Stand: 29.05.2022 21:27 Uhr Show Viele Symptome sind für das ungeschulte Auge auf dunkler Hautfarbe schwer zu erkennen. Das gilt zum Beispiel für einen Hautausschlag, Neurodermitis oder Borreliose. Lehrbücher beziehen sich fast ausschließlich auf weiße Patienten. Ob in Arztpraxen, Krankenhäusern oder Therapiezentren: Rassismus im deutschen Gesundheitssystem ist keine Seltenheit. Er geschieht sowohl bewusst als auch unbewusst. Unbedachte Kommentare, falsche Stereotype, die im Kopf verankert sind oder eine medizinisch mangelhafte Behandlung - es gibt rassistische Muster, die häufig besonders dem antischwarzen Rassismus zugrunde liegen. Zu diesem Ergebnis kommt der Afrozensus, die erste große Befragung unter Tausenden Schwarzen, afrikanischen und afrodiasporischen Menschen in Deutschland zu verschiedenen Lebensbereichen. Rassistische Stereotype äußern sich ganz unterschiedlich:
Ärzteschaft kennt sich oft mit skin of colour nicht ausKommt es zu solchen Erfahrungen, leidet darunter vor allem die Gesundheit. Die Patientinnen und Patienten verlieren das Vertrauen. Auch, weil sich Ärztinnen und Ärzte nicht mit skin of colour auskennen. Die meisten medizinischen Lehrbücher beziehen sich fast ausschließlich auf weiße Menschen und zeigen, wie Erkrankungen auf weißer Haut aussehen. Der Großteil der Weltbevölkerung hat aber keine helle Haut. Erst vor Kurzem hat ein schwarzer Medizinstudent in Großbritannien auf Diskriminierung in der Diagnose aufmerksam gemacht und ein Fachbuch veröffentlicht, in dem Symptome auf unterschiedlichen Hautfarben gezeigt werden. Denn viele Symptome sind für das ungeschulte Auge auf dunkler Hautfarbe schwer zu erkennen. Das gilt für einen einfachen Hautausschlag, aber auch Neurodermitis äußert sich ganz anders. Gefährlich wird es, wenn eine Erkrankung wie Borreliose nicht erkannt wird. Während auf weißer Haut dabei typischerweise rote Ringe zu sehen sind, sind sie auf schwarzer Haut bläulich-grau. Wird eine Borreliose nicht erkannt und behandelt, kann es zu Spätfolgen wie einer Entzündung von Nerven kommen. Aufklärung über unterbewusst rassistische StrukturenBetroffene und Expertinnen und Experten fordern mehr Aufklärung und Schulungen. Im Studium für angehende Medizinerinnen und Mediziner müsse skin of colour mit berücksichtigt werden. Aber auch Personal in Kliniken, Praxen und Reha-Einrichtungen müsse aufgeklärt und sensibilisiert werden für unterbewusst rassistische Strukturen. Expertinnen zum Thema Weitere Informationen
Dieses Thema im Programm: Visite | 31.05.2022 | 20:15 UhrSchlagwörter zu diesem ArtikelMedizinische Forschungist nach Asien der zweitgrößte Weiterführende Begriffe: ist eine Selbstbezeichnung von Weiterführende Begriffe: Rasse, Schwarze, Weiße Deutsche Oberbegriff für Haare Schwarzer Menschen. Ihre Struktur variiert von kleinen, spiralförmigen Locken (»kinky«,
»coily«) bis zu größer geformten Locken (»curly«). Weiterführende Begriffe: richtet sich spezifisch gegen Schwarze Menschen und entstand systematisch mit der Versklavung sowie der Ausbeutung des afrikanischen Kontinents und seiner Bewohner*innen. Um die brutale Kolonialisierung zu legitimieren, erklärten Europäer*innen, darunter auch Wissenschaftler*innen, Schwarze zu minderwertigen Menschen. Das geschah besonders
anhand physischer Eigenschaften, zum Beispiel der Körperform oder von Afrohaaren. Weiterführende Begriffe: ist ein Fachbegriff für die politische Bedeutung von Afrohaaren. Schwarze Menschen erfahren seit der Kolonialzeit aufgrund ihrer Afrohaare rassistische Diskriminierung – in Deutschland zum Beispiel auf dem Arbeitsmarkt. In den USA war das Tragen von Dreadlocks im Militär oder auf manchen Schulen verboten. Erst seit 2019 gibt es Gesetze gegen diese Verbote. Schwarze Menschen tragen ihre natürlichen Haare teilweise als politisches Statement und nehmen die damit einhergehende Diskriminierung in auf. Weiterführende Begriffe: ist eine rassistische und koloniale Bühnenpraxis, bei der meist weißeDarsteller*innen Karikaturen Schwarzer Menschen
