Wer hat mir auf den Kopf gemacht Geschichte?

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Wer hat mir auf den Kopf gemacht Geschichte?

Herrlich unverblümt und durchaus informativ beschreibt Werner Holzwarth in seinem illustrierten Kinderbuch die Suche eines kleinen Maulwurfs nach dem Übeltäter, der ihm auf den Kopf gemacht hat – gerade als er selbigen zum Maulwurfshaufen herausstreckte.

Das Buch ist zum Bestseller geworden und informiert Kinder aus aller Welt darüber, wie die verschiedenen Tiere so „machen“. Herzhaft lachen kann man über den kleinen Maulwurf, der voller Rachedurst ein Tier nach dem anderen befragt und schließlich den Schurken finde – und ihm seinerseits ein kleines, aber feines Maulwurfhäufchen direkt auf den Kopf setzt.

Zur Lösung des Rätsels tragen übrigens maßgeblich die Fliegen als Spezialisten in Sachen Kacke bei. Sie erriechen schnell, welches Tier es nun war, dass das Würstchen auf dem Maulwurfkopf hinterlassen hat. Wer hier nach dem großartigen pädagogischen Wert forscht, wird vielleicht vergeblich suchen, Kinder ab drei Jahren lieben das Buch dennoch – wahrscheinlich vor allem wegen der ritualisierten, sich jedes Mal wiederholenden Dialoge, sicher aber auch, weil ein Tabuthema, nämlich das „Kacken“ ganz unverblümt und überaus witzig aufgegriffen wird. Vor allem für die Jüngsten, für die das Thema oft ganz nah dran ist, ist es faszinierend, sich einmal ausgiebig mit den tierischen Hinterlassenschaften beschäftigen zu können.

Aufgrund des Erfolges, den das Kinderbuch seit Jahren hat, wurde es als Musical inszeniert. Teil Zwei ist als Hörspiel unter dem Titel „Die Rache des Hans-Heinerich oder: Wie die Geschichte vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat, weitergeht“ erschienen.

Erhältlich ist das Kinderbuch von Werner Holzwarth im Buchhandel oder bei Amazon. Das Buch ist für Kinder im Alter von 4 bis 6 Jahren empfohlen.
 

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Inhalt 

Als der Maulwurf eines Tages seinen Kopf aus der Erde streckte, geschah es: "Es war rund und braun, sah ein bisschen aus wie eine Wurst – und das schlimmste: es landete direkt auf seinem Kopf."(o.S.) Dieses Ereignis stimmte den kleinen Maulwurf wütend und er machte sich auf die Suche nach dem Verursacher seiner Misere. Mit der immer gleichen Frage auf den Lippen, "Hast du mir auf den Kopf gemacht?"(o.S.), konfrontiert er die Tiere, die ihm auf seiner Suche begegnen. Taube, Pferd, Hase, Ziege, Kuh und Schwein können ihm aber wenig helfen. Sie beweisen ihm, dass sie ganz anders ihr "Geschäft verrichten". Erst zwei dicke, schwarze Fliegen können dem kurzsichtigen Maulwurf bei seiner Suche helfen und klären die Situation auf. Der kleine Maulwurf weiß nun, wem er die "Schweinerei" auf seinem Kopf zu verdanken hat und setzt zum Gegenangriff an. Hund Hans-Heinerich, der Übeltäter, scheint jedoch so verschlafen, dass er den Rachezug des Maulwurfs nicht bemerkt. Dieser ist trotzdem zufrieden und verschwindet vergnügt in seinem Erdloch.

Kritik

Die ästhetische/formale Zielrichtung
Der kleine Maulwurf wirkt in seiner Rolle frech und mutig. Mit aller Kraft möchte er die Ungerechtigkeit gegen sich vergelten. Dazu bringt dieses kleine Tier großen Mut auf und befragt alle Tiere, die ihm über den Weg laufen. Sein Mut und seine emotionale Erregung spiegeln sich auch bildlich wider (er ist groß auf den jeweiligen Seiten abgebildet).

