Katze tritt auf der Stelle und schnurrt

Es ist ziemlich süß – und manchmal schmerzhaft: Viele Katzen zeigen ihre Zuneigung, indem sie ihre Pfoten auf Dir, einem Kissen, einer Decke oder ihren Artgenossen vor und zurück bewegen, als würden sie einen Teig kneten. Knetet auch Deine Katze? Hier erfährst Du, warum sie das tut.

Der erste Grund, warum Deine Katze Dich oder andere weiche Dinge knetet, ist ziemlich einleuchtend: Die Mieze fühlt sich einfach wohl. Und wenn Deine Katze ausgerechnet Dich mit ihren weichen Pfoten bearbeitet, spiegelt das Eure innige Bindung wider.

Denn Kätzchen kneten schon ihre Mütter, während sie gesäugt werden. „Viele Katzen trägen dieses Verhalten ins Erwachsenenalter mit und kneten ihre Besitzer, ihre pelzigen Geschwister oder ihr Bett“, erklärt Tierärztin Dr. Rachel Barrack gegenüber „The Dodo“.

Der Grund, warum Kitten beim Trinken ihre Mütter kneten: Sie versuchen mehr Milch für sich rauszuholen, indem sie die Zitzen massieren. Als ausgewachsene Miezen müssen sie natürlich nicht mehr kneten, um an Futter zu kommen – das erledigen wir auch so für sie.

Dafür erfüllt das Kneten aber einen anderen Zweck: Es beruhigt Katzen ungemein. Dr. Barrack zufolge können sie dadurch sogar in einen „Trance-ähnlichen Zustand“ gelangen. Vielleicht ja auch deshalb, weil es sie an die wohl behütete Zeit bei ihrer Katzen-Mama erinnert.

Katze tritt auf der Stelle und schnurrt

Beim Säugen schnurren viele Kätzchen außerdem aus lauter Wonnegefühl über die Mahlzeit und die Nähe zu ihrer Mutter. Viele schnurren deshalb auch als erwachsene Katzen noch immer, wenn sie sich wohlfühlen. Vielleicht schnurrt und knetet Deine Katze sogar gleichzeitig.

Mögliche weitere Gründe für das Kneten

Neben der Theorie, dass Katzen kneten, weil sie sich wohlfühlen, gibt es noch andere mögliche Erklärungen für das Verhalten: Einige vermuten, dass das Kneten in der Wildnis genutzt wurde, um einen Untergrund platt zu treten, damit die Wildkatzen dort gemütlich schlafen konnten.

Zudem sitzen an den Pfoten Drüsen, die einen bestimmten Geruch absondern. So markieren Katzen ihr Revier. Wenn Deine Mieze also Dich ausgiebig knetet, will sie vielleicht deutlich machen: Dieser Mensch gehört zu mir. Ein eindeutiges Zeichen ihrer Zuneigung!

Egal aus welchem Grund Deine Katze auf Dir herum knetet: Es ist mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ein hinreißender Liebesbeweis. Du kannst es also guten Gewissens als Kompliment nehmen – und Deine Mieze vielleicht im Gegenzug ebenso hingebungsvoll mit Streicheleinheiten verwöhnen.

Der Milchtritt der Katze – auch "treteln" oder "kneten" genannt – ist ein natürliches Verhalten, das bereits die allerkleinsten Katzenbabys zeigen. Doch warum behalten auch erwachsene Fellnasen den Milchtritt bei?

Katze tritt auf der Stelle und schnurrt

Den Milchtritt machen kleine Kätzchen bereits instinktiv bei ihrer Katzenmama – Shutterstock / photoshooter2015

Wenn Kätzchen Milch bei ihrer Mama trinken, massieren sie mit ihren Pfötchen den Bauch der Katzenmutter. Der Grund: Die Milch fließt so besser, weshalb dieses Verhalten als Milchtritt bezeichnet wird.

Auch erwachsene Katzen behalten den Milchtritt weiter bei. Warum das so ist, ist derzeit leider noch nicht zweifelsfrei geklärt. Es gibt aber einige wissenschaftliche Theorien zu dem Katzenverhalten.

Was ist der Milchtritt bei Katzen?

Wenn Katzen treteln, drücken sie abwechselnd die linke und die rechte Vorderpfote nach unten. Die Bewegung sieht ein wenig so aus, als würden sie Hefeteig kneten oder jemanden massieren. Manche Katzen fahren ihre Krallen beim Milchtritt aus und wieder ein, andere machen die Trampelbewegung ohne Kralleneinsatz.

Der Milchtritt wird in der Regel von ausgiebigem Schnurren und einem leicht entrückten Blick mit halb geschlossenen Katzenaugen begleitet. Bei kleinen Kätzchen regt das Treteln gegen den Bauch der Katzenmutter den Milchfluss an. Doch auch erwachsene Katzen machen den Milchtritt – üblicherweise in Situationen, in denen sie sich wohlfühlen.