spielen. Das Konzept geht zurück auf US-amerikanische »Minstrel Shows« des 18. und 19. Jh. Dabei wurden Sprache, Tanz und Musik Schwarzer Menschen von Weißen mit angemaltem Gesicht und übertrieben dicken roten Lippen karikiert.1 In Deutschland
gibt es erst seit wenigen Jahren eine öffentliche Debatte über Fälle von Weiterführende Begriffe: ist, wenn nicht-Schwarze Menschen sich optisch verändern, um als Schwarze wahrgenommen zu werden. Manche
Frauen schminken sich etwa dunkle Haut, überzeichnen Lippen und Nase oder tragen ihre Haare wie Schwarze Menschen. Weiterführende Begriffe: kulturelle Aneignung ist das Akronym für Weiterführende Begriffe: People of Color beschreibt eine spezifische Diskriminierungsform, die
Schwarze mit dunklem Hautton (dark-skinned) abwertet. Weiterführende Begriffe: beschreibt eine Schwarze Person mit dunklem Hautton. Der englische Begriff ist nicht gleichbedeutend mit der deutschen Übersetzung dunkelhäutig (siehe
dazu farbig). Weiterführende Begriffe: Colorism auch kurz Weiterführende Begriffe: Black Hair Politics ist eine
deutsche Fremdbeschreibung für
Weiterführende Begriffe: Wenn Schwarze Menschen und PoC oder andere Menschen, die nicht der weißen »Norm« entsprechen, wegen ihrer »Andersartigkeit« zur Schau gestellt oder beäugt werden, ist das Weiterführende Begriffe: ist eine koloniale Fremdbezeichnung, die Weiterführende Begriffe: Rassismus, Afrodeutsche, Asiatische Deutsche, Indigene, Latinx, || Schwarze zeigt sich, wenn optische Merkmale, wie zum Beispiel eine breitere Nasenform, abgewertet werden, weil sie nicht
einer weißen »Norm« entsprechen. Ähnlich wie bei Texturism wirken in Weiterführende Begriffe: unterscheidet sich je nach Melaningehalt. In Farben von Buntstiften oder Feinstrumpfhosen findet sich in der Regel jedoch nur die Hautfarbe weißer Menschen wieder. Eine Beschreibung von Hautfarben ist inhaltlich selten nötig, vor allem sollte auf die Verbindung mit Lebensmitteln oder Gegenständen verzichtet werden (»kohlrabenschwarz«, »schokobraun«). Geht es im Bericht um Rassismus oder Colorism, kann benannt werden, dass Betroffene Schwarz sind. In keinem Fall wird eine Person zum Beispiel »wegen ihrer*seiner Hautfarbe« angegriffen oder »weil sie*er Schwarz ist«, sondern ein Angriff geschieht aus rassistischen Gründen und die betroffene Person ist Schwarz. Bei rassistischen Erfahrungen spielen Featurism oder Texturism ebenfalls eine Rolle. Gleichzeitig können light-skinned Personen oder Weißgelesene auch Rassismus erleben. Weiterführende Begriffe: (lat. für Niederlassung, Ansiedelung) beschreibt, dass
europäische Kolonialmächte seit dem 15. Jh. Territorien anderer Kontinente eingenommen und eine Kolonialherrschaft errichtet haben. Viele Regionen und ihre Bewohner*innen wurden in Besitz genommen, ausgebeutet und verdrängt. Die kolonialisierte Bevölkerung in Afrika, Asien oder den Amerikas wurde unterdrückt, versklavt oder getötet. Legitimiert wurde dies mit pseudo-wissenschaftlichen
Rassentheorien und dem Glauben an die eigene kulturelle Überlegenheit. Eine einheitliche Definition von Kolonialismus ist ungenau, weil die Kolonialmächte unterschiedlich herrschten. Konkreter lassen sich beispielsweise der Weiterführende Begriffe: (engl. Cultural Appropriation) beschreibt die Kritik an weißen Menschen, die kulturelle
Errungenschaften von rassistisch diskriminierten Gruppen kopieren oder sich zu eigen machen, ohne selbst dafür diskriminiert zu werden. So sind etwa Dreadlocks ein Symbol der antikolonialen Religion der Rastafari-Bewegung, wenn Weiße sie aber aus modischen Gründen tragen, gilt das als Weiterführende Begriffe: beschreibt eine Weiterführende Begriffe: ist seit dem 17. Jh. eine Fremdbezeichnung für Weiterführende Begriffe: ist eine Selbstbezeichnung für Menschen, die weiße und Schwarze Eltern oder Großeltern haben. Der Begriff Weiterführende Begriffe: ist ein