Die Illustration des Buchdeckels zeigt allein schon eine humoristische und ansprechende Wirkung beim Betrachtenden: weißer Hintergrund mit schwarzer, sich abhebender, Schrift; grüne Wiese; ärgerlich dreinblickender Maulwurf mit Exkrement auf dem Kopf. Ansprechend ist diese Buchdeckelgestaltung dadurch, da sie Aufmerksamkeit erregt. Es wird ein Szenario abgebildet, welches im realen Leben zutreffen kann, aber über welches nicht gerne öffentlich geredet wird. Der visuelle Prolog macht deutlich, dass der Maulwurf aufgebracht ist. Dies wird an seiner Körperhaltung und Mimik sichtbar: Er verzieht den Mund; Hände und Füße scheinen in Bewegung; er macht große Schritte. Die Rückseite des Buchdeckels besänftigt durch den blauer Hintergrund und wenigen Illustrationen. Es gibt hier keine emotionale Situation, die erfasst werden muss. Man findet bloß zwei Pferdeäpfel, auf denen Fliegen sitzen. Ein ruhiger Ausklang für den Betrachter, der möglicherweise Gewissheit bringt, dass sich die Situation zum Positiven wenden wird.

Festzuhalten ist, dass ein Hauptaspekt des Buches das große Thema der Reinlichkeitserziehung der Kinder darstellt. Mit dem langsamen Trockenwerden wachsen diesbezüglich Fragen und eine weitsichtigere Erfassung der Umwelt und anderer Lebewesen. Exkremente werden zur Interessenslage. Auch wenn das Kennenlernen von Tierexkrementen, das im Bilderbuchmittelpunkt steht, humorvoll zu betrachten ist.

Die pädagogische/didaktische Absicht
Was beim Lesen und Ansehen des Buches ebenfalls auffällt, ist, dass Leserinnen und Leser sich in die Lage des Maulwurfs versetzen und seine emotionale Lage nachvollziehen können (implizite Lesewirkung). Diese Empfindung wird durch den auktorialen Erzähler unterstützt, der die Empfindungen und Ansichten des Maulwurfs hervorbringt.

Die Nebenfiguren der Geschichte geben sich hilfsbereit, begegnen dem Maulwurf freundlich und sind gewillt ihm bei seinem Problem zu helfen. Ein lehrreicher Aspekt: Wer um Hilfe bittet, wird selten abgelehnt. Die Eigenständigkeit des Maulwurfs zeigt sich auch in seiner Erzählerrolle. Als Ich-Erzähler führt er zusammen mit dem auktorialen Erzähler durch das Geschehen. Um bei der Erzählung nicht vom Geschehen abzulenken, bleibt es auch bei einem Erzählort, der Wiese.

Kinder können durch das Buch also lernen ihre Ziele stets zu verfolgen, um Gewünschtes zu erreichen. Auch sprachlich gesehen wird nicht vom eigentlichen Geschehen und den Aussagen des Buches abgelenkt. Außerdem wird spielerisch vermittelt, wie man sich gegen Ungerechtigkeiten zur Wehr setzt.

Die Geschichte lässt sich grob in drei Sequenzen einteilen: 1. Sequenz: Problem am Maulwurfshügel, 2. Sequenz: Weg zur Lösung/Treffen der Tiere und 3. Sequenz: Lösung an Hans-Heinerichs Hütte. Diese reduzierte Wirkungswelt ist förderlich für das Kind, da keine unnötige Ablenkung stattfindet.

Die beiden Punkte des Lerneffektes, ästhetische und pädagogische Gestaltung, bleiben im Fokus. In Form des "geflochtenen Zopfes" greifen beide narrativen Ebenen ineinander. Trotzdem gerät besonders am Anfang der Geschichte der Text in den Hintergrund  und nimmt meist nur ¼ der Seite ein. Erst gegen Ende, bei der Problemlösung, findet man mehr Text. Als sich der Protagonist am Häufchenverursacher rächt, bemerkt Letzterer den Rachefeldzug wegen seiner Schläfrigkeit nicht. Der Maulwurf aber ist sichtlich zufrieden, er hat seine Ziele stets verfolgt und sie erreicht, ein flat character.

