Lipome sind gutartige knotenartige Ansammlungen aus Fettgewebe, die direkt unter der Haut auftreten. Im Gegensatz zu bösartigen Tumoren, wie dem sogenannten Liposarkom, sind Lipome als elastische Knoten unter der Haut verschiebbar. Show
Dr. Niklas SpitzerFacharzt für Chirurgie und Gefäßchirurgie, St. Pölten zentrum.at Medizinische Fachbeiträge auf MeinMed.at werden von österreichischen Ärzt:innen und medizinischen Expert:innen geprüft. Inhaltsverzeichnis
Häufig befinden sich die Fettpolster im Nacken, an den Schultern oder am Oberkörper. Lipome (Weichteiltumore) wachsen langsam, oft über Jahre hinweg und können im Extremfall bis auf Faustgröße anwachsen. Betroffene spüren keine Schmerzen, außer es kommt zu Druckpunkten oder Scheuerstellen. Der Arzt kann ein Lipom gut ertasten, um eine bösartige Krebserkrankung auszuschließen erfolgt die Diagnose aber auch über Ultraschall und anhand einer Gewebsuntersuchung. Das Lipom lässt sich chirurgisch entfernen, der Arzt kann die Fettpolster aber auch absaugen.
Lipom im ÜberblickArtgutartiger TumorUrsachevermutlich genetisch bedingte Veränderung von FettzellenSymptomesichtbarer Fettpolster, häufig im NackenDiagnoseTastuntersuchung, Ultraschall, BiopsieTherapieoperative Entfernung, Fettabsaugung Wie häufig tritt ein Lipom auf?Statistisch gesehen erkrankt 1 von 50 Österreichern an einem Lipom. Damit ist das Lipom der häufigste Weichteiltumor überhaupt. Besonders oft tritt das entartete Fettgewebe bei Erwachsenen ab dem 20. Lebensjahr auf. Grundsätzlich kann das Lipom überall dort entstehen, wo Fettgewebe zu finden ist. Am häufigsten bilden sie sich aber an Nacken, Schultern oder dem Oberkörper. Multiple Lipome, sogenannte Lipomatosen, treten familiär gehäuft auf. Ursachen / Symptome / Verlauf von LipomenLipome sind benigne, also gutartige, langsam wachsende Neubildungen im Fettgewebe. Sie treten unter der Haut auf und werden auch als gutartige Tumore bezeichnet. In seltenen Fällen können die Fettpolster aber auch tiefer liegen und zwischen den Muskeln auftreten. Während die meisten Lipome einzeln entstehen, gibt es familiär gehäuft immer wieder Fälle, in denen Lipome gruppiert auftreten. Die Bezeichnung als gutartiger Tumor kommt daher, dass das Lipom zwar in seiner Größe wächst, dabei aber nicht auf andere Gewebe und Organe übergreift und sie beschädigt. Auch die Haut über dem Lipom ist vollkommen intakt. Eine gesicherte Ursache für die Entartung des Fettgewebes gibt es bisher nicht. Man geht von einer genetisch bedingten Veränderung der Fettzellen, den sogenannten Adipozyten, aus. Meist wachsen die Lipome langsam, manchmal über Jahre hinweg und werden erst ab dem Erreichen einer eindeutig tastbaren Größe von den Betroffenen wahrgenommen. Das Ausmaß der Lipome ist dabei stark unterschiedlich und reicht von wenigen Millimetern bis zu einer faustgroßen Fettgeschwulst, die im Durchmesser gut 20 Zentimeter betragen kann. Da die Konsistenz der Fettpolster weich und elastisch ist, verursachen sie häufig gar keine Schmerzen. Zu Beschwerden kommt es nur, wenn das Lipom ungünstig liegt, wenn es an der Kleidung scheuert, es beim Sitzen zu Druckstellen kommt oder es an Nervenbahnen grenzt. Außerdem können die Vorwölbungen aus kosmetischer Sicht stören. Wie werden Lipome diagnostiziert?Verhärtungen unter der Haut sollten in jedem Fall von einem Arzt untersucht werden, um festzustellen, ob es sich bei dem Knoten um eine gutartige Neubildung des Fettgewebes oder eine bösartige Krebserkrankung handelt. Da sich Lipome auch im Fettgewebe der Brust bilden können, sollten Veränderungen des Gewebes unbedingt von einem Fachmann begutachtet werden. Dieser kann schnell feststellen, ob es sich dabei um eine gutartige Veränderung handelt oder vielleicht um ein bösartiges Krebsgeschwür (z.B. Brustkrebs):
