Was bedeut tracken

Eigentlich sollte uns das Flaschenetikett beim Kauf eines Weins helfen – tut es aber nicht, jedenfalls nicht immer!

Wie oft wurde ich schon gefragt: warum ist ein Prosecco bei dem „Extra dry“ auf dem Etikett steht nicht super trocken, so wie die wortwörtliche Übersetzung uns suggeriert. Statt dessen ist er leicht süsslich, fruchtig! Was jetzt?

Erstens gibt es verschiedene Einteilungen: was für Schaumwein, Prosecco & Co. gilt, ist nicht das gleiche bei Weiss- und Rotwein 🍷. Zweitens darf man die Bezeichnungen nicht wortwörtlich übersetzen und drittens, das wichtigste 😉 was für den einen schon fruchtig-süsslich-klebrig schmeckt ist dem anderen immer noch zu trocken. Geschmäcker sind verschieden, am besten vertraut ihr eurem Geschmackssinn und merkt euch die entsprechende Bezeichnung.

Auf den Flaschenetiketten von Weinen können unterschiedliche Angaben wie trocken, lieblich oder halbtrocken stehen. Hierbei handelt es sich um den sogenannten Süßegrad, besser bekannt als Geschmacksangabe. Grundsätzlich muss diese Angabe nicht gemacht werden. Hierzu gibt es jedenfalls keine gesetzliche Regelung. Bei den meisten trockenen Weinen und bei halbtrockenen Weinen, ist die Geschmacksangabe auf dem Etikett zu finden. Geschmacksangaben wie süß oder lieblich stehen meistens nicht auf dem Etikett, da sich dies negativ auf die Vermarktung auswirken könnte. Anders als bei Weinen, ist die Angabe des Süßegrades auf dem Flaschenetikett von Schaumweinen gesetzlich vorgeschrieben.

Der Zuckeranteil im Wein ist wichtig für die Geschmacksangabe

Ob ein Wein als lieblich, halbtrocken oder trocken bezeichnet wird, ist abhängig vom Zuckeranteil im Wein. Trauben enthalten von Natur aus Zucker, sodass dem Wein kein zusätzlicher Zucker hinzugefügt werden muss. Wein besteht ausschließlich aus natürlichen Inhaltsstoffen.

In einer Traube entstehen, während sie heranwächst, Fruchtzucker, Traubenzucker und Säuren. Je reifer die Trauben sind, desto weniger Säure enthalten sie. Zu Beginn des Wachstums enthält die Traube dementsprechend mehr Säure als Zucker. Der Zuckeranteil in der Traube nimmt also mit fortgeschrittenem Reifegrad zu.

Wie wird Wein trocken?

Damit aus Trauben überhaupt Wein hergestellt werden kann, müssen sie zunächst vergären. Der Fruchtzucker in den Trauben wird mit Hilfe von Hefebakterien in Alkohol umgewandelt. Bei einem lieblichen Wein, muss der Gärprozess vorzeitig aufgehalten werden. Für halbtrockene Weine wird der Gärprozess ebenfalls vorzeitig gestoppt, aber länger aufrechterhalten als für liebliche Weine. Trockene Weine benötigen einen langen Gärprozess. Hierbei wird der Zucker von den Hefebakterien länger verstoffwechselt, wodurch der Zuckeranteil im Wein sinkt.

Wie viel Restzucker enthält trockener Wein?

Wenn ein Wein trocken ist, darf der Gehalt des Restzuckers maximal bei 9 Gramm pro Liter liegen, wobei der Säuregehalt höchstens 2 Gramm pro Liter beträgt. Die meisten trockenen Weine haben einen Restzuckeranteil von 4 Gramm pro Liter Wein.

Im Jahr 2002 wurde von der EU in der einer Verordnung gesetzlich festgelegt, wie viel Restzucker trockene Weine enthalten dürfen. Die Verordnung ist für ganz Europa gültig.

Welcher Wein ist besser?

Kein Wein ist besser oder schlechter, sondern lediglich eine Frage des persönlichen Geschmacks. Vielleicht mögen Sie lieber trockenen, halbtrockenen oder lieblichen Wein. Dennoch gibt es Weine, die bevorzugt zu bestimmten Gerichten serviert werden sollten. So genießt man zum Beispiel zum Dessert keinen Wein, der trocken ist, sondern einen lieblichen oder süßen Wein oder einen sogenannten Dessertwein, der den Geschmack des Desserts hervorhebt.

Zu welchen Gerichten passt ein trockener Wein?

Trockene Weine werden häufig als Aperitif serviert. Sie regen den Appetit an und passen sehr gut zu deftigen Gerichten. Zu Fischgerichten, Schweinefleisch und Spargel werden für gewöhnlich trockene Weißweine gereicht. Ein trockener Rotwein hingegen passt sehr gut zu Rindfleisch, Schweinebraten, Lamm und Wildgerichten.

