Wer ist der gründer von der cdu

Wer ist der gründer von der cdu
Im Düsseldorfer Ständehaus wurden am 17. Juli 1949 die Düsseldorfer Leitsätze als Plädoyer für...

Dass Adenauer trotz seines zunächst abwartenden Kurses innerhalb weniger Wochen die Führung der Partei in der britischen Zone übernehmen konnte, hatte verschiedene Gründe. Zum einen hatte er in den vergangenen Monaten immer wieder signalisiert, dass er für Führungsposten grundsätzlich zur Verfügung stehen würde. Sein hohes Alter war dabei kein Hinderungsgrund, sondern sogar ein Vorteil. Er stellte sich selbst als Übergangskandidaten dar, wodurch bei etwaigen Konkurrenten der Eindruck entstand, dass sie ihre Chancen für einen späteren Zeitpunkt wahren konnten. So hatte er auch die Führung des Zonenausschusses in der ersten Sitzung als Alterspräsident übernommen, bevor er in diesem Amt bestätigt wurde. Bekannt wurde sein Ausspruch vom Oktober 1945: „Sehen se, ich bin ’ne alte Mann, ich habe jar keine politische Ehrjeiz mehr.“

Viel wichtiger war aber Adenauers Position in der Partei, in der die programmatischen Vorstellungen über die künftige Ausrichtung mitunter weit auseinandergingen – je nachdem, welche regionale politische Tradition vorherrschend war. Einig waren sich die Gründer im gemeinsamen Wertefundament, auf dem die neue Partei aufgebaut werden sollte: die Rückbesinnung auf christliche Werte und die christlich-abendländische Kultur, Frieden, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, die Würde und Freiheit des Menschen und die Bedeutung der Familie. Umstritten waren aber zum einen kulturpolitische Fragen. So hatte die Bekenntnisschule für weite Kreise zentrale Bedeutung, während andere sich für die christliche Gemeinschaftsschule einsetzten. Auch die Frage, welche Rolle das „C“ spielen sollte, war umstritten. Insbesondere von protestantisch-konservativen und liberalen Gründern wurde das „C“ im Namen häufig sogar abgelehnt.

Am stärksten kamen die unterschiedlichen Vorstellungen aber in den jeweiligen Ideen zur künftigen Wirtschaftspolitik zum Ausdruck, was auch in den verschiedenen Gründungsdokumenten deutlich wurde. So forderten die Kölner und auch die Frankfurter Gründer einen „christlichen Sozialismus“. Dazu gehörten die Verstaatlichung von Schlüsselindustrien, die Kontrolle der Banken und Versicherungen sowie die Zerschlagung der Großkonzerne. Der Berliner Gründungskreis um Andreas Hermes und Jakob Kaiser mied zwar den Begriff „Sozialismus“, forderte aber ebenfalls Verstaatlichungen. Diese Ideen waren nicht nur aufgrund der Nachkriegsnot weit verbreitet, sondern insbesondere auf die starke Tradition der christlichen Gewerkschafter zurückzuführen. Ein „christlicher Sozialismus“ wurde von den protestantisch-konservativen und liberalen Gründern, vor allem in Norddeutschland, hingegen scharf abgelehnt. Hier standen wirtschaftsliberale Traditionen und der Schutz des Privateigentums im Vordergrund.

Die Auseinandersetzung um den christlichen Sozialismus wurde zur zentralen Frage, an der sich aus Adenauers Sicht auch der Erfolg der CDU entscheiden würde. Seine Position war klar: Er lehnte die sozialistischen Strömungen in der CDU ab und fürchtete, dass die CDU – würde sie sich hier nicht eindeutig abgrenzen – in den Sog der SPD geraten könnte. Um den konfessionellen Gegensatz glaubwürdig und dauerhaft zu überwinden, war es seiner Ansicht nach zudem entscheidend, verstärkt gemäßigte evangelische Deutschnationale und Liberale zur CDU zu bringen und einzubinden. Gerade auf diese Gruppen wirkte der Begriff „Sozialismus“ aber abschreckend. Aus diesem Grund sollte die CDU auch ihr christliches Fundament und ihre Bindung an die Kirche nicht zu stark in den Mittelpunkt stellen. Auf der anderen Seite durften aber auch den Katholiken in der CDU, die lange Zeit die große Mehrheit in der CDU stellten, nicht zu viele Opfer abverlangt werden. So stellte Adenauer sich gegen Forderungen, das „C“ aus dem Namen zu streichen und die CDU als „Rechtspartei“ zu verstehen, wie es sich manche Norddeutsche wie Hans Schlange-Schöningen vorstellten.

