Parkplatz, direkt am Strand. Wurde Anfang 2004 renoviert. *** Marabout, Bd. 7 novembre, Tel , Fax , DZ 44 TND. Geräumige Zimmer, Pool, Hallenbad, schöner Kinderspielplatz, direkt am Strand. Unfreundliches Personal, Essen nicht besonders. *** Royal Beach, Bd. 7 novembre, neben Marabout, Tel , Fax Süßes kleines Hotel direkt am Strand, kleines Hallenbad und Showbühne, Nightclub Euro Pool. Freundliches Personal, viele junge Leute, Animation. **** Samara, gegenüber dem Casino Caribe am Bd. 7 novembre, Tel , Fax , Gepflegtes Appart-Hotel in weitläufigem Garten mit luxuriäöser Eingangshalle, 200 m zum Strand, mit schönem Nightclub, Pool, Hallenbad, Jacuzzi, Fitness. DZ ab 40 TND mit Frühstück. *** Marhaba Club, Bd. 7 novembre, Tel , Fax , DZ 37 TND Betten in schöner, weitläufiger Gartenanlage, für Kinder gut geeignet, Spielplatz, Mini-Club. Direkt am Strand, nicht zu weit zur Stadt. Tennis, Squash, Fitness, Pool, Hallenbad. **** Tour Khalef, Bd. 7 novembre, Tel , Fax , DZ 42 TND, Betten. Die Anlage ist sehr gepflegt, mit viel Blumen und Palmen. Wenn man nicht am Pool liegen möchte, ist auf den Liegewiesen genug Platz. Zum Strand (sehr sauber) sind es nur ein paar Meter, zur Stadt 3 km.

156 Der Sahel von Hammemet nach Gabes ** Les Palmiers, Rue des Palmiers, Khezam Est, Tel , Fax , Kleines, familiär geführtes Hotel im Stadtteil Khezema, ca. 2,5 km vom Sousse Stadtzentrum. Etwa 50 m abseits der Küstenstraße, zum Strand ca. 200 m. Parken direkt vor dem Haus oder auf dem Parkplatz gegenüber. DZ ab 30 TND. **** Karthago El Ksar, Bd. 7 novembre, Tel , Fax , E- Mail: Direkt am Sandstrand, nach Sousse etwa 3 km. Neueröffnung 2001, Hallenbad mit Jacuzzi, 3 Außen-Pools, Fitnesscenter, 4 Tennisplätze, Mini-Club. DZ ab 110 TND. Ein Leser: der Service ist spitze, die Zimmer supersauber, tolle Pools, und der Strand Tag und Nacht bewacht und supergepflegt. Das essen vom Feinsten, eine riesige Auswahl von allem, was das Herz begehrt. Schöne Diskothek im Keller, die Bar sehr zu empfehlen. *** Hill Diar, Bd. 7 novembre, Tel , Fax DZ 53 TND. Hübsche Bungalowanlage in schönem Garten, kinderfreundlich mit Mini- Zoo, direkt am Strand, Diskothek, Pool, Sauna, Tennis,. Gut 3 km zur Medina. DZ 40 TND. *** Scheherazade, Bd. 7 novembre, Tel , Fax , Direkt am Strand, fast alle Zimmer mit Balkon und Blick zum Meer. Tennis, Pool. Weniger empfehlenswert, DZ 46 TND. **** Royal Salem, Bd. 7 novembre, Tel , Fax , Direkt am Strand. Pool, Hallenbad, Jacuzzi, Fitness, Mini-Club. ***** Orient Palace, Bd. 7 novembre, Tel , Fax , DZ 86 TND. Einziges Fünfsternehotel in Sousse. Hübsche Anlage direkt am Strand, 3 km vom Zentrum Sousse; 5 km bis Port El Kantaoui. Großer Pool mit Wasserfall, Hallenbad, Fitnesscenter, Tennis. *** Alyssa, Bd. 7 novembre, Tel , Fax , DZ 34 TND. Direkt am Strand. Außenpool, Tennis, Sauna, Mini-Club. Nicht sehr ansprechend. Am Ende der Hotelzone, wenig Geschäfte oder Restaurants in der Nähe. 3 km nach Sousse, 5 nach Port el Kantaoui. *** Jinene, Bd. 7 novembre, Tel , Fax , Kleiner Pool in hübschem Garten, einige 100 m zum Strand, 2 beleuchtete Tennisplätze. Das letzte Haus der Hotelzone, kurz vor Hammam Sousse, weniger empfehlenswert. Hammam Sousse *** Dreams Beach, gleich in der ersten Seitenstraße rechts, Tel , Fax , Einfache, landestypische Zimmer mit Bad/Dusche/WC, Klimaanlage, Sat.-TV. Freie Benützung der

157 Der Sahel von Hammemet nach Gabes Liegestühle und Sonnenschirme am Strand (Auflagen gegen Gebühr), kleines Hallenbad mit Whirlpool, Fitnesscenter. Direkt am langen Sandstrand von Sousse gelegen, 7 km vom Stadtzentrum und 8 km von Port el Kantaoui entfernt. Club Menchia, Tel , Fax Apartments direkt am Strand neben Dreams Beach. Sindbad Center, an der Hauptstraße, Tel , Fax Blauweißer Apartmentkomplex, mit Pool. Vom Sandstrand ca. 300 m entfernt. Nach Sousse sind es ca. 3 km, nach Port el Kantaoui ca. 2 km. Empfangsbereich mit Rezeption (Schließfachvermietung), Lift, Speiseraum/Restaurant, Bar, TV-Ecke (Satellitenprogramm) und kleine Spielhalle. In der 1. Etage ein Süßwasser-Swimmingpool mit Kinderbereich und Sonnenterrasse (Liegen gegen Gebühr, Sonnenschirme inklusive). Die Studios (2-4 Personen) sind zweckmäßig eingerichtet und verfügen über Wohn-/Schlafraum mit Schlafgelegenheiten für 3. und 4. Person, Heizung/Klimaanlage, Kitchenette, Telefon, Dusche/WC oder Bad/WC, Balkon. Auf Wunsch Satelliten-TV (gegen Gebühr). *** La Roseraie (Dar Selma), an der Hauptstraße, Tel , Fax Apartments. Mit Kindergarten, Pool auf der Dachterrasse. Bewachter Parkplatz. Zum Strand 300 m. ** Cleopatre, an der Hauptstraße, Tel , Fax In der Außenanlage kleiner Swimmingpool mit Sonnenterrasse. Die Liegen sind im Preis inklusive. Die Liegen und Sonnenschirme stehen am 200 m entfernten hoteleigenen Strand gratis zur Verfügung. Ines, an der Hauptstraße, Tel , Fax Apartments. *** Nour el Kantaoui, Bd. 7 novembre (Seitenstraße, beginnt gegenüber vom Cleopatre), Tel , Fax Besuch des öffentlichen Schwimmbads für Gäste frei. Kleines Hallenbad, Sauna. Zum Strand 400 m. DZ 46 TND. Port El Kantaoui ***** El Hana Palace, Tel , Fax , DZ 170 TND. Pool, Hallenbad, maurisches Café, Thalasso-Center. **** Vincci El Kantaoui Center, Bd. 7 novembre, Tel , Fax , Min. zu Fuß vom Yachthafen und 300 m vom Strand entfernt. Liegestühle beim Schwimmbad/am Strand ohne Gebühr (Auflagen gegen Gebühr). 347 Zimmer, Schwimmbad, Hallenbad. Gegen Gebühr: Wellnesscenter mit Fitnessraum, Coiffeur und Schönheitssalon. Sehr schöne Anlage, nicht schlechter als die Fünfsternehäuser. **** Houria Palace, Tel , Fax ,

158 Der Sahel von Hammemet nach Gabes **** Hasdrubal Thalassa, Tel , Fax , DZ 76 TND. Direkt am Sandstrand und wenige Schritte vom Jachthafen, 7 km von Sousse. Sehr angenehmes Haus, Frühstück auf Sonnenterrasse, empfehlenswert. ***** Hannibal Palace, Tel , Fax , Kein Hallenbad, direkt am Strand. *** Tryp Golf Résidence, Tel , Fax Apartments. Fitness- Center, Pool, Hallenbad, Tennis. 500 m von der Marina in ruhiger Seitenstraße, nicht am Strand. Residence Kantaoui Plaza, Tel , Fax , Süßwasserpool und separates Kinderbecken, Sonnenterrasse mit Liegen und Schirmen (inklusive), Auflagen (gegen Gebühr) und Pool-/Snackbar. 400 m vom Sandstrand und vom Yachthafen in Port El Kantaoui entfernt. Nach Sousse ca. 7 km. Die einfach ausgestatteten Studios (ca. 25 qm) verfügen über einen kombinierten Wohn-/Schlafraum, Kitchenette, Haustelefon, Klimaanlage, Bad oder Dusche/WC und Balkon oder Terrasse. Mahlzeiten können Sie in Ihrer Ferienwohnung selbst zubereiten. **** El Kanta, Tel , Fax , m vom hoteleigenen Strand, 200 m vom Jachthafen, 500 m vom Golfplatz. **** Riu Green Park, Tel , Fax , Etwas weiter zum Zentrum. Teuer! **** Marhaba Palace, Tel , Fax , Die Ausstattung ist gut, es ist sauber, gute Küche, Pool, Hallenbad, liegt direkt am Strand und nur einige Gehminuten vom Zentrum. ***** Melia El Mouradi Palace, Tel , Fax , m zum Badestrand durch die Gartenanlage. Hallenbad mit Jacuzzi, Tennis. ***** Melia El Mouradi Palm Marina, Tel , Fax , Direkt am Sandstrand, ca. 1.5 km vom Jachthafen, 10 km von Sousse. Liegewiese mit originell angelegter Wasserlandschaft, Hallenbad. *** Sol El Mouradi, Tel , Fax , 2 Pools, Hallenbad mit Jacuzzi, Fitnesscenter. **** Sol Club El Kantaoui, Tel , Fax , Direkt am Strand. Pool, Hallenbad mit Jacuzzi, Tennis. *** Sol Club Selima Club, Tel , Fax , Feriendorf, 2 Pools. Direkt am Sandstrand, 2

159 Der Sahel von Hammemet nach Gabes km vom Jachthafen, neben Golfplatz. 11 km von Sousse. Disco, Mini-Club. DZ 55 TND mit Vollpension. Empfehlenswert. ***** Imperial Marhaba, Tel , Fax , *** Occidental Allegro Abou Sofiane, Tel , Fax DZ 97 TND. All inclusive Club am Jachthafen.. Pool, Tennis. Am Strand, Golfplatz zu Fuß erreichbar. Occidental Allegro Riviera, All inclusive. Nur 100 Zimmer, das Haus ist im maurischen Stil, Nähe Jachthafen. Pool, Hallenbad, Tennis. Am Strand, Goldplatz zu Fuß erreichbar. ***** Abou Nawas Diar el Andalous, Tel , Fax , DZ ab 39 TND (Winter). Direkt am Strand. *** Abou Nawas Alhambra Club, Av. H.B., Tel , Fax , Golfplatz, 300 m zum Strand, 2 km zum Ortszentrum, Pool, Hallenbad, DZ 62, 110, 164 TND je nach Saison mit Vollpension, Wein und Wasser zu den Mahlzeiten inklusive. Schöne Studios bzw. Apartments. **** Caribbean Village Riviera, Tel , Fax , All inclusive Club am Jachthafen. Schöne marokkanische Architektur. **** Riu Bellevue Park, Tel , Fax , **** Royal Kenz, Tel , Fax , *** Miramar Golf, Tel , Fax , Das Hotel liegt inmitten des Golfplatzes, 300 m zum Strand. *** Soviva, Tel , Fax Chott Meriem, direkt am Strand: *** Tennis Mediterranée, Tel , Fax Pool, Tennis, Fitness. *** Diar Mariem, Tel , Fax Ferienwohnungen. ** Club Tergui, Tel , Fax Bungalows und 164 Zimmer mit Bad oder Dusche/WC, Heizung, Telefon und Terrasse (mit Meer-, Land oder Gartenblick), Pool, Tennis und Volleyball. Am Strand werden verschiedene Wassersportarten wie Wasserski und Parasailing angeboten. Palais de Granada, Tel , Fax Apartments Camping

160 Der Sahel von Hammemet nach Gabes Einen Campingplatz gibt es nicht, doch war im März 2004 neben dem Hotel Marabout in Sousse ein schöner Stellplatz (N E ) auf ebener, von Blumenkübeln abgegrenzter Fläche direkt am Meer. Jugendherberge: Av. Taieb M'hiri, am Plage Boujaafar gegenüber Hotel Soussana, 600 m vom Busbahnhof, N E , Tel , Fax Von Uhr geschlossen. 90 Betten, Mahlzeiten möglich. Campingmöglichkeit auf dem Gelände der Jugendherberge, gegenüber Hotel Panorama, durch Einbahnstraßensystem etwas schwer zu erreichen Vier ausgewiesene Stellplätze mit Stromanschlüssen. Altstadt von Sousse ca. 2 km entfernt. Unklare Preisgestaltung. Es gibt Strom, sanitäre Anlagen aber nicht zu empfehlen. Essen und Trinken Sousse ** l Escargot: Tolle tunesische Gerichte, Fischspezialitäten, sehr gute Bedienung, mittlere Preiskategorie. TipTop, ein paar Häuser neben dem l'escargot. Man kann toll draußen sitzen und den Trubel auf den Straßen von Sousse beobachten. Auch innen ist es sehr nett und gemütlich. Die Pizza ist sehr lecker! Poolrestaurant des Hotels Abou Nawas Nejma: Snacks, Pizza und gute tubnesische Küche, besonders zu empfehlen der tunesische Grilltelelr, Kebab, Sandwichs. Freundliche Bedienung, günstige bis mittlere Preisklasse. Sehr gute Weine aus eigener Abfüllung. Café Andalouse, neben Hotel Nejma an der Ecke: Guter Kaffee, Capuccino, Gebäck und Thé à la menthe oder Thé à la pinion, auch Chicha. Abends am schönsten, es verkehren viele Einheimische und Touristen dort, sehr günstig. Restaurant des Hotels Kaiser: Innen sehr originell dekoriert im Stil der Ghorfas, mit Außenterrasse. Gute tunesische Küche, Snacks, Pizza, Ojja, Crevetten, gegrillter Fisch, Lammkoteletts. Freundliche Bedienung, preiswert. * Alabtros, Route de la Corniche gegenüber El Hana Beach. Preiswerte tunesische Küche, besonders zu empfehlen Aloucha Fil Gholla (Lamm im Tonkrug gebacken). Internationale Küche. Das Touristenmenü oder die Tagesplatte sind jedoch nicht zu empfehlen. * Le Phenisien, Seitenstraße der Corniche. Sehr gute, vielfältige tunesische Küche, frischer Fisch, Lammspieße. Gemütliches, klimatisiertes Restaurant mit kleiner Kellerbar, mittlere Preislage. *L Orange bleu, Bd. Taib M Hiri gegenüber Hotel Tej Marhaba. Schön dekoriertes Lokal mit Terrasse, gute tunesische Küche, manchmal Bauchtanz. Gut besucht, günstige bis mittlere Preisklasse.

161 Der Sahel von Hammemet nach Gabes Das Le Rempart hinter dem Ribat bietet tunesische Spezialitäten, untermalt mit Folkloredarbietungen, es erhielt das Prädikat "1 Gabel". Das Le Gourmet in der Rue Amilcar (2 Gabeln) ist empfehlenswert. Das Baraka (2 Gabeln) in der Nähe des Hotels El Hana bietet preiswert vorzügliche Spezialitäten, auch das L'Olivier in der gleichen Straße ist gut. Das Restaurant du Peuple liegt direkt hinter der Stadtmauer, am Anfang des Weges zum Museum Dar Essid. Brik und Obstteller ist sehr zu empfehlen, daneben gibt es wechselnde Tagesgerichte. Gegenüber dem Cinema Nejma an der Corniche beginnt eine kleine Straße mit preiswerten Restaurants. Restaurants in Port el Kantaoui: *** Les Emirs, am Hafen. Feine traditionelle tunesische Küche, Spezialität Crevettes Rothschild und Aloucha Fil Gholla (Lamm im Tonkrug gebacken). Freundliche Bedienung, gehobene Preise. * Le Flottant, am Hafen. Sehr originell auf einem alten Schiff im Hafen, am Abend herrliche Stimmung und Ausblick vom Deck. Es gibt in der Hauptsache Fisch in allen Variationen, günstige bis mittlere Preisklasse. * Golf Bräu, im neu erbauten Teil von El Kantaoui gegenüber vom Aqua Palace und Houria palace. Gutes, gemütliches Lokal mit gelegentlichen Shows und gutem Essen sowie Snacks für den kleinen Hunger. Nette Bedienung, Terrasse. Ausflüge Von jedem Hotel werden Ein- und Mehrtagesausflüge angeboten, nach Tunis, Kairouan oder in den Süden des Landes. Schöner - und billiger - ist jedoch allemal ein Ausflug auf eigene Faust. Dazu gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Zum einen die oben beschriebenen öffentlichen Verkehrsmittel; man kann auch ein Taxi für den ganzen Tag mieten, muss aber den Preis vorher genau aushandeln. Unweit der Hotels werden überall Fahrräder ausgeliehen, damit kann man einen sehr schönen Ausflug nach Hergla machen, siehe Route 6. Von Sousse bis Hergla sind es 25 km, die Entfernung richtet sich jedoch nach der Lage des Hotels. Dazu der Küstenstraße nach Norden folgen. Hinter Chott Meriem verläuft die Straße auf einem Damm zwischen dem Meer und der Sebket Halk El Menzel, einem Dorado der Wasservögel. Hier kann man geruhsam Anglern zusehen, der Strand weist noch einsame Buchten auf. Für einen Tagesausflug mit Taxi oder Mietwagen eignet sich hervorragend der Abstecher Etappe Sousse Monastir - Mahdia Weiter auf der Hauptroute:

162 Der Sahel von Hammemet nach Gabes Route: Nur 24 km sind es nach Monastir, für Nichtmotorisierte ist die Fahrt leicht mit der Metro oder dem Taxi zu machen. Die Stadt entlang der Stadtmauer nach Süden verlassen, an der Ampel links abbiegen. Hinter dem Stadtgebiet vierspurig durch Industrieanlagen. Nach gut 7 km zweigt die Route Touristique zu der Hotelzone von Skanes ab, nach Monastir weiter geradeaus. SKANES In Skanes Herbergen vorwiegend der gehobenen Kategorie direkt am Strand, es herrscht rege Bautätigkeit. Sportangebote, Geschäfte und Cafés befriedigen jedes Urlauberbedürfnis, können jedoch in der Exklusivität mit Port El Kantaoui nicht konkurrieren, zur Stadt ist es weit. Die Nähe zum Flughafen, der nach 15 km passiert wird, bringt entsprechende Belästigung, die Anbindung nach Sousse und Monastir ist jedoch durch die Metro gut. Zwischen Hotel Rosa Beach und dem Bourguiba-Palast ist noch ein öffentlich zugänglicher Strand, aber es wird viel gebaut. Der Strand ist von Algen überwuchert, nur bei den Hotels wird er gepflegt (die Hotels sind bei Monastir aufgeführt). 4 km nach dem Flughafen liegt hinter einem Rondell der von zinnengeschmückten, mit Clematis überwucherten Mauern umschlossene Sommerpalast Bourguibas, in dem er im April jährig verstarb. Am Rondell geht die rechte Straße direkt nach Monastir, die linke Route de la Falaise folgt der Steilküste bis zum Cap Monastir. Das eigentliche Skanes, ein Villenort, folgt bei km 20, weiter auf der Route de la Falaise erreicht man nach insgesamt 24 km das neue Ferienzentrum um den Jachthafen von Monastir, Marina Plaisance. Eine vorgelagerte Felseninsel enthält nicht nur die verfallenen Sportanlagen des ehemaligen Club Med, sondern vor allem die neu ausgegrabenen, aber recht spärlichen Reste des alten Ruspina. MONASTIR Habib Bourguiba hat seine Geburtsstadt während seiner Regierungszeit stark ausgebaut und modernisiert, sie erhielt eine Universität, eine neue Medina mit breiten, geraden Straßen wurde angelegt. Das Stadtbild ist geprägt von restaurierten Häusern im tunesischen Stil, von landestypischen Restaurants und Cafés. Die Straßen werden gepflegt und saubergehalten; Palmen geben dem städtischen Erscheinungsbild eine exotisch anmutende Note. Bourguiba errichtete für sich in den 60er Jahren ein aufwendiges Mausoleum mit goldenen Kuppeln als letzte Ruhestätte. Doch mit der Absetzung des Vaters der Republik fiel die Stadt in Ungnade, der große Platz vor der zukünftigen Grabstätte, die täglich von Tausenden besucht wurde, wo Kameltreiber und Postkartenverkäufer auf Touristen warteten, liegt verwaist. Trotz der vielen Urlauberhotels ist Monastir mit etwa Einwohnern, wenigstens außerhalb der Sommersaison, ruhig und beschaulich, hier bekommt man noch Parkplätze.

163 Der Sahel von Hammemet nach Gabes Geschichte Schon zu punischer Zeit gab es eine Siedlung mit dem Namen Rous Penna, woher sich der (mittlerweile veraltete) formelle Name Ruspina ableitete. Caesar verstärkte Ruspina mit einem dreifachen Mauerring. Doch davon blieb wenig; aus der Zeit der arabischen Eroberung hat der Ribat überdauert, der in Verbindung mit einer ganzen Reihe von Wachttürmen Nachrichten austauschen konnte. Die Stadt hatte Ihre Blütezeit im 11. Jahrhundert, als Kairouan seinen damaligen Hauptstadt - Status verlor; Monastir wurde statt dessen zu einer der heiligsten Städte und Anlaufpunkt für zahlreiche Pilger. Der heutige Name leitet sich aus dem griechischen "monasterion" ab, das auf den militanten islamischen Charakter der damaligen Zeit Bezug nimmt. Zur Zeit der Türkenherrschaft wurden die Befestigungen verstärkt und eine kleine, von einer Mauer umschlossene Medina angelegt. Stadtrundgang Die neu angelegte, hübsche Marina verfügt über einen komplett ausgestatteten Jachthafen, voll belegt von europäischen Booten. Darum herum reizvoll gruppierte Ferienwohnungen, kleiner Souk, Restaurants, Bank und Post. Im Tauchclub können auch Unsportliche im Aquamat, einer Art Tauchglocke, untertauchen, um die vielfältige Welt im Meer zu betrachten. 1 Marabut Sidi el- Mazeri 2 Moschee Habib Bourguiba 3 Geburtshaus von Habib Bourguiba 4 Museum für traditionelle Kleidung 5 Magasin Générale 6 ONAT-Artisanat 7 Große Moschee 8 Kleiner Ribat Von der Marina sind es nur wenige hundert Meter zu dem direkt am Meer gelegenen Ribat, der im Gegensatz zu dem von Sousse lange Zeit seine Position als wichtige Verteidigungsanlage bewahrt hat. Der Ribat ist geöffnet von Di So von 8-18 Uhr (Sommer), Uhr (Winter), Eintritt 2,1 TND, Fotoerlaubnis 1 TND. Er wurde 796 als Wehrkloster erbaut und diente der Unterbringung der islamischen Kämpfer mit Gebetsraum und Beobachtungsposten. Im 9. Jh. wurde ein Frauenribat mit eigenem Hof zugefügt, 200 Jahre später die Kasbah, wodurch die Anlage sehr verzwickt erscheint. Im 18. und 19. Jh. erweiterten die Türken sie zu einer Festung nach europäischem Vorbild und be-

164 Der Sahel von Hammemet nach Gabes stückten sie mit Kanonen. Der Ribat wurde sehr schön restauriert. Im ehemaligen Betsaal im ersten Stock ist heute ein kleines Museum mit Kufihandschriften, alten Münzen sowie Glas- und Tonarbeiten. Der mühevolle Aufstieg auf den Ribat wird mit einer herrlichen Aussicht über die alte Stadt und das Cap Monastir mit dem malerischen Fischerhafen belohnt. Schon häufig wurden die alten Mauern als Filmkulisse genutzt, so 1976 zu "Das Leben Christi" und später zu "Das Leben des Brian". Zu Füßen des Ribat die dagegen klein wirkende Große Moschee (7) aus dem 9. Jh., gleich dahinter sind die weniger eindrucksvollen Mauern des Ribat Sidi Douib (8), eines weiteren befestigten Wehrklosters. Vor dem Hotel Esplanade ragen die Grundmauern eines dritten Ribat aus der Erde. Westlich dehnt sich ein alter, weitläufiger Friedhof mit weißen Steinen aus. Viele kleine Koubbas zeigen die Grabstätten von Heiligen an, der Grabbau des Schutzpatrons der Stadt, Sidi el-mezzeri (1) ist besonders schön gestaltet. Er lebte im 12. Jh. und wird besonders von Frauen verehrt. Viele Gläubige wollen in der Nähe der Heiligen begraben werden. Über einen weiten Platz kommt man zum protzigen, goldglänzenden Bourguiba-Mausoleum. Es wurde Anfang der 60er Jahre errichtet. Im rechten Eingangspavillon sind Gräber von tunesischen Freiheitskämpfern. Das Mausoleum ist zugänglich, eine offizielle Eintrittsgebühr gibt es nicht. Die Wächter führen gegen ein Trinkgeld herum. Medina Schräg gegenüber dem Mausoleum in der Rue de l'indépendance entstand 1963 eine Moschee (2) zu Ehren des berühmten Sohnes der Stadt. Sie ist dem Stil der Hammouda-Pascha-Moschee in Tunis nachempfunden und aufwendig mit Marmor, Onyx, Teakholz und Goldmosaiken geschmückt. Auf der anderen Straßenseite ist das Gebäude des staatlichen ONAT-Artisanats (6). Dann folgt das kleine Museum für traditionelle, tunesische Brautkleidung (4), geöffnet Winter 9-12, Uhr, Sommer 9-13, Uhr, 1,1 TND + 1 TND für Fotos). Gleich daneben die Touristeninformation. Dahinter beginnen die modernen Souks mit einer Reihe von Souvenirgeschäften. Das Yasmina Shopping Center in der Rue Sakka auf vier Etagen inmitten der Medina ist eine gute Adresse mit riesiger Auswahl und Festpreisen. Die Rue de l'indépendance setzt sich fort in der Rue des Tripolitains (arab. Trabelsia), so genannt, weil sie früher von Einwanderern aus Libyen bewohnt war. Dort ist am Place 3 septembre 1934 das Geburtshaus (3) Habib Bourguibas. Das stattliche Gebäude am Durchgang ist sehr gepflegt, trägt aber keine Hinweistafel. Habib Bourguiba Der Vater der Unabhängigkeit wurde am 3. Juli 1903 in der Rue Trabelsia in Monastir als Sohn eines Leutnants in der Armee des Bey geboren. Nach dem Besuch des berühmten Sadiki-Collegs bekam er ein Stipendium in Paris zum Studium der Rechtswissenschaften. Er heiratete eine Französin und kam 1927 nach Tunis zurück. Zunächst ließ er sich als Rechtsanwalt nieder, wechselte aber bald schon ins journalistische Fach und gründete eine eigene Zeitung,

165 Der Sahel von Hammemet nach Gabes L'Action tunisienne. In politischen Artikeln griff er die Destour-Partei an, die in seinen Augen zu traditionalistisch war. Am gründete er deshalb die Neo-Destour, die Tunesien zu einem unabhängigen, modernen, westlich orientierten Land machen sollte. Die Partei fand unter den jungen Intellektuellen sowie in breiten Bevölkerungskreisen rasch zahlreiche Anhänger. "Tunesien von Frankreich befreien oder sterben" war sein Motto. Noch im gleichen Jahr wurde Bourguiba verhaftet und in Verbannung geschickt. Zwar erlangte er 1936 wieder die Freiheit, wurde aber schon 1938 nach blutigen Unruhen erneut verhaftet und eingesperrt, zunächst in Tunesien, dann in Frankreich. Von dort befreiten ihn 1942 die Deutschen, er ging zurück in sein Heimatland. In der Endphase des tunesischen Freiheitskampfes 1952 wird der Kämpfer erneut verhaftet und nach Tabarka deportiert. Aber der Unabhängigkeitswillen des Volkes ist nicht mehr aufzuhalten. Am 20. März 1956 wird der Bardo-Vertrag von 1881 außer Kraft gesetzt und Tunesien erlangt seine Unabhängigkeit. Habib Bourguiba wird mit überwältigender Mehrheit zum Staats- und Ministerpräsidenten gewählt. Ein Jahr später wird der Bey abgesetzt und die Republik ausgerufen. Bourguiba verfolgt eine weitgehend unabhängige Politik, hält jedoch die engen Beziehungen zu Frankreich und zum Westen aufrecht und nimmt im arabisch-israelischen Konflikt eine gemäßigte Position ein. Er führt das Land in kleinen Schritten in die moderne Zeit, gibt den Frauen die Gleichberechtigung und bemüht sich unentwegt um die Ausbildung seiner Landsleute. Er wird wiederholt im Amt bestätigt bzw zum Präsidenten auf Lebenszeit ernannt. Die im Land vorhandenen sozialen Spannungen und Generalstreiks legen sich erst, als 1981 eine Abkehr vom Einparteiensystem stattfindet. Doch mit fortgeschrittenem Alter wird Bourguiba unter dem Einfluss einer schweren Arteriosklerose geistig immer unbeweglicher, und als am 7. November 1987 Zine Al-Abidine Ben Ali überraschend und unblutig den greisen Staatschef absetzt, stößt dieser Schritt auf Erleichterung und große Zustimmung in der Bevölkerung sowie im Ausland. Seitdem lebte er unter Hausarrest in seinem Palast in Monastir bis er am 6. April jährig verstarb. Die Entscheidung der Behörden, für den ehemaligen Präsidenten kein Staatsbegräbnis durchführen zu wollen, löste verbreitet Proteste aus. Die Tunesier sind stolz auf ihren ehemaligen Staatschef Bourguiba", erklärt Sara Ben Achour, Juraprofessorin an der Universität Tunis. "Die Menschen identifizieren sich mit ihm, weil er einen Plan für die Zukunft seines Landes verfolgte und nicht nur die Macht um der Macht willen liebte. Corniche Unterhalb des Ribat führt die palmengesäumte Avenue la Corniche zu der Hotelzone am schmalen Sandstrand. Das Hotel Monastir Beach ist sehr reizvoll unter die Strandpromenade gebaut und ist so das einzige Hotel in Monastir-Stadt direkt am Strand. Zu den winzigen Taubeninseln vor dem Hotel Ribat führt ein Damm. Die Landzunge daneben begrenzt den alten Fischerhafen und trägt einen weißen Marabut, von hier ergibt sich ein guter

166 Der Sahel von Hammemet nach Gabes Blick auf Bucht und Jachthafen. Das futuristisch wirkende Restaurant El Farik im Meer an der äußersten Spitze des Cap bot einst touristische Folklore, ist aber nun zur üblen Bar heruntergekommen. Golf Der anspruchsvolle 18-Loch-Golfplatz Flamingo Golf Course liegt inmitten uralter, Schatten spendender Olivenbäumen 6 km von Monastir. Präzises Spiel ist auf dem 6140 Meter langen PAR 72 Championship-Course gefragt. Wasserhindernisse, Bunker und unregelmäßige Winde erschweren das Spiel. Es stehen fünf Abschläge pro Loch zur Verfügung. Somit hat jeder Golfer die Möglichkeit, den Schwierigkeitsgrad der Runde individuell zu bestimmen. Von den Spielern wird Präzision und Kraft im Wechselspiel gefordert, muss doch oft gegen eine starke Seebrise angekämpft werden. Die langen, üppigen Fairways kreuzen Schluchten, steigen an, fallen ab und sind durchzogen von gut platzierten Wasserhindernissen, die vor den Böschungen und Greens liegen. Gestaltet von dem kalifornischen Architekten Fream vereinigt der Golfplatz Monastir den sehr hohen technischen Standard von internationalen Plätzen mit einem überraschenden Design. Diese Kombination macht die Anlage zu einer der Besten in Nordafrika. Der Platz stellt auch den ambitioniertesten Golfer zufrieden. Der 18-Loch-Golfplatz Palm Link ( befindet sich 12 km von Monastir zwischen Meer und Wüste, erbaut auf einem natürlichen Terrain aus Dünen und Palmen. Die großzügige Übungsanlage bietet alle Möglichkeiten, das Golfspiel zu erlernen. Der Platz ist sehr flach und weitläufig angelegt mit einigen schwierigen Löchern (Wasser und Bunker), aber auch einigen einfachen Birdie -Löchern. Das Club Haus mit seinen großzügig angelegten Terrassen, einem Restaurant und einer Bar bietet eine ideale Möglichkeit zum Ausruhen (zwischen Loch 9 und 10). Mit Schwierigkeitsgraden und Spielmöglichkeiten ganz unterschiedlicher Art ermöglicht er Golfern jeder Kategorie ein Spiel auf deren Niveau. Monastir Infos Telefonvorwahl: 73 Information: ONTT, Quartier Chargua, Tel ONTT, gegenüber Flughafen Skanes, Tel , Fax Selbstversorger: Magasin Générale (5) in der Rue de l'indépendance (Medina) und in der Marina, Monoprix in der Av. H.B., jeweils mit Alkoholverkauf (wegen der vielen Touristen auch am Freitag). Die Markthalle ist an der südlichen Stadtmauer in der Nähe der Kongresshalle und bietet am Vormittag neben Fleisch und Gemüse preiswert frischen Fisch. Freitagnachmittag und Samstagmorgen ist an der Straße nach Kairouan entlang den Eisenbahngleisen ein Gemüse- und Kleidermarkt. Verkehrsverbindung: Der Bahnhof unweit des Bab el-gharbi ist von der Hotelzone mit einer Bimmelbahn zu erreichen. Viermal täglich startet ein Zug nach Tunis (Preis zwischen 5,400 TND und 8,550 TND),

167 Der Sahel von Hammemet nach Gabes Verbindungen in den Süden über Sousse. Die Metro du Sahel startet vom gleichen Bahnhof, zwischen 6 und 19 Uhr geht mehr als stündlich ein Zug nach Sousse mit Halt am Flughafen, Mahdia ist in der gleichen Zeit achtmal zu erreichen, Moknine um und Uhr. Außerdem fahren am Louage-Halteplatz in der Rue Trimeche Wagen in alle Richtungen. Der Gare Routière ist unweit des Bab el-gharbi. Der Flughafen ist bei Skanes 10 km außerhalb, Tel Verbindung nach Monastir, Mahdia und Sousse mit der Metro. Hotels Die Hotels von Monastir liegen meist nicht direkt am schmalen, außerhalb der Saison wenig gepflegten Sandstrand, haben aber den Vorteil, dass Monastir zu Fuß erreicht werden kann. Die Hotelzone von Skanes verfügt über einen schöneren Strand und weitläufige Anlagen, aber der Weg zur Metro ist je nach Lage weit. ** Les Palmiers, direkt neben dem Palast Habib Bourguibas, Tel , Fax Einfache Ferienanlage am Strand von Skanes, etwas isoliert gelegen, ca. 3 km nach Monastir. DZ 31 TND. * Yasmin, Route de la Falaise, Tel Gemütliche maurische Villa 2 km vor der Marina, mit kleinem Garten, netter Empfang, gutes Essen. Durch den Alkoholausschank abends etwas laut. Zum Meer über die Straße, eine Treppe führt die Steilküste hinunter zu einer winzigen Sandbucht. Sauber, 10 Zimmer mit und ohne Bad, DZ 27 TND. Sichere Parkmöglichkeit im Hof. Cap Marina, am Jachthafen, Tel , Fax Die reizvollste Art, in Monastir seine Ferien zu verbringen. Rund um den neuen Jachthafen wurde eine hübsche Siedlung gebaut, die den Eindruck erweckt, in einer kleinen Stadt zu leben, statt in einer Hotelanlage. Und dabei sind die Wohnungen mit Küche, Telefon und Satellitenfernseher nicht teuer, 230 TND pro Woche für ein Zwei-Zimmer-Appartement in der mittleren Saison. Der Hafen, Restaurants und Geschäfte liegen vor der Tür, Stadt und Strand sind nicht weit. *** Esplanade, 21 Av. H.B., neben der Großen Moschee, Tel , Fax Zimmer mit Bad und Balkon, schöne Aussicht, aber sehr heruntergekommen. Monastir Beach, Tel , Fax Raffiniert unter die Strandpromenade gebaut, direkt am schmalen Sandstrand. Restaurant, Bar. Große Zimmer mit funktionierendem Bad, für Leute mit schmalem Budget die witzigste Adresse, DZ 20 TND. Parkmöglichkeit auf der Corniche. *** Ribat, Tel , Fax Das gut eingerichtete Hotel arbeitet vorwiegend mit der Agentur Fram zusammen und hat selten Zimmer frei. VP 41 TND pro Person. Zum schmalen Sandstrand über die Straße, von dort Damm auf die Taubeninseln.

168 Der Sahel von Hammemet nach Gabes **** Habib, Place 3 Août, Tel , Fax Ist vorwiegend von der Agentur Fram belegt. *** El Mezri, Place 3 Août, Tel , Fax , Schöne Lage am Hafen, 1,5 km zur Innenstadt. Corniche Résidence, Place 3 Août, Tel./Fax *** Sidi Mansour, Tel , Fax Zum Strand über die Promenade, 500 m vom Zentrum, klimat. Zimmer, etwas alt, DZ 46 TND. *** Monastir Centre, Av. H.B., Tel , Fax , Das sehr schön eingerichtete Haus hat den Standard von vier Sternen, abträglich ist nur der ungünstige Weg zum Strand (200 m), zur Medina sind es dagegen nur 500 m. 150 klimat. Zimmer, Pool, Hallenbad, Hammam, Sauna, Massage. DZ 52 TND. El Fawz, Av. du 7 Novembre, Tel , Fax Kahla, Av. Taieb M'Hiri, Tel , Fax Sousse Süd Skanes - Monastir: *** Eden Club, Tel , Fax Direkt am Strand. Erstes Hotel nach dem Industriegebiet von Sousse. El Mouradi, Direkt am Strand. ***** Royal Miramar Thalasso, Tel , Fax , E- Mail:

169 Der Sahel von Hammemet nach Gabes. Direkt am Strand, ganz in der Nähe des Golfplatzes Palm Links, je 10 km nach Sousse und Monastir, 6 km zum Flughafen. Mit Pool, Hallenbad, Mini-Club. **** Chiraz Club Calimera, Tel , Fax , Direkt am Strand, all-inclusive. Service, Sauberkeit, Animation sind perfekt. Das Essen ist immer super, ziemlich abwechslungsreich und für jeden Geschmack was dabei. Die Zimmer sind nicht der Hammer, aber wie viel Zeit verbringt man da schon?! **** Club Calimera, Tel , Fax , E- Mail: Direkt am Strand, all-inclusive. ** Tanit Village, Tel , Fax , *** Houda, Tel , Fax , All inclusive, 500 m vom 18-Loch-Golfplatz Palm Links. **** Abou Nawas Monastir Club, Tel , Fax , Am Golfplatz, VP ab 30 TND pro Person. *** Abou Nawas Sunrise, Tel , Fax , All inclusive Bungalowanlage auf 10 ha ca. 300 bis 800 m vom Strand, 8 km von Sousse, 14 km von Monastir. VP 74 TND pro Person. ** Résidence Chems, Tel , Fax Direkt am Strand. *** Garden Beach, Tel , Fax Direkt am Strand. *** Résidence Club Skanes, Tel , Fax Direkt am Strand. *** Liberty, Tel , Fax , Vom Strand durch Uferstraße getrennt, 5 min zum Flughafen. *** Neptunia, Tel , Direkt am Strand, ca. 8 km von Monastir., 10 km von Sousse. Coralia Club, Bungalowanlage in weitläufigem Park direkt am Strand. *** Saadia Club, Tel , Fax , Zum Strand 200 m. *** Sahara Beach, Tel , Fax , Pool, Hallenbad. *** Palm Inn, Tel , Fax Direkt am Strand gegenüber dem Golfplatz mit klimat. Zimmern, Hallenbad, Tennis. **** Skanes El Hana, Tel , Fax , ***** Amir Palace, Tel , Fax ca. 8 km von Monastir., 10 km von Sousse. Dieses dem maurischen Stil nachempfundene

170 Der Sahel von Hammemet nach Gabes Haus liegt direkt in der Bucht von Skanes am langen Sandstrand. Es bietet eine imposante Atriumhalle mit Rezeption, Restaurants, Bar, 2 Tennisplätze, Swimmingpool, Kinderbecken, Sonnenterrasse mit Liegewiese, Hallenbad, Fitnesscenter, Massage, Sauna, Gymnastikraum, Whirlpool. Die 340 komfortablen Zimmer verfügen über Bad/Dusche, sep. WC, Klimaanlage, Sat-TV, Radio, Durchwahltelefon und teilweise mit Balkon. 2 Golfplätze in der Nähe, Diskothek, Mini-Club. All inclusive, sehr empfehlenswert. *** Ruspina, Tel , Fax , Angenehmes Hotel, sehr kinderfreundlich. **** Sol Elite Palm Garden, Tel , Fax In einem Palmenhain am Sandstrand, schöne, klimat. Zimmer. **** Skanes Palace, Tel , Fax **** Occidental Grand Monastir, direkt gegenüber Flughafen. **** Kuriat Palace, Tel , Fax Direkt am Flughafen, dadurch Lärmbelästigung. Moderne und komfortable Anlage der gehobenen Mittelklasse. Elegante Empfangshalle, Restaurants, Bars, weitläufige Gartenanlage mit Swimmingpool, Sonnenterrasse und Liegewiese. Die 219 Zimmer auf 4 Etagen sind geschmackvoll eingerichtet mit Bad/Dusche/WC, Klimaanlage, Radio, Telefon, Sat.-TV, Minibar, Balkon teilweise mit Meerblick. **** Festival, Tel , Fax , Direkt am Flughafen. Mit Hallenbad, schöne Zimmer mit TV. **** Helya, Tel , Fax , Direkt am Flughafen. **** Thalassa, Tel , Fax , In der Nähe der Golfplätze Palm Links und Flamingo. Pool, Hallenbad, Fitnesscenter. **** Skanes Beach, Golf & Leisure Resort, Tel , Fax , Direkt am Strand. 7 km vom Flughafen Monastir, 13 km zur Stadt. **** Golden Beach, Tel , Fax , Direkt am Strand. *** Rosa Beach, Tel , Fax , Direkt am Sandstrand, in Flughafennähe, ca. 5 km von Monastir und ca. 15 km von Sousse entfernt. Süßwasserpool mit separatem Kinderbecken, Sonnenterrasse mit Liegen und Schirmen am Strand und Pool inklusive. Zimmer mit Telefon, Sat-TV, Klimaanlage, Bad oder Dusche/WC, Balkon oder Terrasse. Tischtennis, Minigolf, Bogenschießen und Volleyball inklusive. Tennis (Flutlicht), Billard, Fitnessraum, Massage, Sauna gegen Gebühr. Animation und Abendunterhaltung.

171 Der Sahel von Hammemet nach Gabes Essen und Trinken Monastir ist infolge des Tourismus für tunesische Verhältnisse ein teures Pflaster. Die mit Gabeln ausgezeichneten Restaurants bieten ein gemütliches Intérieur und Alkoholausschank, die einfachen ohne Wein und Klassifizierung aber oft das bessere Essen. Ein Fleischgericht in einem Lokal mit Alkohol kostet ab ca. 10 TND, eine Flasche Wein ab 10 TND. Lokale ohne Alkohollizenz sind gut die Hälfte billiger. In der Marina sind etliche mit Prädikat versehene Lokale, von denen das Marina The Captain (3 Gabeln) am meisten gelobt wird. Es gibt tunesische und internationale Küche, besonders Fischspezialitäten. Hinter der Bourguiba-Moschee bekommt man in dem preiswerten und sauberen El Baraka einen Couscous für 3 TND. Ein guter Italiener ist Chez Piero im Stadtteil Zone Stade, zu erkennen am großen Eiffelturm. Ab Hotel Yasmin Richtung Zentrum kommt man daran vorbei. Hauptroute: Monastir Richtung Mahdia verlassen. Die vierspurige Küstenstraße weiter nach Mahdia ist äußerst verkehrsreich, wo der eine Ort aufhört, beginnt der nächste. Der fruchtbare Boden begünstigt eine intensive Landwirtschaft, daneben gibt es etliche Produktionsbetriebe. Zahlreiche Ruinen zeugen von der Bedeutsamkeit der Region zu römischer Zeit. Es ist ebenso möglich, die Corniche entlang des alten und des modernen Fischerhafens zu fahren, doch sind die Gerüche, nur wenige Kilometer von dem Strandbetrieb entfernt, hier alles andere als angenehm. Nach 8 km liegt Khniss rechts der Straße. KSIBET EL-MEDIOUNI In Ksibet el-mediouni, km 11, ist ein schöner Souk am Donnerstag. Einst war Kairouan die unbestrittene Metropole der Teppichknüpferei, bis vor etwa 40 Jahren eine junge Frau nach Ksibet heiratete und diese Kunst mitbrachte. Heute steht die ganze Stadt unter dem Zeichen der Wollverarbeitung, haben die Teppiche von Ksibet die von Kairouan an Menge und Qualität überrundet, fast jede Haus hat einen Knüpfstuhl. Am Souktag ist von Uhr in einem Gebäude beim Markt eine Teppichversteigerung, zuvor werden die Teppiche geprüft und mit einem Kontrolletikett versehen. Kunden sind die Einkäufer der Teppichhäuser. An den Markttagen sieht man vielfach noch Frauen mit den traditionellen Haiks der Region, schweren Umhängetüchern aus Schafwolle mit mehreren Reihen dicker Wollfransen. Und viele Frauen tragen noch die schweren Fußringe um die Knöchel.

172 Der Sahel von Hammemet nach Gabes LEPTIS MINOR Am Ortseingang von Lamta ist direkt am Meer das Museum inmitten der Ruinenstätte des römischen Leptis Minor, geöffnet 9-13, Uhr. Leptis Minor wurde erstmals im 4. Jh. v. Chr. als befestigte, libyschphönizische Siedlung genannt. Hier ging Hannibal an Land, als er im 2. Punischen Krieg aus Italien zurückkehrte. Im 3. Punischen Krieg auf der Seite Roms gehörte es zu den sieben punischen Städten, die ihre Freiheit bewahrten, seine Bürger bekannten sich 46 v. Chr. als erste zu Caesar. In der Kirchengeschichte wird Leptis von 256 bis 641 erwähnt, ein byzantinischer Kommandant residierte hier. Eine amerikanische Archäologengruppe kümmert sich seit 1991 um die alte Stadt; ein Raum mit römischen, ein zweiter mit punischen Fundstücken - darunter ein Holzsarg mit Skelett - wurden bereits hergerichtet, die Geschichte dokumentiert. Zu Anfang des Geländes die schon freigelegten Thermen mit schönen Mosaiken von Löwe und Tiger, von der einstigen Hafenmole sind noch Reste zu sehen. KSAR HELLAL Mittelpunkt der Textilindustrie ist Ksar Hellal mit Einwohnern. Von Männern werden die buntkarierten Stoffe für die Melias der Berberfrauen gewebt, die jungen Frauen arbeiten in ausländischen Textilfabriken, die ihre Stoffe unter Zollausschluss zu billigen Löhnen nähen lassen. In dieser Stadt wurde 1934 die Neo-Destour-Partei gegründet. Ksar Hellal Infos Telefonvorwahl: 73, Souk, Feste: Souk am Dienstag Hotels El Yamama, Tel , DZ 14 TND. Moknine mit etwa Einwohnern liegt am Rand des gleichnamigen Salzsees und ist für seine Keramiken und seinen Goldschmuck bekannt, der auf einem viereckigen Platz inmitten der Altstadt verkauft wird. Außerhalb des Markttages (Mittwoch) sind die meisten Läden allerdings zu. Das Museum in der ehemaligen Moschee Sidi Bebana aus dem 13. Jh. wurde geschlossen, ein Neubau ist geplant. Teboulba hat ein malerisches Zentrum mit herrlichen Moscheen, der große Fischerhafen liegt 3 km entfernt. In dem Dorf Bekalta führt am Ortsanfang an der Post eine Teerstraße in 6 km zu dem römischen Thapsus, wo Caesar 46 v. Chr. König Juba schlug. Dieser ehemals punische Ort bestand schon seit dem 4. Jh. v. Chr. Die kärglichen Ruinen und die Hafenmole sind in der Nähe des neuen Hafens.

173 Der Sahel von Hammemet nach Gabes Hauptroute: Nach 45 km ist Mahdia erreicht. MAHDIA Die Gouvernoratshauptstadt mit Einwohnern liegt reizvoll auf der felsigen Halbinsel Cap d'afrique am Meer und hat einen bedeutenden Fischerhafen. Die Fangergebnisse werden am Ort zu Konserven verarbeitet. Nur wenige Touristen bleiben in der hübschen Stadt, die Hotelzone liegt an der nördlichen Küste an einem herrlichen Sandstrand. Die malerische Uferstraße führt um den Rand der Landzunge vorbei an Stadtzentrum, Festung und Leuchtturm zu den Hotels. Geschichte Schon die Phönizier erkannten die strategisch günstige Lage und gruben ein Hafenbecken, das noch heute genutzt wird. Weitere Überreste sind jedoch weder aus punischer noch aus römischer Zeit erhalten. Im Jahr 1907 wurde vor der Küste ein 86 v. Chr. gesunkenes römisches Schiff mit Kunstschätzen aus Griechenland gefunden, es ist im Bardo in Tunis ausgestellt. Bedeutung erhielt der Ort erst, als 921 der Fatimide Obayed Allah El Mahdi seine Residenz von Kairouan in die von 912 bis 920 errichtete und nach ihm benannte Stadt verlegte. Auf der Halbinsel lag die riesige, nahezu uneinnehmbare Festung, zur Landseite gesichert mit einer elf Meter dicken Mauer. Nur der ängstliche Pascha, seine Familie und Soldaten hatten Zugang, die Bürger lebten in der westlich gelegenen Vorstadt Souila. Nach dem Weggang der Fatimiden nach Ägypten bekam Mahdia nie mehr einen Rang als Residenzstadt. Im 12. Jh. nahmen die Normannen die Stadt ein, später die Spanier. Unter ihnen verkam Mahdia von einer blühenden Handelsstadt zu einem Gefängnis für spanische Sträflinge. Als die Spanier 1554 abzogen, sprengten sie die Festung, nur wenige Mauern überlebten die totale Zerstörung. Intensive Landwirtschaft und der Ausbau des Hafens für den Export und die Fischerei sorgten später wieder für wirtschaftlichen Aufstieg. Tipps zur Stadtbesichtigung Das Stadtzentrum liegt am Beginn der Halbinsel nicht weit vom modernen Fischerhafen. Der Zugang zur Altstadt führt durch die Skifa El Kahla (d.h. schwarzes Tor), dem einzig verbliebenen Torbau der Stadtmauer. Er wurde erst nach der Zerstörung durch die Spanier mit den alten Steinquadern erbaut, gibt aber mit einer Tiefe von 44 Metern eine Vorstellung von der einstigen Stärke. Vom Dach erschließt sich ein herrlicher Blick über die ganze Halbinsel, doch ist der Aufgang seit einiger Zeit wegen Baufälligkeit gesperrt. Neben der Skifa El Kahla ist das neue Museum (geöffnet Winter 9 16 Uhr, Sommer 9 13, Uhr, 1,100 TND), es präsentiert u. a. ein prächtiges Orpheus-Mosaik (2. Jh.) sowie Münzen und Schmuck aus islamischer Zeit. Gleich hinter dem Tor liegt das Informationsbüro des ONTT. Die Altstadt hat für eine arabische Medina unübliche breite, gerade, gepflasterte Gassen, in der Hauptgasse Rue Obayed Allah el Mahdi sind einige Souvenirgeschäfte, aber

174 Der Sahel von Hammemet nach Gabes auch noch zahlreiche Läden für den Bedarf der Einheimischen. Die Stadt ist für ihre Goldschmiede berühmt. Nur wenig abseits dieser Gasse hört man das Klappern der Webstühle. Noch bekannter sind die hier gefertigten Decken und Stoffe für traditionelle Frauenkleidung. Die Hochzeits-Melias sind aus Seide mit Gold- und Silberfäden. Hierhin verirren sich nur wenige Touristen, die Weber lassen sich gerne über die Schulter schauen und ein Foto ist gegen ein Lächeln und ein Lob ihrer Arbeit möglich. Etwas weiter ist auf dem kleinen, baumbestandenen Platz Du Caire ein lauschiges Straßencafé vor den fayencengeschmückten Toren der Mustapha-Hamza-Moschee. Besonders schön ist der Souk am Freitag. Neben alltäglichen Dingen bietet vor allem der lange Tordurchgang eine Fülle von Schätzen. Frauen verkaufen handgearbeitete kostbare, golddurchwirkte Westen, Kopfhauben, Kleider und Tücher für die traditionelle Hochzeit. In der Gasse hinter dem Torbogen breiten Juweliere auf kleinen Tischen pfundschwere Arm- und Fußringe aus Gold und Silber aus - unverzichtbare Geschenke für die künftige Ehefrau und Vermögensanlage. Die reiche Auswahl zeigt, dass Mahdia kein armer Ort ist. Außerdem werden die in den Werkstätten hergestellten Seidenstoffe, Burnusse und Wolldecken angeboten. Weiter zum Hafen zu ist die ausgedehnte Textilabteilung und der libysche Markt, die Stände werden schon am Vorabend aufgebaut. Direkt am Meer ist die mächtige, in den 60er Jahren nach alten Grundrissen neu erbaute Moschee des Mahdi. Sie hat kein Minarett und wirkt eher wie eine Festung. Zwischen großer Moschee und dem Friedhof ist ein weiteres Museum. Das typisch tunesische Wohnhaus ist original eingerichtet. Es gibt eine deutschsprachige Führung. Vom Hafen aus auf der Uferstraße nach Westen folgt das Bordj El Kebir, wie die Skifa 1595 erbaut. Eine Besichtigung (Winter 9 16 Uhr, Sommer 9-13, Uhr, 1,1 TND) ermöglicht vor allem einen herrlichen Blick auf die Landzunge. Um den Hügel schmiegen sich malerisch die weißen Grabsteine eines islamischen Friedhofs, in der Tiefe sind das alte punische Hafenbecken und spärliche Ruinen zu sehen. Die Straße rund um das Cap führt direkt über den Friedhof. Hotelzone Der Strand von Mahdia beginnt etwa 3 Kilometer außerhalb der Stadt und erstreckt sich über 7 Kilometer in nördlicher Richtung. Der blendend weiße Sand ist sehr fein und bildet teilweise sogar kleinere Dünen. Das Wasser wird nur langsam tief und eignet sich somit hervorragend zum Baden, Schwimmen und Plantschen auch für Familien mit Kindern oder weniger gute Schwimmer. Und richtig voll, wie in anderen Teilen Tunesiens, wird es hier auch zur Hochsaison nicht so dass Mahdia ein idealer Platz für Ruhe und Erholung suchende Gäste ist. Die Unterhaltungs- bzw. Wassersportangebote beschränken sich allerdings zu 100% auf die Hotels, Actionurlauber sollten sich daher Mahdia lieber zweimal überlegen.

175 Der Sahel von Hammemet nach Gabes Durch die hervorragende Anbindung an das tunesische Verkehrsnetz erreichen Sie aber mit der Schnellbahn "Metro du Sahel" in knapp 1 Stunde Monastir und in 1,5 Stunden das nahe gelegene Sousse, Preis hin und zurück pro Person 4,5 TND. Auch fahren zweimal täglich Züge Richtung Tunis, diese Fahrt dauert etwa 4 Stunden. Zu empfehlen ist ein Ausflug nach El Djem, nach Rom und Verona die drittgrößte römische Arena der Welt. Es besteht eine Busverbindung von Mahdia aus, die einfachere Möglichkeit ist jedoch per Taxi und festgelegter Rückfahrt ( Fahrpreis vorher genau aushandeln). Mahdia Infos Telefonvorwahl: 73 Information: ONTT, Rue el Moez, Tel In der Altstadt bei Skifa. Selbstversorger: Magasin Générale in der Av. H.B., Alkohol nur in der Av. Ferhat Hached (Strandpromenade) im kleinen Laden neben Restaurant Lido. Die Markthalle ist am Hafen vor der Großen Moschee. Verkehrsverbindungen: Der Metro-Bahnhof ist am westlichen Ende des Hafens an der Straße nach Sfax, sie fährt nach Sousse und Monastir. Von der Louage-Station direkt gegenüber kann El Djem erreicht werden. Der Busbahnhof ist am Place 1 mai gegenüber der Markthalle. Souk, Feste: Souk am Freitag. Im Juli/August werden die Nächte von Mahdia gefeiert mit Musik, Tanz, Theater- und Filmvorführungen, Festung und Hafen sind illuminiert. Hotels einfache Stadthotels Grand Hotel Panorama, Tel Schönes Haus mit palmenbestandenem Vorgarten, zentral in der Stadt, nur wenige 100 Meter bis zur Skifa. Zimmer mit Balkon und Bad, DZ 18 TND. El Jazira, Rue Ibn el Fourat (unweit der Skifa direkt am Meer). Tel , Fax Einfach, aber beliebt, DZ 11 TND. Rand, Av. Taieb M'Hiri (etwas außerhalb), Tel Für ein einfaches Haus empfehlenswert. DZ 11 TND. * Le Corail, Rue Ali Balhouane, Tel , Fax Sable d'or, 1 km, Tel , Fax Preiswertes, stadtnahes Haus am schönen Sandstrand, das dennoch alles bietet mit maurischem Café, Tennis, Boutiquen. Bungalows mit Terrasse, ruhig gelegen. Strandhotels Alle Hotels liegen direkt am kilometerlangen, flach abfallenden Sandstrand, es gibt noch zahlreiche freie Plätze, die leider nicht sehr gepflegt und mit Algen und Pflanzenresten überhäuft sind. Zum Stadtzentrum sind es 3-7 km, km-angaben wenn bekannt. In der Umgebung gibt es kaum Geschäfte, Cafés oder Restaurants, so dass man immer in die Stadt fahren muss, wenn

176 Der Sahel von Hammemet nach Gabes man etwas außerhalb der Hotelanlage unternehmen möchte. Der Flughafen Monastir liegt 45 km entfernt, Transfer 1 1,5 Stunden. *** Topkapi Beach, 1 km, Tel , Fax Das Topkapi ist das zentrumsnaheste Hotel von einer ganzen Reihe riesiger Hotelanlagen, liegt aber direkt an einer stark befahrenen Hauptstrasse. Es kann nur ca. 150 Gäste aufnehmen und wirkt dadurch sehr familiär. Generell ist das Hotel sehr sauber, dafür dass es schon ein paar Jährchen mehr auf dem Buckel hat! Die Liegen am Strand, die einem direkt zum Platz gebracht werden, kosten 1 Dinar und die Sonnenschirme bzw. Liegeplätze sind kostenlos. *** Sirocco Beach, 2 km, Tel , *** Primasol El Mehdi, 2,5 km, Tel , Fax Kinderfreundliche Ferienanlage mit gepflegter Außenanlage mit Pool und Hallenbad. Die Attraktion des Pools ist die Rutsche,die leider nur für Kinder erlaubt ist. Die Liegen und Auflagen am Pool sind kostenlos und auch während der Ferienzeiten ausreichend vorhanden. Das All-Inclusive Angebot lässt einige Wünsche offen, aber das Essen ist vielseitig und schmackhaft. Die Zimmer wurden täglich gereinigt, inklusive Handtücher und Bettwäsche. Ein sehr gutes Hotel mit toller Animation vor allem für Kinder. Der Strand ist ein Traum in weiß und sehr sauber. In der unmittelbaren Umgebung des Hotels gibt es mehrere kleine Geschäfte und Pizzarias/Cafés. Das Hotel liegt ca 20 Minuten zu Fuß von der Innenstadt entfernt, besonders schön ist der Weg am Strand entlang. *** El Bordj Abou Nawas, Tel , Fax , Clubhotel, schön angelegt, mit Pool und Garten, Schirme am Strand, tolle Wellen, Zimmer maximal über 2 oder 3 Stockwerke um Innengarten verteilt. Jeden Tag Zimmerservice und geputzt. Super Animationsangebot. Absolut leckeres

177 Der Sahel von Hammemet nach Gabes Essen. Diskothek, Swimmingpool und Kinderschwimmbecken, Nautikstation, 7 Tennisplätze davon 1 mit Flutlicht, Mini Golf, Reitschule, Miniclub, Amphitheater mit 450 Plätzen. *** Abou Nawas Cap Mahdia, 4 km, Tel , Fax , Mittelgroße Anlage, mit vielen prächtigen Blumen, Restaurant, Pizzeria, Bar, Schwimmbad, Amphitheater. Planschbecken, Miniclub. Ohne Gebühr: 7 Tennisplätze, Aerobic, Volleyball, Bogenschiessen, Pedalo, Windsurfen, Minigolf. Die Zimmer sind einfach und sympathisch mit Bad/WC, Klimaanlage. Freie Benützung der Liegestühle, Sonnenschirme beim Schwimmbad und am Strand, Badetücher gegen Kaution. **** Riu el Mansour, 3 km, Tel , Fax , Das Hotel ist nicht mehr neu, aber der bauliche Zustand ist hervorragend. Es gibt drei Stockwerke in U-Form, so dass die meisten Zimmer Meerblick besitzen. Das Riu gehört nicht zu den größten Hotels in der Gegend, nach ein paar Tagen kennt man sich vom Sehen, das erzeugt ein Heimgefühl. Viele Gäste älteren Jahrgangs. Pool, Hallenbad, Strand und gesamte Anlage sehr schön und sauber. Essen wird weniger gelobt. 15 Minuten zur Metrostation. **** Thalassa Beach, 3,5 km, Tel , Fax Sehr saubere Hotelanlage! Interieur und äußere Anlagen sehr gepflegt. Die Zimmer sind freundlich, sauber und recht gemütlich eingerichtet. Badetücher, Hallenbad, Sandstrand, Swimmingpool Salzwasser, Swimmingpool Süßwasser. Das Hotel liegt ziemlich weit von Einkaufsmöglichkeiten entfernt. **** Mahdia Beach, 4,5 km, Tel , Fax , Durch ein kleines Tor im Hotelgarten kommt man direkt an den hoteleigenen Strand, der ständig geharkt und in Ordnung gehalten wird. Die riesige Poollandschaft ist für jeden geeignet, leider ist in den Wintermonaten das Wasser kälter als im Meer, aber dann kann man in das Hallenbad ausweichen, welches angenehm warm ist. Großzügige Verteilung von großen Sonnenschirmen und Liegen in der Anlage (Auflagen inkl. / Handtücher gg. Kaution), feinster Sandstrand (wie dunkles Roggenmehl). Die Zimmer sind alle sehr groß, mehr als 25 qm, Bad und WC sind getrennt. Jede Mahlzeit gibt es in Buffetform. Leider gibt es nur sehr wenige Restaurants / Bars in unmittelbarer Nähe des Hotels. ***** Melia El Mouradi, 4,5 km, Tel , , Große, aber übersichtliche Anlage mit 400 Zimmern direkt am sehr schönen weißen Strand, der immer sauber gehalten wird, für Kinder ideal. Rollstuhlfahrer können überall problemlos hinkommen, da das Hotel über Rampen verfügt. Liegen und Sonnenschirme am Strand und Pool in ausreichender Menge. Der riesige Pool wurde jeden Tag gereinigt und die Wasserqualität geprüft. Metrostation 10 Minuten entfernt.

178 Der Sahel von Hammemet nach Gabes *** Cap Serail, 5,5 km, Tel , Fax Familiäres und gepflegtes Hotel mit nur 70 Zimmern inmitten einer kleinen Gartenanlage mit Pool, sep. Kinderbecken und Sonnenterrasse. Das einstöckige Hotel besitzt ein Restaurant, maurisches Cafe, TV-Raum, Pool / Snackbar und einen schönen Spielplatz. Die Zimmer sind freundlich eingerichtet und haben alle Klimaanlage (nur ), Telefon, Bad/WC und Balkon bzw. Terrasse. ***** Vincci Nour, 3,5 km, Tel , Fax Neugebautes riesengroßes Hotel für ca Gäste am Golfplatz. Poollandschaft sehr ansprechend, aber die (kostenlosen) Liegen und Schirme sind nicht ausreichend vorhanden, weder am Pool noch am Strand. Zimmer sehr geräumig und groß, mit Balkon. Essen wird nicht gelobt, insgesamt ist das Hotel unter dem 5-Sterne-Standard. In unmittelbarer Nähe zum Hotel ist eine Metrohaltestelle. Super für Ausflüge nach Sousse. Taxis vor dem Hotel, Preis vorher ausmachen, ca. 2 TND nach Mahdia. ***** Mahdia Palace, 5 km, Tel , Fax , Neu erbautes, ruhiges und großzügig gestaltetes Hotel nahe am Strand und unweit von der Altstadt von Mahdia. Stilvolle Anlage mit Wellness-Beautycenter direkt am Strand. Das Essen wird nicht gelobt, vor allem von All-inclusive wird abgeraten. Das Mahdia Palace liegt in der Touristikzone von Mahdia, wo sich einige Hotels aneinander reihen. Dies ist für die abendliche Unterhaltung ganz angenehm, denn man kann (bis auf die all-inclusive Hotels) in jedes Hotel gehen. Sonstige Unterhaltungsmöglichkeiten nicht vorhanden! **** Iberostar el Fatimi, 6 km, Tel , Fax , Das Essen ist super und das Buffet riesig. Die Gartenanlage ist stets sauber und gepflegt. Der Pool ist zum Schwimmen sehr gut geeignet. Überall werden Sie freundlich begrüßt vom Dienstmädchen über die Kellner bis zu den Animateuren. Wer auf Sport und Action steht ist hier genau richtig. Es ist aber auch ein schöner Ort für Leute, die zum Beispiel bei einer erholsamen Massage abschalten wollen. Im Winter geschlossen. Gegenüber dem Hotel befindet sich ein kleines " Einkaufszentrum" mit Souvenirläden, Bank, Supermarkt und Restaurant, ansonsten sehr karge Gegend. Ca. 15 min vom Hotel entfernt findet sich eine Metrostation. **** Magic Life Mahdia, 5,5 km, Tel , Fax Tolles Animationsprogramm. Bei Interesse kann man ununterbrochen beschäftigt bleiben. Abends gibt es professionelle und täglich wechselnde Shows. Die Zimmer sind spartanisch aber zweckmäßig eingerichtet. All-inclusive ist gut organisiert, es gibt immer überall Getränke und zu den vorgesehenen Zeiten Snacks, Mitternachtsbuffet etc. Schöne Poolanlage, trotz Hochsaison kein Problem, auch morgens um 9 oder 10 Uhr noch Liegen und Auflagen zu bekommen. *** Thapsus, 7 km, Tel , Fax , Schöne Hotelanlage mit eigenen kleinen Zoo, für Pferdefreunde ist der

179 Der Sahel von Hammemet nach Gabes Reitstall gleich neben dem Hotel. Das Hotel verfügt über All-inclusive oder Halbpension, die Zimmer sind sehr schön, mit TV, und Klimaanlage. Hallenbad, Swimmingpool Salzwasser, Swimmingpool Süßwasser. Camping Jugendherberge: Im Maison des Jeunes, 150 m vom Hafen. Résidence & Camping El Kahena, N E , Tel Von der Küstenstraße Madhia/Sfax bis zum Abzweig Hzag, dann bis zum Strand und rechts. Der Platz ist traumhaft gelegen, direkt am Meer. Kleines Hotel mit Campingplatz gleich am Meer. Der Betreiber Herr Ismail Omrane und sein Personal ist sehr freundlich. Es gibt WIFI und auf Wunsch warme Duschen im Hotel. Essen sehr gut, Sauberkeit der Anlage sowie Toiletten und Duschen alles nur bestens. 9 TND für 2 Personen und LKW. Ausflug: Nur 15 km südlich liegt Salakta, mit einen traumhaften Strand fast wie in der Karibik: hellgrünes Wasser, sehr flach, daher ideal für Kinder, total sauber und keine Touristen. Es gibt dort auch unterirdische Katakomben. 7: Sousse El Djem Sfax - Gabes km: Rund 270 Straße: Über die P 1 Zeit: 1 Tag Höhepunkte: Das Kolosseum in El Djem Hauptroute: Zwischen Sousse und M'Saken ist durchgehende Bebauung und viel Verkehr, doch dann folgt eine gute, zweispurige, von Alleebäumen beschattete Straße mit geringer Besiedelung. Schon lange vor dem Ziel taucht auf der weiten, mit Olivenplantagen bewachsenen Ebene ein ockerfarbiger Klotz auf, ein Amphitheater aus römischer Zeit. EL DJEM El Djem, das nach 60 km bescheiden zu Füßen des Monumentalbaus liegt, hat heute etwa Einwohner und lässt nicht die Vorstellung zu, dass seine Bewohner jemals das gewaltige Theater füllen konnten. Im Juni nutzt man die alten Mauern für ein sehenswertes Folklore-Festival, am Montag findet in den Gassen vor den Arkaden ein malerischer Wochenmarkt statt. El Djem Infos Telefonvorwahl: 73 Verkehrsverbindungen: Anschluss an die Bahnlinie Tunis - Gabes, vom Gare routière Busse und Louages nach Sousse, Mahdia und Sfax.

180 Der Sahel von Hammemet nach Gabes Souk, Feste: Montag Souk. Hotels *Julius, Av. Taieb M'Hiri, am Ortseingang von Sousse, Tel , Fax Nettes Haus mit Innenhof, großer Parkplatz, DZ 13 TND. Stellmöglichkeit auf Parkplatz vor Kolosseum, N E (2019) RÖMISCHES KOLOSSEUM Geöffnet täglich im Winter Uhr, Sommer Uhr, 12 TND. Ticket gilt auch für Museum. Thysdrus, wie die Stadt damals hieß, produzierte das kostbare Olivenöl für Rom, das zur Ernährung, als Brennstoff für die Öllampen und zur Seifenherstellung gebraucht wurde. Schon zu punischer Zeit besiedelt, erreichte Thysdrus zur Römerzeit eine Einwohnerzahl von bis , noch weit jenseits der heutigen Stadtgrenze stieß man auf Überreste von Straßen, die mit prächtigen Villen gesäumt waren. Das Amphitheater wurde erst um 200 n. Chr. begonnen und sollte mit den ungeheuren Ausmaßen den Reichtum der Stadt darstellen. Die Einwohner rebellierten 238 n. Chr. gegen die Einführung einer Olivenölsteuer, die ihnen nach dem Tod des aus Afrika stammenden Kaisers Alexander Severus auferlegt werden sollte, und riefen den 80jährigen Proconsul Gordianus zum Kaiser aus. Doch das Heer marschierte gegen Thysdrus und zerstörte die Stadt, der Wohlstand schwand, der Bürgerkrieg dauerte noch bis zum Jahr 253. Kahina - die Berberkönigin Als die Araber im 7. Jh. auf nordafrikanisches Gebiet eindrangen, um die Lehre Mohammeds mit Waffengewalt zu verkünden, wurden sie von den eingesessenen Berbern nicht gerade mit offenen Armen aufgenommen. Doch die Uneinigkeit und Rivalität der Stämme untereinander begünstigte die Araber. Einzig Damia, die Königin des kabylischen Stammes der Djoraoua, der zum Judentum übergetreten war, verstand es der Legende nach meisterhaft, die Stämme zu versöhnen und gemeinsam gegen die Eindringlinge vorzugehen. Die von ihren Anhängern Kahina - die Prophetin - genannte Damia schlug 688 das Heer Hassan ben Nomans vernichtend. Doch gleich darauf gab es wieder Querelen, die Hassan durch einen von Kahina an Sohnes Statt angenommenen jungen Araber hinterbracht wurden. Hassan verstärkte seine Truppe und erschien 693 vor dem damals uneinnehmbaren Kolosseum, in dem sich Kahina mit dem Rest ihrer Leute verschanzt hatte. Sie starb in einer offenen Entscheidungsschlacht den Heldentod, der arabischen Islamisierung war damit das letzte Hindernis genommen. Das Amphitheater ist mit einer Länge von 148 Metern das viertgrößte Kolosseum der römischen Welt und bot Zuschauern Platz, die sich an den

181 Der Sahel von Hammemet nach Gabes grausamen Kämpfen um Leben und Tod ergötzten. Die breiten Sandstein- Mauern zwischen den Arkaden bewirken den wuchtigen Gesamteindruck. Der Boden unter der ellipsenförmigen Arena ist von zwei sich im rechten Winkel schneidenden Gängen sowie von gewölbten Räumen durchzogen, die zur Unterbringung von wilden Tieren und den zum Tod Verurteilten dienten. Im 7. Jh., als die arabischen Eroberer ins Land drängten, wurde das Gebäude von den Berberstämmen als Festung genutzt, aus dieser Zeit ist besonders Kahina bekannt, die sagenhafte Königin eines Kabylenstammes, die entschlossen gegen die Araber kämpfte ließ Bey Mohammed eine Bresche in die Außenmauer sprengen, da Nomaden und Bauern sich jedes Mal in dem alten Gemäuer verschanzten, wenn die unermesslich hohen Steuern eingetrieben werden sollten. Zum Bau der neuen Siedlung verwendeten die Einwohner einen Teil der Quadern und sorgten so für noch größere Zerstörung, doch wurden in jüngster Zeit umfangreiche Restaurierungsarbeiten vorgenommen. Meist früh am Morgen laden Unmengen von Bussen Touristenscharen aus, die eine Besichtigung nicht zum reinen Vergnügen machen. Zum Archäologisches Museum (geöffnet wie Kolosseum, gleiches Ticket) vom Amphitheater aus zum Platz mit der Uhr, dort rechts auf die Straße nach Sfax. Ausgestellt sind Skulpturen und andere Funde aus Thysdrus, die schönsten Stücke befinden sich jedoch im Bardo. Auf dem Gelände hinter dem Museum wird die alte römische Stadt ausgegraben, das Gelände ist nur auf Nachfrage zu besichtigen. Freigelegt wurden bisher Grundmauern von drei Villen. Hauptroute: Die 64 km von El Djem nach Sfax führen zunächst vorbei an einem Salzsumpf, dann beginnt das weite Olivenanbaugebiet des südlichen Sahel. SFAX Die Gouvernoratshauptstadt ist mit Einwohnern zweitgrößte Stadt des Landes mit Universität und wichtiger Industriestandort im Mittelpunkt des Olivenanbaues. Die Früchte der gut acht Millionen Bäume im Umland werden in den über 400 Ölmühlen weiter verarbeitet, an der Olivenbörse verkauft und zu einem großen Teil exportiert. Doch wachsen in den fruchtbaren Gärten vor der Stadt auch viele andere Obst- und Gemüsesorten, und jeder bessergestellte Sfaxi hat neben der Stadtwohnung ein Landhaus inmitten seiner Gärten. Es gibt viele Wohlhabende in der Stadt, die ihren Reichtum nach außen jedoch nicht zeigen. Von Metlaoui werden per Bahn Phosphate herantransportiert, die in zwei Fabriken verarbeitet und in dem bedeutenden Hafen verschifft werden. Chemiebetriebe, die Fischfangflotte und Konservenfabriken bieten weitere wichtige Arbeitsplätze und ziehen die Landbevölkerung an.

182 Der Sahel von Hammemet nach Gabes Geschichte Sfax wurde im 9. Jh. an der Stelle des unbedeutenden römischen Taparura gegründet und erlebte schon bald aufgrund der großen Nachfrage nach Olivenöl eine Blütezeit. Dem wurde durch die Verwüstungen der Beni Hillal- Nomaden ein Ende gesetzt, später fielen die Normannen ein. Unter den Almohaden erholte sich die Stadt wieder, wurde aber 1881 bei der Eroberung durch die Franzosen sowie im 2. Weltkrieg schwer geschädigt. Die Medina blieb von diesen Angriffen zum Glück weitgehend verschont. Tipps zur Stadtbesichtigung Medina Krass ist der Gegensatz zwischen der modernen, zur Protektoratszeit entstandenen Neustadt mit Banken, guten Hotels, schicken Cafés und breiten Boulevards und der traditionellen, rechteckig umwallten Medina mit ihren engen Handwerkergassen, versteckten Palästen und Moscheen. Auf dem breiten Boulevard Ferhat Hached kommt der Autofahrer direkt zur Kasbah an der westlichen Ecke der Medina. Sie wurde im 17. Jh. von den Türken zur Verstärkung der aghlabidischen Stadtmauer aus dem 9. Jh. gebaut und dient heute als Freilichtbühne beim Internationalen Festival von Sfax. Dort beginnt die Hauptverkehrsader, die vierspurige Avenue Ali Belhaouane. Am Ende, vor dem Bordj Ennar aus dem 12. Jh., ist ein bewachter, gebührenpflichtiger Parkplatz, der sich gut als Ausgangspunkt für eine Stadtbesichtigung eignet. Haupteingang zur Altstadt ist das 1306 errichtete Bab Diwan. Es wurde im 2. Weltkrieg völlig zerstört, aber originalgetreu wieder aufgebaut. Gleich in der ersten Straße rechts sind mehrere einfache Hotels und billige Restaurants. Geradeaus führt die Rue Mongi Slim von Süd nach Nord quer durch die Medina. Über die dritte Seitenstraße rechts, die Rue de la Driba, gelangt man zum Volkskundemuseum in dem Palast Dar Djellouli ( Uhr, 1,1 TND + 1 TND für Foto) aus dem 17. Jh. Zu sehen sind die Inneneinrichtung eines vornehmen Hauses und alte Kleidungsstücke. Die kleine Rue de la Grande Mosquée führt parallel zur Mongi Slim zur Großen Moschee, die aus der Gründungszeit der arabischen Stadt stammt und eine genaue Kopie der Kairouaner Okba-Moschee darstellte, später aber mehrfach umgebaut wurde. Der Gebetsaal ist mit Säulen des antiken Taparura geschmückt, ein Besuch ist nicht möglich. Dann folgt der Souk des Etoffes, die einzige touristische Straße der Altstadt. Die Rue des Teinturiers als Fortsetzung endet am Bab Djebli, dort ist links noch vor der Stadtmauer die kleine Zaouia Abd el Kader mit einem prächtigen Eingangsportal, auch sie nicht zu betreten. Jenseits der Mauern schließt sich die große Markthalle mit dem Fischmarkt an. Jeden Morgen werden hier die reichhaltigen Fänge der Fischer versteigert. Gegenüber ist die neue Moschee. Neustadt Gegenüber dem Bab Diwan führt die Avenue Hedi Chaker direkt zum Platz der Republik, dem Herzen der modernen Neustadt. Dort ist in einem der

183 Der Sahel von Hammemet nach Gabes wenigen aus der Kolonialzeit erhaltenen Gebäude die Municipalité, in deren Erdgeschoss ein Stadtmuseum mit archäologischen Funden aus der Umgebung eingerichtet wurde. Am Abend sind die Straßencafés der weitläufigen Alleen gut besucht. Archäologisches Museum, , Uhr, 1,1 TND + 1 TND für Fotos. Hafen Sehenswert ist der neue, moderne Fischer- und Industriehafen, in dessen Umgebung ein großer libyscher Souk die Einwohner mit allen denkbaren westlichen Waren vom Werkzeug über Autoersatzteile bis hin zum Kinder- Überraschungs-Ei versorgt. Der Staat duldet diesen zollfreien Handel, um die Arbeitslosigkeit des Landes nicht noch zu vergrößern. Markenzigaretten kosten dort nur die Hälfte. Die Kerkennah-Fähre startet vom alten Fischerhafen, der vom Place de la République über die Avenue Habib Bourguiba und dann links über die Rue Haffouz zu erreichen ist. Dort ist eine zweite, kleinere Markthalle mit Fischverkauf. Sfax Infos Telefonvorwahl: 74 Information: ONTT, Chott El Kreknah, Tel , Selbstversorger: Modernes Monoprix-Warenhaus in der Av. Hedi Chaker (Neustadt), dort alkoholische Getränke. Markthalle am Ende der Medina außerhalb der Stadtmauer. Verkehrsverbindungen: Der Flughafen ist 8 km außerhalb an der Straße nach Gafsa. Bahn, Busse und Sammeltaxis halten die Verbindung zu allen Landesteilen. Der Louageplatz liegt vor der Stadtmauer in der Nähe des Bab Diwan. Der Bahnhof ist am Ende der Av. H.B., schräg gegenüber der SNT-Busbahnhof, ein zweiter Gare Routière ist unweit des Bab Djebli. Souk, Feste: Internationales Festival im Juli. Hotels **** Abou Nawas Sfax, Av. H.B., Tel , Fax , Klimatisierte Zimmer mit allem Komfort, Pool, Nightclub, zentral. DZ 135 TND. **** Syphax, Rte de la Soukra, Tel , Fax Außerhalb der Innenstadt. DZ 65 TND. *** Les Oliviers, Av. Habib Thameur, Tel Das Haus von 1923 ist immer noch empfehlenswert, Zimmer mit Bad, Pool. DZ 32 TND. *** El Andalous, Av. des Martyrs, Tel , Fax DZ 42 TND. *** Les Arcades, Tel , Fax ** Mondial, 46, Av. Habib Maazoun, Tel Zentral in der Neustadt. DZ 27 TND.

184 Der Sahel von Hammemet nach Gabes ** Thyna, Tel , Fax ** Donia, Route de l'aérodrome, Tel , Fax Das "Donja" ist leicht zu finden, wenn man von Bir Ali Ben Kalifa kommt, liegt es direkt an der Einfallstraße links. Kein Parkplatz, aber Fahrzeuge können direkt vor dem Hotel an der Straße sicher stehen. Mäßiges Essen. * La Colisée, Rue Taieb M'hiri, Tel , Fax Zentral in der Neustadt, klimatisiert. DZ 25 TND. * Amin, Av. Majida Boulila, Tel , Fax De la Paix, 17, Rue Alexandre Dumas, Tel Alexandre, Rue Alexandre Dumas, Tel Ruhig, Restaurant, sauber, große Zimmer mit Bad, DZ 20 TND. Maghreb, Rue Borj Ennar (Medina), Tel Einfache Zimmer mit Waschbecken, Sammeldusche. Die Bettwäsche ist nicht sehr sauber, die Zimmer sind hellhörig, aber ganz hübsch. DZ 8 TND. Im Zimmer bereit stehen hier die traditionellen Kabkab, hohe Holzsandalen, die es nur in Sfax schon seit frühester Zeit gibt. Besbes, Rue Borj Ennar (Medina), Tel Habib, Rue Borj Ennar (Medina), Tel El Mokhtar, Rue Borj Ennar (Medina), Tel Ennasr, 100, Rue des Notaires, Tel Erst 1992 eröffnet. Camping Jugendherberge: Route de l'aérodrome (Straße nach Gafsa),. N E , Tel Auf dem Gelände der Jugendherberge kann man geschützt campieren. Für Ausflüge in die Medina sehr geeignet. Zu Fuß oder Taxistand gleich bei der Herberge. WC und Duschen der Herberge können benutzt werden. Sauber. Essen und Trinken *** Le Corail. Gediegenes, klimatisiertes Restaurant, die Küchenaktivität und Sauberkeit kann über Monitore im Lokal eingesehen werden. Freundliche Bedienung und Stimmung. Fisch und Fleischgerichte tunesischer und internationaler Art, faire Preise, große Portionen. Am Hafen ist das Restaurant La Sirene, ein zwar einfaches, bei den Einwohnern jedoch recht beliebtes Fischrestaurant, das Alkohol ausschenkt. Eines der besten tunesischen Restaurants ist das L'Olivier in der Rue Habib Maazoun. Ausflüge Vor der Stadt bieten zwei Hügel eine herrliche Aussicht auf die Olivenhaine und die Stadt, ein eigenes Fahrzeug ist jedoch notwendig. Auf der P 81 nach

185 Der Sahel von Hammemet nach Gabes Kairouan liegt nach 17 km ein 113 m hoher Hügel mit einem minarettähnlichen Aussichtsturm. Der zweite ist der bei km 15 an der P 13 nach Sbeitla liegende, noch höhere Felsen "Signal de Cheridi" mit einem kleinen Pavillon. Kerkennah-Inseln - Die Abfahrtsstelle der Fähre ist im alten Fischerhafen nahe dem Zentrum, dazu am Bahnhof vorbei in die nächste Straße rechts. Tickets für Autofahrer direkt bei der Einfahrt. Personen 600 Millimes, Fahrzeuge 4 TND. Die Fähre startet ab Sfax 9.45, 11.45, 14.45, Uhr, ab Kerkennah 6.00, 8.45, 12.45, Uhr (im Sommer häufiger) und befördert auch Fahrzeuge, Fahrzeit 75 Minuten. Es gibt leider viel zu wenige Fähren, so dass man damit rechnen muss, mehrere Schiffe abzuwarten, bis man einen Platz bekommt. Selbstversorger decken sich besser vorher in Sfax ein. KERKENNAH-INSELN Das reizvolle Archipel, das vor zehntausend Jahren einmal Teil des Festlandes war, besteht aus den durch einen Damm verbundenen, bewohnten Inseln Chergui (d.h. die Westliche) und Gharbi (d.h. die Östliche) sowie fünf kleinen, unbewohnten Inseln. Die höchste Erhebung hat nur 12 Meter. Sowohl Punier als auch Römer kannten die Inselgruppe, der geschlagene Hannibal wählte die seinerzeit Cercina und Cercinitis genannten Eilande zu seinem Verbannungsort. Der Name kommt von der Sirene Circe, die hier der Sage nach Ulysses eingesperrt hat, weil sie es nicht ertragen konnte, einen so stattlichen Mann ziehen zu lassen. Damals gab es eine später zerstörte Brücke als Verbindung landeten die Spanier mit vierhundert Mann auf Kerkennah, um einen Ausgangspunkt zur Eroberung von Djerba einzurichten, ihre Basis war die alte Festung von Elhassar. Im örtlichen Dialekt haben sich aus dieser Zeit noch viele spanische Ausdrücke erhalten. Antike Überreste finden sich nicht mehr. Die etwa Bewohner des trockenen, kargen Archipels leben hauptsächlich vom Fischfang mit Hilfe von Charfia-Fallen. Charfias werden aus Palmenzweigen hergestellt, die in V-Form oder pfeilförmig angeordnet werden. Die Reihen der Zweige sind Pfade, denen die Fische folgen und die in Drinas enden. Drinas sind Käfige, aus denen die Fische nicht mehr herauskommen. Mit dieser Methode wird der Fisch lebend gefangen und kann so sehr frisch und schmackhaft gegessen werden. Die vielen Dattelpalmen tragen infolge der hohen Luftfeuchtigkeit keine oder nur minderwertige Früchte, die Palmwedel werden zur Herstellung von Fischreusen verwendet. Die Insel Kerkennah besteht aus einer Gruppe kleiner Dörfer. Die größten sind Remla - etwa 10 Autominuten entfernt von der Hotelzone am Strand Sidi Fredj-, Mellita und El-Attaya. Kerkennah ist für seine Volksmusik bekannt. Seit Hunderten von Jahren feiern die Kerkennians ihre Hochzeiten und religiöse Zeremonien mit Trommeln und hölzernen Flöten. Volksmusikgruppen bestehen aus fünf Männern, die Querflöten aus Olivenholz spielen, große hölzerne Trommeln und kleine

186 Der Sahel von Hammemet nach Gabes Trommeln aus Keramik. Die Künstler tragen weiße und rote Kostüme mit vielen Bändern und Streifen. Ein Teil der Bewohner wünscht sich sehnlich die antike Brückenverbindung mit Sfax wieder zu erbauen, um der etwas verschlafenen Insel einen wirtschaftlichen Aufschwung zu ermöglichen. Vor allem im Winter bei schlechtem Wetter kann die Fähre nicht auslaufen und die Bewohner sind vom Festland abgeschnitten. Es gibt aber ebenso viele Gegner dieses Projekt, die die Zerstörung und Verschmutzung der Landschaft befürchten. In der Zwischenzeit haben die Inseln jedoch unter Abwanderung zu leiden. Ein Ferienaufenthalt ist - bedingt durch nur einige kleine Hotels - zum Glück noch ruhig und erholsam, nur ein englisches und ein holländisches Unternehmen bringen wenige Pauschaltouristen. Die Sandstrände sind besonders bei Tauchern beliebt, das Meer ist so seicht, dass das klare, unverschmutzte Wasser noch hundert Meter vom Ufer entfernt nur bis unterhalb der Taille reicht. Gegen eine Gebühr ist es möglich, die Fischer auf einer Fahrt zu begleiten. Vom Fährhafen Sidi Youssef im Südwesten von Gharbi bringt ein Bus die Reisenden zu den verschiedenen Dörfern, ein Hotelbus bedient den Ferienkomplex von Sidi Fredj bei Ouled Kacem. Wildes Campen ist verboten. Kerkennah Infos Telefonvorwahl: 74 Krankenhaus: Es gibt ein Hospital in Remla, Tel Souk, Feste: "La Sirene" (Fest der Meerjungfrau) wird zwischen der letzten Juliwoche und der ersten Augustwoche gefeiert. Die Feierlichkeiten bestehen aus Musikaufführungen, Spielen und Sport-Wettbewerben. Gelegentlich treten tunesische oder ausländische Künstler auf. Am letzten Tag marschiert ein Festzug durch die Hauptstraße von Remla. Das "Octopus"-Fest (Fest des Tintenfisches) findet am letzten Wochenende im März statt und dauert drei Tage. Es wird zum Ende der Fangsaison für Tintenfische abgehalten, in der Hoffnung auf eine gute nächste Saison. Es ist hauptsächlich eine Angelegenheit der Fischer, bei der sie Erfahrungen austauschen und Ihre Anliegen dem Bürgermeister vortragen. Auch bei diesem Fest wird am letzten Tag eine Parade abgehalten. Hotels am Strand von Sidi Fredj: ** Farhat, Tel , Fax Geräumige Zimmer mit Bad in Bungalows. Mit Pool, Tennis, Fahrradverleih, Nachtclub. DZ 34 TND. Das Haus wird seit einigen Jahren renoviert und soll laut Auskunft vom Juli 2003 immer noch eine Baustelle sein. ** Grand Hotel, Tel , Fax , Schöne, große Zimmer mit Bad, Pool, Tennis, Surfen. DZ 36 TND. Vor allem englische Gäste. Wird sehr gut von Gästen bewertet (2003), nettes Personal, gutes Essen.

