Muttermund 1 cm offen starke Wehen

In diesem Artikel

  • Wie lange dauert eine normale Geburt?
  • Ab wann beginnt man bei der Geburtsdauer zu zählen?
  • Ist eine kurze oder eine lange Geburt besser?
  • Was kann die Hebamme tun, um meine Wehentätigkeit anzuregen?
  • Warum verlaufen Geburten manchmal so langsam?
  • Spielt auch die Psyche eine Rolle, wenn die Geburt stockt?
  • Wie kann ich selbst dazu beitragen, dass sich die Geburt beschleunigt?
  • Ist eine Beschleunigung der Geburt mit Medikamenten eine gute Idee?
  • Kann ich mir mit der Entscheidung etwas Zeit lassen?
  • Welche Medikamente könnten meine Geburt voranbringen?

Wie lange dauert eine normale Geburt?

Beim ersten Kind dauert die Geburt im Durchschnitt 13 Stunden, manchmal aber auch mehr als 20 Stunden - bei einigen Frauen geht es auch wesentlich schneller. Bei nachfolgenden Kindern geht es meistens schneller mit der Entbindung, im Durchschnitt rund acht Stunden – auch hier gibt es natürlich Abweichungen nach unten und nach oben.

Ab wann beginnt man bei der Geburtsdauer zu zählen?

Die Geburt hat offiziell begonnen, wenn die Wehen “muttermundwirksam” sind. Das heißt: Sie haben regelmäßige Wehen, die so stark sind, dass sie den Muttermund öffnen. Fachleute sprechen dann von Eröffnungswehen. Es kann durchaus sein, dass es bei Ihnen praktisch damit los geht - es kann aber auch sein, dass Sie zu diesem Zeitpunkt schon einige schmerzvolle Vorwehen hinter sich haben. Vielleicht waren Sie die ganze Nacht wach und es fühlt sich für Sie an, als würde die Geburt schon eine lange Zeit andauern.

Ist eine kurze oder eine lange Geburt besser?

Es ist nicht grundsätzlich besser, wenn Geburten besonders schnell verlaufen, weder für Sie noch für Ihr Baby. Eine überstürzte Geburt  läuft in weniger als zwei Stunden ab. Dann schaffen Sie es möglicherweise nicht mehr rechtzeitig in die Klinik. Das kommt allerdings sehr selten und hauptsächlich bei Mehrgebärenden vor. Die Eröffnungswehen sind bei diesen Frauen hocheffektiv, aber kaum schmerzhaft, sodass sie nicht richtig wahrgenommen werden. Die Gebärende wird dann plötzlich von Presswehen überrascht.

Gelegentlich kann eine Geburt auch so lange dauern, dass sie für Mutter und Kind zur Strapaze wird. Meist liegt es daran, dass die Eröffnungswehen zwar sehr schmerzhaft, aber nur wenig effektiv sind. Davon gehen Ärzte und Hebammen aus, wenn sich Ihr Gebärmuttermund nicht um mindestens einen halben Zentimeter pro Stunde dehnt. Für den Fall gibt es verschiedene Möglichkeiten, um die Wehentätigkeit zu verstärken. Ein CTG zeichnet währenddessen die Herztöne Ihre Babys und die Stärke der Wehen auf.

Was kann die Hebamme tun, um meine Wehentätigkeit anzuregen?

Oft reicht es, wenn die Hebamme den Muttermund stimuliert. Sie dehnt ihn leicht mit den Fingern, was Prostaglandine (Hormone) freisetzt, die Ihren Muttermund weicher und Ihre Kontraktionen wirksamer machen. Falls die Fruchtblase noch nicht von selbst geplatzt ist, wird sie möglicherweise mit einem langen, dünnen Instrument geöffnet.

Warum verlaufen Geburten manchmal so langsam?

Die Wehen können bei einigen Frauen zu selten oder zu schwach sein (Wehenschwäche). Vielleicht hat auch Ihr Becken nicht die für die Geburt geeignetste Form oder wurde vielleicht bei einem Unfall verletzt. Es können auch Blockaden schuld an der Verzögerung sein, die aber auf sanfte Art und Weise gelöst werden können.

Spielt auch die Psyche eine Rolle, wenn die Geburt stockt?

Manchmal zieht sich die Geburt auch in die Länge, weil die Mutter sehr angespannt ist, zum Beispiel weil sie Angst vor der Geburt hat. Denn Angst kann den Wehenhormon-Haushalt stören. Das ist aber völlig normal - jede Frau hat während der Schwangerschaft oder Geburt mit Ängsten zu kämpfen. Eine liebevolle Geburtsbegleitung, zum Beispiel durch Ihre Hebamme, Ihren Partner oder eine andere Vertrauensperson, kann Sie dabei unterstützen, Ihre Angst in den Griff zu bekommen, sich auf den Geburtsprozess einzulassen und mit den damit verbundenen Schmerzen umzugehen. Wichtig ist auch, dass Sie Ihrem Körpergefühl vertrauen und bei der Geburt immer wieder Positionen wählen, die für Sie persönlich angenehm ist. Auch dadurch kann eine ins Stocken geratene Geburt wieder voranschreiten.

Wie kann ich selbst dazu beitragen, dass sich die Geburt beschleunigt?

Um die Geburt zu beschleunigen, probieren Sie vielleicht erst ein paar natürliche Techniken aus. Ihre Wehen werden eventuell produktiver und können den Muttermund unter Umständen schneller öffnen, wenn Sie:

  • eine aufrechte Position einnehmen
  • regelmäßig Ihre Position ändern
  • so viel essen und trinken, wie Ihr Körper benötigt (falls Sie Hunger haben, hat Ihr Körper womöglich nicht genug Energie, um die Kontraktionen in Gang zu halten). Knabbern Sie zwischendurch eine Scheibe Brot und nehmen Sie genügend Flüssigkeit auf, damit Sie nicht dehydrieren.


