Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden Halleluja

Evangelium (Joh 20,1-9)
Er sah und glaubte 

Am ersten Tag der Woche kam Maria von Mágdala
    frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab
 und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. 

Da lief sie schnell zu Simon Petrus
    und dem Jünger, den Jesus liebte,
 und sagte zu ihnen:
    Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen
 und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat. 

Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus
    und kamen zum Grab; 

sie liefen beide zusammen dorthin,
 aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus,
    kam er als erster ans Grab. 

Er beugte sich vor
    und sah die Leinenbinden liegen,
 ging aber nicht hinein. 

Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war,
    und ging in das Grab hinein.
 Er sah die Leinenbinden liegen 

und das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte;
 es lag aber nicht bei den Leinenbinden,
    sondern zusammengebunden daneben
    an einer besonderen Stelle. 

Da ging auch der andere Jünger,
    der zuerst an das Grab gekommen war, hinein;
 er sah und glaubte. 

Denn sie wussten noch nicht aus der Schrift,
    dass er von den Toten auferstehen musste 

Aus dem Dunkel der Nacht leuchtet ein Licht.

„Christus, Licht der Welt“ singt eine Stimme und eine andere antwortet „Gott sei ewig Dank“.

So geschieht es in der Osternacht rund um die Welt. Das Licht wird geteilt von einer Hand zur anderen und alle Lichter zusammen erhellen den Raum. Den Kirchenraum, den Wohnraum, die Unterkunft, den inneren Raum.

Ob dieses Licht auch das Leben derer erhellt, die in der Finsternis des Leides, des Krieges, des Todes leben?

Richte unsere Füßeauf den Weg des Friedens

Jeden Morgen singen wir im Stift während des Morgengebetes, der Mette, folgende Zeilen:

„…. Durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes, durch die uns besuchen wird das aufgehende Licht aus der Höhe, damit es erscheine denen, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes, und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.“ (Canticum: Benedictus, EG 783.6)

Selten haben wir diese Worte so aktuell wie jetzt erlebt.

Eindringliche Bitte und Fürbitte für den Frieden sind ureigenes Anliegen der Christinnen und Christen, weil sie sich in der Nachfolge Jesu verstehen. In der Osternachtsliturgie wird bei der Entzündung der Osterkerze gesungen:

„O wahrhaft selige Nacht, die Himmel und Erde versöhnt, die Gott und Menschen verbindet. Darum bitten wir dich, Herr, lass diese Kerze uns zum Zeichen werden. Sie leuchte, die Nacht dieser Welt zu vertreiben, sie entflamme uns, sie helfe uns wahrzunehmen das wahre Licht, den wahren Morgenstern, Jesus Christus, der mit dir lebet heute und bis in Ewigkeit. Amen“

Trost in dunklen Zeiten

Zurzeit mag es uns gehen wie den Frauen am Grabe Jesu: tiefe Verzweiflung angesichts des sinnlosen Sterbens, tiefe Trauer um den Verlust des geliebten Menschen, tiefe Hoffnungslosigkeit in Blick auf die Zukunft. Und denen, die unmittelbar betroffen sind, ist die Welt verloren gegangen, das Leben, die Zukunft. 

Können wir der Osterbotschaft glauben, die den Frauen verkündet wurde?

„Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten sucht. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht die Stätte, wo er gelegen hat; und geht schnell hin und sagt seinen Jüngern, dass er von den Toten auferstanden ist. Und siehe, er wird vor euch hergehen nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen.“ Mt 28,5-7

Der Bote Gottes schickt die Frauen weg vom Ort des Todes. Sie brechen auf und gehen den Weg einer neuen Zukunft entgegen. Auch uns gilt diese Botschaft. Gott gibt uns die Kraft vorwärts zu gehen, aber wir müssen den Aufbruch wagen. Der Ostergruß lockt uns heraus und ist heute in aller Welt zu hören: „Der Herr ist auferstanden, Halleluja“ – „Er ist wahrhaftig auferstanden, Halleluja“!

Christuslitanei

Wir grüßen dich, Jesus Christus, du Auferstandener!
	Du, Herr, bist das Licht der Welt, immer bist du unsere Hoffnung!
Enttäuschung und Unglück im Alltag, sie legen sich auf uns wie Schatten.
	Du, Herr, bist das Licht der Welt, immer bist du unsere Hoffnung!
Wir fürchten Krankheit und Krieg, sie drohen als dunkles Kreuz.
	Du, Herr, bist das Licht der Welt, immer bist du unsere Hoffnung.
Wie finden wir rechtes Geleit, vorbei an der Schwärze des Abgrunds?
	Du, Herr, bist das Licht der Welt, immer bist du unsere Hoffnung!
Antwort bist nur du auf das Fragen nach Sinn und Ziel unseres Lebens.
	Du, Herr, bist das Licht der Welt, immer bist du unsere Hoffnung!
Wir grüßen dich, Jesus Christus, du Auferstandener! 
Das Grau aller Sorgen zerfließt, hell sind unsere Tage durch dich.
	Du, Herr, bist das Licht der Welt, immer bist du unsere Hoffnung! Amen

Die Stiftsdamen und Äbtissin freuen sich auf die Gäste des Stiftes Fischbeck und wünschen Ihnen und euch allen frohe und gesegnete Ostern!