Was bedeuten die simbole von den 4 evangelisten

Der Ursprung der Evangelistensymbole reicht zurück bis in den babylonischen Mythos. Die vier Astralgötter Nergal = Flügellöwe, Marduk = Flügelstier, Nabu = Mensch und Mimurta = Adler, stellen Symbole göttlicher Macht dar. In einer Vision schaut der alttestamentliche Prophet Ezechiel (vgl. Ez 1,1-14) die Herrlichkeit Gottes in diesen vier Lebewesen, wie dies auch die Offenbarung des Johannes berichtet (Offb 4,6-8). Die Kirchenväter Irenäus und Hippolyt bezogen erstmals die vier Wesen der Ezechiel-Vision und der Offenbarung auf die Evangelisten.

Die jetzt gebräuchliche Verteilung findet sich bei Hieronymus: Mensch = Matthäus (sein Evangelium beginnt mit der Darlegung der menschlichen Abkunft Jesu), Löwe = Markus (das Evangelium beginnt mit dem Täufer Johannes, dem „Rufer aus der Wüste“; Markus wird auch mit dem Löwen dargestellt, weil im Auftreten Jesu die messianische Zeit des Friedens beginnt, in der Kalb und Löwe nebeneinander auf der Weide leben können, weil der Löwe Gras frisst), Stier = Lukas (sein Evangelium beginnt mit dem Opfer des Zacharias; Lukas hat den Stier auch deshalb bei sich, weil Jesus am Kreuz geopfert wird und das Kalb bzw. der Stier als Opfertiere gelten.) und Adler = Johannes (aus ihm spricht der von oben kommende Geist am mächtigsten).

An Kanzeln und Kuppelzwickeln des Barock sind die Evangelistensymbole häufig mit den vier lateinischen Kirchenvätern Augustinus, Ambrosius, Hieronymus und Gregor dem Großen dargestellt, um so im Sinne der „Gegenreformation“ die Weitergabe der Tradition, auf die sich die katholische Kirche berief, zu unterstreichen.

Das Wort "Evangelium" kommt aus dem Griechischen (evangelion) und bedeutet "frohe Botschaft". Die vier Evangelien sind die zentralen Texte des Neuen Testaments und erzählen von Jesus: von seiner Geburt, seinen Taten, von Kreuzigung und Auferstehung.

Von Cordula Weinzierl

Neuer Abschnitt

  • Vier Evangelisten und vier Evangelien
  • Das Matthäus-Evangelium
  • Das Markus-Evangelium
  • Das Lukas-Evangelium
  • Das Johannes-Evangelium

Vier Evangelisten und vier Evangelien

Jesus selbst hat seine Lebensgeschichte nicht aufgeschrieben. Er hinterließ keine Schriften und es sind auch keine Augenzeugenberichte überliefert. Frühestens 30 Jahre nach dem Tod von Jesus wurde mit der Niederschrift der Evangelien begonnen. Bis dahin wurde seine Geschichte mündlich überliefert.

Viermal wird die Heilsgeschichte des Christentums erzählt. Jeder der vier Evangelisten Markus, Matthäus, Lukas und Johannes hat einen eigenen Blickwinkel und erzählt auf seine Weise von Jesus' Leben auf der Erde.

Das Matthäus-Evangelium

Das Matthäus-Evangelium steht an erster Stelle, da lange Zeit angenommen wurde, dass es das älteste Evangelium ist. Heute sind die meisten Bibel-Forscher jedoch der Meinung, dass das Markus-Evangelium noch vor dem Matthäus-Evangelium niedergeschrieben wurde.

Das Matthäus-Evangelium entstand um das Jahr 80 nach Christus. Matthäus war möglicherweise ein uns nicht näher bekannter jüdisch-christlicher Lehrer, wahrscheinlich war er ein Schüler der Apostel.

Das uns überlieferte Evangelium wurde auf Griechisch abgefasst und nutzte darüber hinaus das Markus-Evangelium als Vorlage. Es bediente sich auch eines weiteren Textes, von dem andere Evangelisten ebenfalls Kenntnis hatten. Quelle Q wird diese Vorlage der kanonischen Evangelien genannt, leider ist sie uns nicht erhalten geblieben.

Außerdem geht Matthäus auf Jesus' Stammbaum ein und erzählt dessen Kindheitsgeschichte.