Warum treteln Katzen? Verhalten als Zeichen für Geborgenheit

Eine Theorie zum Milchtritt bei erwachsenen Katzen besagt, dass es sich dabei um ein Überbleibsel aus der Katzenkindheit handelt. Fühlen sich Katzen wohl und geborgen, wecke das Erinnerungen an die Wärme und Sicherheit, die sie bei ihrer Katzenmama verspürt haben. Und so fallen sie instinktiv zurück in ihr kindliches Kätzchenverhalten.

Allerdings kann dies nicht die einzige Erklärung sein, da auch Findelkätzchen und Waisenkatzenbabys, die von Menschen mit der Flasche großgezogen wurden, treteln.

Milchtritt für einen gemütlichen Schlafplatz

Es wurde beobachtet, dass die Falbkatze ebenfalls eine Art Milchtritt durchführt. Die wilde Vorfahrin unserer Hauskatzen drückt dabei Laub und Gräser flach, um sich ihr Schlaflager zurechtzumachen. Trächtige Falbkatzen treteln zudem auf einem bequemen Plätzchen ihrer Wahl herum, bevor sie sich für die Geburt dort hinlegen.

Daher gibt es unter Wissenschaftlern die Vermutung, dass Katzen ihren Schlaf- oder Ruheplatz möglichst weich kneten wollen, indem sie diesen mit ihren Pfoten bearbeiten. So wie Menschen beispielsweise ihr Kopfkissen vorm Schlafengehen aufschütteln oder sich die Sofakissen für den Fernsehabend bequem zurechtlegen.

Treteln während der Rolligkeit und bei Stress

Auch rollige Katzendamen treteln sehr viel und sind auffallend schmusebedürftig. Es wird vermutet, dass beides der Beruhigung dient, denn die Rolligkeit macht viele Katzen rastlos und unruhig. Eure Katze versucht, sich dadurch zu entspannen. Gleiches gilt in stressigen Situationen, in denen viele Katzen offenbar versuchen, sich durch Treteln selbst zu beruhigen. Für Stress bei Katzen können zum Beispiel fremde Menschen und Haustiere sorgen, aber auch stürmisches Wetter.

Weitere Gründe: Warum treteln Katzen sonst noch?

Eure Katze besitzt unter ihren Pfötchen Duftdrüsen, die beim Kratzen, Krallenwetzen und beim Milchtritt freigelegt werden. Die Duftmarken, die eure Katze dabei setzt, sind absolut einzigartig – sie markiert damit ihr Territorium und Eigentum.

Es kann also auch sein, dass Katzen beim Treteln – ähnlich wie beim Köpfchengeben – ihre Lieblingssachen und Lieblingsmenschen als Eigentum beanspruchen und damit ihre Zuneigung ausdrücken. "Du gehörst zu mir, du bist meine Familie", will eure Katze euch damit sagen. 

Der Milchtritt ist somit auch eine Art Liebesbeweis – selbst wenn die ausgefahrenen Krallen manchmal ein wenig piksen können. Sollte es zu doll stechen, lasst euch vom Tierarzt zeigen, wie ihr die Katzenkrallen schneiden könnt.

Warum machen Katzen Milchtritt? Im Zweifel beim Tierarzt abklären

Auch wenn es viele harmlose Gründe für den Milchtritt bei Katzen gibt: Neigt eure Fellnase auffallend oft und viel zum Treteln, oder tritt das Verhalten plötzlich auf, solltet ihr sie vom Tierarzt untersuchen lassen. Ungewöhnliches Verhalten eures Haustiers kann immer ein Anzeichen für eine Erkrankung sein. Der Veterinär kontrolliert das und kann gegebenenfalls eine Behandlung einleiten. Ist das Treteln stressbedingt, kann euer Tierarzt ebenfalls zur Linderung beitragen.

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Was bedeutet es wenn Katzen auf der Stelle treten?

Markieren über das Treteln Katzen besitzen zwischen ihren Zehen Duftdrüsen. Wenn sie mit ihren Pfoten treteln, wird auch ein Duftstoff aus den Drüsen abgegeben. Damit markieren Katzen ihren Schlafplatz und es trägt zu ihrem Wohlbefinden bei.

Was ist der größte Liebesbeweis einer Katze?

Sie macht den Milchtritt auf Ihrem Körper Ist Ihre Katze fortgeschrittenen Alters, so deutet das Kneten auf absolute Zufriedenheit, Freude und eine gewisse Anbetung für Sie hin. Das macht den Milchtritt zu einem der größten Liebesbeweise, den Ihre Mitbewohner-Mieze Ihnen machen kann.

Wie zeigen Katzen das Sie einen lieben?

Katzen bekunden ihre Zuneigung häufig, indem sie ihren Kopf gegen die Beine, das Gesicht oder weitere Körperteile des Menschen drücken. Denn darüber verteilen sie Pheromone, markieren also ihren Besitzer mit ihrem Duft.

Warum knetet meine Katze die Decke?

Warum hält meine Katze eine Decke in ihrem Maul und knetet sie? Katzen haben Duftdrüsen in ihren Pfoten. Das bedeutet, dass sie die Decke als ihr Revier beanspruchen können, indem sie sie kneten. Außerdem kneten Kätzchen die Brustwarzen ihrer Mutter, um Milch zu geben.