187 Der Sahel von Hammemet nach Gabes Cercina, Tel , Fax Kleine, einfache Zimmer und Bungalows mit Bad, preiswert. Gute Küche. DZ 22 TND. Stellmöglichkeit auf der Wiese des Hotels. El Jazira, Tel DZ 14 TND. El Kastil, Tel Einfache Hütten ohne fließend Wasser, gutes, preiswertes Restaurant. DZ 16 TND. Jugendherberge: Die Einrichtung wurde 1988 gebaut, gilt als eine der besten Jugendherbergen in Tunesien und ist eine gute Adresse für Leute, die planen, für eine längere Zeit in Kerkennah zu bleiben. Gepflegt und sauber. Ruhig gelegen zwischen Remla und Kellabine nahe am Strand. Tel Stellmöglichkeit gleich am Hafen Sidi Youssef, N E (2019) Hauptroute: Weiter auf der P 1 Richtung Gabes, lebhafter Verkehr. RUINENSTÄTTE THAENAE Nach Verlassen der Stadt erinnert ein Kriegsgräberfriedhof wieder einmal daran, dass im 2. Weltkrieg die alliierten Truppen in Tunesien gekämpft haben. Bei km 11, im Pinienwald nach den letzten Häusern der Vorstädte, erhebt sich an der Küste der Leuchtturm von Thyna. Dort lag in der Antike die wichtige punische Hafenstadt Thaenae, die später von Massinissa annektiert wurde. Nach dem 3. Punischen Krieg endete hier am Meer der eigens gezogene Grenzgraben zwischen dem numidischen Reich und der römischen Provinz Africa, bis die Römer auch Numidien übernahmen und den Hafen ausbauten. Zur Ruinenstätte nach dem Leuchtturm rechts abbiegen. Das Gelände ist Militärgebiet, fotografieren streng verboten. Zum Meer hin liegt ein Thermenkomplex mit drei mosaikverzierten Becken. Teile von Häusern, Zisternen und eines Dionysostempels wurden freigelegt, im Pferdestall wurde eine leider zerbrochene Pferdefigur aus Marmor gefunden. Die zum Teil gut erhaltenen Bodenmosaiken sind zum Schutz mit Sand abgedeckt, sollen aber später zu besichtigen sein. Teilweise wurden die römischen Mosaike von den Byzantinern mit neuen Bildern überlagert. Das Gelände ist frei zugänglich. Kurz nach Nakta, 25 km nach Sfax, geht eine Straße in 5 km zum Plage de Chaffar, dem beliebten Badestrand der Bewohner von Sfax, die dort schöne Sommerhäuser errichtet haben. MAHARES Der Fischerort Mahares liegt bei km 33 direkt am Meer, hat jedoch keinen Sandstrand. Der langgezogene Straßenort veranstaltet jährlich im August ein

188 Der Sahel von Hammemet nach Gabes Festival der Bildhauerkunst, viele der Skulpturen sind an der Uferpromenade ausgestellt wurde mit dem Bau eines SOS-Kinderdorfes begonnen, das aus 10 Familienhäusern, einem 3-gruppigen Kindergarten und einem Verwaltungsgebäude besteht. Die ersten Familien mit vorerst 21 Kindern zogen im April 2000 ein. Ein Museum befasst sich mit den Kampfhandlungen in Tunesien im 2. Weltkrieg unter besonderer Berücksichtigung der Mareth- Linie und den Kämpfen zwischen den Alliierten(Montgomery) und den Deutschen/Italienern unter Rommel, die im Zeitraum 16. bis 28. März 1943 dort stattfanden. Das Museum wird von der tunesischen Armee betrieben/ unterhalten und ist täglich (außer Montag) von bis Uhr geöffnet. Mahares Infos Telefonvorwahl: 77. Souk, Feste: Festival der Bildhauerkunst im August. Hotels ** Tamaris, Av. H.B., Tel , Fax Links der Hauptstraße in Strandnähe. Sehr hübsches Hotel mit Pool. **Marzoug, Tel , Fax DZ 24 TND. Trotz der 2 Sterne recht einfach. Younga, Av. H.B., Tel DZ 12 TND. Links der Hauptstraße in Strandnähe. Stellmöglichkeit am Strand, N E (2019) Hauptroute: Weiter geht es vorbei an endlosen Olivenhainen. Bei km 44 weist das Schild "Younga" auf eine Piste, die in 3,5 km zu einer aghlabidischen Festung auf byzantinischen Grundmauern führt. Km 81 km Skhirat. Bei km 105 wird Akarit passiert, ein wichtiger Kampfplatz des 2. Weltkrieges. SKHIRAT Skhirat erlangt besondere Bedeutung als Ölausfuhrhafen, zu dem eine Pipeline saharisches Öl über viele 100 km heranschafft. Skhirat Infos Telefonvorwahl: 74 Hotels ** Bab Essahra, Tel./Fax

189 Der Sahel von Hammemet nach Gabes Möglichkeit der Übernachtung im Hafengelände oder auf der Anhöhe darüber. 100 m von der Garde National entfernt (die auch möchte, dass man sich mit dem Pass dort anmeldet). Möglichkeit, Wasser zu tanken. Hauptroute: Für Teppichliebhaber ganz besonders zu empfehlen ist bei km 120 ein Abstecher nach Oudref, bevor nach weiteren 16 km Gabes erreicht wird. OUDREF ist mit seinen Einwohnern ist auf den ersten Blick ein unscheinbarer Ort. Aber seine Entwicklung in den letzten Jahren ist typisch für die Aufwärtsentwicklung des jungen tunesischen Staates. Noch zur Kolonialzeit Marktzentrum eines Beduinenstammes mit wenigen festen Häusern, haben heute die meisten Einwohner mittleren Alters eine solide Ausbildung genossen und arbeiten in qualifizierten Berufen. Viele neue, von außen unscheinbare Häuser entstanden, innen aber modern mit Küche und Bad ausgestattet. Die Frauen sind berühmt für ihre handgewebten Mergoum-Teppiche. Der Oudref-Teppich, auch Oudref-Mergoum genannt, ist eine spezielle Variante des Mergoum und wie andere Mergoum aus reiner Kurzhaar Schurwolle handgewoben. Die traditionellen Oudref haben dreieckige und rhomboide Motive, wie sie von den Kelim bekannt sind. Eine berühmte Variante ist der Teppich Jendar, der auch typische Motive aus dem Süden Tunesiens enthält. Die feine Ausführung Ghani wird durch die Verwendung von mindestens drei Farben gekennzeichnet, was ihr eine reichere Textur verleiht. Nahezu jede Frau übt diese Heimarbeit aus, deren Kenntnis von der Mutter auf die Tochter vererbt wird. Während früher als "Diplom" für die Heiratsfähigkeit der jungen Mädchen vor allem die Kunst des Mergoumwebens gefragt war, suchen die jungen Männer heute eine Braut, die noch dazu einen Beruf ausübt. Genau wie in Europa arbeiten die meisten Ehefrauen in Büros, Schulen oder Krankenhäusern und kümmern sich nebenbei um Haushalt und Familie, tatkräftig unterstützt von ihren Männern. Bemerkenswert für einen Ort so weit im Süden. Doch auch die berufstätigen Frauen sitzen jede freie Minute am Webstuhl. Die Société de Tapis (8-12, Uhr) kümmert sich um den Verkauf der Teppiche, die mit einem Kontrolletikett versehen werden. Angeschlossen ist eine große Spinnerei, die Wolle auch in andere Landesteile verkauft. Jedes Jahr Ende Juli findet das Festival der Mergoum-Teppiche statt. In der Grundschule werden die besten Arbeiten ausgestellt, die Muster erklärt und der Webstuhl vorgeführt, aber auch die Tradition des Stammes gezeigt, z.b. der Ablauf einer Hochzeit. Für die Weberinnen sind diese zehn Tage ein besonderes Fest, ist es doch die einzige freie Zeit des Jahres. Zur Genossenschaft an der Tankstelle am Ortseingang rechts abbiegen. Auskunft gibt auch der Beauftragte für das Festival, Zribi Fakhri, bei der Municipalité. Wer schon einmal in einem Teppichladen über Preise verhandelt

190 Der Sahel von Hammemet nach Gabes hat, wird erstaunt sein, wie preiswert hier Teppiche und die schönen Satteldecken angeboten werden, man rechnet mit etwa 32 TND pro qm. Oudref Infos Telefonvorwahl: 78 Souk, Feste: Souk am Samstag, Festival der Mergoum-Teppiche Ende Juli. Unterkunft nur im nahen Gabes. GABES Diese einzige Meeresoase Nordafrikas mit rund einer halben Million Dattelpalmen gibt einen ersten Vorgeschmack auf den großen Süden mit seiner Wüste, den Salzseen und Palmenhainen und ist eine Zwischenstation wert. Die Stadteinfahrt ist gesäumt von Verkaufsständen mit Datteln, Keramik und Korbwaren. Durch das feuchte Meeresklima ist die Qualität der Datteln nicht so gut wie z.b. in dem heißen Tozeur. In den Gärten wird daher unter dem schattenspendenden Dach der Palmen eine Vielzahl von Obstsorten angebaut sowie Gemüse, Tabak und ein wenig Wein. Für den organisierten Tourismus ist Gabes mehr eine Etappenstation, eine Kutschfahrt durch die Oase gehört zu jeder Rundreise. Lakhmi - Wein aus Palmsaft Eine Spezialität der Palmenoase Gabes ist der Lakhmi. Alten oder zu eng stehenden Palmen schlägt man die Krone ab und befestigt Gefäße am oberen Stammende, um die austretende Flüssigkeit aufzufangen. Zunächst treten pro Tag 2-3 Liter aus, dann aber bis zu 10 Liter, bis die Palme nach etwa drei Monaten tot ist. Der Geschmack ist ähnlich wie Federweißer, zunächst süßlich, später vergoren mehr herb und alkoholhaltig. Die Wirkung ist ebenso durchschlagend. Die Verkaufsstände am Straßenrand vor Gabes bieten den süßen, frisch gewonnenen Palmsaft an, das schon gegorene, alkoholhaltige Getränk zu verkaufen ist ihnen verboten. Die früher bis ans Meer reichenden Palmengärten sind heute von Bauten etwas zurückgedrängt worden, im Vorort Gannouche, einst ein Oasenbauerndorf, fristen die Bäume ein kümmerliches Dasein aufgrund der Nähe des Zementwerkes, das ungeheure Mengen Staub in die Luft pustet und den Himmel verdüstert. Zwischen Gabes und Gannouche ist ein bedeutendes Industriezentrum entstanden, das ein Baden in der einst reizvollen Meeresbucht unmöglich macht. Geschichte Die günstige Lage am Meer zwischen Wüste und Steppe erkannten schon die Phönizier, die Römer bauten den Karawanenknotenpunkt als Tacapae weiter aus. Der aus dem 6. Jh. bekannte Namen Gadabis zeigt Verwandtschaft mit dem heutigen Gabes. Die gute Verkehrslage brachte jedoch auch Räuber und

191 Der Sahel von Hammemet nach Gabes Eroberer mit sich, so dass aus dieser Zeit keine Bauwerke erhalten sind. Im 7. Jh. kam Sidi Boulbaba, der Barbier Mohammeds, an diesen Ort. Er baute eine Moschee und gilt als Begründer der heutigen Stadt. Im zweiten Weltkrieg wurde die von Deutschen und Italienern besetzte Stadt von den Alliierten heftig bombardiert und stark zerstört. Einen regelrechten Aufschwung erlebte Gabes nach dem Krieg durch die Ansiedlung von Industriebetrieben (Chemie, Phosphatverarbeitung, Zementwerk, Raffinerie) und hat heute gut Einwohner. Die Stadt ist vom Palmenhain durch das breite Oued Gabes getrennt, das bei Regenfällen bedeutendes Hochwasser führen kann und schon schwere Schäden verursachte. Deshalb hat man 1969 einen Kanal gebaut, der das Wasser unter Umgehung des Ortes direkt zum Meer ableitet. Tipps zur Stadtbesichtigung Von Norden her ist am Ortsanfang auf der linken Seite die Station für die Pferdekutschen, mit denen man eine Oasenrundfahrt machen kann. An der Station beginnt geradeaus die Avenue Ferhat Hached, eine der beiden Hauptgeschäftsstraßen. Links parallel dazu verläuft die Avenue Habib Bourguiba, an deren Beginn auf der linken Seite ein kleiner Souk mit Gewürzen, Datteln, Früchten und Flechtwaren ist. Dort an der Agil-Tankstelle links ab kommt man nach wenigen 100 Metern zu der Jugendherberge mit Campingplatz. In der Avenue Ferhat Hached gegenüber dem großen Gebäude der Post ist ein ONAT-Artisanat. In der Avenue Habib Bourguiba folgen mehrere preiswerte Hotels, die Post, Banken und Restaurants. Am Ende, dem Place de la Libération, mündet die Avenue Ferhat Hached ein, ferner der Boulevard Mohammed Ali. Dort sind die beiden Hotels Atlantic und Nejib, ein schönes Gartencafé und das Syndicat d'initiative. Noch etwas vorher, in einem Verbindungsweg der Straßen, ist das reizende, mit Kacheln verzierte maurische Café El Chicha. Nach Vereinigung der drei Straßen in die Avenue Habib Thameur führt diese zum Fischerhafen und danebenliegenden Sandstrand. Das ehemalige Casino am Strand wird heute als maurisches Café genutzt. Dort sind die beiden einzigen Strandhotels der Stadt, die aber vorwiegend als Rundreisequartier genutzt werden. Gabes ist schon wegen seiner Industriezone als längerfristiger Aufenthaltsort nicht geeignet. An der Straße nach Matmata ist das kleine Volkskundemuseum für traditionelle Kleidungsstücke und Gegenstände des täglichen Lebens, die Anfahrt ist gut beschildert, Winter Uhr, Sommer 8-12, Uhr, 1,1 TND, 1 TND Fotos. Das Museum ist in einer ehemaligen Medersa, d. h. eine Schule zum Studium des Koran, untergebracht, erbaut im Jahr 1692 durch Mohammed Bey. In den ehemaligen Schülerklausuren hat man einen Rundkurs zu den Schaustücken gebildet. Nebenan ist das Grab von Sidi Boulbaba, dem Freund und Barbier Mohammeds, der um 680 an diesen Ort kam und die erste Moschee erbaute. Er gilt somit als Begründer des islamischen Gabes. Der Innenhof des Gebäudes ist frei zugänglich, ein Blick in die Gebetsräume

192 Der Sahel von Hammemet nach Gabes gestattet. Die Moschee Sidi Boulbaba auf der gegenüberliegenden Seite ist dagegen wie üblich für Nicht-Muslime geschlossen. Oasenrundfahrt Schön und erholsam im Gegensatz zur belebten Stadt ist eine Fahrt mit der Pferdekutsche in die blühenden Oasengärten. Vor allem in das 4 km außerhalb gelegene Chenini, das unter seinen schattigen Palmen das Hotel Chela-Club birgt. Am Ortseingang von Gabes stehen auf der linken Seite Kaleschen. Eine gut einstündige Fahrt nach Chenini im Wagen für bis zu vier Personen kostet 10 Dinar, wenn man mehr verlangt, weisen Sie daraufhin, dass es vom Tourismusbüro kontrollierte Festpreise gibt. Die Fahrt ist auch mit dem eigenen Wagen möglich, der Weg in die Oase beginnt rechts vorbei an der neuen Busstation. Pferdeäpfel zeigen die Route des touristischen Rundkurses. Nach dem Busbahnhof rechts den Weg in die Oase einschlagen. Gleich danach kommt eine Gabelung, rechts ab. Nach 2 km erneut Gabelung, diesmal links weiter. Nach 500 m kommt man nach Chenini. Der Name ist übrigens nicht zufällig gleichlautend mit dem südlich von Tataouine gelegenen Berberdorf. Vor vielen hundert Jahren war ein Teil der dortigen Einwohner in die fruchtbare Oase ausgewandert. In der Dorfmitte rechts abbiegen. Am weißen Marabut vorbei geht es wieder in die Oase und bald darauf zum Café des Cascades, schön schattig unter Palmen. Danach folgt ein nur 2,35 m hoher Torbogen. Wenig danach - an der Gabelung rechts halten - folgt ein großer, von Souvenirständen flankierter Parkplatz, Ziel jeder Oasenrundfahrt. Dort ist ein kleiner Zoo mit Krokodilfarm sowie einigen anderen Tieren, natürlich auch Schlangen und Skorpionen. Die kümmerlichen Steinbrocken vor der Zisterne nebenan weisen darauf hin, dass hier schon zur römischen Zeit ein Damm Wasser zur Bewässerung der Oase staute. Von hier führen Wege in die Palmengärten, viel frequentiert von Reisegruppen, doch ist es für den Einzeltourist sicher schöner, etwas abseits seinen eigenen Weg zu finden. Wer mit Ruhe durch den schattigen Hain schlendert, kann leicht eine Einladung zu einem Tee in den Gärten erhalten und das gerade reife Obst kosten. Vielleicht haben Sie sogar Glück und ein Oasenbauer lädt Sie ein, vom Lakhmi, dem Palmenwein, zu probieren. Vom Parkplatz weiter auf der Straße kommt man wieder nach Chenini. Wenn man an der Abzweigung links fährt, dann am Rondell rechts dem Wegweiser Hotel Chela Club folgt, ist nach 1 km ein kleiner Parkplatz, von dem man einen hübschen Blick in die tiefer liegende Oase hat. Kurz danach das sehr attraktiv und ruhig unter Palmen liegende Hotel. Auch von dort sind erholsame Spaziergänge in die Gärten möglich. In der Nähe des Hotels sind noch zahlreiche Bunker und Kommandostände aus dem zweiten Weltkrieg. Wieder zurück nach Chenini, an der Abzweigung geradeaus folgt ein Rondell, dort rechts in die Gärten. In dem kleinen Dorf danach am Stopschild rechts kommt man wieder durch den Palmenhain und zum Ausgangspunkt der Tour am Busbahnhof.

193 Der Sahel von Hammemet nach Gabes Gabes Infos Telefonvorwahl: 75 Information: ONTT, Place de la Libération, Tel Selbstversorger: Marktviertel am Beginn der Av. H.B., Magasin Générale in der Av. Bechir Jazira und Mongi Slim, dort wird kein Alkohol verkauft, aber in der Av. H.B. nicht weit vom Hotel Tacapes in der Epicerie ist ein kleiner Weinladen. Verkehrsverbindungen: Gabes ist Endpunkt der von Tunis kommenden Bahnlinie und hat so gute Verbindung. Busse fahren vom neuen Gare routière am Ortsanfang nach Tunis, Tataouine, Medenine und Tozeur. Die Louage-Station liegt an der Durchgangsstraße P 1. Siebenmal täglich fährt ein Bus nach Matmata. Souk, Feste: täglich Souk. Hotels *** Oasis, 159, Bd. Ferhat Hached, Tel , Fax Am Sandstrand, DZ 36 TND. *** Chems, neben Oasis, Tel , Fax , Sandstrand, DZ 36 TND. ** Nejib, Av. H.B., Tel Die Fenster zur gegenüberliegenden Kaserne sind mit Hinweisen verklebt, dass Fotografieren nicht gestattet ist. ** Anis, Av. Slaheddine Ayoubi, Tel , Fax ** El Manara, Av. Abou El Kacem Chebbi, Tel , Fax ** Tacapes, Av. H.B., Tel * Atlantic, Am Ende der Av. H.B., Tel , Tel Stilvolles Haus aus der Kolonialzeit, schöne Terrasse, Restaurant, Bar. Netter Empfang, empfehlenswert. DZ 23 TND. Hier hat General Rommel während des Krieges gewohnt. Kilani, Av. H.B., Tel DZ mit Bad 10 TND. Empfehlenswert für Reisende mit wenig Geld. Regina, Av. H.B., Tel DZ mit Bad, 14 TND. Empfehlenswert. Chela Club, Oase Chenini, Tel , Fax Bungalows mit Bad inmitten eines blühenden Gartens im ruhigen, schattigen Palmenhain, preiswert, sehr empfehlenswert. Leider unfreundliches Personal und schlechtes Essen. DZ 24 TND. Camping Campingplatz und Jugendherberge in der Rue de l'oasis. In der Avenue Habib Bourguiba ist beim Souk eine Agil-Tankstelle. Links ab kommt man

194 Der Sahel von Hammemet nach Gabes nach wenigen 100 Metern zu der Jugendherberge mit Campingplatz (N E ). Schlechte Sanitäranlagen. Am Strand von Gabes gute Möglichkeit zum freien Stehen: Abzweig von der Hauptstraße Gabes - Medenine bei N , E Essen und Trinken Gegenüber dem Hotel Nejib sind die recht vornehmen und entsprechend teuren Restaurants El Mazar (2 Gabeln) und L'Oasis (1 Gabel) mit Alkoholausschank. Preiswerter und ebenfalls gemütlich ist das Restaurant Du Pacha in der Avenue Ferhat Hached, das Alkohol ausschenkt. Sehr preiswert, dabei nett und gemütlich ist La grande Bouffe in der Av. H.B. Ausflug nach Matmata Eine Fahrt zu dem Berberdorf Matmata, dessen Bewohner noch in Wohnhöhlen, den sogenannten Troglodyten, leben, sollte auf keinen Fall versäumt werden. Die gute Asphaltstraße C 107 führt in 43 km dorthin, sie beginnt in Gabes am Rondell am Ortsanfang. Nach 25 km erreicht man Matmata Nouvelle, das Dorf wurde von der Regierung angelegt, um die Bewohner aus den Wohnhöhlen herauszuholen in moderne Häuser mit Wasser und Stromanschluss. Hier noch einmal volltanken, denn im alten Dorf (siehe Route 22) gibt es keine Tankstelle, dort beginnen die Pisten nach Beni Kheddache, Ksar Rhilane und Douz, für die ein großer Treibstoffvorrat notwendig ist. Einige Kilometer vor Erreichen des Bergdorfes ist am linken Straßenrand die Wohnhöhle einer Berberfamilie, die schon seit vielen Jahren ihre Räume Reisegruppen zur Besichtigung freigibt. Ihre Fotos findet man in vielen Prospekten und Zeitungsberichten. Sogar der Hund hat seine eigene Höhle. Man sagt, dass es die Familie inzwischen durch die vielen Touristen zu einem solchen Reichtum gebracht hat, dass in einer etwas versteckten Höhle ein Mercedes steht.

195 Djerba DJERBA Die 5 km vor dem Festland in der Bucht von Gabes gelegene und mit 514 qkm größte Insel Nordafrikas ist neben Hammamet und Sousse das dritte Zentrum des tunesischen Tourismus. Die Verbindung zum Land wird durch die Fähre bei Djorf, den Damm von El Kantara sowie den Flughafen bei Houmt Souk ermöglicht. Ein breiter Sandstrand, wenig Niederschläge und milde Winter sowie komfortable Hotels ziehen Fremde, vor allem Deutsche, in Massen an und veranlassen die Souvenirhändler zu einem babylonischen Sprachgewirr. Mit intuitiver Sicherheit erkennen sie die Nationalität des Besuchers und sprechen ihn in seiner Muttersprache an. Ruhe, Abgeschiedenheit und Ursprünglichkeit sind höchstens noch an der unbebauten Nordküste zu finden. Die flache Insel bietet eine reizvolle Landschaft, im Innern dominieren Ackerbau und Olivenhaine, an der Küste Dattelpalmen. Der Djerbi hat einen ausgesprochenen Sinn für Schönheit, wie man schon an den zahlreichen Villen sieht, die verstreut auf der Insel in großen, blumengeschmückten Gärten stehen. Wer außer einem Badeaufenthalt noch die Möglichkeit zu interessanten Ausflügen ins Land wünscht, hat mit Djerba einen günstigen Standort gewählt, das reizvolle Dahar-Bergland mit seinen Höhlenwohnungen, die althergebrachten Getreidespeicher von Medenine und Umgebung, der sagenumwobene Salzsee Chott-el-Djerid sowie das unermessliche Sandmeer des Erg Oriental sind in Ein- oder Mehrtagesausflügen zu erreichen. Djerba bezeichnet sich gerne als die homerische Insel der Lotos-Esser, die Odysseus auf seiner Irrfahrt erreichte. Sicher ist, dass schon die Phönizier Handelsstützpunkte errichteten und Hannibal nach dem 2. Punischen Krieg auf die Insel verbannt wurde. Die Römer schließlich gründeten den Ort Meninx an der Stelle des heutigen El Kantara, bauten den Hafen aus und schütteten den 7 km langen Damm zum Festland auf, der Meeresspiegel lag zu dieser Zeit eineinhalb Meter unter heutigem Niveau. Karawanen aus dem inneren Afrika brachten Gold und Elfenbein zur Verschiffung, der Sklavenhandel blühte. Damit machte der Einfall der Vandalen im 5. Jh. ein vorläufiges Ende, in der Folge erlebte das Eiland viele Eroberer und war im 15./16. Jh. in der Hand türkischer Piraten. Bekannt wurde der Korsarenführer Dragut, der sich grausame Schlachten mit den Spaniern lieferte. Im Zuge des französischen Protektorats gerät auch Djerba 1881 unter Kolonialherrschaft. Die selbstbewussten Bewohner haben sich durch die Jahrhunderte hindurch von den Leuten des Festlandes abgegrenzt und bildeten einen Hort für kleinere Religionsgemeinschaften. Schon seit dem 6. Jh. v. Chr. gab es eine jüdische Gemeinde, die sich in Hara Seghira und Hara Kebira (das kleine und das große Getto) zusammenfand. Neben dem Handel lebte sie vor allem von der Schmuckherstellung. Mit der Gründung des Staates Israel wanderten die meisten Juden aus, heute bewahrt nur noch eine Minderheit die Synagoge und richtet Ende Mai ein bedeutendes Pilgerfest aus, zu dem Glaubensbrüder aus

196 Djerba ganz Nordafrika kommen. Heute leben etwa 2000 Juden in Tunesien, vor 40 Jahren waren es noch Während auf dem Festland der sunnitische Islam dominiert, gibt es auf Djerba eine Gruppe von Ibaditen, die sich im 7. Jh. als dritte Gruppe neben den Sunniten und den Schiiten aufgrund von Streitigkeiten über die Nachfolge des Propheten abspalteten und auf der Insel einen Zufluchtsort fanden. Heute gibt es nur noch unter den algerischen Mozabiten und in Oman wenige Anhänger dieser Glaubensrichtung. Als Wohnform wählten die berberisch sprechenden Inselbewohner Einzelgehöfte, Menzel genannt, die inmitten weiter Gärten liegen, da eine Befestigung wegen der Insellage nicht notwendig war. Diese Farmen werden durch Opuntienhecken abgegrenzt, das notwendige Wasser durch Ziehbrunnen beschafft. Kleine Siedlungen - abgesehen von den jüdischen Dörfern - entstanden lediglich um die beiden Häfen Houmt Souk und Adjim bzw. um die für die Versorgung und den Handel wichtigen Wochenmarktplätze Midoun, El May und Mahboubine. So ist es zu erklären, dass die ganze Insel übersät ist mit einer Vielzahl kleiner, weißer, kuppelgekrönter Moscheen. Ibaditische Gotteshäuser sind an dem fehlenden bzw. vierkantigen Minarett zu erkennen, maliktitische Minarette laufen spitz zu. Aufgrund des Wassermangels konnte die Insel nicht alle Bewohner ernähren, so dass schon seit Jahrhunderten viele Djerbi die Heimat verlassen, sich im Norden und im Ausland - vorwiegend als Händler - niederlassen und im Alter wohlhabend zurückkehren. Heute leben etwa Menschen auf Djerba, das Hotelpersonal stammt häufig vom Festland. Ebenfalls von dort kommt das Trinkwasser für die so zahlreich entstandenen Hotels. Über den Damm bei El Kantara verlaufen breite Rohre zur Deckung des erhöhten Wasserbedarfs. Auf der ganzen Insel gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h. 8: Gabes Houmt Souk km: Rund 120 Straße: Über die P 1, Autofähre Zeit: 2 Stunden, evtl. Wartezeit an der Fähre Höhepunkte: Römerstadt Gightis Hauptroute: Die P1 ist in gutem Zustand, hat aber als direkte Verbindung zum Grenzübergang nach Libyen viel Verkehr. Zunächst sind am Straßenrand noch zahlreiche Korbwaren- und Keramikverkaufsstände. Nach 34 km folgt Mareth.

197 Djerba MARETH Das Straßendorf Mareth hat mehrere Tankstellen, Werkstätten und Restaurants. Hinter diesem Ort hatten die Franzosen nach dem 1. Weltkrieg die sog. Mareth-Stellung errichtet, eine Bunkerlinie zwischen Meer und Matmata- Gebirge. Sie diente als Bollwerk gegen Angriffe der Libyen unter Kontrolle haltenden Italiener. Hierhin zog sich Rommel 1943 bei seinem Rückmarsch von El Alamein zurück und kämpfte verzweifelt gegen die übermächtigen Briten. Mareth wurde infolge der Kämpfe stark zerstört. Das "Rommel- Museum", Musée de la ligne de Mareth, südlich von Mareth erinnert an diese Schlacht mit einer eindrucksvollen Ausstellung. In der Nähe des Museums existieren noch alte Feldbefestigungen und Grabenanlagen. Diese wurden aber bereits 1938 durch Franzosen gegen die italienischen Truppen in Libyen angelegt. Hauptroute: Bei km 40 zweigt von der P 1 eine schmale Teerstraße nach Djerba ab, der Wegweiser ist nur von der anderen Seite aus lesbar. Der Weg führt durch einsame Wüstensteppe mit Streusiedlungen und erreicht nach 90 km den Fährhafen Djorf. GIGHTIS Vor der Überfahrt lässt sich allerdings noch eine Ruinenstätte besichtigen. Von Djorf aus führt eine Straße in 19 km zu den Ruinen von Gightis. Wenn man von Medenine aus nach Djerba fährt, liegt das Ruinengelände direkt am Weg. Die von Medenine kommende C 108 umgeht den Fischerort Bou Grara, eine kleine Straße führt zum Hafen. An dieser Stelle zweigt ein Feldweg Richtung Meer ab, gleich dahinter liegen die Ruinen. Das Gelände ist nicht eingezäunt, doch ein Wächter kassiert den Eintrittspreis, 1,1 TND + 1 TND für die Fotoerlaubnis. In der Nähe des Meeres steht eine nette Palmengruppe, bei der sich campen lässt. Zum Baden ist der verschlickte Strand allerdings nicht geeignet. Der geschützte Hafenplatz war bereits den Phöniziern bekannt und fiel nach dem Untergang Karthagos an Massinissa. Die römische Periode ab 46 v. Chr. brachte einen Aufschwung aufgrund des Olivenanbaus. Gightis wurde beim Einfall der Vandalen zerstört und erlangte nie mehr Bedeutung. Die bescheidenen Überreste haben nicht die Ausdehnung eines Dougga, doch die schöne Lage am Hang über dem Meer lohnt einen Ausflug. Gleich zu Beginn Reste der Thermen mit der Palästra. Am besten erhalten ist das plattenbedeckte Forum aus der Zeit Hadrians, dessen Nordseite mit Tempeln bestanden war. Alle Fundstücke von Bedeutung sowie ein Modell der Stadtanlage werden im Bardo gezeigt. Autofähre nach Djerba Die Fähre nach Adjim verkehrt zwischen 6.30 und 21 Uhr jede halbe Stunde, in der Nacht in längeren Abständen. Die Überfahrt dauert 12 Minuten und

198 Djerba kostet pro Fahrzeug 1,1 D, Personen fahren kostenlos. In der Saison sind alle vier Fähren eingesetzt, trotzdem kann es zu langen Warteschlangen kommen. An der Anlegestelle sind ein kleines Restaurant mit einfachen Zimmern und etliche Erfrischungsstände. Sowohl hier wie im gegenüberliegenden Adjim warten Louages auf Fahrgäste. ADJIM das phönizische Tippasa - der Ankunftshafen auf Djerba, ist ein kleines Fischerdorf, das für seine Schwammtaucher bekannt ist, die minutenlang unter Wasser bleiben können. Doch werden die Schwämme, die in den Läden der Insel angeboten werden, heutzutage immer weniger. Markt am Mittwoch Auch hier wurden Teile der Star Wars-Filme gedreht, die Film-Cantina findet sich in der Avenue Aboul Kacem Chebi in einem Wohnbezirk südlich der Hauptstraße (N , E ). Weitere Orte an der Piste nach Houmt Souk. Von Adjim führt die Asphaltstraße C 116 in 20 km nach Houmt Souk, viel schöner ist jedoch eine Fahrt entlang der wenig besuchten Westküste, die bei gutem Wetter für Pkw problemlos ist (Nach Osten geht entlang des unbebauten Strandes von Sidi Djemour eine sehr schöne Piste zu dem kleinen Töpferdorf Guellala). Hauptroute: Dazu in Adjim links auf die Piste nach Bordj Jiliji abbiegen. Der Weg ist oft sehr holprig, geht aber direkt an dem bildschönen, blaugrünen Meer entlang, von Palmen gesäumt. Es gibt herrliche Badeplätze am Felsstrand, die wilde, einsame Küste ist zum freien Campen gut geeignet. An dieser Piste liegen zwei Star Wars locations, hier die Koordinaten: Ben Kenobi's Haus: N , E Anchorhead: N , E Es könnte sich evtl. um den Marabut Sidi Djemour handeln, habe das aber nicht nachgeprüft. Nach 4 km liegt der weiße Marabut Sidi Djemour malerisch auf den Klippen, davor eine kleine Sandbucht. Nach insgesamt 106 km trifft man auf eine Teerstraße, weiter geradeaus geht es zum Bordj Jiliji mit einem Leuchtturm, Fort aus dem 18. Jh. und Fischerhafen. Die Piste führt weiter nach Houmt Souk, jetzt nicht mehr am Meer entlang. Kurz vor dem Ort ist leider eine hässliche Müllkippe. Nach 116 km ist die Inselhauptstadt erreicht. HOUMT SOUK Schon die Römer erkannten die günstige Lage des Hafens und nannten den Platz Girba, daraus leitet sich das heutige Djerba ab. Im Jahr 1284 errichtete König Jaime I von Aragonien die Festung. Schauerliche Bedeutung erhielt Girba um 1550, als der Korsarenführer Dragut das Fort verstärkte, um sich gegen die Angriffe der Spanier besser verteidigen zu können nahmen die Spanier das Fort dennoch ein, wurden aber auf dem Rückweg von Dragut angegriffen. Er tötete Mann und schloss die restlichen in der

199 Djerba Festung ein. Als sie sich schließlich ergaben, wurden alle geköpft und die Knochen und Schädel zur Abschreckung zu einer Pyramide aufgerichtet. Erst 1837 wurde das schauerliche Mahnmal auf Druck der europäischen Konsuln durch den steinernen Obelisk Bordj El Rouss ersetzt. Heute erleben die etwa Einwohner von Houmt Souk die friedliche Invasion der Urlauber. Die malerischen, weißgetünchten Gassen und die gedeckten Souks mit ihren unzähligen Teppich-, Schmuck- und Kaftanläden ergeben das orientalische Flair, das der Tourist sucht, blumenbepflanzte Plätze mit einladenden Straßencafés verlocken zu einer Rast. Im kleinen Fischerhafen liegen Berge von Tonkrügen zum Fang von Tintenfischen, die man in netten Restaurants essen kann. Am Vormittag werden auf einem kleinen, ummauerten Platz in der Markthalle die Fänge der Fischer versteigert, ein sehenswertes Spektakel. Djerba mit seinem geschützten Hafen war einst eine wichtige Station für Karawanenkaufleute, davon zeugen noch die vielen vorhandenen Karawansereien oder Foundouks, die es in Houmt Souk gibt. Es waren Herbergen, in denen früher ganze Karawanen abstiegen. In den unteren Räumen um einen arkadengeschmückten Innenhof konnten Tiere und Waren untergebracht werden, die oberen, recht einfachen Zimmer beherbergten die Kaufleute. Einige davon dienen heute Handwerkern als Werkstätten oder werden zu Wohnzwecken genutzt, andere hat man renoviert und ihrer eigentlichen Funktion als Gasthof wieder zugeführt. Wer nicht direkt am Strand wohnen möchte, hat in einem solchen alten Foundouk eine originelle und preiswerte Übernachtungsmöglichkeit. Der Inselhauptort ist für einen Badeaufenthalt weniger geeignet, der nächste Strand liegt 10 km entfernt. Stadtrundgang Hauptader ist die Avenue Habib Bourguiba mit Banken, Post und Touristeninformation. Östlich davon beginnen die kleinen Soukgassen, die immer wieder von hübschen Plätzen mit Straßencafés unterbrochen werden. Am Tage strömen die Touristen durch diese mit Kunsthandwerkläden gepflasterten Straßen, doch am Abend sind die Einwohner unter sich. Dann sind die Cafés dicht besetzt von Männern, die Karten oder Domino spielen, dazu Tee oder Kaffee trinken. Das urtümliche, geruhsame Houmt Souk existiert noch. Nur wenig abseits der Hauptrouten sind stille Nebenstraßen, in denen Handwerker ihrer Arbeit nachgehen, Geschäfte den Bedarf der Einheimischen decken. Die jüdische Tradition der Schmuckherstellung wird von den Muselmanen aufrecht erhalten, zahlreiche Silber- und Goldschmiede bieten die Erzeugnisse ihrer Arbeit an. Schön ist ein Bummel durch die blumengeschmückten Gassen der Altstadt mit ihren kleinen Plätzen und Cafés. Dabei entdeckt man auch die zu Hotels umgebauten Foundouks. Bei einem davon, dem Hotel Marhala, liegt auf der Rückseite der kleine Platz d'algerie. Dort steht die Türkenmoschee aus dem 17. Jh. mit ihrem kleinen, runden Minarett und einer mit zahlreichen Kuppeln gedeckten Gebetshalle. Wer genau hinschaut, kann von diesem Platz die

200 Djerba spitzen Türme der katholischen Kirche erkennen, die einst von den Franzosen gebaut wurde. Das Innere wurde zu einem Sportstudio umfunktioniert, ein Teil ist bewohnt, doch in einem Raum finden Sonn- und Feiertags um 10 Uhr Gottesdienste für die Touristen statt. Gegenüber dieser Kirche ist der Laden eines der Originale von Houmt Souk. Hachemi Missaoui in seinem Fil d'or verkauft handgewebte Decken, die in sechs Werkstätten gefertigt werden. Wer sich ein bisschen Zeit nimmt, kann herrliche Geschichten aus alter Zeit hören, das Geschäft hatte schon sein Vater, Großvater und Urgroßvater. Er selbst war 25 Jahre im Dienst der Polizei. Schade nur, dass keiner seiner Söhne Interesse für das Geschäft hat, so wird dieser originelle Laden einst nicht mehr sein oder zu einem der üblichen Touristenläden umgewandelt werden. An der Ecke vor der Kirche ist ein Wasserpfeifengroßhandel, erkennbar an den vielen vor der Tür hängenden Mundstücken. Nur einen Steinwurf entfernt ist das Hotel Arisha in einer alten Karawanserei. Wenn man die Altstadtgassen vorbei am Restaurant du Sud verlässt, kommt man zu einem kleinen Platz mit Taxistation. Dort ist links ein traditionelles maurisches Bad, vormittags für Männer, nachmittags für Frauen. Im Gebäude dahinter ist die Zaouia Sidi Brahim aus dem 17. Jh., deren Kuppel mit grünen Schindeln gedeckt ist. Am Ende des Platzes die Fremdenmoschee, das viereckige Minarett mit Koransuren verziert. Einen Besuch wert ist das Volkskundemuseum in der Avenue Abdelhamid El Cadhi, 9-12, Uhr, Fr. geschl., 2,1 D, Foto 1 TND. In den mit bemalten Holzkuppeln geschmückten Räumen der Zaouia Koubt El Khial werden traditionelle Kleidungsstücke der Insel, jüdischer Schmuck und Tonwaren gezeigt. Montag und Donnerstag wird auf den Plätzen der Innenstadt ein Markt abgehalten, der allerdings nicht sehr ursprünglich ist. An diesen Tagen wird lediglich in der Markthalle am Beginn der Avenue Bourguiba mehr als sonst Obst, Gemüse, Gewürze und Fleisch verkauft. Ansonsten breiten Händler ihre typischen Angebote für Touristen aus, Teppiche, Keramik- und Lederwaren, Kamele und T-Shirts, als gäbe es nicht schon genug Läden mit diesem Sortiment. Direkt am Meer, in der Nähe des hübschen Fischerhafens, liegt die alte, restaurierte Piratenfestung Bordj Ghazi Mustapha, in deren Räumen alte Fundstücke und Dokumente ausgestellt sind. Sie ist täglich außer Freitag von 9 19 Uhr (Sommer), Uhr (Winter) geöffnet, Eintritt 1,1 TND, Foto 1 TND. In dem ummauerten Gelände westlich daneben findet an den Markttagen ein sogenannter libyscher Markt statt, dort werden viele aus dem Westen stammende Importwaren, auch Zigaretten, preiswert verkauft. Dahinter in Richtung Hafen erhebt sich der schlichte Obelisk, der an den Schädelturm des Piraten Dragut erinnert. Houmt Souk Infos Telefonvorwahl: 75

201 Djerba Information: ONTT, Av. H.B., Tel , Fax Syndicat d'initiative, Av. H.B., Tel Selbstversorger: Markthalle am Beginn der Av. H.B. Eine Bäckerei ist im 1. Haus in der Av. Mohammed Badra Nähe Hotel Hadji. Das Magasin Générale ist in der Av. H.B. in der Nähe des Busbahnhofs. Alkoholverkauf in der Straße, die beim Taxiphone in der Av. H.B. beginnt, auf der rechten Seite ist in einem Durchgang der Laden. Verkehrsverbindungen: Der Busbahnhof ist in der Av. H.B., Direktverbindung nach Tunis und in den Süden. Der Inselbus Nr. 10 fährt zur Hotelzone und nach Midoun, die Nr. 14 nach Er Riadh und zum Töpferdorf Guellala. Praktisch sind die kleinen, recht preiswerten Taxis. Darüber hinaus gibt es in der Hauptsaison ein Bimmelbähnchen zu den Strandhotels. Zwischen Houmt Souk und der Strandzone Sidi Mahres verkehrt in der Saison ein Bimmelbähnchen, mit dem Taxi kostet es von hier etwa 2 5 TND. Die Ringbusse Linie 10 und 11 verbinden etwa stündlich die Hotels aller Zonen mit der Inselhauptstadt Houmt Souk und Midoun. Von Houmt Souk gibt es gute Busverbindungen in die übrigen Inselteile: Linie 12 nach Adjim Linie 13 nach Midoun Linie 14 nach Guellala und zur Synagoge El Ghriba Linie 15 zum Flughafen Für Fahrten zum Festland (Gabes) empfehlen sich die Sammeltaxis Souk, Feste: Souk Montag + Donnerstag. Im Juli/August findet das Odysseus-Fest mit Folkloredarbietungen statt. Hotels * Dar Faiza, Av. de la République (Nähe Hafen), Tel , Fax Gemütliches, zentrales Hotel mit kleinem Pool und Tennisplatz, Zimmer mit Bad. Essen nicht sehr gut. Lotos, Av. de la République (neben Dar Faiza), Tel , Fax Gleicher Besitzer, aber einfacher und billiger als Dar Faiza, dessen Pool benutzt werden kann. ** El Machrek, Av. H.B., Tel , Fax * Nozha, Av. H.B. (Straße nach Er Riadh), Tel , Fax * Hadji, Av. Mohammed Badra, Tel , Fax Im Zentrum, ordentlich und preiswert. DZ 22 TND. Ben Abbes, Av. H.B., Tel Apartments. Essada, Av. Abdel Hamid El Kadhi, Tel , Fax DZ 25 TND.

202 Djerba Sables d'or, im Souk, Tel Sehr ordentlich, sauber, alle Zimmer mit Bad, DZ 15 TND. Keine Parkmöglichkeit. Essalam, Av. Remada (bei Busbahnhof), Tel DZ 10 TND. Motel Lokanda, Place 7 Novembre, Tel DZ 7 TND. in ehemaligen Karawansereien: * Erriadh, 10, Rue Mohammed El Ferjani (im Souk), Tel , Fax Das schönste von allen Foundouk-Hotels, kachelgeschmückter Innenhof, klimat. Zimmer mit Bad. DZ 21 TND. Keine Parkmöglichkeit. Arisha, Av. Mustapha Ghazi (im Souk nahe bei der kath. Kirche), Tel Blumenumrankter Hof mit kleinem Pool, Bar. Restaurant spezialisiert auf Meeresfrüchte. DZ 10 TND. Marhala Touring Club, im Souk, Tel , Fax Einfache Zimmer mit fl. Wasser, Gemeinschaftsduschen. DZ 12 TND. Sindbad, Av. Mongi Bali (hinter kleinem Park an der Av. H.B.), Tel , Fax Warme Sammelduschen. DZ 10 TND o. Fr. (keine EZ). Essen und Trinken Haroun im Hafen ist angeblich das beste Gasthaus der Insel, ausgezeichnet mit 3 Gabeln. Folklore und Bauchtanz, häufig von Gruppen frequentiert. Baccar und Blue Moon (jeweils 2 Gabeln) in der Altstadt sind nicht ganz billig, doch gutes Essen und angenehme Atmosphäre. Mit Alkoholausschank. Berbère, am großen Platz im Zentrum, ohne Alkoholausschank, aber nett eingerichtet und preiswert. Aladin, Av. Mohammed Badra (neben Hotel Hadji). Gemütlich, sauber und preiswert. Strand Vom Hafen aus führt die Route touristique entlang des Meeres zur Hotelzone. Noch vor den ersten Hotels, bei km 8, geht eine befestigte Piste auf einem kleinen Damm mitten durch ein Sumpfgebiet zur Landzunge Ras R'mel oder Flamingoinsel. Die Lagunen sind ein beliebter Aufenthaltsort für Wasservögel, auch Flamingos wurden schon gesichtet. Nach m folgt ein schöner Sandstrand, der abgesehen von den Wochenenden und Juli/August menschenleer ist. Vom Hafen aus gibt es Luftkissenboote, die diese Flamingoinsel anlaufen. Eine zweite Möglichkeit besteht darin, sich mit dem Bus Nr. 10 zu einem der Hotels bringen zu lassen und den dortigen Strand zu benutzen. Das ist z.b. beim Dar Jerba leicht möglich. Besonders schön ist die Lagune beim Hotel Sangho, die noch nicht völlig mit Hotels zugebaut ist. Touristische Hotelzone Djerba zeichnet sich durch kilometerlange, feinsandige, flach abfallende Strände mit glasklarem Wasser aus. Zu beachten ist, dass hier das Säubern des Strandes von Seegras verboten ist. Deshalb kann es, je nach Windstärke und

203 Djerba Richtung manchmal sein, dass sich Seegras im Wasser und am Strand findet. Dies stört aber normalerweise nicht. Außerdem zeugt es von einer intakten Umwelt! Weitab von den Dörfern, doch durch eine gute Straße mit Linienbussen und Taxis angeschlossen, zieht sich an der Ostküste der breite Strand mit den Hotelbauten hin. Zum Glück hat man nicht den Fehler begangen, seelenlose Bettenburgen zu schaffen, vielmehr ist die Architektur der Landschaft und der djerbischen Bauweise angepasst und die Gebäude, die nicht höher als die Palmen sein sollen, durch weitläufige Gelände voneinander abgegrenzt. Und doch wäre ein bisschen weniger sicher mehr. Jahr für Jahr entstehen neue Hotelpaläste und pflastern das freie Land langsam zu, inzwischen schon in zweiter Reihe ohne direkten Strandzugang. Der schönste Abschnitt ist der Strand von Sidi Mahres, der sich von der sumpfigen Flamingoinsel im Norden mit einem himmlischen, unbebauten Sandstrand bis zu dem südlichen Ras Tourgueness mit einem 54 m hohen Leuchtturm erstreckt und stellenweise bis zu 50 m breit ist. Den Leuchtturm mit einem Restaurant kann man besteigen und hat einen wunderbaren Ausblick über die Insel. Die Krokodilfarm Djerba Explore liegt direkt am Leuchtturm. Eine tolle Anlage mit 400 Krokodilen und kleinen Kroko-Babys. Geöffnet wird dort von 8.00 bis Uhr, Eintritt 6 TND, Museum 5 TND, Gartenanlage 4 TND. Am schönsten ist es zur Fütterungszeit um 17 Uhr. In dieser Zone ist ein großer 18-Loch-Golfplatz entstanden. Der Djerba Golf Club wurde vom englischen Architekten Martin Hawtree 1995 gebaut. Ideal wurde die landschaftliche Struktur der Umgebung von Midoun miteinbezogen: sanfte Dünenzüge bis ans Meeresufer, Sandbunker, Passagen über wilde Regenwasser-Schluchten. Ein anspruchsvoller Platz mit kniffligen Abschlägen. Seguia im Südosten hat felsige Abschnitte, der Sandstrand ist schmal und muss täglich neu aufgeschüttet werden. Houmt Souk ist mehr als 30 km entfernt, Midoun liegt näher. Das Trinkwasser zur Versorgung der Touristen wird mittels einer Pipeline über den Damm von El Kantara vom Festland herangeschafft, in einigen Hotels gibt es Bäder mit Thermalwasser aus artesischen Brunnen. Trotz der unermesslichen Zahl von Pauschalreisenden findet der Individualtourist außerhalb der Hochsaison immer noch ein Plätzchen. Das Essen der meisten Hotels ist auf europäische Gewohnheiten ausgerichtet, echte tunesische Küche gibt es selten. Der Strand von El Kantara liegt im Süden der Insel, wo der Damm Djerba mit dem Festland verbindet. Ein einsamer, schattenloser Strand, der den Gästen (noch) keinerlei Service bietet. Der Strand von Sidi Djimour an der völlig untouristischen Westküste Djerbas ist dagegen noch völlig unentwickelt. Der Sandstrand vor dem türkisblauen Meer ist noch völlig naturbelassen und meist menschenleer, allerdings über eine Sandpiste auch nur schwer zu erreichen, siehe Route 8. In den Hotelzonen gibt es kaum Geschäfte, Bars, Restaurants oder ähnliches, es gibt so gut wie kein Abend-, geschweige denn ein Nachtleben und ist auf

204 Djerba die Animation der Hotels angewiesen. Auch in der größten Stadt der Insel, Houmt Souk ist abends nichts los. Alle Geschäfte schließen dort bereits um Uhr. Die Märkte der Insel haben leider ihre Ursprünglichkeit verloren, es überwiegen billige Souvenirs und aufdringliche Händler, die nicht müde werden immer neue Angriffe auf die Urlaubskasse zu unternehmen. Auch am Strand sind die Anbieter der unvergleichlichen Schnäppchen niemals weit. Schwämme, Keramik, Tücher, Gürtel, die unverzichtbaren Plüschkamele - hier wird versucht für alles Abnehmer zu finden. Wer Ruhe sucht liegt besser am geschützten Hotelpool. Ausflugsmöglichkeiten Die zahlreichen Hotelanlagen organisieren ein- bis fünftägige Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung, Segeltörns rund um die Insel, Ausfahrten mit Glasbodenbooten und Folkloreabende, die sich trotz hoher Preise großer Beliebtheit erfreuen. Djerba bietet orientalischen Flair, aber auch Reiterspiele á la Disney-World. Nicht ganz so bequem, aber viel interessanter ist es jedoch, das Land auf eigene Faust zu erkunden. Die Djerbi sind überaus freundlich und zurückhaltend, die unangenehmen Aufreißer in den Touristenstraßen stammen vom Festland. Fast überall kann man Fahrräder ausleihen, die für die Entdeckung der nur 28 km langen und 22 km breiten Insel völlig ausreichen. Die Verkehrsdichte auf den ebenen, gut ausgebauten Straßen ist gering und macht eine Fahrt zum Vergnügen, die Höchstgeschwindigkeit auf Djerba ist auf 70 km/h begrenzt. Mietwagen sind teuer und lohnen sich nur für eine größere Fahrt zum Festland, doch kann man auch mit dem Bus ab Houmt Souk viele Ziele erreichen oder ein Taxi für den ganzen Tag mieten. Auf Djerba (aber vor allem in Houmt Souk) werden falsch geparkte Autos (bei Parkverbot ist der Randstein rot-weiß bemalt) sofort mit einer Kralle versehen. Also Vorsicht! An der Route touristique in Reichweite der Hotels sind überall Stationen, an denen man Fahrräder und Mopeds ausleihen kann. Schöne Araberpferde stehen bereit, eine Stunde Reiten kostet etwa 8 TND. Holiday Bike in der Nähe von Hotel Penelope bietet Geländemotorräder und Rikschas an. Kutschen und Taxis warten auf Fahrgäste, zwischen 6.30 und Uhr verkehrt stündlich ein Linienbus zwischen Hotelzone und Houmt Souk. Eine neue Bimmelbahn verkehrt von der Hotelzone nach Houmt Souk und Midoun, die mit 2 TND aber wesentlich teurer als der Bus ist. Djerba - Strandhotels Telefonvorwahl: 75 Hotels von Sidi Mahres, von West nach Ost: ***** Moevenpick Ulysse Palace & Thalasso, Tel , Fax , Direkt am Sandstrand und am Beginn der Hotelzone des Sidi - Mahrez Strandes. Die klassisch schlicht eingerichteten Zimmer haben Klimaanlage bzw.

205 Djerba Heizung (selbst regelbar), Bad mit Badewanne oder Dusche/WC, Fön, Mietsafe, Marmorböden, Telefon, Modemanschluss, Radio, Sat-TV, Minibar, Schreibtisch, Sitzecke und Balkon bzw. Terrasse. Temperierbares Hallenbad, Miniclub mit Programmen bis 12 Jahre. Thalassozentrum mit 2 Saunen, Hammam, Massagen, Meerwasserschwimmbad, 4 Tennis - Hartplätze, Fitnessraum, Transfer zum Golfplatz ( ca. 7 km ) inkl. Als Attraktion gibt es das echte Mövenpick-Eis. *** Al Jazira, Tel , Fax , ca.11 km bis Houmt Souk. Direkt am Wasser mit flach abfallendem Sandstrand mit einem 3 stöckigen Haupthaus an der Strandlinie und separat erbauten, würfelförmigen Pavillons in der Gartenanlage. Tennis ( 2 Hartplätze, bei Flutlicht gegen Gebühr), Tischtennis, Minigolf, Volleyball, Basketball, Boccia, Fußball, Bogenschießen, Fitnessraum, Tischtennis, Wassersportangebote wie Tretboot, Katamaran, All-Inclusiv -Verpflegung in Buffetform.

206 Djerba * Strand Hotel Oasis, Tel , Fax Am Beginn der Hotelzone direkt am Strand und eines der ältesten und traditionsreichsten Hotels der Insel, 1966 von einem Deutschen errichtet. Es konnte sich trotz der vielen Luxus-Neubauten bis heute behaupten. Die sauberen Zimmer sind einfach ausgestattet mit Bad oder Dusche, 2 schöne Innenhöfe mit Garten bzw. einem kleinen Pool. Eintritt in die Disko ( Blue-Grotta Night Club ) ist inkl. Kommentar eines Gastes von 2005: Das Strand hat für uns echt Charme, so wie Djerba früher war. Der kleine Pool liegt in einem Innenhof und ist Durchgang und Treffpunkt für halb Djerba, ebenso wie die Terrasse direkt am Meer. Zum Frühstück gibts nur Baguette, Butter und Marmelade, alles andere kann man aber kaufen oder mitbringen. Abends kein Büffet, sondern jeder bekommt einen Teller serviert, nix besonderes. Die Besitzer sind total lieb. Wir hatten allerdings auch wieder Pauschalurlauber, die für das Geld den Robinsonclub erwartet haben - passt natürlich überhaupt nicht. Ansonsten hat das Strand den schönsten Strandabschnitt auf Djerba- ohne Steine, nur Sand, wie eine kleine Lagune. Man hat das Gefühl man schläft am Strand, und mit Meeresrauschen schläft es sich echt gut. ** Medina, Tel , Fax , 13 km bis Houmt Souk. Der Hotelclub Medina ist eine einfache Anlage direkt am Strand in einer großen, gepflegten Gartenanlage. Die einfach eingerichteten Zimmer im Bungalowstil haben Klimaanlage, Dusche oder Bad/Dusche/WC, Telefon und Balkon bzw. Terrasse. Wird zur Zeit umgebaut zum Hasdrubal Thalassa, Eröffnung für Sommer 2007 geplant. *** Les Sirenes, Tel , Fax Das Hotel unter deutscher Leitung liegt in einem großen Gelände mit altem Baumbestand und feinsandigem, flachabfallendem Privatstrand direkt vor dem Haus. Das neue und große Thalasso Zentrum bietet ein Meerwasserhallenbad, Fitnessraum, Hammam, 2 Saunen, Massagen und div. Anwendungen die vor Ort buchbar sind. 2 Tennishartplätze mit Flutlicht, Shuttleservice zum 3 km entfernten Golfplatz. Beliebt bei älteren Gästen. **** Abou Nawas, Tel , Fax , E- 13 km nach Houmt Souk. In der ersten Reihe direkt am schönen Naturstrand inmitten einer großen Gartenanlage liegt das bereits etwas ältere und weitläufig angelegte Hotel. Temperierbares Hallenbad ( Nur Vor- bzw. Nachsaison), Frischwasserpool, Tischtennis, Billard, Boccia, 4 Tennis-Hartplätze mit Flutlicht, Fitnessraum, Disko im Untergeschoss. *** Orient, nicht am Strand, Tel , Fax , ca. 12 km bis Houmt Souk. Kleine, sehr gepflegte Anlage in der 2. Reihe, ca. 300 Meter vom hoteleigenen Strandabschnitt entfernt. Im landestypischen Stil errichtet wird dieses äußerst wohnlich gestaltete Hotel von seinem deutsch - tunesischen Besitzerehepaar sehr engagiert und persönlich geführt. Die großen Zimmer sind gemütlich eingerichtet, haben Bad / WC mit Bidet,

207 Djerba Klimaanlage bzw. Heizung, Telefon, Sat-TV, Radio, Bad/WC, Minibar und Balkon oder Terrasse. Windgeschützter Pool, kleines Hallenbad, eine Pizzeria, Bar, Terrassencafe mit Bio Bar, Kaminecke mit TV, Restaurant, à- la-carte Restaurant. Einfaches, kontinentales Frühstück und gute Menüs am Abend, immer auch 1 vegetarische Menü, kein Alkoholausschank. Le Beau Rivage, Tel , Fax , ca. 10 km bis Houmt Souk. Gut geführte Familienpension ca. 100 Meter vom Strand entfernt. Die 22 Zimmer ohne Klimaanlage sind geräumig, aber etwas spartanisch eingerichtet, haben Dusche/WC und teilweise Balkon. Im gemütlichen Innenhof befindet sich der kleine Pool und die Sonnenterrasse. Einfaches Frühstück und festes Menü am Abend. ***** Miramar Cesar Palace, Tel , Fax , ca. 16 km bis Houmt Souk, 5 km von Midoun, gegenüber dem Golfplatz. Zu der Miramar-Anlage gehören auch die beiden folgenden Hotels, die Einrichtungen können gemeinsam benutzt werden. Schön gelegener großzügiger Hotelkomplex der Miramar Hotelkette nur durch die Uferpromenade vom Strand getrennt. Je nach Lage der Zimmer beträgt die Entfernung zum Meer ca. 300 Meter durch die Gartenanlage und die Stranddünen. Landestypischer Bungalowstil mit 3 großen Swimmingpools mit Aquapark ( Rutschen). Ein gutes Angebot, da durch die verschieden Kategorien und die gemeinsame Nutzung der Einrichtungen jeder nach seinen Bedürfnissen entscheiden kann. **** Miramar Djerba Palace, Tel , Fax , *** Miramar Djerba (ex Petit Palais), Tel , Fax , Ca. 15 km bis Houmt Souk. Ruhig gelegenes, kleineres Hotel mit einer Entfernung von knapp 300 Metern vom Sandstrand. Im maurischen Stil errichtet liegt im zentralen Bereich ein großer Pool mit Sonnen- / Sitzterrasse und Poolbar. Die Zimmer sind zweckmäßig eingerichtet mit Klimaanlage ( nur Sommermonate ), Telefon, Minibar ( gegen Gebühr ), Bad/WC und Balkon bzw. Terrasse. Gehört nun zum Miramar-Komplex, die dortigen Einrichtungen können mitbenutzt werden. ***** Palm Beach Palace, Tel , Fax , ml, ca. 14 km bis Houmt Souk. Neues komfortables Luxushotel im maurischen Stil in gepflegter Gartenanlage direkt am schönen und feinsandigen Strand. Die geräumigen und sehr komfortablen Zimmer haben Bad mit Dusche und sep. WC, Föhn, Klimaanlage bzw. Heizung, Telefon, Sat-TV und Kabel, Radio, Minibar, Safe, Sitzecke und Balkon bzw. Terrasse, Schöne Poolandschaft mit Sitzterrasse, temperierbares Hallenbad im Balnotherapie - Center. Dezente Animation und regelmäßige Abendveranstaltungen unterstreichen die

208 Djerba angenehme Atmosphäre für Gäste mit einem gewissen Anspruch auf Perfektion, Service und Ruhe **** Palm Beach Coralia, Tel , Fax , ca. 15 km bis Houmt Souk. Direkt am Sandstrand, die Einrichtungen des Palm Beach Palace können mitbenutzt werden. ***** Robinson Select Athenèe Palace, Tel , Fax , ca. 11 km bis Houmt Souk qm große Thalasso-Anlage, wie aus dem Märchen 1001 Nacht. Eine wunderschöne Anlage mit drei Pool-Ebenen, schönem Strand und vielen bequemen Liegen zum sonnen. Das Essen ist jeden Tag einem anderem Land gewidmet und ist sehr reichhaltig und alles immer passend zum Land dekoriert. *** Djerba Sun, Tel , Fax , ca.11 km bis Houmt Souk. Durch die Uferstraße vom Strand getrennt und in der Nähe des Casinos inmitten einer schönen und gepflegten Gartenanlage mit einer sehr großen und gut angelegten Poollandschaft. Ein zweistöckiges Haupthaus und mehrere Wohngebäude befinden sich verstreut in dem weitläufigen Gelände, so dass die Entfernung zum Strand je nach Lage der Unterkunft von 50 bis zu 500 Meter betragen kann. Sehr familienfreundlich. Wird von reisenden sehr schlecht bewertet. **** Holiday Beach, Tel , Fax , ca. 11 km bis Houmt Souk. Sehr beliebte Hotelanlage, leider durch eine Straße vom Strand getrennt. In der beeindruckenden und sehr gepflegten Außenanlage von über 10 ha findet man die gewaltige Poollandschaft ( Süßwasser ) mit Poolbar und Sonnenterrasse. Fitnesscenter mit Sauna, Hammam, Jacuzzi, Massage, Reitstall, Wassersportcenter mit Segeln, Surfen, Wasserski, Tretboot, Motorboot, Paragleitschirm, Reiten, 18 Loch Golfplatz in ca. 4 km Entfernung. *** Dar Taoufik, Tel , Fax , 12 km bis Houmt Souk. Das im April 2001 eröffnete, vollklimatisierte Hotel mit nur 37 Zimmern liegt ca. 150 Meter vom Strand entfernt in der Nähe des Casinos und Golfplatzes. Suchen Sie eine Alternative zu den oft nervenden Clubanlagen sind Sie hier genau richtig, denn von der Animation werden Sie tatsächlich noch verschont. Im Inneren des Rundbaues befindet sich ein beheizter Pool mit Liegen und Sonnenschirmen. ** Dar Sofiane, Tel , Fax , ca. 12 km bis Houmt Souk. Das kleine und gemütliche Hotel liegt ca. 300 Meter vom Strand entfernt. Die feriengerecht und einfach eingerichteten Zimmer verfügen über Klimaanlage, Bad oder Dusche/WC, Telefon und Balkon ( Sat-TV ist auf Anfrage möglich ). Dampfbad, Whirlpool, Massage, Fitnesscenter, Thalasso - Therapie. Das Hotel ist eine preiswerte Möglichkeit ohne Animation einen gemütlichen und ruhigen Urlaub in familiärer Atmosphäre zu verbringen. *** Dar Salem, Tel , Fax , 12 km bis Houmt Souk. Eines der kleinsten Hotels in der 2. Reihe, ca 200 Meter vom Strand entfernt, neu erbaut und sehr persönlich geführt. Alle landestypisch eingerichteten

209 Djerba Zimmer haben Klimaanlage, Bad, Telefon, (Sat-TV auf Anfrage) und große Loggia mit schönem Meer- oder Gartenblick Außerdem gibt es ein tunesisches Restaurant, eine Bar, eine Boutique und den windgeschützten Pool im Innenbereich ( Liegen und Schirme gratis ). *** Bougainvilliers, Tel , Fax , ca. 12 km bis Houmt Souk. Der Club liegt 900 Metern vom Meer entfernt in einem hübschen Oasengarten. Zwei Gebäude umgeben einen Blumengarten und einen kleinen Palmenhain. Die gemütlich und zweckmäßig ausgestatteten Zimmer haben alle Bad mit separater Toilette, Balkon, Telefon und eine individuell regulierbare Klimaanlage. **** Isis Djerba, Tel , Fax , ca. 12 km bis Houmt Souk. 400 Meter vom flach abfallenden Sandstrand entfernt, Fußmarsch etwas beschwerlich. In der hübschen und sehr gepflegten Außenanlage liegt der Pool mit separatem Kinderbecken, Sonnenterrasse und Spielplatz, für die kühlere Saison steht zusätzlich ein Hallenbad zur Verfügung. Im Gesundheitszentrum gegen Gebühr Dampfbad, Whirlpool, Massage, Fitness, Balneotherapie, Gesichtspflege, Maniküre und Pediküre. *** Best Hotel, Tel , Fax , ca. 12 km bis Houmt Souk. Ca. 250 Meter vom Strand entfernt. Familiäre Atmosphäre, gemütliche Ausstattung und ein hübscher Pool. Alle Zimmer haben Klimaanlage und Heizung, Bad/WC, Telefon, Sat-TV (gegen Gebühr), Balkon bzw. Terrasse. *** Club Telemaque, Tel , Fax , Schöne, weitläufige Anlage - sehr schön bepflanzt mit vielen Blumen - direkt am Sandstrand, all Inclusive. *** Haroun, Tel , Fax , ca. 14 km bis Houmt Souk. Kleinere, familienfreundliche Hotelanlage in der 2. Reihe, bis zu 450 Meter zum Strand, Pool, Fitnessraum. Innerhalb einer ansprechenden Gartenanlage liegt das Haupthaus und mehrere zweistöckige Bungalows **** Fiesta Beach, Tel , Fax , ca. 15 km bis Houmt Souk. Inmitten eines 5 ha großen Palmengartens direkt am Strand. Wie ein tunesisches Dorf im typisch maurischen Stil errichtet, gruppieren sich die ansprechenden Reihenbungalows um das zentrale Haupthaus und den großen Süßwasserpool. Als einer der wenigen 4- Sterne all-inklusiv Anlagen erhalten Sie hier alle lokalen alkoholischen Getränke und Softdrinks von 9.00 Uhr bis 1 Uhr Nachts, Snacks zwischen den Hauptmahlzeiten, Kaffee/Tee und Kuchen bzw. Gebäck und einen stärkenden Mitternachtssnack, sehr empfehlenswert. Temperierbares Hallenbad, schwefelhaltiger Thermalpool, Süßwasserpool mit Kinderbecken (Liegen und Sonnenschirme kostenlos), Hammam, Sauna, Miniclub.

210 Djerba *** Jasmina, Tel , Fax , ca. 15 km bis Houmt Souk. Die im landestypischen Stil errichtete Anlage verfügt neben einem großen Haupthaus über verstreut liegende Familienbungalows in einer 9 ha großen Gartenanlage. Zum Strand von fast 1 Kilometer Länge sind es knapp 150 Meter über die Promenade und durch den Sand. Klimatisierte und geräumige Zimmer mit großem Balkon. Zwei Hallenbäder, davon eines mit Thermalwasser. Wer dieses Hotel wählt, sollte die Bungalowunterkunft bevorzugen, da diese erst 1996 erbaut wurden und es hier wesentlich moderner und ruhiger ist als im Haupthaus, das bereits 1991 errichtet wurde. *** Club Penelope, Tel , Fax , ca. 15 km bis Houmt Souk. In einer sehr gepflegten Gartenanlage mit einem zentralen Hauptgebäude und mehreren bungalowartigen Nebengebäuden, 200 Meter vom eigenen Sandstrand durch eine Straße getrennt. Die Zimmer sind nett eingerichtet und haben alle Klimaanlage bzw. Heizung, Bad oder Dusche/WC, Telefon, Mietsafe und Balkon bzw. Terrasse. Süßwasserpool mit sep. Kinderbecken, Hallenbad für die Vor- bzw. Nachsaison, Disko, Miniclub, 2 Tennis Hartplätze mit Flutlicht, Fitness. *** Abir, Tel , , ca. 15 km bis Houmt Souk. Das im typisch maurischen Stil erbaute 2stöckige Haus ist gut 500 m vom Sandstrand. In der Außenanlage großer Süßwasser Pool mit Kinderbecken, Sonnenterrasse (Liegen und Schirme gratis), und Kinderspielplatz. In der Nähe des Hotels befindet sich eine Reitmöglichkeit, zum Golfplatz sind es ca. 2 Kilometer. Kommentar: Zum Strand ist es ein kleiner Spaziergang von ca Minuten, der in der Wärme auf Djerba einem auch gerne etwas länger vorkommen kann. *** Quatre Saisons, Tel , Fax , Houmt Souk ca. 15 km Zum Sandstrand 150 Meter über kleine Nebenstraße. Mit neu erbautem Thalasso - Center sowie dem exklusiven Hotel Hacienda, mit dem die Einrichtungen gemeinsam genutzt werden. Zwei große Süßwasserpools ( davon einer beheizbar und mit sep. Kinderbecken ), 1 Meerwasserpool, 1 kleiner, windgeschützter Pool sowie ein Themalbecken mit ca. 24 Grad.. **** Hacienda, Tel , Fax , ca. 15 km bis Houmt Souk. Dieses kleine Top - Hotel, das zur Anlage Quatre Saison gehört, ist nur durch die Dünen vom schönen Sandstrand getrennt. Das neuere Hotel wurde im Menzelstil in einer sehr gepflegten Gartenanlage errichtet und gruppiert sich mit den meist doppelstöckigen Zimmern um den geschützt liegenden Pool des Innenhofes. Die klimatisierten Unterkünfte sind alle sehr geräumig und wunderschön geschmackvoll im maurischen Stil eingerichtet. In der unteren Etage befindet sich eine Sitzecke, Telefon, Sat-TV, Minibar und Dusche / WC mit Fön und Balkon bzw. Terrasse. In der oberen Etage befindet sich ein komfortables Schlafzimmer.

211 Djerba ***** Hasdrubal Thalasso, Tel , Fax , km bis Houmt Souk. Das komfortable Hotel der obersten Klasse liegt in einer wunderschönen Gartenanlage direkt am Meer mit breitem Sandstrand. Es zählt zu einem der ältesten und bekanntesten Hotels der Insel und hat über die Jahre, mit etlichen Renovierungen, nie etwas von seinem Ruf oder Charme eingebüßt. Süßwasserpool mit sep. Kinderbecken und temperierbares Hallenbad, Thalassotherapiezentrum. Die hervorragende Küche, überreichliche Buffets und ein sehr zuvorkommendes Servicepersonal lässt den Aufenthalt zum Genuss werden. Dezente Unterhaltung und Animation bieten etwas mehr Ruhe und Gelassenheit als in den umliegenden Hotels normalerweise üblich ist. **** Ithaque Palace (ehemals Dar Midoun), Tel , Fax , ca. 16 km bis Houmt Souk. Ruhig und direkt an einem der schönsten Strandabschnitte in einer gepflegten Gartenanlage mit zwei halbkreisförmigen Hauptgebäuden, die sich zum Meer und Pool hin öffnen. Hoteleigene Disko, Poollandschaft mit Süßwasserpool, temperierbares Hallenbad, Sonnenterrasse zum Strand und Meer hin, Club für Kinder, Golf, 4 Tennis Sandplätze, Kegelbahn.. *** Djerba Beach, Tel , Fax , ca.16 km bis Houmt Souk. Direkt an einem schönen Strandabschnitt befindet sich das Haus der überdurchschnittlich guten Mittelklasse. Halbkreisförmig Richtung Meer umgibt ein parkähnliches Gelände mit einem großen Palmenbestand das zweistöckige Gebäude. Hallenbad für die Vor- bzw. Nachsaison, Healthcenter, Dampfbad, Massage, Sauna, Tennis. Halbpension, Vollpension oder ail-inklusive-leistungen mit reichhaltigen und guten Buffets. **** Magic Life Mare Imperial, Route Touristique, P.O.Box 249, Tel , Fax , ca. 15 km bis Houmt Souk, 4 km bis Midoun. In direkter Lage am feinen Sandstrand mit Felsenriff (auf Grund der vielen Steine und Kiesel wird das Baden nur mit Badeschuhen empfohlen) in einem großen Areal von über qm, erst 2001 eröffnet. Der Sand ist angeschüttet und sehr steinig und felsig im Wasser, Badesteg vorhanden. Sehr schön sind die Palmen, die bis ans Wasser reichen. Nur in der Sommersaison bis Ende Oktober geöffnet. Relax Pool mit 800m², Activity Pool mit integriertem Kinderbecken, Indoor Pool mit separatem Kinderbecken (Liegen, Auflagen, Schirme und Handtücher an den Pools und am Strand sind inklusive). **** Vincci Djerba Resort, Tel , Fax , ca. 15 km bis Houmt Souk. Das Hotel liegt in einem 6 Hektar großen Gelände ca. 400 Meter vom Sandstrand entfernt (kostenloser Transfer alle 15 Minuten). 416 Zimmer verteilen sich auf drei Gebäude, die um die gewaltige und schön gestaltete Poollandschaft (z.zt. größter Pool auf Djerba) gruppiert wurden. Die modernen Standardzimmer vom Hotel Vincci haben alle Bad / WC,

212 Djerba Föhn, Klimaanlage, Sat-TV, Telefon, Minibar, Safe und Balkon bzw. Terrasse. 4 Tennis Hartplätze mit Flutlicht, Hallenbad, Tischtennis, Boccia, Bogenschießen, Minigolf, Volleyball, Gymnastik, Fitnessraum, Sauna, Hammam, Whirlpool, Miniclub (4-12Jahre) von Uhr. **** Palais des Iles, Tel Fax , ca. 16 km bis Houmt Souk. 200 Meter vom Strand in einem ca. 18 ha großen und gepflegten Gelände, der Golfplatz von Djerba befindet sich in unmittelbarer Nähe. Die 2- stöckige moderne Anlage bietet komfortable und klimatisierte Zimmer mit Heizung, Sat-TV, Radio, Telefon, Bad mit sep. WC, Minibar, Balkon. Großer Pool mit Kinderbecken, Hallenbad für die kühlere Jahreszeit, Kinderspielplatz. *** Les Dunes, ca. 12 Km bis Houmt Souk, nach Midoun 6 Km, 210 Zimmer. 300 Meter vom feinen Sandstrand entfernt und durch die Küstenstraße getrennt liegt das neue und familiäre Hotel der guten Mittelklasse. Es ist vollklimatisiert und wurde im landestypischen Stil errichtet. Das Hotel bietet seinen Gästen einen Empfangsbereich mit Rezeption und Mietsafe, Lobbybar, Aufenthaltsraum mit TV, Speiseraum (Frühstücks- und Abendbuffets), Restaurant, Pianobar, maurisches Cafe, Disko, Boutique, Süßwasserpool, sep. Kinderbecken, Poolbar und Hallenbad für die Vor- bzw. Nachsaison, Miniclub und Spielplatz. Die Zimmer sind freundlich und modern eingerichtet und haben Bad oder Dusche/WC, Klimaanlage und Heizung, Telefon, Sat-TV, Musikkanal, Mietsafe und Balkon bzw. Terrasse. Es werden auch Familienzimmer angeboten mit gleicher Ausstattung aber wesentlich größer, Babybetten sind auf Anfrage möglich. Sport und Unterhaltung Les Dunes: 2 Tennis- Sandplätze, Fitnessraum, Volleyball, Tischtennis, Wasserball. Boccia, Darts, Billard, Aerobic, Massage und Balneotherapie Center, div. Wassersportangebote örtlicher Anbieter je nach Witterung und Saison, Animations- und Unterhaltungsprogramme. **** Mariqueen, Tel , Fax , ca. 17 km bis Houmt Souk. Ca. 500 Meter vom Strand entfernt den man entlang der Straße per Fußmarsch erreicht. Halbkreisförmig umgeben die Gebäude den großen, phantasievoll angelegten Pool, sehr wohltuend wirken dazu noch die vielen Grünflächen des großzügigen Grundstückes. Die wirklich großen Zimmer sind klimatisiert (nur Juli - August) und haben Heizung für die kühlere Jahreszeit, dazu Sat-TV, Radio, Telefon, Mietsafe, Minibar, Sitzecke, Bad mit teilw. sep. WC mit Fön und Balkon oder Terrasse. **** Djerba Plaza, Tel , Fax , E- Mail: ca. 17 km bis Houmt Souk. In einer großzügigen Gartenanlage von 14 ha ca. 350 Meter vom Strand entfernt. Große Poollandschaft von qm mit Süßwasser auf 2 Ebenen, sep. Kinderbecken, Sonnenterrasse (Liegen und Schirme hier und am Strand inkl.), temperierbares Hallenbad in der Vor- bzw. Nachsaison, 6 Tennisplätze mit Flutlicht, Golfplatz gegenüber, sep. kleines Golfübungsgelände, Wellnessangebote, Whirlpool, Sauna.

