Was passiert wenn man sich nur einmal am Tag die Zähne putzt?

Viele Menschen putzen nur sehr sporadisch oder nur einmal pro Tag Zähne. Zahnseide ist vielen ein unbekannter Begriff, obwohl ganze 35% der Zahnoberflächen nicht abgedeckt sind, wenn man keine benutzt!

Viele putzen nicht Zähne aus Faulheit, doch was passiert eigentlich, wenn man es ganz lässt?

Ist es ein Mythos, dass man Zähneputzen muss?

Wir haben für euch recherchiert und erzählen euch, was nach 24 Stunden, einer Woche, einem Monat, einem Jahr und fünf Jahren des Nicht-Putzens passieren würde. 

Nach 24 Stunden

Eine dünne Schicht Plaquebelag entsteht, die ist mit der Zunge spürbar. Dieser wird mit jedem Tag, an dem nicht geputzt wird dicker und schwieriger zu entfernen. Mundgeruch entsteht durch die Bakterien, die sich ansiedeln.

Nach 1 Woche

Der Plaquebelag wird flächendeckender, dicker und vor allem härter. Es wäre nun schwierig ihn mit einer Zahnbürste einfach so zu entfernen, dazu kann es passieren, dass sich das Zahnfleisch aufgrund der Bakterien entzündet. Der Atem riecht jedenfalls jetzt alles andere als frisch.

Nach 1 Monat

Bakterienvölker machen es sich im Mund gemütlich, die Zahnfleischentzündung ist einem jetzt sicher. Das Problem ist allerdings, dass so eine Entzüdung sich in weiterer Folge zu Paradontose weiterentwickelt, einem Zahnfleischrückgang. Karies entsteht bestimmt an mindestens einer Stelle und dem Atem würde wahrscheinlich kein Gänseblümchen dieser Welt mehr standhalten.

Nach 1 Jahr

Nach einem Jahr ist es schon fast zu spät. Der Verfall der Zähne beginnt, Karies, Zahnschmerzen und weiße Flecken, als Zeichen der Entkalkung werden bermerkbar. Die Mischung aus Speichel und Nahrung bildet nun eine bakterienhaltige Flüssigkeit, die den Zustand von Tag zu Tag verschlimmert.

Nach 5 Jahren

Auch bei besonders robusten Personen beginnen die Zähne spätestens jetzt auszufallen. Über den Mundgeruch muss jetzt wohl nichts mehr gesagt werden. 😉

Dass Zähneputzen also wichtig ist, ist kein Mythos. Außer man möchte seine Zähne schmerzhaft loswerden. Zahnerkrankungen können allerdings das gesamte Immunsystem angreifen, daher ist es im Hinblick auf den ganzen Körper wichtig, den geringen Zeitaufwand morgens und abends aufzubringen!

Schon nach 48 Stunden ohne Zähneputzen wird es kritisch. Dann können Bakterien in aller Ruhe Zucker in Säure umwandeln. Die greift die Zähne an.

19. März 2020 | Aktualisiert: 19. März 2020

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Inhalt

  • Direkt nach dem Zähneputzen: Alles super
  • Zwei Stunden später: Zahnbelag bildet sich
  • Zwei Tage später: Der Zahnbelag verdoppelt seine Masse
  • Sieben Tage später: Die Bakterienzahl steigt rapide
  • 21 Tage später: Der Zahnbelag erreicht ein Maximum
  • Und dann? Mit richtigem Putzen ist schnell wieder alles gut

  • Direkt nach dem Zähneputzen: Alles super
  • Zwei Stunden später: Zahnbelag bildet sich
  • Zwei Tage später: Der Zahnbelag verdoppelt seine Masse
  • Sieben Tage später: Die Bakterienzahl steigt rapide
  • 21 Tage später: Der Zahnbelag erreicht ein Maximum
  • Und dann? Mit richtigem Putzen ist schnell wieder alles gut

Artikel Abschnitt:

Wer seine Zähne schlecht oder zu selten putzt, riskiert die mit Abstand häufigste Krankheit der Welt: Karies. Der Übeltäter ist Zucker, der von Bakterien zersetzt wird. Wie wir nutzen die Bakterien den Zucker, um Energie zu gewinnen. Nur entsteht am Ende als Abfallprodukt eine organische Säure, die die Zähne angreift – die Milchsäure. Wie schnell gehen die Zähne kaputt, wenn wir sie nicht mehr putzen?

Artikel Abschnitt: Direkt nach dem Zähneputzen: Alles super

Direkt nach dem Zähneputzen: Alles super

Direkt nach dem Zähneputzen bildet sich auf der Zahnoberfläche ein dünner Film aus verschiedenen Eiweißen des Speichels, das sogenannte Pellikel. Es schützt den Zahn vor Säuren und fördert, dass sich wichtige Mineralien in den Zahnschmelz einlagern können. Zunächst ist die Schutzschicht bakterienfrei. Nach und nach heften sich jedoch Bakterien aus dem Mundraum an die Pellikel an.

