Warum ist man vom fasten befreit wenn man rum reist

(03.05.12 - Aufbautag 6) OK, ich glaube, jetzt ist die Zeit, um zu sprechen. Der letzte Eintrag - vor drei Tagen - war offensichtlich eher kryptisch. Heute habe ich Worte. Beginnen möchte ich mit den Dichotomien Fasten/Essen und Frieden/Krieg. Was mir in diesen Tagen durch den Kopf geht ist die Vollendung des Fastenkreises, das Ende einer Reise, die einen Anfang hatte.

Ich habe mich automatisch auf das Essen konzentriert, also die Kehrseite des Fastens. Aber ist es das wirklich? Denn jetzt hat die Erfahrung mir eine alternative Antithese gezeigt: die Erfüllung meiner Suche nach einer neuen Richtung. Bill Bhaneja in Kanada hat mir heute erzählt, dass er von dem Philosophen

Sri Sathya Sai Baba gelernt hat, dass "die echte Bedeutung von 'Fasten' das 'Fest-Halten' während des Fastens ist, und zwar das Festhalten an dem spirituellen Wunsch, wegen dem man sich für das Fasten entschieden hat." Vielen Dank dafür, Bill!

An meinem letzten Fastentag, am Freitag gegen 11.30 Uhr, kam ich im Botanischen Garten in Mainz auf einer Bank in der Sonne auf die Idee, ein Buch mit meinen Palästinatexten zusammenzustellen, jetzt, wo ich neues Material habe. Offenbar bin ich in eine lange Trance gerutscht. So produzierte ich ohne darüber nachzudenken ein Manuskript innerhalb von 50 Stunden, die "Palästina-Anthologie" (

PDF 3,5 MB). Ich erzählte Noam Chomsky und Johan Galtung, dass es sich nicht nur um ein Ergebnis von zehn Jahren des Schreibens handelt, sondern auch das einer Fastenerfahrung und langen Meditation. Kurze Zeit später bekam ich diese Zitate, die man vorn im Buch lesen kann. Die Geschichte ist hier noch nicht zu Ende, doch gibt es jetzt überhaupt erst mal eine Geschichte. Mein Unterbewusstsein hat die ganze Zeit über an der Erfüllung der Suche gearbeitet, heimlich. Es führte mich in diese Trance. Dieses Buch und diese Reaktion kamen aus dem Nichts (und von zehn Jahren Arbeit).

Damit ist das Fasten vollständig, bis auf die Sache mit dem Essen, und hier komme ich zurück auf die eingangs erwähnte Dichotomie. Die Aufbautage dauern an und ich habe zum Beispiel noch kein Fleisch oder Fett zu mir genommen. Ich halte mich an Gemüse und leichten Käse, hatte auch schon mein erstes Brot. Vor zwei Tagen gab es ein leichtes Magenproblem, weil ich zu viel gegessen hatte, aber das hielt nur eine halbe Stunde an. Ich erwähne das nur, damit ich auch etwas zugeben kann. Aber es war eigentlich nichts. In etwa zehn Tagen esse ich wieder normal.

Hier jedenfalls liegt ein Beweis dafür vor, dass die Dichotomie Fasten/Essen nicht präzise ist. Oben vewendete ich den Begriff "Ablenkung". Jetzt, da die innere Reise erfüllt ist, kommt mir diese Sache mit dem Essen in Relation ganz klein vor. Wie reichhaltig ist doch die Welt, die von der Trance regiert wird! Lustiger Ausdruck: "von der Trance regiert", weil die Trance im Wesentlichen passiv ist. Ich studiere und analysiere Trancen,

hier ist eine Studie. Einige dauern Tage! In manchen ist man sich der Trance bewusst, in anderen nicht. Für letzteren Fall gibt es einen deutlichen Indikator: Man wacht daraus auf. Erst nach dem Aufwachen bemerkt man, dass man anderswo war, in einer Trance. Da, wo man Zugang hat zum Magma des Lebens, zum Herzen der Kunst, zur Quelle der Inspiration, dem Zentrum von allem, der Bubble, dem Nexus. Wir Menschen sind wirklich sonderbare Wesen!