213 Djerba ***** Royal Garden Palace, Tel , Fax , ca. 18 km bis Houmt Souk. In einem 14 ha großen, gepflegten Gelände, ca. 300 Meter vom Strand entfernt und direkt gegenüber des 27 - Loch Golfplatzes der Insel. Die komfortablen Zimmer in Größe eines Appartements ( ca. 42 m² ) mit Klimaanlage bzw. Heizung ( zentral gesteuert ), bieten Bad mit sep. WC, Föhn, Bademantel, Sat-TV, Telefon, Minibar und Balkon bzw. Terrasse. Poollandschaft von 2000 qm, Vital - Center inkl. temperierbarem Hallenbad mit Jacuzzi, Liegen/Sonnenschirme am Pool und Strand inkl., Pferdekutschenservice zum Golfplatz. Sehr gelobt wird das Essen und der Top-Service. *** Le Ksar, Tel , Fax Nicht am Strand. *** Nereides, Tel , Fax , 18 km von Houmt Souk und ca. 5 km von Midoun. Knapp 200 m vom Strand, Anlage für Familien und Jugendliche, Hallenbad. *** Mehari, Tel , Fax , ca. 18 km bis Houmt Souk. Das große, familienfreundliche Hotel liegt ca. 250 Meter vom Strand entfernt, direkt gegenüber dem Golfplatz, in einer weitläufigen Anlage mit Palmen, grünen Rasenflächen, Sanddünen und viel tunesischer Atmosphäre. Temperierbares Hallenbad für die Vor- bzw. Nachsaison, 6 Tennis Sandplätze, Massage, Fitnessraum, Dampfbad. Tägliche Animation von Morgens bis Abends, Kinderprogramme inkl. Miniclub. Das Mehari wird jetzt auch als All - Inklusive Hotel angeboten mit reichhaltigen und guten Buffets. **** Sidi Mansour Resort. Eröffnet erst 2002 wird dieses Hotel sehr gelobt. Es verfügt über eine elegante Empfangshalle mit Rezeption und Sitzgruppen, Restaurant, à-la-carte-restaurant, Bars, Boutique, Minimarkt, Sat.-TV-Ecke, Amphitheater, Konferenzraum, maurisches Cafe, Pizzeria, Friseur und Hallenbad. Die 280 Zimmer sind geräumig und geschmackvoll eingerichtet, mit Telefon, Sat.-TV, Klimaanlage, Minibar, Bad oder Dusche/WC, Balkon oder Terrasse. Im gepflegten Außenbereich schöne Swimmingpool-Landschaft, Poolbar, Sonnenterrasse mit Liegen und Schirmen. Zum hoteleigenen, flach abfallenden Sandstrand, ca. 400 m entfernt, fährt die kostenlose Pferdekutsche. **** Dar Jerba (nun Club Marmara), Tel , Fax , ca. 19 km bis Houmt Souk. Das alte, besonders bei Deutschen beliebte Dar Jerba wurde von der Dar-Gruppe 2003 an die französische Gruppe Etappes Nouvelle/Groupe Marmara für zunächst 5 Jahre vermietet. Die Franzosen haben sehr viel umgebaut bzw. erweitert. Das Marmara läuft offiziell seitdem nicht mehr unter Dar Jerba. Marmara hat nur die Komplexnamen übernommen. Seitdem ist das Marmara nur noch über Frankreich zu buchen, wer dennoch unbedingt das neue Hotel ausprobieren will, muss ausreichend Französischkenntnisse mitbringen. Der Riesenkomplex - eine weitläufig angelegte Stadt mit eigenem Postamt, Polizeistation, Geschäften, acht Restaurants, 4 Poolanlagen, Krankenstation

214 Djerba und sogar einer eigenen Postleitzahl - umfasst fünf Hotels verschiedener Kategorien mit insgesamt gut Betten. Weitläufiger Eingangsbereich, großes Theater, neue Gaststätte am Zahra und imposanter Pool am zentralen Platz. Am Strand und in den Anlagen sind alles neue Schirme und tausende Liegen und Liegestühle - man bekommt immer eine Liege und das gratis. Zutritt nur für Hotelgäste, am Eingang muss die Hotelkarte vorgezeigt werden. Im Club ist alles bargeldlos. Die Apartmentanlage Dar el Manara befindet sich auf der anderen Seite der Hauptstraße, ca 500 m vom Meer entfernt. Vom kleineren Studio bis zur Unterkunft mit 2 Schlafzimmern sind verschiedene Größen buchbar. In den vier Hotelkomplexen findet man vom Zahra mit einfachen Bungalows bis zum 4-Sterne Hotel Dahlia mit komfortabler Ausstattung alle Arten von Unterkünften für jeden Geldbeutel. Gute Buffets am Abend, reichliche Animationsangebote, Disko, Sport, Geschäfte und vieles mehr, es wird Einiges geboten. Der Naturstrand vor der Hotelanlage ist zwar schön, breit und kilometerlang, teilweise muss aber auch in diesem Bereich auf große Felsplatten geachtet werden und der Weg ins Wasser ist nur an wenigen Stellen problemlos möglich. **** Abou Nawas Golf (nun Springclub Djerba Go), Tel , Fax , ca. 20 km nach Houmt Souk. In einem 13 ha großen Park direkt am breiten und schönen Sandstrand wurden die Gebäude im tunesischen Stil erbaut mit komfortablen und gemütlich eingerichteten Zimmern. Diese besitzen alle Klimaanlage bzw. Heizung, Dusche bzw. Bad / WC, Sat-TV mit deutschen Programmen, Miet-Safe, Minibar, Telefon und Balkon bzw. Terrasse. Große Außenanlage mit Pool, temperierbares Hallenbad und Health-Center. Direkt gegenüber durch eine kleine Straße getrennt liegt der Golfplatz mit kostenlosem Shuttleservice vom Hotel aus. Wird hauptsächlich von Italienern besucht. *** Meninx, Tel , Fax , Renoviertes Bungalowhotel unter Schweizer Leitung direkt am Strand in einem großen Palmengarten. In der gut geführten und sauberen Anlage wird die Küche von den Gästen sehr gelobt und bei der angebotenen Vollpension bleiben keine Wünsche mehr offen (Tischwein + Wasser inkl.). 2 Süßwasserschwimmbäder ( davon eines beheizbar ), Hallen - Thermalbad. Mit großem Reitstall. ***** Maritim Yadis, Tel , Fax , E- Mail: 5 km nach Midoun, 20 km nach Houmt Souk. Es liegt in einer weitläufigen Gartenanlage, durch die man nach ca. 250 Metern durch einen Palmen- und Dünengürtel den schönen Sandstrand erreicht. Das Hotel selbst grenzt unmittelbar an den 27 Loch Golfplatz und bietet einen kostenlosen Pendeldienst dorthin an. Alle 334 Zimmer und 6 Suiten wurden neu renoviert und verfügen über Klimaanlage und Loggia mit großen Fenstern, Sitzecke im Djerbastil, Badezimmer mit getrenntem WC, Minibar, Haartrockner, Sat-TV, Schließfach, Balkon oder Terrasse und Zimmerservice rund um die Uhr. Mit einer Größe bis 35 m² sind die Zimmer im Hotel Yadis somit auch für einen längeren Aufenthalt und

215 Djerba Familien sehr geeignet. Thalasso Therapie Zentrum, Süßwasserpool mit sep. Kinderbecken, Kinderspielplatz, Miniclub, temperierbares Hallenbad, 5 Tennisplätze mit Flutlicht ( 3 Sand- und 2 Hartplätze ) **** Calimera Beach, Tel , Fax , E- Mail: Direkt am breiten, feinsandigen Strand. Nach Midoun ca. 7 km, nach Houmt Souk 21 km. Komfortabel ausgestattete Zimmer, Restaurant mit Babyecke zum Erwärmen der Babykost, Disco-Pub, Pool, separater Kinderpool, Ruhepool, Wellness- Bereich mit beheizbarem Hallenbad, Sauna, Jacuzzi, Massageraum, 3 Tennis-Sandplätze mit Flutlicht. Herzliche, ungezwungene Atmosphäre - alles inklusive: Frühstücksbuffet, kontinentales Langschläfer-Frühstück, Mittagssnack-Buffet, Kaffe/Tee und Kuchen/Gebäck, Abendbuffet. **** Club Aldiana, Tel , Fax , **** Iliade Club, Tel , Fax **** Karthago, Tel , Fax , ca. 25 km bis Houmt Souk. Erst 2001 eröffnet inmitten eines großen und natürlichen Palmenhaines direkt am Meer mit einer für den Aghir Strand typischen Zusammensetzung aus Sand, Steinen und großen Felsplatten. Das Hotel selbst schöner Architektur zählt zu den besten und exklusivsten Adressen auf Djerba mit stilvollem Ambiente, landestypischer Architektur und der ruhigen fast schon einsamen Lage. Hallenbad für die kühlere Jahreszeit, große Poollandschaft mit Wasserfall, Beduinenzelt, Sonnenterrasse, Poolbar und Kinderbecken sowie ein Spielplatz, gutes Restaurant. **** Helios, Tel , Fax , *** Rym Beach, Tel , Fax , ca. 25 km bis Houmt Souk. Am Fuße des Leuchtturmes von Ras Tourgueness in einem 11 ha großen Palmenhain, direkt an einem sehr schönen Strandabschnitt. Die zweckmäßig und wohnlich ausgestatteten Zimmer sind alle klimatisiert, haben Bad, Telefon und Loggia oder Balkon und auch Meerblick ist auf Wunsch möglich. Um den großen Zentralplatz ( ca Quadratmeter ) mit Pool und direktem Zugang zum Meer gruppieren sich alle wichtigen Einrichtungen des Hotels. ** Lella Hadria (ehemals Sangho Village bzw. Tanit), Tel , Fax , ca. 24 km bis Houmt Souk. Weitläufige Anlage im Bungalowstil mit einfachen Zimmern. Am Ende des Sidi-Mahres-Strandes, nach dem Leuchtturm auf einer schmalen Landzunge einsam und ruhig direkt am Meer gelegen, besticht diese Anlage mit einem der besten (vielleicht sogar dem BESTEN ) Strand der Insel Djerba. Ein vielfältiges Sportprogramm, Animations- und Unterhaltungsprogramme inkl. eigener Disko, dazu VP mit guten Buffets und ein Restaurant direkt am Meer runden das preiswerte Angebot ab. Disko, Pool mit Salzwasser und neuer Pool mit Süßwasser, Club für Kinder.

216 Djerba Hotels von Seguia / Aghir: La Fidèle Club Mediterranée, Tel , Fax ca. 6 km bis Midoun. La Douce Club Mediterranée, Tel , Fax La Nomade Club Mediterranée, Tel , Fax Neu gestaltetes Clubdorf an einem sehr schönen Strand. Die Zimmer haben sehr unterschiedlichen Komfort und liegen verteilt im Hauptgebäude La Nomade bzw. dem neueren Nebentrakt Meridiane. Das Clubdorf mit grünen Rasenflächen und einem sehr gepflegten Strand bietet auch für Familien eine ideale und stressfreie Urlaubsadresse, die Clubsprache ist hier jedoch zu 100% Französisch und deutsche Gästen sind daher sehr selten. Das La Fidèle ist die sportliche Alternative der Clubangebote und die preisgünstigste Möglichkeit und gerade bei jungen Leuten sehr beliebt. (Ohne Pool) Hier dauern die Parties in zwangloser Atmosphäre nach wie vor bis in die frühen Morgenstunden, Beachvolleyball, Surfen und Segeln steht hier ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Neu renoviert finden sich jetzt auch Dusche/WC in den strohgedeckten Hütten, deren sonstiger einziger Komfort der leise surrende Ventilator und ein eigener Safe ist. **** Melia Palm Azur, Tel , Tel , ca. 30 km bis Houmt Souk, 6 km bis Midoun. Es liegt sehr ruhig in einer 7 ha großen Gartenoase direkt am aufgeschütteten weißen Palmenstrand, der an einigen Stellen mit Felsen durchsetzt ist. Der schöne, fächerförmige Pool, ein Hallenbad und mehr als ein Dutzend Sportarten lassen kaum noch Wünsche offen. **** Djerba Menzel, Tel , Fax , ca. 26 bis km Houmt Souk. Die weitläufige Ferienanlage der gehobenen Mittelklasse liegt auf einer großen Halbinsel, umgeben von wunderschönen Sandstränden. Hallenbad, 3 Pools. *** Sangho Village Djerba, Tel , Fax , ca. 25 km bis Houmt Souk, 7 km bis Midoun. Die Zimmer befinden sich im Hauptgebäude oder in den verstreut liegenden Bungalows und sind feriengerecht eingerichtet mit Klimaanlage bzw. Heizung, Bad oder Dusche/WC und Balkon oder Terrasse. Hallenbad für die Vor- bzw. Nachsaison, Kinderspielplatz, sep. Kinderpool, Miniclub, Fitnessraum, 5 Tennishartplätze mit Flutlicht. ** Sidi Slim mit Sidi Ali, Tel , Fax , Houmt Souk ca. 20 km, nach Midoun ca. 6 km. In schöner, einsamer Lage direkt am Sand- Felsstrand, der Sand wird täglich neu aufgefüllt. Mit "All - Inklusive" Leistungen. Die sauberen, klimatisierten Zimmer wurden kürzlich renoviert und sind mit den Nötigsten ausgestattet. Pool, kleines Thermalbecken, kleine unüberhörbare

217 Djerba und sehr beliebte Disko, Miniclub, Kinderspielplatz. Das Lieblingshotel der Djerbi auf Heimatbesuch und der Besucher aus Libyen. ** Aladin, Tel , Fax , Streng abgeschirmter Privatclub. **** Djerba Castille, Tel , Fax , ca. 20 km bis Houmt Souk, ca. 6 km bis Midoun. Der Luxus Hotel Club ist eines der neuesten und komfortabelsten Hotels auf der Insel und wurde erst im Juni 2002 eröffnet. Er liegt direkt an einem flach abfallenden Sandstrand in der erinnert durch seine außergewöhnliche Architektur an die nahegelegenen Reste des spanischen Forts Bordj Kastil (Castille). Großer Süßwasserpool mit sep. Kinderbecken und Sonnenterrasse, Liegen und Schirme sind hier inklusive. In der Vor- bzw. Nachsaison ist zusätzlich ein temperierbares Hallenbad geöffnet. Djerba Paradise, Tel , Fax *** Homere (ehemals Sina), Tel , Fax , 6 km bis Midoun. 300 Meter vom eigenen Strand durch die Uferstraße getrennt. Die klimatisierten, modern eingerichteten Zimmer haben Telefon, Sat-TV, Heizung, Bad oder Dusche/WC und Balkon bzw. Terrasse, sind jedoch in etwas verwohntem Zustand. Süßwasserpool, Hallenbad ( nur in Vor- Nachsaison). Die Buchung von All-inklusiv ist möglich, alle Mahlzeiten werden in Buffetform angeboten, auch bei HP ist Wein und Wasser während der Mahlzeiten inklusive. Als Fun Club für Familien wird ein reichhaltiges Sport und Unterhaltungsprogramm für Jung und Alt geboten. *** Garden Park (ehemals Cap Djerba), Tel , Fax , ca. 6 km bis Midoun. Am Rande des Strandes von Aghir, ca. 300 Meter vom Felsstrand entfernt. Das ehemalige Hotel Cap Djerba hatte einen sehr schlechten Ruf. In 2003 wurde es jedoch zur Sommersaison wieder unter neuem Management eröffnet und bietet jetzt als Club All - Inklusive Leistungen unter dem geänderten Namen an, doch auch neue Berichte klingen nicht allzu gut. Pool mit Rutschen, Jacuzzi, Hallenbad, zwei Tennishartplätze ( Flutlicht gegen Gebühr), Minigolf, Tischtennis, Miniclub mit Spielplatz. Liegen und Sonnenschirme am Pool und sog. Strand gratis. *** Palma Djerba, Tel , Fax , 23 km bis Houmt Souk, ca. 6 km bis Midoun. Lebhafte Clubanlage im Stil eines tunesischen Dorfes mit einem Hauptgebäude und mehreren 1-stöckigen, bungalowartigen Wohngebäuden direkt am Meer ( Fels- bzw. Sandbuchten mit teilweise steinigem Untergrund ) in ruhiger und fast einsamer Lage. *** Rais, Tel , Fax Das kleine Hotel liegt direkt und ruhig am Strand von Aghir. Es verfügt über einen Süßwasserpool in der Außenanlage mit Kinderbecken. Die Doppelzimmer sind ausgestattet mit Klimaanlage bzw. Heizung, Bad mit sep. WC, Sat-TV, Musikanlage, Telefon, Balkon und möglichem Meerblick. Der dazugehörige Tennisplatz ist inklusive, andere Aktivitäten sind nur in den umliegenden Hotels möglich.

218 Djerba ***** Vincci Al Kantara Thalassa, Tel , Fax , 6 km nach Midoun, ca. 18 km bis Houmt Souk. Das neu erbaute Luxushotel liegt am Rande des Strandes von Aghir beim Übergang zum Strand von al Kantara. Es besitzt eine private Badebucht mit flach abfallendem Sandstrand, der allerdings teilweise sehr felsige Abschnitte aufweist. Die 310 komfortablen und hellen Zimmer haben alle Klimaanlage bzw. Heizung, voll ausgestattetes Bad mit Dusche und Föhn, sep. WC, Telefon, Minibar, Mietsafe, Sat-TV und Balkon. Im Gegensatz zu vielen anderen Hotels wurden die Betten mit orthopädischen Matratzen ausgestattet. Großer Süßwasserpool, separater Kinderpool, Hallenbad, Thalassozentrum mit Meerwasserpool und extra Bar, Liegen und Schirme am Strand bzw. Pool sind inklusive, Badetücher gegen Gebühr. Camping Beim Jugendzentrum ist ein Campingplatz direkt am Meer, N E Es gibt befestigte und unbefestigte Stellplätze, eine schlichte aber nett hergerichtete Anlage. Die Sanitäranlagen sind einfach gehalten in tunesischem Standard und etwas launenhaft sauber gehalten, aber durchaus o. k. 11 TD / 2 P + KFZ. Stellmöglichkeit beim Hotel Sidi Slim (N E ) und dem Club Aghir (N E ), schöner ist jedoch freies Campen an der Westküste. Da alles Land in Privatbesitz ist, am besten vorher mit dem Besitzer reden. Stellmöglichkeit auch nahe Hotel Diana bei N E (2019) Abstecher 8.1 Inselrundfahrt, ca. 65 km Abstecher: Auf der Ausfallstraße C 117 von Houmt Souk nach El Kantara liegt am Stadtrand Hara Kebira, eine der beiden ehemaligen jüdischen Siedlungen. Zur zweiten bei km 6 rechts abbiegen. Nach 1 km links am Wegweiser zur Synagoge abbiegen. LA GHRIBA Das alte Hara Seghira oder heute Er Riadh beherbergt die eindrucksvolle jüdische Synagoge La Ghriba. Die am 33. Tag nach dem jüdischen Pessach Fest alljährlich stattfindende Wallfahrt ist das größte jüdische Pilgertreffen in einem arabischen Land. In einer Prozession wird eine der ältesten Thora- Rollen der Welt durch das jüdische Viertel getragen. Die die kommen legen Kerzen, Bittbriefe und harte Eier in die Grotte. Auf den Eiern stehen die Wünsche: eine möchte gern ein Kind, eine andere sucht einen Mann. Mit der Prozession wird in diesem Jahr Geld für den Erhalt der Synagoge gesammelt. Wer den Wagen mit der Thora schieben will, muss 400 Euro bezahlen.

219 Djerba Die Besichtigung des Gotteshauses mit seinen wundervollen blauen Holztäfelungen, das 1920 auf Grundmauern aus dem 6. Jh. v. Chr. neu errichtet wurde, und den zweitausend Jahre alten Thorarollen ist gegen einen kleinen Obolus möglich, der Besucher erhält ein Tuch zur Kopfbedeckung und lässt die Schuhe vor dem Eingang. Gegenüber des Gebäudes ist die Pilgerherberge. La Ghriba April 2002 "Ich habe die Flammen gesehen, ich habe gesehen wie das Feuer gewütet hat, die Deutschen, die in Flammen standen. Ich konnte durch eine andere Tür fliehen, französische Touristen hinter mir her", erzählt der moslemische Synagogendiener Hedi. Er war Augenzeuge des Anschlags am 11. April Der Tag des Attentats war ein Donnerstag. Kein Samstag, an dem viele Juden zum Gebet kommen. Ein roter Kleintransporter der Marke Fiat fährt von hinten zur Synagoge und parkt gegenüber des Eingangs. Der Fahrer löst die Explosion aus und nimmt seinen eigenen Tod in Kauf. Eine Feuerwalze dringt ins Innere der Synagoge, zerstört große Teile des Gebäudes und kostet insgesamt 19 Menschen das Leben. Acht deutsche Touristen werden sofort getötet, andere schwer verletzt. Die Bundeswehr bringt die Überlebenden in einer fliegenden Intensivstation in Krankenhäuser nach Deutschland. Anfang Mai stirbt das 14. deutsche Opfer. Er Riadh Infos Telefonvorwahl: 75 Hotels **** Dar Dhiafa (Maison d'hôtes), Hara Shira, Tel , Fax , Das Hotel mit nur 14 Zimmern besteht aus einem Komplex von mehreren, miteinander verbunden Häusern. Die feinfühlige Architektur verbindet harmonisch Kuppeln, Innenhöfe und Dachterrasse. Pool im Innenhof. DZ 220 EUR. Abstecher: Von Er Riadh führt eine direkte Straße in 11 km zu dem Töpferdorf Guellala. Gleich am Anfang mündet rechts die von Adjim (10 km) kommende Piste ein. An dieser Straße liegen einige schöne Töpferwerkstätten. GUELLALA Das Dorf Guellala liegt mit 60 m auf der höchsten Erhebung der gesamten Insel. Es wurde in einer alten Zaouia errichtet, die Ende des 18. Jahrhunderts von den Weisen Sidi Zitouni und Sidi Ameur gebaut wurde. Guellala war schon zu römischer Zeit als Haribus für seine Tongefäße bekannt. Fast jedes Haus beherbergt einen Ausstellungsraum mit einer Töpferei, wo man den Kunsthandwerkern bei der Arbeit zusehen kann. Das Material kommt aus den Lehmgruben des nahen Cedouikech. Außer den herkömmlichen, unglasierten Tongefäßen, in denen Trinkwasser schön kühl bleibt oder Oliven und Getreide aufbewahrt werden, bietet man heute buntbemalte und glasierte, auf den Ge-

220 Djerba schmack der Fremden abgestimmte Keramiken an. Kommt man als Einzelreisender an, liegt der Ort wie ausgestorben. Erst wenn ein Bus mit Touristen eintrifft, setzen sich die Töpfer an ihre Scheiben. Die eigentlichen Werkstätten und Brennöfen liegen in den kleinen Seitengassen. Es gibt eine Bank. Kleiner Markt am Mittwoch und Sonntag. Im Frühjahr 2001 wurde auf Initiative eines djerbischen Schuldirektors etwas außerhalb ein schönes Museum mit angrenzendem Restaurant und Café sowie einem Aussichtsturm eröffnet. Ein Besuch lohnt sich wirklich. Es werden anschaulich Szenen aus dem kulturellen Leben Tunesiens dargestellt, wie z. B. Hochzeitszeremonien. Es gibt prächtige Kleidungssammlungen aller tunesischen Volksgruppen, Töpfereien, Juwelen und Holzgegenstände zu bewundern. Ebenfalls gibt es verschiedene Handwerkstätten in der Gubbt-el-Khydal zu sehen. Gubbt-el-Khydal ist die Phantomkuppel, ein Saal, in dem Sidi Zitouni seine Patienten empfing, um sie zu heilen. Angrenzend gibt es auch noch eine wunderschöne Kunstgalerie. Auch der Aussichtsturm ist die Reise wert. Bei schönem Wetter kann man hier die ganze Insel überblicken, also Fotoapparate nicht vergessen. Wer Zeit hat, sollte bis zum Abendanbruch bleiben, dann kann man wunderschöne Sonnenuntergänge sehen und fotografieren. Am Ortsende nicht auf der Straße nach Cedouikech weiterfahren, sondern rechts abbiegen nach El Kantara. In dieser Straße ist rechts das Office National de l'artisanat, eine Teppichknüpfschule für junge Mädchen. Danach kommen eine Reihe von Töpferwerkstätten. Besonders empfehlen kann ich das 1 km nach der Abzweigung liegende Atelier von Younes Sagal, der wirklich nett sein Handwerk vorführt und die Arbeitsweise genau erklärt. Seine Brennöfen sind schon 200 Jahre alt, sie werden beim Brennvorgang auf bzw Grad erhitzt. Als Preis für die Vorführung freut er sich, wenn man ihm lediglich sein magisches Kamel für 2 Dinar abkauft. Was das ist? Lassen Sie es sich vorführen! Auf Wunsch zeigt er die in der Nähe liegenden Lehmgruben, wo das Material für seine Arbeit gewonnen wird. Abstecher: Nach 2 km auf der Straße nach El Kantara hört der Asphalt bei einer der vielen schönen Moscheen von Djerba auf. Die Piste ist bei langsamer Fahrt für Pkw möglich. Sie führt durch eine schöne Landschaft mit Olivenhainen und Palmen und zweigt nach 6 km direkt zum Meer ab. Nach 8 km ist El Kantara mit dem Damm zum Festland erreicht. Römerdamm - Schon die Römer schütteten den Verbindungsweg für die Karawanen auf, er wurde später vom Meer überflutet und konnte nur noch bei Niedrigwasser als Furt genutzt werden. Der Korsarenführer Dragut durchbrach den Damm, als er 1551 von dem italienischen Admiral Andrea Doria in der Bucht von Bou Grara eingeschlossen worden war. Das heutige Bauwerk entstand 1953 und trägt auch die Süßwasserleitung vom Festland. El Kantara ist kein richtiger Ort, es gibt nur eine Polizeistation, wenige Häuser und einen

221 Djerba Fischerhafen. Von hier ist das wunderschön auf einer Landzunge im Meer gelegene Bordj Kastil aus dem 13. Jh. zu sehen. Von der direkt nach Midoun führenden Straße zweigt kurz nach dem Damm rechts die Straße nach Aghir ab. Etwa 400 m danach liegen auf der rechten Seite die äußerst spärlichen Reste des römischen Meninx, einige Säulenstümpfe, der Fußboden eines Hauses mit Brunnen. Weiter entlang des Meeres folgt einer der noch unbebauten Abschnitte, da es hier keinen Sandstrand gibt. Doch dringen die Neubauten immer mehr vor, werden immer neue Hotelburgen gebaut, der Sand künstlich herbeigeschafft, als wäre ein Ende des Touristen-Booms nie abzusehen. Gut 1 km vor den ersten Bauten geht rechts eine Piste auf der sandigen Landzunge in 8 km zum Bordj Kastil. Diese Strecke ist nur bei großer Trockenheit befahrbar, der Untergrund äußerst tückisch. Abstecher: Anschließend beginnt die Hotelzone von Seguia. Kurz vor Aghir, auch das kein richtiger Ort, sondern eine Hotelzone, zweigt links die Straße (6 km) nach Midoun ab, das man nach insgesamt 45 km erreicht. MIDOUN Der zweitgrößte Inselort erlangte seine Bedeutung durch den althergebrachten Wochenmarkt am Freitag, zu dem die Bewohner der Einzelgehöfte heranreisten, um landwirtschaftliche Überschüsse zu verkaufen und notwendige Fremdwaren einzutauschen. Heute ist der Markt inmitten der pittoresken Medina Anziehungspunkt für die Touristen der südlichen Hotelzone, dennoch hat er seine Ursprünglichkeit bewahrt. Die üblichen Plüschkamele und Kaftane werden zum Glück noch nicht angeboten. Anders als auf vielen Märkten des Südens sieht man hier beim Einkauf viele Frauen, zumeist in den traditionellen weißen Umhang mit roten Bordüren gehüllt, gekrönt von einem Strohhut. Das Fotografieren der Touristen nehmen sie gelassen hin. Das weißgekalkte Städtchen hat etwa Einwohnern, unter ihnen auffallend viele dunkelhäutige Menschen, Nachfahren der schwarzen Sklaven. In der Ferienzeit wird als Attraktion für die Fremden jeden Dienstag die Darstellung einer traditionellen Berberhochzeit angeboten. Zumindest ihrer Höhepunkte, denn eine wirkliche Berberhochzeit dauert in der Regel drei Tage. Gegen ein Eintrittsgeld von ca. 3 TND bekommt man wunderbar farbenfrohe Kostüme von Braut und Bräutigam gezeigt, aber auch zahlreiche Tanzvorführungen, den Bauchtanz, den Krug -Tanz, aber auch den Flaschen - Tanz, bei dem eine Pyramide mehrerer (so ganz und gar nicht traditioneller) Coca - Cola - Flaschen auf dem Kopf balanciert und dann punktgenau hinuntergeschüttelt werden. Fakire verbiegen Eisenstangen mit der Kraft ihres Kehlkopfs, spazieren über spitze Nägel oder Glasscherben, oder sie schlucken Feuer. Anschließend wird das Brautpaar auf ein Kamel gesetzt und zum nahegelegenen Dorfplatz gebracht, begleitet von einer Reitergruppe auf ihren stolzen Araber - Hengsten. Diese Reiter zeigen ihr Können dann in der so genannten Fantasia, einer ursprünglich aus Marokko stammenden traditionellen Reiterdarbietung, die Ihresgleichen sucht.

222 Djerba In der Stadtmitte trifft man auf ein Rondell mit Taxistandplatz. Dort beginnt die Fußgängerzone. Gleich rechts das Postamt, links das. Gegenüber eine Caféterrasse unter zwei herrlichen alten Bäumen, die einen wundervoll kühlen Schatten spenden. Die Tische sind fest in der Hand der männlichen Jugend von Midoun. In den Straßen dahinter die üblichen Touristenläden mit Kaftanen, Kamelen, Keramiken, Lederwaren und Teppichen. Der für Djerba so typische Schmuck ist nur mit einem Laden neben dem Syndicat vertreten. Midoun Infos Telefonvorwahl: 75 Information, Syndicat d'initiative, Tel Souk, Feste: Freitag schöner Souk. Hotels ** Djerba Midoun, Rue 13 Août, Tel , Fax Stadthotel Jawhara, Tel Said, Tel , Fax Apartments. Essen und Trinken Das Restaurant Zitouna bietet tunesische Küche. Le Pêcheur, am Kreisverkehr, serviert ganz ausgezeichnete Fischgerichte zu günstigen Preisen. Die Einheimischen wissen das zu schätzen und kommen gerne in dieses von außen nicht gerade einladend wirkende Restaurant. Le Khalif; im Zentrum, Tel In gediegener Atmosphäre speist man tunesische Spezialitäten sowie europäische Gerichte. Ist zwar nicht ganz billig, aber das Essen schmeckt prima. Vor allem die gemischte Fischplatte und die Weine sind 1 A. Hannibal ist ganz einfach, schmeckt aber gut (zumindest die Nudeln u. der Reis) und ist auch preismäßig ok. El Guestille, in der Nebenstraße parallel zur Haupttouristraße. Es hat eine schöne Dachterrasse und einen hübsch angelegten Hof, das Essen ist sehr gut und echt preiswert. Routenalternative: Am Rondell auf die Straße nach Mahboubine abbiegen, das nach 3 km erreicht wird. Nach weiteren 4 km liegt in einem Olivenhain eine weitere, kuppelreiche Moschee. In El May (11 km nach Midoun) geht rechts die Straße nach Houmt Souk ab, 9 km. Die schmale Teerstraße führt durch eine sehr reizvolle Landschaft, die fruchtbaren Gärten sind mit Agaven eingefasst. In den Olivenhainen immer wieder herrliche, kuppelgekrönte Villen. In Mahboubine ist die besonders schöne

223 Djerba Moschee El Kateb, sie ist der Hagia Sofia in Istanbul nachempfunden. Souk ist am Montag. 9: Houmt Souk Zarzis Ben Guerdane - Tataouine km: Rund 190 Straße: Über die C 117, C 109, C 111 Zeit: 1 Tag Höhepunkte: hübsche Strände bei Zarzis Route: Houmt Souk auf der Ausfallstraße nach El Kantara verlassen, km 9 El May. El May ist zu erkennen an seiner wuchtigen weißen, ibaditischen Moschee aus dem 16. Jh., die wie eine Festung wirkt und die in ihrer Bauweise an die sudanesische Architektur erinnert. Sie darf wie alle Bethäuser der Insel nicht betreten werden. Souk ist am Sonntag. In Cedouikech (16 km nach H. S.) werden wie in Guellala Töpferwaren aus dem in der Nähe gewonnenen Ton hergestellt, die jedoch nicht im Ort selbst verkauft werden. Hier gibt es zwei schöne, kuppelreiche Moscheen. Der ländliche Markt am Dienstag wird von Touristen wenig besucht. Route: Über den 6,5 km langen Römerdamm geht es zum Festland. Dort Kreuzung. Rechts beginnt eine Asphaltstraße zum 65 km entfernten Medenine, die in den Karten vorhandene Piste nach Tataouine existiert dagegen nicht. Geradeaus geht die C 117 in südöstlicher Richtung in 20 km direkt nach Zarzis, die etwas längere Route touristique führt entlang des Meeres zur Hotelzone. ZARZIS Die Region um Zarzis war schon in punischer Zeit besiedelt und berühmt für seinen gesalzenen Fisch und die Purpurherstellung. Doch sowohl daran wie an das römische Gergis erinnert kein Überrest mehr, der heutige Ort wurde von den Franzosen gegründet. Das hier produzierte, exzellente Olivenöl ist hauptsächlich für den Export gedacht und wie schon in Gabes dienen die Datteln wegen ihrer schlechten Qualität als Viehfutter. Zarzis ist der Ort, der den Ruhesuchenden unter den Urlaubern mehr Erholung verspricht als Djerba. Die langen Strände laden zum Faulenzen und zu Strandwanderungen ein. Ansonsten ist Zarzis nicht von besonderem touristischen Interesse. Das Touristikgebiet Zarzis wird in Reisekatalogen unter Djerba angeboten, auch der Transfer erfolgt vom 60 km entfernten Flughafen der Insel. Smaragdgrünes Meer und ein 12 km langer, palmengesäumter Sandstrände erfüllen Urlauberträume, doch ist sowohl das Hinterland wie auch der Ort Zarzis

224 Djerba sehr öde, Djerba ist zweifellos die attraktivere Ferienstation, es gibt außer in den Hotels keine Freizeitangebote und kaum Gelegenheiten für einen Bummel. Der stadtnahe Strand könnte wunderschön sein, wäre er nicht mit Unrat übersät. Gepflegt wird er nur bei den Hotels. Der südlichste Badeort Tunesiens ist geprägt durch den großen Hafen mit den Silos, die das algerische Erdöl vor der Verschiffung lagern, und seine Nähe zu Libyen. Montags und freitags findet in den Straßen um den Platz 7. November mit einer schönen, fayencengeschmückten Moschee ein sehenswerter Markt statt. Die Frauen dieser Region sind wieder ganz anders als in den übrigen Landesteilen in dunkelgeblümte Haiks gehüllt. Ein kleines Museum zeigt folkloristische Gegenstände aus der Region. Zarzis Infos Telefonvorwahl: 75 Information: ONTT, Nähe Hotel Sangho, Tel Verkehrsverbindungen: Regelmäßige Busverbindung nach Houmt Souk, Stadtbusse zu den Hotels. Louage-Station. Souk, Feste: Souk Montag und Freitag. Im August findet das Fest der Schwammtaucher statt. Hotels im Stadtzentrum: Afif, Av. Mohammed V (im Zentrum), Tel Einfache Zimmer mit Gemeinschaftsbad, sauber. ** Zyen, Tel , Fax In geringer Entfernung vom Strand liegt dieser kleine, sehr empfehlenswerte Familienbetrieb mit nur 30 Betten, ideal für Individualreisende. Durch die erhöhte Lage auf einem kleinen Hügel bietet sich von den meisten Zimmern aus ein herrlicher Blick über die Oase bis zum Meer. Die landestypisch eingerichteten kleinen Zimmer haben alle Klimaanlage. Geboten wird außerdem ein Pool im Garten, ein A- la-carte-restaurant, ein maurisches Café nebst Shoppingmöglichkeit und Autovermietung. Buchungsanfragen sind telefonisch / bzw. per Fax ohne Probleme in Deutsch möglich. Am Strand Die Tourismuszone befindet sich im langgestreckten Straßendorf Soujhel, die Hotels Sangho und Omarit liegen etwas einsam außerhalb, die angegebenen km bezeichnen die Entfernung zur Innenstadt. Da man bei Brunnenbohrungen in der Umgebung auf Thermalwasser stieß, sind die großen Hotels mit einem Thermalschwimmbad ausgestattet. Es gibt nur wenig Unterschiede, alle haben vielfältige Sportmöglichkeiten, maurische Cafés und einen kleinen Zoo für Kinder.

225 Djerba Amira, an der Corniche von Zarzis, Tel Kleines, einfaches Haus, ungepflegt, lautes Restaurant, warmes Wasser, bew. Parkplatz. Nicht zu empfehlen. * Nozha Corniche, Route de la Corniche, Tel , Fax Nur 32 Betten. **** Zephir Iberostar, (2 km, 680 Betten), Tel , Fax Das ehemalige einfache Hotel wurde von der Hotelkette Iberostar übernommen und komplett umgebaut bzw. erneuert. Es liegt mitten in einem großen Palmenhain direkt am Strand. Das 2 - stöckige Hotel hat einen Empfangsbereich mit Rezeption und Mietsafe, Lift, Restaurant mit Terrasse, a-la`càrte-restaurant, Bars, Snackbar, maurisches Cafe, eigene Disko, Boutique und ein Thermalhallenbad für die kühlere Jahreszeit. Im weitläufigen Garten bildet die Poollandschaft mit Thermalpool, Süßwasserpool, Kinderbecken, Sonnenterrasse und Poolbar den Mittelpunkt der Hotelanlage. Auch die Unterhaltung kommt hier nicht zu kurz. Tägliche Animation und die Abendunterhaltung mit Shows, Cabaret, Tanz oder Folklore ergänzen das vielfältige Sportangebot. Die schön möblierten Zimmer haben Bad bzw. Dusche/WC, Föhn, Klimaanlage in der heißen Jahreszeit, Sat-TV, Telefon, Minibar und Balkon bzw. Terrasse. *** Zarzis (4 km, 694 Betten), Tel , Fax , Ältere Anlage im typischen Landesstil in einem großen Palmenhain direkt am Strand mit Gesundheitscenter mit Sauna, Massagen, Hallenbad mit Thermalwasser und Hammam (gegen Gebühr ). Schöner Außenbereich mit kleiner Gartenanlage, Pool mit Palmeninsel und großem Thermalbecken (eigene Quelle). Animation eher selten, diverse Sportangebote. Im typischen Landesstil eingerichtete Zimmer mit Klimaanlage, Telefon und Loggia (Meerblick gegen Aufpreis). ** Zita (4 km, 1200 Betten), Tel , Fax Ältere Anlage direkt am Strand, beliebt bei Familien mit Kindern. Restaurant am Strand, aber Abwasserleitung ins Meer. Soll 2004 nach Renovierung neu eröffnet werden. *** Giktis, (4 km, 410 Betten), Tel , Fax Gut geführte, preiswerte Clubanlage im typischen Landesstil, ca. 450 Meter vom Sandstrand entfernt, den man über einen Fußweg erreicht. Sportangebote, ein Thermalhallenbad, täglich Animation und Abendunterhaltung, ein netter Pool in der ordentlichen Außenanlage. Einfach, aber gemütlich eingerichtete Zimmer. **** Odyssee, (10 km, 508 Zimmer), Tel , Fax , Beeindruckende Luxusanlage direkt am hoteleigenen Sand-/Felsstrand in einem schön angelegten Garten mit Palmen und Olivenhainen, großer Pool mit schöner Sonnenterrasse. Ein großes Sportangebot, Thalasso - Therapiezentrum, Hallenbad, Disko und tägliche Animation sorgen für ausreichend Unterhaltung in dieser einsamen Lage, auch die klimatisierten Zimmer entsprechen einem gehobenen

226 Djerba Geschmack. Lobby Bar, American Piano Bar, maurisches Café, die Restaurants La Grotta ( Buffetangebote ), La Porta ( Gourmet Restaurant mit mediterraner Küche ), Beach Club ( gegrillter Fisch ) und Zéphyr Barbecue sorgen für das leibliche Wohl. Residence Sultana, Tel , Fax , (N , E ). Reizendes Hotel direkt am Meer und im Herzen der Meeresoase, weit weg von den großen Hotelkomplexen, 45 km von Djerba-Flughafen und 8 km nördlich von Zarzis entfernt. Ein altes tunesisches Gut wurde in eine bezaubernde Wohnanlage umgebaut und ist besticht durch schöne, typisch tunesische Architektur in Weiß- und Blautönen, umgeben von einem Palmenhain mit Mimosen, Bougainvilleas, Jasmin, Hibiskus und Lorbeerbäumen. 12 Doppelzimmer mit Terrasse, 5 Suiten mit Terrasse, Klimatisierung, Satelliten TV, Restaurant, Bar, Schwimmbad, Privatstrand mit Ponton, Reiten, Kutschfahrten. DZ 100 TND. *** Club Sangho (11 km, 722 Betten), Tel , Fax Direkt am Strand gelegene große Clubanlage im landestypischen Bungalowstil in einer weitläufigen und sehr gepflegten Außenanlage mit großem Baumbestand, nettem Pool und reichlich Sportangeboten. Die Anlage ist sehr familienfreundlich, es gibt speziell für Kinder gute Animationsprogramme. Die Zimmer in den Bungalows sind zwar zweckmäßig eingerichtet, haben aber alle Klimaanlage, ohne die es im Sommer in den kleinen Gebäuden unerträglich heiß wird. *** Diana, (11 km, 400 Betten), Tel , Fax Clubhotel mit einfach ausgestatteten Zimmern direkt am Strand, mit Pool und kleinem Hallenbad. Wird von deutschen Veranstaltern nicht angeboten, meist Franzosen und Italiener. *** Oamarit (13 km, 750 Betten), Tel , Fax Weitläufige Clubanlage im Bungalowstil direkt am Sandbzw. Felsstrand und am äußersten Ende der Route Touristique in einem 10 Hektar großen Areal. Das Hotel bietet alle Einrichtungen wie Hallenbad, Pizzeria, Café, Bar, Disko und einige Geschäfte, die Lage ist ruhig und einsam. Vom Pool in der Außenanlage sind es nur wenige Schritte bis zum Strand. Die Zimmer haben Klimaanlage und sind einfach und zweckmäßig eingerichtet mit Telefon, Bad oder Dusche/WC, eine Terrasse oder einen Balkon. Gutes Sport und Animationsprogramm. Reichliche und gute Buffetangebote, Wasser und Tischwein sind inklusive Essen und Trinken Besonders empfehlenswert ist das La République in der Hotelzone. Die holländische Ehefrau des Besitzers achtet sehr auf Sauberkeit. Gut sind auch Le Pacha und L'Oasis.

227 Djerba Route: Die weitere Strecke entlang des Meeres ist durchaus reizvoll, wird aber von Touristen nur selten befahren. Zunächst gibt es noch Felder und Olivenpflanzungen. Nach 18 km zweigt links eine breite Teerstraße zur Lagune El Bibane ab, sie endet nach 21 km bei dem Marabut Sidi Ahmed Chaoucha. Auf der Hauptstraße folgt nach 25 km ein Polizeiposten, die Grenze zu Libyen ist nicht weit. Die Straße verläuft nun auf einem Damm durch die Salzsümpfe, einem richtigen Paradies für Seevögel. Stellenweise hat die Salzsenke eine glatte, trockene Oberfläche, doch ist Vorsicht beim Befahren geboten. Unvermutet können tückische Wasserlöcher auftreten. Nach 48 km folgt. BEN GUERDANE Einst nur ein Nomadenstützpunkt, wurde die Stadt mit heute Einwohnern 1892 von den Franzosen gegründet und hat ihre Bedeutung durch die 33 km entfernte Grenze zu Libyen. Auffallend sind die bunt bemalten Häuser, deren Motive den jeweiligen Geschäftszweig symbolisieren. Doch mit dem Fotografieren beginnen die Probleme. Touristen sind eher unerwünscht, die wenigen Reisenden mit Fotoapparat hält man schnell für einen der hier unbeliebten Journalisten. Ich selbst wurde im Mai 1992 eine gute Stunde auf der Polizeiwache festgehalten und genau verhört, nur weil ich über den Souk schlenderte, Fotos machte und nach den Hotels fragte. Schön bemalte Hausfassade in Ben Guerdane Ben Guerdane Infos Telefonvorwahl: 75 Souk, Feste: Der Markt findet täglich statt und bietet eine große Auswahl von zollfreien Waren aus Libyen.

228 Djerba Hotels Es gibt nur einige einfache Hotels, die nicht auf Touristen eingestellt sind, empfehlenswert ist das Hotel Pavillon vert an der Straße nach Libyen, Tel Camping El Marsa, N E Ca. 8 km nördlich von Ben Guerdane an der Straße nach Zarzis. Nach Erreichen des Strandes ca. 800 m östlich. Campingmöglichkeit im Bereich der Jugendherberge, die etwa 300 m entfernt vom leider sehr vermüllten Strand auf einer leichten Anhöhe liegt. Als Campingbereich ausgewiesen ist das vorgelagerte, leicht schräge Sandfeld mit störenden Betoninseln dazwischen. So gut wie kein Schatten. Ausgesprochen ungepflegte und renovierungsbedürftige Sammel- Sanitäranlage in der JH. In Ermangelung anderer Alternativen wird man sicher trotzdem froh über den Platz sein. Auf der Strecke von Ben Guerdane zur Grenze wird man immer wieder von Polizei und der Nationalgarde kontrolliert. Wer bis zur Grenze will, sollte seinen Reisepass - oder falls der im Hotel abgegeben werden musste, den Personalausweis dabei haben. Zwei Posten vor der Grenze müssen diese gegen Pappkarten ausgetauscht werden - vermutlich um zu verhindern, dass Touristen über die Grenze nach Libyen fahren - und ein Termin zur Rückkehr wird genannt. Von Ben Guerdane führt eine neue, in den Karten nicht zutreffend eingezeichnete Asphaltstraße nach Tataouine. Es geht über eine eintönige Ebene, zunächst folgen von kleinen Sanddünen durchsetzte Olivenplantagen, dann spärlich besiedelte Steppe. Route: Ben Guerdane auf der P 1 nach Medenine verlassen. Nach 3 km links auf die C 111 abbiegen. km 34 Gherriani, kleiner Ort mit einzelnen Gehöften. km 42 Smar. Die große Militärsiedlung mit Tankstelle liegt etwas abseits der Straße, besser nicht fotografieren. km 47 Kirchaou, kleiner Ort ohne Versorgungsmöglichkeiten. Neben der Moschee befindet sich der alte Ksar mit bis zu zweistöckigen Ghorfas. km 55 Rechts Brunnen, dann folgt Maouna, die Häuser haben Tonnendächer. km 71 Dorf Oued El Ghar. km 82 Rechts ist der Platz für das Festival des Ksour. km 85 Tataouine, siehe Route 23.

229 Mitteltunesien MITTELTUNESIEN - AUF DEN SPUREN DER RÖMER Während die meisten Touristen der Sonne und der schönen Strände wegen ins Land kommen, zog es mich anfangs nur auf die Pisten der Sahara und zu den grünen Oasen. Doch bei meiner Recherche für dieses Buch entdeckte ich meine Liebe zu der weitgehend unbekannten Mitte. Der Norden mit Tabarka und Dougga ist für den Tourismus bereits entdeckt, doch das Herz Tunesiens mit seinen sanften Hügeln ist ein ruhiges Bauernland, schon zu römischer Zeit dicht besiedelt und landwirtschaftlich genutzt. Für kaum 100 km brauchte ich einen halben Tag, immer wieder gab es Neues zu entdecken und zu fotografieren. Dort, mitten im Feld, ein Trümmerhaufen - arabisch Henschir genannt, unverkennbar die Quadersteine römischen Ursprungs, ringsum zerbrochene Tonscherben mit alten Mustern. Der Platz ist in keinem Reiseführer vermerkt, man kann sich leicht wie ein Forschungsreisender des 19. Jh. fühlen, auf dessen Spuren man wandelt. Bekannt sind nur die großen Ruinenstätten, aber auf Schritt und Tritt gibt es kleinere, von der Bevölkerung jahrhundertlang als Steinbruch genutzt. Und die Straßen sind gut und leer, ideal für eine Fahrt mit dem Mietwagen. Noch besser ist natürlich ein Wohnmobil, denn Hotels sind dünn gesät. Unglaublich schön ist es im Frühjahr, wenn die Getreidefelder noch grün und zur Freude des Auges und Leid der Bauern mit bunten Blumen durchsetzt sind. Hier auf den weiten Hügeln kann man noch heute die einstige Kornkammer Roms ahnen. Schafherden ziehen über das Land, das einen wunderbaren Frieden ausstrahlt, dazwischen immer wieder die weiße Kuppel eines Marabut. Es ist zu wünschen, dass dieser friedliche Landstrich so bleibt, wie er ist. Gegen landwirtschaftlichen Fortschritt ist nichts einzuwenden, aber keinesfalls mehr Tourismus. Zu übel sind die Veränderungen in der Mentalität, die der massenhafte Fremdenverkehr den Menschen gebracht hat, Hammamet, Sousse oder Douz wecken da böse Erinnerungen. Deshalb sind im folgenden nur die Routen zu den wichtigen Sehenswürdigkeiten beschrieben. Die wenigen, die es reizt, mehr kennen zu lernen, finden anhand der Landkarte leicht hübsche Strecken, die Straßen sind besser als verzeichnet, der Verkehr gering. Und vielleicht werden Sie genau wie ich einmal eingeladen, eine einheimische Familie zu besuchen, in der die Frauen noch den wunderschönen Silberschmuck tragen, der sonst nur im Museum (sehr schön: El Kef) zu bewundern ist. Obwohl ich nur eine Stunde bleiben konnte, wurde sofort ein Huhn geschlachtet, und ich bekam noch gekochte Eier auf die Reise mit. Und das, obwohl der Hausherr als einziger Verdiener der Großfamilie gerade 75 Dinar im Monat bekommt. Gut, wenn da ein paar passende Gastgeschenke zur Hand sind.

230 Mitteltunesien 10: Tunis El Fahs - Kairouan km: Rund 155 Straße: Über die P3, zweispurige, gute Straße, mäßiger Verkehr - abgesehen vom Einzugsgebiet der Hauptstadt Zeit: 1 Tag Höhepunkte: Thuburbo Majus Hauptroute: Tunis auf der noch kostenfreien Autobahn nach Sousse verlassen, nach 8 km auf die P3 nach Zaghouan, Kairouan abbiegen, km 16 Mohammedia. MOHAMMEDIA In der Ortsmitte liegen rechts der Straße Ruinen aus der Türkenzeit. Erbaut schon Mitte des 18. Jh. von Bey Mohammed, lag die Blütezeit dieses Ortes in der Mitte des 19. Jh., als Ahmed Bey ( ) seine Residenz im Stil eines afrikanischen Versailles mit Palästen, Moscheen und Gärten errichten ließ. Als nach seinem Tod Nachfolger Mohammed Bey Bardo als Sitz wählte, wurden die Gebäude von Hofbeamten wie von Einwohnern geplündert und verfielen. Heute zeugen nur noch wenige Ruinen von der einstigen Größe, ein Besuch lohnt nur als Zwischenstopp. Mittwoch und Donnerstag wird bei den Ruinen ein Wochenmarkt abgehalten. Kurz nach Mohammedia tauchen entlang der Straße die imposanten Bogen des Hadrians-Aquäduktes auf, der unter dem römischen Kaiser Hadrian um 120 n. Chr. begonnenen, ehemals 90 km langen Wasserleitung, mit deren Hilfe das frische Quellwasser aus den Bergen Zaghouans zur Hauptstadt Karthago transportiert wurde. Das durch eine überdeckte Rinne fließende Wasser wurde durch sein eigenes Gewicht angetrieben, die Leitung musste daher so angelegt werden, dass Bodenerhebungen abgetragen und Senken durch Trassen aufgefüllt wurden. Nur zur Überbrückung von Tälern waren Arkaden nötig, die natürlich viel eher ins Auge fallen als der oft unterirdische Mörtelgusskanal. Die aus mächtigen Steinquadern gefügten Bogen erreichen eine Höhe bis zu 30 Metern und eine Spannweite von 5 Metern und sind teilweise noch gut erhalten. Der Aquädukt wurde bis zur arabischen Eroberung genutzt, verfiel aber später. Unter Mohammed es-sadok Bey restaurierte eine französische Gesellschaft die Wasserleitung, die noch bis zum Anfang des 20. Jh. Tunis versorgte. Hauptroute: Bei km 22 führt die Wasserleitung weg von der Hauptstraße P3 zu den wasserspendenden Bergen. Die P3 geht geradeaus weiter nach El Fahs, links ist ein Abstecher nach Oudna möglich.

231 Mitteltunesien Abstecher zur Ruinenstätte Uthina Colonia Abstecher: Auf der kleinen Straße folgt nach 4,6 km hinter dem Dorf Oudna eine Gabelung, links noch 1 km zur Ruinenstätte. UTHINA COLONIA Die berberische Gründung wurde von Kaiser Augustus im 1. Jh. n. Chr. für seine Kriegsveteranen ausgebaut und später von den Vandalen zerstört. Die Ruinen lohnten bisher keinen Abstecher. Doch seit einigen Jahren wird verstärkt ausgegraben. Geöffnet Winter Uhr, Sommer 8 19 Uhr, 1,600 TND + 1 TND für Fotoerlaubnis. Auf der Höhe des Berges, unter dem heutigen Oudna, das nur aus wenigen Häusern, ehemals ein französisches Gut, besteht, wurden gewaltige, gut erhaltene Thermen freigelegt. Die weite Verstreutheit der Trümmer zeigt die Größe der Stadt. Das mächtige Oval eines Amphitheaters, das als Erdvertiefung zu erkennen ist, lässt auf interessante Funde hoffen, bereits freigelegt wurde der Eingang und einige Sitzreihen. Es gibt Reste eines von den nahen Bergen kommenden Aquäduktes, dessen Wasser in einem unterirdischen Gewölbe gesammelt und mit dem die Thermen gespeist wurden. Erhalten sind ferner Ruinen einer byzantinischen Festung. Auf dieser Strecke ist ein lohnender Abstecher nach Zaghouan möglich, siehe Abstecher 6.2. Hauptroute: Zurück auf der P3 ist bei km 32 ab Tunis (ohne den Abstecher nach Oudna) ein weiterer Abstecher möglich, das Thermalbad Djebel Oust liegt auf der links abzweigenden C 133 nach 3,5 km. DJEBEL OUST Aufgrund der heilsamen Wirkung der Chlor-Schwefel-haltigen Quellen werden in einer modernen Kuranlage Behandlungen von Rheuma und Gelenkschmerzen durchgeführt. Das eingezäunte Gelände umfasst Thermalbäder, Kliniken, Sporteinrichtungen und Einkaufszentrum, ein richtiger Ort ist nicht vorhanden. Zwei Hotels und eine Appartementanlage dienen der Unterbringung der Patienten. Schon die Römer kannten die gesundheitsfördernde Wirkung der Quellen und bauten die Bäderstadt Cheylus. Auf dem heutigen Kurgelände befindet sich ein frei zugängliches Ruinenfeld, Reste der Grundmauern und Mosaikfußböden lassen den einstigen Grundriss erkennen. Das Baumaterial kam aus einem nahe gelegenen Steinbruch. Djebel Oust Infos Telefonvorwahl: 72

232 Mitteltunesien Hotels *** Djebel Oust, Tel ** Cheylus, Tel , Fax Hauptroute: Bei km 58, kurz vor El Fahs, abbiegen auf die Straße nach Mejez El Bab. Dort liegt nach 2 km eine der bedeutendsten Ruinenstätten. Der Bus Tunis - Kairouan hält in El Fahs, so dass auch für nichtmotorisierte Reisende der Besuch von Thuburbo Majus möglich ist. Die Ruinenstätte liegt etwa 4 km vor der Stadt, so dass man am besten mit dem Fahrer ein vorheriges Aussteigen vereinbart. Die Weiterfahrt ist ab Busstation im Zentrum mit Bus oder Louage nach Tunis, Sousse, Kairouan und Zaghouan möglich. THUBURBO MAJUS Geschichte Es bestand schon eine numidische Siedlung, als 27 v. Chr. Octavian Augustus hier eine Kolonie für Kriegsveteranen mit ausgedehnten Thermenanlagen, Forum und Kapitol anlegen ließ. Die Stadt stieg zur Colonia auf und wurde recht bedeutend, bis sie im 5. Jh. von den Vandalen völlig zerstört wurde. Anfang des 20. Jh. begannen Ausgrabungsarbeiten, ein großer Teil der römischen Bäderstadt ruht noch unberührt unter der Erde. Die Thermen waren in eine Sommer- und eine Winteranlage unterteilt, außerdem gibt es Reste mehrerer Tempel. Die schönsten Fundstücke werden im Bardo-Museum aufbewahrt.

233 Mitteltunesien Neben Thuburbo Majus gab es im Altertum noch eine zweite Stadt gleichen Namens, die zur Unterscheidung das Anhängsel "minus", die Kleine, trug. Diese wenig bedeutende Siedlung stand an Stelle des heutigen Tebourba, ca. 40 km westlich von Tunis. Besichtigung Es sind keine Hinweisschilder aufgestellt, am Eingang bieten sich Führer äußerst aufdringlich an, ohne dass sie ein großes Wissen aufweisen können. Man versucht, angeblich echte Fundstücke wie Münzen u.dgl. zu verkaufen. Es gibt kein Café. Geöffnet: Winter , Sommer 8-17 Uhr, 8 TND. Vom Eingang zunächst in Richtung Kapitol, das an seinen hoch aufragenden Säulen zu erkennen ist. In den Hausruinen davor befinden sich Ölpressen und der kleine Diana-Tempel. Hinter dem Kapitol der große Forumsplatz, breite Stufen führen von dort zum Kapitoltempel, der den Göttern Jupiter, Juno und Minerva geweiht war. Zur rechten Seite der Tempel des Merkur mit einem Säulenrund, zur Linken der Friedenstempel mit dem Zeichen des Pegasus. Vom Merkurtempel geht es zum Marktplatz, hinter dem die recht massigen Winterthermen liegen. Im Inneren drei rote Säulen auf schwarzweißem Mosaikboden. Auf einer kleinen Anhöhe ragen hinter einem Tor die grauen Säulen eines den Göttern Baal und Saturn geweihten Tempels auf, der später in eine christliche Basilika umgewandelt wurde, aus dieser Zeit stammt das im Boden eingelassene Taufbecken. Auf dem Hügel bei den Resten des dritten Stadttors war ein weiteres Saturn-Heiligtum, das zu einer byzantinischen Festung umgebaut wurde. Von dort ergibt sich ein guter Ausblick. Unterhalb der Winterthermen ist ein großer, rechteckiger, mit Säulen eingefasster Platz, die Palästra. Wie eine Inschrift besagt, wurde diese Sportstätte im Jahr 225 n. Chr. von Petronius Felix und seinen Söhnen zur sportlichen Betätigung der Jugend gestiftet. Am rechten Ende der gut erhaltenen Säulenreihe ist auf einem Stein im Boden das Spiel der 36 Buchstaben eingeritzt, eine antike Version von Scrabble. Dort ist der Durchgang zu den Sommerthermen. Diese, größer noch als die Winterthermen, besaßen schöne Bodenmosaike, die im Bardo ausgestellt werden. Auf dem weiteren Weg fällt der Torbogen vor dem Baal-Caelestis-Tempel ins Auge. Treppenstufen führen zu dem Heiligtum, von dem zwei graue Säulen blieben. Von oben hat man den Blick auf das in einer Vertiefung liegende und noch nicht vollständig ausgegrabene Amphitheater. Das nahegelegene El Fahs (62 km ab Tunis) ist Landwirtschaftszentrum mit allen Versorgungsmöglichkeiten und Souk am Samstag, bietet jedoch keine Sehenswürdigkeiten oder Unterkunft. Hauptroute: Ab El Fahs gibt es zwei Möglichkeiten. Die P3 führt in 91 km direkt nach Kairouan.. Die P3 führt über das Hügelland der Dorsale, eine hübsche, weite Landschaft, in der Getreidefelder dominieren, nur gelegentlich unterbrochen von Oliven-

234 Mitteltunesien pflanzungen. Kilometerweit begleiten Opuntienhecken die Straße. Die rötlichen Früchte, Kaktusfeigen genannt, sind essbar. Doch Vorsicht beim Pflücken, die feinen Härchen bohren sich in die Finger und gehen so schnell nicht wieder heraus. Abwaschen der Früchte unter fließendem Wasser entfernt die Härchen. Alle paar Kilometer stehen außerhalb der Ortschaften rosa Häuschen am Straßenrand. Die Verwendung als Schlachterei ist an aufgehängten Schaffellen zu erkennen, meist wird das Fleisch an Ort und Stelle auch dem hungrigen Reisenden gegrillt angeboten. Abstecher zum Nymphäum von Zuccara Abstecher: Nach 8 km auf der P3 rechts nach Bint Saidane, 7 km. BINT SAIDANE Die weitläufige Siedlung weist mehrere Marabuts auf, unter denen das für Fatma Bint Saidane das berühmteste ist. Der Legende nach half die Heilige im 18. Jh. Ali Bey gegen algerische Eindringlinge. Zum Dank für ihre Hilfe baute der Bey eine kleine Moschee und schenkte Bint Saidane sieben Landgüter. Der deutsche Reisende Freiherr von Maltzan besuchte 1868 diese Siedlung sowie das bergaufwärts gelegene Jougar und fand in dem in der Antike Zuccara genannten Ort ein Nymphäum wie in Zaghouan. Überlieferungen sind leider nicht erhalten. Das Quellwasser wurde in einem von Nymphen bewachten Becken gesammelt und über einen hier noch ebenerdigen Aquädukt nach Mograne geleitet, wo es sich mit dem von Zaghouan kommenden Arm vereinigte. Wer Genaueres wissen möchte, fragt nach dem Lehrer Taieb Hedhili in Bint Saidane. Das unterirdische Nymphäum ist verschlossen, zur Besichtigung ist eine Erlaubnis des ONTT notwendig (bereits in Tunis besorgen!). Die Wasserleitung, die von den Franzosen instandgesetzt wurde, ist noch heute in Betrieb. Zum Reinigen der Kanäle wurden neue Einstiegslöcher gebaut, die Kette der alten ist daneben zu erkennen. Hauptroute: Wieder zurück auf der P3 kreuzt nach weiteren 5 km die zur Bewässerung dienende Leitung. Nach gut 30 km beginnt die ausgedehnte Steppe, inmitten der nach 91 km (ohne Abstecher) Kairouan liegt Alternative: El Fahs - Ksar Lamsa - Ain Jloula - Kairouan, 124 km Routenalternative: Am Ortsende von El Fahs auf die Straße nach Siliana abbiegen, nach 25 km bei einem Schulzentrum links auf gute zweispurige Straße nach Ouesslatia.

235 Mitteltunesien Wer genug Zeit mitbringt, dem sei diese wesentlich reizvollere Variante empfohlen. Zunächst geht es über die mit Getreidefeldern und Ölbäumen bewachsene Ebene, doch schon bald steigt die Straße auf die lieblichen Kiefernwälder der Dorsale an. Nach der Abzweigung nach Ouesslatia finden sich vor allem im ersten Teil herrliche Plätze im Wald, die sich gut für ein Picknick eignen. Schon bald tauchen linkerhand die beiden Triumphbogen des römischen Saressi auf mit spärlichen Resten von Tempel, Basilika und Theater, bisher wurde kaum etwas freigelegt. Nach 53 km, die Hügel werden merklich kahler, liegt das imposante byzantinische Kastell Limisa, kurz vor den wenigen Häusern der Siedlung Ksar Lamsa. Das Bauwerk gehört zu den besterhaltenen byzantinischen Festungen in Tunesien. Das Baumaterial musste nicht von weither herangebracht werden, der Steinbruch liegt gleich dahinter. Limisa wurde bereits im 2. Jh. v. Chr. als urbane Siedlung erwähnt. Auf der linken Straßenseite das Haus des Wächters, in dessen Hof etliche Kapitelle und sonstige Reste gesammelt wurden. Routenalternative: Nach 73 km an der Gabelung links nach Kairouan. Nach wenigen Kilometern erinnert ein Obelisk an den 2. Weltkrieg, bei km 88 liegt rechts der Straße Ain Jloula. Ain Jloula kleines Agrarzentrum mit Tankstelle. Am Ortseingang liegt auf der linken Seite ein weitläufiges Ruinenfeld (N E ). Maltzan erkannte 1868 eine von einem doppelten Mauerkreis umgebene byzantinische Zitadelle und hielt die Stelle für das römische oppidum Usalitanum. Die Steine der alten Stadt wurden zum Bau der neuen Siedlung verwendet, die im 11. Jh. von dem Historiker el Bakry als wasserreich und blühend beschrieben wird. Ausgrabungen haben nicht stattgefunden, es scheint sich auch nicht zu lohnen, da die meisten Steine wiederverwendet wurden. Routenalternative: Auf der Hauptstraße folgt nach 124 km die alte arabische Stadt. KAIROUAN Als religiöses Zentrum ist die Stadt mit 300 Moscheen, Zaouias und Marabuts wichtiger Anziehungspunkt der Fremden wie der Tunesier und Tagesstation jeder Rundreise. Die malerische Medina ist vollständig von einer 3,5 km langen Wehrmauer aus braunen Lehmziegeln umschlossen, die 1052 erbaut und Anfang des 18. Jh. nach der Zerstörung durch die Türken in wesentlich geringerem Umfang neu aufgebaut worden war. Vor den Toren breitet sich die moderne Neustadt aus. Dort liegen - mit Ausnahme des Marhala - die Hotels. Geschichte Okba ibn Nafi dringt 670/71 mit seinen Kämpfern in den Maghreb vor, um den wahren Glauben weit über die Grenzen der arabischen Halbinsel zu ver-

236 Mitteltunesien breiten und errichtet an strategisch günstiger Stelle ein Feldlager auf dem weiten, unwirtlichen Wüstenplateau. Der Legende nach soll er einen Speer in den Boden gerammt haben, aus dem daraufhin die Quelle Bir Barouta entsprang, die mit dem heiligen Brunnen Sem Sem in Mekka in Verbindung stehen soll. Dies erschien ihm als göttliches Zeichen, Kairouan bedeutet Lager, praktisch aus dem Nichts entstand die älteste islamische Stadt in Afrika, 140 Jahre älter als Fes und 300 mehr als Kairo. Der Ausbau der kleinen Ansiedlung mit Moschee und der Aufstieg zum geistig-religiösen Zentrum erfolgte erst im 9. Jh. durch die Aghlabiden, deren Residenzen El Abbasiya und Reqqada in der Nähe lagen. Emir Ziyadat Allah beginnt mit dem Bau einer großen Moschee mit 17 Schiffen, die sein Nachfolger Abu Ibrahim Ahmad mit Fayencen schmücken und weiter ausbauen ließ. Aus dieser Zeit sind die nach dieser Dynastie benannten riesigen Wasserbecken erhalten. Die nachfolgenden Fatimiden verlegten schon bald ihren Sitz nach Mahdia, doch Kairouan blieb religiöser Mittelpunkt, bis die Beni Hillal-Nomaden 1057 die Stadt in Trümmer legten. Die meisten Bewohner flohen ins marokkanische Fes und erweiterten die damals von andalusischen Flüchtlingen bewohnte Stadt um das Karaouine-Viertel. Von den Hafsiden wieder aufgebaut, erreichte Kairouan zwar nie mehr seine einstige Bedeutung, blieb jedoch religiöses Zentrum und ist nach Mekka, Medina und Jerusalem die vierte heilige Stadt des Islam. Bis zum Einmarsch der Franzosen im Jahr 1881 durfte kein Ungläubiger die Schwelle übertreten. Heute hat Kairouan zusammen mit der Neustadt knapp Einwohner. Neben der Landwirtschaft ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftszweig, täglich kommen einige tausend Besucher. Das ermöglicht zusammen mit den traditionellen Gewerben Seiden- und Deckenweberei, Lederherstellung sowie Teppichknüpferei einen bescheidenen Wohlstand. Vor den Toren ist eine Zigarettenfabrik, in einer modernen Textilfabrikation haben 110 junge Frauen Arbeit gefunden. Dennoch ist die Arbeitslosigkeit bei den jungen Leuten ein großes Problem, das dazu führt, dass Touristen sehr belästigt und zu einer Stadtführung überredet werden, die dann im Teppichladen endet.

237 Mitteltunesien 1 Zaouia Sidi Abid El Ghariana 2 Bir Barouta 3 Moschee der drei Tore 4 Moschee des Bey 5 Handwerkerschule 6 Polizei 7 Magasin Générale Stadtrundgang Tickets im ONTT, Uhr, Sammelticket 12 TND Vor der Einfahrt in die Stadt zunächst zur Touristeninformation (Tel ); nur hier ist das Sammelticket zur Besichtigung aller Sehenswürdigkeiten erhältlich. Das neue Gebäude liegt neben den Aghlabiden-Becken bzw. gegenüber dem Hotel Continental. Der Besucher muss zunächst ein Formular mit der schriftlichen Bitte um eine Besuchsgenehmigung ausfüllen und sich darin verpflichten, sich beim Besichtigen der religiösen Bauwerke angemessen zu kleiden und zu verhalten. Die Vermittlung eines offiziellen Führers ist möglich, das zeitweise aggressive illegale Führerunwesen hat sich durch eine strenge Polizeiaufsicht etwas gebessert. Aber auch die offizielle Tour wird mit Sicherheit in einem Teppichladen enden, mit etwas Zeit sind die Sehenswürdigkeiten gut allein zu finden. Einen Tag sollte man sich für einen Besuch Zeit nehmen. Die Zufahrtsstraße führt direkt zu dem großen, gebührenpflichtigen Parkplatz am Bab El Jeladin (N E ). Gegenüber des Tores ist ein Kiosk des Fremdenverkehrsamtes, auch hier kann die Eintrittskarte gekauft werden. Hinter dem Tor beginnt die Straße des 7. November mit unzähligen Souvenir- und Teppichläden, die quer durch die Medina zum Bab Tunis führt. Oft wirkt es wie im Karneval, wenn Busladungen voller Touristen mit Kaftan und Turban verkleidet durch die Straßen spazieren. Wie viel eindrucksvoller sind da doch die Berberfrauen in ihrer weiten, rotkarierten Melia und dem schweren Silberschmuck, die von weither aus den Dörfern zum Einkauf

238 Mitteltunesien kommen. Besonders malerisch ist das Bild am Montag, dem Tag des Wochenmarktes. Gleich in der ersten Nebenstraße rechts ist die Zaouia des Sidi Abid El Ghariana (1), ein wunderschönes Gebäude aus dem 14. Jh. mit herrlicher Holzdecke. Der Eintritt ist mit dem Sammelticket möglich. Viele Gelehrte und heilige Männer, die Marabuts, gründeten Zaouias, religiöse Sekten, und widmeten sich mit ihren Gefolgsleuten der Anbetung Gottes, oft verbunden mit dem Mittel der Ekstase. Kairouan hat zahlreiche solcher Heiligtümer. Gegenüber ist der prachtvolle, ehemalige Palast des Bey, in dem sich nun ein weiterer Teppichladen befindet. Weiter auf der Hauptstraße kommt man vorbei an einigen Konditoreien, die Makroud, mit Dattelpaste gefüllte Plätzchen aus Grieß, anbieten, die vor allem während des Ramadan gerne gegessen werden. Dann gelangt man zum ehemals charakteristischen Café Halfaouine, in dem einmal eine spanische Schule untergebracht war und in dem ich nun zu meinem Entsetzen einen weiteren Teppichladen fand. Rechts davon führt eine kleine Straße zum legendären Brunnen Bir Barouta (2), das braune Backsteinhaus ist von einer mächtigen Kuppel gekrönt. Gegen ein Trinkgeld kann man zusehen, wie im 1. Stock ein armes Kamel mit verbundenen Augen acht Stunden täglich im Kreis läuft, um das Wasser zu schöpfen, dem Heilkräfte zugeschrieben werden. Auf jeden Fall ist es sauber, schön kühl und schmeckt köstlich. Vor dem Brunnen rechts (Blick zum Gebäude) in die alte Wohnstraße einbiegen. Kurz danach rechts des Hauses geradeaus weiter, links durch einen Bogen, hinter dem Fotogeschäft rechts ab. In dieser Straße sieht man einen kuppelgekrönten Marabut, noch vorher rechts ist die Tleta Bibane oder Moschee der drei Tore (3), erbaut 866 als Stiftung eines in Kairouan unterrichtenden Gelehrten aus Cordoba. Besonders schön die steinernen Schriftbänder über den Türen, die einzig zugängliche Sehenswürdigkeit des alten Gotteshauses. Links vom ehemaligen Café in der Rue 7 Novembre ist die alte Moschee des Bey (4). Rechts beginnen die gedeckten Souks mit einer Markthalle im Herzen, in den engen Gassen lädt das traditionelle Marhala-Hotel zu einem erfrischenden Tee ein. Das Ende der Straße bildet das Bab Tunis, wo vormittags die Bauern aus der Umgebung ihre Erzeugnisse anbieten. Doch lohnt es sich, ein wenig durch die ruhigen Gassen hinter dem Bir Barouta zu bummeln, immer wieder warten neue Überraschungen. Überall kann man in den etwa 300 Webereien durch die offenen Türen den Handwerkern bei der Arbeit zusehen und einen Plausch halten. Weben ist Männersache, Teppichknüpfen dagegen den Frauen und Mädchen vorbehalten. In einer ehemaligen Medersa (5) in der schmalen Gasse hinter dem Bir Barouta können junge Handwerker ihr Metier erlernen, sie freuen sich über einen Besuch. Beachtenswert sind die Hauseingänge, die mit besonderen Ornamenten geschmückt sind. Das weist darauf hin, dass ihr Besitzer eine Wallfahrt nach Mekka unternommen hat und sich nun Hadji nennen darf. Etwas verwirrend ist der Weg durch labyrinthartige Gassen zur Großen Moschee des Stadtgründers. Autofahrer nehmen besser den eigenen Wagen und

239 Mitteltunesien können dann gleich zu den übrigen Sehenswürdigkeiten, die außerhalb der Medina liegen, weiterfahren. Vom Bab El Jeladin entlang der Stadtmauer nach Nordosten kommt man zu einem kleinen Friedhof mit weißen Steinen. Diese Ruhestätte ist ganz den Mitgliedern des Sidi Aissa - Ordens vorbehalten. Sidi Aissa, Nachkomme der Idrissiden und damit des Propheten, begründete im 16. Jh. in Meknes/Marokko eine Sekte, die sich der Anbetung Gottes widmete. Sultan Moulay Ismail, neidisch auf die Abstammung von Mohammed und Gefahr für seine Stellung befürchtend, verbannte den Ordensführer. Der zog, gefolgt von seinen Anhängern, in die Wüste und kam schließlich nach Kairouan. Sidi Aissa bewahrte seine Jünger vor dem Hungertod, indem er sie Schlangen, Skorpione und allerlei Getier essen ließ, ohne dass sie zu Schaden kamen. Zum Andenken daran versenken sich die Mitglieder mit Gebeten und Tänzen derart in Gott, dass sie keinerlei Schmerzen fühlen, wenn sie Nägel, Glasscherben und Skorpione verschlucken. Große Moschee (N E , geöffnet 8-15 Uhr, Freitag bis 12 Uhr) - Gleich hinter dem Friedhof liegt die mächtige Okba ibn Nafi - Moschee, das bedeutendste Bauwerk der Stadt, wie die Stadtmauer aus braunen Ziegelsteinen gemauert. Aus der Zeit Okbas stammt lediglich ein Teil der Gebetsnische, die monumentale Anlage wurde im 9. Jh. von den Aghlabiden errichtet und später häufig erneuert. Zum Bau wurde viel Material aus römischen Ruinenfeldern verwendet. Sie war nicht nur Gebetshaus, sondern auch berühmte Universität und Wohnheim der Studenten. Der Besucher darf - in angemessener Kleidung - nur den riesigen, mit Marmorplatten bedeckten Innenhof betreten, unter dem sich mehrere Zisternen befinden. In der Hofmitte sieht man die Einlauföffnungen, daneben drei Brunnenöffnungen zum Hochziehen des Wassers für die rituellen Waschungen. Auf einer Plattform ist ein Observatorium mit Sonnenuhr, mit dessen Hilfe die Gebetszeiten bestimmt wurden. Doppelte Säulengänge auf gemauerten Backsteinpfeilern säumen den Hof. In den imposanten Gebetssaal führen siebzehn hohe, schwere Tore aus Zedernholz, ein meisterliches Beispiel der islamischen Handwerkskunst. Die vielen hundert massigen, gemauerten Rundbögen des siebzehnschiffigen Saales mit einer Größe von 40 x 80 m werden getragen von 414 antiken Säulen, die aus Karthago und Hadrumetum herbeitransportiert wurden. Von der Decke hängen gewaltige Lüster. Kostbarstes Stück ist der Mimbar, eine geschnitzte, siebzehnstufige Holztreppe mit einem Sessel, von dem aus das geistige Oberhaupt zu seinen Untertanen sprach. Er stammt aus Bagdad und ist der älteste erhaltene Gebetsstuhl der islamischen Welt. Den Mihrab schmücken 130 Keramikflächen, Fayenceplatten und schillernde Lüsterfliesen in gold und blau, die 862 in Persien hergestellt worden waren. Leider ist der Zutritt für Nichtmoslems verboten und es wird nur ein Blick durch das Tor erlaubt. Aghlabiden-Becken (N E ) Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten wieder zurück zum Friedhof, dort links weiter auf der Hauptstraße. An deren Ende neben der neuen Touristeninformation liegen die aghlabi-

240 Mitteltunesien dischen Wassersammelbecken. Die größere der scheinbar kreisrunden Zisternen hat bei näherem Hinsehen 48 Ecken, einen Durchmesser von 128 Metern und konnte mit einem Fassungsvermögen von Kubikmeter die Bewohner der auf einer trockenen Steppe liegenden Stadt mit Hilfe einer 36 km langen Wasserleitung versorgen. Das kleinere hat einen Durchmesser von 38 Metern und diente zur Klärung des Trinkwassers. Barbiermoschee (8-15 Uhr, Freitag bis 12 Uhr) - Weiter auf der Ringstraße folgt die Zaouia des Sidi Sahab oder Barbiermoschee. Sidi Sahab (Gefährte) war Freund und Kampfgenosse Mohammeds und trug ständig drei Barthaare des Propheten bei sich, war aber nicht sein Barbier. Er fiel im Eroberungskrieg und fand seine letzte Ruhestätte in dem vielleicht schönsten Bauwerk der Stadt. Es wurde erst im 17. Jh. um das Grabmal errichtet und enthält eine mit herrlichen Fayencen geschmückte Medersa und Wohnräume für die Studenten. Viele Gläubige kommen von weither, um hier ihre Söhne beschneiden zu lassen. Die Barbiermoschee ist ein gutes Beispiel für die Bauanordnung einer Zaouia (ein Kloster einer arabischen Bruderschaft). Zu Beginn ein großer Hof mit Wohntrakt, Gästezimmern und Bädern, Duschen und Toiletten. Es folgte eine Koranschule (Medersa) sowie Räume zur Sammlung und Meditation und schließlich der Haupthof mit der Moschee und dem Grab des Heiligen unter einer kleinen Kuppel. Auf dem Rückweg in die Stadt kann man noch die Säbelmoschee oder Zaouia Sidi Amor Abbada aus dem 19. Jh. besuchen, leicht erkennbar an ihren fünf gerippten Kuppeln. Als Anspielung auf den Beruf des Gründers, eines Schmieds, werden verschiedene Gegenstände aus seiner Werkstatt aufbewahrt, wie die beiden schweren Säbel, die der Moschee ihren Namen gaben. Kairouan-Teppiche Die Stadt ist vor allem für ihre Knüpfteppiche, Zarbia genannt, bekannt, die in alle Welt exportiert werden. Die Qualität richtet sich nach der Knotenzahl, die von Knoten pro qm bis zu Knoten bei Seidenteppichen betragen kann. Das staatliche Büro für das Artisanat (ONAT) prüft jeden einzelnen Teppich und versieht ihn mit einem Kontrolletikett, auf dem Qualitätsstufe (Supérieur, Premier Choix usw.) sowie die Knotenzahl vermerkt sind. Die Farben und Muster wurden stark durch die osmanische Herrschaft beeinflusst, richten sich heute aber auch sehr nach dem Geschmack der Touristen. Geknüpft werden die Teppiche nur von Frauen. In Manufakturen arbeiten junge Mädchen fast 50 Stunden in der Woche für gut 100 Dinar im Monat. Ehefrauen bevorzugen Heimarbeit. Sie kaufen die Wolle bei den zahlreichen kleinen Wollhändlern in der Medina, jede freie Minute wird gearbeitet unter Mithilfe aller weiblichen Familienmitglieder. Montag-, Mittwoch- und Samstagnachmittag ist Teppichversteigerung im kleinen, überdeckten Souk direkt hinter dem Bir Barouta. Dort haben die Teppichgroßhändler ihre Magazine - vollgestopft mit Waren -, die in der übrigen Zeit verschlossen sind. Hier ist nur das Zwischenlager, von hier wird verkauft an Teppichhäuser, selten an

241 Mitteltunesien Privatkunden. Vor der Versteigerung werden die Teppiche im ONAT-Büro hinter dem Bab El Jeladin mit dem Qualitätssiegel versehen. Dann zieht eine richtige Karawane von Frauen, jede mit einer Teppichrolle auf dem Kopf, zum Souk. Die kleine Gasse ist gesäumt von Zuschauern und Interessenten, dazwischen sitzen geruhsam die Großhändler vor ihren Magazinen. Von den Frauen beauftragte Verkäufer laden sich die Teppiche auf ihre Schultern und drehen nun ihre Kreise in der kleinen Gasse, so schnell wie möglich, denn je mehr Teppiche sie verkaufen, um so höher wird die Provision. Hat einer Interesse, wird der Teppich ausgerollt, die Qualität geprüft und der Einstiegspreis um einige Dinar erhöht. Das geht alles rennend und schreiend vor sich, ein wahrhaftes Spektakel, das die Rundreisetouristen noch nicht entdeckt haben. Wird der Preis nicht mehr erhöht, fragt der Träger die Knüpferin, ob sie den Betrag akzeptiert und zahlt ihr dann die Summe abzüglich der Provision aus. Wer einmal in einem Teppichladen hart verhandelt hat, wird erstaunt sein, wie niedrig hier die Preise sind, die Frauen bekommen noch das wenigste für ihre wochenlange Arbeit. Eine ähnliche Versteigerung findet donnerstags in Ksibet el-mediouni bei Monastir statt. Geht man vom Bab Jeladin außen nicht die Straße an der Stadtmauer entlang, sondern entgegengesetzt, kommt man zum ONAT-Teppichmuseum in der Avenue Ali Zouaoui. Es handelt sich um keinen Verkaufsladen, sondern um eine Ausstellung alter Teppiche und Haushaltsgeräte in einem schönen, großen Backsteingebäude. Der Eintritt ist frei, geöffnet , Uhr. Kairouan Infos Telefonvorwahl: 77 Information: ONTT, bei den Aghlabiden-Becken (N E ), Tel Gegenüber des Bab Jeladin ist die Touristeninformation, dort kann man die Tickets zum Besuch der Sehenswürdigkeiten kaufen. Selbstversorger: Magasin Générale am Bd. H.B., ohne Alkoholverkauf. Lebensmittelmarkt hinter dem Bab Tunis. Außerhalb von Kairouan (Richtung Nasrallah) ist ein riesiger Lebensmittelmarkt. An der Straße nach Gabes ist am Montag Markt. Verkehrsverbindungen: Zur Louage-Station am Bab Tunis rechts 100 m, neben dem Krankenhaus. Die Wagen fahren Richtung Tunis, Sousse, Gafsa und Gabes. Wer mit der Louage in Kairouan ankommt hat das Problem, dass der Wagen nur an bestimmten Stellen halten darf. Von dort muss man zur Besichtigung der Stadt erst ein Taxi zur Touristeninformation nehmen um das Sammelticket zu kaufen. Evtl. Verhandlungen mit dem Fahrer aufnehmen, um vorher herausgelassen zu werden. Der Busbahnhof ist in der Straße nach Sousse, ein Wegweiser ist am Mauertor westlich des Bab El Jeladin. Gute Verbindung nach Tunis sowie in alle Landesteile, es gibt z.b. einen direkten Bus nach Douz. Mit dem Bus

242 Mitteltunesien Richtung El Kef ist die Ausgrabungsstätte von Makthar zu erreichen. Kairouan ist nicht an die Personenzüge der Bahn angeschlossen. Souk, Feste: Der Geburtstag des Propheten wird besonders feierlich begangen, die Häuser werden mit Teppichen und Girlanden verziert, die Souks sind auch nachts beleuchtet, es kommen viele Besucher aus dem ganzen Land. Hotels In Kairouan ist immer Saison, deshalb sind die Preise das ganze Jahr über gleich. ***** La Kasbah, Av. Ibn El Jazzar, Tel , Fax , Nov-Mär 50 TND, Apr- Okt 70 TND. Sehr schönes Haus integriert in der Stadtmauer in einem alten Palast. *** Continental, gegenüber den Wasserbecken, Tel , Fax Komfort, Pool, bewachter Parkplatz. DZ 42 TND. *** Amina, an der P2 nach Tunis, Tel , Fax Sehr schönes Hotel mit Pool. *** Splendid, Rue 9 avril (kleine Gasse gegenüber Tunisia), Tel , Nicht weit vom Bab El Jeladin in der Neustadt, sicherer Parkplatz durch Polizeiposten. Schöne Zimmer, viele Gruppen, DZ 28,500 TND. ** Tunisia, Av. de la République, Tel , Fax DZ mit Bad 20 TND, sehr empfehlenswert. El Menema, Rue Moez ibn Badis, Tel Etwas abseits, aber sauber, DZ 20 TND. Sabra, Bab El Jeladin (N E ), Tel Sehr zentral neben der Touristeninformation, gute Parkmöglichkeit. Ein einfaches Haus, aber sauber, warme Gemeinschaftsduschen Tag und Nacht, auch im Sommer. Sehr beliebt bei Rucksackreisenden, EZ 11 TND, DZ 18 TND mit Frühstück. Gute Garage für Motorräder. Marhala, in einem alten Foundouk im Souk, Tel Keine Parkmöglichkeit. Sehr einfach, aber ursprünglich und liebenswert, von der Dachterrasse schöner Blick über das Dächermeer. Warme Gemeinschaftsduschen, DZ 11 TND.

243 Mitteltunesien Essen und Trinken In der Av. de la République ab dem Rondell mit der Post sind einige einfache Restaurants. Außerdem werden am Straßenrand gegrillte Hähnchen, Brik, Fricassée (gefülltes Fettgebäck) und Cassecroute angeboten. Das einzige Restaurant mit Alkoholausschank (abgesehen von den Touristenhotels) ist das Roi du Couscous neben der Post. Dort ist auch die einzige Bar, stark frequentiert von jungen Kairouanern. 11: Kairouan - Gabes km: Rund 215 Straße: Über die P 2 bis Skhirat, P 1 bis Gabes. Wenig Verkehr, schnelle Verbindung in den Süden Zeit: ½ Tag Route: Kairouan auf der P 2 nach Süden verlassen, nach 10 km folgt Reqqada. REQQADA Der Aghlabidenherrscher Ibrahim II erbaute 947 hier eine orientalische Palaststadt mit Lustschlösschen, Moscheen, Kasernen, blühenden Gärten und Wasserbecken nach dem Vorbild der Bagdader Kalifenresidenz. Erhalten blieb lediglich ein Brunnenbecken, das der Bewässerung der weitläufigen Gärten diente. In einem neuen Gebäude ist ein Museum (geöffnet Winter 9 16 Uhr, Sommer 8 14 Uhr, 1,100 TND) mit der berühmten Kairouaner Sammlung alter Koranhandschriften untergebracht. Sehenswert sind die Stücke mit goldener Schrift auf blaugefärbtem, hauchfeinem Gazellenleder. Nach weiteren 7 km folgt rechts das nette Restaurant Zaafrana Center, Halt von Reisegruppen. Bou Hajla (km 34), größerer Ort mit Versorgungsmöglichkeit. Souk am Dienstag. Gleich das erste Restaurant auf der linken Seite gehört einem Tunesier, der 22 Jahre in Deutschland in guten Restaurants gearbeitet hat. Seine Erfahrung zeigt sich in der gemütlichen Einrichtung mit Tischdecken und vielen Bildern und der großen Sauberkeit. Bir Ali ben Khalifa (km 110) an der Kreuzung Gafsa - Sfax Zentrum der Landwirtschaft mit Tankstelle und Dienstags-Souk. Bir Ali ben Khalifa Infos Hotels

244 Mitteltunesien Relax Center. Hotel mit hübsch angelegtem Campingplatz mit Swimmingpool, Palmen, mehreren runden Bungalows und großem Speisesaal - wenn Touristen kommen, sicher erste Wahl für die Durchreise. Von Tunis bis Bir Ali kann man auch nach der Fährankunft am Sonntagmittag noch lässig fahren. Es ist allerdings nicht ganz klar, ob Hotel und Platz immer geöffnet sind. Wir haben schon ein paar Mal in dem Hotel übernachtet, die wenigen Angestellten haben sich für die wenigen Gäste wirklich sehr viel Mühe gegeben, auch die Zimmer sind für tunesische LowCost-Verhältnisse angenehm sauber und riesig groß. Bad, Klima vorhanden und sauber. Ca. 300m südl. des Hotels hat s auch ein Cafe, in dem man abends Schischa rauchen kann! Route: km 160 Bei dem Ölverladehafen Skhirat trifft die P 2 auf die von Tunis kommende P 1, an der Kreuzung Lkw-Haltepunkt mit zahlreichen Restaurants. Das letzte Stück vor Gabes führt schon durch den ausgedehnten Palmenhain und ist geprägt von Straßenständen aus Palmwedeln, an denen Keramik und Korbwaren angeboten werden. Aus kühlen Tonkrügen wird der frische Palmsaft ausgeschenkt. Nach insgesamt 213 km erreicht man die Oasenstadt Gabes, siehe Route 7. 12: Kairouan Makthar El Kef km: Rund 175 km (ohne Abstecher) Straße: Über die P 12 Zeit: ½ Tag Höhepunkte: Abwechslungsreiche Landschaft und viele römische Ruinen Hauptroute: Kairouan auf der Straße nach Gafsa, El Kef verlassen. Nach 10 km links ab auf die P 3 nach Gafsa, bei km 29 rechts auf die schmale P12 nach Makthar abbiegen, das nach 100 km erreicht wird. Es beginnt eine der schönsten Strecken durch den Hohen Tell im Herzen Tunesiens. Ein wundervoller Aufstieg entlang eines sandigen Oueds bringt uns zu einer sehr abwechslungsreichen Landschaft. Haffouz bei km 50 ist ein großes Dorf mit Versorgungsmöglichkeiten, die Tankstelle führt bleifreien Treibstoff. Bei km 69 mündet von rechts eine Straße von Ouesslatia ein. Gleich danach kommt eine eigenartige Landschaft mit glatten Felsen, über die Herkunft der eingeschliffenen Rillen gibt es keine Gewissheit. Waren es Kinder, die den Berg hinabrutschten oder handelt es sich um prähistorische Opfersteine? Nach gut 10 km wieder eine völlig andere Landschaftsform, bizarr geformte Felsen riegeln das Tal ab, die Straße führt mit einem Tunnel hindurch.