Fazit

Das Bilderbuch ist für Kinder ab drei Jahren geeignet, da es sich durch einen einfachen Wortschatz, Parataxe, eine übersichtliche Anzahl an Charakteren, durch eine klare Pro- und Antagonisten Haltung sowie durch einen lösungsorientierten Handlungsstrang kennzeichnet.

Das Buch vereint besonders zwei Hauptaussagen:
1. In Betrachtung des pädagogischen Kontextes kann gelernt werden, sich gegen Ungerechtigkeiten zur Wehr zu setzen.
2. In ästhetischer Hinsicht wird bildhaft spielerisch erklärt, wie die Exkremente von den unterschiedlichen Tieren aussehen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Buch in übersichtlicher, leichtverdaulicher Weise auf ein Tabu-Thema der Gesellschaft eingeht. Es wird wohl kaum einen Erwachsenen geben, der offen über verschiedene Formen von Exkrementen spricht. Kinder hinterfragen die Welt jedoch und sollten darin nicht gebremst werden. Das Buch formt einen kritischen, selbstbewussten, mutigen und neugierigen Protagonisten - ein Vorbild für jedes Kind.

Titel: Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat. 30. Auflage, Miniausgabe

Autor/-in:

  • Name: Holzwarth, Werner

Illustrator/-in:

  • Name: Erlbruch, Wolf

Erscheinungsort: Wuppertal

Erscheinungsjahr: 2011

Verlag: Peter Hammer

ISBN-13: 978-3-87294-779-6

Seitenzahl: 24

Preis: 5,00 €

Altersempfehlung Redaktion: 3 Jahre

Wer hat mir auf den Kopf gemacht Geschichte?

Verena Rheinberg  und Jana Paßmann: Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat. 30. Auflage, Miniausgabe. In: KinderundJugendmedien.de. Erstveröffentlichung: 25.03.2013. (Zuletzt aktualisiert am: 13.11.2021). URL: https://www.kinderundjugendmedien.de/kritik/bilderbuchkritiken/607-holzwarth-werner-erlbruch-wolf-vom-kleinen-maulwurf-der-wissen-wollte-wer-ihm-auf-den-kopf-gemacht-hat. Zugriffsdatum: 14.09.2022.

Wer hat den Haufen auf dem Kopf gemacht?

Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat ist der Titel eines Bilderbuches, das Werner Holzwarth (Idee, Text) und Wolf Erlbruch (Illustrationen) 1989 veröffentlichten und das zum internationalen Bestseller wurde.

Wer hat mir auf den Kopf gemacht Zusammenfassung?

Ein großes, braunes und stinkendes Etwas landet auf seinen Kopf. Leider ist er sehr kurzsichtig und kann nicht erkennen, wer der Übeltäter ist, der ihm einen großen Haufen auf den Kopf gemacht hat. Der Maulwurf ist empört und versucht herauszufinden, wem er das unerwünschte Geschenk zu verdanken hat.

Wer hat mir auf den Kopf gemacht Bilderbuch?

Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat (Mini-Ausgabe) Ein Bilderbuch zu einem Thema, über das Erwachsene nicht gerne reden, das Kinder aber sehr interessiert! Ein Klassiker unter den Bilderbüchern, seit über 30 Jahren. Übersetzt in mehr als 40 Sprachen.

Wer hat mir auf den Kopf gemacht Spiel?

Wer hat mir auf den Kopf gemacht?! “ Er ist stinksauer und macht sich umgehend auf die Suche nach dem Übeltäter. Zwei bis vier Spieler – alle mit einer kleinen Maulwurffigur ausgestattet – versuchen so schnell wie möglich beim Übeltäter, dem Hund Hans-Heinerich, anzukommen.