Die Aspekte der Suche (Quest) und der Inspiration, der Erfüllung und des Buches fallen aus der Betrachtung einfach heraus, wenn man "Fasten" als Antithese zu "Essen" konzeptionalisiert (inklusive Erweiterungen wie "Rauchen", "Konsumieren" etc.). Der vorliegende Fall zeigt, dass der Sinn verloren gehen kann, wenn man die falschen Konzeptionalisierungen verwendet. Hier, auf Anis' Fastentagebuch-Seite, kann man miterleben, was das Fasten bedeuten und was man mit dem Fasten erreichen kann. Das ist viel besser, als darüber zu sprechen. Es zu zeigen.

Jetzt können wir auch neu über Frieden sprechen und seine angebliche Antithese Krieg. Denn wenn das Fasten - wie gesehen - nicht die Antithese von Essen ist, warum sollte "Frieden" nicht auch eine solche Terra Incognita sein, eine leere Landkarte - statt einer Sache, die etwas mit Krieg und Konflikt zu tun hat oder auch nicht. Und wie kraftvoll mag ein solcher Frieden sein, ohne dass wir davon wissen! Ein Schamane übt keine Kontrolle aus, wenn er oder sie in eine Trance steigt. Im Gegenteil, sie suchen den Kontrollverlust. Niemand weiß, was hinter der Linie ist. Die Manifestationen von Inspirationen sind unberechenbar. Ich denke, sie können wunderschön und aufregend sein.

Nun wird es bestimmt Leute geben, die sagen: Was hast du denn nun gezeigt? Ich sehe es nicht. - Besonders solche, die sich nicht spirituell nennen. Das ist in Ordnung, denn es gibt andere, die es verstehen. Das Manuskript ist ein materieller Beleg für eine Inspiration und eine Kraft, die offensichtlich von der Fastenerfahrung herrührt.

Sind wir uns darüber einig, dass dieses Fastentagebuch jetzt fertig ist? Mir kommt es stark so vor. Vielleicht schneie ich in einer Woche oder so noch mal kurz rein, aber ist ist das natürliche Ende dieses Tagebuchs. Danke für Dabeisein und denkt über diese Friedens-Sache mal nach. Nee, lasst uns lieber nicht zu viel denken, nicht zu viel reden, lasst uns etwas zeigen. Etwas von Bedeutung.

Warum sollen Reisende nicht Fasten?

Müssen sich Urlauber an die Gebote des Ramadan halten? Grundsätzlich gilt, dass Personen nicht muslimischen Glaubens von den Geboten des Ramadans ausgenommen sind. Selbst muslimische Reisende sind laut Koran vom Fasten befreit. Sie sollen das Fasten nachholen, wenn sie ihre Reise beendet haben.

Sollte man als Reisender Fasten?

Als eine der fünf Säulen des Islams gehört der Ramadan zum festen Bestandteil aktiver Muslime. Ausgenommen von den Vorschriften, die während der Fastenzeit gelten, sind Kinder, Kranke, werdende und stillende Mütter sowie Frauen, die ihre Monatsblutung haben. Auch Reisende müssen sich nicht an die Gebote halten.

Wann ist man vom Fasten befreit?

Reisende, Kinder, Altersschwache, Kranke und Schwangere sowie stillende und menstruierende Frauen sind von der Fastenpflicht befreit. Menschen mit einer anstrengenden Arbeit müssen während des Ramadan nicht fasten.

Was ist die Strafe wenn man Fasten bricht?

Manche sagen, dass eine Kaffara für jeden absichtlich gebrochenen oder nicht gefasteten Tag im Ramadan entrichtet werden muss. Dazu muss nach dieser Meinung ein zweimonatiges Fasten hintereinander erfolgen. Wer dazu nicht im Stande ist, der speise 60 Arme für jeden nicht gefasteten Tag.