245 Mitteltunesien Nach 89 km zweigt rechts eine steile, löchrige Teerpiste nach Kesra ab, ein Abstecher in dieses malerische, noch wenig besuchte Berberdorf auf dem Rand eines Hochplateaus lohnt sich. Diese Bergregion war bereits in römischer Zeit unter dem Namen Cusura besiedelt, die Byzantiner unter Justinian errichteten eine Festung. Später war Cusura nicht mehr bewohnt, die wilden Berge wurden Rückzugsgebiet der Berberstämme vor den anrückenden Arabern. Im Ort den Wagen abstellen und zu Fuß durch die schmalen Gassen auf die Höhe des Berges laufen. Dort sind Reste der byzantinischen Festung, auf dem Plateau noch mehrere Hünengräber. Die Zufahrtsstraße weiter durch den Ort hindurch führt am Ende auf einer etwas besseren Straße den Berg hinunter und trifft im neuen Ortsteil wieder die P 12. Am Ortsende das Hotel des Chasseur, Tel MAKTHAR Das heutige Makthar wurde erst 1887 von den Franzosen gegründet und ist der Marktort (Montag) des umliegenden, fruchtbaren Landwirtschaftsgebietes. Von einer Übernachtung im einzigen Hotel der Stadt kann ich nur abraten, vor allem alleinreisende Frauen nicht. Unzumutbare Sanitäranlagen, ausgeleierte Betten, in der Bar im Erdgeschoss ist abends die Hölle los. Nur das Personal ist sehr nett und das Essen preiswert. Makhtar Infos Telefonvorwahl: 78 Verkehrsverbindungen: Der Busbahnhof ist gleich an der Hauptstraße nicht weit vom Triumphbogen beim Hotel. Es gibt Busse nach El Kef, Kairouan, Tunis und Kasserine. Louages in die gleiche Richtung. Hotels Mactaris, Av. H.B. (beim Busbahnhof), Tel DZ 8 TND. Kein Frühstück, keine Dusche. Ausflug zur Ruinenstätte Gleich zu Beginn von Makthar ist ein Rondell mit einer Säule, dort ist links der Eingang zum Ausgrabungsgelände und das Museum. Etwas weiter an der Straße in den Ort steht der Triumphbogen, einst nördliches Eingangstor von Mactaris. Das Ruinenfeld liegt auf einer weiten Hochebene, das antike Mactaris gehört mit Dougga und Bulla Regia zu den bedeutendsten Ausgrabungsstätten des Landes. Ruinenstätte, Uhr, 8 TND.

246 Mitteltunesien MACTARIS Mactaris wurde von den Numidern um 200 v. Chr. als wichtige Festung zur Überwachung der Karawanenwege gegründet und gehörte zum Reich des legendären Massinissa. Nach dem Untergang Karthagos kamen viele punische Flüchtlinge in die Stadt, die der Kultur wichtige Impulse gaben, noch bis ins 2. Jh. wurde punisch gesprochen; sie bauten Tempel und einen Tophet für den Gott Baal-Hammon. Erst ab dem 1. Jh. n. Chr. wurde Mactaris von den Römern ausgebaut, erhielt eine Wasserleitung, Thermen, Wohnhäuser und Tempel. Aufgrund der üppigen Landwirtschaft im Umland gelangte die Stadt zu großem Wohlstand, der jedoch mit dem Niedergang des römischen Reiches schwand. Vandalen wie Byzantiner besetzten die Stadt, der Einfall der räuberischen Beni Hillal im 11. Jh. brachte den endgültigen Untergang. Besichtigung Auf dem Gelände gleich hinter dem Eingangstor ist das Museum, in dem viele schöne punische Grabsteine gezeigt werden, die nicht wie andernorts sämtlich in den Bardo kamen. Der punische Tophet ist nicht mehr erhalten. Der Rundgang führt über römische Pflastersteine zunächst zu einem kleinen Amphitheater und steigt dann zum römischen Forum mit dem Bogen zu Ehren des Kaisers Trajan an. Dieser wurde unter den Byzantinern Bestandteil der Festung. Vom Marktplatz am Forum führt ein Weg östlich zum punischen Hathor Miscar-Tempel, der im 4. Jh. mit einer christlichen Kirche überbaut wurde. Südlich des Forums liegt ein etwas unübersichtliches Ruinenfeld mit Resten der Grabbasilika des Vandalenführers Hildeguns, von dort führt ein Weg weiter zu dem mächtigen Thermenkomplex mit wunderschönen Mosaikböden, der zu den besterhaltenen in Nordafrika gehört; er wurde mittels einer 9 km langen Wasserleitung gespeist. Über eine Wiese parallel zur Mauer gelangt man zur Schola der Juvenes, einer Art militärischer Ausbildungsstelle für Jugendliche. Dahinter liegen numidische Dolmengräber aus schweren Steinplatten und ein kleiner christlicher Friedhof. Nun auf der römischen Straße wieder zurück Richtung Ausgang stößt man auf das punische Forum, eine kleine Treppe führt zu den Resten des Bacchus-Tempels mit unterirdischen Kammern. Die Pflasterstraße geht weiter zu den weniger eindrucksvollen Resten der Nord- und Westthermen, von dort sieht man außerhalb des eingezäunten Geländes das in numidischem Stil erbaute Turmmausoleum der römischen Familie Julius Maximus. Abstecher zu weiteren römischen Ruinen Das Gebiet um Makthar ist übersät mit Ruinen, die weniger bedeutend und nur für besonders Interessierte den mühevollen Anfahrtsweg lohnen. Wegen der Vielzahl hier nur einige ausgewählte: Auf der P 4 nach Westen und dann Richtung El Jemaa gelangt man zu dem Ruinenfeld von Hammam Zoukra. Das Schönste an diesem Abstecher ist die reizvolle Berglandschaft, denn von der alten Römersiedlung Tigimma blieben

247 Mitteltunesien nur dürftige Reste. In der Antike scheint es sich um eine zwar bevölkerungsreiche Stadt gehandelt zu haben, in der es aber nur wenige kunstvolle Bauten gab. Auf der P 12 kurz nach Makthar geht rechts eine üble Piste nach El Ksour (Uzappa). Dort finden sich ein römischer Triumphbogen und byzantinische Ruinen. 22 km nach Makthar zweigt bei einem winzigen Dorf rechts eine schlechte Straße nach Siliana ab. Auf den weiten Höhen vermutet man das bisher unentdeckte Zama Regia, bekannt aus dem 2. Punischen Krieg. Der römische Feldherr Scipio besiegte dort im Verband mit dem Berberfürsten Massinissa das armselige Heer von Hannibal, es war die den Krieg entscheidende Schlacht. Nach 9,5 km kurz vor Erreichen einer kleinen Passhöhe zweigt rechts eine Piste zu Kbor-Klib ab. Das riesige Steindenkmal war ursprünglich 45 m lang, 15 m breit und 6 m hoch. Es wurde errichtet zum Andenken an den Sieg Caesars über den Numiderkönig Juba I 46 v. Chr., doch ist die Anlage sehr zerfallen. Zurück auf der Straße taucht 1 km weiter links im Feld ein Steinklotz mit Tür auf, Ksar Touar, ein ehemals dreistöckiges römisches Mausoleum. Im Innern befinden sich kleine Wandnischen. SILIANA Bei dem modernen Provinzstädtchen mit ca Einwohnern liegen die Reste des zunächst numidischen und später römischen Zama Minor mit einer alten Quelle. Aber der Umweg auf dieser schlechten Straße bringt großen Zeitverlust und wenig Sehenswertes, die antiken Steine wurden über Jahrhunderte hinweg zum Bau der Häuser verwendet. Auf einem 2 ha großen Grundstück am Stadtrand liegt ein SOS - Kinderdorf mit 11 Familienhäusern mit derzeit 76 Kindern, ein Dorfleiterhaus, ein Gemeindehaus und ein Kindergarten, den derzeit 138 Kinder besuchen. Dem Kinderdorf angegliedert sind eine große Obstplantage, ein SOS-Kinder- und Jugendclub, der verschiedene Aktivitäten und Freizeitbeschäftigungen für die Kinder und Jugendlichen organisiert, sowie ein Fußballplatz. Für die dem Kinderdorf entwachsenen jungen Männer wurde ein Jugendhaus eingerichtet. In der Nähe entlang der C 73 liegt der weitläufige Siliana-Stausee, an deren Uferhängen sich schöne, für ein Picknick geeignete Plätze finden. Siliana Infos Telefonvorwahl: 78 Souk, Feste: Souk Donnerstag Hotels ** Zama, Rte de Gaafour (nördlicher Ortsausgang), Tel , Fax Ordentlich, beliebt zur Wildschweinjagd, Bar, Restaurant. Zimmer mit Bad, DZ 44 TND.

248 Mitteltunesien Hauptroute: Makthar auf der Straße nach El Kef, Tunis verlassen. Die schmale Teerstraße überquert die Berge der Dorsale und ermöglicht eine großartige, kilometerweite Sicht über die Bergrücken. Nach 22 km zweigt rechts die Straße nach Siliana und Kbor-Klib ab, siehe oben. Nach weiteren 4 km kommt das Dorf Vieux Sers. Abstecher zu römischen Ruinen In Vieux Sers sind auf dem am Schild "Le Kef 40" links ohne Wegweiser abzweigenden Sträßchen zwei Abstecher möglich: Nach 3 km auf dieser Straße ist rechts eine weitere Abzweigung ohne Wegweiser. Dort liegt nach etwa 6 km Zannfour, das antike Assuras, in dem sich noch Reste einer römischen Stadtmauer, einer Zitadelle und dreier Stadttore finden, die alle von den Byzantinern überbaut wurden, sie lohnen kaum die Anfahrt. Interessanter ist der Weg an der Abzweigung geradeaus nach Elles (9 km), bringt er doch einen Ausflug zu megalithischen Dolmengräbern. Elles ist heute ein beschaulicher Ort, in dem der Esel das Hauptverkehrsmittel ist. Die Stelle war infolge ihres Quellenreichtums schon in der Vorgeschichte und zu Zeiten der Römer besiedelt. Der historische Name ist nicht überliefert, manche halten ihn für Cerbica oder Thigibba. Aus letzterer Epoche blieben nur spärliche Reste. Durch den Ort, dann geradeaus weiter auf einer Piste zu einem ummauerten Platz, in dessen Innern die römischen Funde aufbewahrt werden. Rechts an der Mauer vorbei führt eine Piste zu den Megalithgräbern. Diese gewaltigen Steinbauten aus aufrecht stehenden, mehreren Tonnen schweren Felsblöcken, überkrönt von einer Deckplatte, waren Grabkammern der numidischen Urbevölkerung, die sich ähnlich an mehreren Stellen Nordafrikas finden. Hauptroute: Zurück auf die P 12 und weiter Richtung El Kef. Die von einer mächtigen Kasbah dominierte Stadt wird 69 km nach Makthar erreicht. EL KEF Die Gouvernoratshauptstadt mit Einwohnern liegt sehr malerisch auf einem Hang des Hohen Tell und überblickt die weite Ebene. Bisher vom Tourismus wenig beleckt, erwacht Kef nun aus seinem Dornröschenschlaf. Der Präsident persönlich hat dafür gesorgt, dass ein Budget von Dinar bereitgestellt wurde, um die antiken Monumente und die reizvolle Altstadt zu konservieren. Und so wird nun schon seit Jahren an jeder Ecke gehämmert, Beachtliches wurde bereits erreicht. Geschichte Prähistorische Funde und neolithische Zeichnungen zeigen die frühe Besiedelung der Region. Geschichtlich erwähnt wird sie erstmals im 3. Jh. v. Chr. unter dem Namen Sicca aus Anlass des Söldneraufstands. Die karthagische Siedlung wurde nach dem 1. Punischen Krieg Verbannungsort für die unzufriedenen Söldner, die um ihren Lohn betrogen worden waren. Der Söldner-

249 Mitteltunesien aufstand brach dennoch aus. Berühmt war Sicca wegen der Verehrung der Göttin Astarte, von den Römern Venus genannt, die deshalb der Stadt den Beinamen Veneria gaben. Junge Priesterinnen versahen das heilige Amt der Tempelprostitution. Nach dem 2. Punischen Krieg okupierte der Berberfürst Massinissa den Ort und machte ihn zu seinem Sitz, bis Caesar Numidien der römischen Provinz einverleibte; Sicca erhielt vermutlich den Namen Cirta Nova. Unter den Byzantinern war es wichtige Bastion der Christen und Sitz eines Bischofs, drei Basiliken stammen aus jener Epoche, aus der Vandalenzeit blieb eine Kapelle. 688 fielen die Araber ein, sie verballhornten den Namen zu Shaqbanaria, die Bedeutung nahm ab. Zu Beginn des 17. Jh. erhielt die Stadt unter dem heutigen Namen - Kef bedeutet Felsen - neue Bedeutung als Bastion gegen Algerien, die Türken errichteten 1601 das kleine Fort auf altem Mauerwerk. Die wichtige militärische Stellung behielt Kef auch nach dem Einmarsch der Franzosen Besichtigung Wenn man gleich am Ortsanfang die bergan kletternde Straße nimmt, kommt man zum einstigen Palast Bourguibas; er entdeckte bei einem Erholungsaufenthalt seine Liebe zu der verträumten Stadt. Auf der anderen Straßenseite ist die wunderschöne Moschee Sidi Kadouch. Nur wenig danach folgt der kleine, kanonenbestückte andalusische Platz, der ideale Parkplatz zur Besichtigung. Aber Vorsicht, nicht an der rotgeränderten Seite mit der Bushaltestelle, dort warten schon die Parkkrallen! Das Café Andalous ist (noch?) wegen der niedrigen Preise zu empfehlen. In der weißkuppligen Zaouia Sidi Ben Aissa aus dem Jahr 1784 ist ein sehenswertes kleines Volkskundemuseum Sommer 9-13, Uhr, Winter Uhr, 1,100 TND. Das Gebäude gehörte der aus der Kabylei stammenden, bedeutenden Bruderschaft der Rahmanias. Der prachtvollste Raum hat eine mächtige, stuckverzierte Kuppel in den Farben weiß und blau, verziert mit dem hundertfachen Namen Allahs. In vier Sälen sind traditionelle Kleidungsstücke und Schmuck sowie Gerätschaften ausgestellt. Weiter auf der kleinen Straße liegt links die malerische Zaouia Sidi Bou Makhlouf, aber der dominierende Bau ist die mächtige Kasbah. Bereits die Punier hatten an dieser Stelle eine Zitadelle, die von den nachfolgenden Völkern genutzt und erweitert wurde, die Grundmauern bestehen aus römischen Quadern. Um 1600 wurde das kleine Fort erbaut, Mitte des 17. Jh. das große Fort, später erweitert, vor allem die Mauer wurde erhöht. Nach dem Abzug des Militärs 1986 wird die schönste und am besten erhaltene Kasbah des Landes nun eifrig restauriert und soll bald ein kleines Hotel, ein Restaurant und ein Kulturzentrum beherbergen, ein lohnenswertes Unternehmen. Vorläufig bietet sich zumindest eine herrliche Aussicht auf Stadt und Umland, die roten Ziegeldächer der Häuser stammen noch aus der Franzosenzeit. Von der Kasbah führen nur wenige Stufen hinab zur christlichen Basilika aus dem 4. Jh, in der einige punische und römische Fundstücke ausgestellt sind.

250 Mitteltunesien Der Besuch gegen ein kleines Trinkgeld lohnt schon wegen des original restaurierten Gebäudes. Es wurde vorübergehend durch Anfügung eines Minaretts als Große Moschee genutzt, der Turm wurde aber wieder entfernt. Direkt daneben, am romantischsten Plätzchen der Stadt, führen einige Stufen zur Zaouia Sidi Bou Makhlouf mit gerippten Kuppeln. In dem Gebäude vom Anfang des 17. Jh. mit Erweiterungen im 19. Jh. liegen der aus Fes in Marokko eingewanderte Schutzpatron der Stadt und seine Familie begraben. Der wunderschöne Kuppelraum lohnt eine Besichtigung (gratis), selbst das Minarett ist zu besteigen. In dem Gebäude davor, einer alten Pilgerherberge, wurde im Sommer 1994 das entzückende Hotel Bou Makhlouf eingerichtet, gegenüber ein maurisches Café. Auf der Rückseite der Zaouia wurde 1994 eine Medersa renoviert, die Handwerkern als Lehrwerkstatt dienen soll. Venushügel Wieder zurück zum Tor des unbewohnten Präsidentenpalastes, dort auf die Piste. Gleich nach der Schranke liegt links am Hang der jüdische Friedhof, die Grabplatten sind erst zu sehen, wenn man den Hang hinaufsteigt. Von der in Kef lebenden jüdischen Kolonie, die ein Viertel der Einwohner betrug, wurden recht unbekümmert römische Grabsteine zu eigenen Zwecken umgenutzt. Zum großen Teil blieb die alte Schrift bestehen, nur manchmal wurde sie durch den Namen des tatsächlich dort Bestatteten ersetzt. Viele der Inschriftsteine wurden zum Ausgrabungsgelände in der Innenstadt gebracht. Die beiden Vertiefungen in den Grabplatten sind jüdischen Ursprungs, dort sollte sich Wasser für die Vögel sammeln. Weiter auf der Piste, nach 1 km links durch ein schattiges Wäldchen (guter Rastplatz), kommt man zu einem vielgenutzten Brunnen, oberhalb dem der islamische Friedhof liegt. Unterhalb ist der alte christliche Friedhof, schon vor dem Protektorat lebten viele Europäer in der Stadt, vornehmlich Italiener und Malteser. Die Gräber sind arg verschandelt. Zu Füßen dieses Friedhofes liegen die Reste einer byzantinischen Basilika. Deutlich zu erkennen ist das Halbrund der Apsis. Diese Kirche war möglicherweise der Aufbewahrungsort für den magischen Spiegel, von dem die Sage berichtet, er zeige dem betrogenen Ehemann das Bild seines Nebenbuhlers. Bis ein junger, christlicher Numider, der in eine schöne Römerin verliebt war, dadurch erwischt wurde und zur Strafe die Nase abgeschlagen bekam. Sein erzürnter Stamm stürmte die Kirche und zerschlug den Spiegel. Der sich dem Friedhof anschließende Hügel war der Venushügel, das Zentrum des punischen Sicca. Deutlich auszumachen sind die Fundamente des Venustempels, außerdem die Spuren einer Festung. Auch auf diesem Hügel sind einige islamische Gräber, hier werden allerdings nur die Angehörigen der zahlreichen Zaouias von Kef bestattet. Da diese Kuppe die Kasbah dominiert, wurden deren Mauern später höhergesetzt. Vom Hügel aus ist eine schroffe Berghöhe zu erkennen, auf deren flacher Kuppe haarscharf am Rand ein Dorf sitzt. Diese Falaise besaß schon in prähistorischer Zeit große Bedeutung. In der senkrechten Wand sind helle Quadrate

251 Mitteltunesien neolithischen Ursprungs zu erkennen, in denen sich drei rote Punkte befinden. Noch heute wird dort ein Kult abgehalten, bei dem Hühner geschlachtet werden. Vor der Felswand sind die Reste der einstigen Zisternen, die Piste endet beim Bab Ghdar (d.h. Geheimtor), das nur zu Fuß zu passieren ist, die Stadtmauer ist hier noch gut erhalten. Medina Wieder zurück zu der Gabelung am Ortsanfang und auf die bergabwärts ins Zentrum führende Straße. Zu Füßen der Kasbah schmiegt sich eine pittoreske Altstadt mit engen Gassen und Treppenstufen an, begrenzt von der Avenue Habib Bourguiba. Im Herzen der Stadt sprudelt eine Quelle, hübsch eingefasst mit nettem Café, überragt von einem weißen Minarett. Am besten beginnt man den Rundgang beim gemütlichen ONTT-Informationsbüro gegenüber dem Hotel Sicca Veneria, dort bekommt man nicht nur jede Menge Hilfe, sondern vor allem den Mann mit dem Schlüssel für die Basilika Dar el Kouss. Über die schmale Gasse neben dem ONTT erreicht man das Ausgrabungsgelände mit Resten der mächtigen Thermen. Die reiche Quelle wurde schon von den Römern genutzt, wie üblich bewacht von einem Nymphäum. Auf dem Gelände ist eine kleine Vandalenkapelle aus dem 5. Jh., außerdem sind die römisch-jüdischen Grabsteine aufgestellt. Gegenüber den Thermen führen Stufen zu den weitläufigen, unterirdischen Zisternen aus dem 3. Jh. mit einem Mosaikbecken, wirklich beeindruckende Bauwerke, nachdem der Schutt der Jahrhunderte nun weggeräumt wird. Die byzantinische Basilika Dar el Kouss, ehemals dem Petrus geweiht, gehört wegen ihrer guterhaltenen, noch überkuppelten Apsis zu den bedeutendsten byzantinischen Basiliken. Der vordere Teil wurde in französischer Zeit als Kirche genutzt, im rotgedeckten Haus vor dem Tor wohnte die Geistlichkeit. Die Kirche ist in friedlicher Nachbarschaft mit zwei Moscheen vereint, dahinter beginnt die Mellah, das ehemalige jüdische Viertel. Breite Treppenstufen, an denen Goldschmiede ihre Läden haben, führen zur Synagoge aus dem 18. Jh. Sie wurde 1967 verlassen, als die letzten Juden nach Israel gegangen waren, doch hat sich eine jüdische Gesellschaft nun für die Restaurierung eingesetzt. Das ständig geöffnete Gebäude beinhaltet alte Dokumente und Votivtafeln, Gebetsstuhl und Thorarollen und ist kostenlos zu besichtigen. Nur wenige Treppen höher wird der Marabut von Sidi Bou Loufaa restauriert, etwas danach ist das Mausoleum Sidi Mlaihi. Dort ist Ali Turki bestattet, der Vater von Hussein ben Ali, der Anfang des 18. Jh. die Husseinidendynastie begründet hat. Vor dem Haus ein noch wasserführender Brunnen, in dessen weichen Sandstein die Seile der Eimer tiefe Rillen gegraben haben. Nur wenige Stufen noch, und wir stehen wieder vor der Kasbah. El Kef hat eine reiche Geschichte. Wer ganz speziell weiteres wissen will, kann sich an Mohammed Tlili wenden; der Historiker und Archäologe hat seine Studien in Europa abgeschlossen. Er ist zu erreichen in der Buchhandlung gegenüber dem Monoprix in der Unterstadt. Zwar hat er nicht die Zeit,

252 Mitteltunesien für jeden den Fremdenführer zu spielen, wirklich Interessierte sind aber gern gesehen. El Kef Infos Telefonvorwahl: 78 Information: ONTT, Av. H.B. Selbstversorger: Monoprix in der unteren Neustadt, Souk am Donnerstag. Verkehrsverbindungen: Die Bahn dient nur dem Güterverkehr. Mit dem Bus nach Kairouan ist die Ruinenstätte Mactaris zu erreichen, mit dem Bus nach Tunis Dougga, Bulla Regia über Jendouba und Althiburos mit dem Bus nach Dahmani. Da für letztere Stätte aber noch etliche Kilometer Fußweg verbleiben, ist dieser Ausflug weniger zu empfehlen. Souk, Feste: Im Juli wird einen Monat lang das Festival Bou Makhlouf mit internationalen Künstlern der Maalouf-Musik und vielen anderen Veranstaltungen gefeiert. Hotels ** Les Pins, Av. de l'environnement, Tel , Fax , Sehr schön gelegen auf einem Hügel über der Stadt, schöne Aussicht, große Zimmer. * Les Remparts, Tel./Fax Sicca Veneria, Av. H.B., Tel./Fax Das 1989 eröffnete Haus ist leider bereits völlig heruntergekommen. DZ 20 TND. Résidence Venus, rue Mouldi Khamessi (gut ausgeschildert Nähe Zentrum, erreichbar über den Durchgang hinter dem weißen Minarett), Tel , Fax , Gepflegte Familienpension, sauber, schöne Zimmer mit Bad, ruhig. DZ ab 24 TND. Parkplatz. La Source, Place de la Source, Tel Recht hübsch und preiswert, zentral, netter Empfang. Zimmer mit Dusche (kalt), WC außerhalb, DZ 7 TND. Etwas Besonderes ist das Zimmer 9, der Salon des ehemaligen Patrizierhauses hat eine stuckverzierte Decke und fayencengeschmückte Wände. Es kostet 14 TND und hat 4 Betten. L'Auberge, gegenüber La Source, Tel Restaurant, Bar. Einfache Zimmer, kalte Etagendusche. Medina, mitten in der Medina, mit kleinem Parkplatz, Tel Warme Etagendusche. Bou Makhlouf. Es ist wirklich ein Geheimtipp, 45 hübsche Zimmer mit Wasser, warme Duschen außerhalb. Pkw-Zufahrt von Kasbah möglich.

253 Mitteltunesien 13: El Kef Kasserine Sbeitla - Gafsa km: Rund 225 km (ohne Abstecher) Straße: Über die P17 und P15 Zeit: Mindestens ein Tag mit Besichtigung der Ruinenstätten Höhepunkte: Sufetula Die knapp zweispurige Straße mit mäßigem Verkehr führt über eine mit Halfagras bewachsene Ebene durch ein wichtiges Phosphatabbaugebiet parallel zur algerischen Grenze. Dadurch gibt es reichlich Polizeikontrollen, sogar die Durchsuchung des Fahrzeuges nach Waffen ist möglich. Hauptroute: El Kef Richtung Tajerouine verlassen. Nach 11 km folgt eine Gabelung mit Polizeiposten, links auf die P 17 nach Gafsa abbiegen. Bei km 37 folgt Tajerouine. Tajerouine - Das Verwaltungszentrum Tajerouine hat knapp Einwohner. Es gibt Tankstellen, Bank und einfache Unterkunftsmöglichkeiten. Abstecher nach Althiburos, 28 km Abstecher: Nach dem Ort kommt bei km 43 ein Rondell. Auf der Straße nach Osten ist ein Abstecher zu dem antiken Althiburos möglich. Vorbei an Phosphatwerken biegt nach 22 km rechts eine Piste mit Wegweiser nach Medeino mit der Ruinenstätte ab. Auf breiter Hauptpiste bleiben, nach 2 km geradeaus. Bei km 3,6 ist eine für Pkw nicht einfache Furt, dahinter taucht das weder eingezäunte noch bewachte Ruinengelände auf, zu dem nur selten Besucher finden. Parken auf einer kleinen Wiese. RUINENSTÄTTE ALTHIBUROS An keinem anderen Ausgrabungsplatz Tunesiens habe ich mich so wohl gefühlt wie hier. Keine aufdringlichen Führer, nur wenige, sehr zurückhaltende Bewohner in der Nähe. Man kann nur hoffen, dass der Massentourismus diesen Ort noch nicht so schnell erreicht und verdirbt. Auf der kleinen Parkwiese lässt sich wunderbar ruhig campen, in den alten Mauern ein Picknick halten, der Abfall wird selbstverständlich mitgenommen. Geschichte Althiburos wurde wie El Kef von den Numidern gegründet und diente nach dem 3. Punischen Krieg vielen Flüchtlingen aus Karthago als Zuflucht. Sie beeinflussten für lange Zeit die Kultur mit ihrer Sprache und Religion. Erst nach dem Sieg Caesars kam die Stadt zu Rom. Bedeutung erlangte sie durch ein fruchtbares Hinterland und die Lage am Karawanenweg zum algerischen Tebessa. Die Siedlung erholte sich nicht mehr vom Einfall der Vandalen.

254 Mitteltunesien Besichtigung Am Parkplatz beginnt die Pflasterstraße, die zwischen dem Kapitol auf der rechten Seite - schöner blütenberankter Stein - und dem Forum links durchgeht. Der Forumsplatz ist mit Platten belegt und war ehemals mit Säulen geschmückt, von denen nur noch die Kapitelle stehen. Die Straße stößt sodann auf das Haus der Brunnen mit verschiedenen Wasserbecken. Weiter geradeaus über ein paar Stufen ragt die halbrunde Bogenwand des Amphitheaters auf. Wenn man vom Parkplatz aus nicht hinein zum Forum, sondern links zum Flussbett geht - der Weg ist mit Tonscherben übersät -, kommt man zu einem Wohnviertel, in dem ähnlich wie in Bulla Regia Wohnräume unter der Erde zum Schutz vor der Sonne waren. In dem oben vor einem Olivenhain gelegenen, geräumigen Haus des Aeskulap sind noch Mosaikfußböden und Wasserbecken erhalten. Die schönsten Mosaike sind in dem nach diesem Ort benannten Saal des Bardo-Museums ausgestellt. Außer den beschriebenen sind noch eine Unzahl von Ruinen in dem weitläufigen Gelände vorhanden, so der vom Fluss vor den Wohnhäusern sichtbare Hadriansbogen in einem Olivengarten. Vieles wurde noch nicht ausgegraben. Abstecher: Zurück zur P 17. Abstecher zum Table de Jugurtha, 28 km Zurück an der Abzweigung der P 17 ist in westlicher Richtung für gute Wanderer ein weiterer Ausflug möglich, der diesmal keine römischen, sondern natürliche Steine zeigt. Abstecher: Auf der Straße ca. 24 km bis zu dem Grenzort Kalaat Es Senan fahren, dann hinter der Moschee links dem beschilderten Sträßchen bis Ain Senan (3,5 km) folgen. Von dort links auf Piste den Berg hinauf abbiegen, die schwierige Strecke ist nur mit Geländewagen oder zu Fuß (ca. 2 Stunden) zu bewältigen. TABLE DE JUGURTHA Der m hohe Table de Jugurtha ist ein sich schroff aus dem Hügelland erhebender Tafelberg, den man schon von der P 17 erblicken kann. Seinen Namen erhielt er nach dem numidischen König Jugurtha (siehe unter Thala, Seite 130), der hier angeblich vor Caesars Soldaten Unterschlupf fand. Sicher ist allerdings, dass der Berberhäuptling Senan, ein Karawanenräuber, dort sein befestigtes Quartier hatte. Die Piste endet zu Füßen des Felstisches. 150 in den Stein gehauene Stufen führen hinauf zum Plateau mit Resten Senans in byzantinischem Stil gebauter Festung und dem Marabut Sidi Abd El Jouad mit einer grandiose Aussicht. Senans Leute hausten in primitiven Höhlenwohnungen.

255 Mitteltunesien Hauptroute: Wieder zurück auf der Hauptstraße folgt bei km 61 ab El Kef abseits der Route Kalaat Khasba mit einer Tankstelle und großen Phosphatwerken. Abstecher nach Ammaedara Auf der P 4 nach Algerien ist nach 16 km bei dem Grenzübergang Haidra eine weitere Ausgrabungsstätte auf 900 m Höhe, die Straße verläuft mitten durch das Ruinenfeld. RUINENSTÄTTE AMMAEDARA Ammaedara war im 1. Jh. n. Chr. wichtiger Standort der 3. Legion des Augustus und überwachte wie Althiburos die wichtige Karawanenstraße Karthago - Tebessa, eine weitere führte über Sbeitla nach Hadrumetum, dem heutigen Sousse. Das Gebiet muss vor zweitausend Jahren wesentlich grüner und fruchtbarer gewesen sein. Die meisten römischen Gebäude wurden in der christlichen Epoche überbaut, die Stadt später von den Vandalen zerstört. Das schönste dieser Bauwerke ist eine Kirche, deren drei Schiffe von Reihen antiker Säulen getrennt wurden, die offenbar römischen Tempeln entnommen wurden. Die Ausgrabungen wurden 1883 sehr unfachmännisch begonnen und sind noch nicht abgeschlossen. Parallel zur heutigen P4 führte der Decumanus, die antike Hauptstraße der Militärsiedlung, deren Eingang der Septimus-Severus- Bogen überspannt. Zum Oued Haidra hin liegt die byzantinische Festung und die christliche Basilika, das Wohnviertel mit Forum und Tempel befindet sich oberhalb der Straße. Der Zweck vieler Gebäude, wie des Hauses mit den Trögen, ist noch ungeklärt. Hauptroute: Zurück zur P 17 entweder auf der gleichen Strecke wie auch über eine Abkürzung, die direkt nach Thala führt. Berberkönig Jugurtha Das antike Thalae war Festung des machtbewussten und skrupellosen numidischen Königs Jugurtha, dem Enkel des großen Massinissa. Er wurde 160 v.chr. geboren und 120 v.chr. von seinem Onkel Micipsia adoptiert und mit dessen leiblichen Söhnen gleichberechtigt zum Erben des numidischen Reichs eingesetzt. Jugurtha gab sich jedoch nicht damit zufrieden, dass das Numidische Reich zwischen ihm und seinen Adoptivbrüdern aufgeteilt werden sollte. Bei Verhandlungen über die Reichsaufteilung ließ er Hiempsal ermorden, Adherbal konnte fliehen und seinen Teil weiterhin beanspruchen. 116 stimmte die Schutzmacht Rom einer Reichsteilung zwischen Jugurtha und Adherbal zu. Als Jugurtha 112 Cirta (siehe El Kef), die Hauptstadt dieses Teils eroberte, ließ er Adherbal hinrichten, nebst der gesamten männlichen

256 Mitteltunesien Bevölkerung der Stadt, unter denen auch einige Römer waren. Dadurch wurde der Jugurthinische Krieg ausgelöst. Jugurtha führte nun einen Guerillakampf gegen die römische Vorherrschaft. Als der Feldherr Metellus im Jahr 108 v. Chr. die Stadt belagerte, in die sich Jugurtha mit seinen Söhnen zurückgezogen hatte, flüchtete dieser mit seinen Kindern zu seinem Schwiegervater Bocchus I. nach Mauretanien. Zahlreiche vorher zu ihm geflohene römische Deserteure verbrannten sich und die Schätze der Stadt in der Königsburg beim Einfall der Römer. Bocchus musste seinen Schwiegersohn jedoch an die Römer ausliefern, die Jugurtha hinrichteten. THALA Der Ort (75 km ab El Kef) mit Einwohnern liegt auf einer Höhe von m in der Dorsale, dem mitteltunesischen Gebirgsrücken mit den höchsten Erhebungen des Landes. Bis Anfang des 7. Jh. werden die Bischöfe von Thala in der Kirchengeschichte erwähnt. Die Stadt war auch in arabischer Zeit besiedelt, römische Baufragmente wurden zum Bau der Häuser verwendet, so dass heute nur einige wenige Reste am Ortseingang erhalten sind. Doch ist Thala keineswegs ein Ferienort in den Bergen, sondern geprägt von einer riesigen Phosphatfabrik. Es gibt Tankstellen, Werkstätten und das kleine Hotel Bou Telja, Tel Hauptroute: Weiter auf der P 17 nach Kasserine (121 km ab El Kef ohne Abstecher). Die Strecke verläuft zu Füßen des m hohen Djebel Bireno. Bei km 110 liegt ein Wintersportgebiet um den Djebel Semmama (1.314 m) mit Skiliften. Auf der bei km 118 nach rechts abzweigenden Straße P 13 gelangt man über eine Piste zum Dorf Chambi und dem 1980 eingerichteten Nationalpark um den höchsten Berg des Landes, den Djebel Chambi mit m. In dem Aleppokiefernwald haben Berggazellen, Mähnenschafe, Hyänen und Raubvögel ein Überlebensreservoir gefunden. Am Eingang ist es für Wohnmobile möglich, über Nacht zu stehen: (N E ). KASSERINE Die Gouvernoratshauptstadt hat Einwohner und liegt in 570 m Höhe am Beginn des zentraltunesischen Steppenhochlandes, im Norden eingerahmt von hohen Bergen. Erst nach dem Bau der Bahnlinie durch die Franzosen entstand um das Marktzentrum der nomadischen Bevölkerung eine moderne Neustadt. Die Bahn zum Phosphatgebiet bei Moulares dient lediglich dem Gütertransport. Im zweiten Weltkrieg fand hier die Schlacht von Kasserine statt. Nach der Niederlage von El Alamein traf das Afrika-Korps am auf eine im Kasserine-Pass verschanzte amerikanische Panzerdivi-

257 Mitteltunesien sion, es war Rommels letzter Sieg vor der endgültigen Kapitulation. Einen bescheidenen Aufschwung nahm der Ort, als 1963 die erste tunesische Fabrik gebaut wurde, die das auf den weiten Ebenen wachsende Halfagras zu Zellulose und Papier verarbeitet. Früher war der Rohstoff von Nomaden gesammelt und über Sousse nach England zur Papierherstellung exportiert worden. Unweit der heutigen Stadt lag in der Antike Cillium, der Name Kasserine leitet sich von den beiden römischen Mausoleen ab, die sich am westlichen Ortsausgang befinden, er bedeutet "die beiden Schlösser". Das besser erhaltene wurde für die Mitglieder der Familie Flavius Secundus erbaut. Auf einer Seite des Turms sind die Namen der Bestatteten aufgeführt, die anderen drei Seiten enthalten eine 110-zeilige Inschrift zum Lobe dieser ersten Familie der römischen Stadt. Das zweite Mausoleum für Petronius Fortunatus, Centurio in der 3. Legion Augustus, enthält einen Bericht über dessen militärische Laufbahn. Kasserine Infos Telefonvorwahl: 77 Souk, Feste: Souk am Dienstag Verkehrsverbindungen: Die Eisenbahnlinie dient nur dem Gütertransport. Der Busbahnhof ist im Stadtzentrum, Busse nach Tunis, El Kef, Gafsa, Gabes. Die Fahrt zur Ruinenstätte in Sbeitla ist mit der Louage möglich. Hotels Cillium, an der Straße nach Gafsa neben dem Ausgrabungsgelände, Tel Schöner Rundbau, das Schwimmbecken hat nur im Sommer Wasser. DZ 33 TND. Keine Kreditkarten. Pinus, an der Straße nach Sbeitla, Tel DZ 14 TND. De La Paix, gegenüber der Busstation, Tel Recht einfach, DZ 9 TND. RUINENSTÄTTE CILLIUM Cillium wurde durch die Römer gegründet und im 3. Jh. zur Colonia erhoben. Nach dem Untergang Roms verlor es seine Bedeutung. Die Ruinen liegen etwas außerhalb an der Straße nach Gafsa neben dem gleichnamigen Hotel. Das Gelände ist noch wenig erforscht, es ist zwar eingezäunt, aber jederzeit ohne Eintritt zugänglich. Auf den verstreut liegenden Resten weiden heute Schafe und Ziegen. Am besten erhalten sind der im 4. Jh. n. Chr. auf der Höhe erbaute Triumphbogen mit einem schönen Fries und einer Inschrift sowie das Theater, dem die Rückwand fehlt.

258 Mitteltunesien Abstecher nach Sbeitla, 30 km Von Kasserine aus sollte man unbedingt einen Abstecher ins 30 km entfernte Marktstädtchen Sbeitla machen, das antike Sufetula. Dort liegt gleich am Ortsanfang ein wesentlich interessanteres Ruinengelände. SBEITLA ist ein modernes Städtchen aus der französischen Protektoratszeit ohne bauliche Sehenswürdigkeiten, hat aber gute Übernachtungs- und Versorgungsmöglichkeiten. Sbeitla Infos Telefonvorwahl: 77 Verkehrsverbindungen: Die Eisenbahnlinie dient nur dem Gütertransport, vor allem für das in der Nähe abgebaute Phosphat. Die Bus- und Louage- Station ist auf dem Bahnhofsplatz, Verbindungen nach Kairouan, Tunis, Gafsa, Kasserine. Zur Ruinenstätte an der Straße nach Kasserine sind es knapp 2 km zu Fuß. Souk, Feste: Souk am Mittwoch Hotels ** Sufetula, N E , Tel , Fax Am Ortsanfang links, noch vor dem Ruinengelände. Schöner Pool, DZ 60 TND. Abgetrennter Stellplatz auf dem Hotelgelände mit etwas Parkplatzflair, eine Wiese zum Zelten. Die Unisex-Sanitäranlagen befinden sich im Hotel (rechts neben dem Haupteingang) und werden auch von den Tagesgästen benutzt. Nur eine Dusche! Die Anlagen sind ansprechend, könnten aber besser sauber gehalten werden. Stromversorgung vorhanden. Schwimmbad. Zum Teil recht laut durch direkt angrenzende Hauptverkehrsstraße! Ruinen von Sbeitla sind in ca. 15 Minuten zu Fuß erreichbar. Kosten: 25 TD pro Fahrzeug, 2,5 TD für heiße Dusche, 6,5 TD für Frühstück (Preise variierten etwas, je nachdem wer wen gefragt hat). Stromanschluss frei. ** Bakini, an der Straße nach Sfax, Tel Der kleine Pool im blühenden Garten hat nur Wasser, wenn Gruppen kommen. Gutes Restaurant, Bar, ruhige Zimmer mit Bad, DZ 44 TND. Motel, am Bahnhof, Tel Sehr einfache, schmutzige Zimmer mit fl. Wasser um Innenhof. DZ 10 TND.

259 Mitteltunesien RUINENSTÄTTE SUFETULA Geöffnet täglich von 8.00 Uhr bis Sonnenuntergang, Eintritt 8 TND. Geschichte Bisher ist etwa ein Drittel das alten Sufetula ausgegraben, von der Geschichte der Stadt daher noch nicht allzu viel bekannt. Sie wurde Ende des 1. Jh. n. Chr. als Militärstützpunkt gegründet und in den Rang einer Colonia erhoben, Wohlstand brachten die Getreide- und Ölbaumkulturen. Ab dem 3. Jh. wurden die Bewohner christlich, wie sieben Kirchenbauten zeigen, es gab sogar einen Bischofsitz. Anders als die meisten Städte überstand sie den Vandaleneinfall unversehrt, wurde aber von den Byzantinern stark umgebaut. Als im 7. Jh. Gregorius, der oströmische Exarch von Afrika, zum Gegenkaiser ausgerufen wurde, erhielt Sufetula sogar den Rang einer Kaiserstadt. Das führt aber letztlich zu ihren Verderben, denn die Araber eroberten deshalb Sufetula schon 647 vor allen anderen tunesischen Städten und töteten Gregorius, den letzten byzantinischen Herrscher. Der Ort wurde bedeutungslos, die Häuser verfielen oder wurden als Steinbruch genutzt. Noch ist nicht alles freigelegt, doch gibt ein Rundgang durch das eingezäunte Gelände einen guten Einblick in römisches Stadtleben. 1 Bogen des Diokletian 2 Byzantinische Festungen 3 Kleine Thermen 4 Ölmühle 5 Winterthermen mit Palästra 6 Forum und Kapitoltempel Besichtigung Der Eingang ist gegenüber dem kleinen Museum mit schönen Mosaiken, Keramiken, Münzen und Grabstelen. Im ersten Raum eine Übersichtskarte der römischen Fernstraßen. Beim Museum kleines Café und Souvenirladen. Das Gelände ist gut beschildert, Mittwoch, Samstag und Sonntag werden die Ruinen am Abend farbig angestrahlt, ein hübscher Anblick. Vor und auf dem Gelände werden angeblich echte Skulpturen angeboten, Ärger mit dem Zoll ist nicht zu befürchten bei diesen Fälschungen. Der mächtige Triumphbogen für Diokletian (1) bildete ehemals das südliche Eingangstor. Der Rundgang führt auf der alten, plattenbelegten Straße zu-

260 Mitteltunesien nächst vorbei an den byzantinischen Festungsanlagen (2). Wie Kraut und Rüben wurden die römischen Steine von den Byzantinern aufgerichtet, um die eroberten Stellungen so bald als möglich zu befestigen. Vorbei an kleinen Thermen (3) und der Gervais-Kirche stößt man direkt auf die mitten in der Straße liegende Ölmühle (4), die an den einstigen Reichtum der Stadt - ausgedehnte Olivenplantagen - erinnert. Rechts weiter auf der Pflasterstraße und vorbei an einer großen Zisterne gelangt man zu den Winterthermen (5), dem größten der vielen Badehäuser mit der Palästra daneben. Die unterirdischen Warmwasserleitungen sind noch gut zu erkennen. Vor einem Brunnen biegt rechts ein Weg ab zum Theater, das malerisch haarscharf am Rande der vom Oued Sbeitla gebildeten Schlucht liegt und von den Wassern des Oued stark beschädigt wurde. Teile der Sitzreihen und Säulen der Bühne sind noch vorhanden. Bei den Thermen beginnt der Decumanus, einst Flanier- und Einkaufsboulevard mit unterirdischer Kanalisation. Er endet vor einem dreitorigen Bogen, dem Eingang zum Forum. Der Antonius-Pius-Bogen wurde im 2. Jh. gebaut mit einem erhöhten Mittelbogen zwischen zwei nur halb so hohen Bogendurchgängen mit Nischen für Skulpturen. Das eindrucksvollste Bauwerk ist das mit Fliesen ausgelegte Forum (6) mit den drei nebeneinander liegenden Kapitoltempeln für die Götter Jupiter, Juno und Minerva, gebaut nach dem römischen Vorbild. Der Platz ist sehr gut erhalten, da der Feldherr Solomon 533 den gesamten Forumsbereich zu einer Festung umbauen ließ. Besonders deutlich wird das an den Tempelrückseiten, wo die saubere Pilaster- und Halbsäulenordnung, einfach durch Mauerschranken verbunden und eingemauert, erhalten blieb. Von den drei Kapitoltempeln ist der Umgang des linken für Juno mit sechs korinthischen Säulen völlig und der der anderen beiden fragmentarisch erhalten. Das sich daran anschließende Wohnviertel wurde noch wenig ausgegraben, interessanter sind die drei christlichen Kirchen. Durch den Gang bei den Kapitoltempeln, dann rechts, liegt die Bellator-Kirche mit der angebauten Jucundus-Kapelle. Dort gibt es ein Taufbecken, doch noch viel schöner ist das mosaikverzierte Taufbecken der anschließenden Vitalis-Kirche, auf dessen Mosaik der Name erhalten ist. Im hinteren Gebetsraum noch mehrere Mosaikreste und ein mit Fischen dekoriertes Becken. Von dort geht ein Weg hinunter zum Oued, in der Ferne ist die gut erhaltene römische Brücke zu erkennen. Die Hauptstraße führt ab Vitalis-Kirche zum nordwestlichen Stadttor, das nur in den Grundrissen zu erkennen ist. Auf dem Weg dorthin wenig imponierende Gebäude und Tempel, ein Amphitheater ruht noch unter der Erde. Hauptroute: Zurück nach Kasserine. Dort Ausfahrt auf der P 17 nach Gafsa, vorbei am Ruinengelände. Nach 10 km wird die Vegetation schlagartig spärlicher, nur hartes Halfagras wächst auf der trockenen Hochsteppe. Bei km 30 zweigt rechts die P15 ins algerische Tebessa ab, eine alte Karawanenstraße.

261 Mitteltunesien An der Straße nach Tebessa liegen bei dem Grenzort Bou Chebka die wenig lohnenswerten Reste der von Hadrian gegründeten Garnison Thamesmida, zu der ein von zwei massiven Türmen flankiertes Tor führt. An der Hauptstraße dagegen folgt Thelepte vor den Hügeln des Djebel Ras El Ain. Hier wird das Halfagras gesammelt und zur Zellulosefabrik transportiert. Gleich nach dem Ort liegen beiderseits der Straße weit verstreut, vor allem hinter der Eisenbahnlinie den Hügel hinauf, die Ruinen der gleichnamigen römischen Garnisonsstadt. Nach so vielen antiken Steinen bringt eine Besichtigung der spärlichen Reste nichts mehr. FERIANA Der langgezogene Marktort mit Einwohnern kurz danach liegt recht reizvoll an einem Oued und hat alle Versorgungsmöglichkeiten. Am Ortsende eine tunesisch-algerische Zementfabrik. In Feriana sehr verehrt wird der Heilige Sidi Talil, der in einer Höhle mit sechs Löwen gewohnt und viele Wunder bewirkt haben soll. Er wurde in einem Marabut mit Zaouia beigesetzt. Feriana Infos Telefonvorwahl: 76 Hotels Mabrouk, Tel Das Hotel ist mit seinen Balkonzimmern recht hübsch für ein einfaches Gasthaus, DZ 12 TND. Hauptroute: Die Straße steigt nun allmählich auf das zentraltunesische Hochplateau an. Mejen Bel Abbes, km 58, verblüfft durch drei Ampeln an der P15, der Ort liegt abseits der Durchgangsstraße Abstecher zu den Gebirgsoasen 1 km hinter dem Ort zweigt rechts eine mit Aoulad Marzoug beschilderte Piste ab, auf der Geländefahrzeuge Moulares und die Gebirgsoasen erreichen können. Die Orientierung ist etwas schwierig. Durch die breite Piste, die nach Erreichen des Tales mit dem breiten Oued El Kebir parallel zu diesem führt, wird man verleitet, immer weiter geradeaus zu fahren und landet irgendwann in Algerien oder in den Fängen der Grenzpolizei. Statt dessen muss man auf einer kleinen Piste das Oued durchfahren und erreicht jenseits eine Asphaltstraße. Ich selbst habe die richtige Piste nicht auf Anhieb gefunden und überlasse es deshalb der Findigkeit meiner Leser. Abstecher: Auf die breite, gute Piste nach Aoulad Marzoug abbiegen (km 0). Nach etwa 15 km geht links eine kleine Piste zum Oued. So lange durch das Flussbett zurück fahren, bis jenseits eine Piste das steile Ufer

262 Mitteltunesien hinauf führt. Dort erreicht man die Teerstraße westlich von Si Boubaker. Links abbiegen. km 27 Si Boubaker. Rechts geht eine gute Piste nach Moulares (Wegweiser). Zunächst noch Getreidefelder, dann karge Berge. km 38 Bahnlinie kreuzt. km 51 Piste hat Teerbelag. km 58 Teerstraße Metlaoui - Moulares, rechts weiter. km 64 Moulares. Hauptroute: Auf der P 15 passieren wir bei km 73 das breite Oued El Kebir, das seinen Namen - das Große - zu Recht trägt. Bei km 77 geht rechts eine Asphaltstraße nach Sidi Boubaker, auf der auch Pkw Moulares und die Gebirgsoasen erreichen können. Streckenverlauf ab Boubaker siehe oben. 103 km nach Kasserine folgt. GAFSA Die moderne Gouvernoratshauptstadt hat Einwohner und liegt im Schnittpunkt wichtiger Verkehrslinien am Übergang von der Steppenlandschaft zur Wüste. Einen Vorgeschmack auf den weiten Süden geben die Dattelpalmen, die jedoch infolge der kalten Nordwinde im Winter keine gute Qualität erreichen. Wichtiger sind da schon die Olivenplantagen und Obstgärten, die durch das reiche Grundwasservorkommen bewässert werden. Die Ende des 19. Jh. beim nahegelegenen Moulares entdeckten Phosphatvorkommen werden in modernen Fabriken weiterverarbeitet und brachten der Stadt einen wirtschaftlichen Aufschwung. Sehenswert sind lediglich die beiden römischen Schwimmbecken sowie Reste der alten Kasbah, sie lohnen keinen längeren Aufenthalt. Gafsa ist besonders für seine markanten Teppiche berühmt, die in den Souvenirläden des ganzen Landes verkauft werden und hübsche Wandbehänge abgeben. Die flachen Kelims schmücken rechteckige Felder mit lebhaft bunten, geometrischen Mustern oder naiven Bildern. Im Zentrum für Teppichweberei an der Straße nach Tozeur lernen junge Mädchen dieses Kunsthandwerk, Besucher sind gerne gesehen. Geschichte Die Gegend um Gafsa war schon im 8. Jahrtausend v. Chr. besiedelt, wie Funde am Djebel Assalah 3 km außerhalb zeigen. Man nennt die Kultur nach dem antiken Namen der Stadt Capsien. Der Name Capsa ist phönizischen Ursprungs und bedeutet "die geschlossene, ummauerte Stadt". Sie war eine der ältesten Siedlungen der Karthager im Landesinnern. Im Jahr 107 v. Chr. nahm der Römer Marius die Stadt ein, brannte sie nieder und ermordete alle wehrfähigen Männer. Sie fiel dann den numidischen Verbündeten zu, bis ganz Numidien römische Provinz wurde. Capsa wurde ausgebaut und besaß unter Justinian die massivste Festung der Provinz. Nach dem Einfall der Araber verlor Gafsa seine Bedeutung nicht. Im 15. Jh. erbauten die Hafsiden die Kasbah zum Schutz vor räuberischen Wüstennomaden; errichtet auf alten römischen Fundamenten mit zwei Moscheen und lebenswichtigen Quellen in ihrem Inneren. Sie wurde 1556 von dem auf

263 Mitteltunesien Djerba wirkenden Piraten Dragut nach zwei vergeblichen Versuchen eingenommen. Er baute die Stadt weiter aus entdeckte der französische Geologe Philippe Thomas in der Selja-Schlucht reichhaltige Phosphatvorkommen, die Gafsa einen großen Aufschwung brachten. Während des zweiten Weltkrieges diente die alte Festung den Amerikanern als Munitionslager. Die Zitadelle wurde von ihnen beim Anmarsch der Deutschen ohne vorherige Warnung der Bevölkerung gesprengt, nur die Außenmauern blieben stehen. Dreißig weitere Häuser stürzten ein, viele Bewohner kamen ums Leben. Durch die Zerstörungen des 2. Weltkrieges war Gafsa ziemlich zerfallen, in der modern aufgebauten Stadt ist von den alten Bauwerken kaum noch etwas zu finden. Von sich reden machte die Stadt noch einmal 1980, als angeblich von Libyen gesteuerte Rebellen vorübergehend die Garnison in ihre Gewalt brachten. Dass die Soldaten eher geringe Gegenwehr zeigten und zahlreiche Jugendliche die Aufständigen unterstützten, schadete Gafsa lange Zeit sehr. Doch heute scheint der gute Ruf wiederhergestellt, die Innenstadt ist sehr hübsch ausgebaut worden, und die vorher augenfällige Armut der Bewohner scheint sich etwas zu bessern. 1 Römische Bäder 2 Museum 3 Busbahnhof 4 Polizei

264 Mitteltunesien Besichtigung Hauptader ist die am Hotel Maamoun beginnende Straße. Dort liegen die Markthalle und das Kino, von hier sind die Hotels zu Fuß zu erreichen. Eine Seite begrenzt ein kleiner Park mit Springbrunnen. In der Straße parallel dazu (Taxistandplatz) gute Parkmöglichkeit. Doch Vorsicht ist geboten! Hier lauern Halbwüchsige darauf, die geparkten Wagen gegen ein Trinkgeld zu waschen. Eine Dienstleistung, gegen die nichts einzuwenden wäre, würde sie nur auf Wunsch geschehen. Dahinter beginnt das Altstadtviertel mit seinen engen Gassen. Wichtigstes Bauwerk ist die Große Moschee, sie stammt aus dem 14. Jh., wurde aber nach Kriegszerstörungen in den 60er Jahren wieder aufgebaut. Der Grundriss erinnert stark an die Große Moschee in Kairouan, auch sie enthält viele antike Säulen. Der Mihrab ist prächtig mit geometrischen blauen Fayencen geschmückt. In der Rue Ali Belhaouane noch vor dem Medina-Tor findet man etliche billige Hotels, in dieser Straße ist täglich ein Markt mit gebrauchten Artikeln und Waren aus Libyen. Etwas versteckt hinter dem Hotel de la République einige von Einheimischen gut besuchte Bierbars, der Gare Routière ist durch den Durchgang bei den Obstständen zu erreichen, die die größte und preiswerteste Früchteauswahl des Südens bieten. Größte Sehenswürdigkeit sind die 4 m tiefen Römischen Becken, die einzigen Relikte der antiken Zeit. Beide verbindet ein niedriger Tunnelgang. Sie waren offene, von einer unterirdischen, warmen Mineralquelle gespeiste Schwimmbecken, die von hohen Mauern gegen unbefugte Blicke geschützt waren, in arabischer Zeit getrennt für Männer und Frauen. Zur Besichtigung die westlich parallel zur Hauptstraße verlaufende Avenue Bourguiba - zu Beginn dieser Straße ist die Hauptpost - vorbei an der alten, völlig restaurierten Kasbah bis zum Ende durchfahren, dort bei dem kleinen Denkmal parken. Ein Wegweiser führt zur Touristeninformation bei den Bädern, um die in den letzten Jahren viele neue Gebäude entstanden sind, die sich im Stil harmonisch einpassen. Die Kinder machen sich ein Vergnügen daraus, sehr spektakulär von den Mauern und sogar Hausdächern zu springen und dann ein Trinkgeld zu verlangen. Ein nicht ungefährlicher Spaß, liegen die Becken doch sehr tief und haben felsige Wände. Unmittelbar an der Beckenseite liegt der Palast Dar El Bey, dreibogige Gewölbe werden von antiken Säulen mit einfachen Kapitellen getragen. Dort ist heute ein kleines, wenig lohnenswertes Museum (Winter Uhr, Sommer , Uhr, 1,100 TND) untergebracht mit Mosaiken und anderen römischen Fundstücken aus der Nähe, eine prähistorische Abteilung zeigt alte Steinwerkzeuge aus der Capsien-Zeit, feine Klingen, Gravettespitzen, Hoch- und Kielkratzer, Bogenstichel, Knochenpfriemen, Nadeln und lange gekerbte Klingen. Typisch für Capsien-Fundstellen sind Aschehaufen, durchsetzt mit Knochen von Mensch und Tier, angeglühten Steinen, Artefakten und Schneckengehäusen. Die Tierknochen belegen, dass seinerzeit noch das Zebra, Antilopen und Wildrinder in Tunesien heimisch

265 Mitteltunesien waren. Die Skelettreste stammen von Menschen mediterranen Typs, die möglicherweise aus Vorderasien eingewandert sind. Ein recht schöner Aussichtspunkt in Gafsa ist das Café Panorama etwas außerhalb (man nimmt die Straße unter der Brücke durch den Fluss). Dort kann man bei einem kühlen Getränk auf der Terrasse mit Blick auf Gafsa sitzen. Gafsa Infos Telefonvorwahl: 76 Information: ONTT, Place des piscines romaines, Tel Selbstversorger: Magasin Générale und Markthalle im Zentrum. Alkoholverkauf auf der Rückseite des Magasin in der kleinen Straße hinter dem Hotel Maamoun. Jetzt gibt es einen sehr guten Supermarkt, in dem man eine große Auswahl an allen Artikel des täglichen Lebens und gute Qualität kaufen kann. Unter anderem gibt es guten Käse aus der Theke, europäische Süßwaren und auch europäische Drogerieartikel im Angebot. Les Deux Chemins, Cité Bayech, Gafsa, Tel , Fax Das Geschäft ist ganz leicht zu finden. Es liegt an der Einfahrtsstrasse nach Gafsa, die unten über den Fluss führt. Wenn man vom Flussbett kommt, fährt man durch das Stadttor und gleich auf der rechten Seite ist dann das Geschäft. Wenn man von der Stadt kommt, vor dem Hotel Mammoun steht, mit dem Gesicht zum Hotel Mammoun gewandt, läuft man rechts und auf der Straßenseite vom Hotel Mammoun immer gerade hinunter. Verkehrsverbindungen: Eisenbahnlinie nach Tunis und ein Arbeiterzug ins Phosphatabbaugebiet von Moulares. Der Bahnhof liegt außerhalb der Stadt an der Straße nach Gabes. Die Busstation ist im Zentrum hinter dem Hotel de la République. Ein Arbeiterbus geht nach Metlaoui, Redeyef und Tamerza, weitere Verbindungen nach Tozeur, Kairouan, Sfax und Gabes. Louages in alle wichtigen Städte. Zoo: 5 km außerhalb an der Straße nach Sfax ist der zoologische Garten von Orbata, der mit dem großen Kinderspielplatz besonders für Kinder interessant ist. In einem 300 ha großen Freigehege gibt es Strauße und Gazellen, Mufflons, Pfaue, Bergziegen und andere Tiere. Souk, Feste: Am Mittwochvormittag ist vor der Stadt an der Straße nach Sfax gegenüber dem Zoo Orbata ein Souk mit Viehmarkt. Hotels *** Maamoun, im Zentrum, Tel , Fax Nicht sehr saubere Gruppenabsteige mit Piscine. DZ 45 TND. ** Gafsa, im Zentrum, Tel , Fax Sauberes angenehmes Hotel direkt in der Stadt, mit Piscine. Gutes Restaurant über die Straße, im

266 Mitteltunesien Keller Bar/Nachtclub, jedoch ruhig. Abschließbarer Hof für Fahrzeuge eine Straße weiter. Freundlicher Service. DZ 40 TND. * Lune, Cité Bayache, Tel , Fax DZ 27 TND. Khalfallah, in Hauptstraße neben Polizei, Tel Restaurant, Bar, DZ mit Dusche 16 TND. De la République, Rue Ali Belhaouane, Tel DZ 7 TND. Bechri, Rue Ali Belhaouane, Tel DZ 10 D, warme Etagendusche, ordentlich. Ennour, Rue Mohammed Khaddouma, Tel Gut, warme Dusche 600 M, DZ 8 TND. Camping La Galia, südlich des Zentrums, N E Vom Uhrturm- Kreisverkehr geradeaus weiter in die Innenstadt, dann ab dem Fort gut ausschildert. Absolut ungepflegt, direkt hinter den Mauern des Platzes und teilweise sogar schon innerhalb Müllablagerungen, der Pool ungepflegt, verdreckt und ohne Wasser, Dusche und WC gerade mal Durchschnitt. Al Hassan, N E , Tel , Anfahrt wie bei vorigem, dann auf die Straße nach Aguila abbiegen (Einfahrt am Ende der Mauer!) bzw. von Tozeur kommend an der RN3 beschildert. Sehr nett hergerichtetes, abgetrenntes Terrain auf dem Gelände eines Ausflugslokals. Sehr schöner Platz mit Schatten, Pool (kostet teilweise extra). Hier finden auch Hochzeiten oder ähnliche Feste statt. Das gesamte Gelände ist künstlerisch gestaltet - sehenswert! Akzeptable Sanitäranlagen. Bar, Restaurant ( nicht lizenziert); verschiedene Steckdosen (manche defekt). Sanitäranlagen sauber, Essen prima und preiswert. Sanitäre Anlagen OK, 2 Pers + PKW 30 TND. Essen und Trinken Gut sind die Küchen der Hotels Gafsa und Maamoun, wer es billig und trotzdem sauber mag, findet in der westlichen Parallelstraße zur Rue Ali Belhaouane drei einfache Restaurants. Eine Spezialität von Gafsa ist Leblebi. Die spezielle Leblebi-Schale wird mit einigen Löffeln Suppe, Tomatenmark, Gewürz und Harissa vermengt und danach werden die Leblebi (eben die Kichererbsen mit Suppe) dazugegeben und durchgemischt. Diese kann man von nicht scharf über mittelscharf bis ganz scharf bestellen, ganz nach Geschmack. Man bekommt dazu ein Viertel Baguette und isst dies im Stehen direkt am Leblebi-Stand, es kostet etwa 700 Millimes.

267 Mitteltunesien BOU-HEDMA-NATIONALPARK Der Park liegt rund 85 km von Sfax bzw. südöstlich von Gafsa am Nordrand des Sahel. Besonders reizvoll ist die Anreise durch die Schlucht von Sakket, die an vielen Stellen kaum breiter als ein Fahrzeug ist. Wer sich für einen Besuch des Nationalparkgeländes interessiert muss bereits vorab in Tunis eine Genehmigung recht teure Genehmigung beantragen. Die landschaftliche Schönheit des Tales sowie viele Tiere können aber auch außerhalb des abgezäunten Bereiches genossen werden. Im Frühjahr bietet der blühende Raps ein besonders reizvolles Bild. Hier wachsen über 140 Pflanzenarten und man findet zahlreiche Wüstentiere. Wiederansiedlung der Wüstenantilopen Tunesien bemüht sich seit 1985 um die Wiederansiedlung der Mendesantilopen (Addax nasomaculatus), die auf Grund intensiver Bejagung und der Zerstörung ihres Lebensraums durch Nutzviehherden stark bedroht sind. Der Zoo in Hannover koordiniert die Zucht der Mendesantilopen im European Endangered Species Programme (EEP), dem Erhaltungszuchtprogramm der europäischen Zoos für bedrohte Tierarten. Auch in den USA gibt es ein Zuchtprogramm, den North American Species Survival Plan (SSP). In beiden Programmen zusammen sind rund 670 Addax- und Oryx- Antilopen registriert. Aus diesem Bestand wählen die Koordinatoren diejenigen Tiere aus, die den Grundstock für die künftigen nordafrikanischen Herden bilden sollen. Die ersten Tiere der beiden Arten wurden 1985 im Bou-Hedma- Nationalpark ausgewildert. Für die Säbelantilopen bietet der Park mit seiner Steppenlandschaft ideale Bedingungen. Bereits nach einem Jahr kamen die ersten Kälber zur Welt. Die Mendesantilopen sind allerdings an ein Leben in der Wüste angepasst. Ihre Hufe sind zum Beispiel sehr breit, damit sie im Sand nicht so tief einsinken. Und ihren Wasserbedarf decken die Tiere weitestgehend über das Futter. Damit sie möglichst wenig Flüssigkeit verlieren, können die Antilopen ihren Harn stark konzentrieren. Der Urin enthält dann so wenig Flüssigkeit, dass er beim Austreten aus dem Körper kristallisiert. Auch die Lungen der Tiere sind durch ein spezielles Adernsystem an das Wüstenklima angepasst. Beim Einatmen wird die trockene Wüstenluft an den feinen Äderchen vorbeigeleitet und dabei angefeuchtet. Beim Ausatmen wird sie wieder getrocknet. Bei extremer Hitze bekommen die Tiere zudem eine Art gesundes Fieber: Ihre Soll-Temperatur steigt dann auf gut 41 Grad Celsius an. Dadurch schwitzen die Antilopen kaum und halten das Wasser im Körper. Damit auch die Mendesantilopen in Zukunft optimale Lebensbedingungen haben, soll die mittlerweile 20 Tiere umfassende Herde aus Bou Hedma in den Djebil-Nationalpark am Rande der Sahara umgesiedelt werden. In Tunesien angekommen, können sich die Antilopen zunächst in kleineren Gehegen an die fremde Umgebung und ihre neue Herde gewöhnen. In dieser Phase werden die Tiere mit Wasser und Futter versorgt und regelmäßig von Tierärzten begutachtet. Nach und nach ziehen sich die Betreuer zurück. Gleichzeitig

268 Mitteltunesien wird das Gehege erweitert, bis irgendwann die Zäune wegfallen. Ranger prüfen regelmäßig, wie es den Tieren geht und versuchen, sie vor Wilderern zu schützen. Sie dürfen Eindringlinge in den Parks festnehmen, auch wenn diese in friedlicher Absicht kommen. Eine Ausnahmeregelung gibt es nur für die Nomaden in der Region - sie haben eine zeitweilige Durchzugserlaubnis.

269 Die Chott - Region DIE CHOTT-REGION Die Salztonsenken im Nordosten der Sahara sind das größte zusammenhängende Salzseegebiet der Erde, es zieht sich von El Hamma bei Gabes fast 350 km bis nach Biskra in Algerien. Bei El Hamma beginnt das Chott-el-Fedjadj, das nahtlos in das Chott-el-Djerid, dem größten der Salzseen, übergeht. Nördlich davon schließt sich das Chott-el-Gharsa an, das bis zu den Bergen um Chebika heranreicht. Vor Jahrmillionen war das heutige Saharagebiet von Urmeeren bedeckt. Als sich die Gebirge auffalteten floss das meiste Wasser zum Mittelmeer hin ab, nur in Senken ohne Abfluss zum Meer blieb Wasser zurück, auf diese Weise entstanden die Chotts. In späteren Regenzeiten wurden sie mit Süßwasser aufgefüllt, das heute in unermesslicher Menge in den unteren Schichten vorhanden ist. Nach Ende der letzten Eiszeit vor etwa Jahren blieb aufgrund der hohen Verdunstung in dieser heißesten Zone der Sahara lediglich eine zähe Kruste aus Salz, Sand und Ton zurück. Durch das Meerwasser und durch zahlreiche Zuflüsse aus den Bergen lagern sich zusätzlich Mineralstoffe ab, die die Bildung von oft bizarren Kristallfiguren begünstigen. Im Sommer ist der Verdunstungsgrad bis zu 25mal höher als die Wasserzufuhr, daher haben sich dicke Salzkrusten gebildet. Im Altertum war das Chott-el-Djerid unter dem Namen Faraoun bekannt, was auf das ägyptische "Pharao" zurückgeführt wird. Die Chottfläche ist absolut lebensfeindlich, kein Grashalm wächst auf der salzigen Ebene, kein Vogel fliegt über den meist wasserlosen See, es herrscht eine fast unheimliche Stille. Heute wird auf dem Chott-el-Djerid Kochsalz industriell gefördert, aber die Anrainer der Salzseen haben schon immer ihren eigenen Salzbedarf dort gewonnen. Eine Besonderheit der Natur findet sich an den Rändern. Gelöster Gips kristalliert sich zu bizarr geformten Sandrosen, die bis zu einem Meter hoch werden können. Der Verkauf trägt ein wenig zum Lebensunterhalt der Menschen bei. Nur schade, dass man die Rosen oft in künstlich gefärbtes Salzwasser einlegt, um so bunte Salzkristalle zu erzeugen. Häufig kann man auf der weißglitzernden Fläche des Chott trügerische Fata Morganas sehen, die nahe Palmenoasen, umgeben von schillernden Seen, vorspiegeln. Die Bewässerung des nördlichen Bled El-Djerid, das Land der Dattelpalmen, und der südlichen Nefzaoua um Kebili und Douz erfolgt mit den bedeutenden fossilen Grundwasserreserven, die unter der Salzfläche schlummern. Auf über drei Millionen Palmen reifen im Oktober die begehrten Deglet en Nour - Datteln, deren erste Qualität durch die intensive Sonneneinstrahlung und genügend Wasser erzeugt wird. Sie dienen den unter ihren Wipfeln liegenden Oasengärten als Schutz vor der sengenden Sonne. Das Wasser wird durch Brunnen gefördert und mit Hilfe eines ausgeklügelten Bewässerungssystems auf die Gärten verteilt. Die Schönheit und Fremdartigkeit der Landschaft wurde von Touristikmanagern erkannt, in riesigen Hotelkomplexen kommen Abend für Abend Busladungen und Jeepkarawanen mit Tausenden von Rundreisegästen an.

270 Die Chott - Region Gefahr im Salz Feinsandige Wüstenpisten und spitzkantige, reifenzerfressende Felsstrecken haben mir noch nicht solche Schwierigkeiten verursacht wie das Chott-el- Djerid. Zweimal schon blieb ich stecken und kam ohne fremde Hilfe nicht mehr heraus. Von Nefta aus wollte ich im April den See nach Süden überqueren, merkte aber schon gleich nach dem Marabut, dass die Decke - trotz einiger Reifenspuren - nicht trug. Ich konnte noch wenden, aber dann kam der Wagen, dessen gutes Reifenprofil sich sofort mit dem Salzschlamm zugesetzt hatte, ins Schleudern und damit ab von der etwas härteren Hauptspur. Zwei Räder gruben sich sofort ein, meine Beine versanken bis zum Knie. Allein kam ich trotz Schaufeln und Vierradantrieb nicht wieder heraus. Zum Glück waren es zum Ort nur 4 km. Im Palmenhain luden mich einige junge Burschen auf ihren zweirädrigen Pferdekarren und brachten mich direkt zur Feuerwehr von Nefta. Die Beamten mussten zuerst die Genehmigung des Chefs einholen, da es ihnen strikt untersagt ist, auf das Chott zu fahren. Doch einer Frau allein hilft man gerne, und bald fuhren wir mit einem schweren Bergungsfahrzeug hinaus. Mit Hilfe der Seilwinde war es kein Problem, den Wagen wieder flott zu bekommen, und ich war sehr dankbar. Von einer Bezahlung wollten sie nichts wissen. Doch diese tolle tunesische Hilfsbereitschaft, für die ich mich hiermit nochmals herzlich bedanken möchte, sollte man nicht mutwillig herausfordern, der Salzsee ist immer noch sehr gefährlich. Wichtig nach einer Fahrt über ein Chott ist die gründliche Reinigung des Fahrzeugs, das Salz dringt sonst leicht in alle Ritzen und zerfrisst genüsslich den Stahl. Alle Tankstellen in den umliegenden Ortschaften sind darauf spezialisiert, eine gründliche Handwäsche kostet etwa 5 Dinar. Kein anderes Gebiet Tunesiens ist so mit abenteuerlichen Geschichten verbunden wie der 110 x 70 km große Salzsee Chott-el-Djerid, der teilweise tiefer als der Meeresspiegel liegt. Schon Karl May beschrieb, wie Ross und Reiter in die mörderische Tiefe gezogen wurden, nur wenige einheimische Führer kannten die schmalen Pfade, auf denen die trügerische Salzkruste passierbar ist. Nach dem Bau der sicheren, ganzjährig befahrbaren Asphaltstraße Anfang der 80er Jahre, die das Chott von Tozeur nach Kebili überquert, kommen nun ganze Buskarawanen in das Bled El-Djerid. Doch sind die Gefahr und das Abenteuer wirklich verschwunden? Noch heute gibt es Pisten quer über das Chott, von Sandrosensuchern und Militär genutzt und einige auch von Touristen. Doch gehört Erfahrung und Kenntnis dazu, im Winterhalbjahr ist die Salzkruste, die an der Oberfläche trocken aussieht, sehr tückisch. Leicht bricht der Wagen durch die Decke und bleibt im zähflüssigen Schlamm stecken, Hilfe ist auf der weiten, lebensfeindlichen Ebene nicht zu erwarten.

271 Die Chott - Region 14: Gafsa Lalla El Guettar Kebili über das Chott el- Fedjadj km: Rund 110 Straße: Über die C 103, die frühere Piste wurde inzwischen geteert. Zeit: 2 Stunden Höhepunkte: Die Fahrt über einen kleinen Pass und das anschließende Chott ist sehr reizvoll. Route: Gafsa auf der P 15 nach Gabes, El Guettar verlassen. Nach 3,5 km (500 m nach Bahnübergang) zweigt links eine unbeschilderte Teerstraße ins Dörfchen Lalla ab. Dort ist ein Ausflug in den Palmengürtel von Gafsa möglich. Die Straße durch den Ort geradeaus, bis ein verwittertes Schild nach links zum Restaurant Ain Soltane weist, das nach 2 km erreicht wird. Von der schattigen Terrasse blickt man zum neu errichteten Damm, der das Oued Melah, sofern es einmal Wasser hat, staut. Die Hauptmenge des Wassers kommt aber aus zwei artesischen Quellen, eine davon ist gut als Trinkwasser geeignet. Vom Café aus führt eine Piste durch den Palmenhain, von dem aus sich Möglichkeiten für schöne Spaziergänge ergeben. Nach Absprache mit den Grundstücksbesitzern ist Campen möglich. Route: Zurück auf der Hauptstraße geht es über eine karge Ebene, links begleitet vom Djebel Orbata, der eine Höhe von m aufweist. Nach 23 km (inkl. Ausflug nach Lalla) folgt El Guettar. EL GUETTAR Das Landwirtschaftszentrum El Guettar ist ein langgezogener Ort mit vielen Werkstätten. In der umliegenden Oase existieren noch Foggaras, den römischen Wasserleitungen nicht unähnliche unterirdische Bewässerungskanäle, die von Sklaven ständig freigeschaufelt werden mussten. Heute ist für diese unangenehme Arbeit kein Mann mehr zu bekommen, die Foggaras verfallen langsam. Route: km 45 Rechts am Schild Kebili 69 abzweigen über die Bahnlinie. Über eine Ebene geht es auf die kahlen Hügel zu. km 54 Die Pisten links und rechts zum Militärfort ignorieren, geradeaus zwischen den Bergen hindurch. km 56 Kleine Passhöhe, ca. 200 m, mit Resten einer alten Festungsanlage, die Bestandteil des römischen Limes war. Leider wurde die Mauer durch den Straßenbau beschädigt. km 78 Beginn des Chott-el-Fedjadj, die Straße verläuft auf einem kleinen Damm. Fata Morganas spiegeln manchmal eine geschlossene Wasserfläche mit kleinen Bauminseln vor, doch es gibt nur eine Salzkruste. Die Chottfläche ist sehr weich und nicht befahrbar. km 98 Steftimi, ein Dorf mit kleiner Oase am Rande des Salzes. km 103 Auf der Hauptstraße P 16 rechts abbiegen, nach 111 km folgt Kebili.

272 Die Chott - Region KEBILI Die Gouvernoratshauptstadt mit Einwohnern ist heute ein modernes Verwaltungszentrum und Militärstützpunkt, war bis zum Verbot des Sklavenhandels jedoch ein wichtiger Umschlagplatz für diese "lebende Ware", die Karawanen aus dem tiefen Afrika brachten. Noch heute leben viele dunkelhäutige Nachfahren dieser Sklaven, Haratin genannt, in der Umgebung. Touristen kommen nur als Durchreisende, wenn auch in den letzten Jahren einige neue Hotels gebaut wurden. An der Straße nach Douz ist rechts ein buntbemaltes Haus, beschriftet mit Museum. Darin ein Laden mit liebevoll zusammengestellten Dingen des täglichen Lebens. Wirklich ein kleines Museum, obwohl es natürlich in erster Linie zum Verkauf der Waren dient. Kurz danach ist rechts der Wegweiser "ancien Kebili". Dort sind die sehenswerten Ruinen des einstigen befestigten Dorfes, das heute verlassen immer weiter zerfällt. Im November wird vor den alten Mauern das Dattelfest gefeiert. Nur wenig nach dieser Straße, am Ortsausgang, befindet sich links ein kreisrundes Thermalschwimmbad, das allerdings nur den Männern vorbehalten ist. Der Besuch ist kostenlos. Vor dem Bad ist ein kleiner Pavillon der Touristeninformation, betreut von Cherif Chabani, der in Nürnberg gelebt hat und gut deutsch spricht. Etwas versetzt dahinter ist ein privates, kostenpflichtiges gedecktes Thermalbad, für Männer und Frauen getrennt. Kebili Infos Telefonvorwahl: 075 Information: Syndicat d'initiative am Thermalbad, Straße nach Douz. Selbstversorger: Es gibt ein großes Magasin Générale, alkoholische Getränke werden nicht dort, sondern im kleinen Weg, der gegenüber der Louage-Station beim Kaufhaus abzweigt, verkauft. Souk ist am Dienstag. Verkehrsverbindungen: Die Busstation ist an der Straße nach Gabes. Der klimatisierte Direktbus von Tunis hält in Kebili und fährt weiter nach Douz, außerdem Bus- und Louageverbindung nach Tozeur, Gabes und Sfax. Souk, Feste: Souk Dienstag, Festival der Datteln im November Hotels **** Oasis Dar Kebili, Tel , Fax Im Palmenhain am Ortsausgang an der Straße nach Douz. DZ 52 TND. *** Les Dunes, Bachri Souk Lahad, Tel , Fax DZ 48 TND. Das Hotel besteht aus kleineren Blocks, die alle sandfarben sind, also recht gut in die Landschaft passen. Es verfügt über einen Swimmingpool, Café, Restaurant und einen Aussichtsturm, von dem man einen herrlichen Blick auf die Umgebung mit dem Salzsee hat.

273 Die Chott - Region Fort des Autruches, Tel , Fax , In einer ehemaligen Garnison der Fremdenlegion gegenüber Oasis, mit Pool. DZ 42 TND. *** El Faour, Tel , Fax ** Kitam, Av. 7 Novembre (an der Straße nach Gabes gegenüber Krankenhaus), Tel , Fax DZ 35 TND. Camping Les Amis du Camping, an der Straße nach Blidet, Tel (N , E ). Platz mit ca. 50 großzügigen Stellplätzen, schattige Lage unter Palmen, saubere Sanitäranlagen, warme Duschen. Restaurant, kleiner Laden, Cafe, Ausreichend Platz auch für LKW. Essen war o. k., wenn auch ein bisschen kalt. Neuer Besitzer, sehr herzlicher Empfang. Anlage wurde aufgeräumt. 2 Pers + PKW 18 TD. Der Vater Arafat setzt sich abends gerne mal dazu und spricht auch sehr gut englisch. Die sanitären Anlagen waren in Ordnung, dort gibt es auch WIFI. 15: Gafsa Metlaoui Mides Tamerza Chebika - Tozeur - Nefta km: Rund 200 Straße: Über die P 3 Bis Metlaoui, C 122, C 201 Zeit: Ein Tag, aber eine Übernachtung in Tamerza ist zu empfehlen Höhepunkte: Die kühlen Gebirgsoasen, die grüne Palmenoase Tozeur. Route: Gafsa auf der P 3 nach Tozeur verlassen. Vor dem Stadtausgang ist links der verwitterte Mida-Hügel, von dem sich eine wunderschöne Aussicht auf Stadt und Oase bietet. Nach Ende der Gärten geht es über eine öde Ebene. Metlaoui folgt nach 42 km. METLAOUI Das Zentrum des Phosphatabbaus mit Einwohnern ist ein sehr trostloser, von den Industriebetrieben geprägter Ort. Ein Besuch lohnt nur als Ausgangspunkt zu einer Fahrt in die Selja - Schlucht entdeckte der Tierarzt und Hobbygeologe Philip Thomas in dieser Gegend zufälligerweise die ersten Phosphatminen, als er hier seinen Militärdienst absolvierte. Zuerst wurden Straßen gebaut und später Züge, um das Phosphat schneller in die Hafenstädte an der Küste befördern zu können. Bis 1956 hieß Metlaoui Philip Thomas. 7 Mio Tonnen werden jährlich gefördert. Damit ist Tunesien drittgrößter Phosphatlieferant hinter den USA und Marokko.

274 Die Chott - Region Metlaoui Infos Telefonvorwahl: 76 Hotels *Selja. Hier kommen Gruppen zum Mittagessen vorbei, Menü 8 TND. Ennacim, Tel Sehr einfach, DZ 13 TND. Essen und Trinken Am Ortsausgang nach Tozeur ist rechts ein kleines, sauberes Restaurant, in dem wir phantastischen Couscous für nur 3 TND bekommen haben. Selja-Schlucht Westlich von Metlaoui durchschneidet der Seljafluss die Gebirgsbarriere in steilwandigen engen Schluchten. An den engsten Stellen hatten bereits die Römer Staumauern errichtet, noch bis zu 30 m Höhe sind an den senkrechten Felswänden Mauerreste zu erkennen. Eine Berber-Sage erzählt, dass sich vor langer Zeit der Berber-Prinz Al Mansour und die Prinzessin Leila liebten und heiraten wollten. Aber ihre Familien waren zerstritten, und wollten nichts vom Glück der Beiden wissen. Der Prinz und die Prinzessin entschlossen sich deshalb zu fliehen. Sie kamen hier an die Berge, und fanden keinen Weg mehr, auf denen sie ihren Verfolgern hätten entkommen können. Da nahm Prinz Al Mansour seinen Säbel und schlug mit einem gewaltigen Hieb die Schlucht in den Berg. Der Weg war frei, die Beiden schüttelten ihre Verfolger ab und lebten noch viele Jahre glücklich zusammen und hatten viele Kinder. Der Eisenbahnzug Lezard Rouge, 1910 dem Bey Mohammed Naceur vom französischen Staat geschenkt, ist nach 5-jährigen Renovierungsarbeiten nach Originalplänen wieder in Betrieb. Auf originelle Art und Weise lässt sich auf einer 16 km langen Strecke zwischen Redeyef und Metlaoui die Schlucht durchqueren. Die Fahrt mit dem "Orientexpress" Nordafrikas führt durch enge Täler, durch unbeleuchtete Tunnel und Palmenhaine mit sandigem Grund. Die Fahrkarten kosten ca. 20,- Euro, Dauer etwa 2 Stunden. Buchungen über Agentur Hermes Travel, Tunis Tel , Fax Abfahrt täglich Uhr, Rückfahrt Uhr. Der Zug startet nur bei ausreichend Fahrgästen, ist aber oft bereits von Gruppen belegt. Wer es etwas billiger haben möchte, kann frühmorgens oder nachmittags um die gleiche Route mit dem weniger komfortablen Arbeiterzug machen, die Rückfahrt mit dem Gegenzug ist noch am gleichen Tag möglich. Ein Fotostop ist hier natürlich nicht inbegriffen. Der Arbeiterzug (train arabe) fährt um 15:45 ab Metlaoui, Ankunft Redeyef um 17:15, Rückfahrt 18:15 ab Redeyef, Ankunft in Metlaoui um 19:45. Je nach Jahreszeit ist es auf der Rückfahrt bereits dunkel.

275 Die Chott - Region Die Fahrt bis zur Schlucht ist mit eigenem Wagen machbar, dazu am Ortsausgang nach Gafsa nach der Schule rechts nach Selja 7 km und Segoud abbiegen. Auf halbem Wege zweigt dann nach rechts eine Piste ab (Richtungspfeil Seldja ). Nach 3 km Gabelung. Der rechte Weg führt in 2 km zur Mine am Tunnel ganz in der Nähe des schmalen Felsdurchbruchs, der Canyon selbst kann nur zu Fuß erkundet werden. Vorsicht bei einem Fußmarsch, es soll dort giftige Vipern geben. Geländefahrzeuge nehmen besser die linke Piste und biegen nach 1 km durchs breite Oued Selja direkt auf den Durchbruch zu. Route: Zu den Gebirgsoasen bei der großen Shell-Tankstelle nach Moulares, Tamerza abbiegen. Asphaltstraße vorbei an Phosphatabbaugebieten, es sieht aus wie in einer Mondlandschaft. Moulares (km 37) - Phosphatwerke, Bahnhof, Polizeistation, Bank, Tankstelle. Redeyef (km 55) - Arbeitersiedlung. Am Maison des Jeunes ist eine Campingmöglichkeit. Am Ortsende an der Post rechts im spitzen Winkel abbiegen nach Tamerza. Dorf Ain El Kama (km 74) mit Grenzposten. Route: 1 km hinter der Ansiedlung am Wegweiser Mides rechts abbiegen auf breite Piste (auf der Teerstraße geradeaus erreicht man nach weiteren 4 km Tamerza). Zur Schlucht nicht rechts nach Algerien, sondern links. Kurz danach an der Gabelung ebenfalls links. Nach knapp m liegt die kleine Oase an der bis zu 60 m tiefen Schlucht. MIDES (km 80) - Die Häuser dieser malerischen Gebirgsoase sind beängstigend am Abgrund gebaut, überragt von einem Marabut. Auch Mides wurde bereits im Altertum unter dem Namen Mades als römisches Militärlager erwähnt. Mides Infos Souk, Feste: Mitte Mai dreitägiges Moussem. Camping Mit Palmwedeln eingefasster Campingplatz Canyon am Rande der Schlucht unter Palmen, Café, sehr einfache Sanitäranlagen. Bei einer Übernachtung muss man sich bei der Garde Nationale melden. Nahebei hat ein neuer Campingplatz eröffnet, dort ist aber nur wenig Schatten. Nach Auskunft vom April 2003 sind nun alle Plätze wegen der Nähe zu Algerien geschlossen. Route: Gleicher Weg zurück, weiter auf der Asphaltstraße erreicht man nach weiteren 10 km Tamerza.

