Grundlagen der Lohn- und Gehaltsabrechnung - LohnformenAnzeige Show GrundsätzlichesLöhne lassen sich in Grundlöhne, Ergänzende Löhne, Löhne ohne Leistung und sonstige Entlohnungsbestandteile einteilen. Hier wird nicht der Begriff des Grundlohns aus dem § 3b EStG behandelt. Dort geht es um eine Besonderheit bei der Beitragsfreiheit von Zuschlägen für Sonntags-, Feiertags- und Nachtarbeit. Dabei ist der Grundlohn als laufender Arbeitslohn, der dem Arbeitnehmer bei der für ihn maßgebenden regelmäßigen Arbeitszeit für den jeweiligen Lohnzahlungszeitraum zusteht, definiert. Lohnformen von Grundlöhnen sind:
Zu den Ergänzenden Löhnen zählen:
Löhne ohne Leistung fallen in folgenden Fällen an:
Zu den sonstigen Entlohnungsbestandteilen zählen:
ZeitlohnGrundlage der Entlohnung ist die Arbeitszeit. Es wird ein Lohnsatz pro Zeiteinheit gezahlt. In der Praxis bedeutsam sind:
Löhne die sich auf andere Zeiträume wie Woche oder Arbeitstag beziehen sind unüblich. Bei einem Zeitlohn besteht in der Regel kein unmittelbarer Leistungsbezug. AkkordlohnBeim Akkordlohn bestimmt die erbrachte Menge die Höhe des Lohnes. Es besteht damit ein unmittelbarer Leistungsbezug. Die in der Vergangenheit große Bedeutung des Akkordlohnes ist rückläufig. Nach § 11 Abs. 6 Mutterschutzgesetz darf eine schwangere Frau Akkordarbeit oder sonstige Arbeiten, bei denen durch ein gesteigertes Arbeitstempo ein höheres Entgelt erzielt werden kann, nicht ausüben. Nach § 23 Jugendarbeitsschutzgesetz dürfen Jugendliche keine Akkordarbeit und sonstigen Arbeiten, bei denen durch ein gesteigertes Arbeitstempo ein höheres Entgelt erzielt werden kann, verrichten. Ausnahmen bestehen, wenn die Akkordarbeit für die Ausbildung erforderlich ist. Der Schutz des Jugendlichen muss durch die Aufsicht eines Fachkundigen gewährleistet sein. Der Betriebsrat hat nach § 87 Abs. 1 Betriebsverfassungsgesetz Mitbestimmungsrechte bei der Festsetzung der Akkord- und Prämiensätze und vergleichbarer leistungsbezogener Entgelte, einschließlich der Geldfaktoren. Die Anwendbarkeit der Akkordentlohnung ist an folgende Voraussetzungen gebunden:
Bestandteile des Akkordlohnes:
Der Akkordrichtsatz wird bei Normalleistung gezahlt. Bei Minderleistung wird ein geringerer und bei Mehrleistung ein höherer Betrag als der Akkordrichtsatz gezahlt. Heute wird in den Tarifverträgen bzw. Betriebsvereinbarungen ein Akkordlohn mit garantiertem Mindestlohn vereinbart. Hierbei geht der Akkordlohn beim Unterschreiten einer bestimmten Mindestleistung automatisch in den Zeitlohn über. Die Höhe des Mindestlohns kann zwischen dem vergleichbaren Zeitlohn bei Normalleistung und dem Akkordrichtsatz liegen. Gestaltung des Akkordlohns als Zeitakkord oder Stückakkord (Geldakkord) Beispiel: Formen des Akkordlohns:
Gestaltung des Akkordlohns als Einzelakkord oder Gruppenakkord Beim Einzelakkord wird die Lohnvereinbarung zwischen Unternehmungsleitung und dem einzelnen Arbeiter in Bezug auf die Leistungsmenge pro Zeiteinheit getroffen. Er ist die überwiegend verwendete Form bei einer Akkordentlohnung. Bei bestimmten Fertigungsmethoden ist der Einzelakkord aber nicht anwendbar. Die Zusammenarbeit mehrerer Arbeitnehmer ist notwendig zur Verbesserung der Ausbringungsmenge. Die Messbarkeit und/oder die Zurechenbarkeit auf einen Arbeitnehmer sind entweder nicht möglich oder wirtschaftlich nicht sinnvoll. Es wird das Ergebnis der gesamten Gruppe bewertet und anteilsmäßig auf die einzelnen Gruppenmitglieder verteilt. Diese Form der der Akkordentlohnung nennt man Gruppenakkord. PrämienlohnDer Prämienlohn ist eine erfolgsabhängige Entlohnungsform, bei der für Leistungen, die über der Vorgabe liegen, Zusatzentgelte bezahlt werden. Der Prämienlohn verdrängt durch die zunehmende Automatisierung der Fertigungsprozesse den Akkordlohn. Mit dem Prämienlohn lassen sich auch andere Kriterien als die Menge als Mehrleistung berücksichtigen (z. B. Qualität). Prämien sind psychologisch wirksam, wenn sie von einer Größe abhängig sind, die der Mitarbeiter beeinflussen kann. Der Prämienlohn besteht damit aus einem leistungsunabhängigen Teil (Grundlohn) und einem leistungsabhängigen Teil (Prämie). Prämienlohnsysteme:
Beispiel zum Prämienlohn nach Halsey: Der Zeitlohn soll 15 Euro/Stunde betragen. Dieser ist garantiert. Eine Minderleistung führt also nicht zu einem niedrigeren Stundenlohn als der garantierte Zeitlohn.
Beispiel zum Prämienlohn nach Rowan: Der Zeitlohn soll 15 Euro/Stunde betragen. Dieser ist garantiert. Eine Minderleistung führt also nicht zu einem niedrigeren Stundenlohn als der garantierte Zeitlohn.
PensumlohnDer Pensumlohn ist eine Weiterentwicklung der drei klassischen Lohnformen. Er stellt auch eine erfolgsabhängige Entlohnungsform dar. Der Pensumlohn besteht aus einem leistungsunabhängigen Teil (Grundlohn) und einem leistungsabhängigen Teil (Pensumanteil). Es gilt also: Anzeige © 2007-2022 A.Liebig - Impressum - Kontakt - Datenschutz - Inhaltsverzeichnis (Sitemap) - Lohnlexikon - Cookie Einstellungen verwalten Was versteht man unter Zeitakkord?Wird mithilfe von Zeitmessungen die von einem normalen Arbeitnehmer für die betreffende Arbeitsleistung normalerweise benötigte Zeit "vorgegeben" und für jede Minute der vorgegebenen Zeit ein bestimmter Geldbetrag unabhängig von der tatsächlich für die Arbeit benötigten Zeit gezahlt, handelt es sich um Zeitakkord.
Was ist der Unterschied zwischen Zeitakkord und Geldakkord?Ist für jedes vom Arbeitnehmer fertiggestellte Stück, für eine bestimmte Arbeitsmenge oder eine Leistungsarbeit ein bestimmter Geldbetrag (Akkordsatz oder Stücksatz) als Lohn vorgesehen, liegt Geldakkord vor.
Wie berechnet man einen Zeitakkord?Berechnung des Akkordlohns:. Zeitakkord. Beim Zeitakkord ist die Vorgabezeit die Grundlage, das heißt, der Mitarbeiter benötigt 6 Minuten pro Stück. Minutenfaktor = Akkordrichtsatz / 60. ... . Stückakkord. Der Akkordsatz (Geldbetrag) wird vorgegeben. In dem Beispiel würde dieser 1,80 Euro pro Stück betragen. ... . 21,60 Euro/Stunde.. |