Adenauers große Leistung war es, diese ganz unterschiedlichen Strömungen und Ideen zu einem tragfähigen Kompromiss zusammenzuführen, der keinen Flügel ausschloss. So vermied er Begriffe wie „christlicher Sozialismus“ und „Sozialisierung“ und stellte sich ebenso gegen Attribute wie „rechts“ oder „konservativ“. Stattdessen setzte er sich immer wieder für ausgleichende Formulierungen ein und positionierte die CDU als Partei der „Mitte“. Dies wurde auch in der programmatischen Entwicklung deutlich, die Adenauer maßgeblich mitgestaltete: Während die Idee des christlichen Sozialismus in vielen Gründungsdokumenten vertreten wurde und auch beim ersten Reichstreffen im Dezember 1945 in Bad Godesberg in die gemeinsame Resolution Eingang fand, gelang es Adenauer im Frühjahr 1946 in Neheim-Hüsten bei den Beratungen für ein Programm der CDU in der britischen Zone, statt „Sozialismus“ von „Bedarfsdeckung“ zu sprechen und die Freiheit der Person und das Recht auf Privateigentum in den Mittelpunkt zu stellen.

Lediglich für den ohnehin unter Zwangsverwaltung stehenden Bergbau wurde eine Sozialisierung nicht ausgeschlossen. Auch das 1947 verabschiedete Ahlener Programm ist von diesem Kompromiss geprägt. Liberale Grundsätze standen hier neben solchen des christlichen Sozialismus, ohne dass der Begriff „Sozialismus“ verwendet wurde. Mit der Sozialen Marktwirtschaft, die 1949 mit den Düsseldorfer Leitsätzen zum Markenkern der CDU wurde, war schließlich ein wirtschafts- und gesellschaftspolitisches Konzept gefunden, das die verschiedenen Strömungen integrieren konnte. Neben dem gemeinsamen Wertefundament wurde zudem der Antikommunismus zu einer wichtigen weltanschaulichen Brücke, die einerseits die verschiedenen Strömungen in der CDU einte und andererseits eine scharfe Abgrenzung zur SPD ermöglichte.

Dass Adenauer seinen auf Ausgleich bedachten Kurs glaubhaft und erfolgreich umsetzen konnte, lag nicht zuletzt auch daran, dass er ihn selbst verkörperte: Er galt nicht als Vertreter eines bestimmten Flügels, war zwar Katholik und kam aus der Zentrumspartei, für die Protestanten war er dennoch nicht „zu“ katholisch und somit für die verschiedenen Flügel innerhalb der CDU als Führungsperson akzeptabel. Damit wurde er zur treibenden Kraft für die interkonfessionelle Sammlung und konnte auf der personellen wie auf der programmatischen Ebene den Ausgleich zwischen Protestanten und Katholiken vorantreiben. Die CDU trug damit bereits während der Parteigründung den Stempel von Adenauers Kompromissbewusstsein. Gleichzeitig gelang es ihm so, seine politischen Positionen innerhalb der Partei durchzusetzen und die verschiedenen Flügel dafür zu gewinnen.

Wer ist der Chef der CDU?

Christlich Demokratische Union Deutschlands
Parteivorsitzender
Friedrich Merz
Generalsekretär
Mario Czaja
Stellvertretende Vorsitzende
Silvia Breher Andreas Jung Michael Kretschmer Carsten Linnemann Karin Prien
Bundesgeschäftsführer
Christoph Hoppe
Christlich Demokratische Union Deutschlands - Wikipediade.wikipedia.org › wiki › Christlich_Demokratische_Union_Deutschlandsnull

Wie wurde die CDU gegründet?

26. Juni 1945, Berlin, DeutschlandChristlich Demokratische Union Deutschlands / Gründungnull

Wer ist der Gründer der CSU?

Christlich-Soziale Union in Bayern.

Wer gehört zu der CDU?

Aktuelle Mitglieder.