276 Die Chott - Region TAMERZA Geschichtliche Erwähnung findet der Ort bereits im 1. Jh. n. Chr. als Militärposten Ad Turres. Steinmassen aus dem Quartär mit neolithischen Höhlen und Grotten machen die Region zu einem Ziel für Paläontologen. Im Boden finden sich Knochenkeile, Feuersteine, alte Tonscherben und Fossilien. Die heutige Oase besteht aus drei Ortsteilen. Zunächst trifft man auf das neue Hotel Tamerza Palace. Von dort ergibt sich ein herrlicher Blick auf das über dem breiten Oued Sendess liegende alte Dorf. Es ist größtenteils verfallen, nur die Marabuts werden noch geschätzt und besucht. Ein überdachter Durchgang ist im heißen Sommer wegen seiner Kühle bei den Alten sehr beliebt zur Siesta. Bei Hochzeiten wird hier die Bemalung der Frauen mit Hennah vorgenommen. Im letzten Jahr wurde begonnen, einige der Gebäude zu restaurieren. Etwas weiter folgt ein zweiter Ortsteil ohne Besonderheiten, dann kommt man zum neuen Teil mit dem kleinen Wasserfall. Sehr lästig sind die Kinder und Jugendlichen, die sofort die Fremden überfallen und zu der Cascade führen wollen, Arbeitsplätze sind knapp. Wie gerne würde man doch in diesem kleinen Paradies ein wenig allein bummeln. Ein guter Tipp dazu das Hotel des Cascades. Zwar ist es auf jeden Fall nicht verkehrt, eine Nacht dort zu verbringen, sehr erholsam, aber Sie können auch nur ein wenig im Garten ausruhen und etwas trinken. Die Treppe zum Wasserfall beginnt hinter dem Pool, es wird Sie als Gast des Hauses kein Führer mehr belästigen. Es gibt weder Tankstelle noch Bank, Geldwechsel ist auf der Post möglich. Tamerza Infos Telefonvorwahl: 76 Hotels **** Tamerza Palace, Tel , Fax , Wer den Luxus liebt und genug Geld hat, der ist mit diesem für mich schönsten Hotel im Süden gut beraten. Ein exzellenter Architekt hat das Haus in Lage und Bauart genau der Umgebung angepasst und geschmackvoll eingerichtet. Von den großen Fenstern der Halle und des Restaurants schaut man direkt auf das tiefe Oued und das verfallene Dorf mit seinen Marabuts, vom Pool aus auf die kargen Berge. Alle Zimmer mit Balkon zur Schlucht, sehr empfehlenswert. DZ 85 TND. Les Cascades, N E , Tel Alle Häuser sind ausnahmslos aus Palmen gefertigt, das erzeugt eine tolle tropische Atmosphäre. Schattig in einem Palmenhain, oberhalb eines kleinen Wasserfalls. Einfach, aber äußerst gepflegt und sauber. Zimmer mit Bett und Schrank aus Bambus, elektrisches Licht. Im Sanitärblock außerhalb WC, Waschbecken und Duschen. Der Pool hat nur im Sommer Wasser. DZ 30 TND mit HP.

277 Die Chott - Region Campingmöglichkeit im Bereich des Hotels, entweder neben dem (wohl seit Jahren leeren) Pool oder für Fahrzeuge, die höher als 2,5 m sind, auf dem oberhalb liegenden Parkplatz. Das Hotel scheint inzwischen doch sehr in die Jahre gekommen zu sein, das betrifft auch die wenig ansprechenden Sanitäranlagen. 15 TND / Stellplatz (auf dem oberen Parkplatz). Am Ende des Ortes überquert eine schmale Asphaltstraße den Djebel en Negueb. Sie bietet in den engen, steilen Kehren eine atemberaubende Aussicht auf die kahlen Berge, die grünen Palmenhaine dazwischen sowie die weiß glitzernde Salzkruste des Chott. Noch bevor sich die Straße den Berg hinauf windet, zweigt bei der Furt (km 2,5) über das Oued Sendess rechts eine Piste zu einem weiteren Wasserfall ab, unschwer zu erkennen an den vielen Jeeps der Sahara - Tours. Man hat das Geschäft erkannt und Cafés und Souvenirläden gebaut. Route: Es geht nun steil in Serpentinen den Berg hoch, an den schönsten Aussichtspunkten wurden Parkplätze hergerichtet. km 5,5 Passhöhe, ca. 400 m. Man kann schon die weite Fläche des Salzsees glitzern sehen. km 9 Die Ebene ist erreicht, bei km 14 Links Abzweigung nach Chebika. CHEBIKA Bedeutung als Grenzort hatte Chebika bereits im 1. Jh. n. Chr., es war ebenso wie Tamerza römische Festung gegen Numidien und trug den Namen Ad Speculum. Das Dorf liegt abseits der Straße vor den mächtigen Felsen. Die Hauptstraße bis zum Ende durch gelangt man zu einem Parkplatz mit Café. Hier warten sehr lästige Führer, die für die paar Meter absolut nicht nötig wären. Man muss schon sehr bestimmt auftreten, um sie loszuwerden. Ein von Palmen beschatteter Pfad führt einige Stufen hinunter und in wenigen Schritten zu dem aus Felsspalten austretenden kleinen Wasserfall, sehr kühl und erholsam an heißen Tagen. Es gibt keinerlei Unterkunft, außer dem Café nur ein kleines Artisanat. Route: Zurück auf die Asphaltstraße. km 34 Beginn des Chott-er-Rahim, eines Ausläufers des Chott-el-Gharsa. km 56 Straße Gafsa - Tozeur, rechts ab. EL HAMMA Dahinter beginnt die Oasengruppe El Hamma du Djerid. Die Bedeutung des Ortes liegt in den zahlreichen Quellen, die zur Bewässerung der Oasengärten dienen. Daneben sprudeln auch einige knapp 40 C warme Thermalquellen, die dem Ort seinen Namen gaben (Hammam d.h. Bad). Sie waren bereits den Römern bekannt, die dort Heilung bei Dermatosen, Arthritis und Neuralgien suchten. Reste von Bauwerken sind jedoch nicht erhalten. In den öffentlichen

278 Die Chott - Region Hammams kann man die heilsame Wirkung des schwefel- und kochsalzhaltigen Wassers nutzen. Der Schutzheilige des Ortes ist der Marabut Sidi Hakat. Durch bloßes Hineinspucken soll er sechs gewöhnliche Quellen in mineralisch-thermisches Heilwasser verwandelt haben. Diese sollen unfruchtbaren Frauen zum gewünschten Kindersegen verhelfen. Nach dem Bade beteten sie zu diesem Zweck eine Stunde mit dem Heiligen in seinem Zelt, der Ehemann wartete so lange draußen. El Hamma Infos Telefonvorwahl: 76 Camping Camping Desert Club, Ableger des gleichnamigen Platzes in Douz (N , E ). Ruhiger, liebevoll gestalteter Platz mit Schatten und sauberen Sanitäranlagen, Restaurant gegenüber. Essen und Trinken Am Ortsausgang ist der Complexe touristique, ein gutes Speiserestaurant, in dem oft Gruppen halt machen. Route: Nach 67 km wird Tozeur erreicht. TOZEUR Gouvernoratssitz und Hauptort der Bled El-Djerid - Oasen mit Einwohnern. Als wichtige Station zur Überwachung der Karawanenwege wurde es erstmals im 2. Jh. n. Chr. unter dem Namen Thusuros genannt. Die Kirchengeschichte erwähnt, dass es hier wie in allen römischen Städten Afrikas Bischöfe gab. Ruinen sind keine erhalten. Im 11. Jh. schrieb der arabische Geograph El Bakry über die Oase, ihr Reichtum an Datteln sei so groß, dass man jeden Tag Kamele damit beladen könne. Typisch für die Region ist die Lehmziegelarchitektur mit schönen geometrischen Verzierungen. Tozeur ist Heimatstadt des größten tunesischen Dichters Aboulkacem Chebbi ( ). Er schrieb unter anderem die Nationalhymne. Die Schönheit der Oase, die berühmte Medina aus dem vierzehnten Jahrhundert und der gepflegte botanische Garten ziehen die Besucher an. Hunderte natürlicher Quellen und artesische Brunnen bewässern die über grünen Dattelpalmen rund um die Stadt, lassen eine Dattel mit dem poetischen Namen "Deglet en-nour" (Finder der Freude) reifen und vom Belvedere Park bietet sich zur Blauen Stunde hinter den Palmwipfeln ein überirdischer Panoramablick hinaus in die Sahara. Die gelblichen sonnengebackenen Lehmziegel der Hausmauern und Minarette im 600 Jahre alten Stadtviertel Ouled el-hadef sind versetzt gemauert, bilden geometrische Ornamente von strenger Schönheit.

279 Die Chott - Region Rundgang Auf der Durchgangsstraße gelangt man zum Zentrum, von dort zweigt links die Avenue Habib Bourguiba zur Markthalle ab, einem guten Beispiel für die heimische Architektur. Links davon liegt das älteste Viertel Ouled El Hadef mit wunderschönen Beispielen der traditionellen Architektur, zu erreichen durch die von Teppichläden flankierte kleine Gasse. Leider verfällt dieser Stadtteil, der aufs 14. Jh. zurückgeht, zusehends, man hält es nicht für nötig zu restaurieren, sondern baut lieber - und preisgünstiger - andernorts neu. Das in diesem Quartier gelegene städtische Volkskunstmuseum (8-12, Uhr, 1 TD) ist in dem mit Lehmziegeln geschmückten Grabgebäude des Sidi Bou Aissa, in dessen Nähe weitere schöne Bauten sind. Ein Bummel durch die engen Gässchen, lauschigen Höfe und von schönen Torbögen überspannten Durchgänge ist sehr zu empfehlen. Weiter führt die Avenue Bourguiba zu der Avenue Aboulkacem Chebbi mit der Hotelzone am Rand des Palmenhains. Neben dem Hotel El Jerid ist die Touristeninformation. Kurz danach ein sehr idyllischer Campingplatz unter Palmen. Dann folgt das neu erbaute Dar Chraiet in Lehmziegelarchitektur im Stil maurischer Paläste, errichtet von einem Privatmann. Allein das Gebäude ist sehr hübsch anzusehen, es gibt ein - recht teures - Speiserestaurant und im 1. Stock ein hübsches maurisches Café mit alten Möbeln. In dem angeschlossenen Hotel kann man wunderschöne Appartements mit allem Komfort für 2-8 Personen mieten. Für Reisende mit einem Hang zum Luxus ist die Präsidentensuite mit traumhaftem Salon und vier Schlafzimmern. Museum Dar Chraiet Uhr, Eintritt 3 TD, Kinder 1,5 TD Fotoerlaubnis 1,5 TD. Das Museum Dar Chraiet ist keines der üblichen lokalen Kunstgewerbemuseen, was sich schon daran zeigt, dass Staatspräsident Ben Ali persönlich die Eröffnungsrede hielt. Es präsentiert in architektonisch hervorragenden Rahmen erlesenes Kunsthandwerk, Waffen, Bücher und Handschriften sowie traditionelle Kleidung. Mit lebensgroßen Puppen werden Szenen aus dem Leben der türkischen Beys und wohlhabender Privathaushalte dargestellt. Themenpark "Arabian Nights" Uhr, 5 TD Etwas Besonderes für den Abend ist die Medina 1001-Nacht, ein Märchenpark, in dem Sheherazades Geschichten mit Figuren in einer romantischen Beleuchtung dargestellt werden. Im Palmenhain gibt es eine weitere Attraktion, Planet Oasis, Tel , Dort wird Reisegruppen am Abend eine Tonund Licht-Show geboten. Oase Nicht nur an heißen Tagen ist der blühende, wasserreiche Palmenhain eine Oase der Erholung. Die Besichtigung ist zu Fuß, mit dem eigenen Wagen

280 Die Chott - Region oder, am schönsten, mit der Pferdekutsche möglich. Von der Avenue Aboulkacem Chebbi an der Hotelzone führen mehrere Wege in den Hain zwischen Ort und Salzsee, die man auch mit dem Wagen fahren kann. Der Kaleschenstandplatz ist in der Avenue Aboulkacem Chebbi nach dem Hotel Continental. Für eine Fahrt im Wagen bis zu vier Personen muss man je nach Verhandlungsgeschick und Dauer 5-10 Dinar bezahlen. Ein guter Kutscher erklärt die verschiedenen Pflanzen, führt Sie in einen Garten und lässt Sie die Früchte je nach Saison kosten. Direkt im Oasengebiet soll ein neues, atemberaubendes Golfparadies entstehen, Fairways und Greens zwischen Sanddünen und Palmenwald. Verschwenderisch wird hier im Namen des Tourismus mit dem Wasser umgegangen, als gäbe es genug für alle Zeiten. Paradiesgarten Beim Hotel L'Oasis den Weg in den Palmenhain vorbei am Restaurant Le Petit Prince kommt man zu einem kleinen Dorf mit dem Marabut Sidi Ali Bou Lifa mit einem riesigen, 700 Jahre alten Brustbeerbaum. Von dort sind es noch 200 m zum Zoo und dem herrlichen Paradiesgarten, in dem Aprikosen, Granatäpfel, Feigen und Bananen reifen und tausend Blüten duften. Belvédère Nach dem Dar Chraiet führt ein weiterer Weg in die Oase und zum Aussichtshügel Belvédère, einem verwitterten, 30 m hohen Sandsteinfelsen. Einstmals war in der Schlucht zu seinen Füßen ein üppiger Oasengarten mit einem kleinen Thermalsee, doch heute sehen die Palmen recht trostlos aus. Zuviel Grundwasser wurde entnommen, um die aus dem Boden sprießenden Hotelburgen zu versorgen. Auch der früher beliebte Campingplatz fristet heute ein eher trauriges Dasein. Stattdessen wird nun ein Freizeitpark gebaut. Die Dattelpalme Die Dattelpalme - phoenix dactylifera - ist die wichtigste Pflanze für den Oasenbewohner, deren Nutzung bei weitem nicht nur in der Ernte der Früchte liegt. Der Stamm alter Bäume ist wertvolles Bauholz, das einzige im Süden erhältliche, die verdorrten Palmwedel werden für Zäune, Windschutz und Flechtwerk genutzt, außerdem dienen sie als Brennmaterial und zum Lichtgeben in der nächtlichen Wüste. Selbst die Kerne können als Viehfutter verwendet werden. Im Bled El-Djerid reifen die qualitativ besten Datteln, die süßen, klebrigen Deglet en Nour, das bedeutet "Finger des Lichts", die in die ganze Welt exportiert werden. Daneben gibt es weniger gute Sorten, die zum Verzehr im Land dienen oder als Viehfutter. Die Dattelpalme, die bis zu 200 Jahre alt werden kann, hat männliche und weibliche Bäume, zur Befruchtung von etwa 50 weiblichen Palmen ist nur eine männliche erforderlich. Die Bestäubung auf natürlichem Wege ist nur unzureichend, deshalb sieht man zur Zeit der Blüte im März häufig Bauern auf die hohen Stämme klettern, um die weiblichen Blütenstände künstlich, mit

281 Die Chott - Region abgeschnittenen männlichen Wedeln zu befruchten. Männliche Blüten von hervorragender Qualität kann der Bauer, der nicht über genügend eigene verfügt, auf den Märkten kaufen. Reif sind die Datteln je nach Sorte zwischen September und November, ein Baum kann bis zu 150 kg tragen. Als besondere Delikatesse gilt der Lakhmi, Saft aus geköpften Palmen, der zu Wein vergoren wird. Man sagt, die Palme müsse die Füße im Wasser, das Haupt unter der glühenden Sonne haben. Zur Bewässerung sind pro Baum 60 cbm Wasser jährlich nötig, wobei die Pflanze einen leichten Salzgehalt verträgt. Das Wasser wird nach dem bereits im Mittelalter von Aboulkacem Chebbi aus Tozeur genau festgelegten System auf die einzelnen Gärten verteilt. Ein weiterer, wertvoller Nutzen der Palmen besteht in dem Sonnenschutz, den das dichte Dach der Palmenkronen den darunter wachsenden Pflanzen bietet. Im Bled El-Djerid wird fast überall die 3-Etagen-Wirtschaft betrieben, deren oberste Etage die Palmen bilden. Darunter kommen als zweites Stockwerk Bäume und Sträucher (z.b. Aprikosen, Granatäpfel) und direkt am Boden Gemüse, Futterpflanzen und Hennah. Wüstenzoo Eine Attraktion der Stadt sind die beiden Wüstenzoos, mit in Tunesien heimischen Tieren. Die dort vorhandenen Löwen sind hier aber schon lange ausgestorben. Originell, wenn auch nicht ganz naturgerecht, ist die Art der Besichtigung. Die Besuchergruppen werden von einem Mitarbeiter herumgeführt, der die Tiere hautnah zeigt. Eh man sich's versieht, hat man etliche Schlangen um den Hals hängen, streichelt den Löwen oder fängt Skorpione in Zigarettenschachteln. Das arme Kamel muss täglich mehrere Flaschen Fanta trinken. Der Anfahrtsweg zum Zoo Le Paradis ist oben beschrieben, zum Zoo Tijani ist von der Avenue Ferhat Hached Richtung Nefta rechts eine beschilderte Abzweigung. Eintritt jeweils 2 TND. Tozeur Infos Telefonvorwahl: 76 Information: ONTT: Av. Aboulkacem Chebbi, Tel , Fax , Außenstelle am Flughafen Tel Syndicat d'initiative, Av. H.B. (an dem auffälligen Brunnen), Tel Selbstversorger: Markthalle im Zentrum, am Ortsausgang Richtung Nefta Magasin Générale, dort Alkoholverkauf. Souk am Sonntag. Verkehrsverbindungen: Der neue Flughafen liegt an der Straße nach Nefta. Es landet eine Chartermaschine aus Paris, daneben Inlandsflüge aus Tunis, Djerba und Monastir. Die etwa 5 km zum Zentrum können mit dem Taxi zurückgelegt werden.

282 Die Chott - Region Busse nach Kairouan - Tunis, Nefta, Kebili und Hazoua. Für eine Fahrt zu den Gebirgsoasen muss ein Taxi angemietet und ein Preis ausgehandelt werden. Hotels Die Hotels dienen in der Regel nur als Stopover bei Mehrtagesausflügen in den Süden/Sahara. ***** Dar Chraiet, Tel , Fax Im neuen Museum kann man mit dem nötigen Kleingeld hervorragend wohnen, DZ ab 90 TND, Präsidentensuite 500 TND. Fitnesscenter mit Pool, Hammam, Sauna, Jacuzzi und Massage. ****L Palm Beach Palace, Tel , Fax , Unweit Museum. Pool, Hallenbad mit Hammam, Jacuzzi, Sauna, Fitness- und Beautycenter. Sehenswertes Luxushotel in Fantasy-Orient-Look mit arabesken Baudetails im traditionellen Ziegelbaustil. Das Haus verbindet orientalische Tradition mit westlichem Luxus. Das Frühstücksbüffet bietet dem Gast eine reichhaltige Auswahl an kontinentalen Speisen mit landestypischen Spezialitäten. Der Service des Hauses lässt dem Gast in allen Bereichen keine Wünsche offen. **** Abou Nawas, Tel , Fax , DZ 48 TND. **** Ksar Rouge, Tel , Fax **** Palmeraie, Tel , Fax **** Palmyre, Tel , Fax , Mittelklassehotel mit schönem Pool. **** Ramla, Tel , Fax TND. *** Continental, Av. Aboulkacem Chebbi, Tel , Fax DZ 34 TND. *** Ksar Djerid, Route de Nefta, Tel , Fax *** Oasis, Av. Aboulkacem Chebbi, Tel , Fax , Sehr hübsch in traditioneller Architektur. *** Phedra, Tel , Fax , *** Ras El Ain, Tel , Fax , DZ 66 TND. *** Hafsi, Tel , Fax DZ 49 TND. *** Basma, Tel , Fax *** Sarra, Tel , Fax *** Dar Ghaouar, zentral hinter Markthalle und Post, Tel , Fax Schönes Haus mit Innenhof und Pool, aber schlechter

283 Die Chott - Region unfreundlicher Service, Zimmer eher unterdurchschnittlich. DZ/HP 60 TND. * Aicha, Route de Nefta, Tel , Fax * Résidence Warda, Av. Aboulkacem Chebbi, Tel , Fax DZ 25 TND. Mopeds können im Flur untergestellt werden. Essada, Av. H.B., Tel Khalifa, Av. H.B., Tel El-Arich, Tel Nifer, Tel , Fax Splendid, Rue Mohammed Bourogaa, Tel./Fax Zimmer mit warmer Dusche. Altertümlich, mit Schwimmbad. DZ 17 TND. Résidence Karim, Av. Aboulkacem Chebbi, Tel Camping Der früher sehr beliebte Platz Belvédère tief im Palmenhain an einer kleinen Schlucht mit heißer Quelle ist etwas heruntergekommen. Die Palmen sind tot, es gibt keine sanitären Einrichtungen, der einzige Lichtblick ist sein beliebter Besitzer. Viel romantischer ist das Campement Les Beaux Rêves, Tel , Handy , Fax , (N , E ), liebevoll angelegt im schattigen Palmenhain kurz vor dem neuen Museum. Direkter Zugang zu einem Fluss, flach, schattig, 1 Hektar, 30 Plätze (Zelte, Wohnwagen, Reisemobile), Haustiere zugelassen, geöffnet vom 1.1 bis & vom 1.1 bis Platz ist für große Fahrzeuge etwas klein. Man kann auch in kleinen, für 2 Personen eingerichteten Nomadenzelten schlafen und zahlt mit Frühstück 8 TND pro Nase, Moskitos inklusive. Warme Duschen (gegen Aufpreis), Strom- und Wasseranschluss für Camper, netter Empfang. Camping Club Bedouina, Tel Sauber, sehr schön unter Palmen, freundlich, sehr gepflegt, 4 TND p.p., Mücken Essen und Trinken Die Stadt hat sehr viele Restaurants zu bieten, besonders gut gefällt es mir im De Soleil und im Diamanta in der Av. Aboulkacem Chebbi. Die Restaurants sind sehr sauber, das Essen schmackhaft und preiswert. NEFTA 23 km westlich von Tozeur und 36 km vor der Grenze zu Algerien gelegene Oase mit Einwohnern und einer Unzahl von Marabuts. Zu jedem gibt es Geschichten und Legenden, werden Feste zum Andenken an die Heiligen gefeiert und Bittbesuche bei Krankheiten und Nöten gemacht. An das römi-

284 Die Chott - Region sche Aggarsel Nepte und den byzantinischen Bischofssitz erinnert kein Überrest mehr. Südlich der Hauptstraße P 3 trennt ein breiter Palmengürtel die Stadt von dem tödlichen Salzsee, nördlich liegt die Corbeille, ein tiefer Talkessel, der ebenfalls mit Palmen bestanden ist und zahlreiche heiße und kalte Quellen birgt. An der Touristeninformation geht eine Straße zur nördlichen Hotelzone. Neben dem Hotel Mirage beginnt eine Piste zur Corbeille. Leider wird man dort unten gleich von einem Mann empfangen, der einlädt, seinen Garten anzuschauen, was sich dann als inoffizielles Café entpuppt. Für den freundlich angebotenen Tee wird hinterher abkassiert. Dabei ist es soviel schöner, durch die ruhigen Gärten zu schlendern. Auf der Talsohle gibt es heiße und kalte Quellen, die einen kleinen See bilden. Doch doppelte Vorsicht ist geboten! Eine Quelle ist 80 heiß, und außerdem wird die Stelle als öffentliches Bad genutzt. Vormittags für Frauen, nachmittags für Männer. Da sind Besucher des anderen Geschlechts zur falschen Zeit nicht gern gesehen. Am Rand der südlichen Oase ist ein neues Hotelzentrum entstanden, das einige Tausend Besucher unterbringen kann. Sicher wäre es für die Gäste erholsam, in der kühlen, schattigen Palmeraie zu lustwandeln und Ausflüge in die Umgebung zu machen, aber es sind Rundreisegäste, die nur zum Schlafen kommen und immer in Hetze sind. Zu viele Programmpunkte müssen abgehakt werden. Vor den Hotels warten Kamelführer mit ihren Tieren für einen Ritt in die Oase, ein trotz allem Touristenrummel wirklich empfehlenswertes Unterfangen, vor allem wenn die Reisegruppen noch nicht angekommen sind. Marché des Roses de Sable An der Straße zur algerischen Grenze führt 10 km nach Nefta ein Weg zum Sandrosenmarkt auf der Fläche des Chott. Die erfahrenen Händler überqueren den gefährlichen Salzsee mit Pferdekaleschen, um das begehrte Reisesouvenir herbeizuschaffen. Der Sandrosenmarkt dient nicht nur den Touristen, sondern ist auch Zwischenlager für Händler. Nur wenn man über ein gut ausgerüstetes Geländefahrzeug verfügt, ist es möglich, selbst die Fundstellen aufzusuchen und nach den Rosen zu graben, siehe Route 16. Sandrosen Vor allem an den Rändern des Chott, aber auch in vielen anderen Gebieten der Sahara findet man diese bizarr geformten Wunder der Natur. Gelöster Gips kristalliert zu Rosetten, die bis zu einem Meter hoch werden können. Die Farbe hellgelb bis bräunlich rot richtet sich nach der Bodenbeschaffenheit. Hat man die zerbrechliche Rose selbst gesucht, am besten noch im Land an einem Oasenbach auswaschen und an der Sonne trocknen. Zum Transport vorsichtig aufschichten (Kartons in Lebensmittelläden erfragen) und in Papier einschlagen und mit Holzspänen (aus der ortsansässigen Tischlerei) vorsichtig verpacken. Nefta Infos

285 Die Chott - Region Telefonvorwahl: 76 Information: ONTT, Av. H.B., Tel Souk, Feste: Mittwoch Souk Hotels Les Nomades, am Ortseingang, Tel In ortsüblicher Lehmziegelbauweise. Zimmer schön mit Halfagrasmatten eingerichtet, mit Bad, warmes Wasser. Großer Pool, aber Restaurant nicht sehr gemütlich. El Habib, place du souk, Tel Von der Terrasse schöner Blick über den alten Ort, beliebt bei Rucksackreisenden. DZ 14 TND. Am südwestlichen Palmenhain: ***** Sahara Palace, Route de la Corbeille 18, Tel , Fax Hier besticht vor allem die herrliche Lage direkt am Grabenabbruch von Neftas Corbeille. Nach der Renovierung überzeugt das Ambiente durch elegantes Interieur. Sehr teuer. Tipp: Drink in der Panomarabar nehmen! *** Caravanserail, Tel , Fax , Schöne typische Architektur, mit Pool, klimatisierte Zimmer. DZ 130 D. *** La Rose, Tel , Fax Mit Pool, klimatisierte Zimmer. DZ 64 TND. *** Neptus, Tel , Fax Mit Pool, klimatisierte Zimmer. DZ 60 TND. *** Bel Horizon, Cité Corbeille, Tel , Fax Mit Pool, klimatisierte Zimmer. 55 TND. ** Marhala, Ortsausgang, Tel , Fax , Mit Piscine, gutes Restaurant. DZ 40 TND. * Mirage, Tel , Fax : Nefta El Faouar Douz über Chott-el-Djerid km: Rund 175 Straße: davon 82 km schwierige Piste. Zeit: ½ bis 1 Tag Höhepunkte: Fahrt auf dem Salzsee Das Chott birgt immer noch große Gefahren in sich, eine Überquerung ist nur bei einer längeren Trockenperiode möglich - die Salzdecke ist sonst nicht tragfähig - und nur für Geländefahrzeuge, deren Fahrer über große Erfahrung

286 Die Chott - Region und eine gute Ausrüstung verfügen. Hilfe ist weit und breit nicht zu bekommen, es gibt an dieser Strecke keinerlei Bewohner. Eventuell kann man einen Führer mitnehmen, es sollte aber ein guter sein, der die Tour wirklich schon einmal gemacht hat. Der Untergrund kann äußerst tückisch sein, im Nu setzt sich das Reifenprofil mit dem zähen Salzschlamm zu, der Wagen schleudert. Weiche und tragfähige Stellen liegen nebeneinander, ohne dass man den Unterschied erkennen kann. Das Fahrzeug gerät beim Schleudern leicht in solche weichen Löcher; sitzt das Fahrgestell erst mal fest, hilft auch kein Vierradantrieb mehr. Da kann man nur hoffen, dass Sie soviel Glück haben wie ich und die netten Feuerwehrleute von Nefta zu Fuß erreichen können Alternative direkt übers Chott Es gibt eine Piste direkt über das Chott, die in Nefta am Marabut südlich des Palmenhains beginnt. Sie ist jedoch nur in den Sommermonaten mit größter Vorsicht zu fahren. Besser ist die Hauptroute. Hier nur der Einstieg zur Piste, die im Mai 1992 für mich unpassierbar war. Erkundigen Sie sich vor der Abfahrt bei der Polizei nach der Strecke. Alternativroute: Beginn in Nefta an der Mobiltankstelle, Schild Circuit touristique. Der Teerstraße nur 300 m folgen, dann weiter geradeaus auf Piste. Nach 900 m rechts am Feuerwehrgebäude vorbei, dann links auf die Piste mit dem Wegweiser Sidi Hassen Ayad. Nach 3 km ist das Ende der Oasengärten erreicht, kurz danach folgt der Marabut Sidi Hassen. Direkt danach beginnt das Chott, schon zu Anfang sehr schwierig. Da es in den letzten Jahren sehr viel geregnet hat, ist der Salzsee über diese Piste fast nicht mehr zu befahren, lassen Sie sich nicht von den frischen Spuren irritieren, die stammen von der Garde Nationale, die jeden Meter kennt. Hauptroute: Nefta in Richtung Algerien verlassen, km 0 bei der großen, steinernen Flasche am Ortsausgang. km 8,5 (N , E ), Auf Piste zum Marché Roses de Sable abbiegen. An den Verkaufsständen vorbei der Hauptspur nach Süden folgen. Ein gutes Erkennungsmerkmal sind die Spuren der Pferdewagen, die regelmäßig über das Chott fahren, um Sandrosen zu holen. Bei den Händlern kann man sich noch einmal erkundigen, ob die Piste zur Zeit befahrbar ist. Lediglich zwei Räderspuren führen über die Ebene, ein Ausweichen ist fast unmöglich, am Rand ist der Untergrund sehr weich. Es kann einem schon ein wenig mulmig werden. km 15 Gabelung am Rande des Chott. Die rechte Piste geht nach Hazoua, links weiter über den Salzsee den Pferdekarren nach. Nach 18 km geben einige Sandinseln mit salzigen Büschen im Chott eine Ruhepause, aber das Ende ist noch lange nicht erreicht.

287 Die Chott - Region km 31 Ende des Chott, links mündet Alternative 16.1 ein, die Piste, die am Marabut beginnt. Weiter nach Süden. km 53 Pistenkreuzung, links nach Südosten. Kurz danach ist rechts, ein bisschen versteckt, ein Brunnen. km 57 Kreuzung, geradeaus. km 62 Kreuzung, links ab verläuft die kürzere Route, geradeaus ist aber auch möglich. km 69 Rechts gehen an einer Steinmarkierung kurz hintereinander zwei Pisten zu einer Sandrosenfundstelle (siehe Route 16.2) ab. Nun gibt es keine Spuren von Pferdekarren mehr. km 82 Man trifft die von Rijm Matoug kommende Teerstraße beim Schild 25 km (siehe Route 16). Links ab nach Douz sind es noch 91 km Alternative DOUZ - HAZOUA - NEFTA Entfernung: Rund 195 km, davon 74 km Piste durch völlige Einsamkeit, nur für erfahrene Wüstenfahrer mit Geländefahrzeug und guter Ausrüstung, es gibt keinerlei Hilfe oder Versorgung. Diese Route führt zu Fundstellen von Sandrosen. Die Variante 2 über Hazoua umfährt weitläufig den Salzsee und ist normalerweise immer befahrbar, die 1993 schon zum Teil geteerte Straße soll komplett asphaltiert werden. Variante 1 über das Chott eignet sich nur bei großer Trockenheit. Alternativroute: Im Zentrum von Douz gegenüber der Louage-Station auf die schmale Teerstraße nach Zaafrane, El Faouar abbiegen. Nach 7 km Gabelung, rechts geht es nach Nouail, links weiter nach El Faouar. Nach 12 km folgt. ZAAFRANE Der aus zwei Teilen bestehende Ort - Heimat der Adhara-Nomaden - wird an einer Seite von hohen Sanddünen begrenzt, an der anderen von einer schönen Oase. Mit Hilfe von Falaisen aus Palmzweigen wird versucht, die gewaltigen Sandmengen von der Oase fernzuhalten. Aufgrund des starken Saharatourismus sind in den letzten Jahren zwei Kamelstationen eingerichtet worden, an der täglich 600 Wüstenschiffe auf die Fremden warten. Ein Punkt jeder Tour in den Süden ist ein Halt hier, die Touristen werden mit billigem Kaftan und schäbigem Turban verkleidet und aufs Dromedar gesetzt. Aber man kann auch als Einzelreisender Kamele für Stunden-, Tages- oder Wochentouren mieten (siehe Douz: Dromedartour) und sollte das direkt an der Station, ohne die Einschaltung eines Führers tun, der eine kräftige Provision verlangt. Sehr schön ist die Umgebung, in die ein solcher Ritt führt. Hohe Sanddünen mit kleinen Palmoasen, weiße Marabuts, unter Sand versteckt liegende Reste des alten Dorfes, das den gewaltigen Sandmassen weichen musste.

288 Die Chott - Region Wenn man an der 1. Kamelstation die Piste links vorbei nimmt, kommt man nach 1 km zu einem Marabut auf einem Hügel. Dahinter eine kleine Palmengruppe, die sich sehr gut für ein Camp eignet. Mitten in dieser Gruppe gab es früher einen See, der nun völlig von einer großen Sanddüne überrollt ist. Daneben liegt der alte Friedhof. An der 2. Kamelstation geht ebenfalls eine Piste zu einem See ab. Immer auf die Palmengruppe zuhalten. Auch dieser See war 1993 ausgetrocknet, unter der Oberfläche ist aber noch Feuchtigkeit, die eine kleine, grüne Schilf- und Palmeninsel bildet. Dort ist ein Marabut, zu dem oft Familien kommen, in dem Wäldchen kampieren, Couscous kochen und den Heiligen um Beistand bitten. Zaafrane Infos Telefonvorwahl: 75 Hotels Zaafrane, Tel./Fax Bungalows mit Tonnengewölbe, Zimmer mit warmer Dusche, kleiner Pool, kein Schatten. Das große Sandmeer des Erg Oriental beginnt vor der Haustür. DZ 27 TND. Alternativroute: km 34 Links Abzweig zu dem kleinen Dorf Es Sabria. Es Sabria - Die Häuser mit ihren Tonnengewölben sind fast vom Sand zugeweht. Die von der Regierung sesshaft gemachten Nomaden vom Stamm gleichen Namens sind sehr arm, aber herzlich, und wunderschön traditionell gekleidet. Die Frauen tragen lange Zöpfe und schließen ihre Kleidung mit herrlichen, alten Spangen. Oft sitzen sie vor ihren Häusern und spinnen die Schafwolle. Als ich zum Dank dafür, dass ich Fotos schießen konnte, den Leuten einige Kleidungsstücke schenkte, gab man mir drei Eier als Gabe zurück. Abweisen kann man ein solches Geschenk nicht. Lästig sind nur etwas die Kinder, die um Bonbons, Geld oder Kleidung betteln. El Faouar (km 39) ist das letzte Dorf an der Strecke, Souk am Freitag. In dem gut sortierten Lebensmittelladen kann man noch schnell seine Vorräte auffüllen, für ein Picknick in der schönen Wüstenlandschaft. Etwas außerhalb liegt das El Faouar-Hotel, Tel , an den Dünen auf einer freien Fläche unter der glühenden Sonne. Wirkt eher wie eine Baubaracke, das schönste sind die naiven Wandmalereien. Zimmer mit Bad, nicht mal billig. Auf der weiteren Strecke werden die gewaltigen Sandmassen mit Palmzweigen zurückgehalten, Sandverwehungen sind möglich, sie werden aber schnell mit Baggern beiseite geräumt. Salzsteppen und ebene Chottflächen wechseln sich ab, es gibt keinerlei Bewohner, da kein Trinkwasser vorhanden ist. Nur ab und zu sieht man freilaufende Kamele, die den ganzen Sommer allein unterwegs sind. Im Winter findet der Besitzer sie dann an den bekannten Wasserstellen wieder und erkennt sie an den eingebrannten Zeichen. Da Ka-

289 Die Chott - Region melbabys immer neben ihrer Mutter laufen, weiß man gleich, wem die Jungtiere gehören. Abstecher zu Sandrosen Genau bei km 44,5 geht links eine kaum erkennbare Piste zu einer Fundstelle von Sandrosen ab. Die Orientierung ist nicht einfach, die Piste sehr sandig. Daher sollte man die Tour besser mit einem guten Führer machen. Auch die Rückfahrt ist allein nicht ganz ohne, zur besseren Orientierung kann man die Abzweigungen mit leeren Flaschen oder dgl. markieren und nachher wieder aufsammeln. Abstecher: Abbiegen auf die kaum erkennbare Piste. Nach 1 km Gabelung, dort links. Es geht teils über eine Chottfläche, teils über Sanddünen. In diesem Gebiet leben noch Gazellen, die man aber nur selten zu Gesicht bekommt. Bei km 5,5 Gabelung, rechts ab, kurz danach links. Es folgt auf der rechten Seite eine kleine Palmenneupflanzung. Danach an der Gabelung links. Immer den Spuren der Pferdekarren folgen. Nach 8 km trifft man eine kleine Quelle auf einer leichten Erhöhung. Kurz darauf stößt man auf die gut erkennbare Hauptpiste nach Süden, die zuvor wegen zu viel Sand nicht gefahren werden konnte. Auf der folgenden Strecke ist die Piste immer wieder von Sanddünen überdeckt, werden Umfahrungen nötig. Bei km 19,5 taucht der artesische Brunnen Bir Machrouf auf, mit kleinem See umgeben von grüner Wiese und Schilf. Hier weiden oft Ziegen. Es geht über eine Chottfläche, die immer wieder von Dünen überlagert ist, bis nach 26,5 km eine mit kleinen Büschen bestandene Fläche erreicht ist, die vor einer Wand aus weißen Sanddünen liegt. Dort ragen die Spitzen der Sandrosen aus der Erde, wurde der Sand nach den besten Stücken durchwühlt. Zurück auf der eigenen Spur. Alternativroute: km 53 Kreuzung, links auf die Straße nach Rijm Matoug abbiegen. So gut wie kein Verkehr. km 60 und 64 Links zweigt eine Piste zu einzelstehenden Hügeln mit einer Quelle ab. km 91 Asphaltstraße. Die Asphaltstraße führt in 25 km weiter nach Rijm Matoug, einem Militärcamp mit kleiner Oasensiedlung. Das Projekt zur Erschließung der Wüste wurde im Auftrag der Regierung gebaut, es ist einfach unglaublich, dass dort, wo vorher kahle Wüste herrschte, nun eine grüne Palmenoase mit Gärten entstanden ist. In diesem Gebiet gibt es noch zahlreiche Gazellen, die zu entdecken aber nur dem scharfen Auge eines erfahrenen Jägers gelingt. Alternativroute: Rechts auf die kleinere Piste nach Nordwesten abbiegen. Die Strecke wird selten befahren, ist aber gut zu erkennen. Haargenau gerade, wie mit dem Lineal gezogen.

290 Die Chott - Region Abstecher zu Sandrosen Bei km 104 gehen links kurz hintereinander an kleinen Steinmarkierungen schmale Pisten ab, die sich kurz darauf vereinigen. Darauf ist ein weiterer Abstecher zu einer Fundstelle für Sandrosen möglich, diesmal mit leichterer Orientierung: Abstecher: Der Piste folgen, bei km 4,6 passiert man ein verlassenes Haus. Weiter nach SW. Genau nach 10 km ragen Sandrosen aus der sandigen, mit Salzbüschen bewachsenen Erde. Durch Graben kann man riesige Stücke freilegen. Zurück auf dem gleichen Weg. Alternativroute: Bei km 104 weiter geradeaus, die km-angaben sind ohne den Abstecher. Von nun an sind die beste Orientierung die Spuren der Pferdekarren der Sandrosenhändler, die regelmäßig zu diesem Platz kommen und dann zurück nach Nefta zum Marché Roses de Sable fahren. km 111 Kreuzung, auf die schmale Piste rechts abbiegen. km 120 Links gehen mehrere Pisten zu einer Wasserstelle, weiter geradeaus. km 122 Man trifft eine größere Piste, von hier aus gibt es zwei Alternativen nach Nefta. Variante 1 folgt den Spuren der Pferdekarren über das Chott und ist nur bei sehr trockenem Wetter befahrbar. Nach 22 km auf dieser Piste kommt eine Gabelung. Die rechte Spur geht über das Chott zu dem weißen Marabut am Palmenhain, diese Strecke ist infolge der vielen Regenfälle der letzten Zeit unbefahrbar geworden. Die linke quert das Chott in 20 km und trifft westlich von Nefta beim Marché Roses de Sable auf die Asphaltstraße. Variante 2 führt auf der schmalen Piste weiter nach NW, die Spuren der Pferdewagen fehlen nun, die Piste wird undeutlicher. An den Kreuzungen bei km 144, 148 und 149 weiter geradeaus nach Nordwesten. km 150 Die alte Piste nach NW versandet ab hier, auf die linke, weiter westlich führende Piste abbiegen. In der Ferne sieht man schon den Wasserturm von Hazoua. Nach 10 km trifft man bei den Oasengärten auf eine breite Piste und muss versuchen, auf den vielen, nun ständig sich verändernden Pisten entlang der Stromleitung die Asphaltstraße zu erreichen. km 165 Man trifft die P 3. Links sind es 6 km bis Hazoua, rechts 30 km bis Nefta. 17: Tozeur Chott el-jerid Kebili - Douz km: Rund 125 Straße: Über die P 3, P 16, C 206 Zeit: ½ Tag Höhepunkte: Die Fahrt über den Salzsee

291 Die Chott - Region Für alle, die nicht über ein geländegängiges Fahrzeug verfügen, gibt diese Anfang der 80er Jahre durch das Militär ausgebaute Asphaltstraße einen wunderschönen Eindruck des Salzsees. Rosa, hellgrün oder blau schimmert die Salzkruste; es macht Spaß, einmal anzuhalten und einige Schritte auf der Decke zu gehen. Schön vorsichtig natürlich. Wer sich einen Salzkristall heraushauen will, wird überrascht sein, wie hart die Kruste ist. Vor dem Bau der Dammstraße führte bereits eine zwar nicht ganzjährig befahrbare, aber doch befestigte Piste über das Salzmeer. Von der Straße aus gehen einige Pisten über das Chott, die man aber lieber nicht ohne Führer ausprobieren sollte. Hauptroute: Tozeur auf der C 106 Richtung Kebili verlassen. Nach 10 km folgt Degache. Degache ist ein größerer Ort mit Bank. Am Ortsanfang ist ein öffentliches Schwimmbad, dort geht rechts ein Weg in die Oase und zum idyllisch unter Palmen gelegenen Campingplatz. Camping Camping Bedouina, Tel (N , E ). Zum schattigen Campingplatz gehören gute Sanitäranlagen mit warmen Duschen, 2,5 TND pro Nase. Das Restaurant ist etwas teuer. Platz soll ab 2004 geschlossen sein. Gleich danach folgt Zaouiet el-arab mit einer Dattelfabrik. 150 m danach geht zwischen Häusern ein Weg in die Oase. Dort ist eine vielkupplige Moschee aus dem 9. Jh., deren Grundmauern mit römischen Steinen errichtet wurden. Auf der Hauptstraße folgt eine Verzweigung, rechts ab nach Kebili durch das weitgestreckte Oasendorf Kriz. Am Ortsausgang, bei km 17, sind zwei lohnenswerte Abstecher möglich. Abstecher zur Römerstadt Tiges, 3 km Abstecher: Rechts geht eine Piste in den Palmenhain, dort stößt man nach genau 2,3 km auf eine weitere Piste. Ab dieser Kreuzung nach rechts liegen die schweren Quadersteine der römischen Stadt Tiges. Sie zählte im Altertum zusammen mit Thusuros und Nepte zu den Hauptoasen des Bled el-djerid und wurde noch 649 auf einer Bischofssynode erwähnt. Dann vermutlich von den Arabern zerstört und nicht wieder aufgebaut. Der Reisende Maltzan fand noch 1868 Reste einer Stadtmauer, eines Uferdammes und dreier Brücken sowie einige Gebäudeteile inmitten der Oase. Heute sind von der byzantinisch befestigten Stadtmauer immer noch ansehnliche Teile erhalten, die als Umfassungsmauer der Gärten dienen, sonst blieben nur Trümmerhaufen. Ein viereckiges Podest war von Maltzan noch als Turm zu erkennen. Zu oft wurden die verwitterten Sandsteinblöcke zum Bau von Mauern und Gartenhütten verwendet, schade für diese bedeutendste römische Ruinenstätte des Südens. Der Saharatourismus konzentriert sich leider ganz auf Pistenfahrten und Kamelritte.

292 Die Chott - Region Abstecher zum Marabut Sidi Bou Hellal An der gleichen Stelle der Hauptstraße biegt links eine Teerstraße nach Dghoumes ab. Dort ist ein Abstecher zu dem reizvoll gelegenen Marabut Sidi Bou Hellal möglich. Abstecher:. Bei km 17 von der Hauptstraße abbiegen nach Dghoumes, nach 2 km links auf breite, gut ausgebaute Piste abbiegen, nicht vorher zum Steinbruch. Nach weiteren 2 km sind die beiden Koubbas erreicht, ein Fußweg führt hinauf (N , E ). Der Marabut Sidi Bou Hellal liegt wunderschön vor den Bergen. Einmal im Jahr findet ein großes Fest zu Ehren des Heiligen statt, wenn man genau hinschaut, kann man eine Vielzahl auffälliger, roter Steine auf dem Hang um den größeren Marabut sehen. Jeder dieser Steine markiert einen Wunsch, wegen dem ein frommer Pilger den Sidi Bou Hellal um seinen Beistand gebeten hat. Von oben hat man einen herrlichen Blick auf die weißglitzernde Salzfläche des Chott und den grünen Palmenhain, hinter den Koubbas öffnet sich eine romantische Schlucht. Dieser herrliche Fleck wurde zum Glück noch nicht von den Massen entdeckt. Allerdings wurden hier Teile der Star Wars Filme gedreht und einzelne Fans machen regelrechte Pilgerreisen nach Tunesien, um die Originaldrehorte zu besuchen. Hauptroute: Zurück zur P 16 und nach Kebili, km 94 und Douz, km 122. Nach diesem Abstecher endet die Oase, langsamer Übergang zur vegetationslosen Salzfläche. Die Straße verläuft auf einem höher gelegenen Damm, um sie auch bei Regenfällen befahrbar zu machen. Sehr oft kann man eine Fata Morgana sehen, diese aus Geschichten Verdurstender in der Wüste gut bekannten Erscheinungen sind in Wahrheit nicht so sonderlich aufregende Luftspiegelungen. So ist in der Ferne schon mal eine auf dem Kopf stehenden Palmenoase zu erkennen, die es an dieser Stelle gar nicht gibt. Am Straßenrand wurden von Andenkenläden flankierte Parkbuchten geschaffen. Bei km 32 findet sich mitten auf der Salzfläche ein altes Buswrack, ehemals Picknickplatz des Club Mediterranée. Eine gut befahrbare Piste führt dorthin. Nun hat man kleine Hügel im See angehäuft und ziemlich kitschig geschmückt, zu denen man teils mit Ruderbooten fahren muss, alles natürlich, um wieder eine Einnahmequelle mehr zu haben. Aber es ist natürlich tatsächlich schöner, wenn man die Salzfläche von einer höheren Plattform überblicken kann. Ab etwa km 64 beginnen die Nefzaoua-Oasen. Rechts geht eine Piste nach Fatnassa und Debabscha, ein unverzichtbarer Abstecher. Nach 3 km tauchen bizarre, vom Wind geformte und versteinerte Sandformationen auf, dabei die kleine, weiße Koubba für den Marabut Mahjoub. Dahinter liegt das zum großen Teil verfallene Dorf Debabscha. Bei km 72 geht ein Weg zum *** Hotel Les Dunes de Nefzaoua, Tel , Fax Schöne, ruhige Lage außerhalb. Die Zimmer sind sehr hübsch in maurischem Stil eingerichtet, Pool, DZ 54 TND.

293 Die Chott - Region Ein Dorf folgt nun dem anderen, Souk Lahad bei km 77 hat einen großen Sonntagsmarkt, km 94 Kebili (siehe Route 14). Hauptroute: In Kebili auf die C 206 nach Douz (28 km) abbiegen. DOUZ mit seinen Einwohnern - dazu zählen auch die Siedlungen der Umgebung - bietet eigentlich nicht die geringsten Sehenswürdigkeiten. Der moderne Ort ist Zentrum der Nefzaoua-Oasen und Heimat der Angehörigen des Stammes der Mherazig, Nachfahren der Beni Hillal-Nomaden, die im 11. Jh. in das Land eindrangen. Sie waren ursprünglich Vollnomaden und wurden erst ab dem französischen Protektorat und vor allem nach der Unabhängigkeit sesshaft gemacht. Heute gibt es nur noch wenige Familien, die das ganze Jahr durch die Wüstensteppen bis nach Ksar Ghilane ziehen. Den Charme von Douz macht vor allem die reizvolle Landschaft aus, in der es liegt. Das gewaltige Sandmeer des Erg Oriental reicht bis vor die Tore, auf der anderen Seite die satte, grüne, wasserreiche Oase. Immer wieder sind zwischen den weißen Dünen kleine Palminseln, von denen die Legende sagt, dass sich dort Liebespaare trafen - mit Datteln als Proviant versehen, aus deren Kernen dann die Palmen wuchsen. Und immer wieder kann man fassungslos staunen, wie mitten aus dem Sand eine Quelle sprudelt. Zwar gibt es zwei Campingplätze in Douz, doch ist es noch viel romantischer - mit einem geeigneten Fahrzeug - an den schönsten Stellen zwischen den Dünen zu campen. Den zweiten Pluspunkt dieser kleinen Stadt bilden aber vor allem die Menschen. Wem es gelingt, einzutauchen in deren Alltag, kann etwas von der Ruhe und Beschaulichkeit tanken, die hier herrscht. Das Wort Hektik ist unbekannt. Überall sitzen Tag für Tag die Handwerker vor ihrer Arbeit, ob es nun die berühmten Saharaschuhe sind oder die weiten Pluderhosen, auch Schreiner und Schlosser, aber immer sind sie umgeben von einem Kreis von Freunden, die zusehen, ein Glas Tee trinken oder plaudern. Dazwischen sieht man einen Kreis altehrwürdiger Männer im weißen Burnus am Boden sitzen und Karten spielen oder mit geschickten Fingern auf einem Brett mit den Dominosteinen hantieren. Stadtrundgang Von Kebili aus trifft man auf ein Rondell mit einem Kamelreiter. Links davon liegt die einzige Bank, danach zweigt die Straße nach Ksar Ghilane und Matmata ab. Geradeaus geht es ins Zentrum mit dem Marktplatz. Rechts kommt man, vorbei an der Louage-Station, auf die in der Mitte geteilte Hauptstraße, die Avenue des Martyrs. In dieser Straße ist das Maison du Theatre, Treffpunkt und Probenraum der rührigen Amateurtheatergruppe von Douz, die seit 1985 besteht und schon vier Stücke herausgebracht hat, die nicht nur in Douz, sondern auf einer Tournee in ganz Tunesien gezeigt wurden. In dem von der Stadt zur Verfügung gestellten Haus wurde mit großer Liebe ein Café eingerichtet, das zur Finanzierung der Vorstellungen beiträgt. Die Stücke sind

294 Die Chott - Region sehr anspruchsvoller Natur, das neueste stammt von dem bekannten marokkanischen Schriftsteller Tahar Ben Jelloun und beschäftigt sich kritisch mit der Stellung der Frau. Führer und andere Anmacher Leider wird dieses friedliche Bild etwas getrübt von jungen Männern, die sich oft recht aggressiv an die Touristen hängen. Ob es nun eine Dromedartour, eine Pistenfahrt oder der Einkauf der entsprechenden Wüstenkleidung ist, immer schlagen sie eine fette Provision heraus. Alleinreisende Frauen finden schneller Anschluss, als ihnen lieb ist, vor allem, wenn sie in den kleinen Hotels im Zentrum wohnen. Für sie möchte ich je nach Geldbeutel unbedingt die beiden Hotels im Palmenhain empfehlen, dort wohnt man angenehm ruhig und unbelästigt. Viele junge Leute schildern sehr plastisch die Schrecken, die eine Pistenfahrt haben kann, ohne ihre Begleitung natürlich. Doch für die meisten Ausflüge sind sie nicht nötig, selbst die Fahrt nach Ksar Ghilane ist gut alleine zu machen. Vorsicht auch für Touristen mit Mietwagen! Ihnen werden Strecken empfohlen, die nicht unbedingt für einen Pkw geeignet sind. Aber manchmal bietet die Bekanntschaft mit einem solchen Mann natürlich auch die Gelegenheit, in eine einheimische Familie eingeladen zu werden oder Nomaden in ihrem Zelt zu besuchen. Dabei bieten sich einzigartige Erlebnisse - und Fotos -, die mit dem Führerlohn nicht zu hoch bezahlt sind. Das erst macht den Reiz von Douz aus. Mir sagte einmal ein Reisender: "Douz? Da ist doch nichts los, da werden doch um 20 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt." Die Abenteuer eines Pauschaltouristen, der mit Hunderten herangekarrt wird, sind da anders. Er wird, lächerlich verkleidet, für eine Stunde auf ein Kamel gesetzt und dann im außerhalb gelegenen Luxusquartier abgeladen. An einheimischer Bevölkerung lernt er lediglich den Kamelführer kennen. Wie die Menschen leben, wie es bei ihnen zu Hause aussieht, bleibt ihm völlig unbekannt. Abseits der in diesem Buch beschriebenen Wüstenpisten gibt es jedoch im Süden noch viele interessante Dinge zu entdecken, die oft nur für gut ausgerüstete Fahrzeuge querfeldein zu erreichen sind. Gute Saharaführer können eine Vielzahl solcher außergewöhnlicher Punkte nennen, für diese Strecken ist dann tatsächlich ein guter Führer empfehlenswert. Leider hat es der tunesische Staat versäumt, das Führerunwesen im Süden zu legalisieren. Würde man den sich als Spezialisten erweisenden Führern eine offizielle Lizenz erteilen, könnte man etwas gegen die aggressiven Anmacher unternehmen. So aber bekommen nur gut ausgebildete Abiturienten ein offizielles Diplom, die Sahara kennen sie dann noch lange nicht. In der Boutique von Ahmed Zaatouri, Tel , in der Avenue des Martyrs neben der Telefonboutique kurz vor dem Souk - er verkauft selbst hergestellte Saharaschuhe und die weiten "klimatisierten" Pluderhosen - hat sich ein kleines Zentrum herausgebildet. Hier kann man die besten Tipps bekommen, hier versammeln sich die guten Führer zu einem Tee, wenn sie gerade keine Kunden haben. Und hier wird auch

295 Die Chott - Region respektiert, wenn jemand die Tour alleine machen will, mit der zur Sicherheit erforderlichen Ausrüstung selbstverständlich. Am Ende ist rechts das ONTT-Informationsbüro, links das neue Museum ( , Uhr, 1 TND), das die Tradition des Nomadenlebens zeigt. Dort geht es zu den Hotels im Palmenhain und zu der großen Düne El Hofra mit dem Platz des Festivals. Der viereckige Marktplatz ist von Arkadengängen mit Geschäften und Werkstätten umgeben. Dort sitzen geschickte Schuhmacher, die die typischen Saharaschuhe anbieten. Es gibt sowohl geschlossene mit hinten hochgezogener Lasche als auch Sandalen mit einer hochgezogenen Spitze. Beides soll verhindern, dass Sand in die Schuhe kommt. Ein originelles Souvenir. Die Boutique von Ali nebenan bietet die reichste Auswahl an Mergoum- Teppichen, jeder Stamm hat unterschiedliche Farben und Formen. Die Cafés und Restaurants des Ortes sind oft liebevoll mit Wandmalereien versehen, die auf den Zweck des Gebäudes hinweisen. Malerischer Souk am Donnerstag Zur Versorgung der Bewohner gibt es ein kleines Marktviertel mit Fleisch, Obst und Gemüse, aber wichtiger ist der Donnerstagsmarkt in der Stadtmitte. Dieser Souk ist der farbenprächtigste und bedeutendste Markt in Südtunesien. Obwohl schon viele Touristen kommen, ist er dennoch in seiner Ursprünglichkeit erhalten. Die Stände werden schon am Mittwochnachmittag aufgebaut, in der Nacht schlafen die meisten Händler bei ihren Waren. Der Markt beginnt am frühen Donnerstagmorgen, um die Mittagszeit fahren schon alle wieder nach Hause. Ein Durchgang führt zum separaten Dattelmarkt, wo das wichtigste Agrarprodukt des Ortes umgesetzt wird. Der Viehmarkt findet auf einem gesonderten Platz sehr schön unter schattenspendenden Palmen statt. Gehandelt werden Hühner, Schafe, Ziegen und Esel, Kamele gibt es nur wenige. Sie werden nicht auf dem Markt, sondern direkt von Mann zu Mann gehandelt, der Transport aus der Wüste käme zu teuer. Wenn schon auf dem Gewürz- und Kleidermarkt kaum Frauen anzutreffen sind, so sind hier die Männer gewiss unter sich. Da wird gefeilscht und gehandelt, das Tier ausgiebig geprüft und der Handel mit Handschlag besiegelt. Dazwischen das Blöken und Meckern der Tiere. El Hofra An der großen Düne El Hofra (N , E ), die täglich von Hunderten Fremden zertreten wird und an der leider sogar Geländewagenfahrer ihre Kräfte messen, entstand in den letzten Jahren ein Komplex mit mehreren 3-4-Sterne-Hotels. Viele Bewohner kämpften dagegen an, konnten aber nichts ausrichten, dem Staat sind die Devisen der Fremden wichtiger als die Dattelpalmen, der Massentourismus bringt viel Geld. Die Hotels, jedes mit ein bis zwei Pools, haben einen ungeheuren Wasserbedarf, und Arbeitsplätze bringen sie eher Ortsfremden. Immer neue artesische Brunnen fördern Wasser aus großer Tiefe, darunter gibt es warme Thermalquellen, die nicht nur das

296 Die Chott - Region Hallenbad des Hotel Sahara Douz versorgen, sondern auch die öffentliche Hammam (an der Straße zum Hotel Saharien). Saharafestival Ein bedeutendes Ereignis für Douz und die vielen anreisenden Besucher ist das Ende Dezember auf dem Festplatz an der großen Düne stattfindende Saharafestival. Es ist das älteste Festival Tunesiens und fand das erste Mal im Jahr 1910 unter dem Namen Fest der Dromedare statt, initiiert unter dem französischen Protektorat, um den Nomaden einen Anreiz zu bieten, in der Region sesshaft zu werden. Es gibt Windhundrennen, Kamelkämpfe, nachgestellte traditionelle Hochzeiten, Musik und Tänze. Zu dieser Zeit ist ohne Vorbestellung kein freies Hotelbett mehr zu bekommen. Im Jahr 2003 fand das Festival vom Dezember statt. Der pittoreske Kamelmarathon im Mai mit Teilnehmern aus Algerien, Libyen und Tunesien fand in den letzten Jahren leider nicht mehr statt. Ghellissia Wenn man von Douz aus zur Zone touristique fährt, kommt man zuerst zum Hotel Touareg. Dort zweigt rechts eine Teerstraße ab zu dem nur wenige 100 m entfernten kleinen Dorf Ghellissia, genau wie Zaafrane Heimat des ehemals nomadisierenden Adhara-Stammes, der von der arabischen Halbinsel einwanderte. Die Familien haben noch immer ihre Esel, Ziegen und Schafe, die tagsüber auf den Sandstraßen vor den Häusern frei herumlaufen. Auch ein paar Kamele, die meist zum Transport der Touristen eingesetzt werden. Die Kinder haben nun die Möglichkeit zum Schulbesuch, Arzt und Apotheke sind erreichbar. Die Frauen tragen noch immer ihre wunderschönen traditionellen, mit silbernen Broschen gehaltenen Gewänder. Neben der Viehzucht leben die Menschen von den Dattelpalmen, eine Gemüse- oder Obstkultur in der unteren Etage wird kaum betrieben. Die Frauen weben Teppiche oder traditionelle Kleidungsstücke zum Verkauf. Manch einer der jungen Leute hat Arbeit in den neuen Hotels gefunden, doch gibt es auch viel Arbeitslosigkeit. Die Halbnomaden von Douz Wenn die kargen Dornbüsche in der Wüstensteppe um Douz zarte grüne Spitzen bekommen, packen viele der älteren Bewohner, die längst in Steinhäusern mit Wasser und Strom leben, ihre Zelte sowie ihre Ziegen, Schafe und Kamele und ziehen wie einst ihre Väter hinaus in die Wüste und bleiben, bis die Sommerhitze das letzte Grün verbrennt. Dieses Semi-Nomadenleben ist nicht ohne Komfort. Über eine gute Piste wird das Trinkwasser herangefahren, nur für das Brennholz läuft die Mutter kilometerweit, hackt die knorrigen Dornbüsche mit ihren Wurzeln aus der Erde und trägt riesige Ballen auf dem Rücken zum Zelt. Der dicke Teil gibt die Glut für das Kochfeuer, die dürren Zweige das Licht am Abend. Die Herden gehen tagsüber - oft unbeaufsichtigt - auf Nahrungssuche und kommen vor der Dämmerung zurück. Sie werden in

297 Die Chott - Region einem Pferch aus Dornbüschen angebunden, um sie vor wilden Tieren zu schützen. Wegen der Kinder zog man einst in die Dörfer, um ihnen eine Schulausbildung zu ermöglichen. Heute arbeiten sie auf der Gemeindeverwaltung, der Bank oder im Tourismus. Doch am Wochenende, sobald die Enkel aus der Schule kommen, zieht die ganze Familie auf kleinen Lastwagen und mit Mopeds hinaus zum Zelt, beladen mit Lebensmitteln, frischem Gemüse und Obst. Die Nomadenseele schlummert nur, ein Abend in der Wüste ist schöner als in Douz mit seinen neuerbauten Luxushotels direkt an der großen Düne. Während die Schwiegertöchter in einem bauchigen Kessel Fleisch mit Gemüse garen, bereitet die Mutter aus Mehl, Salz und Wasser den Teig für die Brotfladen, die dann unter der Glut im heißen Sand gebacken werden. Häufig kommen am Abend Besucher von anderen Zelten, die zwar in Sichtweite, aber mehrere Kilometer entfernt sind, auf einen Plausch und einen Tee. Douz Infos Telefonvorwahl: 75 Information: ONTT, Rue Farhat Hached, Tel Selbstversorger: In der Markthalle gibt es nur ein begrenztes Angebot, außerhalb des Donnerstagsmarktes gibt es frische Lebensmittel nur in Kebili. Zoo: Am Hotel Rose de Sable wurde ein kleiner Zoo eingerichtet. Der Wärter zeigt Skorpione und eine Schlange, die er sich als Krawatte um den Hals bindet. Vor der (hochgiftigen) Hornviper hat er mehr Respekt, diese reizt er nur mit einer Eisenstange in ihrem Gehege. Obligatorisch sind natürlich auch 2 Gekkos, die er als Romeo und Julia präsentiert und gegeneinander presst. Natürlich gibt es auch in diesem Zoo ein Kamel, das Cola aus der Flasche säuft. Ansonsten kann man neben Schafen und Ziegen auch Feneks und wilde Hunde bewundern und einen Löwen namens Simba in einem viel zu kleinem Käfig. Verkehrsverbindungen: Täglich 6.30 und Uhr fährt ein klimatisierter, mit Video ausgestatteter Bus nach Tunis über Gabes, Sfax und Kairouan. Die Haltestelle ist am Rondell vor der Bank. Darüber hinaus fahren Louages in die umliegenden Orte. Außerdem gibt es mehrmals täglich Busse in fast alle Dörfer der Umgebung, z.b. Zaafrane, Es Sabria, Bildet. Gute Auskunft über den Fahrplan erhält man in dem kleinen Büro der Busgesellschaft nahe dem Kamelreiterplatz. Kenntlich an dem aufgemalten Bus. Fahrzeugpflege: Wer eine Chottüberquerung auf Piste hinter sich hat, sollte unbedingt sein Fahrzeug waschen lassen. Der dicke Salzschlamm frisst sich sonst schnell in das Metall. Die Tankstellen am Ortsausgang nach Kebili bieten eine Vollwäsche für 5 TND.

298 Die Chott - Region Hotels Im Zentrum von Douz in der Nähe des Marktes gibt es die kleinen Hotels Splendid, Bel Habib, Le Calme, 20 Mars und Essada, die von den mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisenden Touristen gern genutzt werden und um die 10 TND pro Person kosten. Oft besteht aber das Problem, dass das Personal die Gäste völlig vereinnahmt und sie - gegen Entgelt - auf Ausflüge begleiten will. Während des Saharafestivals im Dezember ist ohne Vorbestellung kaum ein Bett zu bekommen. El Medina, rue el Hanine, Tel , über: Sehr hübsch und sauber, Zimmer mit Bad möglich. DZ 30 TND, ohne Bad 20 TND. 20 Mars, Av. 20 Mars, Tel , Fax , Nettes kleines Hotel mit hübschem Innenhof, die Zimmer sind sauber, einige mit Bad, warme Duschen. Frühstück recht einfach. EZ 15 TND, DZ 20 TND. im Palmenhain hinter dem Ort: *** Saharien, Tel , Fax , Für mich das schönste Hotel, das noch die echte Oasenatmosphäre ausstrahlt, obwohl es weniger Luxus bietet als die neuen Hotels. Schattig unter Palmen gelegene Bungalows, schöner Pool, sauber, freundlicher Service, Essen eher europäisch fade. DZ/ÜF 84 TND, Abendessen 12 TND. an der großen Düne, ca. 4 km außerhalb Alle sind neu mit sehr schöner Architektur und Ausstattung, teils mit Thermalhallenbad. **** El Mouradi, Tel , Fax , Gegenüber der El Hofra-Düne mit Pool, Hallenbad, Fitnesscenter mit Sauna und Jacuzzi. Nach langer, heißer Fahrt, nach kahlen Hügeln und Salzflächen allerorten trifft man unmittelbar neben den Sanddünen in einer grünen Oase auf einen Palast in Marmor und Glas. Kühler Pool, warmes Hallenbad, freundliches Personal. Verpflegung gut und reichhaltig. *** Sahara, Tel , Fax DZ 68 TND. *** Mehari, Tel , Fax , DZ 70 TND. Pool und Thermalbad. *** Le Touareg, Tel , Fax DZ 60 TND, *** Sun Palm, Tel , Fax , *** Caravanserail, Tel , Fax DZ 62 TND. Camping

299 Die Chott - Region Unweit des Zentrums ist der schöne, aber teure, von einem Italiener betriebene Camping Desert Club im Palmenhain hinter dem Soukplatz der Tiere, N33 27,228 E09 01,505, Tel , Schöner Platz, teilweise Schatten, Bar und Restaurant, sehr netter Service. Warme Dusche, WC mit Toilettenpapier. Übernachtung auch in Leihzelten. Preise: Person 5, Fahrzeug 4 TND, WiFi 2 TND, Strom 2 TND. 2 Personen/2 Motos/1 Zelt = 27 TD, Preisstaffel nach Personen u. Fahrzeug. Permit für Sperrgebiet dauert 1-2 Tage. Municipale (N , E ) an der Straße nach Matmata nach 1,6 km. Weitläufiges Gelände mit viel Schatten neben einem Jugendcamp. Schön schattig unter Tamarisken mit Sandboden, sehr ruhig. Saubere Sanitäranlagen mit kalten Duschen, preiswert. Freier Stellplatz: Stellmöglichkeit an Dünen unweit der Teerstraße bei N E (2019) Essen und Trinken Ein kulinarischer Treffpunkt ist Douz sicherlich nicht. Wer in angenehmer Umgebung speisen will, muss in eines der großen Hotels gehen. Doch herrscht zur Essenszeit Trubel wie in einer Bahnhofshalle. Im Ort sind nur einfache, nach spartanischem tunesischen Stil eingerichtete Restaurants. Am saubersten ist das Restaurant El Khods gegenüber dem Syndicat, auch Ali Baba an der Straße nach Kebili ist nicht schlecht. Zu empfehlen sind Bel Habib und La Rosa hinter dem Souk. Das neueste sind nun Nomadenzelte im Hof. Ausflüge Die schöne Landschaft um Douz verlockt zu großartigen Trips auf eigene Faust. In den Sanddünen versteckt liegen alte, verlassene Dörfer, von denen oft nur der weiße Marabut blieb. Es gibt Quellen und lauschige Plätzchen unter Palmen. Eine hübsche Möglichkeit zum Campen bietet sich auf der beim Hotel Touareg links vorbei an Ghellissia abzweigenden Straße. Die Teerstraße bis zum Ende fahren. In dem Dorf Mehelhel weiter geradeaus auf sandige Piste. An der ersten Gabelung zweigt links die Quer-durch-die-Dünen-Piste nach Ksar Ghilane ab (siehe Route 19.1), rechts weiter. An den folgenden Abzweigungen immer rechts halten. Nach insgesamt 10 km erreicht man einen von einem Windrad angetriebenen Brunnen, zu dem oft Kamelherden zur Tränke kommen. Dromedartour Wer nach Douz kommt, muss natürlich einmal auf dem Rücken eines Dromedars sitzen. Wo gäbe es eine schönere Landschaft für einen solchen Ausflug als in den weißen Sanddünen von Douz mit ihren kleinen Palmeninseln, den

300 Die Chott - Region Marabuts und Seen. Für ein solches Unternehmen ist man hier gut gerüstet. In Douz warten 210 Dromedare, in Zaafrane weitere 600 Wüstenschiffe auf Touristen, und sie sind durchaus nicht arbeitslos. Eine längere Tour sollte man rechtzeitig vorher anmelden, für einen kleinen Ritt geht man in Douz einfach zu der Station zwischen den Hotels Mehari und Caravanserail, die beiden Stationen in Zaafrane sind jeweils unübersehbar am Ortsein- und -ausgang. Auf jeden Fall direkt dorthin gehen und keinesfalls einen Führer einschalten, der eine gewaltige Provision verlangt. Ein Ritt von einer Stunde kostet etwa 5 TND, ein Tag 20 TND, mit Übernachtung und Abendessen 45 TND. Die Geschäfte in Douz bieten dazu die bequemen, weiten Saharahosen und einen Chech zum Schutz gegen Wind und Sonne an. Zum Beispiel das Artisanat Zaatouri am Souk. Auch ein zweites, nicht ganz so liebes Tier ist in der Umgebung heimisch: der Skorpion. Doch sind zum Glück nicht alle Skorpionbisse tödlich, es hängt sehr stark von der Verfassung des Gebissenen ab. Bei einem abendlichen Picknick in der Wüste haben wir zwei Skorpione angetroffen, einer biss unseren Freund in den Fuß. Die Wunde wurde sofort ausgebrannt, der Fuß abgebunden, es gab keinerlei Nachwirkungen. Folgende Agenturen organisieren größere Dromedarausflüge:

301 Die Chott - Region ABDELMOULA VOYAGES R. Martyrs, B.P. 100, Z.Tourist., 4260, Douz Tel. : Fax : ADS, LES AMIS DU SAHARA Av. Martyrs, 4260, Douz Tel. : Fax : DOUZ VOYAGES Pl. Indépendance, 4260, Douz Tel. : / Fax : GHILANE TRAVEL SERVICES 38, av. T. M'hiri, 4260, Douz Tel. : / Fax : c.htm E:Mail: HABIBI TRAVEL ET COMMERCE R. Irak, 4260, Douz Tel. : / Fax : HORIZONS DESERTS 9, r. El Hanin, 4260, Douz Tel. : / Fax : LIBRE ESPACE Av. M. Marzougui, 4260, Douz Tel. : Fax : MDS, MER DES SABLES Rte El Faouar, Km 14, 4260, Douz Tel. : / Fax : MRAZIG VOYAGES BP. 126, av. 7 Novembre, 4260, Douz Tel. : Fax : NEFZAOUA VOYAGES Av. 20 Mars, 4260, Douz Tel. : Fax : OASIS TOURS 14, r. Oasis, 4260, Douz Tel. : / Fax : RAMLA VOYAGES Av. 7 Novembre, 4260, Douz Tel. : / Fax : ZAID TRAVEL AGENCY Av. T. M'hiri, 4260, Douz Tel. : Fax :

302 Die Chott - Region Besonders hervorzuheben ist darunter die Agentur Horizon Deserts. Die Chefin Noûr Seidner-Marzougui spricht perfekt Deutsch und antwortet blitzschnell auf -Anfragen. Die Kosten für eine Tour sind individuell abzusprechen, da sich der Preis nach der Größe der Gruppe richtet, nach der Dauer und nach den verwendeten Verkehrsmitteln. Auch Fußwanderungen sind möglich, in diesem Fall wird das Gepäck auf Kamelen transportiert. Es ist zum Beispiel möglich, Touristen auf dem Flughafen Djerba mit Landrover abzuholen, nach Douz zu bringen und dort eine Wüstentour mit Kamelen zu beginnen. Und es gibt auch große Qualitätsunterschiede, bei Horizon wird auf ausgezeichneten Service mit besten Kamele und erfahrenes Personal gesetzt. Angeboten werden: Hotelreservierungen Transfer vom Flughafen Kamel Trecks ab Douz Kamel Trecks ab dem Grand Erg Oriental (dabei Transfer mit 4x4) Kombi-Touren : o Kamel / 4x4 - Wüste & Meer/Meereswasserbehandlungen o Wüste & Archäologie... o Incentive-Reisen o 4x4 Expeditionen o Tunesien/Lybien Anfragen können per erfolgen an: Doch auch Ghilane Travel Service ist empfehlenswert sowie Nefzaoua Voyages, die vom Hotel 20 Mars betrieben wird Abstecher Douz - Kebili durch die Nefzaoua-Oasen, 52 km Wer länger in Douz bleibt und zum Einkaufen nach Kebili muss, kann zur Abwechslung einmal die Variante über die Dörfer fahren. Schmale, teils schlechte Teerstraße, aber schöne, abwechslungsreiche Landschaft, Sanddünen rücken bis an die Straße, mit Palmzweigen befestigt, grüne Oasengärten, Seen mit Wasservögeln, ebene Chottflächen, Salzsteppe. Nur wenige Touristen kennen diese Strecke. Abstecher: In Douz-Zentrum auf die Straße nach El Faouar abbiegen. Bei km 7 rechts ab nach Nouail. Es geht vorbei an einem kleinen See, Baden ist in dem stehenden Wasser jedoch nicht möglich. Bei km 15 folgt NOUAIL Nouail, sehr schön vor den Dünen gelegen. In der Ortsmitte zweigt links eine Piste ab, vorbei an einem Friedhof. Dort liegt ein großes, von Palmen umstandenes Wassersammelbecken, in dem Fische schwimmen.

303 Die Chott - Region Nouail Infos Telefonvorwahl: 75 Souk, Feste: Montag kleiner Souk. Hotels *** El Faouar, Tel , Fax Sehr schön vor den Dünen gelegenes Camp mit Bar, Restaurant, Bungalows zum Übernachten, Vollpension möglich. Für Einzelreisende Übernachtung (7 D pro Person) ohne Anmeldung, für Gruppen Anmeldung im Büro in Douz. Es werden Kameltouren veranstaltet, der Wagen kann solange auf dem Platz untergestellt werden. Mehrtägige Touren müssen angemeldet werden. Freier Stellplatz: Campingmöglichkeit im Bereich eines Zeltlagers, N E Im Ort ausgeschildert. Für Wohnmobile bleibt vermutlich nur der schattenlose Vorplatz. Weitere Stellmöglichkeit an Dünen unweit der Teerstraße bei N E (2019) Abstecher: Nach 20 km folgt der kleine Ort Klebia mit schöner Oase. Danach geht es über eine weite Chottfläche. Bei km 28 geht geradeaus eine direkte Piste nach Kebili, die aber keine Dörfer mehr berührt. Rechts nach Blidet, das kurz danach auftaucht. Sehr hübsch der weiße Marabut auf einem Hügel, umgeben vom alten, zerfallenen Dorf. Die Besichtigung wird etwas getrübt durch die vielen um Bonbons bettelnden Kinder. Kurz hinter Blidet folgt ein See mit Salzwasser, dort gibt es je nach Jahreszeit viele Flamingos, es handelt sich um ein Vogelschutzgebiet. Es folgen die schönen Dörfer Beni Mhemed, Barghouthia und Bchelli, dann mündet die zuvor abgehende Piste ein. Nach weiteren 9 km erreicht man Kebili. 18: Douz El Hamma Gabes per Piste km: Rund 130 Straße: davon 91 km Piste. Die gute Piste ist für Pkw möglich, es herrscht so gut wie kein Verkehr Zeit: ½ Tag Normalerweise fährt man von Douz nach Gabes natürlich über die sehr gute und schnelle Asphaltstraße P 16 ab Kebili, die zum großen Teil abseits von Orten verläuft und zur Versorgung einige Cafés sowie eine Tankstelle 84 km nach Kebili aufweist. Nur einem Touristen kann es einfallen, dazu eine Piste zu nehmen. Ich habe diese längere und beschwerlichere Fahrt aber nicht be-

304 Die Chott - Region reut, es ist allemal ein größeres Erlebnis, eine unbekannte Piste durch schöne Landschaft zu fahren als eine gut ausgeschilderte Asphaltstraße. Route: km 0 am Rondell in Douz, Straße nach Kebili. Nach 900 m kurz vor der Totaltankstelle rechts abbiegen auf breite, befestigte Piste entlang der Stromleitung. Anfangs etwas Sandverwehungen. km 3,6 Geradeaus geht ein Weg in eine neue Oase, die der Staat hat anlegen lassen, die Piste geht links daran vorbei. Etwas Wellblech. km 10 Gabelung, rechte Piste. km 21,5 Pistenkreuzung, weiter geradeaus. km 23 Auf 4 km geht es durch ein Oued, wo Kies und Steine zum Bauen geholt werden. km 29 Die Piste verläuft zwischen zwei kuppelgekrönten Häuschen, die aussehen wie Marabuts. Doch es sind Brunnen. Die Stelle heißt "Agared", d.h. viele Skorpione! Kurz danach Pistenkreuzung, weiter geradeaus. km 31 Man trifft die breite Piste von Kebili nach El Hamma, rechts ab nach Osten. Links zieht sich der Djebel Tebage entlang. km 41 Links die Ruinen eines Militärforts der Franzosen mit einem gemauerten Brunnen. km 46 Rechts geht eine Piste über die Hügel zu einem verlassenen Dorf in 7 km. km 53 An einem Wegstein mündet die Piste von Matmata ein, weiter geradeaus. Auf der schönen Strecke kann man mit viel Glück Gazellen sehen, es gibt meist einige Nomadenzelte. km 60 Undefinierbare Schrotteile, die der Armee als Übungsziele dienen. km 67 Eine breite Piste von Kebili mündet ein, weiter geradeaus. km 68 Rechts auf Hügel altes Monument aus der Franzosenzeit. km 75 Rechts etwas entfernt von der Piste ist ein Haus, dahinter Zisterne mit Tunneldach. Dort ragen behauene Quadersteine aus der Erde, Teil einer 17 km langen, antiken Befestigungslinie zwischen den Bergen Tebaga und Melab, die zum Limes Tripolitanus gehörte. km 88 Links der Piste Marabut, durch die offene Tür kann man den Sarg sehen. km 91 Beginn der Oase, bei km 92 erreicht man die von Kebili kommende P 16, rechts ab. km 95 El Hamma. EL HAMMA Der schon den Römern unter dem Namen Aquae Tacapitanae bekannte Ort ist berühmt für seine Thermalquellen, die gegen Rheumatismus helfen. In der Hauptstraße ist eine Statue des Freiheitskämpfers Daghbachi, dem bekanntesten Sohn der Stadt, der beim Widerstand gegen die Franzosen umkam. Gegenüber davon ist eine der beiden Hammams mit getrennten Bädern für Männer und Frauen. Dahinter ist täglich ein großer Gewürzmarkt, inzwischen Station jeder Rundreise. Man hat sich auf die Touristen eingestellt und bietet nun auch typische Souvenirs an, Djellabahs, Körbe, Flechtwaren, Keramik und Plüschkamele, ferner gibt es viele aus Libyen importierte Waren. Die Preise sind - noch - sehr viel billiger als in den Touristenzentren. Hinter dem Soukplatz ein zweites Thermalbad, die Hammam Sidi Abdelkader, gekrönt von einer weißgrünen Kuppel. Etwas außerhalb ist eine große Ziegelei.

305 Die Chott - Region El Hamma Infos Telefonvorwahl: 75 Souk, Feste: Souk Freitag Hotels Es gibt ein einfaches Hotel ohne Duschen an der Hauptstraße kurz nach dem Denkmal; die Tunesier, die in den Thermalbädern Heilung suchen, mieten gewöhnlich Häuser für die ganze Familie. Hotel des Thermes, Tel Route: km 104 Links ist ein großer Brunnen, der zur Bewässerung der Oase dient. Das heiße Wasser muss über viele flache Stufen abgekühlt werden. Da hier immer wieder Touristen halt machen, hat man nun ein kleines Café gebaut. km 116 Die große Zementfabrik von Gabes. km 124 Kreuzung, rechts geht eine Straße in 4 km zur Oase Chenini, zur Stadt links ab, nach 500 m rechts auf die P 1. km 126 Gabes, siehe Route 7.

