Wieso fange ich an zu weinen wenn ich wütend bin?

Manche Menschen weinen nie, andere viel zu oft. Annika gehört zur zweiten Gruppe. Das kann in manchen Situationen ziemlich unpraktisch sein. Doch was macht man, wenn die Augen feucht werden?

2 Min Lesezeit

Wenn man als Kind weint, ist das vollkommen normal. Man kann im Grunde wegen jeder Kleinigkeit anfangen zu heulen und wird im besten Fall sogar noch auf den Arm genommen und getröstet.

Wenn man als Erwachsener anfängt zu weinen, dann vermuten alle direkt immer das Schlimmste – schließlich ist man groß und weint nicht mehr. Punkt, Aus, Ende. Es sei denn, man weint auf einer Beerdigung, wo die Tränen hingehören oder vor Rührung bei einer Hochzeit.

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Tränen kommen in jeder Gefühlslage

Auf mich persönlich trifft die Redewendung „nah am Wasser gebaut“ zu. Es ist sogar noch eine Untertreibung. Ich bin nicht nur am, sondern quasi IM Wasser gebaut. Egal bei welchem Thema, mir kommen schnell die Tränen: vor Rührung, Traurigkeit, Müdigkeit, Überforderung, Wut, Stress und so weiter und so fort. Heulen hilft mir dabei, überwältigende Gefühle abzubauen, doch praktisch ist das Tränenmeer nicht.

Vor allem nicht, wenn man in unpassenden Situationen und vor allem auch vor Menschen anfängt zu weinen, die einen nicht weinen sehen sollen. Doch was kann man dagegen tun?

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1. Akzeptanz: Erst einmal sollte man akzeptieren, dass man einfach schneller als andere Menschen mit Tränen reagiert und das nicht unbedingt bedeutet, dass man schwach oder kindisch ist.

Andere Menschen fangen zum Beispiel an zu schwitzen oder zu erröten, wenn sie in ähnlichen Situationen sind. Nehmt es Eurem Körper also nicht übel, dass das Weinen seine Lieblingsart zu reagieren ist.

2. Positive Seiten sehen: Seht auch das Positive an den Tränen. Sie helfen zum einen, negative Emotionen loszuwerden, aber zeichnen einen zum anderen auch als einen einfühlsamen Menschen aus, der sich berühren lässt und keine Angst davor hat, seine Gefühle nach außen zu zeigen.

Seid lieber stolz auf Eure Tränen statt Euch deswegen zu schämen. Sie kommen schließlich so oder so. Wie Ihr sie bewertet, liegt aber an Euch allein.

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3. Gedanken umlenken: In manchen Situationen ist ein Heulkrampf dennoch unangebracht, egal wie positiv Ihr die Tränen ansonsten bewertet. In diesen Situationen gilt es, die Emotionen anders in den Griff zu bekommen. Versucht zum Beispiel, Eure Aufmerksamkeit in Gedanken auf etwas Neutrales zu lenken.

Konzentriert Euch zum Beispiel auf Eure Essenspläne für den Tag oder achtet besonders aufmerksam auf die Geräusche der Straße im Hintergrund. Ihr könnt Euch auch von dem Ereignis, das Euch berührt, distanzieren, indem Ihr Euch vorstellt, Ihr würdet das Ganze nur als einen Film wahrnehmen.

4. Emotionale Stärke trainieren: Wenn die Tränen vor allem kommen, weil Ihr Euch überfordert oder unsicher fühlt, hilft es auch, das Problem an der Wurzel zu packen und an Eurem Selbstbewusstsein zu arbeiten. Je gefestigter Ihr seid, desto besser könnt Ihr mit emotionalen Situationen umgehen.

Manchmal passiert es einfach. Aus Wut, Frust, Enttäuschung oder Verletzung: Tränen im Job. Aber, ist das dann schlimm und komplett unprofessionell? Und wie sollte man damit umgehen, wenn jemand weint? Wir sagen euch, was Sheryl Sandberg zur Sache sagt – und wie ihr euch am besten verhaltet.

Dann heul doch!

Es ist sicherlich schon der und dem ein oder anderen passiert: Tränen im Job zu vergießen. Manchmal schafft man es gerade noch zur Toilette oder zur Tür hinaus, manchmal passiert es mitten in der Situation. Und dann hört man auf einmal die Uhr laut ticken, weil alle anderen still werden und sich nicht sicher sind, wie man nun reagieren soll. Aber ist Weinen im Büro wirklich ein Fauxpas? Oder ist es vielmehr total in Ordnung, wenn man Emotionen in dieser Weise zulässt?