Noch mehr Tipps zum Beschleunigen der Wehen:

  • Falls Sie im Kreißsaal auf einem Bett liegen, kann es hilfreich sein, zwischendurch aufzustehen und ein paar Schritte zu gehen. Gehen Sie auf jeden Fall regelmäßig zur Toilette, denn eine volle Blase kann Ihre Wehen hemmen.
  • Versuchen Sie, sich zwischendurch zu entspannen. Entspannungsphasen während der Geburt können Ihre Wehen angenehmer und erträglicher gestalten. Im entspannten Zustand können Sie auch besser und ruhiger atmen - Ihr Kind bekommt also mehr Sauerstoff.
  • Lassen Sie während der Kontraktionen die Hüften kreisen, und lehnen Sie sich nach vorn. Dadurch unterstützen Sie Ihre Gebärmutter dabei, das Baby kraftvoll in Richtung Muttermund zu schieben.
  • Falls Sie sehr angespannt sind, bitten Sie Ihre Geburtsbegleitung um eine kräftige Massage Ihres Rückens oder Ihrer Füße. Inhalieren Sie ein bisschen Lavendelöl von einem Taschentuch oder bitten Sie um beruhigende Musik.
  • Hebamme Simone Uth: "Die Konzentration auf ruhige gleichmäßige Atmung mit Betonung der Ausatmung trägt sehr zur Entspannung bei, ist sogar meiner Meinung nach neben Positionswechseln die einzige Möglichkeit, mit den Wehen mitzugehen und sie effektiv zu nutzen."

Ist eine Beschleunigung der Geburt mit Medikamenten eine gute Idee?

Einige Krankenhäuser ordnen automatisch eine Beschleunigung an, wenn sich der Muttermund um weniger als einen Zentimeter pro Stunde öffnet. Da die natürliche Wehentätigkeit aber bei jeder Geburt anders ist, sollten Ihre Wünsche und Ihr Wohlergehen und das Ihres Babys dabei immer mitberücksichtigt werden. Natürlich ist es wichtig, dass der Muttermund sich zunehmend öffnet. Es macht aber keinen Sinn, pauschal darauf zu bestehen, dass er sich in einem vorgeschriebenen Tempo dehnen muss.

Kann ich mir mit der Entscheidung etwas Zeit lassen?

Falls Ihre Hebamme Sie fragt, ob sie den Verlauf Ihrer Wehen beschleunigen soll, nehmen Sie sich kurz Bedenkzeit. Bedenken Sie auch, dass die ersten fünf Zentimeter Dehnung des Gebärmuttermundes fast immer sehr viel länger dauern als die zweiten fünf. Dies liegt daran, dass die Kontraktionen mit der Zeit stärker werden und den Muttermund schneller öffnen. Wenn es Ihrem Baby gut geht und Ihr Gebärmuttermund sich zwar nur langsam, aber stetig öffnet, spricht nichts dagegen, dem Geburtsgeschehen seinen natürlichen Lauf zu lassen. Es sei denn, Ihre Kräfte sind bereits erschöpft und Sie wünschen sich inständig, dass Ihr Baby nun endlich das Licht der Welt erblickt.

Welche Medikamente könnten meine Geburt voranbringen?

Wenn Ihre Wehen schwach sind, setzen die Ärzte einen Wehentropf ein. Hauptbestandteil der Infusionslösung ist Oxytocin. Oxytocin ist als Kuschel- und Stillhormon bekannt. Es ist aber auch ein sehr wirkungsvolles Mittel, um die Gebärmutterkontraktionen anzuregen und den Muttermund zu öffnen. Da die Wehenintensität dadurch zunimmt und bisweilen zu übermäßig starken und schwer kontrollierbaren Wehenschmerzen führt, kann eine Epiduralanästhesie sinnvoll sein.

Wie stark müssen Wehen sein um Muttermund zu öffnen?

Mit jeder Phase rückt die Geburt des eigenen Kindes näher. Auch in der aktiven Phase liegt das Hauptaugenmerk auf weiterer Ausdehnung des Muttermundes. Eine verstärkte Wehentätigkeit (die Abstände zwischen den Kontraktionen werden kürzer), soll dazu führen, dass sich der Muttermund auf 8 cm öffnet.

Wie lange dauert es wenn der Muttermund 1cm offen ist?

Die Phase endet mit der vollständigen Öffnung des Muttermundes auf etwa 10cm. Die Eröffnungsphase dauert bei Erstgebärenden zwischen 10 und 12 Stunden, bei Frauen, die bereits Kinder geboren haben (Mehrgebärende) verkürzt sie sich meist auf 6 bis 8 Stunden.

Bei welcher Eröffnung des Muttermundes muss man ins Krankenhaus?

Hilfestellung, wann man ins Krankenhaus / Geburtshaus losfahren soll. Die Wehen kommen alle fünf bis sieben Minuten. Jede Wehe dauert mindestens 30 – 60 Sekunden und die Wehen werden zunehmend stärker. Bei einem Blasensprung – ganz unabhängig davon, ob schon Wehen eingesetzt haben oder nicht.

Wie stark sind Wehen in der Eröffnungsphase?

1. Phase: Eröffnungsphase. Die Geburt beginnt mit der längsten Phase, der Eröffnungsphase: Aus den Vorwehen entwickeln sich regelmäßige und kräftige Eröffnungswehen (Druck: 40 bis 50 mmHg). Sie dauern jeweils 30 bis 60 Sekunden und treten alle fünf bis 20 Minuten auf.