306 Dahar Bergland VOM WÜSTENSAND ZUM DAHAR-BERGLAND Matmata mit seinen in das Kalkplateau gegrabenen Wohnhöhlen ist fester Bestandteil jeder Südtunesien-Tour. Doch birgt das Dahar-Bergland noch viel mehr landschaftliche und bauliche Schönheiten. Die Hügel liegen nur einige hundert Meter hoch, die höchsten Gipfel sind der Djebel Smertene mit 713 m und der Sidi Stout mit 689 m, doch ist es schon eindrucksvoll, wie schroff sich die kahlen Berge von der flachen Djeffara-Steppe erheben. Die Bevölkerung bestand, ehe die tunesische Regierung ein Programm zur Sesshaftmachung startete, traditionell aus Nomaden, die feste Sammelspeicher zur Aufbewahrung ihrer Lebensmittelvorräte und Wertsachen benötigten. So entstanden auf den Spitzen der Hügel, wo sie leicht zu verteidigen waren, sogenannte Ksour (Einzahl Ksar). Dies sind festungsartige Wohn- und Speichersiedlungen, die bevorzugt auf Bergplateaus oder an steilen Berghängen errichtet wurden. Das Zentrum bildete eine Kalaa (Festung). In den Felsen unterhalb gruppierten sich die Wohnbauten bzw. -höhlen und dazu die wabenartig oft bis zu sechs Stockwerken übereinandergebauten, tonnengewölbten Ghorfas, die vorwiegend als Speicherräume dienen. Als Ksar werden auch isoliert in der Landschaft stehende reine Ghorfakomplexe bezeichnet. Diese meist rechteckigen Anlagen sind von einer hohen, nur durch eine Toröffnung unterbrochenen Mauer umgeben. Sie dienten vorwiegend als kollektive Vorratsspeicher einer Sippe und waren lediglich bewohnt von Wächtern, aber auch von Alten und Kranken, während die übrigen Sippenangehörigen mit den Tieren auf die Weiden zogen. Jede Familie einer Sippe besaß einen eigene, abschließbare Gewölbe zur Aufbewahrung der Vorräte, die bis zu 10 m tief, etwa 3 m breit und ca. 2 m hoch sind. Im Innenverputz finden sich oft reliefartige Verzierungen in Form einer Hand oder eines Fußes, Ornamente oder Schriftzeichen. In Friedenszeiten konnte der

307 Dahar Bergland Freiplatz, wo meist eine Zisterne für Wasser sorgte, zum Handel genutzt werden, in Kriegszeiten als Zufluchtsort. Heute sind die meisten Gemeinschaftsspeicher nicht mehr in Gebrauch und verfallen. Doch einige wurden restauriert und als sehr originelle Hotels genutzt, die ich nur empfehlen kann (Metameur, Ksar Hadada). Der Ksar von Medenine wird von Touristengruppen überschwemmt, in den alten Speicherräumen haben sich Souvenirhändler einquartiert. Doch gibt es noch andere, von Besucherschwärmen nicht überrannte Ksour in malerischer Landschaft, die weiterhin als Lager genutzt werden und das Ansehen wesentlich mehr lohnen. Während die Phönizier zunächst die Küsten, später auch die fruchtbaren Landesteile im Inneren beherrschten, war der äußerste Süden von unabhängigen Nomadenstämmen bewohnt. Erst Anfang des 3. Jh. n. Chr. schoben die Römer ihren südlichen Schutzwall, den Limes Tripolitanus, der bis dahin nördlich der Chotts verlief, in dieses Gebiet vor, die 3. Legion Augustus errichtete eine Postenkette zum Schutz der Karawanenwege und Wasserstellen. Militärische Festungen aus dieser Zeit finden sich in Ksar Ghilane, Bir Ghezene, El Ferch und Remada. Nach der Vertreibung der Römer durch die Vandalen und erst recht nach dem Einfall der Araber zogen sich die berberischen Ureinwohner in dieses schwer zugängliche Bergland zurück. Noch heute sind die alten Traditionen und die Berbersprache im Gegensatz zum übrigen Land erhalten. Doch die Arabisierung schreitet voran. Arbeitsplätze sind knapp, der karge Boden kann nicht alle ernähren, die Jungen wandern in die großen Städte ab, zurück bleiben die Alten und die Frauen. 19: Douz Ksar Ghilane km: Rund 150 Straße: neue Asphaltstraße Zeit: ½ Tag Ein Ausflug in das romantische Wüstencamp Ksar Ghilane ist jedem Reisenden mit einem geländegängigen Fahrzeug unbedingt anzuraten. Das ist Wüste pur! Die Mitnahme von Proviant Treibstoff und Wasser ist erforderlich, da es im Camp wenig Versorgungsmöglichkeiten gibt. Die Strecke ist neu geteert, die zum Teil über die Pipelinepiste verläuft. Wellblechpiste Wüstenneulinge stellen sich unter dieser Bezeichnung schon mal einen Pistenbelag in Form unserer Wellblechdächer vor. Doch entstehen die üblen wellenförmigen Querrillen auf hartem Untergrund durch häufige Befahrung ganz von allein. Der Wagen wird von dieser harten, waschbrettartigen Oberfläche erheblich durchgeschüttelt, ein weniger solides Fahrzeug rappelt anschließend an allen Ecken. Es gibt nur zwei Geschwindigkeiten, wie eine

308 Dahar Bergland solche Passage überwunden werden kann. Entweder extrem langsam jede Welle voll ausfahren oder aber so sehr beschleunigen (ca km/h), dass die Räder mehr über die Wellenkuppen fliegen. Doch gehört dazu viel Übung, die Reifen haben nur noch wenig Bodenhaftung, der Wagen schleudert schnell, lenken und bremsen sind nicht mehr so leicht möglich. Hauptroute: Douz auf der beim Kamelreiter (N , E ) beginnenden Straße C 105 nach Matmata verlassen, vorbei am Camping municipale und einer Tankstelle. Im Frühjahr kann man in diesem brunnenreichen Gebiet häufig Nomadenzelte sehen. km 43 Der moderne Bir Ghezene mit dem Café Ali Baba (N , E ) am Abzweig der Piste nach Kebili, 50 km. Der heutige Nomadenbrunnen, auch Sidi Mohammed Ben Aissa genannt, war in römischer Zeit Vorposten des Limes Tripolitanus und beherbergte eine Kohorte der 3. Legion Augustus. Ruinen des antiken Vezereos sind noch unter der Erde vorhanden. Der Brunnen wurde bereits während der türkischen Zeit im Jahr 1730 gebohrt und hat das beste Wasser der Region. Route: Km 51 Café Sahara-Centre einige hundert Meter abseits an der Verbindungspiste zur Pipelinepiste. Km 65 (N , E ) Kreuzung mit der Pipelinepiste. Café. Rechts ab auf der geteerten Pipelinepiste Richtung Süden. Km 76 (N , E ), Pistenabzweig nach W in Richtung Douz, der zum Café Sahara Centre führt. Weiter Richtung S. Km 98 Bir Soltane - Café (N , E ), Nach O geht es über Bir Zoui und Beni Kheddache nach Medenine, in Richtung Westen erreicht man nach 2 bis 3 km den Brunnen von Bir Soltane am Rande des Grand Erg Oriental. Weiter auf Teerstraße. Camping Einsamer Campingplatz kurz vor der Fertigstellung, N E Schattenlose, ummauerte Geröllfläche, teilweise mit Sandverwehungen, direkt vor dem Dünengürtel. Einfaches Sanitärgebäude. Platz war im AUG 09 noch nicht in Betrieb. Der Platz wird vielleicht Camper ansprechen, die die Einsamkeit lieben, im Hochsommer dürfte man sich hier nicht unbedingt wohl fühlen. Zufahrt eher für Allradfahrzeuge. Von der Brunnenanlage Bir Soltane auf einer teilweise unterschiedlich versandeten Piste ca. 1,5 km nach Süden (beschildert). Route: Km 126 (N , E ) Abzweig der Straße (SW) nach Ksar Ghilane. km 148 Man trifft, vorbei an einigen Hütten, das in einem Tamariskenwald liegende Camp. Immer rechts entlang zum alten Camp mit einem aus einer heißen Quelle gespeisten See (N , E ). Erdölpiste - Diese breite, von Süd nach Nord verlaufende Piste dient zur Wartung der parallel dazu unter der Erde liegenden Pipeline, die algerisches

309 Dahar Bergland Erdöl zum Verladehafen Skhirat bringt. Sie ist leicht an den herumliegenden schwarzen Rohren zu erkennen. Im Jahr 1958 baten die Franzosen, deren algerische Kolonie sich mitten im Befreiungskampf befand, Bourguiba um die Genehmigung, Erdöl aus den algerischen Förderstellen bei El Borma mittels einer Pipeline über tunesisches Gebiet zum Verladehafen am Mittelmeer zu befördern, um so Sabotageakten der FLN-Partisanen vorzubeugen. Das Projekt brachte mehreren tausend Tunesiern für drei Jahre Arbeit und Brot. KSAR GHILANE Eine Quelle mit warmem, aber nicht trinkbarem Thermalwasser liegt in einem schattigen Tamariskenwäldchen, umgeben von herrlichen, meterhohen Sanddünen, ein romantisches Plätzchen. An Bewohnern gibt es nur einige Oasenbauern, Nomaden und Soldaten eines kleinen Militärstützpunktes, die gerne zum Baden an die Quelle kommen. Sie wurde vor ein paar Jahrzehnten bei Probebohrungen nach Erdöl entdeckt. Zu Anfang gab es nur ein kleines Camp mit Nomadenzelten, das den wenigen Reisenden Unterkunft bot, Verpflegung musste mitgebracht werden. Heute hat der Massentourismus Ksar Ghilane entdeckt, am Abend treffen ganze Karawanen von Geländewagen ein. Zwei neue Camps mit Toiletten und warmen Duschen wurden gebaut, es gibt sogar schon richtige Hotelzimmer. Die alte, romantische Atmosphäre ist am Verschwinden. Aber an der Quelle oder versteckt unter den Tamarisken kann man immer noch Einzelreisende mit ihren schweren Geländefahrzeugen sehen, die den tagsüber stillen Platz als Treffund Ruhepunkt lieben. Außerhalb an der Quelle kann man kostenlos kampieren. Zwar versuchen immer wieder junge Burschen, eine Gebühr zu kassieren, sie haben aber kein Recht dazu. Trinkwasser und Verpflegung sind mitzubringen. Als Versorgungsmöglichkeit bleibt sonst nur, einem der Nomaden eine Ziege abzukaufen. Im Ort gibt es seit 2003 eine Bäckerei. Auf der Höhe vor dem Dorf ragt ein Obelisk auf, der gerne als Landmarke genutzt wird. Er wurde zu Ehren von General Leclerc errichtet, die Erinnerungstafel aber nach der Unabhängigkeit herausgerissen. General Leclerc - Held des freien Frankreichs Leclerc, der eigentlich Philippe-Marie Vicomte de Hauteclocque hieß, und zweimal aus deutscher Gefangenschaft geflüchtet war, wurde 1940 als Hauptmann von De Gaulle mit der Niederwerfung des Vichy-Apparates in den Zentralafrikanischen Staaten beauftragt. Nach einem beeindruckenden Erfolg in dieser Mission startete er am aus dem Nord-Tschad mit 350 Mann, 100 Fahrzeugen und einem 75 mm Geschütz zu seinem legendären 800 km Fußmarsch nach Norden und eroberte am die Kufra-Oasen in Libyen. Von dort unterstützte er durch Stosstruppunternehmen die 8th Army gegen Rommel, vereinigte sich mit dieser im Januar 1943 und nahm weiter im Feldzug gegen Tunesien teil. Montgomery setzte die wüstenerfahrene Truppe an seiner linken Flanke, also im Süden ein. Am wurde Leclerc im Bereich der Oase Ksar Ghilane von einer deutschen Panzerkampf-

310 Dahar Bergland gruppe angegriffen. Diesen Angriff konnte er mit Unterstützung der Royal Airforce zurückschlagen. Leclerc nahm später mit der nunmehr zur 2. Division Blindée aufgewachsenen Kampfgruppe an der Landung in Frankreich und an der Befreiung von Paris teil, seine alten Tschad-Kämpfer hissten im November 1944 auf der Straßburger Kathedrale die Trikolore und seine Kampfgruppe stand am 8.Mai zur Kapitulation der Deutschen in Berchtesgaden in der unmittelbaren Nähe des Obersalzberges, Hitlers ehemaliger Residenz. Diese Operationen machten Leclerc zur Symbolfigur im Kampf Frankreichs gegen das Dritte Reich. Nach dem Krieg war Leclerc in Indochina stationiert, bis er schließlich Generalinspektor der französischen Streitkräfte in Nordafrika wurde, wo er am bei einem Flugzeugabsturz starb. Quelle: Ksar Ghilane Infos Telefonvorwahl: 75 Treibstoff: 1998 wurde in der Nähe des Camp l Erg eine Tankstelle eröffnet (mit Preisaufschlag), sie ist aber häufig geschlossen und hat minderwertigen Treibstoff. Wenn sie gerade keinen Treibstoff hat, kann man an der Piste zwischen Dorf und der Oase Sprit erhalten. Der Preis ist Verhandlungssache, verlangt wird ca. 1,04-1,08 TND/l, wir haben dann auf 1 TND runtergehandelt. Allerdings gibt es kein Zählwerk und die Tankwarte schätzen sehr großzügig die abgegebene Menge, also aufpassen. Hotels Alle Camps bieten Übernachtung mit Halbpension im Nomadenzelt, aber auch Camping möglich (ab 3 TND, 04.00), alle mit Alkoholausschank. Kameltouren von einem Tag bis zwei Wochen können organisiert werden. Pansea, Tel Diese asiatische Hotelgruppe hat 60 bestausgestattete Zelte mit Air Condition und Heizung, so dass auch in der Wüste keine Unbequemlichkeit entsteht. Neben einem Pool gibt es auch ein Solarium, unverzichtbar in der Sahara! Nichtgäste können den Pool gegen eine Gebühr von 8 TND nutzen. l Erg, Tel , Fax Le Paradis, Tel./Fax Ksar Ghilane, Tel oder Direkt an der Quelle ist das älteste Camp, dort gibt es ein Restaurant und eine Bar mit Alkoholausschank. Camping Campement Ghilane, N E Ein Großteil des Platzes dient inzwischen als Parkplatz für die die vielen Dutzend Geländewagen,

311 Dahar Bergland die täglich Heerscharen von Hoteltouristen aus den großen Urlaubszentren herankarren. Übrig geblieben ist eine leicht geneigte, meist schattige Fläche im hinteren Bereich. Hier Gefahr von Versandung möglich. Nicht mehr zeitgemäße Sanitäranlagen. Es gibt inzwischen mehrere Campingmöglichkeiten in Ksar Ghilane, der einzige Vorteil dieses Platzes ist wohl die direkte Nähe zum Naturpool. Ansonsten geht es je nach Massenbetrieb laut und hektisch zu. Verschärft wird das Ganze noch seit neustem (AUG 09) durch einen bis spät in die Nacht laut kreischenden Generator, der die Stromversorgung für ein neues, zweistöckiges(!) Restaurantgebäude direkt am Pool sicher stellt. Toiletten in Ordnung, die Duschen bekommen Wasser aus dem Naturpool. 30 TD für 2 Personen und LKW. Campement Biden, N E Gepflegt wirkende Anlage im Süden der Oase am Ende der Teerstraße auf einer Piste am Oasenrand entlang nach Süden, also entgegengesetzt zu dem Trubel am Badebecken. Bar, Restaurant, Pool. Le Paradis, N E Sandiger Platz unter Palmen, auch für normale Wohnmobile geeignet; ca. 200 m vor dem Pool. Rechts sind das Restaurant und die sanitären. Anlagen. Sanitäre Anlagen außerhalb des Platzes und OK. 2 Pers + PKW 20 TD. (2019) Café El Hana, N E Neuer, kleiner Campingplatz schön ruhig, abseits des Trubels der Oase. WC/Dusche in einfachster Ausführung. 15 TD / 3 P + KFZ. Ausflug zum Ksar Tisauar Der Ksar liegt etwa 3 km westlich in den Dünen und ist zu Fuß (im Sommer vermutlich viel zu heiß!), mit dem Kamel, aber auch mit Geländefahrzeug querfeldein erreichbar (N , E ). Von der Anhöhe bietet sich ein herrlicher Blick über die Wüstenlandschaft. Das Fort ist ein beliebtes Ziel für Motorradfahrer, die mal ohne jedes Gepäck über die höchsten Dünen brausen wollen, ein tolles Erlebnis. Für Geländewagen ist die Tour auf der deutlich erkennbaren Dromedarspur ohne Führer möglich, erforderlich sind aber große Erfahrung im Dünenfahren und notfalls ein paar Leute zum Schieben. Im Camp wird ein etwa zweistündiger Kamelritt über die Dünen zum Fort angeboten. An der Festung vorbei führt eine alte Piste direkt nach Douz, siehe Route Auf einer kleinen Anhöhe, umgeben von den mächtigen Sanddünen des Großen Erg Oriental, liegen, 5 km vom Camp entfernt, die Reste des antiken Militärlagers Tisauar. Hier, an der Südgrenze der römischen Provinz Africa, verlief der Festungswall Limes Tripolitanus, der die Kolonie beschützen und die Karawanenwege mit den Wasserstellen sichern sollte. Der Originalgrundriss des von der 3. Legion Augustus im 2./3. Jh. n. Chr. errichteten Postens ist noch deutlich zu erkennen, in der Kolonialzeit wurde das Fort von den Franzosen genutzt. Eine Mauer mit einem einzigen, arkadenüberwölbten Tor im

312 Dahar Bergland Westen umschließt ein Rechteck von 30 x 40 m, die Mannschaftsräume waren direkt an der Mauer errichtet. Im Innern ist ein Querbalken mit der römischen Inschrift JOV OPT MAX VIC erhalten, d.h. Jovis optimus maximus victus (Jupiter, der mächtigste und größte Sieger). Außerhalb der Mauer waren eine kleine Kapelle und mehrere Backöfen. Stellenweise lugt unter den Sanddünen noch das Pflaster der alten römischen Militärstraße hervor. Ausflug zur Quelle Ain Sebbat Auf der Pipelinepiste zweigt 17 km südlich von Ksar Ghilane eine weitere Piste nach Westen ab. Auch dort befindet sich eine Quelle vor den mächtigen Sanddünen, die allerdings nur von Hirten mit ihren Schafen und Ziegen genutzt wird. Es ist möglich, vor den Dünen querfeldein von Ksar Ghilane zu dieser Quelle zu fahren. Die weitere Fahrt auf der Pipelinepiste nach Süden führt in militärisches Sperrgebiet und ist nur mit einer Sondererlaubnis des Gouverneurs von Tataouine zu machen, siehe Seite 182. Camping Ain Sebhat, N E Neuer Platz ca. 25 km südlich von Ksar Ghilane, ruhig, mit Pool aber wenig Schatten, annehmbare Sanitäranlagen. Duschen hatten warmes Wasser. Essen war lecker. Ruhiger Platz, wird meiner Meinung nach in ein paar Jahren die Adresse für ruhige Wüstenfahrer sein, die dem Rummel in Ksar Ghilane entrinnen möchten. Platz ist auch für Lkw geeignet. Super Platz nur zu empfehlen! Sauber, freundlich, guter Preis, gutes Essen. Seit der Öffnung 2001 ist hier viel passiert und vor allem gewachsen, ist jetzt ein toller Platz zum Ausspannen mit kleinem Pool und Schatten, der ehemalige deutsch sprechende Chef ist in Rente, sein Sohn führt die Geschäfte von Douz aus, der Verwalter ist freundlich und sehr hilfsbereit. Essen 10 TD mit Frühstück, Preis CP 20 TD. Hinweis von 4/2014: Ist nicht mehr viel da, von dem was die anderen Besucher geschrieben haben. Toiletten in Ordnung, Pool gibt es nicht mehr, keine Möglichkeit zum Essen, teuer 40 TD für 2 Personen und LKW Alternativroute Ksar Ghilane Douz querfeldein, ca. 80 km Es gibt eine direkte Piste von Douz nach Ksar Ghilane über die Dünen. Voraussetzung ist aber entweder ein Satelliten-Navigationsgerät zur Orientierung und Erfahrung im Querfeldeinfahren oder die Begleitung eines einheimischen Führers. Die Hälfte der Strecke führt über die Sanddünen des Erg Oriental, die Piste ist kaum noch zu erkennen unter dem Sand. In jedem Fall sollten Schaufel, Sandbleche und genügend Wasser nicht fehlen, schaufeln und schieben sind schweißtreibende Tätigkeiten. Besser ist ein Konvoi von mindestens zwei Fahrzeugen. Die Fahrzeit für die Strecke ist schwer abzuschätzen, sie richtet sich nach Kenntnis und Übung des Fahrers. Schon häufig kamen Trecks, die

313 Dahar Bergland am Morgen in Douz aufgebrochen waren, erst nach Einbruch der Dunkelheit im Camp an. Andere wiederum haben es in 2 1/2 Stunden geschafft. Beginn ab Douz: Der Einstieg zur Piste ist zu erreichen über die am Hotel Touareg links vorbei an Ghellissia abzweigende Straße. Die Teerstraße bis zum Ende fahren. In dem Dorf Mehelhel weiter geradeaus auf sandige Piste. An der ersten Gabelung zweigt links die Quer-durch-die-Dünen-Piste nach Ksar Ghilane ab. Beginn ab Ksar Ghilane: Das Camp Richtung Fort verlassen, zwischen den Sanddünen ist stellenweise eine gepflasterte Piste erkennbar, die aber meist vom Sand verdeckt ist. Hier eine Koordinatenliste ab Ksar Ghilane, Beginn der Strecke am Leclerc Obelisk oder am Camp. Obelisk N , E Camp in Ksar Ghilane N , E Abzweigung Piste nach Links N , E Dünenfeld 1 N , E Dünenfeld 2 N , E Wegpunkt 1 N , E Wegpunkt 2 N , E Wegpunkt 3 N , E Bunker mit Brunnen N , E Alter Brunnen am Wegrand N , E Wasserstelle mit Tränke N , E Cafe "la port du Desert" N , E Douz N , E : Douz Bir Soltane Ksar Hallouf - Metameur km: Rund 170 Straße: Überwiegend Piste Zeit: ½ Tag Diese "Brunnenpiste", die ich so nenne, weil an ihr sehr viele Brunnen liegen, ist für Pkw nicht geeignet. Es geht lange Zeit durch einsame Wüste, die Piste hat stellenweise viel Sand und vor allem Wellblech aufzuweisen. Bis zum Bir Soltane ist die Strecke identisch mit Route 19. Hauptroute: km 89 (N , E ) Bir Soltane. Am südlichen Café links auf die Piste nach Beni Kheddache abbiegen, Wegweiser. km 96 Kurz nach einem Brunnen an einem gemauerten Haus Pistenkreuzung. Rechts geht eine Piste zum Ksar Tarcine, einem verfallenen Militärfort, und nach Ksar Ghilane. Weiter geradeaus auf guter Piste.

314 Dahar Bergland km 107 (N , E9 55.4) Rechts zweigt eine weitere Piste nach Ksar Ghilane ab, weiter geradeaus. km 118 Die Piste erweitert sich zu einer breiten Trasse. km 121 Bir Zoui (N , E ), Brunnen mit Motorpumpe, weiter geradeaus. Es geht langsam in die Berge. km 128 Hallouf Nouveau. Rechts zweigt die direkte Piste nach Beni Kheddache und Medenine ab. Geradeaus weiter zum alten Ksar Hallouf, der nach 3 km erreicht wird. KSAR EL HALLOUF liegt sehr schön in einem palmenbestandenen Tal, überragt von der Speicheranlage aus dem 13. Jh. Es führt eine nur für Geländefahrzeuge geeignete Piste hinauf, zu Fuß sind es ab Ortsmitte etwa 10 Minuten steil bergan. Der zweistöckige Ghorfakomplex ist schön restauriert und es wurde eine kleine Herberge eingerichtet. Von einer Plattform auf dem Wachhügel, von der auch die Besucher eine herrliche Aussicht genießen können, wurden früher Nachrichten mit optischen oder Trommelsignalen zu den benachbarten Ksour oder zu der umherstreifenden nomadischen Bevölkerung weitergegeben. Das Dorf besteht nur aus wenigen Häusern mit einem kleinen Lebensmittelladen und Postamt. Dort beginnt der Fußweg zum Ksar. Ksar el Hallouf Infos Telefonvorwahl: 75 Hotels Relais Ksar El Hallouf, Tel Übernachtung in 5 einfachen ehemaligen Speicherräumen, 10 TND mit Abendessen. Campingmöglichkeit im Hof. Hauptroute: Weiter geradeaus durch ein sehr schönes, canyonartiges Flussbett. Die Furten sind weitgehend betoniert, da sonst bei Regenfällen die Piste sofort weggespült würde. 2 km nach dem Ort gabelt sich die Piste und geht zu beiden Seiten des Flusses weiter. Hier gibt es zwei Möglichkeiten der Weiterfahrt, zur Alternativroute 21.1 auf der Furt zur rechten Flussseite wechseln, die Hauptroute verläuft auf der linken Flussseite durch das Tal des Oued El Hallouf. Nach 5 km beginnt im Dorf Behayra die Asphaltstraße, nach Metameur links abbiegen. Nach weiteren 8 km, d.h. bei km 146, Kreuzung, rechts ab auf Piste nach Koutine. Nach 10 km immer geradeaus trifft man eine breite Piste mit Telefonleitung. Dort nach links kreuzt nach 1 km die Piste Metameur - Matmata. Rechts ist nach weiteren 12 km schon von weitem das grünweiße Dach der Moschee von Metameur zu erkennen, daneben der Ghorfakomplex.

315 Dahar Bergland METAMEUR besitzt eine gut erhaltene, bis zu vier Stockwerke hohe Ghorfaanlage (N , E ). Eine Speicheranlage dient in früheren Jahrhunderten den nomadisierenden Stämmen als sicherer Aufbewahrungsort von Vorräten und Dokumenten, die Räume waren nicht etwa zum Wohnen da. Es gibt noch eine Reihe von solchen Anlagen in den Daharbergen, viele zerfallen, einige auch sehr gut erhalten und noch benutzt. Sie lagen meist etwas erhöht an gut zu verteidigenden Stellen, so dass nur wenige Männer zur Bewachung notwendig waren. Dort hatte Hachim Drifi, ein etwas versponnener, aber liebenswürdiger Poet, einige der Räume restauriert, weiß getüncht und betrieb darin das kleine Hotel Ghorfa, Tel Die einfachen Zimmer hatten Matratzen mit sauberem Bettzeug, einen Spiegel und elektrisches Licht. Außerhalb war ein Sanitärblock mit weißgekachelten warmen Duschen. Aber auch diese Anlage ist dem Drang der Touristen nach Luxus zum Opfer gefallen. Nun kann man Hachims romantische, wenn auch einfache Übernachtungsmöglichkeit nicht mehr genießen, auch nicht den guten Couscous von Hachims Frau zum Abendessen, die Farbe ist abgebröckelt und Hachim verdient nur noch wenige Dinar durch die Besichtigung der Ghorfaanlage und Anbieten eines Tees. Nur Wohnmobile können noch in dem großen Innenhof über Nacht stehen, Preis aber unbedingt vorher aushandeln.. Die für das ehemalige Hotel errichteten Sanitäranlagen sind in einem sehr schlechten Zustand. Camping Ksar Metameur, Tel , , N E Auf der RC 104 (Medenine - Matmata) im Ort zum Ksar abbiegen. Ca. 12 km Medenine. Tolle Übernachtung bei einem freundlichen Ehepaar direkt im Ksar, kleiner Shop mit Eis, Getränken und Souvenirs, 1 sauberes WC, Duschen. Bar, Abendessen und Frühstück nach Absprache. Campingmöglichkeit mitten im alten, malerischen Ksar. Der Platz dient auch als Anlaufstelle für geführte Touren. Sehr einfache, aber überraschend gepflegte Sanitäranlagen. Engagierte, aber auch etwas geschäftstüchtige Betreiberin. Strom- und Wasseranschluss vorhanden. 2 Pers + PKW 15 TND. 20.1: Alternativroute Douz - Medenine km: Rund 180 Straße: davon 142 km Piste Zeit: ½ Tag

316 Dahar Bergland Alternativroute: Bei km 130 von Route 20 auf der Furt zur rechten Flussseite wechseln. Nach 2 km folgt ein kleines Dorf, danach Gabelung, rechts auf schmaler Piste auf die Berge. Es geht über eine der schönsten Strecken des Dahar-Berglandes. Keine Jeepkarawane kommt entgegen, diese Piste wird selten von Touristen befahren. Die Menschen in den Dörfern sind sehr zurückhaltend, die Kinder betteln nicht. Auf der Höhe des Berges - ca. 500 m - ein Dorf mit Wohnhöhlen, laut Auskunft eines Bewohners heißt der Ort Gosba. Alternativroute: An der Kreuzung geradeaus. Es geht weiter über die Berghöhen, an den fruchtbarsten Stellen immer wieder Terrassenanbau. km 140 Eine breite Piste wird erreicht, rechts kommt man nach 2 km nach Beni Kheddache (N , E ). BENI KHEDDACHE Dieses moderne Verwaltungszentrum hatte in seinem Kern eine gewaltige Speicheranlage, die 1960 abgerissen wurde. Nur einige Ghorfas blieben bestehen und sind heute bewohnt. Durch den Ort hindurch führt eine wunderschöne Teerstraße in Serpentinen den Berg hinab. Nach 8 km ist rechts an einem Wegweiser die Zufahrt zum eindrucksvoll auf einer Bergspitze gelegenen Ksar Joumaa, einer verlassenen Ghorfaanlage, die man in aller Ruhe besichtigen kann, da es dort keine Bewohner gibt. Noch vor der Einfahrt zum Ksar ist links eine alte Moschee mit Marabut. Dann folgt zunächst der neue Teil mit großenteils einstöckigen Vorratsräumen. Der hintere, viel ältere Teil weist bis zu dreistöckige Ghorfas auf. Eine Treppe führt zu einem kleinen Aussichtshügel, der eine herrliche Rundsicht verschafft. Alternativroute: Auf der C 113 folgt nun ein spektakulärer Abstieg (11 %) in breiten Serpentinen, mit schönem Blick auf die Djeffara-Ebene. Bei km 157 liegt dort 1500 m links der Straße Ksar Djedid mit einem Ghorfakomplex, der allerdings erst 100 Jahre alt ist. Er liegt nicht wie Ksar Joumaa auf einer Bergeshöhe, sondern auf der Ebene inmitten des Ortes. Die Vorratsräume werden noch heute genutzt, am Freitag findet dort der Wochenmarkt statt. Nach 178 km wird Medenine erreicht. MEDENINE Die Gouvernoratshauptstadt, auf der Djeffara-Ebene vor dem Bergland gelegen, ist ein guter Ausgangspunkt für Fahrten in die schöne Umgebung. Ursprünglich war Medenine eine wichtige Station für die aus dem Innern Afrikas kommenden Karawanen und ist heute noch Marktzentrum mit Einwohnern. Es bestand ehemals aus einer Vielzahl von Ksour mit über Ghorfas, die in den fünfziger Jahren zum großen Teil abgerissen wurden, um modernen Gebäuden Platz zu machen. Heute hat man die Schönheit der alten Anlagen und ihre Bedeutung für den Fremdenverkehr erkannt, einen verblie-

317 Dahar Bergland benen Ksar restauriert und zur Besichtigung freigegeben. Der rechteckige Innenhof ist umgeben von zweistöckigen Ghorfas, in denen Souvenirläden eingerichtet wurden. Ein Bus nach dem anderen lädt seine Schäfchen aus, die Händler versuchen sich zu übertrumpfen, ein ruhiger Bummel ist nicht möglich. Und doch braucht man nur einige Schritte nach draußen zu gehen, oberhalb des Karrées, und hat eine ruhige, intakte Welt vor sich, Ghorfas, die noch als Speicher genutzt werden, ein kleiner Gemüsemarkt und Einheimische, denen die Hektik der Fremden unbekannt ist. Medenine Infos Telefonvorwahl: 75 Selbstversorger: Großes Magasin Générale im Zentrum, alkoholische Getränke nur in den Hotels Sahara und Ksour. Markthalle gegenüber dem Hotel El Hana. Verkehrsverbindungen: Die Busstation ist im Zentrum an der bei der Esso-Tankstelle beginnenden Rue 18 Janvier. Es gibt einen direkten Bus in die Landeshauptstadt sowie nach Gabes, Djerba, Zarzis, Tataouine, Beni Kheddache und Ksar Hadada. Ebenfalls Louages in diese Richtungen. Matmata ist nur über Gabes zu erreichen. Souk, Feste: Souk Mittwoch und Donnerstag Hotels ** Etape Sangho, Place 7 Novembre, Tel , Fax Im Zentrum, klimat. Zimmer mit Bad, TV. 36 TND. Sahara, am Beginn der Straße nach Tataouine, Tel Zimmer mit Bad; Bar, Restaurant. DZ 12 TND. El Hana, Av. H.B., im Zentrum gegenüber Markthalle, Tel Mit Parkplatz. DZ 7 TND. Essada, Av. H.B., Tel Im Zentrum gegenüber Esso-Tankstelle. Zimmer mit Dusche ohne WC möglich, sauber, nettes Personal. DZ 8 TND. Ennassim, Straße nach Ben Guerdane, Tel DZ 10 TND. Von Medenine führt die Teerstraße P 19 in 49 km nach Tataouine, eine Beschreibung ist nicht notwendig. Wer ein geländegängiges Fahrzeug hat, sollte lieber eine der Pisten der wundervollen Speicherburgen des Dahar-Berglandes entlang fahren. 21: Matmata - Medenine km: Rund 65 Straße: neugebaute, breite Asphaltstraße

318 Dahar Bergland Zeit: 2 Stunden Die Asphaltstraße war im März 2004 fast fertiggestellt, nur im Bereich von Toujane war noch gut befahrbare Piste. Es dürfte auch sehr schwierig sein, diese schmale Piste zu einer breiten Straße auszubauen, ohne Häuser des Dorfes abzureißen und das malerische Städtchen gewaltig zu verändern. Diese Strecke ist landschaftlich ganz besonders schön, es gibt wundervolle Ausblicke über die Berge des Dahar. Man sollte etwas Zeit mitbringen und vielleicht ein Picknick in der reizvollen Landschaft einplanen. Dazu eignet sich am besten das Gebiet nach Toujane, es ist weniger bewohnt, man wird nicht bei jedem Halt von Kindern bedrängt, die Thymian anbieten und Geld verlangen. Route: Matmata in Richtung auf das auf dem Berggipfel liegende Militärfort (N , E ) verlassen. Vorsicht: Fotografieren nicht erwünscht! Es folgen mehrere Abzweigungen, immer geradeaus. km 22 Gabelung (N , E ), rechts geht es nach Smerten, links weiter nach Medenine. km 25 Toujane (N , E ). TEPPICHSTADT TOUJANE Mehrere Ortsteile liegen sehr schön an den Berghängen um einen Talkessel. Die Menschen wohnten ehedem in Schachthöhlen, haben aber heute weitgehend moderne Steinhäuser gebaut. Eine Besonderheit sind die bunten Teppiche, die von den Frauen im Ort gewebt und recht preiswert angeboten werden. Im August findet das Fest der Mergoum-Teppiche mit Folkloredarbietungen statt. Gleich zu Beginn von Toujane hat Mohammed Hesnaoui die alte Wohnhöhle seiner Familie zu einem sehr hübschen Café und einer Art Museum ausgebaut. Er bietet die handgewebten Mergoum-Decken seiner Familie an, einer der Räume hat ein Alkovenbett, in dem zwei Personen übernachten können. Mohammed betreut liebevoll mit Couscous am Abend und Kaffee am Morgen, dieser originelle Schlafplatz kostet mit Essen 6 Dinar pro Person. Nun Abstieg mit schönen Ausblicken. Auf den kargen Hügeln wächst fast nur sprödes Halfagras, dazwischen sind immer wieder fruchtbare Terrassenfelder mit Ölbäumen und einzelne Bauernhäuser. Route: Es gibt ab und zu Streusiedlungen und geringen Verkehr. km 36,5 Links geht es nach Mareth (N , E ) über Tounine. Geradeaus weiter nach Medenine. km 57 Metameur mit einer gut erhaltenen, bis zu vier Stockwerke hohen Ghorfaanlage, siehe Route 20. km 63 Medenine. 22: Douz - Matmata km: Rund 100

319 Dahar Bergland Straße: Gute Asphaltstraße Zeit: 2 Stunden Route: Douz auf der beim Kamelreiter (N , E ) beginnenden Straße C 105 nach Matmata verlassen, vorbei am Camping municipale und einer Tankstelle. km 43 Der moderne Bir Ghezene mit dem Café Ali Baba (N , E ) am Abzweig der Piste nach Kebili. km 49 Pistenabzweig (N , E ), rechts Ksar Ghilane ohne Wegweiser. Kurz danach Tarzan Café. km 57 Café Tuareg (N , E ). km 67 Kreuzung (N , E ) mit Pipeline-Piste am Café Djelili, rechts Bir Soltane 32 km, Ksar Ghilane 78 km,, links El Hamma 40 km. In dem von einer Berberfamilie betriebene Wüstencafé Djelili versucht die Dame des Hauses mit Freundlichkeit Touristen in ihr Haus zu locken, bringt ungefragt Tee und etwas zum Essen, verkleidet die Touristen für ein Foto. Das Problem ist das Bezahlen, jeder soll geben, was er denkt. Da wird es schwierig, auch dieses Buch kann nur den Tipp geben, vorher zu fragen. Route: km 81 Paßhöhe (N , E ), wir sind nun in den Dahar-Bergen. km 86 Tamezret (N , E ). TAMEZRET Dieses nur wenig von Matmata entfernte Dorf bietet dennoch einen völlig anderen Anblick. Häuser aus Stein klammern sich eng an den Hang, überkrönt von einer weißen Moschee. Höhlen gibt es nicht. An der Durchgangsstraße ist ein Artisanat und ein Lebensmittelladen, dort kann man den Wagen abstellen und durch die engen Gassen zur Moschee hinaufsteigen. Die oberen Häuser werden nicht mehr bewohnt und verfallen langsam. Neben der Moschee ist an der höchsten Stelle ein Café, auf dessen Dach man mittels einer Leiter hinaufsteigen kann. Dort erfüllt sich die Bedeutung des Ortsnamens, denn Tamezret heißt "Weite Sicht". Und weit über die Berge geht der Blick, zu Füßen hat man das langsam verfallende Dorf. Im Café wird ein köstlicher Tee mit Mandeln serviert. Am Ortsausgang ist ein zweites Café mit schönem Blick auf das Dorf, gute Gelegenheit zu einem eisgekühlten Getränk. Route: Matmata wird nach 98 km erreicht (N , E ). MATMATA Hauptort (5.000 Einwohner) des gleichnamigen Berglandes und wichtige Station jeder Rundreise. Zunächst sieht man nur die Hauptstraße und einige Steinhäuser inmitten einer hügeligen Mondlandschaft mit verstreuten weißen Marabuts. Erst bei näherem Hinsehen erkennt man gleichmäßig runde Krater inmitten kleiner Erdhügel, die Wohnhöhlen oder Troglodyten der Berberfamilien. Die Wohnhöhlen bestehen aus einem zentralen, etwa 10 m tiefen, fast

320 Dahar Bergland kreisrunden Innenhof, um den herum, stets zweigeschossig, mehrere Wohnräume, Vorratskammern, ein Gemeinschaftsraum und die Stallungen liegen, während sich im oberen Stockwerk - über vorragende Steine als Trittstufen oder nur mit dem Seil erreichbar - die Getreidespeicher befinden. Durch die Rinne wird das Getreide von oben eingeschüttet. Ein Tunnelgang führt von der Hangseite aus waagerecht zum Hof, in dessen Mitte sich eine Zisterne befindet. Dort stehen hohe, bauchige, aus Halfagras geflochtene Kornbehälter für den täglichen Gebrauch. Im Hauptwohnraum gibt es mit geometrischen Mustern verzierte Regale und Bodenvertiefungen für Wasser- und Vorratskrüge, das Bett und auf Wandkonsolen glasiertes Tongeschirr. Jeder Wohntrichter hat mindestens fünf, sechs Räume, für die Eltern und die verheirateten Söhne mit Familie, so kommen oft über 30 Familienmitglieder zusammen. Allein um Matmata gibt es gut 500 solcher Troglodyten. Die Kinder sprechen die Besucher an und bieten eine Besichtigung der elterlichen Behausung gegen einen Obolus. Oft werden drei und mehr Dinar gefordert, es ist aber zu bedenken, dass der Tagelohn eines Landarbeiters nur wenige Dinar bei 12 Stunden harter Arbeit beträgt und selbst das Bardo-Museum nur 3 D Eintritt verlangt. Die Einrichtung ist erstaunlich gemütlich, eine Besonderheit sind die heute selten gewordenen Möbel aus Reisig, die mit Gips verkleidet und weiß gekalkt werden. Wissenschaftler befanden das Wohnen in einer solchen Höhle als biologisch und angenehm, halten die Lehmwände doch im Winter schön warm und isolieren im Sommer gut gegen die Hitze. Die Herstellungskosten einer solchen Wohnung sind gleich null, wenn man die Arbeit außer acht lässt, doch wer es sich leisten kann, baut ein neues Haus mit Strom und Wasseranschluss hat die Regierung an der Straße nach Gabes vor den Dahar-Bergen Matmata Nouvelle gegründet, mit Steinhäusern, Strom, Wasser sowie Schulen. Eine gute Seite des Tourismus ist, dass die Schönheit und Zweckmäßigkeit der alten Wohnformen wieder erkannt wird und etwas für den Erhalt der Troglodyten getan wird, nicht zuletzt mit Hilfe der Besichtigungsgelder. Lebensgrundlage ist die Landwirtschaft, vor allem die Oliven. So haben einige Höhlen eigene Olivenölpressen, die den Besuchern gern gezeigt werden. Die Trockenheit der letzten Jahre hat der ganzen Region sehr zugesetzt, nur selten können noch Oliven geerntet werden, die Jugend wandert in die Städte des Nordens aus, Arbeitsplätze gibt es kaum. Am Ortseingang von Gabes her ist auf der linken Seite eine Wohnhöhle, die als Museum eingerichtet wurde. Nahebei ist das Syndicat d'initiative. Im Sommer findet eine Ausstellung von einheimischer Handwerkskunst statt, es werden Folklore und Reiterspiele gezeigt. Es gibt keine Bank, Geldwechsel in den Hotels oder auf der Post. Eine Tankstelle findet sich nur im 15 km entfernten Nouvelle Matmata, dort auch bleifreier Sprit erhältlich. In Matmata gibt es jedoch eine kleine Werkstatt mit Reifenreparaturdienst.

321 Dahar Bergland Matmata Infos Telefonvorwahl: 75 Souk, Feste: Souk am Montag Hotels Mehrere Troglodyten wurden zu Hotels umgebaut, in denen man sehr originell, aber recht einfach wohnt. Sie bestehen aus mehreren aneinandergebauten Innenhöfen mit umliegenden, in den Berg gegrabenen Räumen, zu denen man teilweise über eine Strickleiter hinaufsteigen muss. In den Zimmern sind einfache aber saubere Feldbetten oder Matratzen auf Betonsockel. Es gibt einen Sanitärblock mit warmen Gemeinschaftsduschen. Reisegruppen kommen meist nur zum Essen, sie ziehen ein klimatisiertes Luxushotel vor, dabei ist doch eine Nacht in diesen Höhlenhotels sehr reizvoll. Die Übernachtung wird zusammen mit dem Abendessen für ca. 10 Dinar pro Person angeboten. Die drei Hotels sind recht ähnlich in Preis und Leistung, so dass man sich ganz nach Geschmack und freier Kapazität "seine" Höhle aussuchen kann. Das Marhala hat auch Zwei-Bett-Höhlen, während die anderen meist große Räume mit vielen Betten haben. Marhala, DZ 22 TND. Sidi Driss, Tel , Fax Das Hotel mit seinen authentischen Wohnhöhlen war Drehort für Star Wars Filme (N , E ). DZ 24 TND. Les Berbers, Tel , Fax Hotel mit Wohnhöhlen. Moderne Hotels: **** Diar el Barbar, rechts an der Straße nach Tamezret, Tel , Fax Das Hotel hat einen herrlichen Blick (nicht von den Zimmern, da diese in Höhlen liegen- aber vom Speisesaal, der Dachterrasse und dem Swimmingpool) in die Landschaft der Dahar-Berge. Die ca. 160 Zimmer sind - ausgehend von Innenhöfen - alle in Einzelhöhlen untergebracht, die in den Berg gegraben. Vom Innenhof betritt man zunächst einen kleinen Vorraum mit Schrank und Frisiertisch, von dem rechts ein schönes Badezimmer abgeht. Geradeaus geht es - zwei Treppenstufen nach unten - durch eine torartige Öffnung in die eigentliche Schlafhöhle, die über ein großes Doppelbett und links und rechts in der Höhlenwand noch über zwei Einzelbetten verfügt. Preis (im November): 90 TND für 2 Personen im DZ, 60 TND für 1 Person im DZ inklusive Frühstücksbuffet und gutem 4-gängigem tunesischen Abendessen. *** Ksar Amazigh, km 1 an der Straße nach Tamezret links, Tel , Fax , Piscine, klimat. Zimmer mit Bad. DZ 28 D. *** Kousseila, Tel , Fax Gehört zu Sidi Driss.

322 Dahar Bergland *** El Berberi, Tel , Fax *** Matmata, an der Straße nach Toujane, Tel , Fax Haus in den Wohnhöhlen nachempfundener Architektur. Klimat. Zimmer mit Dusche, Pool. DZ 36 TND. Freier Stellplatz: Stellmöglichkeit am Museum bei N E (2019) Ausflüge Wer etwas Zeit hat, sollte nicht nur das touristisch überlaufene Matmata besuchen, sondern eine Fahrt in die Umgebung machen, die ebenfalls viele Wohnhöhlen bietet und noch viel ursprünglicher ist. Ein Beispiel ist El Haddej. Dazu Matmata auf der Straße nach Gabes verlassen. Nach 5 km rechts auf die Abzweigung nach El Haddej, 3 km. Der Ort liegt in einer reizvollen Landschaft mit kleinen Schluchten und Palmen, es gibt Unmengen von weißen Marabuts und nur wenige neue Häuser. Kinder laufen sofort auf die Wagen zu und wollen die Höhlen zeigen. Die in manchen Karten eingezeichnete Rückfahrtstrecke über die Berge nach Matmata ist nur ein Eselspfad und für Pkw nicht möglich. Auch Beni Zeltene hat viele Wohnhöhlen mit unterirdischen Ölmühlen und ist ebenso wie Ain Tounine einen Abstecher wert. 23: Matmata Beni Kheddache Ksar Hadada - Tatouine km: Rund 135 Straße: davon 85 km gute Piste Zeit: ½ Tag Höhepunkte: Schöne Dörfer mit Wohnhöhlen Route: Matmata auf der Straße nach Toujane verlassen (siehe Route 21). km 8 Links verläuft die Straße nach Toujane, geradeaus auf Piste (N , E ). Nach 500 m zweigt rechts eine Piste nach Bir Soltane ab, geradeaus weiter. Techine folgt nach 12 km (N , E ). TECHINE In den dortigen Wohnhöhlen kann man besonders schön die typischen, durchbrochenen Möbel aus mit Lehm überzogenem Reisig besichtigen. Häufig wird man bei einem Halt von einem der Bewohner angesprochen, der gegen Entgelt oder noch lieber gegen ein Geschenk (z. B. Kleidung!) die Wohnräume der Familie zeigt. Es gibt viele Arbeitslose, die große Familien zu ernähren haben.

323 Dahar Bergland Die Leute sind wirklich sehr nett und können die paar Dinar gut gebrauchen, steigen Sie ruhig einmal aus. Route: km 15 Rechts auf die Piste nach Zriba, Tounine, gleich darauf wieder Teerbelag. km 19 Zriba. Teer zu Ende. Die gute Piste führt über ein welliges, mit Halfagras bewachsenes Hügelland. km 26 An einer Häusergruppe trifft man auf eine Piste, rechts ab. km 33 Wegstein, links weiter. km 36 Gabelung, links weiter. km 39 Kreuzung, geradeaus Beni Kheddache, rechts Bir Soltane. km 45 Wegstein, links ab. km 49 Dorf, rechts ab. km 57 Am Bir Zoui, einem großen Brunnen mit Motorpumpe wird eine breite Piste erreicht (C114, N , E ). Rechts geht es nach Ksar Ghilane, links ab nach Ksar Hallouf und Beni Kheddache. km 63 Kreuzung beim neuen Hallouf. Nach Beni Kheddache rechts abbiegen. Abstecher: Empfehlenswert ist aber ab hier ein Ausflug in den 4 km entfernten alten Ksar El Hallouf, siehe Route 20. Route: km 67 Kleines Dorf mit Ghorfas. km 70 Man stößt auf eine Asphaltstraße, rechts ab folgt nach 2 km Beni Kheddache, siehe Route Durch den Ort, dann rechts auf Asphaltstraße nach Ksar Hadada, der Teerbelag hört nach 1 km auf. Großenteils gute Piste, nur stellenweise etwas steinig. Für Pkw möglich. km 75 Gabelung, links entlang der Stromleitung. km 79 Links geht eine Piste nach Kerachfa, dort ist eine schöne Speicheranlage. Nach Ksar Hadada weiter geradeaus. km 84 Dorf. km 87 Wegstein, weiter geradeaus. km 98 Ksar Hadada (N , E ), Beginn der Teerstraße. KSAR HADADA Das kleine Dorf mit Moschee ist nicht sonderlich interessant, Bedeutung erhält es nur durch die Ghorfaanlage, die zu einem einfachen, aber originellen Hotel umgebaut wurde. Hier wurde ein Teil des Filmes "Krieg der Sterne" gedreht. Ksar Hadada Infos Telefonvorwahl: 75 Souk, Feste: Souk Freitag Hotels Ksar Hadada, Tel , Fax Direkt an der Einmündung der Piste ist eine alte Ghorfaanlage, die zu einem sehr hübschen Hotel umgebaut wurde mit einfachen, aber sauber gekalkten Zimmern mit Toilette und kalter Dusche. Es wird Halbpension mit gutem Couscous für knapp 10 TND angeboten. Besonders schön ist die Atmosphäre, es sind meist andere Individualreisende dort, beim Essen sitzen alle an langen Tischen zusammen. Es gibt eine Bar mit Alkoholausschank. Evtl. zu?

324 Dahar Bergland Route: Von der Pisteneinmündung rechts auf die Teerstraße nach Ghomrassen abbiegen. Ghomrassen (km 104) ist heute ein modernes Marktzentrum mit Einwohnern, doch gibt es in den Hügeln hinter dem Ort noch alte Wohngrotten. Sie sind zum großen Teil verfallen, nur wenige sind bewohnt. Auf einer Felsspitze erhebt sich der Marabut des Ortsheiligen Sidi Arfa, von dem Hügel bietet sich ein schöner Ausblick. Route: Am Ortsanfang auf der Straße nach El Ferech weiter, nach 500 m rechts abbiegen nach Guermessa. Guermessa (km 114) - Die alten Wohngrotten liegen eng an die Kuppen zweier Hügel geschmiegt mit einer Moschee in der Mitte, ein Serpentinenweg führt hinauf. Viele der Häuser sind noch bewohnt, die Kinder zeigen gegen ein Trinkgeld die noch in Betrieb befindlichen Ölmühlen in den Häusern. Der Ort ist viel weniger besucht als Chenini und Douiret, die Atmosphäre daher friedlicher. Neu Guermessa: N , E , Alt Guermessa: N , E Route: Auf der Teerstraße durch den neuen Ort, dann gute Piste entlang der Telefonleitung. km 120 Wegstein. Von rechts mündet eine Piste aus Chenini ein, ein Abstecher dorthin ist sehr lohnenswert, wenn es nicht noch bei einer späteren Tour besucht wird. Es folgen nun mehrere Pistenkreuzungen, immer geradeaus. km 127 Man stößt auf die P 19, links nach Tataouine, das bei km 134 erreicht wird. TATAOUINE Hauptstadt des südlichsten Gouvernorats mit der größten Fläche ( qkm), aber der geringsten Bevölkerungsdichte ( 2,8 Personen pro qkm). Der erst 1912 von den Franzosen errichtete Verwaltungsmittelpunkt hat heute Einwohner. Im 2. Weltkrieg baute Rommels Afrikakorps auf den umliegenden Hügeln Bunker und Stellungen, auch heute gibt es an diesen strategischen Punkten Militärposten. Tataouine hat selbst keine Sehenswürdigkeiten zu bieten, ist aber Ausgangsort für die vielen lohnenden Ausflüge in die Umgebung. Um Tataouine sind viele alte Speicheranlagen, von denen einige noch in Gebrauch sind, manche leider sehr verfallen. Im Mai wird eine Woche lang das Festival des Ksour gefeiert (der Platz ist an der Straße nach Smar), zu dem nicht nur in der Stadt viele Veranstaltungen mit Reiterspielen, Musik und Tanz geboten werden, sondern auch in den schönen Dörfern der Umgebung. Tataouine Infos Telefonvorwahl: 75

325 Dahar Bergland Information: Syndicat d'initiative de Tourisme, Monsieur le Président Bechir Ali, Av. Hedi Chakeur (neben Hotel Gazelle), Tel , Fax , GPS N , E Verkehrsverbindungen: Der Busbahnhof ist in der Straße nach Remada. Außer Verbindungen in die großen Städte (z.b. Gabes, Sfax, Tunis) gibt es Nahverkehr mit Ghomrassen, Ksar Hadada, Remada. Die Fahrt nach Chenini, Douiret und den übrigen kleinen Ksour ist nur mit einem extra gemieteten Taxi möglich. Souk, Feste: Souk Montag und Donnerstag Hotels *** Sangho, Straße nach Chenini, Tel , Fax Im Foyer ist eine Bildersammlung mit Darstellungen des Afrikakorps, statt Vasen zieren alte Granathülsen mit Blumen die Wandelhalle. *** Privilege, Tel , Fax Guter Komfort. Bereitstellung von Führern und Beschaffen von Sperrgebietsgenehmigungen. 54 TND. *** Dikyanous, km 6 an der Straße nach El Ferch, Tel , Fax Mit Piscine, ruhig gelegen. ** La Gazelle, Tel , Fax , N , E Gegenüber Garde Nationale am Hang. DZ 23 TND. Parkplatz. Campingmöglichkeit auf dem Gelände des Hotels. Im Innenhof mit festem Lehmboden 4 angedeutete Stellplätze. Noch sehr geringer Schatten. Willkürlicher Preis. ** Mabrouk, N E , Tel , Fax Nicht sehr sauber. Campingmöglichkeit im hinteren Teil der liebevoll gestalteten Gartenanlage des Hotels. Man kann kein Zelt aufbauen. Nur schlafen im oder auf dem Auto ist möglich. Man muss beim Anmelden auch klar sagen, dass man im Auto schläft, Auf den benutzbaren Flächen sehr wenig Schatten. Dieser Außenbereich dient allerdings (zumindest im Sommer) als stark frequentiertes Ausflugslokal, so dass man quasi mitten unter den Cafe- Gästen campt und vor allem mit einer extrem lauten Musikbeschallung ab dem Nachmittag bis spät in die Nacht hinein rechnen muss. Dafür darf man zumindest Tische und Stühle mitbenutzen. Mitbenutzung der Hoteltoiletten (akzeptabel), die Dusche befindet sich in einem Gästezimmer. Für Familien mit Kindern sehr ungünstige, teure Preisgestaltung! Keine Stromversorgung. 2 Pers + PKW 30 TND. Hamsa. DZ 21 TND incl. Frühstück. Es lässt sich dort recht gut aushalten: sauber, ordentlich, freundliche Leute, nur die Zimmer haben kein eigenes Bad. Mopeds können in dem hoteleigenen Abstellraum über Nacht abgestellt werden. Im Gebäude neben dem Hotel gibt es ein Internetcafe.

326 Dahar Bergland Medina, im Zentrum, Tel Einfach, aber empfehlenswert. Relais du Sahara, Tel , Fax Ausflüge zu den Ksour der Umgebung Chenini und Douiret, 60 km Wer nicht ohnehin auf seiner Weiterfahrt diese beiden Orte berührt, sollte unbedingt einen Abstecher dorthin machen, die malerische Lage am Hang ist sehenswert, die Anlage der Dörfer für diese Region sehr typisch. Durch den Bau einer Teerstraße ist die Fahrt für Pkw möglich. Route: Tataouine auf der Straße nach Remada verlassen. Nach 2 km geht es rechts ab, 500 m hinter der Kreuzung ist das schöne, neue Café-Restaurant Mabrouk, in dem sich Geländewagenfahrer treffen. Campingmöglichkeit auf der Terrasse. Kurz hinter dem Café gabelt sich die Straße, links nach Chenini. EL FERCH An der Straße folgt nach 6 km der langgezogene Ort El Ferch mit einer grünen Oase, dessen Ortsteil Ras el Ain unter dem Namen Talalati Teil des römischen Limes war. Noch heute sind Reste der quadratischen Festungsanlage, deren vier Tore von Türmen flankiert waren, erhalten, sie wurde von Hundertschaften der 3. Legion Augustus Ende des 3. Jh. erbaut. Eine arabische Legende berichtet, dass die Garnison von einem römischen Offizier namens Decianus kommandiert wurde, daraus wurde im Arabischen Dikyanous, woraus sich der Name des unter Tataouine aufgeführten Hotels ableitet. Nach 2 km ist rechts am Straßenrand ein großer, erst 1911 erbauter Ksar. Sehr weitläufig, einige wenige Räume werden noch genutzt. Viele Decken sind verziert mit Abdrücken von Händen und Füßen. Der Raum unter der Kuppel war eine Ölmühle. Vor den Ghorfas ist der Marabut Sidi Abd El Kader. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite verlassenes Dorf. Dort schöne Ölmühle, die noch benutzt wird. CHENINI Nach 18 km ist das am meisten besuchte Bergdorf Chenini (N , E ) erreicht. Eine Piste führt den Hang hinauf zu einer Moschee mit sieben Kuppeln und den Gräbern von sieben Dorfheiligen. Noch etwas weiter ist ein Parkplatz, von dort geht ein Fußweg zum Dorf, dessen erdfarbene Ghorfas sich eng an die Hügelspitze klammern und von einer weißgekalkten Moschee überragt werden. Das alte Chenini ist noch bewohnt, noch sind nicht alle Familien in moderne Betonhäuser gezogen. Die Kinder fragen lautstark nach Geld und Bonbons, ein Bummel ist nicht sehr geruhsam. Am Ortsausgang ist das Relais Chenini, auf dessen Vorplatz während des Festivals im Mai Musikgruppen spielen. Das Restaurant ist bekannt für seinen guten Couscous.

327 Dahar Bergland Weiter auf der Teerstraße, die bald in Piste übergeht. An dieser Strecke gibt es wunderschöne Rastplätze, die von Wohnmobilfahrern gerne zur Übernachtung genutzt werden. Aber es soll dort Schakale geben. Nach 6 km folgen kurz hintereinander zwei Gabelungen, jeweils links weiter. Bei km 16 ab Chenini zweigt rechts die Piste nach Ksar Ghilane ab. Nach Douiret jedoch geradeaus. Das Dorf wird nach weiteren 5 km erreicht. DOUIRET Douiret ist anders als Chenini kaum noch bewohnt, die Ghorfas auf der Bergspitze sehr verfallen. Ich hatte das Glück, dass sich zwei junge Burschen anboten, mir das alte Dorf zu zeigen, was aber eine irre Kraxelei auf steinigem, steilem Hang ohne jeden gebahnten Weg bedeutete. Mein Wunsch zur vorzeitigen Rückkehr wurde abgelehnt, nein, ich müsse doch die herrliche Aussicht noch genießen und überhaupt alles sehen, auch das Kamel in der Ölmühle, das sich jede Woche mit einem Kollegen abwechselt. Den Angstschweiß ob des schwierigen Weges nahmen sie nicht zur Kenntnis und eine Belohnung verlangten sie nicht. Man merkt, dass Douiret nicht so sehr von Touristen überschwemmt ist wie Chenini, die wenigen Bewohner sind bedeutend netter. Eine Teerstraße führt in 20 km zurück nach Tataouine. Ksar Ouled Debbab liegt bei km 9 an der Straße nach Remada. Hinter dem neuen Ort geht links eine Teerstraße zu den Speicherbauten. Diese größte Ghorfaanlage ist leider völlig zerfallen, von dem einstigen Hotel ist kaum noch etwas übrig. Die Dorfkinder betteln nach Geld und Kulis. Freier Stellplatz: Stellmöglichkeit bei einem Berberspeicher N E (2019). 23.1: Ausflug Tataouine - Ksar Ouled Soltane - Djelidat - Tataouine km: Rund 67 Straße: darunter 5 km gute Piste, für Pkw möglich Zeit: Reine Fahrzeit noch keine 2 Stunden, aber viel Zeit für Besichtigungen einplanen Höhepunkte: Die schönsten Ksour des Südens Ausflug: Tataouine auf der Straße nach Remada verlassen, am Ortsausgang links abbiegen nach Beni Barka. Nach 2 km rechts auf Piste weiter. Das letzte Stück der Piste ist etwas schwierig, aber man kann den Wagen stehen lassen und einige Meter zu Fuß gehen.

328 Dahar Bergland Beni Barka ist schon von weitem hoch oben auf einer Bergspitze sichtbar. Das verfallenen Speicherdorf geht auf das 14. Jh. zurück. Es leben keine Menschen mehr in den alten Ksar, aber es bietet eine wunderschöne Aussicht über die weite Ebene. Ausflug: Wieder zurück auf der Teerstraße biegt 4 km nach Beni Barka rechts am Wegweiser eine Piste zu drei verschiedenen Ksour ab, ein sehr lohnender Abstecher. Der guten Piste folgen. Nach 1500 m links der sehr zerfallene Ksar Ouled Oune. Nach 2,5 km folgt der Ksar Aoidid (N , E ). Ein kleiner, aber bildschöner Ksar mit kleinen Kammern und Nischen auf bis zu drei Stockwerken, an den Wänden sind Zeichnungen, Hand- und Fußabdrücke. Die Anlage wurde 1993 renoviert. Nach 3,5 km folgt El Khadim mit einer mächtigen Umfassungsmauer und einem großen, überwölbten Eingangstor. Dieser Ksar geht auf das Jahr 1091 zurück und schon ziemlich verfallen. Die Speicher wurden in zwei Schichten angelegt, die untere Etage ist die ältere. Die Decken sind noch mehr als in Aoidid mit Mustern versehen. In den Steinboden wurden Spiele eingeritzt. Der letzte Ksar folgt bei km 4,5. Daghagra (N , E ), hat bis zu drei Etagen, runde Vertiefungen im Boden dienten als Reibmulden. Unterhalb des Komplexes steht ein nicht mehr bewohntes Haus mit kuppelüberdeckter Ölmühle, daneben Moschee. Ausflug: Von hier geht eine Piste den Berg hinunter direkt ins 1 km entfernte Maztouria. Nach weiteren 6 km folgt Tamelest, 1,5 km hinter dem Ort geht rechts eine Piste zum Ksar Sedra, 600 m danach Gabelung. Links geht es Richtung Remada und Remtha, rechts weiter. Nach 3 km ist Ksar Ouled Soltane erreicht. Ksar Sedra ist mit geländegängigem Fahrzeug auf der Piste in 1,5 km zu erreichen, aber Vorsicht, der Wendeplatz ist schmal. Zu Fuß etwa eine halbe Stunde. Faszinierend ist die Lage auf einem hohen Felskegel, der Ksar ist nicht mehr bewohnt und in Ruhe zu durchwandern. Auf der höchsten Stelle die alte Festung. Ksar Ouled Soltane ist in meinen Augen die schönste und besterhaltene Ghorfaanlage, die von Reisegruppen glücklicherweise noch nicht überschwemmt wird. Dadurch gibt es nur nette Bewohner, niemand will sich als Führer verdingen, eher lädt man die Fremden zu einem Tee ein. Es handelt sich um einen typischen Ksar mit Wohnräumen und zwei nebeneinanderliegenden Ghorfas aus dem 15. und dem 19. Jh. Beide sind durch eine gedeckte Passage miteinander verbunden. Die Speicherräume werden noch genutzt: Getreidevorräte, Oliven, Schafe, alles findet in den Kammern des bis zu vier Stockwerke hohen Ksar Platz. Der Ksar wurde zum großen Teil renoviert und neu verputzt, im März wird dort ein Fest gefeiert. Im Innenhof ist nun ein kleines, sympathisches Café, am Freitag Mittag dienen die Innenhöfe den Männern der Umgebung als Treffpunkt.

329 Dahar Bergland Ausflug: Der Asphaltstraße folgen. Nach 3,5 km, noch vor Ende des Asphalt, geht hinter der kleinen Siedlung links eine gute Piste ab. Nach 5 km mündet andere Piste ein, weiter geradeaus. Nach 8 km folgt Ksar Zarra. Ksar Zarra mit zwei Innenhöfen, um die 3- bis 4-stöckige Ghorfas liegen, wurde hervorragend restauriert und ist bewohnt, in der unteren Etage sind zum Teil Läden. Ausflug: Ab hier Asphaltstraße. Auch Djelidat nach 11 km hat im Zentrum zwei teilweise restaurierte Ghorfakomplexe. Nach 20 km wird Tataouine wieder erreicht. 24: Tataouine Ksar Ghilane km: Rund 100 Straße: Davon 80 km Piste Zeit: ½ Tag Da auf dieser Strecke durch einsame Landschaft wenig Verkehr herrscht, eignet sie sich nicht für Pkw, nur für erprobte Pistenfahrer. Vor Abfahrt Proviant und Trinkwasser für das Wüstencamp besorgen und an genügend Treibstoff für die Weiterfahrt denken. Hauptroute: Tataouine auf der Straße nach Remada verlassen. km 9 Ksar Ouled Debbab, am Ortsanfang rechts abbiegen auf Teerstraße nach Douiret. km 21 Neu-Douiret, der Teerstraße durch das Dorf folgen, dann auf Piste nach Westen. km 26 Wegstein. Rechts Chenini, geradeaus nach Ksar Ghilane. Die Piste ist zunächst recht gut, einsame Landschaft, im Frühjahr vereinzelt Nomadenzelte. km 31 Gabelung ohne Wegstein, linke Piste. km 42 Gabelung, geradeaus. km 47 Wegstein, links abbiegen. km 61 Auf einige Kilometer sehr sandige Passage, schwierig für Pkw. km 64 Die Piste wird sehr breit, mehrere Parallelspuren. km 75 Sehr holprig, Wellblech, Sandverwehungen. km 80 Die Pipelinepiste kreuzt, geradeaus weiter. Viele Sandverwehungen. km 92 Monument Leclerc (N , E ), geradeaus an den Hütten vorbei. km 93 Blechschild "Ksar Ghilane" nach links. Dorthin kommt man in das neue, nicht so schöne Camp. Rechts ab liegt nach 3 km das alte Camp mit dem von einer heißen Thermalquelle gespeisten See, siehe Route 19.

330 Dahar Bergland 24.1: Alternativroute Tataouine - Guermessa - Ksar Ghilane km: Rund 100 Straße: Davon 80 km Piste Zeit: ½ Tag Höhepunkte: Diese Alternative über Guermessa ist landschaftlich reizvoller als die Strecke über Douiret. Alternativroute: Tataouine auf der Straße nach Remada verlassen. Km 2 Richtung Chenini. Km 6 Abzweigung, rechts Wegweiser nach Guermessa folgen. Km 20 (Neu-) Guermessa (siehe Route 24). Km 22 (N , E ), Pistenabzweig, links Richtung Ksar Ghilane. Km 25 Pistenabzweig, auf der Hauptpiste bleiben (links erreicht man nach gut 3 km das sehenswerte (Alt-) Guermessa). Auf teils sandiger Piste durch schöne Berglandschaft bis km 33 (N , E ), Kreuzung, geradeaus weiter (die rechte Piste führt nach Ghomrassen). Hauptrichtung der Piste: zunächst W, dreht nach NW. Km 40, Wasserturm und Viehtränke. Danach Oueddurchfahrt. Einige Pistenabzweigungen, Hauptpiste ist jedoch immer gut erkennbar. Km 50 alter Brunnen und Haus neben der Piste. Km 51 (N , E ) beschilderte Pistenabzweigung, hier links weiter nach Ksar Ghilane; die rechte Piste führt über Beni Kheddache nach Medenine. Km 60 (N , E ), wieder zweigt rechts eine Piste ab (beschildert), geradeaus auf guter Fahrspur weiter Richtung Ksar Ghilane. Km 64 Wasserturm und Viehpferch rechts der Piste. Km 69 Café auf einem Hügel rechts neben der Piste. Weiter durch Hügellandschaft auf gut erkennbarer Piste. Teils kurze sandige Stellen. Km 81 (N , E ) man trifft auf die von N nach S verlaufende Pipelinepiste, die Abzweigung ist durch einen Steinmann markiert. Links weiter (N). Km 83 (N , E ) Pistenabzweig, der Beschilderung nach Ksar Ghilane (rechts, NW) folgen, schon kurz nach der Kreuzung beginnt Asphalt. Je nach Wartungszustand mehr oder weniger versandet bzw. sind kleine Dünen zu queren. Km 99 Ksar Ghilane. 25: Ksar Ghilane - Matmata km: Rund 95 Straße: überwiegend Piste, für Pkw nicht empfohlen Zeit: ½ Tag

331 Dahar Bergland Höhepunkte: großartiges Wüstenerlebnis Hauptroute: Das Camp in nordöstlicher Richtung vorbei am Monument Leclerc verlassen. Nach 16 km auf der breiten Pipelinepiste nach Norden abbiegen. So schön breit und schnell sie stellenweise ist, gibt es doch tückische Querrillen, Sandverwehungen und viel Wellblech, die bei hoher Geschwindigkeit zu einem Achsenbruch führen können. Auf der linken Seite zieht sich noch für viele Kilometer der Erg hin. km 58 Am Pistenrand ein Café. Links geht ein Weg zu dem in der Ferne sichtbaren Brunnen Bir Soltane mit dem besten Wasser der ganzen Gegend. Ein Wächter füllt den Kanister mit Hilfe einer Motorpumpe gegen ein kleines Trinkgeld. In der Nähe ist ein Militärcamp. Rechts biegt eine Piste nach Beni Kheddache ab, die Piste nach Matmata zweigt erst 1 km später rechts ab, an der Kreuzung ist ein winziges Café in einer Strohhütte. km 65 Durchquerung des Oued Smertene. km 79 Es geht nun durch das Tal des Oued El Labess. km 82 Die Piste steigt auf das Hochland an, ca. 500 m. Vereinzelt Mandelbäume. km 97 Teerstraße. Links liegt nach 1 km Chaabet Smaala, rechts weiter. Nach 500 m geht rechts eine Lehmpiste nach Techine ab, bei Regen nicht befahrbar. km 98 Teerstraße in Techine. km 110 Militärcamp auf einem Hügel vor Matmata. Vorsicht, der Posten achtet genau darauf, dass man nicht sein "heiliges Fort" fotografiert. 26: Beni Kheddache Ksar Ghilane km: Rund 85 Straße: für PKW nicht empfohlen Zeit: ½ Tag Höhepunkte: großartiges Wüstenerlebnis Hauptroute: Beni Kheddache (N , E ) auf der Asphaltstraße C 114 nach Ksar Hallouf verlassen, es geht an der Post vorbei den Berg hoch. km 2 An einem Wegstein links abbiegen. km 9 Links weiter auf Piste, rechts geht es nach Ksar Hallouf. Weiter auf sehr breiter Trasse. km 16 Bir Zoui, geradeaus weiter (N , E ). km 23 Gabelung, links weiter. km 30 Gabelung mit Wegweiser, links nach Ksar Ghilane. km 41 Gabelung, rechts weiter. km 47 Gabelung, rechts ab. km 51 Brunnen. km 67 Man kreuzt die Erdölpiste, links ab. km 69 Rechts geht eine rot gekennzeichnete Piste nach Ksar Ghilane. Bleibt man auf der Erdölpiste, zweigen noch mehrere Spuren ins Camp ab. km 85 Ksar Ghilane, siehe Route 19.

332 Sperrgebiet 27. WEITERFAHRT IN DAS SPERRGEBIET Hinweis von 2020: Diese Informationen stammen von etwa dem Jahr Durch die schwierige politische Lage im Nachbarland Libyen wird heute nicht mehr empfohlen bzw. erlaubt, in dieses Gebiet zu reisen. Eine Fahrt in den tunesischen Süden lohnt sich für absolute Sahara- und Einsamkeitsfreaks, es gibt Fundorte von versteinertem Holz, Fossilien, Pfeilspitzen oder wunderschöne Dünengebiete. Wasserreserven, ausreichend Treibstoff und Autoersatzteile sind mitzunehmen, es gibt keinerlei Infrastruktur. Die Versorgung mit hygienisch einwandfreiem Trinkwasser ist im Sperrgebiet nicht unbedingt gegeben, daher genügend Mineralwasser in Flaschen mitnehmen. Die dort befindlichen Orte sind reine Militärsiedlungen ohne Versorgungs- und Übernachtungsmöglichkeiten. Treibstoff gibt es nur in El Borma (0,950 TND l/diesel, 2004) und Thiaret (0,550 TND l/diesel, 2004) bei den Betriebstankstellen der Erdölfördergesellschaften, die zu erhöhten Preisen auch an Touristen abgeben. Dazu kommen nur zeitweise errichtete Explorationscamps der Erdölgesellschaften, die ebenfalls versorgen. In Notfällen unterstützt natürlich die Garde Nationale, dies wäre aber mehr als peinlich! Für den Zugang zum militärischen Sperrgebiet ist eine Genehmigung erforderlich, die schon von zu Hause aus ca. 3 Wochen vor der Reise per Fax beantragt werden kann. Eine Bestätigung erfolgt nicht, aber die Genehmigung kann man dann in Tataouine abholen und bekommt gleich mehrere Ausfertigungen, da an jeder Kontrollstelle eine Kopie einbehalten wird. Außerdem wird eine Landkarte mitgegeben. Antrag senden an: Gouvernorat Tataouine Monsieur Fethi Bousoffara TN-3200 Tataouine Fax Die Genehmigung ist auch noch vor Ort mit einer Wartezeit erhältlich oder bei folgenden Kontaktstellen, dort sind jedoch weder die Landkarte noch zusätzliche Kopien beigelegt; und es kostet eine Gebühr (ca. 15 TND pro Person): Tataouine: Hotel Mabrouk, Tel , Fax: Hotel Sangho Privilege, Tel , Fax Douz: Campingplatz "Camping du Désert", Tel. / Fax : Oft sammeln sich hier Geländefahrzeuge, die ins Sperrgebiet wollen, und halten nach Begleitfahrzeugen Ausschau. Der Antrag ist in französischer Sprache auszufüllen und muss enthalten: gewünschte Route Datum der Einreise ins Sperrgebiet Namen aller Teilnehmer mit Passnummer Art des Fahrzeuges und amtliches Kennzeichen

333 Sperrgebiet Den Antrag auf die Zufahrtsgenehmigung leserlich in Blockschrift ausfüllen, Kopien der Reisepässe der Mitfahrer und Fahrzeugscheine beifügen und per Fax an das Gouvernorat senden. Kleine Kinder auf dem Antrag besser nicht angeben, da sonst auch eine Gebühr anfällt. Nach Kindern wird bei den Posten nicht gefragt. Im Regelfall reicht die Anmeldung etwa 3-4 Wochen vorher. Die Genehmigung ist persönlich beim Gouverneur in Tataouine abzuholen. Ein Musterantrag ist auf der nächsten Seite angefügt, er kann am PC ausgefüllt und dann zum faxen ausgedruckt werden. Fährt man mit der Maus über die auszufüllenden Felder erscheint die Erklärung in Deutsch. Einige Punkte sind zu beachten, damit auch zukünftige Reisende noch die Erlaubnis erhalten: Voraussetzung sind geeignete Fahrzeuge mit Wüstenausrüstung und genügend Wasser- und Treibstoffvorräte, in der Regel wird ein Konvoi von mindestens 2 Fahrzeugen verlangt, doch wurden auch schon Einzelfahrzeuge mit mindestens 2 Personen akzeptiert. Die Bewilligung ist in Arabisch verfasst, man sollte sich also merken, welche Reiseroute man zuvor angegeben hat und sich daran halten. Lieber mehr Punkte aufnehmen; abkürzen kann man immer. Nicht über die Bewilligung hinausfahren. Unbedingt an den Kontrollstellen anhalten, das dauert Minuten. Bei Einfahrt über Remada muss mit der erteilten Genehmigung des Gouvernorats Tataouine bei der Saharabrigade der tunesischen Armee in Remada (GPS N , E ) noch selbst die militärische Bestätigung abgeholt werden (20-45 Min). Danach kann man in das Sperrgebiet einfahren und muss an den jeweiligen Kontrollposten der Brigade die Papiere vorzeigen, am besten die Genehmigung vervielfältigen, da jeder Posten im Sperrgebiet die Daten sonst manuell abschreiben muss, eine Kopie spart viel Zeit. Es wird empfohlen, als Einreisepunkt ins Sperrgebiet "Kamour" anzugeben und die Einreise auch an diesem Punkt durchzuführen, Kamour liegt ca. 50 km südlich von Ksar Ghilane an der gut befahrbaren Pipeline Piste. Es ist nicht notwendig, zunächst nach Remada zu fahren. Es ist in diesem militärischen Gebiet besonders wichtig, sich an die Hinweise der Militärposten zu halten. Keinesfalls versuchen, die Grenzen nach Libyen oder Algerien illegal zu überqueren. Tunesienfahrer Carlo schreibt auf seiner Homepage ( "Bei unserer Tunesien-Tour Ende 2003, haben wir die Genehmigung per Fax von Deutschland aus beantragt. Der Zeitvorlauf betrug ca. 8 Tage und war völlig ausreichend. Vor Ort in Tataouine bekamen wir die Genehmigung gleich in 10facher Ausfertigung und pro Fahrzeug auch eine Landkarte ausgehändigt. Dazu wurden wir befragt, ob wir Wüstenerfahrungen hätten und mussten unterschreiben, dass wir auf eigene Gefahr reisen und keine militäri-

334 Sperrgebiet schen oder industriellen Anlagen fotografieren dürfen. Die Kosten lagen für 6 Personen bei 68 TND, das entsprach damals ca. 46 Euro. Mit den Genehmigungen muss man nach Remada fahren und eine davon beim dortigen Militär abstempeln lassen. Nun kann man ins Sperrgebiet einreisen. Bei den mehr oder weniger zahlreichen Kontrollen innerhalb des Sperrgebiets, werden die Pässe kontrolliert und man muss jeweils eine Kopie der Genehmigungen abgeben. Hat man keine Kopien mehr, ist das nicht weiter schlimm, es kostet dann nur etwas Zeit, bis die Leute die Namen usw. übertragen haben. Unsere 9 Kopien (das 1. gestempelte Blatt hebt man bis zum Schluss auf) reichten gerade so, besser wären 2 Kopien mehr gewesen." Achtung! Seit dem Sommer 2006 ist die Einfahrt ins Sperrgebiet erschwert worden und nur noch mit lizenziertem Führer und entsprechender Ausrüstung einschl. Satellitentelefon möglich. Die Bestimmungen können sich wieder ändern, am besten vor der Reise in einschlägigen Foren nachlesen. Fragen an das Hotel Dakyanus in Tataouine 1. Wie bekommt man die Genehmigung von Ihnen? 1. Es ist notwendig, dass Sie uns 25 Tage vor dem gewünschten Termin für die Genehmigung folgendes mitteilen: Name, Vorname der Teilnehmer Paß-Nummer(n) Zulassungsnummer(n) des/der Fahrzeuge, GPS-Waypoints(-routen) der gewünschten Tour. Mitzuteilen per an folgende Adresse: oder durch Fax: Wie hoch ist der Preis für die Genehmigung und wieviele Tage sind möglich? 2. Kosten pro Genehmigung/Teilnehmer: 20 Euro für eine Dauer von 20 Tagen, aber sie kann bis zu 60 Tage verlängert werden. 3. Ist es möglich, mit unseren Fahrzeugen zu reisen, ohne einen Führer und ohne ein anderes touristisches Angebot durch Ihr Hotel? 3. Sie können mit Ihrem Fahrzeug, ohne Führer oder Begleiter, und Sie sind auch nicht gezwungen etwas von unserem Hotel zu kaufen. Sie sind frei, die Strecke zu wählen, die Sie wollen. 4. Müssen wir eine Tour bei Ihnen buchen? 4. Ich wiederhole, sie brauchen keine Tour bei uns zu buchen, aber sie müssen eine Nacht bei uns übernachten, für 33 Euro, welche aber vorgebucht sein muss, um einen Platz zu bekommen. 5. Wir benutzen unser GPS, auf welches wir alle gewünschten Routen gespeichert haben? 5. Das ist es, was Sie für Ihre Sicherheit in der Wüste haben müssen.

335 Sperrgebiet Gouvernorat Tataouine Monsieur Fethi Bousoffara TN-3200 Tataouine Fax Sujet: Demande d.autorisation d. accès à la région restreinte Mesdames et Messieurs, Je vous prie de lancer l.autorisation comme suite Durée de la visite au: de: Nombre de participants Nombre de vehicules: Né le Vehicul e Nom, Prénom Nationalité Passeport Imatriculation

336 Sperrgebiet Itinéraire (routes) Trajet/but 1. jour: Trajet/but 2. jour: Trajet/but 3. jour: Trajet/but 4. jour: Trajet/but 5. jour: Trajet/but 6. jour: Nous vous remercions d avance de votre assistance. Meilleures salutations

337 Sperrgebiet 28: Douz Bir Ghezene Bir Soltane - Kamour - Bordj Bourgiba - Remada km: Rund 285 Straße: C 211, südlich Kamour nur für Geländefahrzeuge mit Genehmigung Zeit: 1 Tag Treibstoff ist nur in Douz und Remada erhältlich, in Notfällen evtl. nach Ksar Ghilane, dort ist eine kleine, teure Tankstelle, es gibt aber keine Garantie für volle Tanks. Route: Douz auf der Asphaltstraße nach Matmata verlassen. Bis zur Pipelinepiste ist diese Strecke identisch mit Route 19 und wird dort ausführlich beschrieben. Km 43 Brunnen Bir Ghezene. Km 51 Café Sahara- Centre einige hundert Meter abseits an der Verbindungspiste zur Pipelinepiste. Km 65 (N , E ) Kreuzung mit der Pipelinepiste. Café. Rechts ab auf der geteerten Pipelinepiste Richtung Süden. Km 76 (N , E ), Pistenabzweig nach W in Richtung Douz, der zum Café Sahara Centre führt. Weiter Richtung S. Km 98 Bir Soltane - Café (N , E ), Nach O geht es über Bir Zoui und Beni Kheddache nach Medenine, in Richtung Westen erreicht man nach 2 bis 3 km den Brunnen von Bir Soltane am Rande des Grand Erg Oriental. Weiter auf Teerstraße. Km 126 (N , E ) Abzweig der Straße (SW) nach Ksar Ghilane. Ende des Teerbelags, weiter nach Süden. Diverse Fahrsuren nach W führen alle nach Ksar Ghilane. Km 140 beschilderter Abzweig nach Ksar Ghilane (NW), N E , man bleibt aber weiter auf der Pipelinepiste (S). Einige km danach passiert man einen Antennenmast. Km 149 Rechts zweigt eine Piste (N E ) ab zum Brunnen Ain Sebbat, dort Campingmöglichkeit. Camping Ain Sebhat, N E Neuer Platz ca. 25 km südlich von Ksar Ghilane, ruhig, mit Pool aber wenig Schatten, annehmbare Sanitäranlagen. Duschen hatten warmes Wasser. Essen war lecker. Ruhiger Platz, wird meiner Meinung nach in ein paar Jahren die Adresse für ruhige Wüstenfahrer sein, die dem Rummel in Ksar Ghilane entrinnen möchten. Platz ist auch für Lkw geeignet. Super Platz nur zu empfehlen! Sauber, freundlich, guter Preis, gutes Essen. Seit der Öffnung 2001 ist hier viel passiert und vor allem gewachsen, ist jetzt ein toller Platz zum Ausspannen mit kleinem Pool und Schatten, der ehemalige deutsch sprechende Chef ist in Rente, sein Sohn führt die Geschäfte von Douz aus, der Verwalter ist freundlich und sehr hilfsbereit. Essen 10 TD mit Frühstück, Preis CP 20

338 Sperrgebiet TD. Hinweis von 4/2014: Ist nicht mehr viel da, von dem was die anderen Besucher geschrieben haben. Toiletten in Ordnung, Pool gibt es nicht mehr, keine Möglichkeit zum Essen, teuer 40 TD für 2 Personen und LKW. Km 167 Abzweig einer Piste nach O Richtung Bir Amir (beschildert), weiter geradeaus. Km 190 Kamour (N , E ), Pumpstation an der Pipeline und Militärposten. Beginn des Sperrgebiets, Kontrolle der Pässe und der Genehmigung für die Einfahrt in das südtunesische Sperrgebiet. Wasservorräte können ergänzt werden, notfalls Treibstoff, ansonsten keine Versorgungsmöglichkeit. Wenn man nach der Piste nach Bordj Bourguiba fragt wird man meist über die Pipelinepiste geschickt. Es gibt jedoch eine direkte Strecke, eine schmale Piste in SSO-Richtung. An der Gabelung nach 8,5 km rechts weiter. km 237 (N , E ), von rechts mündet eine Piste aus Bir Aouine ein. Km 240 Bordj Bourguiba (N , E ), Militär Standort. Kontrolle der Papiere. Bordj Bourguiba bietet außer viel Militär und einer die Stadt überragenden Festung nur noch ein berühmtes Gefängnis, in dem die Franzosen den aufrührerischen Habib Bourguiba ein Jahr lang festhielten. Die Festung hieß damals Fort Le Boeuf und ist auch heute noch in Betrieb. In der kleinen Siedlung gibt es ein beschränktes Lebensmittelangebot. Route: Die Piste wendet sich nach NO, passiert einen Abzweig in den Süden und zur algerischen Grenze. km 272 Kambout (N , E ), Kontrollposten. Ab hier Asphalt bis ins 11 km entfernte Remada. 29: Remada - Bordj El Khadra km: Rund 300 Straße: Piste, nur für Geländefahrzeuge mit Genehmigung Zeit: 1 Tag Remada war bereits im ersten nachchristlichen Jahrhundert unter dem Namen Tillibari wichtiger Vorposten gegen Einfälle räuberischer Beduinen und gehörte zum Limes Tripolitanus. Die Franzosen bildeten einen Militärstützpunkt, der 1916 von libyschen Rebellen angegriffen wurde, etliche Soldaten kamen ums Leben. Heute ist Remada mit Einwohnern fest in der Hand des tunesischen Militärs und nicht gerade eine Touristenmetropole. In der Kaserne hinter dem

339 Sperrgebiet Märtyrerdenkmal erhält man den Stempel auf der Genehmigung zur Weiterreise. Es gibt kein Hotel, aber Bank, Tankstelle und einige Läden, Souk ist am Sonntag. Die Genehmigung zur Weiterfahrt muss unbedingt vom Militär in der Kaserne (N , E ) abgestempelt werden (kurze Wartezeit). Unbedingt an genug Treibstoff für Hin- und Rückfahrt denken, für bleifreies Benzin ist hier die letzte Möglichkeit. Im ganzen Sperrgebiet gibt es Treibstoff (Diesel und Normal) nur in El Borma und Thiaret bei den Betriebstankstellen der Erdölfördergesellschaften zu erhöhten Preisen (ca. 1 TND/l). Die Strecke führt entlang der libyschen Grenze durch die unendlichen Weiten der Salzpfannen und den hohen Sanddünen des Erg Oriental. Nomaden durchziehen dieses Gebiet mit ihren Dromedaren, die seltenen Dünengazellen finden hier Zuflucht, es gibt Wüstenfüchse sowie Sand- und Hornvipern, Kragentrappen und Flugspießhühner haben hier ihren Lebensraum. Route: Von Remada 5 km in Richtung Tataouine fahren, dann Abzweigung nach links in Richtung Kambout und El Borma (N , E ). Nach 11 km folgt Kambout (N , E ), am Dorfende Militärkontrolle vor der Einfahrt ins Sperrgebiet. Ende des Asphalts. Die Piste beginnt etwas weiter rechts ab. Km 0 Einfahrt ins Sperrgebiet, breite Militärpiste führt nach SSW. Km 30 Pistenkreuzung (N , E ), links abbiegen nach Lorzot, Bir Zar, rechts geht es nach El Borma. Km 34 (N , E ), Kreuzung, rechts El Jenein, Bordj El Khadra nach links/geradeaus Km 40 (N , E ), Kreuzung - rechts liegt das Camp Sodep Km 47 (N , E ), Kreuzung, halbrechts nach Bordj El Khadra Km 68 (N , E ), Kreuzung, geradeaus Bordj El Khadra. Km 72 Lorzot (N , E ), Garde Nationale und Militärposten, Kontrolle der Pässe und des Permits. Km 100 (N , E ), Kreuzung - Arabisch beschrifteter Gedenkstein, geradeaus weiter. Km 122 Bir Zar (N , E ), Militärstation, Kontrolle von Pässen und Permit. Km 126 (N , E ) Kreuzung, links weiter. km 136 (N , E ), Autowrack, rechts ab. km 153 (N , E ), Kreuzung, links weiter. Km 179 Tiaret (N , E ), Erdölpumpstation und Militärkontrolle, hier ist eine Pannenhilfe und Treibstoff zu erhöhten Preisen erhältlich. In dem kleinen Arbeitercamp Base Trapsa gibt es eine einfache Bungalowanlage zur Übernachtung, Verpflegung wird jedoch nicht angeboten. Räume sind klimatisiert und es gibt einen kleinen Pool.