Eigentlich wissen wir ja alle, dass wir uns im Büro emotional zu einem Mindestmaß zusammenreißen sollten, denn dann geht es für das Team leichter durch den Tag. Doch was ist, wenn man das einfach nicht mehr schafft? Und zudem in einer Führungsposition ist?

Sensibilität als wichtige Fähigkeit

Nun, auch bei Facebook-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg wird das Weinen im Job in „Lean in“ zum Thema gemacht. Sie schreibt: „Vielleicht wird es eines Tages nicht mehr als peinlich oder schwach gelten, am Arbeitsplatz Tränen zu vergießen; vielleicht werden die Tränen dann schlicht als offen gezeigte, authentische Gefühle wahrgenommen. Und vielleicht werden das Mitgefühl und die Sensibilität, die Frauen ausgebremst haben, sie in Zukunft naturgemäß zu Führungspersönlichkeiten machen.“

Es sei in Frage gestellt, ob man diese Form der Sensibilität nur Frauen zuschreiben kann, aber grundsätzlich ist zu unterstreichen, dass es einfach falsch ist, das Zeigen von Emotionen nur als Schwäche zu verbuchen. Und es ist auch keine Eigenschaft, die daran hindert erfolgreich zu sein – denn auch Sandberg hatte immer mal wieder mit dieser Situation zu kämpfen – erfolgreich ist sie trotzdem:

„Doch als ich anfing zu sprechen, brach ich in Tränen aus. Ich war entsetzt, ich weinte vor den Augen meines neuen Chefs, den ich kaum kannte, was nur zu noch mehr Tränen führte.“

Und weiter schreibt sie: „Die meisten Frauen glauben – und Forschungsergebnisse legen das auch nahe –  dass es keine gute Idee ist, bei der Arbeit zu weinen. Grundsätzlich plane ich das auch nicht (..) doch in den wenigen Augenblicken, in denen ich wirklich frustriert war oder mich – schlimmer noch – verraten gefühlt habe, sind mir bisher immer Tränen in die Augen gestiegen. Und obwohl ich nun älter und erfahrener geworden bin, passiert mir das gelegentlich immer noch.“

Auch Autorin, Comedienne und Schauspielerin Tina Fey widmet sich in ihrem Buch „Bossypants“ dem Thema Weinen. Sie kommt zu folgendem Schluss: „Manche Menschen sagen‚ lass sie dich niemals weinen sehen. Ich sage, wenn du so wütend bist, dass du einfach weinen könntest, dann weine eben.“

Warum es nicht schlimm ist, andere vor den Kopf zu stoßen

Natürlich kann so ein Gefühlsausbruch das Gegenüber vor den Kopf stoßen, weil es im Job schlichtweg eine ungewohnte Situation ist. Aber es ist auch kein Weltuntergang Menschen vor dem Kopf zu stoßen, wenn das wirklich notwendig ist. Manchmal ist das wesentlich besser, als etwas in sich hineinzufressen und ungute Gefühle zu verdrängen. Denn das sorgt irgendwann wirklich für einen Ausbruch, der dann vielleicht nicht mehr nachvollziehbar ist.

Über Arianna Huffington, die unter ihren Mitarbeitern als sehr direkte Person gilt, weiß Sandberg in ihrem Buch zu berichten, dass sie Frauen zwar rate, Kritik auszuhalten, aber dass sie es auch für genauso wichtig hält, dass man gegebenenfalls mit Wut oder Traurigkeit reagieren darf. Nur solle man sich diesem Gefühl nicht allzu lange hingeben.

Diese drei erfolgreichen Frauen sind sich also schon mal sicher, dass Weinen im Job kein Beinbruch ist. Wie aber soll man damit nun umgehen?

Klärungsbedarf: Warum kommt es zu dieser Situation?

Tränen sind erst einmal eines: ein Zeichen dafür, dass man getroffen wurde – und betroffen ist. Bei dem ganzen Bohei, der darum gemacht wird, könnte man manchmal fast meinen Blut zu vergießen – im Sinne von einem wirklich harten Streit – sei im Job schneller verziehen oder stehe der Karriere weniger im Wege, als mal eine Träne zu verdrücken. Denn das ist weich, das ist offen, das bietet jede Menge Angriffsfläche – und zwar dort, wo es richtig weh tut. Es bietet aber auch die Möglichkeit von einer offenen Begegnung, ohne die übliche Job-Maskerade. Es ist sicherlich nicht erstrebenswert – und doch kann es die Kommunikation über eine Situation manchmal erst wirklich eröffnen.