Sollten Sie ein Menü servieren, zudem verschiedene Weine serviert werden sollen, gilt als Faustregel Weißwein vor Rotwein und leichter Wein vor schwerem Wein.

Welche Weine bietet der Weinshop von Histavino an?

Der Weinshop von Histavino hält zahlreiche trockene Rot- und Weißweine für Sie bereit. Darüber hinaus finden Sie auch noch viele andere köstliche Weine. Alle Weine von Histavino sind histamingeprüft und bekömmlicher als herkömmliche Weine. Sie wissen nicht, welcher Wein Ihnen schmecken könnte? Dann nutzen Sie doch mal die Gelegenheit und bestellen eines unserer Probierpakete. Im Weinshop sind neben hochwertigen Weinen außerdem Essige, Sekte und Schaumweine erhältlich, die ebenfalls histaminarm sind.

Ab wann gilt ein Wein als trocken oder halbtrocken? Gibt es bei diesen Einstufungen länderbedingte Unterschiede zwischen deutschen und spanischen Weinen? Im folgenden Beitrag blicken wir auf die Geschmacksgrade von Wein und erklären, was sie bedeuten.

Geschmacksangaben in Spanien und Deutschland

Deutschland und Spanien folgen beide der von der Europäischen Union vorgegebenen Klassifizierung von Geschmacksrichtungen. Ob ein Wein als trocken, halbtrocken, lieblich oder süß gilt, hängt von seinem Restzuckergehalt (RZ) ab, der in Gramm je Liter (g/l) angegeben wird. Für Still- und Schaumweine existieren hierbei unterschiedliche Regelungen.

Für Rot-, Rosé- und Weißweine gelten folgende Geschmacksgrade:

  • Als „trocken“ wird ein Wein bezeichnet, der maximal 4 g/l Restzucker enthält. Die spanische Bezeichnung lautet „seco“. Es gibt diesbezüglich eine Ausnahme: Der Gesetzgeber gestattet die Bezeichnung „trocken“ ebenfalls für Weine bis zu 9 g/l Restzucker, sofern ihr Gesamtsäuregehalt höchstens 2 g/l niedriger liegt als der Restzuckergehalt.
    Das klingt kompliziert, deshalb hierzu ein Beispiel: Ein Wein mit 8,5 g/l RZ und 6,5 g/l Säure gilt demnach als trocken. Ein Wein mit 8,5 g/l RZ und 6,3 g/l Säure würde nicht mehr als „trocken“ gelten, da seine Säure über 2 g/l niedriger liegt als der Restzucker. Letztgenannter Wein entfiele bereits in die Kategorie „halbtrocken“, zu der wir nun kommen.
  • Halbtrockene Weine dürfen bis zu 12 g/l RZ aufweisen. Die spanische Bezeichnung lautet „semi-seco“. Auch hier existiert allerdings eine Ausnahme: Ein halbtrockener Wein kann bis zu 18 g/l Restzucker aufweisen, sofern der Restzucker den Säuregehalt nicht um 10 g/l übersteigt.
    Ebenfalls ein Beispiel hierzu: Ein Wein mit 16 g/l RZ und 6,0 g/l Gesamtsäure gilt somit noch als halbtrocken, während ein Wein mit 16 g/l RZ und 5,9 g/l Gesamtsäure bereits als „lieblich“ eingestuft wird.
  • Liebliche Weine liegen über den für halbtrockene Weine festgelegten Werten und enthalten maximal 45 g/l Restzucker. Die spanische Bezeichnung lautet „semi-dulce“. Die in Deutschland beliebte Angabe „feinherb“ ist übrigens kein Begriff des Weinrechts und demnach nicht gesetzlich definiert. Die Angabe „feinherb“ kann sowohl halbtrockene als auch liebliche Weine umfassen.
  • Als „süß“ gilt ein Wein ab 45 g/l Restzucker. Die spanische Bezeichnung lautet „dulce“.

Was bedeut tracken


Für Schaumweine gelten andere Geschmacksgrade als für Stillweine. Da Kohlensäure die Wahrnehmung von Süße abschwächt, liegen die erlaubten Restzuckerwerte höher als bei Rot-, Weiß- und Roséweinen. Folgende Regelungen gelten innerhalb der EU:

  • Brut Nature: 0 bis 3 Gramm Restzucker je Liter
  • Extra Brut: 0 bis 6 Gramm Restzucker je Liter
  • Brut: 0 bis 12 Gramm Restzucker je Liter
  • Extra Trocken (span.: Extra Seco): : 12 bis 17 Gramm Restzucker je Liter
  • Trocken (span.: Seco): 17 bis 32 Gramm Restzucker je Liter
  • Halbtrocken (span.: Semi-Seco): 32 bis 50 Gramm Restzucker je Liter
  • Mild (span.: Dulce): über 50 Gramm Restzucker je Liter

Achtung: Für Schaumweine ist die Nennung des Süßegrads auf dem Etikett verpflichtend. Bei Stillweinen sind Angaben wie trocken, halbtrocken, lieblich dagegen freiwillig.