340 Sperrgebiet Km 191 Oued Tiaret (N , E ), Strecke teilweise stark versandet. In einem kleinen Grüngürtel liegt malerisch eine kleine Palmen- und Buschgruppe am Fuße hoher Dünen, ein romantischer Rastplatz unter Palmen (N , E ). Wenn auch die Gegend an sich menschenleer ist, so hat doch jeder Saharafahrer und jeder Veranstalter von Touren durch das Sperrgebiet diesen Platz für eine Übernachtung vorgemerkt und Sie werden evtl. nicht allein sein. Route: Km 222 Ain Skouna (N , E ). Militärkontrolle. Hartes Wellblech, nach a. 20 km stark versandet durch schöne Dünenlandschaft bis vor Bir Pistor. Km 270, Bir Pistor, verlassener Militärposten (N , E ). In der Umgebung am Chott nahe der libyschen Grenze Lagerstätten von Sandrosen. Ausflug zu den Sandrosenlagerstätten - Von Bir Pistor auf die Piste durch die Sebkha, die zunächst parallel zur Pipeline-Piste geht und dann nach Osten abdreht. Den deutlichen Spuren folgen. Vorsicht, nicht in den Flusslauf mit den Büschen kommen, dort lässt sich schwer fahren. Nach 7 km ist die Lagerstätte in der Sebkha Mzemzem (N , E ) erreicht. Das Ausgraben und Mitnehmen von Sandrosen ist erlaubt. Weiter auf harter Wellblechpiste. Die Sanddünen ragen bis zu 200 m hoch auf. Km 291, Bordj El Khadra (N , E ). Bordj El Khadra (früher Fort Saint), der südlichste Ort Tunesiens am Dreiländer-Eck Libyen-Tunesien-Algerien, liegt an einem schilfgesäumten See und besteht aus einem zivilen Ort mit Gärten in einer schönen, üppig-grünen Oase und einer großen Militärkaserne. Am Militärposten werden die Reisepässe für die Dauer eines Aufenthaltes einbehalten. Die Grenzübergänge nach Libyen und Algerien sind geschlossen. Es gibt ein kleines Restaurant und ein Telefon sowie einen Campingplatz. 30: Bordj El Khadra - El Borma direkt km: Rund 225 Dünenkilometer Straße: nur für Geländefahrzeuge mit Genehmigung Zeit: 1 Tag Im ersten Teil müssen hohe Dünenberge östlich umfahren werden. Der zweite Teil führt durch unzählige bewachsene Becken, an deren Ende jeweils mittelhohe Dünen überquert werden müssen, was in Süd-Nord-Richtung leichter möglich ist als umgekehrt. Die Becken selbst sind rasch durchfahrbar. Der dritte Teil der Strecke benützt eine Sandpiste, die knapp an der algerischen Grenze verläuft, zügiges Fahren zulässt und vor El Borma in eine geschobene steinige Trasse übergeht. Die Strecke führt durch völlig abgeschiedenes Ge-

341 Sperrgebiet biet. Auch wenn abschnittsweise Pisten erkennbar sind, werden diese nicht mehr benutzt, nur im nördlichen Teil kann gelegentlich eine Grenzpatrouille unterwegs sein. Vorsicht: Mit fremder Hilfe darf nicht gerechnet werden! Route: Km 0 beim Militärposten in Bordj El Khadra (N , E ), es geht kurz auf der Pipeline-Piste zurück und bei N , E auf eine kleinere Piste Richtung Norden ab. Diese führt nach 700 Metern an einem Sportplatz vorbei, dann durch vermülltes Gelände auf hohe Dünen zu N , E und schließlich auf diese hinauf, wo sie sich kurz darauf im Sand verliert. Die Route führt in einem Bogen um diese Dünenberge herum, sozusagen am Rande des Sandes. Bei N , E trifft man auf eine Piste durch steinig-sandiges Gelände. Bei N , E werden rote Steine passiert, die Piste ist dann von Dünen verschluckt, die man am besten westlich umfährt. Bei N , E erreicht man eine Markierungsstange und bei N , E wird die Piste als Spurenbündel in nordöstliche Richtung wieder sichtbar. Bei N , E folgen ein Rohr und ein Steinhaufen und bei N , E eine Stange. Bei N , E taucht die mittlerweile überwehte Piste wieder auf, die nun nach NW führt. Eine dunkle runde Fläche mit vielen Spuren kommt bei N , E Die Strecke führt nun lange Zeit nach NNW. Es folgen eine steile Dünenabfahrt bei N , E und ein recht sandiger Abschnitt bei N , E Am Wegpunkt N , E befindet sich ein Hubschrauberlandeplatz, daneben eine kleine Mauer. Was bei N , E aus der Ferne wie ein Meteoritenkrater aussieht, ist offenbar eine Art künstlicher Aushöhlung. Bei N , E findet sich ein Wegweiser, danach einige Fässer. Es folgen mehrere steile Abfahrten, bei N , E befinden wir uns wieder auf gut erkennbarer Piste. Bei N , E ist ein weiterer Wegweiser und ein erstes Fass; unzählige weitere markieren nun in kurzen Abständen den Pistenverlauf. Die Piste verläuft durch glatten Sand, keine Dünen stören, sodass eine rasche Fahrt möglich ist. Eine auffällige Kurve ist bei N , E Bei N , E trifft man auf eine heiße, schwefelhaltige Quelle. Aus einem fast zwei Meter hohen Steintrog sprudelt warmes Wasser, das ein erfrischendes Bad ermöglicht. Zum Trinken eignet sich das Wasser nicht. Die Richtung ist nun WNW; ab einer Fläche mit weißen Steinen (N , E ) dreht die Piste wieder nach NNW, eine Rohrleitung quert. Das Ende der Fassmarkierungen ist erreicht, dafür lässt die weiße Piste keine Orientierungsschwierigkeiten zu. Meist ist auch die Rohrleitung sichtbar. Es geht nun im Abstand von ein bis drei Kilometern an der algerischen Grenze entlang. Bei N , E befindet sich eine schon von weitem sichtbare Sendestation und bei N , E macht die Piste eine Biegung, eine zweite Piste und eine zweite Rohrleitung münden von links ein.

342 Sperrgebiet Schließlich kommt man zu einem aufgelassenem Bohrcamp (N , E ), wo eine entgegenkommende Stromleitung endet. Bei N , E ist ein Abzweig rechts; bei N , E beginnt der Asphalt, ein Pipelinewirrwarr begleitet die Straße. 300 Meter weiter befindet sich ein Camp. Mehrfach warnen bei der Durchfahrt unter Starkstromleitungen Schilder vor Lebensgefahr. Für Fahrzeuge unter 6 Metern Höhe besteht kein Grund zur Sorge. Nun ist El Borma erreicht. Eine Meldung bei der Garde Nationale (N , E ) ist erforderlich. 31: Tiaret - El Borma km: Rund 180 km mit viel Sand Straße: nur für Geländefahrzeuge mit Genehmigung, Sandbleche wären nicht schlecht. Zeit: 1 Tag Route: Km 0 Tiaret auf der Piste nach Norden verlassen. Nach 7,7 km (N , E ) auf die alte Erdölpiste nach Westen abbiegen. Pistenkreuzung nach 16,3 km, weiter geradeaus. Die erste Zone mit kleineren Dünen folgt. Km 30 (N , E ) Man erreicht den Erg, mehr und mehr Sand auf der Piste. Vor allem ab km 33 (N , E ) folgt eine sehr sandige Strecke über 2 km, evtl. Luftdruck von Reifen verringern. Bei km 36,6 (N , E ) zweigt rechts eine Piste zu einem nicht mehr benutzten Landeplatz vor den Dünen ab. Weiter zu km 48 (N , E ), Piste ist nun bald besser zu fahren. Km 53 (N , E ), km 58 (N , E ), km 64 (N , E ), km 69 (N , E ), km 79 (N , E ), die Piste wird erreicht, km 82 (N , E ) alter Lastwagenreifen am Pistenrand. Km 86 (N , E ) Fassmarkierung, km 91 (N , E ) die Piste ist kaum noch zu sehen, ein Schild mit der Aufschrift 15. Der Sand wird immer weicher. Km 108 (N , E ) links abbiegen (die rechte Piste geht in 28 km Luftlinie nach Ain Sabir (N , E )). Km 110,5 (N , E ) artesischer Brunnen mit 38 C, Baden möglich. Man trifft nun bald auf eine Piste, die ein Bohrloch mit El Borma verbindet, erkennbar an den vielen Lastwagenspuren. Km 123 (N , E ) Brunnen, Kreuzung mit der Piste, die Ech Chouech mit El Borma verbindet. Km 138 (N , E ) Antenne neben der Piste, km 149 (N , E ) Gipssteinbruch. km 158 (N , E ) Beginn des Erdölcamps von El Borma. Um den obligatorischen Kontrollposten zu erreichen, weiter auf der Hauptpiste, bei km 169 wird eine Asphaltstraße erreicht (N , E ). km 176

343 Sperrgebiet Links Abzweigung (N , E ) zur Tankstelle. Zunächst muss die 1 km weiter liegende Verwaltung der SITEP (Société Italo-Tunisienne d Exlpoitation Pétrolière (N , E )) aufgesucht werden, dort einen Bon über die gewünschte Menge kaufen, dann an der danebenliegenden Agip-Station tanken. Zurück zur Abzweigung, dort folgt nach 500 m der Kontrollposten vor El Borma (N , E ).

344 Praktische Hinweise für Reisen nach Tunesien Anreise PRAKTISCHE HINWEISE FÜR REISEN NACH TUNESIEN Einsteigen und losfahren. Das genügt leider nicht für Tunesien! Eine gute Vorbereitung ist alles.

345 Praktische Hinweise für Reisen nach Tunesien Anreise Anreise Mit dem Flugzeug Zweifellos die billigste und schnellste Möglichkeit, schon in 2 bis 3 Stunden erreicht der sonnenhungrige Mitteleuropäer mit dem Flugzeug Tunesien, die Tarife sind je nach Saison sehr niedrig. Internationale Flughäfen sind in Tunis, Monastir, Tabarka und Djerba, von den wichtigsten Urlaubsgebieten nicht mehr als eine Stunde Autofahrt entfernt. Auch Sfax und Tozeur werden international angeflogen, sind allerdings für den Charterverkehr nicht bedeutend. Die Taxifahrt vom Flughafen Tunis zum Zentrum kostet ca. 7 TND. Mit dem eigenen Fahrzeug Bei einer Anreise mit dem eigenen Fahrzeug führt kein Weg an der Autofähre vorbei. Es gibt die Abfahrtshäfen Marseille, Genua, Civitavecchia, Palermo. Wobei Genua für die meisten der am günstigsten gelegene Einschiffungsplatz ist, auch in bezug auf die Autobahngebühr, die Überfahrt ab Civitavecchia aber viel preiswerter ist. Doch hält dieses Schiff auch in Palermo. Benzin ist in der Schweiz etwa 10 %, Diesel erheblich teurer als in Deutschland (Kreditkarte wird akzeptiert), in Italien noch einmal teurer. Doch kann man bei Nachtanken kurz vor der Schweizer Grenze bis zur Fähre kommen. Am besten mit fast leerem Tank aufs Schiff, denn in Tunesien ist Treibstoff viel billiger. Es gibt eine Tankstelle gleich an der Hafenausfahrt. Der weitere Weg bis nach Sizilien ist lang und teuer, die ca km lohnen sich nur für sehr große und damit teure Wagen (z.b. Unimog) und mit viel Zeit. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt auf den Autobahnen der Schweiz und in Italien 120 km. Achtung bei der Durchreise in Italien: Das Tragen einer Warnweste ist für die Fahrer von Privat- und Geschäftsfahrzeugen vorgeschrieben, wenn sie das Fahrzeug außerhalb von geschlossenen Ortschaften verlassen und sich auf der Fahrbahn aufhalten. Dies gilt insbesondere für Notfallsituationen wie Unfälle oder Pannen bzw. bei entsprechenden Witterungsbedingungen wie Dunkelheit, Nebel oder Regen. Autofähren Fährverbindungen Die beliebteste Fähre mit dem günstigsten Preis-Leistungsverhältnis ist die Fähre Civitavecchia - Tunis. In den letzten Jahren sind einige neue Linien hinzugekommen, die aber eine längere und damit teurere Anreise erfordern und dies bei den Preisen nicht etwa einsparen. Die sehr weite Anreise nach Trapani lohnt sich nur für sehr große und damit teure Fahrzeuge wie LKW's. Man kann zwischen einem einfachen Liegesessel, Vierbettkabinen bis zur komfortableren Doppelkabine wählen. Meist ist der Sitzplatz aber (angeblich) ausverkauft und die billigste Unterbringung findet in nicht verschlossenen Vierbettkabinen ohne fließend Wasser im unteren Schiffsteil statt. Verpfle-

346 Praktische Hinweise für Reisen nach Tunesien Anreise gung ist nicht eingeschlossen, die Bordrestaurants bieten Mahlzeiten an. Ein mitgebrachtes Verpflegungspaket ist allerdings keine schlechte Idee. Bei schönem Wetter kann das Bordschwimmbad genutzt werden. Auf den Autofähren sind Fahrzeug und Gepäck nicht versichert, der Besitzer muss sich bei einem Seenotfall im Gegenteil noch an den Kosten einer möglichen Bergung beteiligen. Die Wagen werden bei voller Auslastung des Schiffes sehr eng geparkt, Handbremse gut anziehen. Auch Geländewagen ohne Aufbau werden oft auf das flache Garagen-Oberdeck geladen, Vorsicht, es kann Kratzer geben und bei der Ausfahrt muss man solange warten, bis alle unten raus gefahren sind. Vielleicht am besten ganz am Ende aufs Schiff fahren um das zu vermeiden. Bei Wohnmobilen Gashaupthahn verschließen. Interessant für Wohnmobilfahrer mag sein, dass auf der Linie Genua - Tunis - Malta mit Minoan Lines die Übernachtung im eigenen Wohnmobil an Deck möglich ist. Während der Überfahrt sind die Garagen verschlossen, nach meinen Erfahrungen kam noch niemals etwas abhanden. Am besten schon zu Hause eine kleine Tasche mit Übernachtungsgepäck, Fotoapparat und Lesestoff vorbereiten. Auch die Fahrzeugpapiere mitnehmen, da die Einreiseformalitäten teilweise bereits an Bord erledigt werden. Auf Lautsprecherdurchsagen achten, die die Amtsstunden des Beamten durchgeben oder einfach den Leuten folgen, die leicht an ihren Papieren in der Hand zu erkennen sind. Buchung In der Nebensaison ist eine vorherige Buchung in der Regel nicht erforderlich, das Ticket kann im Hafen zu einem günstigeren Preis gekauft werden. In den Sommermonaten und zu Feiertagen ist langfristige Vorausbuchung nötig, die Schiffe haben oft viele Stunden Verspätung. GNV Die GNV fährt ab Genua, Civitavecchia und Palermo nach Tunis, meist Mittwoch und Samstag, Fahrzeit etwa 24 Stunden. Die Rückfahrt ist Donnerstag und Sonntag. Die Überfahrt ab Civitavecchia ist viel preiswerter, aber man hat Aufenthalt in Palermo. Abfahrt Freitag 19 Uhr, Rückfahrt Samstag 23 Uhr. Wegen Corona sind nur noch Pullmansitze oder Einzelkabinen buchbar, nicht die Sammelkabine mit vier fremden Personen. CTN Die tunesische Gesellschaft CTN verkehrt zwischen Genua und Tunis, ist aber teurer als die GNV. Außerdem gibt es hier die Passage Marseille Tunis. Grimaldi Lines Außerdem verkehrt Grimaldi Lines von Civitavecchia nach Tunis, und ebenfalls von Salerno und Palermo. Ab Civitavecchia geht es Mittwoch und Freitag, Abfahrt 19 Uhr, Überfahrtzeit 18 Stunden.

347 Praktische Hinweise für Reisen nach Tunesien Anreise Empfohlene Buchungsmöglichkeit: Die freundliche und kompetente Frau Tuschick von Sahara Wings ist vielen Reisenden bereits bekannt, auch bei Problemem wie gerade in der Coronazeit tut sie ihr möglichstes, den Reisenden zu helfen, deshalb empfehle ich die Buchung hier: Sahara Wings e.k. inclusive Tours Marsstr. 12, München Tel / Fax / Öffnungszeiten: Montag bis Freitag bis 19.00, Samstag bis Für Leute, die den Kurs verfolgen wollen hier die GPS-Koordinaten für Genua-Hafen: N , E , für Civitavecchia: N E , Tunis La Goulette: N E Hafen in Genua Auch erfahrene Afrikafahrer haben immer wieder Mühe die richtige Abfahrtsstelle der Fähre nach Tunis zu finden. Darum hier eine Beschreibung der Anreise zum Pier der "C/F Carthage". Autobahn A7 Milano - Genova, Ausfahrt: Genova ovest. Beschildert mit "Fiera". Beginn bei der Autobahn-Zahlstation (alt statione). Km 0.0 Autobahn-Zahlstelle Km 0.7 auf der Brücke ganz linke Spur nehmen. Es geht runter und einmal rundum! Km 1.3 rechts. Km 1.5 Ampel geradeaus. Km 1.6 Unterführung, nachher links. Und du bist im schon Hafengelände. Rechts stehen die Schiffe und links ist die Hochstraße und die Eisenbahn. Km 2.4 Unter dem neuen Parkhaus durch. Weiter geradeaus. Hier wird seit Jahren gebaut, die Straßenführung ändert sich laufend. Km 3.1 rechts, dunkle Einfahrt unter Unterführung/Gebäuden. Beschildert "Tunisi". Km 3.4 rechts, Gittertor zum Hafen. (N , E ) An Bord der Fähre und Ankunft im Hafen La Goulette (Infos von 2004) Bei den Schiffen der CTN ab Genua zunächst ggfs. auf dem 7. Deck Menübons für Abendessen, Frühstück und Mittagessen kaufen. Danach macht man sich auf die Suche nach den entsprechenden Einreiseformularen (= Fiche,

348 Praktische Hinweise für Reisen nach Tunesien Anreise je eins für jede Person und 2 fürs Fahrzeug), denn auf See eröffnet die tunesische Einreisebehörde ein kleines Büro, in dem der Sichtvermerk in den Pass gestempelt wird und motorisierte Reisende ihr Fahrzeug deklarieren können, das spart bei der Ankunft im Hafen viel Zeit. Deshalb alle Papiere mit zur Kabine nehmen. Wer am Abend lieber in aller Ruhe speisen kann, kann den Formularkrieg noch bis Mitternacht oder am nächsten Morgen erledigen. Zunächst geht es auf Deck 5 zur Polizei, diese stempelt die Pässe, den persönlichen Fiche und den Auto Fiche 1. Auf Deck 6 ist der Zoll. Schalter 1 stempelt Auto Fiche 2, dann zu Schalter 2 mit Zulassungsschein und gestempelten Auto Fiche 2. Dort werden die Autodaten in einen PC eingegeben (was eine Weile dauert!) und man bekommt einen Ausdruck. Diesen Ausdruck gut aufheben, wird bei jeder Verkehrskontrolle und bei der Ausreise verlangt!. Nach all diesen Formalitäten an Bord sollte es im Hafen dann schnell gehen, vor allem wo es nun es getrennte Abfertigungsschlangen für Touristen und Einheimische gibt. Dennoch entstehen im Hafen, wenn das Schiff voll ist, evtl. lange Warteschlangen. Tunesische Gastarbeiter auf Heimatbesuch haben ihre Wagen hochgetürmt mit Waren vom Fernseher bis zur Waschmaschine, da muss erst alles abgeladen und vom Zoll geprüft werden. Bei Touristen ist die Zollkontrolle eher oberflächlich, Videokamera oder Notebook werden in den Pass eingetragen. Das kann erst direkt im Hafen geschehen. Nach höchstens einer Stunde kann man aber meist das Hafengelände verlassen, bei der Ausfahrt wird der grüne Versicherungsschein kontrolliert, ob Tunesien eingetragen ist. Anderenfalls kann man im Hafen eine Versicherung für die Dauer der Reise abschließen (ca. 20 Dinar für 3 Wochen). Die schnellste Verbindung zur Stadt führt an der Zitadelle geradeaus über die Dammstraße entlang der TGM-Bahn. Nach deren Bahnhof am Beginn der Av. H.B. geht es geradeaus zur Stadtmitte und zur Medina. Fährt man dagegen an der ersten Kreuzung nach der TGM-Station links unterhalb der Hochstraße, erreicht man die Autobahn nach Sousse. Die schnellste Verbindung von La Goulette direkt in den Süden folgt nach der Zitadelle links dem Schild Bac - Rades. Nach 2 km kommt man zur kostenlosen Fähre, sie verkehrt von 5.45 bis Uhr laufend im Pendelverkehr. Danach immer geradeaus Richtung Tunis, nach 6 km geht die breite Straße geradeaus zur GP 1 und zur Autobahn nach Sousse. Wer erst spät am Abend in La Goulette ankommt, braucht eine nahegelegene Übernachtungsmöglichkeit, ebenso am Vorabend der Abreise. In der Innenstadt von Tunis ist kein preiswertes Hotel mit Parkplatz zu bekommen. Wer im Fahrzeug schlafen kann, findet einen Standplatz am Strand in der Nähe des Hafens. In Rades ist eine Jugendherberge (N , E ), auf deren Parkplatz auch Wohnmobile stehen können, erster Anlaufpunkt für viele Saharafahrer. Leider hat sie nur bis 21 Uhr geöffnet. Wer etwas mehr Geld ausgeben kann findet in La Goulette direkt am Hafen das 3*-Hotel La Jetée.

349 Praktische Hinweise für Reisen nach Tunesien Einreise Einreiseformalitäten Persönliche Dokumente Zur Einreise nach Tunesien wird grundsätzlich ein Reisepass benötigt. Der deutsche Kinderausweis muss mit einem Lichtbild versehen sein. Der Eintrag von Kindern in den Reisepass eines Elternteils ist (auch ohne Lichtbild) zwar grundsätzlich ausreichend, es wird jedoch die Vorlage eines Kinderausweises oder eigenen Reisepasses empfohlen. Die vorherige Einholung eines Visums ist nicht erforderlich. Nach der Einreise können sich Besucher bis zu 3 Monate in Tunesien aufhalten. Der von den tunesischen Grenzbehörden ausgegebene Einreisenachweis "Carte de visiteur non-résident" ist sorgfältig aufzubewahren und bei Wiederausreise vorzulegen. Von der Vorlagepflicht eines Reisepasses kann bei der Einreise abgesehen werden, wenn der deutsche Reisende stattdessen einen Personalausweis und Buchungsunterlagen zu einer Pauschalreise mit sich führt (Hin- und Rückflugticket zuzügl. Hotelvoucher für die Dauer des vorgesehenen Aufenthalts). Alleinreisende Minderjährige sollten eine beglaubigte Vollmacht mit französischer Übersetzung der / des Sorgeberechtigten mit sich führen. Ein deutsches Reisedokument muss nach Einreise in Tunesien noch mindestens 6 Monate gültig sein. Verlängerung des Aufenthaltes (Demande de sèjour exceptionnel) Die für einen Aufenthalt von mehr als 3 Monaten erforderliche Aufenthaltserlaubnis kann nach der Einreise bei der örtlich zuständigen Polizeidienststelle oder bei der Police des Frontières, Ministère de l'intérieur, Rue Houcine Bouzaiene, Tunis, Tel.: , beantragt werden. Dort werden in der Regel Nachweise verlangt, aus denen hervorgeht, dass über ausreichende finanzielle Mittel zur Bestreitung des Lebensunterhaltes sowie angemessenen Wohnraum - gemietet oder erworben - verfügt wird. Diese gesetzlich festgelegten Erfordernisse werden von den jeweils örtlich zuständigen Polizeidienststellen unterschiedlich interpretiert, so dass nur eine persönliche Vorsprache bei der örtlich zuständigen Behörde letzte Gewissheit über die tatsächlich vorzulegenden Nachweise erbringen kann. Dort sind grundsätzlich auch die notwendigen Antragsformulare erhältlich. Weitergehende Auskunft wird von dem tunesischen Innenministerium erteilt: Ministère de l'intérieur et du Développement local Service des Etrangers 1, Avenue Habib Bourguiba, 1001 Tunis, Tel.: Bei Verlust oder Diebstahl des Passes kann die Botschaft des Heimatlandes einen Reiseausweis zur Rückkehr nach Hause ausstellen. Erforderlich sind 2 Lichtbilder und ein Identitätsnachweis (Führerschein u. ä.), empfehlenswert ist es immer, an einem getrennten Ort Kopien der wichtigsten Papiere aufzubewahren. Der Verlust oder Diebstahl ist bei der für den Verlustort zuständi-

350 Praktische Hinweise für Reisen nach Tunesien Einreise gen Polizeibehörde anzuzeigen und die Bescheinigung der Polizeibehörde über die Anzeige ("attestation de perte/de vol") der Botschaft vorzulegen und muss auch bei der Ausreise den tunesischen Grenzbeamten vorgelegt werden. Eine Ausreise mit einem anderen Ausweispapier als dem bei der Einreise vorgelegten ist nicht möglich, bei einem Verlust ist in jedem Fall die Ausstellung eines Reiseauweises zu beantragen. Einreise mit Kraftfahrzeug Zur Einreise ist der nationale Führerschein, Kraftfahrzeugschein sowie eine für Tunesien gültige grüne Versicherungskarte notwendig, ansonsten muss an der Grenze eine Kurzversicherung abgeschlossen werden. Die tunesische Assurance Frontière hat handfeste Vorteile! Kostet (04/2004) für Autos 35 TD = 23 EUR für 21 Tage bzw. 15 TD = 10 EUR für 7 Tage, für Motorräder 25 bzw 10 TD und für Trucks 85/35 TD. Der Vertrag wurde bei einem Uniformierten in einem der Büros nahe des außen gelegenen schrägen Fußgängeraufgangs zur Ankunftshalle in der vierten Untersuchungsgasse abgeschlossen (noch im Zollgelände!). Den Vorteil besteht darin, dass im Falle eines Unfalls die Polizei mit einer tunesischen Versicherungsbestätigung viel besser klarkommt und (selbst falls heimische gültige grüne Karte vorhanden) dass man im Falle eines Unfalls nicht seinen heimischen Schadensfreiheitsrabatt verliert, weil man die grüne Karte dann gar nicht vorzeigen muss. Den Versicherungsschein kann man nach dem Urlaub bei seiner Versicherung einreichen und bekommt das Geld für 21 Tage gutgeschrieben. Bei der Einreise mit einem KFZ werden die Fahrzeugdaten in den Reisepass des Halters eingetragen, da ein Verkauf des Fahrzeugs in Tunesien nicht ohne Zollentrichtung stattfinden darf. Bei der Ausreise mit Fahrzeug wird die Eintragung wieder gelöscht. Sollte das Fahrzeug nach einem Unfall total beschädigt sein, muss von der örtlichen Polizei- oder Zollbehörde eine entsprechende Bescheinigung ausgestellt werden, damit man das Land ohne das Fahrzeug verlassen kann. Der ADAC kann fahruntüchtige Fahrzeuge zurückholen. Die Einreisegenehmigung ist drei Monate gültig, man kann sie für weitere drei Monate verlängern. Reist man mit einem geliehenen Verkehrsmittel ein, ist eine offiziell beglaubigte Vollmacht des Besitzers in französischer Sprache erforderlich, das Formular ist bei den Automobilclubs erhältlich. Ein Muster dieses Formulars ist hinten beigefügt, es kann am PC ausgefüllt und dann ausgedruckt werden. Unangenehm ist auch der Verlust der Wagenpapiere. Der Verlust oder Diebstahl ist umgehend bei der örtlich zuständigen tunesischen Polizeibehörde anzuzeigen. Für die Ausstellung und Übersendung von Zweitschriften durch die ausstellende Behörde in Deutschland ist mit einer Wartezeit von ca. 2 Monaten zu rechnen. Zoll

351 Praktische Hinweise für Reisen nach Tunesien Einreise Die Ein- und Ausfuhr von Gegenständen des persönlichen Bedarfs ist erlaubt, dazu gehören z.b. 200 Zigaretten oder 100 Zigarillos, 1 l Spirituosen bzw. 2 l Wein, 250 ml Eau de Toilette bzw. 50 ml Parfum, 2 Fotoapparate und 1 Filmkamera mit insgesamt 20 Filmen, Fernglas und Kassettenrecorder, Videoausrüstung. Bei der Einreise wird eine Deklaration der Wertgegenstände verlangt (z.b. elektronische Geräte), um einen Verkauf im Land zu verhindern. Funkgeräte aller Art und Waffen, mit Ausnahme genehmigter Jagdwaffen, sind verboten. Auskünfte zur Genehmigung von Jagdwaffen erteilt das ONTT. Bei einer Einreise von Algerien sind alle Erzeugnisse von Dattelpalmen einfuhrverboten, das betrifft die Früchte und alles Flechtwerk aus Palmzweigen; sie werden genau wie frisches Obst und Gemüse aus Angst vor der Einschleppung von Krankheitserregern vernichtet. Haustiere Das größere Problem ist nicht die Einreise mit Haustieren nach Tunesien, sondern die Wiedereinreise mit den Tieren in die EU. Hunde benötigen einen gültigen Europäischen Heimtierausweis. Er enthält neben einer kurzen Beschreibung des Hundes, Namen und die Adresse des Halters und einen Nachweis der gültigen Tollwut-Impfung. Wenn Sie noch keinen Heimtierausweis besitzen, wenden Sie sich bitte an Ihren Tierarzt. Neu seit : Auf den Innenseiten des Heimtierausweises muss der Tierarzt nach Impfungen nun verpflichtend seine eigenen Kontaktdaten eintragen. Für alle Hunde muss seit dem für die Einreise in EU-Staaten ein reiskorngroßer Mikrochip mit den Herkunftsdaten des Hundes unter der Haut im Nacken des Tieres platziert werden. Diese Herkunfts-Nummer muss auch im EU-Heimtierausweis vermerkt sein. Für ältere, bereits über eine Tätowierung gekennzeichnete Hunde soll dies (Auskunft ohne Gewähr!) auch weiterhin ausreichen. Zu empfehlen ist ein Chip jedoch auch bei bereits tätowierten Hunden, da nicht alle Ordnungshüter im Reiseland die Feinheiten der Übergangsregelung kennen werden. Hunde (und übrigens auch Katzen) müssen gemäß den EU-Einreisebestimmungen gegen Tollwut geimpft sein. Ihr Tierarzt trägt nach erfolgter Impfung den Impfnachweis im Ausweis ein. Für die Ausbildung eines wirksamen Tollwut-Impfschutzes ist eine gewisse Zeitspanne erforderlich. Die Impfung muss daher mindestens 21 Tage vor der Reise erfolgt sein. Früher musste die Impfung immer jährlich erneuert werden. Inzwischen gibt es auch Impfstoffe, deren Wirkung drei Jahre beträgt. Diese Impfungen werden inzwischen auch für Reisen in andere EU-Länder anerkannt. Bei Tieren mit Herkunft aus der Europäischen Union, die nach Aufenthalt in einem nicht gelisteten Drittland wiedereingeführt werden, gilt die 3-Monats- Frist nicht, sofern die Blutuntersuchung mit positivem Ergebnis vor der Ausreise aus der EU durchgeführt und im Heimtierausweis dokumentiert wurde.

352 Praktische Hinweise für Reisen nach Tunesien Einreise Die Erfüllung der Einreiseanforderungen muss mittels eines Formulars nach dem beigefügten Muster der Veterinärbescheinigung für nicht gewerbliches Verbringungen von Heimtieren (Hunde, Katzen und Frettchen) in die Europäische Gemeinschaft (Verordnung (EG) Nr. 998/2003) (3) nachgewiesen werden. Die Bescheinigung muss von einem amtlichen oder behördlich bevollmächtigten niedergelassenen Tierarzt ausgestellt werden. In öffentlichen Verkehrsmittel in Tunesien werden keine Hunde zugelassen. Außerdem ist natürlich auch die Gesundheitsgefahr für die Tiere recht groß, die Zecken, die es in Tunesien gibt, sind alle infiziert mit Borrelose, Babesiose, Ehrlichose usw. Hier der Bericht eines Hundehalters: Natürlich gibt es bei Fahrten gerade durch arabische Länder eine Reihe von Einschränkungen: Man wird wohl kaum ein öffentliches Gebäude mit ihm betreten können und auch sonst dürfte die Begeisterung über das unsaubere Tier sich in Grenzen halten, auch deshalb, weil die Leute zum Teil panische Angst haben. Hier kommt es sehr auf den individuellen Eindruck an, den man als Tourist hinterlässt. Aber es gibt auch Ausnahmen: Es ist schön öfters passiert, dass sich Einheimische unbedingt mit unserem Hund fotografieren lassen wollen. Ein Knackpunkt sind natürlich die Fährpassagen. Zumindest auf der Strecke Tunis Genua dürfte es nach wie vor keine Probleme geben. Generell ist es allerdings so, dass Hunde grundsätzlich nicht in die Innenräume dürfen. Das heißt konkret, dass man sich ein halbwegs wind- und sonnenschattiges Plätzchen sucht und dort die ganze Zeit, also auch nachts, mit dem Hund verbringt, also noch Liegematratze und Schlafsack mitschleppen muss. Auf jeden Fall sind wir noch nie gezwungen worden, den Hund in den beschriebenen Marterboxen unter dem Schornstein unterzubringen oder im Auto zu lassen. Es kann sein, dass man vom Empfangspersonal darauf hingewiesen wird, das dies Pflicht sei, aber wir haben uns bisher immer irgendwo an Deck verkrümeln können. Wichtig ist auch, dem Hund ein paar Stunden vorher nichts mehr zu fressen zu geben, dann erledigt sich das Problem mit dem großen Geschäft meist von selber. Die Beruhigungstabletten haben wir auch schon ausprobiert, das hat aber den Nachteil, dass dem Hund u.u. die Beine versagen und man ihn die oft steilen Treppen hinauftragen muss. Wichtige Reisedokumente, Unterlagen und Reisebedarf Reisepass (mindestens 6 Monate Gültigkeit), ggf. internationaler Studentenausweis. Für Autofahrer: Führerschein, nationaler Kfz-Schein, für Tunesien gültige grüne Versicherungskarte, Auslandsschutzbrief, Ersatzschlüssel EC-Karte, Kreditkarte (mit Geheimnummer) Notfallnummern, um Kredit- und EC-Karten zu sperren Impfpass, Auslandskrankenschein Reiseapotheke

353 Praktische Hinweise für Reisen nach Tunesien Einreise Notfallkontakt, mehrsprachig: Wer soll in einem Notfall kontaktiert werden? Kopie der Ausweis- und Fahrzeugpapiere. Nutzen Sie Kopien aller Dokumente! Die Originaldokumente sollten extrem gut versteckt werden, damit sie Gelegenheitsdieben nicht in die Hände fallen! Kopien sind auch unterwegs sehr einfach zu ersetzen, Originaldokumente nicht! ggfs. Zelt, am besten ein schnell aufzubauendes mit leichtem Alugestänge, das auch ohne Heringe hält und mit einer Hand auf einen anderen Platz getragen werden kann, wenn sich die Stelle als schlecht erweist (Ameisen?!) Liegematte, sehr gut selbstaufblasende Isomatten (z.b. ThermaRest oder Metzeler) Schlafsack (auch für Übernachtungen in einfachen Hotels empfehlenswert), im Juli/August genügt ein Bettlaken (und hält die Fliegen ab) Ggfs. GPS-Gerät Straßenkarten, Reiseführer, Routenplanung Wörterbuch oder Sprachführer, Lesestoff gute Sonnenbrille, evtl. Ersatzbrille Sonnencreme mit starkem Lichtschutzfaktor Lippenpomade (gegen Austrocknung) Waschzeug, Haarspülung (gegen Austrocknung) Insektenvertilgungsmittel, Mückenabwehrspray Wäscheleine, Klammern Papiertaschentücher Klopapier (feuchte Klopapiertüchlein eignen sich vorzüglich für Reinigungen aller Art, z.b. Autoscheiben, Brillengläser, Hände) Taschenlampe (mit Ersatzbirne) Taschenmesser Kugelschreiber, Notizbuch Adressen von Freunden und Bekannten. kleiner Rucksack für Wanderungen und Ausflüge Feuerzeuge Nähzeug

354 Praktische Hinweise für Reisen nach Tunesien Selbst Fahren in Tunesien Selbst Fahren in Tunesien Straßennetz Nur wenige Touristen reisen mit dem eigenen Wagen nach Tunesien. Dabei ist die Anreise - über Genua - wesentlich kürzer als z.b. nach Südspanien, das Land hat ein gutes Straßennetz und der Treibstoff ist billiger als bei uns. Ab einer Reisedauer von drei Wochen ist die Anreise mit dem eigenen Auto plus Fährgebühren günstiger und komfortabler als ein Mietwagen. Bis auf die Großstädte Tunis, Sousse und Sfax herrscht kaum Verkehr, Parkplatzsorgen sind unbekannt. Gebührenpflichtige Autobahnen gibt es zwischen Tunis und Bizerte sowie Tunis und Sousse/M'Saken, die Verlängerung bis Sfax ist geplant. Autobahn Msaken - El Jem soll Anfang 2006 fertiggestellt sein, der Abschnitt El Jem - Sfax wird Anfang 2007 fertig. Die Autobahn Tunis - Mejez El Bab wird Anfang 2004 in Betrieb genommen. Tunesien und Libyen haben Ende Januar 2005 in Tunis auf Ministerebene ein Protokoll der bilateralen Gespräche über das Autobahnprojekt Sfax-Tripoli unterzeichnet. Beide Seiten drückten die Hoffnung aus, dass dieses Vorhaben in einem Zeitraum bis sieben Jahren (ab 2006) verwirklicht wird. Die Finanzierung ist noch offen. Die Schnellstraße soll die von Marokko nach Tunesien geplante transmaghrebinische Autobahn ergänzen. Teilstücke sind bereits operativ. Die gut ausgebauten Hauptverbindungen sind eingeteilt in Grand Parcours (P) und Moyen Communication (C), aber auch die unbezeichneten Nebenstraßen haben meistens Teerbelag. Einige der Asphaltstraßen im Landesinnern sind nur einspurig, bei Gegenverkehr muss auf den unbefestigten Randstreifen ausgewichen werden. Im Süden gibt es statt Brücken betonierte Furten, die bei starken Regenfällen ebenso wie die zahlreichen Pisten einige Tage unpassierbar sein können. Das Gebiet südlich von Remada ist nur mit einer Sondererlaubnis des Gouverneurs von Tataouine befahrbar, siehe unter "Weiterreise in das Sperrgebiet", Route 27. Wichtige Kreuzungen sind häufig von Polizeikontrollen besetzt, die aber Touristen, außer in Grenzbereichen, meistens nicht anhalten und bei kleinen Verkehrsverstößen nur freundlich auf den Fehler aufmerksam machen. Diese Kontrollen zielen eher auf die Einheimischen, die an diesen Straßensperren zur Kasse gebeten werden. Nicht zu schnell auf den Posten zufahren und auf Zeichen achten. Die Hauptstraße einer jeden tunesischen Stadt heißt Avenue Habib Bourguiba. Im Adressenteil wird sie daher zur Vereinfachung mit Av. H.B. abgekürzt. Verkehrsregeln Es gelten die gleichen Verkehrsregeln wie in Europa. Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen 110 km/h, auf Landstraßen 90 km/h, in Orten 50 km/h. An Asphaltstraßen gute Beschilderung in Arabisch und Französisch, auch an den gängigen Pisten gibt es Wegweiser. Es besteht Anschnallpflicht. Nachtfahrten möglichst vermeiden. Menschen und Tiere sind auch nachts unterwegs, Radfahrer und Fuhrwerke haben meistens keine Beleuchtung, weidende Tiere

355 Praktische Hinweise für Reisen nach Tunesien Selbst Fahren in Tunesien können sich die Straße als Schlafplatz aussuchen, gefährliche Abschnitte auf Pisten sind nicht rechtzeitig zu erkennen. Besondere Vorsicht ist im Ortsbereich geboten, da Menschen und Tiere oft nicht auf den Verkehr achten. Kraftstoff Tunesien erfüllt lediglich die Treibstoffnormen EURO 2 und nicht EURO 4 wie in Europa. Für Dieselfahrer: sans soufre ohne Schwefel, hat lila Streifen an der Säule! Die Tankstellen liegen auf Asphaltstraßen nördlich der Linie Nefta - Douz - Remada ziemlich dicht beieinander (mind km), so dass große Kraftstoffreserven nicht notwendig sind. Dennoch immer rechtzeitig nachfüllen. Auf Pisten ist das Tankstellennetz nicht so dicht, doch gibt es kaum eine Strecke über 200 km ohne Station. Um ein eventuelles Verirren oder höheren Treibstoffverbrauch auf sandigen Passagen einzukalkulieren, ist mindestens ein Vorrat für die doppelte Distanz notwendig. Es ist zweckmäßig, einen Ölvorrat für Ölwechsel mitzunehmen, da die Qualität des tunesischen Öls unserer nicht entspricht. Einheitspreise (08/2020): Super und Bleifrei 1,975 TD, Diesel 1,740 TD. Mietwagen Ein Fahrer muss mindestens 21 Jahre alt sein und den nationalen Führerschein vorlegen. Bei Zahlung bereits zu Hause oder mit einer Kreditkarte entfällt die Kaution. In allen Städten mit Flughafen und in den Tourismuszentren sind Mietwagenagenturen. Neben den internationalen Firmen Avis, Hertz und Europcar gibt es zahlreiche lokale Anbieter, die meist günstigere Preise haben. Für einen Tagesausflug ist es meist billiger, ein Taxi zu mieten. Günstiger für größere Touren sind die 3-Tages- oder Wochentarife mit unbegrenzter Kilometerpauschale. Im Internet gibt es folgenden Anbieter Camelcar, Tel. (00216) , Fax (00216) , der 3-Tagespauschalen für 110 Euro und eine Woche für 215 Euro inklusive der Mehrwertsteuer und Versicherung für den kleinsten Wagen außerhalb der Spitzenzeiten anbietet. Meine persönliche Erfahrungen mit diesem Angebot, ein VW Polo mit Klimaanlage) waren sehr gut, auch wird die Firma von einem deutschen Reiseveranstalter empfohlen (siehe In Deutschland ist kaum ein Mietwagen unter 399 Euro die Woche zu bekommen. Ein Leser schreibt: Wir haben bei Camelcar gebucht und sind damit sehr gut gefahren: 30 % billiger als Hertz oder Holiday Autos; Empfang am Flughafen, tadelloses Auto, Rückgabe im 150 km entfernten Hotel ohne Aufpreis. Pistenfahrten sind mit Mietwagen nicht zu empfehlen und oft auch nicht erlaubt. Vor der Abfahrt den Wagenzustand prüfen (Reifen, Reserverad, Wagenheber, Ölstand, Kühlwasser). Reifen sind jedoch nicht versichert,

356 Praktische Hinweise für Reisen nach Tunesien Selbst Fahren in Tunesien Reifenpannen sowie Kauf neuer Reifen müssen daher selbst finanziert werden. Das kommt auf einer Tunesienfahrt schon mal vor. Ein weiterer Anbieter ist zu finden unter: Eigenes Fahrzeug Der eigene Pkw lohnt sich wegen der teuren und - im Gegensatz zum Flug stressigen - Anreise mit der Fähre nur für Aufenthalte ab drei Wochen. Katalysator-Benziner bekommen nicht überall bleifreien Treibstoff, doch kann der Kat zu Hause ausgebaut werden. Wohnmobile sieht man selten; sie müssen sich hauptsächlich an Asphaltstraßen halten, sind aber für die herrliche Landschaft Mitteltunesiens, in der es wenig Hotels gibt, ideal geeignet. Wichtig für Langzeiturlauber: Die genormten deutschen Gasflaschen kann man in Tunesien nicht füllen lassen, wenn man aber einen entsprechenden Adapter mitnimmt, kann auf das überall erhältliche Butangas umgestellt werden. Ein Filter-System für Frischwasser ist zu empfehlen. Geländewagen bzw. -motorräder bedeuten zweifellos das Nonplusultra für dieses Land. Man kann sich auf Pisten jeder Art austoben, durch herrliche (steinige) Bergwelt oder auf sandigen Wüstenpisten. Es gibt keine Strecke, die - je nach Erfahrung - für Geländefahrzeuge mit entsprechender Wüstenausrüstung unmöglich ist. Grundsätzlich kann man mit jedem Motorrad nach Tunesien fahren auch Harleys wurden schon in der Wüste gesichtet -, doch die besonders attraktiven, ursprünglichen Gebiete lassen sich natürlich besser mit einer robusten Enduro meistern. Als Reifen ist in diesem Fall der Michelin Desert empfehlenswert, sehr harter Mantel mit offenem, groben Gummiprofil. Je weniger Off-road-Erfahrung, desto leichter sollte das Motorrad sein, im Sand zählt jedes Kilo, auch beim Gepäck! Bei Extrem-Reisen muss der Serienzustand aufgerüstet werden. Sehr gute Tipps zu Extrem-Motorradreisen, Ausrüstung, Umbauten etc. enthalten die Bücher von Thomas Troßmann Motorradreisen zwischen Urlaub und Expedition aus der Reihe "Reise-Know-How" sowie Afrika Motorrad Reisen von Bernd Tesch. Eine gute Website mit ausführlichen Infos ist: Auch für Mountainbikes ist Tunesien - vielleicht nicht gerade im glutheißen Sommer ein ideales Reiseland, viele Gruppen und Einzelfahrer sind unterwegs, die Touren in diesem Buch sind jedoch nur auf Motorfahrzeuge abgestimmt. Autoreparatur Markenvertretungen gibt es außer von einigen wenigen französischen Firmen im Hinterland nicht, nur in Tunis sind Ersatzteile fast aller Automarken erhältlich. Eine gute Einkaufsmöglichkeit sind die libyschen Basare in einigen Städten, z.b. in Ben Guerdane und Sfax. Dort werden Autoteile günstig verkauft. Im übrigen Land gibt es aber, selbst in kleinen Ortschaften, ausreichend Werkstätten, deren Mechaniker gewohnt sind, für die meisten Probleme am

357 Praktische Hinweise für Reisen nach Tunesien Selbst Fahren in Tunesien Fahrzeug eine Lösung ohne das entsprechende Teil zu finden, improvisieren wird großgeschrieben. Da nahezu alle Werkstätten von solch findigen Praktikern geleitet werden, ist der Hinweis auf eine bestimmte unnötig. Neben den "mécanicien" gibt es zahlreiche Reifenreparaturdienste, die den Reifen in kurzer Zeit für wenige Dinar flicken. Ist es notwendig, Ersatzteile aus dem Ausland einfliegen zu lassen, müssen sie in Devisen bezahlt werden. Unfall Bei jedem Unfall sollte man die Polizei hinzuziehen und reichlich Fotos von der Unfallstelle machen. Nichts unterschreiben, das Sie nicht verstehen. In den großen Städten gibt es einen Polizeinotruf unter der Nummer 197. Wüstenpisten Richtig schön wird eine Reise durch Tunesien erst auf Pistenstrecken. Der tunesische Staat hat in den letzten Jahren mit viel Mühe die für Touristen wichtigen Strecken markiert. Dennoch ist eine gewisse Übung und Erfahrung zum Pistenfahren notwendig. Tunesien ist ein ideales Land, sich diese Erfahrung zu erwerben, das Wüstengebiet ist im Vergleich zu Algerien recht klein. Neulinge sollten sich beim erstenmal besser einem Führer anvertrauen und später mit einer leichten Piste anhand einer Routenbeschreibung beginnen. Gutes Kartenmaterial und ein kompensierbarer Kompass sind Voraussetzung, noch besser ist natürlich ein GPS. Doch dann bietet eine Pistenfahrt ein besonderes Erlebnis, eine Herausforderung an den Fahrer. Niemals wird eine Asphaltstraße den gleichen Einklang zwischen Mensch und Natur bieten wie die Piste. Die - wenigen - Anwohner sind meistens sehr nett und hilfsbereit, da nicht allzu viele Touristen vorbeikommen. Und mit entgegenkommenden Fahrern hält man meistens ein kleines Schwätzchen und fragt nach der Strecke. Doch einige Regeln gilt es zu beherzigen: - Immer genug Proviant (ideal ist ein Korb Datteln als eiserne Reserve) und Wasser für einige Tage mitnehmen, selbst wenn man die geplante Strecke ohne Probleme am selben Tag schaffen kann. Eine Panne oder ein Sandsturm können zu einem unvorhergesehenen Aufenthalt führen, mit genügend Vorräten kann in Ruhe die Ankunft eines Menschen abgewartet werden. -Treibstoffvorrat für mindestens die doppelte Distanz und nachtanken, wenn sich die Gelegenheit bietet, auch wenn der Tank noch halb voll ist. - Mit dem Kompass ab und zu die Fahrtrichtung überprüfen, im Zweifelsfall häufig bei der Dorfbevölkerung nachfragen. Bei Sprachproblemen z.b.: Douz? Man wird die Richtung mit einer Handbewegung anzeigen. - Sind Sie unsicher in der Orientierung, einfach Anhalter mitnehmen, die an einsamen Pisten oft auf eine Fahrgelegenheit warten. So ist beiden geholfen. - Bei Sandsturm bzw. Regen keine Pistenfahrt antreten.

358 Praktische Hinweise für Reisen nach Tunesien Selbst Fahren in Tunesien - Vor Fahrtantritt bei Polizeiposten oder Tankstellen nach der Passierbarkeit fragen. Selbst bei strahlendem Sonnenschein können Pisten weggerissen sein. - Sandige Passagen sehr hochtourig im 1. oder 2. Gang fahren, nicht schalten, evtl. etwas Luft ablassen. - Wasserläufe, durch die erkennbar in den letzten Tagen kein Fahrzeug gefahren ist, zunächst zu Fuß durchwaten. Tückisch sind große Felsbrocken unter der Wasseroberfläche und schlammiger Untergrund. - Bei plötzlichem Sandsturm den Wagen mit dem Motor zur windabgewandten Seite stellen und abwarten, bis Sicht wieder frei ist. - Luftfilter häufig reinigen, besonders nach einem Sandsturm. - Nicht abseits der Pisten fahren. - Bei langen, wenig befahrenen Strecken Begleitfahrzeug suchen, Kontakt zu anderen Geländewagenfahrern lässt sich leicht auf Campingplätzen herstellen, z.b. Douz. Es wurde versucht, bei den Routenbeschreibungen jeweils Empfehlungen zu geben, ob eine Piste noch für einen Pkw passierbar ist oder nicht. Doch ist diese Einschätzung eine sehr persönliche Angelegenheit. Der eine setzt seinen Wagen, vor allem wenn es ein Mietwagen ist, jeder Belastung aus, der andere möchte seinen Pkw lieber schonen. Generell ist weniger der Vierradantrieb wichtig, sondern die Bodenfreiheit. Und eine Wellblechpiste (so genannt wegen der tückischen Querrillen) schüttelt Fahrzeug und Insassen schrecklich durch, da gilt es bei einem für Asphaltstraßen gebauten Pkw nachher erst mal Schrauben nachziehen. Im äußersten Süden ist das militärische Sperrgebiet, für dessen Befahrung eine vorherige Genehmigung notwendig ist. Die Reiseroute und dauer muss genau angegeben werden, ein Führer ist nicht mehr nötig. Die Genehmigung für den Zugang kann schon von zu Hause aus per Fax beantragt und dann in Tataouine abgeholt werde. Näheres siehe Route 27. Navigationshilfen Die GPS-Koordinaten in diesem Buch sind im Format hddd mm.mmm angegeben (Gradzeichen durch Leerstelle ersetzt). Dies muss zunächst im Gerät unter Einrichten/Positionsformat eingestellt werden.

359 Praktische Hinweise für Reisen nach Tunesien Selbst Fahren in Tunesien Inzwischen gibt es unzählige Navigationshilfsmittel, die bewährten Garmin- Geräte oder auch Apps für das Smartphone, deshalb werden hier keine Hinweise gegeben, jeder kann sich das heraussuchen, was ihm passt. Für Garmin gibt es im Internet kostenlos die OSM-Karte, download unter Tipp eines Lesers: Eine hervorragende Gesamtlösung für iphone-besitzer ist Pocket Earth. Es verwendet zuhause geladene platzsparende (kostenlose) Vektor-Karten aus dem OSM-Projekt, kann tracken, suchen usw. Dort sind auch nahezu alle Campingplätze, Supermärkte, Geldautomaten usw. aufgelistet. Bisher meine beste permanent genutzte Kombination. Die Koordinaten der Strecken sind sorgfältig recherchiert, wurden mehrfach geprüft, aber die Karten der Geräte sind nicht korrekt und die Zufahrt wird daher gerade bei Nebenstraßen nicht immer richtig angezeigt. Daher: GPS- Punkte aus dem Buch nehmen, nicht nur Navi einschalten, sondern auch den Kopf. Grundsätzlich sind alle Waypoints, die Sie in diesem Buch, aber auch bei anderen Anbietern finden, mit Vorsicht zu genießen. Vielleicht hat sich der Anbieter vertippt und schon landet man an einem völlig anderen Ort, und auch beim Eintippen der Waypoints kann etwas schief gehen. Man sollte sich auch fragen, wie vertrauenswürdig die Quelle ist. Wurden die Koordinaten tatsächlich vor Ort aufgenommen oder stammen sie aus sonstigen Quellen? Auf welches Kartendatum beziehen sich die Koordinaten? Deshalb sollte man für eine Wüstentour auf Pisten auf alle Fälle ausreichende Kenntnisse und Fertigkeiten haben, um mit Karte und Kompass navigieren zu können. Natürlich sollte man deshalb auch einen Kompass dabei haben und sich nicht blind auf das GPS verlassen, ein elektronisches Gerät kann immer auch mal ausfallen.

360 Praktische Hinweise für Reisen nach Tunesien Selbst Fahren in Tunesien Auf der Piste verirrt Zunächst einmal: Ruhe bewahren! Es gibt keinen Grund zur Panik. Regel Nummer 1 bei Pistenfahrten wurde sicher befolgt: Auch wenn keine Übernachtung in der Wüste eingeplant ist, genug Wasser und Lebensmittel für einige Tage mitnehmen, außerdem etwa doppelt soviel Treibstoff wie notwendig wäre. Nun kann man erst einmal in Ruhe nachdenken. Wo habe ich zuletzt Menschen gesehen? Kann ich dorthin zurück fahren, um nach dem Weg zu fragen? Jede Piste in Tunesien führt irgendwann zu Menschen, spätestens nach 50 km findet man eine Ansiedlung. Wenn die Einheimischen auch evtl. keine Fremdsprache sprechen, so tun es sicher die Lehrer der Dorfschulen. Dort kann man entweder den Weg erklären oder einen Führer besorgen. Den Preis aber vorher aushandeln! Fragen immer so stellen, dass nicht nur ein ja oder nein möglich ist. Ein Araber wird nämlich aus Höflichkeit niemals nein sagen. Panne in der Wüste Wenn das Fahrzeug nicht mehr fahrbereit ist und Sie nicht sicher sind, eine Ansiedlung zu Fuß erreichen zu können, bleiben Sie beim Fahrzeug. Irgendwann kommt in diesem im Vergleich zur algerischen Wüste dicht besiedelten Gebiet doch jemand vorbei, und wenn es nur ein Nomade ist. Er kann Ihnen helfen, den nächsten Ort zu erreichen, in dem Sie entweder einen Mechaniker oder eine Fahrgelegenheit zu einem größeren Ort mit Werkstatt finden. Den Wagen aber möglichst nicht ohne Aufsicht (evtl. des Helfers) zurück lassen. Fahrzeugausrüstung Autokompass (kompensierbar), evtl. GPS Werkzeugtasche Reservekanister (für Tunesien genügt eine Kapazität für km) Wasserkanister Batteriewasser, bei Hitze große Verdunstung. Glühbirnen Sicherungen Motoröl, Ölfilter Kraftstoff-, Luftfilter Keilriemen für Benziner: Zündkerzen Eisenstange zur Verlängerung des Radschlüssels Reifenflickzeug (z.b. Autopilot), guter Wagenheber (Ersatzöl für Hydraulik) Ersatzschläuche (schlauchlose Reifen können inzwischen an vielen Orten repariert werden) Luftpumpe bzw. Kompressor Starthilfekabel Abschleppseil (20 m)

361 Praktische Hinweise für Reisen nach Tunesien Selbst Fahren in Tunesien (Sand-) Schaufel (Sandbleche sind nur bei Querfeldeinfahrten in den südlichen Dünengebieten erforderlich) Mein Tipp! Probieren Sie vor der Abreise einen Radwechsel mit dem Bordwerkzeug aus! Bei schwergängigen Radmuttern tut eine Eisenstange zur Verlängerung Wunder. Reifen werden auf Bergpisten stark strapaziert und müssen noch ausreichend Profil haben. Batteriewasser häufiger überprüfen, bei der Hitze große Verdunstung. Bei großer Hitze (Juni - September) sind Reifenpannen häufiger und ein zweites Ersatzrad ratsam. Motorradfahrerausrüstung Bezüglich Leder- oder Textilbekleidung kommt es sehr stark auf die Jahreszeit an. Sicher ist Leder immer noch der beste Schutz gegen Reibung, aber bei über 50 Grad auf einer Wüstenpiste im Sommer, wo nirgends ein Fleckchen Schatten ist? Hier ist entsprechende Endurobekleidung, insbesondere solche mit Klimamembran (GoreTex, SympaTex o.ä.) weitaus besser. Durch entsprechende Protektoren (ohne Membrane - sonst zu heiß in der Sahara!) und Kevlarbesatz ist auch der Sicherheitsstandard mittlerweile hoch. Für einen einmaligen, kurzen Wüstentrip mag die Anschaffung vielleicht nicht lohnen, eine Jeans oder Baumwollhose (z.b. alte BW-Hose) mit Protektoren zum unterziehen und ein Crosspanzer kombiniert mit einer robusten Jacke mit Rückenprotektor genügen da. Regenkombi und Daunenweste sind dagegen im Winterhalbjahr (ca. September bis April) kein überflüssiger Ballast. Keinesfalls sparen sollte man dagegen beim Schuhwerk - robuste Cross- Stiefel sind für Off-Road-Abenteurer absolutes Muss! Wichtig auf längeren Fährüberfahrten: leichte Schuhe zum Wechseln! Auch auf dem Motorrad sollte die Notration an Wasser und Benzin sowie kleinere Geschenke für die Gastgeber nicht fehlen. Beim Reisegepäck inklusive aller Zubehör- und Ersatzteile sind maximal Kilo akzeptabel, sehr gute Infos zur Zusammenstellung im Internet unter:

362 Praktische Hinweise von A bis Z AUSKÜNFTE PRAKTISCHE UND NÜTZLICHE INFORMATIONEN Fremdenverkehrsamt Tunesien Deutschland Düsseldorf, Flingerstr. 66, Tel. (0211) , Fax Frankfurt am Main, Goetheplatz 5, Tel. (069) , Fax (069) , Berlin, Kurfürstendamm 171, Tel. (030) , Fax München, Burgerstr. 12, Tel. (089) , Fax Schweiz 8001 Zürich, Bahnhofstr. 69, Tel. (01) , Fax , Österreich 1010 Wien, Opernring 1 (Stiege R, Tür 109), Tel. (01) , Fax , Tunesien Office National du Tourisme Tunisien (ONTT), 1, Av. Mohammed V, 1001 Tunis, Tel. (71) , Fax , Büros in allen bedeutsamen Orten, die Anschriften sind bei den Ortsbeschreibungen zu finden. Niederlande Tunesiself Nadonal Verkeersbureau, Muntplein 2111, 1012 WR Amsterdam, Tel: (31-2) , Fax: (31-2) , BETTELKINDER Oft grüßen Kinder mit strahlendem Lächeln "Bonjour, messjö". Sobald man darauf antwortet, kommt wie aus der Pistole geschossen die Bitte nach Geld, Bonbons oder Kugelschreiber (Stylo). Abgesehen davon, dass man eine Lastwagenladung voll bräuchte, um alle Kinder zu befriedigen, soll man keinesfalls Geld ohne Gegenleistung geben. Auf diese Weise lernen sie sonst, dass man so sehr leicht und viel mehr Geld verdienen kann, als z.b. ihr Vater in harter Arbeit, und vernachlässigen den Schulbesuch. Zum Vergleich: Ein Landarbeiter verdient pro Tag nur 5-10 Dinar. Sinnvoll ist es aber, einige kleine Spielsachen mitzunehmen und den Kindern zu schenken, in deren Familie man eingeladen wird, die Freude ist groß.

363 Praktische Hinweise von A bis Z Arbeitsunfähigen Bettlern und Blinden, die häufig vor Moscheen stehen, kann man dagegen genau wie die Einheimischen einige Millimes geben. Das Almosengeben ist einer der Grundpfeiler des Islam. BOTSCHAFTEN; KONSULATE Botschaften in Tunesien: D: 1, Rue el Hamra, B.P. 35, 1002 Tunis - Mutuellville, Tel. (071) , Fax , A: 17, Av. de France, Tunis, Tel. (071) CH: 10, Rue Ech. Chenkiti, 1002 Tunis-Mutuelleville, Tel. (071) Botschaft der Tunesischen Republik - Deutschland: Lindenallee 16, Berlin, Tel. (030) , Fax (030) Generalkonsulat: Godesberger Allee 103, Bonn, Tel. (0228) , Fax (0228) Konsulat: Overbeckstr. 19, Hamburg, Tel. (040) , Fax (040) Konsulat: Herzog-Heinrich-Straße 1, München, Tel. (089) , Fax Österreich: Ghaegastr. 3/4, 1030 Wien, Tel. (01) , Fax Schweiz: Kirchfeldstr. 63, 3006 Bern, Tel. (031) , Fax BRUNNEN Man sollte niemals Trinkwasser durch Chemikalien wie Mikropur o.a. vergiften! Das beste Trinkwasser (auch für empfindliche Mägen) schöpft man stets direkt aus Quellen (sind oft mit Rohren versehen) oder aus landwirtschaftlichen Brunnen. Diese Brunnen werden täglich geleert und haben daher frisches Wasser. Wenig benutze Dorfbrunnen sind manchmal nur für Menschen mit einer gesunden, ausgeprägten Bakterienfauna im Magen geeignet, also nicht für überempfindliche Menschen. Genau so ist es mit Flusswasser, was in abgelegenen Gebieten absolut rein ist, aber wie gesagt, es gibt Menschen, die reagieren überempfindlich. Diesen ist Wasser in Flaschen zu empfehlen, das überall erhältlich ist. Am besten wäre natürlich auch für die empfindlichen Menschen, dass sie schon zu Hause anfangen natürliches Wasser aufnehmen, um sich so nachhaltig zu immunisieren! In den wasserarmen südlichen Regionen gibt es Brunnen, die teilweise in guten Karten verzeichnet sind. Doch ist nicht jederzeit Wasser vorhanden, Strick und Eimer zum Heraufziehen fehlen meist. Ein stabiles Abschleppseil von wenigstens 20 Metern und ein Plastik- oder Falteimer kann Abhilfe schaffen. Das Wasser durch ein Tuch filtern und 20 Minuten abkochen.

364 Praktische Hinweise von A bis Z CAMPING Tunesien ist kein ausgesprochenes Campingland, dennoch ist Campen grundsätzlich möglich. Freies Campen ist - außer in militärischen Sperrgebieten - erlaubt, wenn möglich, die zuständige Stadtverwaltung bzw. Polizeibehörde oder den Eigentümer um Erlaubnis fragen. Im Süden findet man leicht abseits gelegene Plätze, an denen man unbehelligt frei campen kann. Gut ist es, den Übernachtungsplatz erst in der Dämmerung zu suchen, dann wird kaum noch jemand vorbei kommen. In der Regel kann auf den Höfen der Jugendherbergen gegen geringe Gebühr übernachtet werden. In den Ortsbeschreibungen wird darauf nicht mehr hingewiesen, es werden nur reguläre Plätze genannt Die offiziellen Campingplätze haben oft nur eine bescheidene Ausstattung, die mit europäischen Normen nicht zu vergleichen ist, die Anlagen sind heruntergekommen und schmutzig. Die Plätze sind in einem Land wie Tunesien, das in jeder Jahreszeit einen angenehmen Aufenthalt bietet, ganzjährig geöffnet, sind jedoch meistens nur im Sommer belegt. Wohnmobilfahrer können an den Tankstellen den Wassertank auffüllen. Die blauen Butangaskartuschen sind schwer erhältlich, die genormten deutschen Gasflaschen kann man im Land nicht füllen lassen, wenn man aber einen entsprechenden Adapter mitnimmt, kann auf das überall erhältliche Butangas umgestellt werden. EINLADUNGEN Einladungen werden in einem so gastfreundlichen Land wie Tunesien gerne ausgesprochen. Ob man sie annimmt, hängt weitgehend von dem richtigen Gespür für Menschen ab. Wer auf einer Fahrt durch ländliche Regionen in Kontakt mit der Bevölkerung kommt - sei es dadurch, dass man einen Anhalter mitnimmt oder dass man nach dem Weg fragt - wird häufig zu einem Tee eingeladen. Dazu wird der Besucher in den Salon der Familie gebeten. In einfachen Häusern ist dieser Raum meist leer, erst für den Gast werden Teppiche ausgerollt und Sitzkissen verteilt. Die Schuhe hinterlässt man an der Tür bzw. vor dem Zelt, selbst wenn der Gastgeber bittet, man könne sie ruhig anlassen. Die Teezubereitung ist eine Zeremonie für sich und findet direkt vor den Augen des Gastes auf einem Holzkohlebecken oder einer Gasflasche statt. Eine gute Handvoll Tee kommt in die winzige Teekanne, dazu wenig Wasser, aber reichlich Zucker.

365 Praktische Hinweise von A bis Z Die Kanne kommt nun direkt aufs Feuer. Man trinkt sowohl grünen chinesischen als auch schwarzen Tee, der sehr lange kocht und äußerst stark ist. Deshalb gibt es nur ein Schnapsgläschen voll. Dem grünen Tee werden oft einige Zweige Minze zugefügt, dem "Thé rouge" geröstete Mandeln oder Kichererbsen. Üblicherweise werden die Teeblätter dreimal neu mit etwas Wasser aufgekocht, dann darf man sich verabschieden. Meistens aber wird gerade jetzt eine Mahlzeit aufgetragen. Die Hausfrau hat die Zeit des Teetrinkens genutzt, um für den Gast etwas vorzubereiten. Bei einer solch spontanen Einladung können natürlich nur Dinge zubereitet werden, die vorrätig sind, z.b. ein Omelett. Man sollte aber möglichst nicht ablehnen und der Familie die Freude nicht verderben. Eine untergeordnete Person des Haushaltes, meist ein Kind, kommt noch vor dem Essen mit einem Wasserkessel und einer Schüssel zum Händewaschen. Dann nimmt man das Brot in die linke Hand, bricht mit der rechten ein Stückchen ab und tunkt damit die Speisen auf, jeder in dem gerade vor ihm liegenden Dreieck der gemeinsamen Schale. In mehr städtischen Familien wird es vielleicht eine Gabel geben, auf dem Land oder bei Nomaden ist meist kein Besteck vorhanden. Bitte niemals die Linke in die Schüssel tunken, sie gilt als unrein. (Aus gutem Grund: Die Linke ersetzt zusammen mit dem in Toiletten stets vorhandenen Wasser das Toilettenpapier.) Nach dem Essen wird wieder Tee getrunken, dann darf man sich verabschieden. - Gastgeschenke Beim Abschied sollte man zwei Dinge nicht vergessen. Erstens Adressen aufschreiben, denn die Familie wird wirklich sehnsüchtig auf die so reichlich geschossenen Fotos warten, und zweitens ein Abschiedsgeschenk, das der Hausfrau überreicht wird. So gastfreundlich und großzügig die Menschen sind, so freuen sie sich doch über eine Gabe zum Abschied. Zucker und Tee sind sehr geeignet. Nomaden, die oft lange Zeit nicht zu einem Markt kommen, freuen sich über frisches Obst, Gemüse oder Zigaretten. Ich löse das Problem jedoch meist auf eine andere Art. Schon lange vor einer Reise bitte ich alle Freunde, abgelegte Kleidungsstücke zu sammeln, vor allem T-Shirts, Jeans, Hemden, Pullover, Schuhe, Kinderkleidung und Spielzeug. So habe ich immer genügend Gastgeschenke, die bei meinen Gastgebern sehr willkommen sind. Auspacken vor dem Gast gilt als unhöflich, man will damit vermeiden, dass der Gast an der Größe seines Geschenkes gemessen wird. ELEKTRIZITÄT Die Stromspannung beträgt 220 Volt, für Schukostecker ist ein gesonderter Adapter für Südeuropa manchmal notwendig, Eurostecker passen überall. ESSEN UND TRINKEN - Versorgung im Land

366 Praktische Hinweise von A bis Z Es ist nicht notwendig, größere Lebensmittelvorräte mitzunehmen, die tunesische Küche ist hervorragend, und selbst in kleinen Orten gibt es Imbissstände und Restaurants. Die Speisen sind für europäische Gaumen recht scharf gewürzt, die ungewohnte Küche kann bei empfindlichen Mägen leicht Durchfall hervorrufen. Zum Frühstück wird Kaffee, Tee oder Kakao, Brot, Butter und Konfitüre serviert, nur in großen Hotels gibt es ein Buffet mit reichhaltiger Auswahl. Beim Genuss von Milch sollte man vorsichtig sein, da sehr oft Milchpulver oder Kondensmilch verwendet und mit Leitungswasser aufgefüllt wird. Bei Lebensmitteln, in Cafés und Restaurants gelten Festpreise, handeln ist nicht möglich. Im Süden gibt es in den Läden meist nur ein begrenztes Warenangebot, auf den Wochenmärkten ist dagegen alles zu haben und man kann sich preiswert mit frischem Obst und Gemüse je nach Saison eindecken. Frisches Fladenoder Stangenbrot hat jeder Lebensmittelladen. Fleischereien sind zunächst für hygienebewusste Europäer erschreckend, hängen doch ganze Tierhälften offen an der staubigen Straße, die nächsten Opfer blöken noch hinter dem Haus. Doch dieses frisch geschlachtete Fleisch von Tieren, die natürlich, ohne Hormone und Chemikalien im Freien weideten, schmeckt zehnmal besser und würziger als unser deutsches Kühlhausfleisch. Der Kopf des Tieres oder ein anderes Körperteil werden aufgehängt, um dem Kunden Sicherheit über die Herkunft des Fleisches zu geben. An erster Stelle in der Qualität kommt Hammelfleisch, das durch die natürliche Aufzucht der Tiere nicht den schlechten Nachgeschmack hat, den man bei uns oft findet. Dann folgt Rind, Ziegenfleisch ist weniger beliebt, Kamelfleisch eher selten und Schwein ist dem Moslem verboten. Geflügel ist billig und wird in gesonderten Geschäften angeboten, im Süden gleich das lebende Tier. Es gibt kein Ladenschlussgesetz, die Geschäfte sind - außer in den großen Städten - täglich, meist bis Sonnenuntergang, geöffnet. Während des Fastenmonats Ramadan sind Cafés und Restaurants tagsüber geschlossen, frisches Brot gibt es erst am Nachmittag. Die Lebenshaltungskosten sind niedrig, sofern man die Geschäfte und Cafés für die Einwohner nutzt und sich nicht nur in Touristenzentren eindeckt. Die folgenden Beispiele sind schon etwas älter, bitte neue Preise übermittel: Stangen- oder Fladenbrot ab 200 M Mineralwasser 1,5 l Plastikflasche 450 M Mineralwasser Safia 0,9 l Glasflasche 350 M + ca. 400 M Pfand Cola, Fanta, Sinalco 1 l Glasflasche 600 M + ca. 400 M Pfand Kaffee, Tee (im einfachen Café) M Cola, Fanta, Boga (im einfachen Café) M 1 Croissant 400 M Sandwich mit Thunfisch 1,500 TD 1 l Milch 800 M

367 Praktische Hinweise von A bis Z 1 kg Orangen 0,700 1,400 TD 1 Dose Ölsardinen 430 M 1 Schachtel Käse 1 TD 1 kg Rindfleisch 8 10 TD 1 kg Fisch TD 1 kg Kartoffeln 400 M 1 kg Tomaten 600 M 1 kg Datteln Deglet-Nour 2 TD 1 Flasche Bier im Kaufhaus 800 M 1 Flasche Wein im Kaufhaus Zigaretten - Küche im Restaurant ab ca. 4,5 TD + ca. 400 M Pfand ab ca. 6,500 TD 1,400 TD Die tunesische Küche ist außerordentlich vielseitig und scharf gewürzt, Oliven gehören fast zu jeder Mahlzeit. Als Vorspeise wird oft Harissa, eine rote, höllisch scharfe Pfefferpaste, in Olivenöl gereicht, auch in Gerichten werden häufig Pfefferschoten verwendet. Brik à l'oeuf sind hauchdünne Teigblätter, gefüllt mit Ei, Kartoffelsalat und Kräutern, evtl. Thunfisch, und in Fett ausgebacken. Brik schmeckt sowohl als Vorspeise als auch aus der Hand an der Straßenbude. Chorba ist eine Suppe aus Hammelfleisch mit Nudeln oder Gerste. Tajine ist ein Auflauf nach Art der spanischen Tortillas mit Kartoffeln, Gemüse, Ei und Fleischresten, Ojja ist Rührei mit gedünstetem Gemüse, Hackfleisch oder Merguez-Würstchen, diese sind aus gewürztem Hammelfleisch. Eine typisch tunesische Spezialität ist der Salat Mechouia. Tomaten, Paprika, Pepperoni und Zwiebeln werden gegrillt, im Mörser zerstoßen und mit Pfeffer, Knoblauch, Zitrone und Olivenöl scharf gewürzt. Der "salade tunisienne" besteht aus kleingeschnittenen Tomaten, Gurken, Pfefferschoten, Kapern, Eiern und Thunfisch oder Ölsardinen. Beliebtes Hauptgericht ist Couscous, er wird meistens am Freitag, dem Tag des Gebetes, gegessen. Die Zubereitung dauert sehr lange und erfordert einen Spezialtopf. Im unteren Teil köchelt das Fleisch in einer Brühe mit verschiedenen Gemüsen, während der Dampf durch die Couscousmasse aus Hartweizengrieß im Siebeinsatz zieht. Es gibt zahlreiche Rezepte, ebenso süße Varianten. Im Sommer ist Couscous mit Buttermilch sehr erfrischend. Mit Hackfleisch gefüllte Paprika in Tomatensoße heißen Felfel, Chackchouka ist ein Gemüseeintopf mit Spiegelei oder Fleisch, Koucha Hammelfleisch mit Zimt, Pfeffer und Kartoffeln. Kamounia besteht aus kleingeschnittener Leber in Kümmelsoße, Brochette bezeichnet man über Holzkohle gegrillte Lammspieße. Die Krönung jeden Festes jedoch ist Mechoui, ein am Spieß oder in der Erde gebratener Hammel, aber mit Mechoui wird auch jedes gegrillte Fleisch

368 Praktische Hinweise von A bis Z bezeichnet. Die Lage am Meer bringt es mit sich, dass Fisch in großer Auswahl frisch und preiswert angeboten wird. - Getränke Das wichtigste Getränk ist der Tee, der bei jedem Anlass gereicht wird. Beliebt ist der chinesische grüne Tee, der oft mit Minzblättern aromatisiert und mit Pistazien oder Mandeln garniert wird. In den Familien wird der Thé rouge bevorzugt, ein höllisch starker Sud aus viel schwarzem Tee und wenig Wasser, der lange auf Holzkohle aufgekocht wird. Gereicht wird er in winzigen Schnapsgläschen, die oft noch ganz mit gerösteten Mandeln oder Kichererbsen gefüllt sind. Auch Kaffee wird gern getrunken, sowohl schwarz wie Espresso als auch in jeder Mischung mit Milch, z.b. Café cassé (1 Schuss Milch), Café moitié (halb und halb), Café au lait (mit viel Milch). In den Familien wird ein mit Zimt, Pfeffer oder Kardamon gewürzter Mokka gereicht. Sehr beliebt sind Milchmixgetränke. Erfrischungsgetränke wie Cola, Fanta, Sinalco sowie Mineralwasser mit und ohne Kohlensäure sind überall erhältlich. Das tunesische Erzeugnis Boga schmeckt wie Kaugummi. Alkohol ist dem gläubigen Muslim verboten, wird im toleranten Tunesien bis auf den Freitag und den Fastenmonat jedoch geduldet. Freitags und im Ramadan wird - abgesehen von den Touristenhochburgen - kein Alkohol verkauft, an Europäer jedoch ausgeschenkt. Zum Verkauf und zum Ausschank ist eine Konzession nötig, die nur die großen Supermärkte, einige Bars und fast alle Touristenhotels haben. Die Bars schenken nur bis 20 Uhr Bier aus, das gilt jedoch nicht für Touristenhotels und Restaurants. Im Land wächst schon seit der Karthagerzeit ein guter Wein. Der billigste ist der Haut Mornag ( ab 2 D), trotzdem gibt er einen vorzüglichen Rosé oder Rotwein her, berühmt ist der Wein aus der Domäne Thibar. Celtia heißt das im Land hergestellte Bier. Landestypische Spirituosen sind Boukha, ein Feigenschnaps, und der aus Datteln und Würzkräutern hergestellte Likör Thibarin. Eine Besonderheit stellt Lakhmi dar, ein aus geköpften Palmen gewonnener Saft, der zunächst sehr süß schmeckt und später vergoren alkoholhaltig wird. - Restaurants Es stellt sich die Frage, ob man nur in einigermaßen sauberer Umgebung satt werden oder eine schöne Atmosphäre verbunden mit einem Glas Wein genießen will. Letzteres findet sich nur in Großstädten und Touristengebieten und muss natürlich bezahlt werden. Diese Restaurants wurden vom Staat mit den Prädikaten 1, 2 und 3 Gabeln versehen. Diese Einteilung besagt weniger etwas über die Qualität des Essens, als vor allem über die Präsentation, die Einrichtung und Sauberkeit der Speisestätte; für jede Kategorie gibt es festgesetzte Preisspannen. Diese klassifizierten Restaurants haben in der Regel die Lizenz zum Alkoholausschank, ein Hauptgericht kostet ab 4 TD, ebenso eine Flasche Wein. Daneben gibt es überall einfache Gaststuben und Grillbuden, die ein oft qualitativ gutes Essen ab 1 TD anbieten, es werden nur alkoholfreie Getränke gereicht.