Werden sie nicht regelmäßig entfernt, bilden sie innerhalb der nächsten Stunden einen Belag, auch Biofilm genannt, auf den Zähnen, am Zahnfleischrand und im Zahnzwischenraum. Wie ein Biofilm zusammengesetzt ist und wie er sich entwickelt, ist individuell sehr unterschiedlich. Manche Menschen können also mehr Zucker essen, ohne Karies zu bekommen, andere weniger.

Artikel Abschnitt: Zwei Stunden später: Zahnbelag bildet sich

Zwei Stunden später: Zahnbelag bildet sich

Etwa zwei Stunden nach dem Zähneputzen beginnt sich der Biofilm zu bilden – vor allem am Zahnfleischrand und in den sogenannten Fissuren. Das sind Rillen in der Kaufläche der Backenzähne. Kauen und Schlucken reinigen zwar das Biotop Mundhöhle; der entscheidende Übeltäter aber ist Zucker.

Bestimmte Bakterien im Mund vermehren sich, sobald er ins Spiel kommt. Die Bakterien wandeln ihn in Säuren um. Diese Säuren wiederum lösen Mineralien aus dem Zahnschmelz und entkalken ihn. So kann Karies entstehen. Wenn der Zahnarzt Karies nicht möglichst schnell behandelt, führt das zu Löchern im Zahn. Wie lange es dauert, bis Karies entsteht, ist unterschiedlich. Fest steht: Ohne Bakterien würde Zucker nicht zu Karies führen. Einmaliges Zähneputzen pro Tag sorgt dafür, dass sich der Zahnbelag im Durchschnitt um 42 Prozent reduziert.

Artikel Abschnitt: Zwei Tage später: Der Zahnbelag verdoppelt seine Masse

Zwei Tage später: Der Zahnbelag verdoppelt seine Masse

Nach rund 48 Stunden ohne Zähneputzen hat sich die Biofilmmasse in etwa verdoppelt und die Bakterienkolonien vereinigen sich. An der Zahnoberfläche sinkt zudem der pH-Wert – schlecht für die nützlichen Bakterien, gut für die Kariesbakterien.

Normalerweise sorgt der Körper dafür, dass der Zahnschmelz heil bleibt. Speichel etwa enthält eine ganze Reihe antibakteriell wirkender Stoffe. Wenn jetzt aber die Bakterien anwachsen, kann der Speichel die Demineralisierung durch die Säuren nicht mehr ausgleichen. Die schützende Wirkung des Speichels kann zudem durch chronischen Stress oder bestimmte Arzneimittel herabgesetzt werden.

Artikel Abschnitt: Sieben Tage später: Die Bakterienzahl steigt rapide

Sieben Tage später: Die Bakterienzahl steigt rapide

Etwa nach einer Woche ohne Zähneputzen steigt die Bakterienzahl und damit auch das Risiko für Karies rapide an. Denn damit Karies entstehen kann, sind drei Dinge entscheidend: Erstens müssen sich die Bakterien im Verband am Zahn anheften. Das nennt man Belag. Zweitens müssen sie genügend Nahrung, also Zucker, erhalten. Und drittens müssen sie dort auch lange genug bleiben können, um den harten Zahnschmelz zu demineralisieren.
So langsam reagiert der Körper sichtbar auf die Angreifer: Das Zahnfleisch rötet sich, schwillt an und kann bluten – Anzeichen einer Entzündung.

Artikel Abschnitt: 21 Tage später: Der Zahnbelag erreicht ein Maximum

21 Tage später: Der Zahnbelag erreicht ein Maximum

Nach rund drei Wochen ohne Zähneputzen erreicht der Zahnbelag seine maximale Dicke. Danach wird der Belag nicht mehr viel dicker – auch weil die Wangen- und Zungenmuskulatur sowie der Speichelfluss die Belagdicke begrenzen. Bis zu zwei Millimeter dick ist der Belag aber jetzt schon geworden. Zudem wird ab etwa 14 Tagen aus weichem Zahnbelag harter Zahnbelag, sogenannter Zahnstein. Er entsteht, weil sich Mineralien aus dem Speichel in den Belag einlagern.

Was passiert wenn man nur abends Zähne putzt?

Nachts sind Zähne anfälliger Bedauerlicherweise lässt sich diese Vernachlässigung der Zähne am Abend nicht durch eine besonders engagierte Reinigung am nächsten Morgen ausgleichen. Denn nachts sind Zähne und Zahnfleisch besonders schutzlos den Angriffen von Säuren und Bakterien ausgeliefert.

Wie oft sollte man sich täglich die Zähneputzen?

Sie sollten mindestens zweimal täglich je zwei Minuten lang Ihre Zähne putzen: morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Zubettgehen. Auch die Zahnzwischenräume sollen gereinigt werden.

Was passiert wenn man nur morgens Zähne putzt?

Zwar erkrankt keiner gleich an Karies, nur weil er das Zähneputzen abends einmal ausfallen lässt, doch wer regelmäßig darauf verzichtet, riskiert Spätfolgen für die Zähne. Denn je länger Speisereste und andere Ablagerungen an den Zähnen haften, desto mehr negative Auswirkungen zeigen sich.