Der Praxistest: Spanien und Deutschland im Vergleich

Was Still- und Schaumweine und deren Geschmacksgrade betrifft, so sind die gesetzlichen Regelungen in Spanien und Deutschland identisch. In der Praxis tun sich – die Stilistik und Popularität der Geschmacksrichtungen betreffend – doch größere Unterschiede auf. 

Spanien hat zum Beispiel eine Jahrtausende alte Tradition in der Erzeugung von Süßweinen, und selbstverständlich bietet das Weinland eine enorme Vielfalt an trockenen Weiß-, Rosé- und Rotweinen. Im Gegensatz zu Deutschland sind halbtrockene und liebliche Stillweine auf der iberischen Halbinsel praktisch nicht vertreten. Spanischer Wein ist entweder trocken oder süß – ein Dazwischen gibt es fast nicht.

Darüber hinaus sind trockene Weine in Spanien viel häufiger voll durchgegoren, was bedeutet, dass sie über keinen nennenswerten Restzuckergehalt verfügen. Bei der alkoholischen Gärung wird bekanntlich Zucker mittels Gärhefen in Alkohol umgewandelt. Wird dieser Prozess nicht gestoppt, erhalten wir am Ende einen „voll durchgegorenen“ Wein, der keinen oder nur sehr wenig Restzucker.

Die meisten trockene Weine in Deutschland – insbesondere Weißweine – sind hingegen nicht voll durchgegoren. Sie verfügen über einen mehr oder weniger hohen Restzucker. Der Grund dürfte darin liegen, dass spanische Weine – durch das wärmere Klima bedingt – in der Regel einen niedrigeren Säuregehalt als deutsche Weine haben. Und Säure tritt bei Weinen ohne Restzucker stärker im Geschmack hervor. Die dezente Restsüße in trockenen deutschen Weinen verhindert somit, dass sie als säuerlich empfunden werden. Das deutsche Weinvokabular führt entsprechend das Wort „Spiel“: Ein Wein mit „feinem Spiel“ zeichnet sich demnach durch eine schöne Süß-Säure-Balance aus. Die spanische Weinsprache kennt ein solches Wort nicht.

Zu beachten ist ferner, dass große Unterschiede innerhalb der jeweiligen Kategorien für Geschmacksgrade existieren: So gibt es knochentrockene Weine ohne jeden Restzucker und trockene Weine mit spürbarer Restsüße (wie im vorigen Absatz beschrieben). 

Besonders frappierend sind die Unterschiede bei den Süßweinen: Ein traditioneller Süßwein aus Alicante ist zum Beispiel der Fondillón. In der Regel enthält er moderate 50 g/l Restzucker. Fondillón wird aus spät geernteten Monastrell-Trauben gekeltert, die mit der Überreife einen ausreichend hohen Zuckergehalt ansammeln. Die Gärung wird ohne Zugabe von Weingeist auf natürliche Weise gestoppt, so dass der im Wein enthaltene Zucker einen süßen Geschmack verleiht. Diese Weine wurden traditionell in einem Sherry-ähnlichen Solera-System ausgebaut.

Ein PX-Süßwein aus der Rebsorte Pedro Ximénez (PX) aus dem Sherry-Gebiet fällt dagegen mit bis zu 400 g/l RZ äußerst üppig und sinnlich aus. Für diesen Weinstil werden Trauben in der Sonne ausgelegt und über mehrere Tage oder Wochen getrocknet. Dabei verlieren sie an Flüssigkeit, sie schrumpeln wie Rosinen und werden extrem süß. Die Gärung des Weins wird mittels Aufspriten gestoppt, das heißt der Wein wird mit hochprozentigem Weingeist auf über 15% Vol. angereichert. Durch den frühen Gärstopp bleibt fast der ganze Traubenzucker im Wein erhalten, entsprechend süß schmeckt er.

Was bedeutet trocken zu sein?

umgangssprachlich einen Alkoholkranken, der dauerhaft auf Alkohol verzichtet, siehe Alkoholkrankheit #Abstinenz.

Was bedeutet bei Alkohol trocken?

Wenn ein Wein als trocken bezeichnet wird, trifft dies immer eine Aussage über den Zuckergehalt. Da bei der alkoholischen Gärung der Zucker nie zu 100 Prozent in Alkohol umgewandelt wird, enthalten auch trockene Weine noch Restzucker.