Was bedeuten die simbole von den 4 evangelisten

Jesus der Messias

Das Markus-Evangelium

Markus ist wahrscheinlich der erste Evangelist, der das Leben von Jesus dokumentierte. Wie bei Matthäus geht die Forschung davon aus, dass das Markus-Evangelium etwa zu der Zeit der Zerstörung des Tempels in Jerusalem entstand, also um 70 nach Christus niedergeschrieben wurde. Vermutlich entstammt Markus der urchristlichen Gemeinde in Jerusalem und verfasste sein Buch in Rom.

Das Markus-Evangelium beginnt direkt mit dem Wirken Jesu, seine Geburt und Jugend überliefert Markus nicht. Im Zentrum des Evangeliums stehen die Erzählungen vom Tod und der Auferstehung Christi und ein Großteil der Schrift widmet sich dem Leidensweg von Jesus, der so genannten Passion.

Was bedeuten die simbole von den 4 evangelisten

Jesus' Tod steht im Zentrum der Erzählungen

Das Lukas-Evangelium

Lukas war wahrscheinlich Arzt. Er trat mit dem Anspruch auf, einen Tatsachenbericht zu verfassen und die Geschichte von Jesus wahrheitsgemäß wiederzugeben. Er wollte die Verkündigung der frohen Botschaft historisch und theologisch zuverlässig überliefern und berief sich auf Augenzeugen zurückgehender Überlieferungen.

Die Forschung geht davon aus, dass Lukas und Matthäus unabhängig voneinander das Markus-Evangelium und "Q" als Quelle benutzt haben. Darüber hinaus haben beide noch andere mündliche und schriftliche Überlieferungen in ihre Evangelien eingebaut. 

Aufgrund der vielen teils wörtlichen Gemeinsamkeiten spricht die Forschung bei den drei Evangelisten von den Synoptikern (Synopsis, griechisch: "Zusammenschau").

Das Lukas-Evangelium datiert aus der Zeit 80 bis 90 nach Christus und ist vermutlich in Kleinasien, der heutigen Türkei oder Griechenland entstanden. Es schildert in allen Einzelheiten die Geburt von Jesus. Die Erzählung der Weihnachtsgeschichte, wie wir sie kennen, steht im Lukas-Evangelium.

Das Johannes-Evangelium

Das vierte und letzte Evangelium ist das Johannes-Evangelium, das etwa um 100 nach Christus entstand, vermutlich in Ephesus, der heutigen Türkei.

Das Johannes-Evangelium unterscheidet sich erheblich von den drei übrigen synoptischen Evangelien. Es wird auch das "pneumatische" Evangelium genannt, also das Evangelium des Geistes, weil es im Vergleich zu den anderen Schriften am häufigsten vom Heiligen Geist spricht.

Was bedeuten die simbole von den 4 evangelisten

Jesus als Prediger

Tatsächlich fehlen in der Schrift viele der Ereignisse, die bei den Synoptikern zur Sprache kommen. Während bei Markus, Matthäus und Lukas die Erzählung abwechslungsreich und der Handlungsverlauf von Aktivität gekennzeichnet ist, wird das Johannes-Evangelium durch einen kontemplativen, meditativen Ton geprägt, in dem Jesus' Belehrungen und Reflexionen im Vordergrund stehen.

Das Johannes-Evangelium beginnt die Jesusgeschichte mit der Erzählung seiner Taufe. Wie schon Markus erwähnt auch Johannes die Geburt von Jesus mit keinem Wort.

Warum steht der Stier für Lukas?

Dort symbolisieren die vier Gestalten die vier männlichen Planetengötter. Der Stier stand für den babylonischen Stadtgott Marduk, der Löwe für den Kriegs- und Unterweltgott Nergal, der Adler für den Windgott Ninurta und der Mensch für Nabu, den Gott der Weisheit.

Was haben die 4 Evangelien gemeinsam?

Die Forschung geht davon aus, dass Lukas und Matthäus unabhängig voneinander das Markus-Evangelium und "Q" als Quelle benutzt haben. Darüber hinaus haben beide noch andere mündliche und schriftliche Überlieferungen in ihre Evangelien eingebaut.

Warum ist das Johannesevangelium anders?

Besonderheiten des Johannesevangeliums Der Prolog des Johannesevangeliums (1,1–18) ist in seiner hymnisch-reflektierenden Art einzigartig. Die Auferweckung des Lazarus von den Toten wird nur im Johannesevangelium erzählt und erhält dort als letztes und größtes „Zeichen“ Jesu besonderes Gewicht (11).

Waren die vier Evangelisten auch Apostel?

Und obwohl nach altkirchlicher Tradition nur zwei der vier Evangelisten – Matthäus und Johannes – zu den Aposteln gehörten, wurden auch Markus und Lukas zu ihnen gezählt.