Du auch mein Sohn Brutus Latein

In dieser Form wird der heute oft als scherzhafte, als nicht ganz ernst gemeinte Floskel dienende Ausruf gebraucht. Man bringt damit sein gespieltes oder tatsächliches Erstaunen darüber zum Ausdruck, dass jemand zur Gegenpartei übergelaufen ist und einen im Stich lässt. Überliefert wurden sowohl von dem römischen Schriftsteller Sueton (um 70 bis um 140 n. Chr.) in seinem Buch über das Leben der Cäsaren als auch von dem griechischen Geschichtsschreiber Cassius Dio (um 155 bis um 235 n. Chr.) in seiner Geschichte Roms die Worte »Auch du, mein Sohn?«. Cäsar soll sie bei seiner Ermordung (44 v. Chr.) dem von ihm väterlich geförderten Brutus zugerufen haben. Beide Autoren bestreiten allerdings auch die Authentizität dieser Worte. Shakespeare, dem das Zitat in irgendeiner Form wohl bekannt war, lässt in seinem Drama »Julius Cäsar« (III, 1) den sterbenden Cäsar die lateinischen Worte Et tu, Brute? (»Auch du, Brutus?«) ausrufen. Ähnlich auch Schiller im Drama »Die Räuber« (IV, 5): »Auch du - Brutus - du?« - In scherzhafter Abwandlung dieses Zitats sagt man gelegentlich von seinem [zu geringen] Lohn oder Gehalt: »Auch du, mein Lohn brutto.«

Eine beliebte Metapher in der britischen Presse ist […] der Mord am römischen Imperator Julius Cäsar. »Auch du, mein Sohn Brutus?« (Et tu, Brute?) sollen die letzten Worte des Kaisers gewesen sein. [Neue Zürcher Zeitung, 01.07.2016]

... 4 weitere Belege

Auch du, Brutus? Ich dachte du bist auf meiner Seite. [Hababam Sinifi Uc Bucuk, 2006, aufgerufen am 31.10.2014]

Ein Leitartikel stand in Anspielung auf den Verschwörer gegen Cäsar unter der Überschrift »Auch du, Brutus«. Darin hieß es »sogar du, Syrien, hast die Resolution unterstützt«. Die libanesische Tageszeitung »Daily Star« warf Damaskus »Zynismus« vor und erklärte, Syrien habe seine Verbündeten geopfert, um seine eigene Position zu stärken. Der Irak hatte in den vergangenen Monaten versucht, Syrien mit lukrativen Verträgen auf seine Seite zu ziehen. [Der Tagesspiegel, 11.11.2002]

Ein literarisch gebildeter Jordanier, bis vor kurzem in Regierungsdiensten, fühlt sich an die Ermordung Julius Cäsars erinnert und hat das dem Sterbenden, von den Dolchstichen seiner Gegner und vermeintlichen Gefolgsleute durchbohrten römischen Diktator zugeschriebene Wort beim Anblick von Brutus umgedreht: »Auch du, Brutus? Dann falle Cäsar.« Was am Königshof von Amman geschah, läßt sich nach Meinung des belesenen Jordaniers folgendermaßen beschreiben: »Cäsar hat Brutus erstochen.« [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.03.1999]

Aber, nun ja, andererseits. Nichts ist so anfällig für Lug und Trug wie letzte Worte. Da steht, wie im Fall Goethes, als Kronzeuge nur ein Leibarzt parat, der zur fraglichen Stunde gar nicht im Zimmer war. Oder da ist, wie bei Bogart, nur der Wunsch im Spiel, wenigstens seine Lässigkeit möge ihn überleben. Wahrscheinlich hat er einen viel simpleren (und seien wir ehrlich: schöneren) Satz gesagt, als ihm die Stunde schlug: "Goodbye, Spence", gerichtet an seinen alten Schauspielerfreund Spencer Tracy. Und Cäsars "Et tu, Brute"? Kann so tiefe väterliche Enttäuschung denn erfunden sein? Ja, sie kann.

