Show Foto: K. Küntzel Da nutze ich die Blog-Sommerpause für eine Recherchewoche und was muss ich sehen, als ich zurückgekehrt vor den heimischen Gemüsekübeln stehe? Löcher, viele Löcher – nicht nur in den Kohlrabiblättern, sondern auch im Rosenkohl. Kleine Löcher, große Löcher und einige der Blätter sind sogar schon ganz welk und machen es wohl nicht mehr lange. Wer oder was treibt dort sein Unwesen? SpurensucheFoto: K. Küntzel Ich mache mich auf die Suche. Beäuge Blätter, Stängel, die Knolle und schließlich auch die Erde im Kübel. Und finde nichts! Wonach suche ich überhaupt? Spinnen, Fliegen, Pilze, was befällt meinen Kohl? Erst als mein Blick nach nebenan zur Erdbeere schweift und ich dort auf einem neuen Ausläufer eine fette grüne Raupe schmatzen sehe, dämmert es mir. Ein Blick in den Gartenratgeber bringt vollends Gewissheit. Der KohlweißlingFoto: pixabay.com Der Lochfraß in meinem Gemüse ist ein sicherer Hinweis auf die Raupe des Kohlweißlings. Dieser sehr hübsche, weiße Falter legt seine Eier an der Blattunterseite ab. Beim großen Kohlweißling (Pieris brassicae) sind es Gelege mit rund 20 gelben Eiern, aus denen nach etwa 14 Tagen die Raupen schlüpfen. Dann beginnt das große Fressen. Futtern die kleinen Raupen noch dezente stecknadelkopfgroße Löcher, mampfen die großen Exemplare ganze Blätter bis auf die Blattrippen ab, bevor sie sich nach rund einem Monat verpuppen. Auch der Kleine Kohlweißling (Pieris rapae) legt seine Eier an der Unterseite der Blätter ab, jedoch nur einzeln. Aber auch das ändert nichts an dem Appetit der daraus geschlüpften Raupen. Hinzu kommt, dass ihre Ausscheidungen in Form von kleinen schwarzen Körnchen auf dem Kohl und den spärlichen Blattresten landen. Da freut man sich auf seinen Bio-Kohlrabi und dann das. Lecker ist anders! Attacke!Foto: K. Küntzel Ich sage dem „Noch-nicht-Kohlweißling“ den Kampf an. Schließlich will ich noch etwas zum Ernten haben und das könnte beim Rosenkohl schon schwierig werden. Ich wende jedes Blatt und inspiziere die Unterseite. Und siehe da! Ich finde tatsächlich zwei Gelege, die ich entferne (farblich erinnern sie mich stark an den gelben Schleim im Garten). Auch die Raupen, die ich entdecke, sammel ich ab. Das mache ich jetzt jeden Tag und erstaunlicherweise finde ich auch immer mindestens eine Raupe. Wieso habe ich die nicht schon gestern entdeckt?, frage ich mich dann jedes Mal. Ich sollte mal das Kind in den Kampf um den Kohl ins Rennen schicken. Es hat Adleraugen und verschafft uns vielleicht den entscheidenden Vorsprung im Wettlauf um Kohlrabi und Co. Und wenn wir gewinnen? Dann feiern wir unseren Erfolg mit einer Portion Kohlrabi-Pommes. Kohlrabi-PommesDen Ofen auf 200 Grad vorheizen. Kohlrabi in gleichmäßig große Stifte schneiden und auf einem mit Backpapier belegten Blech verteilen. Mit Salz und Pfeffer würzen, etwas Olivenöl darüber träufeln und backen. Je nach Dicke der Stifte dauert das 30 – 40 Minuten. Ab und zu wenden. Fertig! Der Anbau von eigenem Gemüse ist so beliebt wie nie zuvor. Schmackhafter Kohlrabi gehört dabei in jedes Gemüsebeet. Doch wer ist schuld, wenn die Kohlrabiblätter angefressen sind? Auf den Punkt gebracht ErdflöheKleine, siebartige Löcher in den Kohlrabiblättern weisen auf einen Befall mit dem Erdfloh hin. Diese kleinen schwarzen oder gelb-gestreiften Käfer besiedeln gerne Jungpflanzen. Die Erdflöhe können springen und sich so den Zugang zu Ihrem Beet verschaffen. Neben den Schäden, die sie anrichten, hemmen sie auch das Wachstum der Pflanze. Wenn Sie einen Befall feststellen, ist es wichtig schnell zu reagieren. Mit folgenden Mitteln können Sie Erdflöhe bekämpfen:
KohlweißlingGrößere Löcher in Ihren Kohlrabiblättern weisen drauf hin, dass die kleine Raupe Nimmersatt sich an Ihrem Kohlrabi satt isst. Der Kohlweißling ist ein Schmetterling, der seine Eier an den Pflanzen ablegt. Die daraus schlüpfenden Raupen essen sich dann an den Kohlrabiblättern satt. Allerdings vergiften sie durch ihre Ausscheidungen auch die Pflanze, sodass diese absterben kann. Folgende Merkmale weisen auf den Befall mit dem Kohlweißling hin:
Sie können den Kohlweißling bekämpfen, indem Sie:
Tipp: Der Kohlweißling mag keine stark duftenden Gemüsesorten. Pflanzen Sie daher zum Beispiel Tomaten, Sellerie, Holunder, Saubohnen, Zwiebeln, Spinat, Basilikum, Koriander, Rosmarin, Anis, Beifuß oder Thymian in die Nähe des Kohlrabis. Hinweis: Dagegen mag der Kohlweißling den Duft von Brennnesseljauche. Diese sollten Sie daher nicht zum Düngen verwenden. Weiße FliegenDie Schädlinge saugen an den Kohlrabipflanzen und schädigen sie dadurch. Sie sitzen meist an der Blattunterseite und werden dadurch nicht auf den ersten Blick bemerkt. Wenn Sie allerdings die Kohlrabiblätter oder Pflanzen berühren, fliegen die weißen Fliegen los und Sie erkennen den Befall. Weitere Merkmale sind:
Hinweis: Der klebrige Honigtau, den die Fliegen hinterlassen, ist ein guter Nährboden für Pilzerkrankungen. Damit steigt die Gefahr, dass die Kohlrabipflanze eingeht. Das können Sie tun:
KohlgallenrüsslerDer schwarze Rüsselkäfer ist ein Schädling, der in den Strunk oder die Wurzel der Pflanze seine Eier legt. Aus den Eiern entwickeln sich Larven, die sich schließlich von den Wurzeln und Blättern des Kohlrabis ernähren. Auch der Käfer selbst isst die Blätter. Folgende Anzeichen weisen auf den Befall hin:
Der Kohlgallenrüssler hat seinen Namen, da er vor allem Kohlsorten befällt. Dazu gehört der Kohlrabi. Daneben essen die Käfer auch gerne Radieschen, Kren und Raps. Sind die Kohlrabiblätter angefressen und der Kohlgallenrüssler ist schuld, können Sie:
Tipp: Die Käfer suchen sich am Tag dunkle Stellen, um sich dort zu verkriechen und zu schlafen. Legen Sie am Abend Holzbretter um Ihren Kohlrabi aus. Am nächsten Tag können Sie die Bretter anheben und die darunter befindlichen Käfer entfernen. Wiederholen Sie den Vorgang einige Male. Häufig gestellte FragenKann der Kohlrabi noch verzehrt werden? Wenn die Blätter angefressen sind und der Kohlrabi schon reif, können Sie diesen nach einer optischen Prüfung noch essen. Entfernen Sie Eier oder Raupen gründlich. Wichtig ist, dass Sie auch darauf achten, dass sich im Kohlrabi keine Eier von Kohlgallenrüsslern befinden. Dann sollten Sie den Kohlrabi nämlich nicht mehr essen. Was sind Gemüseschutznetze? Die feinmaschigen Netze werden auch als Schädlingsschutznetz bezeichnet und sind im Gartenhandel erhältlich. Sie werden über die Pflanzen gestülpt oder gelegt und halten Schädlinge ab. Gleichzeitig lassen sie ausreichend Licht hindurch, um die Pflanzen zu versorgen. Ein Netz ist abhängig von der Größe ab circa 15 Euro erhältlich. Was sind Nematoden? Nematoden (Steinernema feltiae) sind Fadenwürmer, die speziell zur Vernichtung von Schädlingen ausgebracht werden. Sie sind circa einen Millimeter lang und suchen die Wirtslarven aktiv auf. Weil es sich um eine biologische Schädlingsbekämpfung handelt, ist sie für Menschen und Tiere unbedenklich. Kann man Kohlrabi mit Löchern noch essen?Zudem ist eine geplatzte Schale ein Zeichen für schlechten Kohlrabi. Sollten Sie einen „holzigen“ Geschmack bemerken, ist dies kein Zeichen von Verderb. Große oder bereits länger gelagerte Kohlrabis schmecken meist „holzig“. Auch weiße Stellen sind nicht giftig, der Kohlrabi ist weiterhin essbar.
Warum sind Löcher im Kohlrabi?Erdflöhe. Die jungen Blätter des Kohlrabi sind siebartig durchlöchert, auf den Blätter sitzen winzig kleine schwarze oder gelbgestreifte Käfer, die springen können: Hier handelt es sich um einen Befall mit Erdflöhen. Sie besiedeln vor allem Jungpflanzen und hemmen vor allem bei trockenem Wetter das Pflanzenwachstum.
Wer frisst Löcher in Kohlrabiblätter?Kohlgallenrüssler. Der Kohlgallenrüssler hat seinen Namen, da er vor allem Kohlsorten befällt. Dazu gehört der Kohlrabi. Daneben essen die Käfer auch gerne Radieschen, Kren und Raps.
Wie sieht eine Schimmelige Kohlrabi aus?Verderb erkennen
Weiße Stellen im Kohlrabi sind kein Problem, er ist weiterhin genießbar. Ist Schimmel erkennbar, muss der Kohlrabi vollständig entsorgt werden.
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