Wichtig ist, sich zu fragen: Was passiert hier gerade? Was ist falsch gelaufen? Sind die Tränen eine Reaktion auf den Moment – oder sind sie vielleicht das Ergebnis einer langen Frustrationsphase? Warum verletzt dich das gerade das so sehr? All das, sind wichtige Anhaltspunkte für die generelle Situation im Job und Antworten darauf können einen sehr weiterbringen – und doch werden sie in der Regel zugunsten von Kompromissen oder halbgaren Lösungen wie der Einstellung „das wird schon wieder“ zurückgestellt.

Weinen kann also nicht nur dir selbst offenlegen, was du fühlst, sondern wirklich problematische Strukturen im Unternehmen, die zuvor leichtfertig weggewischt wurden, thematisieren.

Mitgefühl statt Mitleid

Also weint, wenn ihr an den Punkt kommen solltet. Und sagt hinterher, was bei euch innerlich passiert ist. Und genauso: Lasst eure Mitarbeiter, den Chef oder die Kollegen mal weinen, ohne peinlich berührt zu sein oder die Stärke desjenigen anzuzweifeln. Wer in seinem Unternehmen Mitarbeiter und Kollegen als Menschen wahrnehmen will, der muss sich auch diesen Situationen stellen.

Wie zeige ich also als Chefin oder Kollegin Mitgefühl, statt Mitleid? In dem man ganz offen auf die Person reagiert. Das kann sein, sie in den Arm zu nehmen, oder auch nur die Hand auf die Schulter zu legen – oder aber, sie ganz in Ruhe zu lassen und die Situation durch eine Pause des Gespräches kurz aufzubrechen. Wer traurig ist, ist in der Regel offen für Beistand.

Wer dagegen wütend ist, braucht oftmals erst einmal Raum für sich. Und den sollte man geben, denn das zeigt Respekt. Die Reaktion auf Tränen ist ein schmaler Grat, für den man ein wenig Gespür für einander braucht, aber auch das ist nicht unlösbar. Vor allem dann, wenn sich auch der Weinende nicht aus Schreck zurückziehen, sondern ein paar Worte zum Geschehenen verlieren will. Gut ist auch, sich nach Feierabend noch einmal kurz zu besprechen, so dass keiner aufgewühlt nach Hause gehen muss. Aber auch das ist keine feste Regel.

Der beste und wichtigste Rat lautet: Nehmt eure und auch die Tränen anderer ernst – aber macht daraus keinen Staatsakt, denn das ist es nicht. Viele von uns definieren sich sehr über ihren Job, und wer das tut, fühlt sich eben auch angegriffen, wenn etwas schief läuft. Kommt dann noch etwas Stress dazu, laufen schnell die Tränen. Kein Grund, sich zu schämen. Das passiert eben.

Was tun wenn man vor Wut weint?

Mache Sport, um dich abzuregen. Sport kann dir helfen, mit dem Weinen aufzuhören. Sport gibt dir auch ein Ventil für deine Wut. Das kann sich positiv darauf auswirken, wie du mit deinen Mitmenschen umgehst, die an der Wut auslösenden Situation beteiligt waren und wie du mit ihnen kommunizierst.

Warum weine ich bei Stress?

Emotionale Tränen enthalten eine deutlich höhere Konzentration an giftigen Hormonen, die im Körper das Stresshormon Cortisol anheben. Beim Weinen wird also buchstäblich Stress aus dem Körper heraus gespült.

Warum weint man in emotionalen Situationen?

1 Emotionale Situationen Die Hilflosigkeit und Ohnmacht treiben die Tränen in die Augen. Sie sind häufig von weiteren Gefühlen begleitet, etwa Traurigkeit, Angst, Reue und Wut. Besonders häufig fließen die Tränen auch während einer Psychotherapie und sind gerade hier ein aufschlussreiches emotionales Signal.

Was macht man wenn man traurig und wütend ist?

Erster und wichtigster Schritt: Lassen Sie zu, dass Sie sich ärgern. Ist der Ärger erst einmal da, drücken Sie ihn nicht weg. Denn weder gute Gedanken noch Entspannungstechniken helfen in diesem Moment sofort gegen die körperlichen Veränderungen bei Ärger.