Warum musste er überhaupt sterben? Nach Jahren des Bürgerkriegs war ihm, dem einflussreichsten Politiker und Feldherrn der römischen Geschichte, 48 vor Christus in Alexandria der Kopf seines Rivalen Gnaeus Pompeius Magnus überreicht worden. Das rührte ihn zwar zu Tränen - schließlich war Pompeius ein ehemaliger Weggefährte und als Römer eines besseren Todes würdig. Doch es war ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum Triumph. Nachdem Cäsar die republikanischen Senatstruppen unter Metellus Scipio und Cato dem Jüngeren in der Schlacht bei Thapsus ausgeschaltet hatte, gab es niemanden mehr, der sich ihm ernsthaft in den Weg stellen konnte. Der Senat besiegelte dies, indem er Cäsar zum Diktator auf Lebenszeit ernannte. Und dieser nutzte seine Machtfülle. Er siedelte mittellose Römer in Italien und in den Kolonien an, er beschränkte die Versammlungsfreiheit in Klubs und Kollegien, er erhöhte die Zahl der Senatoren und Ritter.

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Aber ging er auch die wichtigen Reformen zur Umgestaltung der Republik an, die sich die Senatselite von ihm erhofft hatte? Davon war wenig zu spüren. Überhaupt, Diktator auf Lebenszeit: Das war ein seltsamer Titel, die Verfassung kannte ihn nicht. Nach einiger Zeit wurden Zweifel laut. Strebte Cäsar etwa die Königswürde an? Er selbst bestritt das vehement. Aber all die Statuen, der religiöse Kult, den er um sich verbreitete: Wohin sollte das führen? In den Gottesstaat? Es fand sich eine Gruppe von Senatoren, die das nicht hinnehmen wollte. In ihrem Zentrum: Gaius Cassius Longinus und Marcus Iunius Brutus.

War Letzterer Cäsars Sohn? Schon diese Vermutung gehört in den Bereich der Legende. Sein Vater war ein Militärtribun gleichen Namens. Brutus gesellte sich zur Gruppe der Verschwörer, weil er sich die alte Republik zurücksehnte. Man war sich einig: Cäsar, diesen Tyrannen, musste man loswerden. Die Iden des März (damals ein Tag Mitte des Monats) waren gekommen.

Der Senat tagte. Was dabei geschah, ist in zahllosen Gemälden, Filmen und Theaterinszenierungen festgehalten worden: Die Gruppe der Verschwörer drängte sich um Cäsar. Irgendjemand zückte seinen Dolch zuerst. Am Ende waren es 23 Stiche, die den Diktator zu Fall brachten. Aber sprach er noch jenen berühmten Satz?

Leider nicht. Schon die antiken Historiografen wissen nichts davon. Wer ihm das Zitat in den Mund gelegt hat, ist nicht überliefert worden. Langsam sank Cäsar auf den Marmorboden, ausgerechnet zu Füßen der Statue seines Widersachers Pompeius. Mit seinem Tod endete eine ganze Epoche der Weltgeschichte. Aber sie tat es ohne Worte.

Was bedeutet Auch du mein Sohn Brutus?

In dieser Form wird der heute oft als scherzhafte, als nicht ganz ernst gemeinte Floskel dienende Ausruf gebraucht. Man bringt damit sein gespieltes oder tatsächliches Erstaunen darüber zum Ausdruck, dass jemand zur Gegenpartei übergelaufen ist und einen im Stich lässt.

Was hat Cäsar zu Brutus gesagt?

«Et tu, Brute?», «Auch du, Brutus?» - so ruft Shakespeares Julius Cäsar auf Lateinisch, als er unter den Dolchstössen der dreiundzwanzig Verschwörer zusammenbricht.

Wer sagte Ach du mein Sohn Brutus?

Nebenform auch du, mein Sohn Brutus? Formgeschichte In seinem Drama »Julius Caesar« lässt Shakespeare den an 23 Dolchstichen sterbenden Staatsmann diese Worte äußern, die im Original lauten: »Et tu, Brute? – Then fall Caesar« (III, 1).

Was waren Caesars letzte Worte?

Bei seiner Ermordung soll Caesar auf Griechisch seine berühmten letzten Worte an Marcus Brutus gerichtet haben, dem er trotz aller politischen Unterschiede eine Art väterlicher Freund gewesen war: καὶ σὺ τέκνον (kaì sy téknon, „Auch du, mein Sohn? “).