Wie wird ein Lipom behandelt?Lipome sollten in jedem Fall behandelt werden, wenn der Verdacht auf eine bösartige Veränderung des Gewebes besteht. Auch Lipome, die Schmerzen verursachen, sollten entfernt werden. Salben und Cremes, die äußerlich aufgetragen werden, erzielen bei der Behandlung von Lipomen leider keine Wirkung. Der Fettpolster wird stattdessen, falls es kosmetisch notwendig ist, chirurgisch entfernt. Dafür setzt der Arzt unter lokaler Betäubung einen kleinen Schnitt in der Haut und entfernt das Lipom in einem Stück. So bleiben keine Restbestandteile im Gewebe zurück und die Wahrscheinlichkeit eines wiederholten Auftretens ist gering. Die Behandlung dauert etwa eine Viertelstunde. Nach 2 bis 4 Tagen erfolgt eine Kontrolluntersuchung, bei der der Verband ausgewechselt wird. Nach 8 bis 12 Tagen können dann die Fäden gezogen werden. Zurück bleibt eine kleine Narbe. Durch die lokale Betäubung verspürt der Betroffene bei der Entfernung keine Schmerzen, danach kann die Wunde ein leicht ziehendes und spannendes Gefühl auslösen, das mit Schmerzmitteln gestillt werden kann. Als alternative Behandlungsmöglichkeit lassen sich Lipome auch durch Absaugung entfernen. Dabei wird eine Metallkanüle in das Lipom eingeführt, das Fettgewebe wird abgesaugt. Die Behandlung erfolgt ebenfalls in Lokalanästhesie. Bei dieser Therapiemethode bleibt allerdings die Bindegewebshülle des Lipoms zurück, die sich nicht absaugen lässt. In dieser Hülle kann sich wieder Fettgewebe ansammeln. Die Absaugmethode eignet sich eher für Betroffene, die zahlreich auftretende Lipome aufweisen und viele Operationsnarben vermeiden wollen. Was kann der Betroffene selber tun?Um die Narbenbildung nicht zu stören, sollte nach der Behandlung kein Zug oder Belastung auf die betroffene Hautstelle ausgeübt werden. Sobald die Nähte entfernt sind, kann die Haut dann mit einer Pflegecreme eingerieben werden. Autor:in:
7. Mai 2020 Erstellt am:2. Oktober 2014 Stand der medizinischen Information:7. Mai 2020 Quellen: Interview mit Doktor Niklas Spitzer, Facharzt für Chirurgie und Gefäßchirurgie am 06.08.2014 Dermatologie & Venerologie für das Studium, P. Fritsch, Springer Medizin Verlag, Heidelberg, 2009 Kurzlehrbuch Pathologie, M. Krams, S. Frahm, U. Kellner, C. Mawrin, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2010 Chirurgie, Duale Reihe, D. Henne-Bruns, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2012 Derzeit aktuellDiabetesBei der Stoffwechselerkrankung Diabetes wird zwischen mehreren Typen unterschieden. HIV / AIDSHIV steht für "humanes Immunschwäche Virus". Der Virus kann durch ungeschützten Geschlechtsverkehr oder durch den Kontakt mit infizierten Blut übertragen werden. BrustkrebsBrustkrebs gilt als häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Entscheidend bei der Behandlung ist eine möglichst frühe Diagnose der Krankheit. Wie fühlt sich ein bösartiger Tumor unter der Haut an?Beobachten Sie deshalb Ihren Körper genau und achten Sie auf folgende Symptome: tastbare Schwellungen, Verhärtungen oder Knoten auf der Haut, Schleimhaut oder in Weichteilen, oft ohne Schmerzempfindung. Schmerzen ungeklärter Herkunft.
Wie sieht ein Tumor unter der Haut aus?von dunkelbraun oder schwarz über fleischfarben bis zu rot. Sie können angeboren sein oder sich erst später entwickeln. Wenn die Wucherung unter Kontrolle ist und die Zellen sich nicht in andere Körperbereiche ausbreiten, sind die Hautgeschwülste (Tumoren) gutartig (benigne).
Was bedeutet ein Knubbel unter der Haut?Lipome - lästige kleine Knubbel oder gut sichtbare, große Beulen unter der Haut. Lipome gehören zu den häufigsten gutartigen Weichteiltumoren, jeder siebte Mensch hat ein Lipom. Ein Lipom ist meist eine weiche, örtlich begrenzte, knotige Fettansammlung unter der Haut.
Wie schnell wächst ein Tumor unter der Haut?Von unauffällig bis unangenehm. Lipome verursachen in den meisten Fällen keine Beschwerden. Da die Wucherungen sehr langsam wachsen, können Jahre vergehen, bis Sie einen Knoten unter der Haut bemerken. Erreicht dieser allerdings eine tastbare Größe, kann er die Betroffenen in ästhetischer Hinsicht stören.
|