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Wie viele Sechsjährige in der Schweiz haben schon ein Smartphone? Was machen Jugendliche am liebsten im Internet? Wie hoch ist der Anteil der Kinder mit problematischem Onlineverhalten? Wie viele Mädchen und Jungen wurden im Netz schon belästigt? Wie viele Eltern beachten die Altersempfehlungen von Filmen und Games? In dieser Rubrik finden Sie Fakten und Zahlen zur Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz, den Unterschieden nach Geschlecht und der Begleitung durch die Eltern. jum-lightbulb Mediennutzung
Welche digitalen Geräte besitzen Kinder und Jugendliche?
Wie und wie häufig nutzen Kinder und Jugendliche die digitalen Medien?
Wo gibt es die grössten Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen?
Medien altersgerecht nutzen: Entwicklungsstufen von HeranwachsendenDie Frage, ab wann Kinder reif sind für den Umgang mit den mobilen Medien und wie viel für ihr Wohlbefinden gut ist, hängt mit den Fähigkeiten zusammen, die je nach Altersstufe entwickelt werden. Darum hier ein kurzer Einblick: Die Geräusche, das Licht und die Farben auf
Bildschirmen sind Reizquellen, die überfordern können, da die Fähigkeit zur Selbstregulation noch nicht vorhanden ist. Im ersten Lebensjahr sollten Babys deshalb möglichst wenig mit medialen Inhalten in Kontakt kommen. Sobald ein Kleinkind Greifbewegungen erlernt, erreicht es erste (allerdings zufällige) Effekte auf einem Touchscreen. Im 2. Lebensjahr versteht ein Kind zudem einfache Bildergeschichten. Nutzen Eltern dafür ein Smartphone oder Tablet, ist es wichtig, die Aufmerksamkeit zu lenken
und den Bezug zum eigenen Erleben des Kindes herzustellen. Das Interesse an anderen Menschen steigt, Sprache und Fantasie entwickeln sich weiter. Kinder wenden sich vermehrt bewusst digitalen Medien zu und interessieren sich für spielerische und kreative Funktionen. Dieses Interesse kann gefördert werden, indem Fotos oder Videos gezeigt werden –
dabei ist jedoch immer darauf zu achten, das Kind nicht zu überreizen. Die Fähigkeit zum symbolischen Denken (d. h. mit Zeichen wie Buchstaben, Wörtern oder Zahlen), aber auch grob- und feinmotorische Kompetenzen werden immer ausgeprägter, was den Umgang mit digitalen Medien beeinflusst. Tipp- und Wischbewegungen bereiten kaum mehr Mühe und
werden gezielt angewandt. Das Verständnis für mediale Inhalte steigt. So kann beispielsweise der Bezug von Fotos zur erlebten Realität geschaffen werden. Mit altersgerechten Apps können die kognitiven Fähigkeiten gezielt gefördert werden. Informationen können immer schneller verarbeitet werden. Der Wissensdrang nimmt zu. Das Interesse an Medien ist
gross – zur Unterhaltung, aber auch zur Beantwortung von Fragen. Das Internet wird ebenfalls wichtiger, dessen Struktur aber in dem Alter noch nicht verstanden wird. Zudem fehlen Lese- und Schreibfähigkeiten. Deshalb sind Beschränkungen und elterliche Begleitung besonders bedeutend. Die Kinder lernen Lesen, Schreiben, Rechnen und eignen sich
zunehmend Wissen an. Zudem werden sie selbstständiger; Eltern trauen ihnen immer mehr zu und übertragen Verantwortung. Auch Medien werden entsprechend selbstständiger genutzt für eigene Interessen, Hausaufgaben und zur Unterhaltung. Die kommunikativen Funktionen der digitalen Medien werden wichtiger und die Kinder verstehen immer mehr den Unterschied zwischen Fiktion und Realität. Viele Kinder in dem Alter besitzen bereits ein eigenes Smartphone. Eltern sollten nebst der engen Begleitung
insbesondere kindergerechte Sicherheitseinstellungen berücksichtigen und Risiken thematisieren. Die Fähigkeit, abstrakt und hypothetisch zu denken, verstärkt sich. Selbstreflexion und Selbstkritik werden vermehrt möglich. Kinder hinterfragen zunehmend Regeln. Mit zunehmendem Spielraum für eigenständige Medienaktivitäten nimmt auch die
Wahrscheinlichkeit der Konfrontation mit nicht altersgerechten Inhalten zu. Entsprechend wichtig ist es, das Bewusstsein für Risiken zu schärfen. Die Pubertät bringt körperlich und emotional verschiedene Veränderungen und Herausforderungen mit sich. Die Entwicklung der eigenen Identität geht mit der Ablösung von den Eltern einher. Gerade das
Smartphone ist dabei ein wichtiges Element für das Autonomieerleben. Im Austausch mit Gleichaltrigen entwickeln die Heranwachsenden ihr Medienwissen weiter und überholen in gewissen Fertigkeiten ihre Eltern. Die Bedeutung der elterlichen Rolle als Begleiter und Unterstützer nimmt aber nicht ab: Nachfragen, informiert bleiben, kritische Fragen stellen und Reflexionsprozesse fördern bleiben wichtige Aufgaben.
jum-hand Elterliche BegleitungFür einen verantwortungsbewussten und kompetenten Umgang mit Medien ist die elterliche Begleitung und Unterstützung zentral. Antworten zu Fragen rund um die Medienerziehung von Müttern und Vätern bieten die MIKE-Studienreihe sowie das Schweizer Teilprojekt im Rahmen der Forschungsinitiative «EU Kids Online». jum-hand Erkenntnisse zu weiteren AspektenWie nutzen kleine Kinder Medien? Wie gehen Jugendliche mit dem Thema «Fake News» um? Und welchen Zusammenhang gibt es zwischen Opfern und Tätern von Cybermobbing? Ein Blick - auch über die Landesgrenzen hinaus - zu spezifischen Themenbereichen. Die Daten bzw. Aussagen stammen aus folgenden Studien:
(Ergebnisse ADELE 2018) (Ergebnisse der BLIKK-Studie 2017) (Ergebnisse der DAK-Studie 2015) (Ergebnisse der Cyberlife III-Studie 2020) (Ergebnisse der Untersuchung «Gerüchte im Web» 2016) |