369 Praktische Hinweise von A bis Z - Souk Wochenmärkte (Souk hebdomadaire) sind eine alte Einrichtung der nomadischen Bevölkerung und haben noch heute ihre Bedeutung. Neben dem Verkauf eigener Erzeugnisse und dem Einkauf notwendiger Fremdwaren ist jede Art von Dienstleistungen dort zu finden: Kesselflicker, Hufschmied, Friseur, Zahnzieher, Schneider, Schreiber und viele andere. Während des Ramadan finden die Märkte wie üblich statt, die Essenstände fehlen jedoch. Hier eine kleine Auswahl: Sonntag Enfidha, Hammam-Lif, Sousse Montag El Djem, Houmt Souk, Kairouan, Makthar, Tataouine Dienstag Beja, Ghardimaou, Kasserine Mittwoch Jendouba, Moknine, Nefta, Sbeitla Donnerstag Douz, Menzel Bouzelfa, Siliana, Teboursouk Freitag Ksour Essaf, Nabeul, Midoun, Monastir, Sfax, Tabarka, Testour, Zaghouan, Zarzis Samstag El Fahs, Monastir FEIERTAGE UND FESTE Das Wochenende ist wie bei uns am Samstag und Sonntag. Behörden, Banken und Firmen sind geschlossen, Geschäfte jedoch weitgehend geöffnet. Nur die Läden in den modernen Stadtteilen der Großstädte sind Samstagnachmittag und Sonntag sowie an Feiertagen geschlossen. - Weltliche Feiertage 1. Januar Neujahr 18. Januar Tag der Revolution 20. März Tag der Unabhängigkeit 21. März Jugendtag 9. April Tag der Märtyrer 1. Mai Tag der Arbeit 1. Juni Fest des Sieges 25. Juli Tag der Republik 13. August Tag der Frau 7. November Tag der Regierungsübernahme von Ben Ali - Religiöse Feste Die religiösen Feste richten sich nach dem islamischen Mondkalender, der um elf Tage kürzer ist als unser Jahr, daher sind die Termine jedes Jahr elf Tage früher. Die angegebenen Termine gelten nur ungefähr, da sie sich nach dem Aufgang des Mondes richten, genaue Daten kann man kurz vorher bei den

370 Praktische Hinweise von A bis Z Fremdenverkehrsämtern einholen. Informationen darüber sind auch im Internet auf der Seite: Islamisches Neujahrsfest Achoura An diesem Tag im Jahr 680 wurde Hussain, der zweite Enkel des Propheten Muhammad getötet. Gedacht wird nicht nur Hussains, sondern auch seines älteren Bruders Hassan (gest. ca ), Söhne der Prophetentochter Fatima. Ramadan Fastenmonat, angegeben jeweils der 1. Tag Aid el Fitr Fest zum Ende des Ramadan, Dauer Aid el Kebir Mouloud Tage. Opferfest zum Andenken an die Opferung Isaaks durch Abraham. Das Fest dauert etwa eine Woche, jede Familie schlachtet einen Hammel, wird daher auch oft als Hammelfest bezeichnet. Während dieser Zeit haben die meisten Geschäfte und Ämter geschlossen. Dreitägiges Fest zum Geburtstag des Propheten Mohammed Außerdem gibt es zahlreiche lokale Moussems, deren Termine sich nach dem islamischen Kalender richten sowie jahreszeitliche Feste. Die genauen Daten können bei den Touristenbüros erfragt werden. Die wichtigsten: Orangenblüte Nabeul Märzwoche Ksar-Festival Tataouine Ende März/Anfang April Orangenfest Menzel Bouzelfa April Festival Tamerza Mai Fischerfestival Mahdia Juni Sperberfest El Haouaria Juni Theaterfest Dougga Juni Int. Jazz-Festival Tabarka Ende Juni/Juli Vollblut-Festival Festival Meknassy (Sidi Anfang Juli Bouzid) Festival des Meeres Mahdia Juli

371 Praktische Hinweise von A bis Z Jasmin Festival Hammamet Juli Odysseus-Festival Djerba Ende Juli Maalouf-Festival Testour Ende Juli Festival Kerkennah Juli/August Klassische Musik El Djem Juli/August Festival der Poesie Monastir Juli/August Internationales Festival Karthago Mitte Juli bis Mitte August Internationales Festival Hammamet Mitte Juli bis Mitte August Internationales Festival Sousse Mitte Juli bis Mitte August Internationales Festival Bizerte Mitte Juli bis Mitte August Internationales Festival Dougga Mitte Juli bis Mitte August Nächte von El Marsa Tunis Mitte Juli bis Mitte August Internationales Symphonie Festival Mahdia Mitte Juli bis Mitte August Hennah-Fest Chenini/Gabes Juli/August Maalouf-Musik-Festival Testour Juli/August Fest der Mergoum- Teppiche Oudref Juli/August Karthago-Byrsa Festival Karthago Mitte Juli bis Mitte September Festival der Bildhauerkunst Fest der Mergoum- Teppiche Mahares Toujane Ende Juli/August August Int. Theaterfestival Karthago Oktober Festival des Olivenbaums Sousse November Oasen-Festival Tozeur November/Dezember Sahara-Festival Douz Ende Dezember

372 Praktische Hinweise von A bis Z FOTOGRAFIEREN Filmmaterial wird zwar reichlich angeboten, ist aber teuer und oft überaltert, es gibt keine Diafilme. Besser ausreichend Vorrat von zu Hause mitbringen und daran denken, dass es in diesem orientalischen Land mehr reizvolle Motive gibt als üblich. Die Kamera ist stark durch Sand gefährdet, nach jedem Gebrauch staubsicher aufbewahren und eine Ersatzkamera mitnehmen. Militärische und polizeiliche Einrichtungen und Personen, Staudämme und Flughäfen dürfen nicht fotografiert werden. Die Posten sind auf Draht, bei Zuwiderhandlung können Film und Kamera beschlagnahmt werden. Zwar wird im Koran selbst nicht die Abbildung von Menschen verboten, doch ein Hadith (Überlieferung von Aussprüchen des Propheten Mohammed) droht den Verfertigern von Bildern Höllenqualen an: Ihre Leiden sollen nicht enden, bevor sie ihrem Werk Leben eingehaucht haben, was ihnen freilich niemals gelingen kann. Noch verbreiteter ist die Angst vor dem bösen Blick - hier das Auge der Kamera -, der Unheil bringt. Scheu sind vor allem Frauen und alte Menschen, aber schließlich wirkt es auf jeden sehr aggressiv, wenn ein Fremder den Wagen stoppt, eine Kamera auf Personen richtet, abdrückt und weiterfährt. Doch wenn man das Gespräch mit den Leuten sucht und dann um die Erlaubnis für ein Foto bittet, wird es selten Schwierigkeiten geben. Oft wird allerdings um einen Abzug gebeten. FRAU ALLEIN IN TUNESIEN Seit Jahren fahre ich allein nach Nordafrika und bekomme immer wieder den erstaunten Ausruf zu hören: Allein? Wie mutig! Das ist doch viel zu gefährlich. Und langweilig." All das stimmt nicht. Wohin ich auch komme, man ist interessiert, erkundigt sich nach dem Woher und Wohin und führt gerne Diskussionen über Europa. In keinem europäischen Land ist es so einfach, Kontakt zu den Menschen zu bekommen. Und als Frau hat man auch Zugang zu den Geschlechtsgenossinnen, die mich gerne in ihr Haus einladen, obwohl wir uns in dörflichen Gegenden nur mit Zeichen verständigen können. In Tunesien sind die Gefahren für eine Frau nicht größer als anderswo, die Schauermärchen von Frauen, die im Gewirr der Medina verschwinden, beruhen nicht auf Tatsachen. Die Tunesier sind direkter, offener als Westeuropäer. Es ist nicht ungewöhnlich, dass mich ein Mann - sei es ein Polizeibeamter bei einer Straßenkontrolle oder ein Bankbeamter, mit dem ich beim Geldwechseln geplaudert habe - fragt: Wollen Sie die Nacht mit mir verbringen?" Und wenn man auf eine so direkte Frage ebenso offen nein" sagt, fragt man zwar warum nicht", und es entsteht vielleicht noch eine Diskussion um die unterschiedlichen Frauen in Tunesien und in Europa, aber die Ablehnung wird akzeptiert. Die Gefahr für Frauen allein besteht weniger in einer drohenden Vergewaltigung als darin, dem Charme der jungen Männer zu erliegen. Mit einer unwahrscheinlichen Liebenswürdigkeit wirbt ein Araber um eine Frau, versprüht durchaus glaubwürdig Komplimente und gibt ihr das Gefühl, etwas

373 Praktische Hinweise von A bis Z ganz besonderes zu sein. Das Alter der Frau spielt dabei für ihn kaum eine Rolle, hat er doch wenig Auswahl. Dieser Charme ist der coolen deutschen Lässigkeit vollkommen abhanden gekommen, und so ist es gar nicht selten, dass eine europäische Frau diesem Charme erliegt. In der Kleidung sollte man sich jedoch etwas zurückhaltend zeigen. Mit knappen Shorts und winzigen Tops fordert man die Belästigung geradezu heraus, das Gerücht von der Touristin, die nur der sexuellen Abenteuer wegen ins Land kommt, ist weit verbreitet. Keine Europäerin muss sich verschleiern, aber den Sitten des jeweiligen Ortes etwas anpassen. In Agadir ist offenherzige Kleidung noch geduldet, in Dörfern und vor allem im Fastenmonat Ramadan eine Herausforderung. In der traditionellen islamischen Welt geht eine anständige Frau niemals allein aus dem Haus, sie wird stets von einem engen Familienmitglied begleitet, und wenn es der kleine Sohn ist. Das moderne Tunesien ist alleinreisende europäische Frauen seit Jahren gewöhnt, doch ist das Vorurteil von den lockeren Sitten, die eine Europäerin nur wegen der sexuellen Abenteuer ins Land bringen, weit verbreitet. Sehr viele junge Männer versuchen die Bekanntschaft von Ausländerinnen zu machen, da ihnen voreheliche Kontakte mit den heimischen Mädchen fast unmöglich sind. Ein weiteres Argument ist der Wunsch vieler junger Leute, in das gelobte Europa zu kommen, dort eine Arbeit zu finden und die Familie zu unterstützen. Und wie könnte dieses Ziel besser zu erreichen sein als durch die Heirat mit einer Europäerin, sie darf ruhig etwas älter sein. Doch im Gegensatz zu Europa, wo eine Frau allein nachts tatsächlich Überfälle riskiert, ist es in Tunesien viel ungefährlicher. Gewalt wird nicht angewandt, Vergewaltigung streng bestraft, die Polizei ist allgegenwärtig, die Schauermärchen von Menschen, die im Gewühl der Medina auf Nimmerwiedersehen verschwinden, beruhen nicht auf Wahrheit. Wichtig ist nur, einen festen Willen zu haben und klar und bestimmt nein zu sagen und nicht allein mit einem Mann in die Wohnung zu gehen. Das könnte als Einverständnis ausgelegt werden. Ganz wichtig ist, nicht allzu aufreizende Kleidung zu tragen, siehe das Kapitel "Reisekleidung". Wenn Sie wirklich einmal belästigt werden, suchen Sie Schutz bei älteren Leuten, die das Verhalten der Jungen missbilligen. FRAUEN, TUNESISCHE Die Regierung stellt auf ihrer offiziellen Internet-Site unter dem Stichwort Frauenrechte stolz fest: Ein fast einzigartiger Fall in der arabischmuslimischen Welt: in Tunesien ist das Prinzip der Gleichheit zwischen Mann und Frau ausdrücklich im Gesetz festgeschrieben. Tatsächlich hat die tunesische Frauenbewegung unter der früheren Regierung von Habib Bourguiba, dessen Frau selbst eine bürgerliche Frauenrechtlerin war, 1957 ein Gesetz errungen, das die Rechte der Frau regelt (die gesetzliche Gleichberechtigung erfolgte in der Bundesrepublik auch erst 1957). So wurde das Heiratsalter heraufgesetzt, die freie Wahl des Ehepartners postuliert, die Polygamie verboten und die in den meisten muslimischen Staaten mögliche Verstoßung der

374 Praktische Hinweise von A bis Z Frau durch den Mann abgeschafft und durch ein Scheidungsrecht ersetzt, das Mann und Frau gleichstellt. Am 13. August 1957 wurde das Gesetz über den Personenstatus erlassen, seither gilt dieses Datum als nationaler Frauentag. Doch hapert es mit der Umsetzung in die Realität. Noch heute ist in Tunesien der Mann Oberhaupt der Familie und damit Vormund seiner Frau und seiner Kinder. Alleinerziehende Mütter sind zumindest in Städten keine Seltenheit mehr, und in der Arbeitswelt finden sich Frauen auch in leitenden Positionen. Die Erwerbstätigkeit führt allerdings für die Frauen oft zu einer Doppelbelastung, da die traditionelle Rolle der Frau als Herrin von Heim und Herd keineswegs abgelegt wird. Die Freizeitgestaltung verläuft immer noch weitgehend getrennt. In manchen Orten, vor allem in Tunis und Sidi Bou Said, sieht man nachmittags durchaus Liebespaare Hand in Hand schlendern. Doch gegen Abend schon sind die Cafés dicht gedrängt von Männern, inmitten von dichtem Tabakqualm bestellen sie gleich mehrere Flaschen Bier gleichzeitig. In solchen Cafés sieht man keine Frauen. In Gesprächen habe ich zwar oft festgestellt, dass bei Männern eine Unzufriedenheit mit diesen Verhältnissen herrscht, dass sie sich nach weiblicher Gesellschaft sehnen. Kommen jedoch wirklich einmal einige Mädchen allein in ein Café, redet man sofort schlecht von ihnen (und macht sich an sie heran). Das bringt es natürlich mit sich, dass Touristinnen fast sicher angesprochen werden und man versucht, sie für diese Nacht zu gewinnen. Eine wirklich freie und gleichberechtigte Begegnung zwischen Mann und Frau ist in diesem verhältnismäßig toleranten, liberalen islamischen Land noch nicht möglich. Im tiefen Süden gilt die verordnete Gleichberechtigung noch nicht, dort ist der Koran Gesetz. Mädchen besuchen die Schule manchmal gar nicht - sie helfen der Mutter im Haushalt - oder nur bis zur 6. Klasse. In der Freizeit werden Jungen und Mädchen streng getrennt, Ehen auch heute noch von den Eltern gestiftet. Männliche Besucher sollten auf keinen Fall verhüllte Frauen ansprechen, selbst wenn sie nur nach dem Weg fragen wollen. Die Kleidung der Frauen ist sehr unterschiedlich. Die junge, moderne Städterin trägt flotte westliche Mode, die älteren Frauen ziehen auf der Straße vielfach den Haik bzw. Sefsari über, ein weißes Tuch, das wie ein Mantel um den ganzen Körper gehüllt wird. Auf dem Land trägt jung und alt die traditionelle Kleidung, von Region zu Region unterschiedlich in Farbe und Muster. Ein etwa fünf Meter langes, 1,60 Meter breites Tuch, die Melia, wird sehr kunstvoll um den Körper gewickelt, an den Schultern mit Spangen befestigt und auf der Hüfte durch einen breiten Wollschal zusammengehalten. Über Kopf und Schultern zieht frau die Takrita, ein großes Baumwolltuch. Dazu kommt der Schmuck, der zugleich die materielle Absicherung der Frau bedeutet. Schwere Arm- und Fußringe, fein ziselierte Spangen, Ohrringe und Halsketten. Das Material ist bei Landfrauen je nach Reichtum einfaches Blech oder Silber, das zudem magische Bedeutung hat, Stadtfrauen bevorzugen Gold. Vor allem bei älteren Berberfrauen kann man auf Kinn und Stirn noch eine Tätowierung von

375 Praktische Hinweise von A bis Z magischen Zeichen sehen, die Krankheit und bösen Blick abwehren sollen, aber auch als Schmuck dienen. FÜHRER Das staatliche Fremdenverkehrsamt (ONTT) kann offizielle, gut ausgebildete Führer zu Festpreisen vermitteln, die auch die jeweilige Sprache sprechen. Aber bedingt durch eine hohe Arbeitslosigkeit bei den jungen Tunesiern gibt es an allen touristisch wichtigen Orten das Problem der falschen Führer. In der Landwirtschaft oder der Gastronomie können sie oft nur wenige Dinar am Tag verdienen, so ist es viel einträglicher, Touristen zu einer Stadtführung, Pistenfahrt oder Kamelritt zu animieren, gegen einen nicht kleinen Führerlohn, der oft höher ist als der der offiziellen Guides. Man kann sicher sein, dass selbst der liebenswürdigste, netteste, selbstloseste junge Mann, der den Touristen vor dem Hotel, am Strand oder auf den Straßen freundlich mit Guten Tag oder Bonjour anspricht, etwas will. Was, ist ganz verschieden. Das vordergründigste und einfachste ist der Gang zum Souvenirladen, der ihm Provision einbringt. Viele bieten sich als Führer für Strecken an (vor allem in Douz!), die absolut keinen Führer benötigen, und das für teures Geld. Dann gibt es noch jene, die einfach ein Liebesabenteuer suchen, mangels Gelegenheit bei den heimischen Mädchen. Am gravierendsten ist der Wunsch, in Europa zu leben und zu arbeiten. Wenn man seine Adresse wahllos an kaum Bekannte weitergibt, kann durchaus eines Tages ein Besucher vor der Tür stehen. Zwar ist eine offizielle Einladung eines deutschen Gastgebers nötig, aber wenn man erstmal in Europa ist, kann man ja das dicke Adressbuch abklappern. Mit Hilfe dieses Buches dürfte kaum ein Führer notwendig werden, selbst in den Medinas kann man sich ganz gut allein zurechtfinden. Wer sich alleine in das Labyrinth der Altstädte wagt, hat eine bessere Orientierung und findet wieder hinaus, lässt man sich dagegen führen, ist man - abgelenkt durch das Gespräch - völlig verloren und ganz auf den Führer angewiesen. Manchmal kann eine Bekanntschaft mit einem solchen Führer nette Erlebnisse und eine Einladung in die Familie bringen, da muss man ganz auf sein Gefühl für Menschen vertrauen. GELD Währungseinheit ist der Dinar (TD) zu 1000 Millimes (M). Es gibt Scheine zu 10, 20, 30 TD, Münzen zu 5 TD, 1 TD, 1/2 TD, 100, 50, 20, 10, 5 M. Wechselkurs (12/06): 1 Euro = 1,73 Dinar, 1 Dinar = 0,58 Euro. Eine gute Seite im Internet zur Umrechnung: In Tunesien erhielt man Anfang Jan.07 bei Banken für 100 Euro 168,500 TD, bzw. für 100 TD wurden 59,35 EUR fällig. Es werden keine Tausch- Gebühren verlangt. Im Hafen von La Goulette und bei Postämtern etwas schlechtere Kurse.

376 Praktische Hinweise von A bis Z Die Ein- und Ausfuhr von Dinar ist verboten. Devisen dürfen unbeschränkt eingeführt werden. Devisen müssen bei der Einreise unbedingt deklariert werden, soweit der Gegenwert TD übersteigt. Die Einfuhrerklärung muss sorgfältig aufbewahrt werden, da sonst die Gefahr besteht, dass bei der Wiederausreise diese Mittel beschlagnahmt werden und eine Geldstrafe verhängt wird. Bei der Ausreise müssen Devisen mündlich angegeben werden. Devisengeschäfte sind nach tunesischem Recht nicht statthaft. Unverbrauchte Dinar können bei der Ausreise nur bis zu 30 % des umgewechselten Betrages zurückgetauscht werden (maximal 100 TD). Daher nie zuviel wechseln und Umtauschquittungen sorgfältig aufbewahren. In jeder Bank bekommt man die Euros in Dinar getauscht, aber wenn man sie zurücktauschen möchte, hat man ein Problem! Man kann diese Dinar nur im gleichen Ort bei der Bank in Euro zurücktauschen, wo getauscht wurde. Wenn man wieder zurückfährt kein Problem, sonst bleibt man darauf sitzen. Es sei denn man fährt zum Schluss zum Flughafen, da bekommt man für Dinar wieder Euros, aber auch nur in der gleichen Bank Filiale, auch nicht vergessen diese Umtauschbescheinigung vorzulegen! Geld kann bei jeder größeren Bank während der üblichen Geschäftsstunden von Montag bis Freitag umgetauscht werden. Weitere Umtauschmöglichkeiten bestehen in den größeren Hotels. Geldumtausch auf der Straße ist verboten. Geldabbuchungen am Automaten sind mit gängigen internationalen Kreditkarten (Mastercard, Visa, American Express) und auch mit der Euroscheck- /Maestro-Karte möglich. In allen touristisch wichtigen Orten gibt es inzwischen internationale Geldautomaten, sie sind aber nicht mit dem Maestro- Logo gekennzeichnet. Einfach ausprobieren und ggf. bei mehreren Automaten versuchen. In letzter Zeit kam es auch in Tunesien zu den ersten Fällen von Geldkartenkriminalität. Die Karten wurden während des Bearbeitungsvorgangs am Automaten unbemerkt kopiert. Mit den kopierten Daten kann Zugriff auf das Konto des ursprünglichen Karteninhabers genommen werden und es kann insbesondere auch Geld abgehoben werden. In größeren Souvenirgeschäften und guten Hotels werden Kreditkarten akzeptiert, von Tankstellen nur vereinzelt in den großen Städten. Es empfiehlt sich aber unbedingt, auch einen Bargeldvorrat mitzunehmen, da Banken an bestimmten Feiertagen bis zu einer Woche geschlossen sein können. Bargeld kann dann auf Postämtern und in größeren Hotels gewechselt werden. Die Banken sind Montag bis Donnerstag , Uhr, Freitag , Uhr geöffnet. Im Sommer und während des Ramadan durchgehend von Uhr. Bei der Einreise haben die Wechselstellen bei Ankunft von Flugzeug oder Schiff geöffnet. Wechselgeld ist absolute Mangelware, in Cafés, kleinen Hotels und Läden kann man auf die kleinsten Scheine oft nicht herausgeben. Deshalb am besten auf Banken und an Tankstellen große Scheine wechseln lassen. GESUNDHEIT

377 Praktische Hinweise von A bis Z Die Bundesrepublik hat kein Sozialversicherungsabkommen mit Tunesien, deshalb kommt die gesetzliche Krankenversicherung für Arztkosten nicht auf. Vor allem bei längeren Reisen ist daher eine Auslandskrankenversicherung empfehlenswert, die auch die Kosten für einen evtl. Rettungsheimflug trägt. Bei privat Versicherten kostet die Auslandsversicherung nur einen minimalen Aufpreis, sie gilt aber nur für eine je nach Gesellschaft unterschiedlich begrenzte Reisedauer. Bei Fragen: Centrum für Reisemedizin, Hansaallee 321, Gebäude 38, Düsseldorf, Tel. (0211) , Fax Mo. - Fr , Uhr. Internet: Gesundheitsvorsorge Oft Hände waschen oder desinfizieren (Desinfektionstücher, Sagrotan, Odolmouthwash), besonders nach Händedruck, der oft "aufgezwungen" wird und schlecht abgelehnt werden kann. Die "unreine" linke Hand infiziert leicht auch die rechte mit Bakterien und Endoparasiten (bes. Fadenwürmer = Oxyuren und Spulwürmer = Ascariden). Viele Infektionskrankheiten werden durch verschmutztes Wasser und verseuchte Nahrungsmittel übertragen. In ganz Tunesien, auch in den kleinsten Dörfern, gibt es Mineralwasser in Plastikflaschen zu kaufen. Das Trinkwasser im Süden ist sehr mineral- und eisenhaltig, daher oft der braune Zahnbelag bei den Einheimischen. Eiswürfel und Speiseeis besser vermeiden. Bei großer Hitze ist ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig. Da mit dem Schweiß auch wichtige Elektrolyte (Kalium, Magnesium usw.) ausgeschieden werden, ist auf entsprechenden Ersatz zu achten. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann sich eine Durchfallerkrankung einstellen. Starker Flüssigkeitsverlust ist die größte Gefahr bei Durchfall, besonders für Kinder und Schwangere. Die wichtigste Maßnahme ist daher der Ersatz von Wasser und Salzen, die der Körper verloren hat, mit einem Elektrolyt-Pulver. Im Notfall je halben Liter abgekochten (!) Wassers einen halben Teelöffel Salz und fünf Teelöffel Traubenzucker auflösen, mit Orangensaft abschmecken, und davon drei Liter am Tag trinken. In schlimmen Fällen hilft die Einnahme von Immodium-Kapseln. Das bei uns rezeptpflichtige Medikament ist in Tunesien in Apotheken frei verkäuflich, trägt aber evtl. einen anderen Namen. Geht die Erkrankung nach einigen Tagen nicht zurück und kommt Erbrechen dazu, ist ein Arztbesuch unbedingt erforderlich. Lästig sind - besonders im Süden - die vielen Fliegen, die zudem die Augenkrankheit Trachom übertragen, die zur Blindheit führt. Kleine Kinder haben oft Gesicht und Augen völlig von diesen Plagegeistern bedeckt. Vitaminmangel und unhygienische Verhältnisse begünstigen die Übertragung, Europäer sind daher kaum gefährdet. Schlangen und Skorpione können zwar sehr gefährlich werden, zum Glück trifft man sie jedoch nur selten an. Schlangen, z.b. Sandvipern, graben sich oft im Sand ein, um Beute aufzulauern. Bei Windstille verraten schräge, parallele Spuren (sidewinder) gelegentlich ihre Anwesenheit. Beide meiden die Nähe

378 Praktische Hinweise von A bis Z von Menschen und verstecken sich mit Vorliebe unter Steinen, deshalb Steinbrocken immer sehr vorsichtig umdrehen und feste Schuhe tragen. Nachts keine Schuhe vor dem Zelt lassen, für Skorpione ein beliebter Schlafplatz. Nie barfuss im Sand laufen (z.b. bei Dünenbesteigung). Bei etwas Vorsicht ist das Risiko sehr gering und die Mitnahme von Schlangenserum, das zudem gekühlt aufbewahrt werden muss, nicht erforderlich. Impfungen Es sind keine Impfungen vorgeschrieben. Bei Afrikareisen sollte jedoch grundsätzlich der Impfschutz Tetanus, Diphtherie und Polio überprüft werden. Sehr gute Informationen und ein Verzeichnis der Impfstellen sind im Internet abrufbar unter Bei Individualreisen unter schlechten hygienischen Bedingungen sind einige weitere Vorsorgemaßnahmen zu empfehlen. Hepatitis: Durch ausschließliche Verwendung gut abgekochter Speisen oder einwandfreien Trinkwassers kann die Infektionsgefahr für Hepatitis A erheblich gemindert werden. Seit Ende 1992 steht ein risikoarmer Einzelimpfstoff zur Verfügung, der nach 2maliger Impfung einen zuverlässigen Schutz für 10 Jahre gewährleistet, die vor der Reise zweimal im Abstand von vier Wochen verabreicht und nach einem Jahr ergänzt wird. In dringenden Fällen kann die Impfung noch wenige Tage vor Abreise erfolgen. Eine Impfung gegen Hepatitis B ist ebenfalls möglich, jedoch nur für Personen nötig, die lange und intensiv im Land bleiben. Typhus: Die Infektionsgefahr kann durch Beachtung der allgemeingültigen Grundregeln der Hygiene und durch Vermeiden belasteter Lebensmittel (Rohkostsalate, Rohmuscheln, unsauberes Trinkwasser etc.) deutlich vermindert werden (Nahrungsmittelhygiene). Eine Impfung gegen Typhus steht als Schluckimpfung und als Injektion zur Verfügung. Die Schutzwirkung liegt bei ca % für bis zu 3 Jahre. Die Injektion ist gegenüber der Schluckimpfung häufig vorzuziehen. Malaria: Keine Gefahr in den üblicherweise von Touristen besuchten Gebieten. Bisher trat Malaria nur sehr vereinzelt von Mai bis Oktober in einigen ländlichen Regionen auf. Eine medikamentöse Vorsorge wird nicht empfohlen, wichtiger ist es, dafür zu sorgen, dass das in der Zeit zwischen Abenddämmerung und Sonnenaufgang aktive Moskito nicht stechen kann. - Bei beginnender Dämmerung leichte, helle Kleidung tragen, die den ganzen Körper bedeckt. - Nach Einbruch der Dunkelheit unbedeckte Hautstellen mit einem Mückenabwehrmittel einreiben, z.b. Autan. - Schlafraum mückensicher abdichten bzw. Moskitonetz über das Bett spannen und unter der Matratze einschlagen. Sporadisch treten Cholerafälle auf. Die verfügbare Impfung bietet jedoch keinen absoluten Schutz vor einer Infektion und kann deshalb allenfalls eingeschränkt empfohlen werden. Wichtiger ist einwandfreies Trinkwasser.

379 Praktische Hinweise von A bis Z Eine Informationsstelle, die auch bei unklaren Krankheitserscheinungen nach einer Reise beraten kann, ist das Centrum für Reisemedizin in Düsseldorf ( das ein laufend aktualisiertes Handbuch zur reisemedizinischen Beratung herausgibt. Reiseapotheke Apotheken sind in Tunesien gekennzeichnet mit Pharmacie und erkennbar am grünen Halbmond oder Kreuz. Dort bekommt man eine große Auswahl aller gängigen Medikamente zu günstigen Preisen, der Beipackzettel ist in der Regel in Französisch, die Apotheker beraten sehr kompetent. Bedenken Sie jedoch, dass die Qualitätsanforderungen im Ausland nicht so hoch sind. Außerhalb Europas sind evtl. Medikamentenfälschungen im Umlauf, die gesundheitsschädlich sein können. In den Apotheken kann man auch verschiedene Hygieneartikel kaufen, die im Süden sonst nicht erhältlich sind, z.b. Papiertücher, Zahnpasta, Windeln. Daher ist eine kleine Reiseapotheke mit Mitteln gegen gängige Beschwerden wie Kopfschmerz, Durchfall, Erkältung, Fieber usw. sehr sinnvoll. Wenn Sie wirklich mit Durchfall geschwächt sind, haben Sie vielleicht keine Lust noch erst einen Arzt oder Apotheke zu suchen, oder haben nicht genügend Sprachkenntnisse. Diese Medikamente am besten in einer gut schließenden Box aus Plastik oder Metall an einem kühlen Ort aufbewahren. Eine persönliche Beratung vor der Reise beim reisemedizinisch fortgebildeten und über das Land informierten Hausarzt ist sicherlich die beste Wahl, hier können persönliche Erfordernisse, Unverträglichkeiten und Wechselwirkungen am ehesten besprochen werden. Sollte ein solcher nicht zur Verfügung stehen gibt es hier eine Liste entsprechender Ärzte, alle Mitglieder müssen mindestens eine reisemedizinische Fortbildung pro Jahr nachweisen, um gelistet zu sein: Eine Hilfe zur reisemedizinischen Vorbereitung gibt es hier: Wählen Sie Arzneimittel aus, die sich bei Ihnen bewährt haben und die Sie gut vertragen. Unbedingt dabei haben sollte man individuell notwendige Medikamente gegen chronische Erkrankungen. Nehmen Sie Medikamente, die Sie täglich einnehmen müssen, in ausreichender Menge im Handgepäck mit. Beraten Sie sich mit Ihrem Arzt oder Apotheker, ob mit anderen Arzneien Wechselwirkungen bestehen. Neigen Sie zu bestimmten Beschwerden? Bestücken Sie Ihre Reiseapotheke mit Medikamenten gegen Allergien, Sodbrennen, Pilzinfektionen (Scheidenpilz, Fußpilz) oder Lippenherpes am besten mit einem Präparat, das Ihnen auch früher schon geholfen hat.

380 Praktische Hinweise von A bis Z Medikamente gegen Fieber und leichte bis mittlere Schmerzen sind wichtig zur Behandlung von Fieber, Kopfschmerzen, Zahnschmerzen und Gliederschmerzen, z.b. bei Erkältungen. Ein Desinfektionsmittel darf in keiner Reiseapotheke fehlen! Zur Versorgung von Wunden sind Pflaster, sterile Wundkompressen, Mullbinden, elastische Binden, Klebeband, Schere, Splitterpinzette und Dreieckstuch wichtig. Nehmen Sie hiervon möglichst einen größeren Vorrat mit, denn in abgelegenen Regionen wird jeder Europäer als halber Arzt angesehen, man fragt nach Medikamenten und bringt Verletzte zum Verbinden. Es sollten allerdings keine oder nur harmlose Medikamente wie Aspirin abgegeben werden und vor allem nicht an Kinder und Schwangere, ohne die nötigen ärztlichen Vorkenntnisse zu haben. Auch ein Antibiotikum gehört zur Ausstattung, sollte aber an die individuellen Erfordernisse angepasst werden: welche Infekte mussten in der Vergangenheit behandelt werden, z.b. Neigung zu Harnwegsinfekten bei Frauen oder schwerere Bronchitiden, die sich unbehandelt zur Lungenentzündung auswachsen können. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten / Pille sollten beachtet / besprochen werden. Verordnung auf Rezept ist erforderlich. Wird dagegen auf der Reise ein Arzt notwendig, kann man sowohl in ein Krankenhaus als auch in eine Privatpraxis gehen und wird freundlich und bevorzugt behandelt. Ein Rezept zur Vorlage in einer Apotheke kann mehrmals benutzt werden. Die Rechnungen sind sehr moderat, im Krankenhaus evtl. kostenfrei, und können bei Vorliegen einer Auslandskrankenversicherung zu Hause rückerstattet werden. Ärztliche Versorgung Die medizinische Versorgung in Tunesien gilt als die beste in Nordafrika, ist jedoch mit Europa nicht zu vergleichen. Ärzte und Krankenhäuser sind in allen Städten vorhanden, selbst in kleineren Dörfern gibt es die "Infirmeries", kleine Sanitätsstationen. Während alle Ärzte durchweg englisch oder französisch sprechen - in Touristenzentren manchmal auch deutsch-, gilt dieses für Sanitäter weniger. In Notfällen helfen in dünnbesiedelten Gegenden auch die Stützpunkte der tunesischen Armee. Diese betreibt in den Hauptreisezeiten auch ein Notfallnetz mit Hubschraubertransporten, dies muss jedoch bezahlt werden. Eine Reiserückholversicherung ist da nützlich. Die staatlichen Hospitäler behandeln Einwohner mit Gesundheitspass kostenlos. Ohne Pass zahlt man für jeden Besuch eine Gebühr, die Medikamente kommen noch dazu. Reiche Tunesier bevorzugen allerdings Privatärzte und - kliniken. Es gibt ein Sozialversicherungsabkommen mit der Bundesrepublik, daher ist eine Behandlung auf Krankenschein möglich. Besorgen Sie vorher von Ihrer Krankenkasse einen Anspruchsberechtigungsschein. Mit diesem Formular erhält man im Falle der Krankheit bei der tunesischen Kasse einen Behandlungsschein: Caisse Nationale de Sécurité Sociale (CNSS), 12, Av. de Madrid, 1001 Tunis. Die Anschrift des örtlichen Büros ist vom behandelnden Arzt erhältlich. In vielen Orten gibt es Privatärzte, meistens die bessere Alter-

381 Praktische Hinweise von A bis Z native. Diese Ärzte stellen eine Rechnung aus, die Diagnose und Namen des Patienten enthalten muss. Nach der Rückkehr erstatten Auslandskrankenversicherungen die Kosten. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Kostenerstattung durch deutsche Krankenkassen nur für Behandlungen in staatlichen Krankenhäusern möglich ist. Sie sollten somit vor einer Behandlung in einer Privatklinik mit Ihrer Krankenkasse Rücksprache halten. Im Ordner Inhalt auf dieser CD finden Sie ein Verzeichnis empfohlener Ärzte und Krankenhäuser in Tunesien, herausgegeben vom Auswärtigen Amt. HAMMAM Ein Besuch in einem maurischen Bad gehört unbedingt dazu, wenn man Land und Leute richtig kennen lernen will. Die Bäder sind streng nach Geschlechtern getrennt, in sehr kleinen Dörfern mit nur einem Bad gibt es verschiedene Öffnungszeiten für Männer und Frauen. Ein Hinweisschild gibt es nicht und wenn, dann nur in Arabisch. Oft erkennt man das Gebäude an einem schön gearbeiteten Torbogen. Während die Hammam in einer Stadt sauber gekachelt ist, geht es im Süden äußerst spartanisch zu. Die Badeprozedur ist genau festgelegt und fast schon eine Zeremonie. Zunächst trifft man auf die Aufseherin, die einem den Platz zum Kleiderablegen zeigt und ca. 1 TD Eintritt kassiert. Dafür gibt es zwei Eimer; einen Becher, Seife und einen rauen Massagehandschuh oder -stein sollte man sich mitbringen. Normalerweise behält man nur das Höschen an, deshalb ein frisches, trockenes mitbringen. Ein Oberteil ist nicht erforderlich, dagegen ist eine kleine Badematte zum draufsetzen nicht schlecht. Zum Waschen der intimen Stellen dreht man sich schamhaft zur Wand. Normalerweise besteht die Hammam aus drei Dampfräumen mit steigenden Temperaturen. Die zwei Eimer werden mit heißem und kalten Wasser gefüllt, und mit deren Hilfe zunächst einmal die Stelle am Boden gereinigt und markiert, die man benutzen möchte. Der heißeste Raum ist meist ziemlich leer, die Leute gehen nur kurz hinein, um die Poren zu öffnen. Man setzt sich in dem dampfheißen, düsteren Raum auf den Boden und gießt das Wasser über den Kopf. Die Frauen sind genauso neugierig wie die Fremde, ein Lächeln, dann wird schon die Seife ausgetauscht, und oft findet sich eine Geschlechtsgenossin, die den Rücken kräftig schrubbt. Ich empfehle, die Dienste der Hammambediensteten in Anspruch zu nehmen, sie geben gegen ein Trinkgeld eine kräftige Rubbelmassage, die die Haut hervorragend reinigt. Und nehmen Sie ein paar Orangen mit, denn wenn Sie rauskommen, sind sie völlig dehydriert, Obst ist ein beliebter Snack im Ankleideraum, einem tollen Platz um Leute zu beobachten. Vermeiden Sie Samstag und Sonntagvormittag, da ist es sehr voll und Kindergeschrei hallt durch alle Räume. In der Hammam für Männer läuft es entsprechend ab. Tunesische Frauen gehen meist einmal die Woche in die Hammam, denn zu Hause haben sie oft kein fließendes, warmes Wasser. Aber es geht nicht nur

382 Praktische Hinweise von A bis Z um die Reinigung, sondern vor allem um Entspannung und den Austausch des neuesten gesellschaftlichen Klatsches. Es ist auch eine gute Gelegenheit, die körperlichen Vorzüge einer eventuell in Frage kommenden Schwiegertochter zu begutachten. Noch vor nicht allzu langer Zeit war die Hammam der einzige Ort, an den Frauen außerhalb ihrer Wohnung gehen durften. HOCHZEITSFEST Leicht kommt der Tourist mit einer Hochzeitsfeier in Berührung. In der Stadt werden Hochzeiten gerne in Touristenhotels gefeiert wegen der guten Infrastruktur. Ist eine solche Feier in Ihrem Hotel ist das nicht zu überhören, denn das wichtigste Bestandteil des Feierns ist eine möglichst laute Band. Meist hat man gar nichts dagegen, wenn der neugierige Gast teilnimmt, es handelt sich meist nur um einen Empfang für Familie und Freunde mit alkoholfreien Getränken, Kuchen und Knabbereien. Das Hochzeitspaar sitzt fast die ganze Zeit unbeweglich auf einem Podest, nur der Bräutigam steigt manchmal herunter, um mit seinen Freunden zu plaudern. Ganz anders und noch in den alten Traditionen findet eine Hochzeit auf dem Land statt. Das kann von 3 Tagen bis zu einer Woche gehen. Und sollten Sie dazu eine Einladung erhalten lohnt sich die Annahme unbedingt. Vorher aber unbedingt fragen, ob Fotografieren gestattet wird. Das fällt sicher leichter, wenn man verspricht, die Bilder auch nachher zu senden. Ein Geschenk wird vermutlich erwartet, es darf in diesem fall auch Geld sein. Obwohl seit Bourguiba eine Verheiratung der Kinder gegen deren Willen verboten ist wird auch heute noch auf dem Land die Ehe meist durch die Eltern beschlossen und ein Brautpreis ausgehandelt; die Mehrehe ist übrigens verboten. Während der Mann in den Tagen vor der Hochzeit mit der Männerwelt feiert (dennoch wurde ich dort einmal zu einem Essen eingeladen, weil eine westliche Touristin sozusagen ein Neutrum ist), hält sich die Braut in Gesellschaft ihrer weiblichen Verwandten und ihrer Freundinnen auf, wird von diesen vorbereitet, mit Hennah verziert. Erst zur eigentlichen Hochzeit kommen beide an einem Platz zusammen, sitzen aber auch dort streng nach Geschlechtern getrennt. Jeder, auch die Kinder, die man täglich auf der Straße in Lumpen sieht, ist in seine besten Gewänder gehüllt und mit reichlich Goldschmuck behangen. Zahlreiche Gerichte werden aufgetragen, Musikgruppen spielen und es wird getanzt. Auch hier natürlich nur alkoholfreie Getränke. HOTELS Tunesien setzt ganz im Gegensatz zu Marokko total auf den Massen(= Pauschal-)tourismus. Daher wird nur in die touristischen Gebiete (Gammarth, Hammamet/Nabeul, Sousse/Port el Kantaoui, Skanes, Monastir, Mahdia sowie Djerba/Zarzis) investiert, und zwar hauptsächlich im 3 5-Sterne- Bereich. Daneben werden natürlich auch Tozeur und Douz mit Hotels in diesem Segment versehen, um De-Luxe-Unterkünfte für die Mehrtagestouren in die Wüste zu schaffen. Die Zeit, als man mit einem Trip in die Wüste eine Unterkunft im Nomadenzelt verband, ist lange vorbei. Alles, was über diese

383 Praktische Hinweise von A bis Z Ziele hinausgeht, ist touristisches Niemandsland und anheimelnde, gemütliche Hotels im Mittelklassesegment für den Individualreisenden gibt es kaum. Schade. So ist es auch nicht verwunderlich, dass es den Individualtouristen in Tunesien kaum gibt. Trotz der im Vergleich zu Marokko kürzeren Anreise (10 Stunden Anfahrt nach Genua + 24 stunden Fähre). Tunesien lebt vom sonnenhungrigen Pauschaltouristen, der sich kaum aus seinem gebuchten Hotel hinaustraut und wenig Interesse für das Land, seine Menschen und die Kultur aufbringt. Dies heißt aber auch, dass die Einnahmen aus dem Tourismus bei den großen Gesellschaften hängen bleiben und der gewöhnliche Tunesier davon nur als gering bezahlter Angestellter der Tourismusindustrie profitiert. Ein, allerdings veraltetes, Verzeichnis der klassifizierten Hotels ist vom Tunesischen Fremdenverkehrsbüro kostenlos erhältlich. Die Ausstattung entspricht nicht immer europäischem Standard, wer Komfort und Sauberkeit sucht, sollte lieber einen Stern mehr wählen (ab 3 Sterne empfehlenswert). Die meisten Hotels sind ganzjährig geöffnet. Für eine Rundreise durchs Land sind in der Regel immer freie Zimmer verfügbar, Reservierungen nicht notwendig. Nur in den Touristenzonen (Hammamet, Sousse, Djerba) ist während den Weihnachts- und Osterfeiertagen und den Monaten Juli/August jedes Bett belegt. Doch sind dort immer noch reichlich preiswerte Gasthäuser für Individualreisende. In jedem Hotel müssen die staatlich genehmigten Zimmerpreise öffentlich ausgehängt werden, außerdem gibt es für Reklamationen auf Verlangen ein Beschwerdebuch, das regelmäßig vom Tourismusbüro kontrolliert wird. Leider gibt es keine einheitlichen Preise. Es gibt Orte, die ganzjährig gleiche Preise haben, und andere mit bis zu drei verschiedenen Saisonzeiten. Der Preis gilt fast immer pro Person mit einem Aufschlag für ein Einzelzimmer, das Frühstück inbegriffen. Im Routenteil ist - falls nicht anders gekennzeichnet - der Preis für zwei Personen im Doppelzimmer mit Frühstück angegeben. Jedes Jahr wird um etwa 10 % aufgeschlagen. Bewachte Parkplätze haben nur wenige Hotels, doch ist der Wagen auf der Straße meist gut untergebracht, Diebstähle aus Fahrzeugen und erst recht das Abhandensein des kompletten Wagens kommen so gut wie nie vor. Fragen Sie jeweils bei der Rezeption nach dem sichersten Ort. Eine Besonderheit unter den tunesischen Hotels sind die Marhalas, eine Reihe von einfachen Hotels des Touring Club, die jeweils in traditionellen Gebäuden untergebracht sind. In Kairouan und Houmt Souk sind es alte Foundouks, ehemalige Karawanenherbergen, die zum Hotel umfunktioniert sind. In Matmata kann man in originalen Erdhöhlen schlafen und in Ksar Hadada in einer alten Ghorfaanlage. Die Unterkunft ist zwar meist recht primitiv, die Atmosphäre dafür aber um so schöner. INTERNET Die beiden einzig existierenden Internetanbieter in Tunesien PLANET und GLOBALNET gehören Mitgliedern des herrschenden Clans und unterliegen

384 Praktische Hinweise von A bis Z ständiger Kontrolle. Internetcafes sind recht rar und meist nur in größeren Städten anzutreffen. Und auch dort muss man noch häufig längere Zeit suchen bzw. sich bei den Einheimischen durchfragen. Die Kosten der Nutzung sind durchweg gering (ca. 1 TD/Stunde). Die großen Touristenhotels haben meist für ihre Gäste Internetterminals aufgestellt. Es ist manchmal recht schwer, tunesische Internetseiten aufzurufen, oft kommt die Mittelung The remote host or network may be down. Please try the request again. Lassen Sie sich nicht abschrecken, öfter versuchen. LITERATUR - Landkarten Die in dem Buch enthaltenen Routenskizzen können auf keinen Fall eine gute Straßenkarte ersetzen. Doch bei vielen Karten sind die südlichen Nebenstrecken nicht alle mit dem zutreffenden Belag und Zustand markiert. Für einen Pkw-Fahrer ist es wesentlich, ob die gewünschte Straße Teerbelag hat oder übelste Schotterpiste ist. Der Straßenzustand kann den Routenbeschreibungen dieses Führers entnommen werden, kurzfristige Änderungen sind natürlich immer möglich. Karten am besten zu Hause besorgen, da sie schon für die Reiseplanung notwendig sind. Aber auch in Tunesien verkaufen einige Geschäfte die Michelin- Karte. Sie ist etwas billiger als in Deutschland. Das tunesische Fremdenverkehrsamt gibt gratis eine Wander- und Straßenkarte im Maßstab 1 : 1 Mio mit kurzen Erläuterungen der wichtigen touristischen Ziele auf der Rückseite ab, die jedoch nur für einen flüchtigen Überblick geeignet ist. Stadtpläne der größeren Städte sind dort kostenlos erhältlich. Michelin 958: Algerien - Tunesien 1 : 1 Mio, mit Detailkarten im Maßstab 1 : , Stadtpläne von Tunis und Algier. Gute Darstellung der Asphaltstraßen, doch die südlichen Pisten sind nicht vollständig und nicht immer mit dem richtigen Belag eingezeichnet, dennoch empfehlenswert. In Tunesien ist auch die nationale Michelin 744 mit einem Plan von Tunis erhältlich im Maßstab 1: Tunesisches Büro für Topographie und Kartographie: Carte Touristique et Routière 1 : Die tunesische Karte hat nicht alle Pisten zutreffend eingezeichnet, ist aber wegen ihrem größeren Maßstab zu empfehlen. In Tunesien schwer erhältlich. freytag & berndt 1 : Pläne von Tunis, Sousse, Karthago, Kulturführer. Unterscheidung zwischen Nebenstraße mit Asphalt und Pisten nicht zutreffend und aktuell, aber bedingt empfehlenswert. RV Verlag Euro Cart 1 : , mit Stadtplänen von Tunis, Sousse, Kairouan. Gute Darstellung der südlichen Pisten, wenn auch mit kleinen Fehlern, empfehlenswert.

385 Praktische Hinweise von A bis Z Hallwag 1 : 1 Mio. Der Süden ist unvollständig, schlechte Unterscheidung zwischen Teer und Piste, für Pistenfahrer nicht geeignet, wenig aktuell, fehlerhaft. Kümmerly & Frey 1 : 1 Mio mit Plan von Djerba. Pisten sind nicht zutreffend markiert, weniger empfehlenswert. - Sonstiges DuMont, Wolfgang Neumann: Die Berber - Vielfalt und Einheit einer alten nordafrikanischen Kultur. Brockhaus, B. H. Warmington: Karthago - Aufstieg und Untergang einer antiken Weltstadt (1963). GTZ, Klaus Rolli: Pflanzen Nordafrikas (1993). Mit Farbfotos zu jeder Pflanze. Peter Dittrich: Biologie der Sahara. Ein Führer durch die Tier- und Pflanzenwelt. Leider nicht mehr lieferbar, aber vielleicht noch in Bibliotheken erhältlich. LB Naturreiseführer, Wolf-Ulrich Cropp: Tunesien - Landschaft, Tierund Pflanzenwelt. Leider nicht mehr lieferbar, aber vielleicht noch in Bibliotheken erhältlich. Peter Rump - Verlag, Wahid Ben Alaya: Tunesisch-Arabisch für Globetrotter Kohlhammer: Der Koran. Übersetzung von Rudi Paret. efef, Camille Lacoste-Dujardin: Mütter gegen Frauen - Mutterherrschaft im Maghreb. Frauenbuchverlag, Fatima Mernissi: Geschlecht, Ideologie, Islam. Die marokkanische Soziologin ist eine Vorkämpferin für die Rechte der Frauen in der islamischen Gesellschaft. Dagyeli, Fatema Mernissi: Der politische Harem. Luchterhand, Fatema Mernissi: Die Sultanin. edition CON, Nawal El Saadawi: Tschador - Frauen im Islam. Die ägyptische Ärztin tritt engagiert für die Rechte der islamischen Frauen ein. Verlag D. Kinzelbach, Albert Memmi: Die Fremde. Der Tunesier jüdischen Glaubens schildert die Probleme eines tun./frz. Ehepaares. MEDIEN Fernsehen, Hörfunk: Staatlicher Rundfunk und Fernsehen ERTT (Etablissement Radiodiffusion Télévision Tunisienne); terrestrisch zu empfangendes französisches (Kanal 21) und italienisches (RAI I) Fernsehprogramm; per Satellit Dubai und El Jazira. Täglich gibt es eine deutschsprachige Rundfunksendung von "RTCI - Radio Tunis Chaîne Internationale" von 10:00 bis 11:00 Uhr auf UKW 98,2 MHz.

386 Praktische Hinweise von A bis Z "Deutsche Welle" wird auf Kurzwelle KHz und KHz gesendet. Per Satellit können nahezu alle deutschen Fernsehprogramme empfangen werden. Zeitungen: Tageszeitungen: Le Renouveau, Al-Horrya, La Presse, Essahafa, Le Temps, Assabah, Ech-Chourouq; Wochenzeitungen: Réalités, L Observateur (beide arabisch/französisch); As Sabah Al Ousbue, Al Hadath, Ach-Chaab (Gewerkschaftszeitung UGTT), Al Bayan (Organ des Arbeitgeberverbandes UTICA), davon in französischer Sprache La Presse (Regierungsblatt), Le Temps (unabhängig) und Le Renouveau (Parteizeitung); Réalités ist ein wöchentlich erscheinendes Blatt der Opposition. Unabhängige Zeitungen existieren nicht mehr, Al-Horrya und Le Renouveau (in französisch) sind Organe der Staatspartei RCD. Bereits im Jahre 1988 wurden die beiden unabhängigen Wochenzeitungen Le Far und Ar-Rai eingestellt. Der Chefredakteur der islamistischen Zeitung Al Fajr, Hamadi Jebali, die 1990 verboten wurde, sitzt bis heute in Haft folgte die Zeitschrift Maghreb, deren Chefredakteur anschließend für 14 Monate inhaftiert wurde. Inzwischen sind selbst ausländische Druckerzeugnisse stärksten Restriktionen unterworfen. Die Zeitungen erscheinen täglich, auch Sonntag. In Tunis auf der Avenue Habib Bourguiba und in den Tourismuszentren sind deutsche Zeitungen mit 1-2 Tagen Verspätung zu kaufen. MOSCHEEN; MUSEEN In der Regel sind Moscheen für Nichtmoslems nicht zugänglich. In einigen der berühmten Bauwerke ist außerhalb der Gebetszeiten der Besuch des Innenhofes gegen eine Eintrittsgebühr gestattet, die Gebetsräume können auch dort nicht betreten werden. Am Freitag, dem muslimischen Sonntag, ist generell geschlossen. Besucher mit zu knapper Kleidung müssen eine Djellabah (meist kostenpflichtig) überstreifen. Öffnungszeiten der Museen sind in Sommer und Winter unterschiedlich, siehe Tabelle; montags und an Feiertagen oft geschlossen. Öffentliche Museen kosten je nach Kategorie 2,1 TD, 1,1 TD bzw. 600 M Eintritt, es muss eine Fotografiererlaubnis für 1 TD erworben werden, Blitz und Stativ sind nicht erlaubt. Überlegen Sie vor dem Besuch genau, ob Sie Ihren Fotoapparat benötigen. Oft bezahlt man, ohne jedoch ein Foto zu schießen.

387 Praktische Hinweise von A bis Z Öffnungszeiten und Eintrittsgebühren in Museen und Ausgrabungsstätten, Stand 2001 Öffnungszeiten Eintrittsgebühr Museum 16/9-31/3 01/04-15/9 in TD Tunis - National Museum Bardo ,200 Tunis - Karthago Thermen des Antonius Museum römische Villen Tophet Salambo Museum Paléochrétie n Römisches Theater Amphitheater Bemerkungen Montag geschlossen Ein Ticket für alle Tunis - Zitouna Moschee ,600 Tunis - Dar Ben Abdallah Museum ,600 Tunis - Tourbet El Bey ,600 Oudhna ,600 Utique (Ausgrabungsstätte und Museum) ,100 Thuburbo Majus ,100 El Jem Amphitheater ,200 Museum Freitag geschlossen Montag geschlossen Museum Montag geschlossen Ein Ticket für alle

388 Praktische Hinweise von A bis Z Sidi Khalifa Museum von Enfidha Sousse Museum Katakomben von Sousse ,100 1,100 2, ,100 Ribat von Sousse ,100 Moschee von Sousse ,100 Museum ATP Monastir ,100 Ribat von Monastir ,100 Museum von Lamta Borj Mahdia Mahdia Museum Salacta Museum ,100 1,100 1,100 1,100 Pupput ,100 Sidi Jedidi ,100 Fort von Hammamet ,600 Fort von Kelibia ,100 Ausgrabungsstätte und Museum von Kerkouane Grotten von EI Haouaria , ,100 Montag geschlossen Montag geschlossen Montag geschlossen Fr., Sa., So Montag geschlossen Freitag geschlossen Montag geschlossen Montag geschlossen Montag geschlossen Montag geschlossen Montag geschlossen Juli/August Museum Montag geschlossen

389 Praktische Hinweise von A bis Z Kairouan Große Moschee Sidi Amor Abada Museum Bassins Aghlabides Mausolée Sidi Sahbi Kairouan - Mausolée Sidi Abid Raqqada Museum, Kairouan /9-30/ /9-30/ /7-31/ /7-31/ Bir Barouta, Kairouan 8.30-I ,200 1,100 Sbeitla (Ausgrabungsstätte und Museum) ,100 Ein Ticket für alle Museum Montag geschlossen Sonntag geschlossen, Freitag, Samstag Montag geschlossen Bulla Regia (Ausgrabungsstätte und Museum) Chemtou (Ausgrabungsstätte and Museum) , ,100 Kef Museum Dougga (Ausgrabungsstätte) Makthar (Ausgrabungsstätte und Museum) Kasbah de Sfax , , , ,100 Museum Dar Jellouli, Sfax ,100 Sfax Archäol. Museum ,100 Montag geschlossen Montag geschlossen Montag geschlossen Sonntag geschlossen

390 Praktische Hinweise von A bis Z Gabes Museum ,100 Gafsa Museum ,100 Museum Sidi Zitouni, Djerba ,100 Borj Gbazi Mustapha, Djerba ,100 Gightis Boughrara Douz Museum NOTFALLTELEFONNUMMERN Polizeinotruf in Tunesiens Städten: 197 Ambulanz/Notarzt: 190 1,100 1,100 Montag geschlossen Montag geschlossen Freitag geschlossen Freitag geschlossen Freitag geschlossen Montag geschlossen ACE-Euro-Notruf: Tel. (+49) (0) , Fax (+49) (0) , ADAC - Schadenhilfe - Krankheit/Verletzung: Tel. +49 (0) , Fax , Mobil Fahrzeugschaden: Tel. (089) , Fax Zentralruf der Autoversicherer (Schutzbrief): Tel. (089) Zentrale Rufnummerdienste für das Sperren von Kredit- und Geldkarten: - Sperren von Euroschecks und -karten: Tel.: / oder / Sperren von American Express-Karten: Tel.: / Sperren von Visa-Karten: Tel.: / Sperren von Mastercard / Eurocard: Tel.: / Sperren von Citicorp / Diners Club: Tel.: / Sperrung von Handykarten: E-Plus: Handy 1000, Festnetz ; O2: Handy , Festnetz , Vodafone Handy 1212, Festnetz ; T-Mobile Handy 1212, Festnetz Deutsche Rettungsflugwacht Stuttgart: Tel. (0711) , Für Mitglieder (30 EUR pro Person und Jahr, Familien 60 EUR) kostenloser Rückholflug im Notfall, Nichtmitglieder müssen die Kosten selbst bezahlen. (Alle Angaben ohne Gewähr) POST

391 Praktische Hinweise von A bis Z Postämter - gekennzeichnet mit P.T.T. - gibt es fast überall, selbst in kleinen Orten. Geöffnet in der Regel von und Uhr, Samstag Nachmittag und Sonntag geschlossen. Doch haben einige Ämter auch am Sonntagmorgen auf. Im Sommer und während des Ramadan verkürzte Öffnungszeiten. Briefmarken gibt es oft auch in Hotels. Das Porto beträgt sowohl für einen Brief als auch eine Karte 600 Millimes. Schreiben Sie stets R.F.A. für Deutschland und par avion für Luftpost auf Ihre Post; dann beträgt die Laufzeit etwa fünf Tage. Die Briefkästen sind gelb. Auf den Postämtern können Devisen eingetauscht und Telefaxe versandt werden. Man kann sich postlagernde Sendungen schicken lassen, sie werden 15 Tage aufbewahrt, in größeren Städten auf dem Hauptpostamt. In der Anschrift den Vornamen weglassen, da der Brief sonst sowohl unter dem ersten Buchstaben des Vor- als auch des Zunamens abgelegt sein kann. Die Orte haben Postleitzahlen. Muster: Madame Kohlbach poste restante 4260 Douz REISEN IM LAND - mit dem Flugzeug Inlandsflüge sind sehr preiswert und können in den ansässigen Reisebüros und den Vertretungen von Tunis Air gebucht werden. Lokale Flughäfen gibt es in Monastir, Djerba, Gabes, Sfax, Tabarka, Tozeur. - mit der Bahn Die Staatliche Eisenbahn wird von der SNCFT (Société Nationale des Chemins de Fer Tunisienne) betrieben. Auf den Hauptstrecken werde teils klimatisierte Züge eingesetzt, für Reservierungen ist ein Zuschlag erforderlich (0,5-1,5 D). Einige Züge fahren mit Speisewagen, auf längeren Strecken auch mit Schlafwagen. Die Preise staffeln sich nach 1. Klasse, 2. Klasse und Komfort Klasse. Preisnachlässe gibt es bei gleichzeitiger Buchung von Hin- und Rückfahrt, Kinder bis zu 4 Jahren sind kostenlos, bis zu 10 Jahren sind sie mit 75% Ermäßigung dabei. In Tunesien gibt es nur wenige Bahnlinien. Die wichtigste Inlandsverbindung ist Tunis - Sousse - Sfax - Gabes. Die Transmaghreb-Bahn fährt über Beja und Ghardimaou nach Algier. Die Tarife liegen niedrig, z.b. Tunis - Sousse 1. Kl TD, 2. Kl TD. Die Abfahrtszeiten werden in den Tageszeitungen veröffentlicht. Ein Muss ist eine Fahrt mit dem Lezard Rouge durch die Selja-Schlucht bei Metlaoui. Auskunft: In den klimatisierten Expresszügen gibt es ein kostenloses Getränk, ein Erfrischungstuch und eine Zeitung. Unbedingt ein Tuch mitnehmen, sonst wird man schockgefrostet. - mit dem Bus

392 Praktische Hinweise von A bis Z Die staatliche Busgesellschaft Société Nationale de Transport fährt Mann und Maus, Ziege und Futtersack in den entferntesten Winkel, die Preise liegen, wenigstens für unsere Maßstäbe, niedrig, z.b. Tunis - Douz 12 TD. Für Überlandverbindungen zwischen großen Städten gibt es bequeme, klimatisierte Busse, die schneller sind als die Bahn. Reiseproviant für längere Fahrten ist nicht notwendig, da die Busse mehrmals an sehr preiswerten Raststationen anhalten und Gelegenheit zum Essen geben. - mit dem Taxi Das Sammeltaxi (d.h. Louage) ist das wichtigste Verkehrsmittel des Landes, kaum teurer als der Bus, auch für den kleinen Arbeiter erschwinglich und recht flott. In jedem größeren Ort gibt es die "Station de Louage". In großen Städten sind mehrere Sammelplätze, je nach der Richtung des Fahrzieles. Die weißen Kombiwagen mit roten, blauen oder schwarzen Streifen fahren festgelegte Routen und starten erst, wenn der Wagen mit fünf Fahrgästen vollbesetzt ist. Jedes Taxi hat eine Plakette mit Angabe der Stadt, in der sein Standplatz ist. Das Fahrziel wird bei Annäherung eines möglichen Reisenden laut ausgerufen. Den Fahrpreis vor Reisebeginn erfragen, er ist staatlich festgelegt und wird bei Ende der Reise bezahlt. Nicht auf Vermittler hereinfallen, die im voraus den - überhöhten - Fahrpreis kassieren wollen. Im Zweifelsfall die offizielle Preistabelle zeigen lassen. Innerhalb von Städten gibt es die gelben Petit Taxis, die das Stadtgebiet nicht verlassen und maximal drei Personen befördern dürfen. Der Grundpreis beträgt 250 Millimes, weiter geht es mit Einheiten für 30 Millimes. Ab 21 Uhr bis 5 Uhr werden 50 % aufgeschlagen. Viele Taxen können den Taxameter umstellen, das erspart das Ausrechnen. In diesem Fall (ab 21 Uhr) steht der Grundpreis bei 375 Millimes, die Einheiten kosten 45 Millimes. - mit dem Daumen Im verkehrsreichen Norden ist per Anhalter zu reisen noch eher möglich als im Süden. Einheimische haben allerdings wenig Verständnis für "reiche" Europäer, die das geringe Fahrgeld sparen wollen, wo sie doch selbst für jede Fahrt zahlen müssen. Es ist durchaus üblich, dass Lkw-Fahrer von einem Mitfahrer, auch von Einheimischen, etwa den gleichen Betrag kassieren, der im Bus fällig wird. Für Frauen ist das Trampen noch weniger empfehlenswert. Besser ist es, im letzten Nachtquartier Touristen mit eigenem Fahrzeug auf eine Mitfahrgelegenheit anzusprechen. REISEZEIT Die mittlere tägliche Sonnenscheindauer liegt mehr als doppelt so hoch wie die Deutschlands und höher als in Spanien. Ein beständiges Hochdruckgebiet über dem Atlantik hält fast das ganze Jahr an, erst von November bis März gibt es von Nord nach Süd abnehmende Niederschläge. Die nördliche Mittelmeerküste empfiehlt sich wegen des kühlen, regnerischen Winters nur in der Zeit von Mai bis Oktober. Auch die östliche Küste um Tunis und Hammamet ist von November bis Februar/März oft kühl und regne-

393 Praktische Hinweise von A bis Z risch, doch gibt es auch warme, sonnige Perioden. Der südliche Küstenbereich ist ganzjährig für einen Badeaufenthalt geeignet, doch selbst auf der Sonneninsel Djerba kann es an Weihnachten regnen. Die Wüstensteppen und Salztonsenken im Süden sollten am ehesten von September bis Mai bereist werden. Tagsüber sonnig und warm, oft bis über 30 C, kann es in den Wintermonaten nachts bis zum Gefrierpunkt abkühlen, warme Kleidung ist unentbehrlich. Die Sommer dagegen sind so heiß, dass jede Anstrengung zur Qual wird. Im Winter ist Niederschlag möglich, doch sehr selten. Stattdessen gibt es oft Sandstürme, die bei Autofahrten tagelang die Sicht nehmen können und ein Ärgernis für jeden Fotografen sind. Wenig empfehlenswert ist der Fastenmonat Ramadan, siehe Kapitel "Religion", Seite 14. Reisekleidung Für die Sommersaison Juni - September eignet sich am besten leichte, locker sitzende Baumwollkleidung, evtl. ein Sonnenhut und eine Wolljacke für kühle Abende. Im Frühjahr und Herbst gibt es kühle und regnerische Tage, die wärmere Kleidung erfordern. Und für die Wintermonate November bis Februar ist eine Daunenjacke selbst im Süden angebracht, nach Sonnenuntergang kann es empfindlich kalt werden. Wohnungen und einfache Hotels sind nicht geheizt, so dass warme Kleidung und ein Schlafsack notwendig werden können. Bei Schuhen (sowohl feste als auch Sandalen) darauf achten, dass sie sich leicht ausziehen lassen, da bei Eintritt in Wohnungen die Schuhe vor der Tür bleiben. Selbst in größeren Hotels dominiert sportlich legeres Outfit. Knappe, weitausgeschnittene Kleidung ist nach islamischen Moralbegriffen überaus anstößig. Eine Frau, die mit knappen Shorts und winzigem Top einen Stadtbummel unternimmt, braucht sich über Pokneifen oder unzweideutige Anreden nicht zu wundern. Einwohner einer modernen, weltoffenen Stadt wie Tunis zeigen da natürlich mehr Toleranz als Dorfbewohner oder die einer heiligen Stadt wie Kairouan, in der selbst Männer mit ein bisschen Einfühlungsvermögen nicht mit nackten Beinen laufen sollten. Der Koran verbietet Männern wie Frauen, ihre nackte Haut zu zeigen, doch in den letzten Jahren beginnen sich im heißen Sommer auch bei Männern Shorts durchzusetzen. Um bei Pistenfahrten luftig angezogen sein zu können, kann man eine leichte Djellabah griffbereit haben und beim Aussteigen überziehen. Am Hotelpool ist Oben-Ohne manchmal erlaubt, am Strand dagegen sollte man etwas mehr bekleidet sein. Und vor allem nicht barbusig Sport treiben. Ein großer Zuschauerkreis ist sonst gewiss. SICHERHEIT / TERRORISMUS Es gibt keine schwere Kriminalität, weder Raubüberfälle, brutale Vergewaltigungen oder Fahrzeugdiebstähle. Der Besitz schon kleinster Mengen Rauschgiftes, auch von weniger als einem Gramm, wird in Tunesien mit mindestens 1 Jahr Haft und Geldstrafe geahndet. Insgesamt kann sich das Strafmaß für Drogendelikte auf bis zu 10 Jahre Freiheitsstrafe belaufen. Der Besitz von

394 Praktische Hinweise von A bis Z Waffen (Feuerwaffen, Hieb- und Stichwaffen) ist untersagt. Homosexuelle Handlungen sind in Tunesien strafbar Doch an allen Orten, an denen sich viele Touristen ballen, ist die Gefahr von Taschendiebstählen und kleinen Betrügereien sehr groß. Schon Kinder sind äußerst geschickt, wenn sie z.b. nach Wechselgeld fragen und dabei mit flinken Fingern unbemerkt die Geldscheine aus der Börse ziehen. Bargeld sorgsam verwahren, keinesfalls in die hintere Hosentasche stecken. Einheimische haben ihr Geld immer gut versteckt in den inneren Taschen ihrer Kleidung. Sehr gut bewährt sich ein Geldgürtel, in dem man allerdings nur einige größere Scheine unterbringen kann. Brustbeutel sind unter der Kleidung deutlich erkennbar und werden daher abgeschnitten, besser ist ein Hüftgurt, der unter der Kleidung getragen wird und auch Pass und wichtige Papiere aufnehmen kann. Fotokopien der Dokumente - an anderer Stelle aufbewahrt - erleichtern die Beschaffung eines Ersatzausweises. In der Hosentasche sollte man immer Kleingeld griffbereit haben, um größere Beträge nicht erst sehen zu lassen. Teurer Schmuck ist für eine Afrikareise auf keinen Fall angebracht. Im eigenen Wagen ist ein verstecktes Depot sinnvoll. Von Ausrüstungsfirmen werden spezielle, herausnehmbare Autotresore angeboten, doch eine einfache Geldkassette, zum Beispiel im Motorraum angeschraubt, tut es auch und kommt wesentlich billiger. Beim Hotelpersonal kann man sich erkundigen, wo der Wagen in der Nacht sicher untergebracht ist, einen Nachtwächter haben nur größere Hotels. Seit dem Anschlag auf die Synagoge La Ghriba auf Djerba am 11. April 2002 ist auch Tunesien ins Blickfeld der durch Terrorismus gefährdeten Länder gerückt. Einzeltouristen sind auf jeden Fall sicherer als Gruppenreisende. Es empfiehlt sich, vor jeder Reise die neuesten Infos vom Auswärtigen Amt einzuholen, im Internet unter: Dort steht mit Stand vom 30. Juni 2020: In Tunesien besteht weiterhin ein erhöhtes Risiko terroristischer Anschläge. In der Vergangenheit wurden zum Teil schwere terroristische Anschläge verübt, bei denen auch ausländische Reisende unter den Opfern waren, wie im März 2015 vor dem Bardo-Museum in Tunis und im Juni 2015 auf ein Strandhotel in Sousse. Zuletzt wurden Ende Oktober 2018 und Ende Juni 2019 Bombenanschläge in der Innenstadt sowie Anfang März in einem Vorort von Tunis verübt. Die tunesischen Sicherheitskräfte verstärken ihre Präsenz saisonbedingt in den Touristengebieten. Das tunesische Innenministerium hat die Beamten der Touristenpolizei erheblich aufgestockt sowie mobile Sicherheitsposten eingerichtet, die in den Sommermonaten an touristischen Anlaufpunkten, Stränden und öffentlichen Plätzen im Einsatz sind. In den Gebirgsregionen nahe der algerischen Grenze im Bereich von El Aioun bis Kasserine, besonderes in den Bergen des Jebel Chaambi, Jebel Selloum und Jebel Mrhila in der Provinz Kasserine sind bewaffnete Auseinanderset-

395 Praktische Hinweise von A bis Z zungen mit dort operierenden Terrorgruppen möglich. Im Juli 2018 wurden bei einem Anschlag bei der Ortschaft Ain Soltane im Bezirk Jendouba sechs tunesische Nationalgardisten getötet, Sicherheitsoperationen halten an. Gebiete sind dort teilweise vermint. Die Sicherheitslage ist in der Stadt und in der Region um Ben Guerdane nahe der libyschen Grenze besonders angespannt. Mit verstärkter Militär- und Polizeipräsenz in diesen Regionen ist zu rechnen. Südlich bzw. südöstlich der Linie, die von der Grenze zu Algerien über Tozeur - Douz Ksar Ghilane Tataouine bis Zarzis führt und abseits der Touristenzentren am Rande der Sahara und insbesondere Grenzgebieten bestehen erhöhte Entführungsrisiken. COVID-19 Aufgrund der Ausbreitung von COVID-19 und damit einhergehenden Einschränkungen im internationalen Luft- und Reiseverkehr sowie Beeinträchtigungen des öffentlichen Lebens wird vor nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Tunesien weiterhin gewarnt. Seit dem 27. Juni 2020 wurde der internationale Flug- und Fährverkehr von und nach Tunesien wieder aufgenommen. Einreisende aus Ländern mit niedrigem Infektionsrisiko Liste verte, darunter Deutschland, müssen bei Einreise keinen PCR-Test vorlegen und sich nicht mehr in Quarantäne begeben. Die aktuelle Länderliste veröffentlicht das tunesische Gesundheitsministerium. SOUVENIRS Vor den Kauf eines Souvenirs hat der Araber das Handeln gesetzt. Außer für Lebensmittel und Restaurantbesuche gibt es keine Festpreise, es muss eisern um jeden Dinar gefeilscht werden. Eine Richtschnur lässt sich nicht angeben, da die Händler einen Käufer blitzschnell taxieren und danach einen Preis ansetzen. Mehr als ein Drittel sollte man meistens nicht bezahlen. Informativ ist ein Besuch in einer Ausstellung des ONAT (Office National de l'artisanat Tunisien), da dort Festpreise gelten, danach in verschiedenen Läden Preise erfragen. Hat man sich aber mit dem Händler auf einen Preis geeinigt, muss man auch kaufen. Sehr beliebte Mitbringsel sind die landestypischen Kleidungsstücke, für Frauen paillettenbestickte Gewänder und weite, luftdurchlässige Hosen, für Männer eine leichte Djellabah oder ein schwerer Burnus. Lederwaren sind billiger als zu Hause und werden auch schnell und zuverlässig auf Bestellung angefertigt. Silber- und Goldschmuck ist bei geschicktem Handeln preisgünstig. Bei Messingwaren wird leider heute ziemlicher Kitsch mit bunten Kamelen produziert, prächtige Exemplare alter Handwerkskunst sind selten (und teuer) geworden. Die schönsten, aber auch die teuersten Souvenirs sind Teppiche. Der Kelim ist ein gewebter, flacher Teppich mit geometrischen Mustern oder figürlichen Darstellungen, der als Wandbehang genutzt werden kann. Ein gutes Beispiel dafür sind die farbenfrohen Bildteppiche aus Gafsa. Der Mergoum, der vornehmlich im äußersten Süden hergestellt wird - z.b. Oudref, Toujane, Douz -

396 Praktische Hinweise von A bis Z ist ebenfalls gewebt, das ornamentale Muster wird zusätzlich noch mit bunten Wollfäden bestickt. Das Zentrum der Knüpfteppiche - Zarbia genannt - ist Kairouan. Bevorzugtes Material ist Schafwolle, der Preis der geknüpften Teppiche richtet sich nach der Knotenzahl ( bis /qm). Am kostbarsten sind die seidenen Gebetsteppiche mit etwa Knoten. Mehr über tunesische Teppiche hier: In jeder Stadt versuchen Händler, potentielle Kunden in ihr Geschäft zu ziehen, reichen einen Pfefferminztee und erklären die verschiedenen Muster und die Knüpf- und Webarten. Ein solcher Besuch ist sehr interessant, ob Sie ohne einen Einkauf wieder heraus kommen, hängt von Ihrem persönlichen Geschick ab. Die vom ONAT geprüften Teppiche haben auf der Rückseite eine Echtheitsgarantie mit Angabe der Qualitätsstufe und der Knotenzahl. Man kann sich die Stücke auch nach Hause schicken lassen, sollte aber auf dem Kontrolletikett unterschreiben, um Verwechslungen zu vermeiden. SPORT In den Clubanlagen gibt es ein vielfältiges Sportangebot: Segeln, Surfen, Tennis, Reiten, Golf, Minigolf, Tischtennis, Wasserski. Beliebt ist das Paragliding. Von einem Motorboot wird man an einem Drachen hängend durch die Luft gezogen, das Vergnügen dauert etwa 15 Minuten. Etwas besonderes ist der in Douz angebotene Flug mit dem Heißluftballon über das Chott-el- Djerid. Dort gibt es auch "Speed Sailing", es gleicht dem Strandsegeln an der deutschen Nordseeküste, aber findet hier auf dem trockenen Salzsee statt, die dreirädrigen leichten Fahrgestelle mit Segeln werden vom Wind angetrieben. An der felsigen Nordküste Tunesiens ist das glasklare Wasser zum Tauchen und Schnorcheln ideal. Im Gebiet um Tabarka gibt es Korallenbänke sowie eine gesunde Mittelmeerfauna und -flora. Ein Club organisiert Tauchen, Unterwasserjagd (leider), Filmen und Ausflüge aufs Meer. Angelscheine werden nicht verlangt - weder für Meeres- noch für Flussfische. Nur beim Harpunieren werden Fangquoten auferlegt. Eine weitere Tauchbasis befindet sich in Hergla in der Nähe des Touristenzentrums Port El Kantaoui. Der Golfsport wird besonders gefördert, es gibt Plätze in folgenden Fremdenverkehrs-Gebieten (zum Teil in wunderschöner Küstenvegetation): El Kantaoui (27 Löcher); Monastir (18 Löcher); Hammamet (18 Löcher und 9 Löcher); Tabarka (18 Löcher); La Soukra bei Karthago (18 Löcher) und Djerba (18 Löcher). Die Plätze sind öffentlich und können gegen eine Wochengebühr bespielt werden. Leihausrüstung und Golflehrer sind vorhanden. Die Wälder Nordtunesiens sind sehr beliebt zur Wildschweinjagd. SPRACHE Die offizielle Landessprache ist Hocharabisch, gesprochen wird jedoch ein Dialekt, der von der Schriftsprache stark abweicht. Französisch wird in der

397 Praktische Hinweise von A bis Z Schule ab der dritten Klasse gelehrt und ist zweite Amts- und Geschäftssprache. Gebildete Tunesier mischen viele französische Wörter in ihre auf Arabisch geführte Unterhaltung. Beschäftigte des Tourismussektors sprechen fast alle Englisch oder Deutsch. Für Reisende, die sich ein wenig in der Landessprache ausdrücken möchten, wird das Büchlein "Tunesisch-Arabisch für Globetrotter" aus dem Peter - Rump - Verlag empfohlen. Hier die wichtigsten Redewendungen (ch wird immer wie in nach gesprochen, th wie im Englischen): sbah el khir Guten Morgen as-salamou alaikum Guten Tag (nur von Männern zu verwenden) asslamah Guten Tag (häufigster Gruß, von Männern und Frauen zu verwenden) iselmik Antwort auf asslamah tasba ala khir Guten Abend labäß wie geht's bislamah auf Wiedersehen laila saida gute Nacht inschallah so Gott will hamdullilah Gott sei gedankt tkelem arabi? sprechen Sie arabisch? menet kelemsch arabia ich spreche nicht arabisch esch ismek? wie heißt du? ismi... ich heiße... fin nalka hotel wo ist ein Hotel minfatlika bitte schogran danke la schogran ala oaschib nichts zu danken bähi gut, lecker bärcher viel khaddesch (jissua hatha) wieviel (kostet das) schwiar wenig ana djiane ich habe Hunger ana otschane ich habe Durst attini chobsa ich möchte ein Brot lmaa Wasser kahua Kaffee tai Tee halib Milch birra Bier a la sächtik zum Wohl bismillah im Namen Gottes (vor dem Essen)

398 Praktische Hinweise von A bis Z kebira groß seghira klein baba Vater ommi Mutter ana ich anta (m), anti (f) du hua er hia sie nam ja la nein ischi komm mänhabisch, nemschi ich will nicht, geh uahad 1 thnin 2 thälata 3 arba 4 khamsa 5 sitta 6 sabha 7 thmannia 8 thissaa 9 ashra 10 STAR WARS - LOCATIONS Einige Teile der Star Wars - Filme Episode I and IV wurden in Tunesien gedreht und viele Fans reisen auf den Spuren der Drehorte nach Tunesien. Hier einige Angaben. Die Angaben stammen von folgender Website: Dort Fotos und nähere Angaben. Ort location Beschreibung Adjim N , E Chott-el- Gharsa N , E N , E N , E siehe auch Die Film-Cantina findet sich noch in Adjim in der Avenue Aboul Kacem Chebi in einem Wohnbezirk südlich der Hauptstraße. Die beiden anderen Plätze liegen an der Piste nach Houmt Souk (Route 8). In diesem zwischen Tamerza und dem Chott-el-Djerid liegenden Chottel-Gharsa wurde eigens eine Piste gebaut, zwei Kulissenstädte entstanden im Schatten riesiger Sanddünen.

399 Praktische Hinweise von A bis Z Chott-el- Djerid y.de/waypoint1.htm N , E Nefta Nordwestlich von Nefta Ksar Hadada Matmata Sidi Hellal Bou N , E N , E N , E Der Platz soll evtl. noch für weitere Filme genutzt werden. Nefta Richtung Algerien verlassen, 11,8 km nach dem Torbogen links abbiegen. Die Salzpiste geht zunächst an einem Souvenirstand vorbei, dann Richtung Algerien. Vorsicht bei regnerischem Wetter. Die große Düne liegt an der Straße nach Algerien, ein Schild zeigt zum rechts gelegenen Café des Dunes, dort kann man mit dem Kamel auf die große Düne reiten. Der Ksar, in dem das Hotel untergebracht ist, wurde für die Dreharbeiten genutzt Hotel Sidi Driss Tataouine - Hier wurde nicht gedreht, aber der Name der Stadt findet sich wieder in Luke Skywalker's Heimatwelt Tatooine. Tunis Hotel du Lac Zwar wurden keine Teile des Films in Tunis gedreht, dennoch sieht die umgedrehte Pyramide des Hotels du Lac dem Jawa Sandcrawler Fahrzeug verdächtig ähnlich. TELEFON Das Netz der Tunisie Telecom ist gut ausgebaut und leistungsfähig. In den großen Städten kann in die ganze Welt direkt, ohne Wartezeit, telefoniert werden. Neben den Telefonämtern der Post gibt es in jedem Ort öffentliche Telefonläden, gekennzeichnet mit "Telephone public" oder "Taxiphone" in gelb. Dort kann man, teilweise rund um die Uhr, auch ins Ausland, telefonieren. Geldscheine werden von der Aufsicht gewechselt. Die Telefongebühr beträgt gegenwärtig 0,650 TD pro Minute und erfährt in Hotels gewöhnlich einen zusätzlichen Aufschlag. D1 und D2-Handys funktionieren im Norden und bis zu einer Linie Nefta - Tozeur - Douz - Gabes - Djerba. Lücken tauchen selbstverständlich noch abhängig vom Gelände durch Berge und Täler auf. Ksar Ghilane ist weiterhin

400 Praktische Hinweise von A bis Z nicht telefonisch erreichbar. Das Mobilnetz der Tunisie Telecom meldet sich mit der Netzkennung "60502", im Zuge der Küste ist vereinzelt auch das Roamen in Netzen italienischer Anbieter möglich. Vorwählnummer für Tunesien: Indikatif der Region (ohne "0") + Nr. des Teilnehmers. Vorwahlnummern von Tunesien nach: D: 0049 CH: 0041 NL: 0031 A: 0043 Erst "00" wählen und Freizeichen abwarten, dann die beiden Nummern des Landes, die Vorwahl des Ortes ohne "0" und die Nummer des gewünschten Teilnehmers. Die im Buch angegebenen Telefonnummern wurden sorgfältig recherchiert, dennoch wird keine Gewähr für die Richtigkeit übernommen, da sie sich häufig ändern. Empfohlen wird die SIM Karte von Ooredoo (oranges Logo). TRINKGELD In allen Dienstleistungsbereichen erwartet man ein kleines Trinkgeld. Das mag für uns befremdlich klingen, doch wenn man sich vor Augen führt, dass das durchschnittliche Jahreseinkommen (!) eines Tunesiers bei weniger als 2000 $ liegt (das sind umgerechnet knapp 200 EUR im Monat), wird einem bewusst, dass die Angestellten auf diese kleinen finanziellen Aufmerksamkeiten angewiesen sind. Der Studienkreis für Tourismus rät in seinem Sympathiemagazin "Tunesien verstehen": "Geben Sie lieber nichts, wenn Sie nur sehr wenig geben wollten. Und wenn Sie Trinkgeld geben, bedanken Sie sich auch persönlich. Trinkgeld ist eben nur ein halber Ersatz für den besonderen Dank, den Sie für eine besondere Aufmerksamkeit sagen wollten. Allemal wichtiger ist Ihr freundliches Gesicht." Auch als Nichtraucher habe ich sehr gute Erfahrungen damit gemacht, immer ein Paket Zigaretten (vielleicht aus dem Duty Free Shop) dabei zu haben, da man sehr häufig in Gespräche verwickelt wird, z.b. die Frage nach dem Weg, und das Anbieten einer Zigarette, vor allem einer amerikanischen Marke, als nette Geste aufgefasst wird. Bei Pauschalreisenden gilt: Um den gesamten Urlaub über einen gleichbleibend zuvorkommenden Service genießen zu können, teilen Sie das von Ihnen beabsichtigte Trinkgeld in drei Teile: ein bisschen am Anfang, ein bisschen in der Mitte und ein bisschen am Ende des Urlaubs! UMWELTSCHUTZ / NATIONALPARKS Die meisten Touristen kommen nach Tunesien, um die fast ganzjährig scheinende Sonne und die kilometerlangen, feinsandigen Strände zu genießen. Und Tunesien hat aus den Fehlern anderer Mittelmeeranrainer gelernt. Das Wasser ist erfreulich klar und sauber, denn alle Hotels und Ferienanlagen sind an Kläranlagen angeschlossen. Seit Jahren engagieren sich die Tunesier im praktischen Umweltschutz. Die Regierung hat strenge Bestimmungen erlassen, um

401 Praktische Hinweise von A bis Z Hygiene in Hotels, Restaurants und auf den Straßen zu verbessern wurde ein Umweltschutz-Ministerium ins Leben gerufen, das für eine intakte Natur und Umwelt sorgt. Seitdem ist Ökologie dort nicht nur ein Studienfach, sondern gehört auch zum Lehrplan der Grundschulen. Für alle Touristikzonen wurden strenge Auflagen erlassen. Die Hotelanlagen müssen sich der Landschaft und der traditionellen Architektur anpassen. Die Bauauflagen sind rigoros. So dürfen pro Hektar Land nicht mehr als 100 Gästebetten gerechnet werden. Alle neuen Hotels müssen von weitläufigen Grünanlagen mit heimischer Vegetation umgeben werden. Zum Schutz von Fauna und Flora, aber auch als Lehrbeispiele hat Tunesien eine Reihe von Nationalparks geschaffen. Die vier wichtigsten: Ichkeul - 75 km nördlich von Tunis ist ein großer, von verschilften Sümpfen umgebener Gebirgssee, ein Paradies für Zugvögel aus Nord und Süd, Tränke und Badesee für Wildschweine und Wasserbüffel. Chaambi - 15 km von Kasserine im Westen des Landes. Das Waldgebiet wird von Tunesiens höchstem Gipfel, dem Djebel Chaambi (1544 m) überragt. In den Wäldern aus Aleppokiefer leben Gebirgsgazellen, Manschettenmufflons und Streifenhyänen, in den Felsen Adler, Geier und Wanderfalken. Geländewagenfahrten bis fast zum Gipfel werden angeboten. Es gibt ein Öko- Museum. Bou-Hedma - 85 km östlich der Oase Gafsa im Süden. Savannenlandschaft im Tell-Atlas mit Busch- und Schirmakazien, in der mehrere Antilopenarten, Gazellen und Strauße sowie Schakale und Wüstenfüchse und sogar Königsadler leben. Nur mit dem Geländewagen (Touren können gebucht werden). Zembra-Inseln - 60 km von Tunis. Interessante Fauna und Flora, vor allem Robben. Die Wüstengebiete Tunesien erleben in den letzten Jahren einen enormen Aufschwung im Tourismus, große Offroadkarawanen erobern ein Gebiet, das für Jahrhunderte unpassierbar war. In der Wüste verwittert, verfault und korrodiert auf Grund der Trockenheit alles extrem langsam, jeder Abfall bleibt auf Jahre erhalten. Daher bitte alles Metall, Plastik Flaschen und Papierabfälle einsammeln und mitnehmen, Essensreste vergraben. Schutzgebiete und Reservationen sind unbedingt zu umfahren. Einige dieser Parks weisen speziell befahrbare Routen und Parkplätze aus, von diesen nicht mit den Fahrzeugen abweichen. An den Berghängen in Südtunesien befinden sich oft sehr karge, nur schwer erkennbare Anpflanzungen, insbesondere Getreidefelder. Kleine Halme und weiträumiger Abstand kennzeichnen diese Felder, die das Ergebnis einer zeitaufwendigen Arbeit der Bauern sind und die bei einer Durchfahrt mit dem Geländefahrzeug zerstört werden. So schön Lagerfeuer in der Wüste sind, bitte bedenken, dass die abgerissenen Pflanzen Jahre zum Nachwachsen benötigen. Diese Pflanzen sind sehr wichtig im Ökosystem zur Bodenstabilisierung. Feuerholz besser aus den Palmenschnitten der Oasen mitführen. Nur Mitdenken und bewusstes Handeln wird diese wunderschöne Region erhalten und uns auch weiterhin den Zugang ermöglichen.

402 Praktische Hinweise von A bis Z VERSICHERUNG Zur Einreise nach Tunesien mit einem Fahrzeug ist das Bestehen einer Haftpflichtversicherung für dieses Fahrzeug notwendig, das auch die Regulierung von Schäden im Fall eines Unfalls in Tunesien übernimmt. Dies wird auf der so genannten Grünen Karte bescheinigt. Nicht alle Versicherungen übernehmen jedoch eine Deckung für die Mittelmeeranrainerstaaten, das Land muss ausdrücklich auf der Karte aufgeführt sein. Sprechen Sie mit Ihrer Versicherung. Lehnt diese ab kann an der Grenze eine Kurzzeitversicherung abgeschlossen werden. Selbst wenn die eigene Versicherung Tunesien einschließt kann man über den zusätzlichen Abschluss einer solchen einheimischen Versicherung, die nicht sehr teuer ist, nachdenken. Denn im Fall eines Unfalls würde man nicht den heimischen Schadensfreiheitsrabatt verlieren. Die tunesische Assurance Frontière kostete (04/2004) für Autos 35 TD = 23 EUR für 21 Tage bzw. 15 TD = 10 EUR für 7 Tage, für Motorräder 25 bzw. 10 TD und für Trucks 85/35 TD. Das Büro ist im Hafen La Goulette nahe des außen gelegenen schrägen Fußgängeraufgangs zur Ankunftshalle in der vierten Untersuchungsgasse (noch im Zollgelände!). Da bei Autounfällen von den tunesischen Versicherungen nur sehr schwer eine Entschädigung zu bekommen ist und manche Fahrzeuge unversichert und ohne Führerschein gefahren werden, ist der Abschluss einer Vollkaskoversicherung dringend anzuraten. Doch Vorsicht: Vertragsgemäß besteht nur eine Deckung für Europa. In der Vergangenheit musste die Ausdehnung des Vollkaskoversicherungsschutzes auf die Mittelmeeranrainerstaaten beantragt werden, der dann einen Aufpreis kostete. Seit dem und weiteren Anschlägen auch in Nordafrika ist das nicht mehr so. Generell wird eine Haftung ganz abgelehnt. Nur persönlicher Kontakt und eine saubere Versicherungshistorie können da bewirken, dass man eine Versicherung erhält. Im Jahr 2005 bekam ich nach langer Verhandlung den Vollkaskoschutz für 3 Wochen Tunesien nur, wenn ich für diesen Zeitraum einer Selbstbeteiligung von Euro zustimmte und 30 Euro Aufpreis bezahlte. Sehr nützlich ist ein Schutzbrief, der bei Unfällen und Pannen am Fahrzeug eintritt und auch in den Mittelmeeranrainerstaaten gilt. Ersatzteile können von Deutschland bezogen werden, oder das Fahrzeug wird nach Hause geschleppt, wenn es an Ort und Stelle nicht repariert werden kann. Solche Verkehrsservice-Versicherungen werden von den Automobilclubs sowie von den Fahrzeugversicherungen angeboten, bei letzteren spart man den Mitgliedsbeitrag. Die Versicherung gilt für Europa und die Mittelmeerstaaten. Der ADAC- Euro-Schutzbrief gilt auch für vom Schutzbriefinhaber gefahrene Mietwagen. Die Bundesrepublik hat ein Sozialversicherungsabkommen mit Tunesien, daher kommt die gesetzliche Krankenversicherung für eventuelle Arztkosten auf. Nehmen Sie einen Auslandskrankenschein Ihrer Krankenkasse mit (den bekommen Sie nach einem einfachen Anruf bei Ihrem Sachbearbeiter in der Regel innerhalb weniger Tage per Post zugestellt oder kann in einer Filiale Ihrer Krankenkasse sofort abgeholt werden). Dennoch ist eine Auslandskran-

403 Praktische Hinweise von A bis Z kenversicherung empfehlenswert, die auch die Kosten für einen evtl. Rettungsheimflug trägt. Bei privat Versicherten kostet die Auslandsversicherung nur einen minimalen Aufpreis, sie gilt aber nur für eine je nach Gesellschaft unterschiedlich begrenzte Reisedauer. Eine Infobroschüre versendet der Verband der privaten Krankenversicherungen, Bayenthalgürtel 26, Köln, Tel Eine Reisegepäckversicherung ist dagegen nur begrenzt hilfreich, da viele Schadenfälle unter Haftungsausschluss fallen. Sinnvoller ist es, Reisekasse und Papiere sorgfältig im Auge zu behalten. Ein sehr guter Überblick ist im Internet zu finden: WASSERPFEIFE Eine Besonderheit im Nordosten von Afrika ist das Rauchen der Wasserpfeife. In vielen Cafés sitzen die Männer gemütlich zusammen, neben sich den schlanken Behälter aus Glas mit dem langen Schlauch, und spielen Karten. Im unteren Teil der Pfeife ist der Wasserbehälter, ganz oben eine kleine Schale. Darauf kommt der mit Honig vermischte Spezialtabak aus Ägypten. Der Wirt legt auf den Tabak einige Stückchen glühende Holzkohle und raucht den Tabak an. An der Seite ist ein langer Schlauch befestigt, der am Ende dicker wird - zum besseren Halt - und in einem Mundstück endet. Beim Ziehen wird der Rauch durch das Wasser geleitet und so von Schmutzstoffen gesäubert. Der größte Teil des Nikotins bleibt zurück. Dieser Genuss kostet im Café gut 1 TD. ZEIT Tunesien gehört wie Deutschland zur Zone der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ). Da es keine Sommerzeit gibt, ist es jedoch von Ende März bis Ende September eine Stunde früher als bei uns. WEITERREISE NACH ALGERIEN UND LIBYEN Die Weiterreise in beide Länder wird zur Zeit nicht empfohlen.