kolonial-rassistischer Begriff für Weiterführende Begriffe: bezeichnet fortwirkende oder neue Formen von Abhängigkeit und Ausbeutung nach dem Ende des formalen
Kolonialismus. Demnach werden ehemals kolonisierte Gebiete heute mit Weiterführende Begriffe: (engl. Postcolonial Studies) ist eine Forschungsrichtung,
die davon ausgeht, dass die Geschichte des Kolonialismus mit den historischen Unabhängigkeitserklärungen nicht vorbei ist. Untersucht werden die Folgen von bis heute fortbestehenden kolonialen Denk- und Handlungsmustern. Ebenso stellt Weiterführende Begriffe: wird oft fälschlich mit Rasse übersetzt. Der Begriff Weiterführende Begriffe: ist die Praxis, Menschen allein aufgrund von rassistischen oder anderen diskriminierenden Vorurteilen polizeilich zu kontrollieren. Obwohl Weiterführende Begriffe: wird als Synonym für Weiterführende Begriffe: ist eine rassistische Fremdbezeichnung für
Weiterführende Begriffe: (altgriech. »Zerstreuen«). Diaspora benennt
vertriebene jüdische Gruppen. Abgeleitet davon steht Weiterführende Begriffe: ist eine Selbstbezeichnung von Menschen mit beispielsweise afrikanischen, karibischen oder afro-US-amerikanischen Vorfahren. Weiterführende Begriffe: Im
Kolonialismus orientierten Europäer*innen sich oft an Begriffen, die in Zusammenhang mit der Antike und dem Frühmittelalter standen. In Anlehnung an germanische Völker wurden Gruppen auf dem afrikanischen und amerikanischen Kontinent einfach als »Stämme« pauschalisiert. Die Diversität Afrikas
und Amerikas blieb unsichtbar und dies wirkt bis heute nach. Sinnvoller ist es, die zahlreichen Selbstbezeichnungen zu benutzen, wie zum Beispiel für die Gruppe der Weiterführende Begriffe: ist die Hierarchisierung unterschiedlicher Typen von Afrohaaren. Haare, die eher dem weißen Schönheitsideal entsprechen, wie zum Beispiel größere Afrolocken, werden als »good hair« aufgewertet und gegenüber engen kleinen Locken (»bad hair«, »nappy hair«) bevorzugt. Schwarze Personen mit enger gelocktem Haar sind oft stärker von
Anti-Schwarzem Rassismus betroffen. Meistens ist beschreibt eine*n Vertreter*in einer diskriminierten Gruppe, der*die benutzt wird, um nach außen Vielfalt vorzutäuschen oder diskriminierende Haltungen zu legitimieren.
Muss also zum Beispiel auf der Firmenwebsite die einzige Schwarze Mitarbeiterin ganz vorn aufs Teamfoto oder werden Schwarze Schauspieler*innen in Filmen ausschließlich auf Nebenrollen reduziert, fungieren sie als (engl. White Passing) ist
eine Person mit meistens sehr heller Haut (light-skinned) und/oder wenig gelockten Haaren, die Schwarze Eltern oder Großeltern hat, und als weiß, also ohne afrodiasporische
Migrationsgeschichte wahrgenommen wird. In ähnlichen Fällen können auch People of Color als (engl. »White Fragility«) beschreibt die Reaktion vieler weißer Menschen, wenn Rassismus, ihr Weißsein und die damit verbundenen weißen Privilegien zur Sprache kommen. Dass weiße Menschen in der Gesellschaft besonderen Schutz und Sicherheit genießen, führt laut der Soziologin Robin Di Angelo1 zu einer fehlenden Notwendigkeit und Fähigkeit, sich (selbst-)kritisch mit Rassismus auseinanderzusetzen. Das wiederum hat typische Abwehrmechanismen zur Folge, wie Wut, Angst oder Schuld und Scham, die sich in solchen Situationen äußern. Weitere Begriffe: Weiße Privilegien sind gesellschaftliche Vorteile, die damit einhergehen, weiß zu sein, allen voran das (engl. weiße*r Retter*in) wird eine weiße Person genannt, die
nicht-weißen Menschen auf eigennützige Weise Hilfe leistet, um sich selbst aufzuwerten. Die oft unbeabsichtigte, aber reale Folge ist eine Abwertung armer, nicht-weißer Menschen. Beispielhaft dafür sind Fotos oder Reiseberichte von Weißen und ihren Begegnungen mit Kindern in Armut. (engl. weiße Tränen) Wenn
weiße Menschen mit Rassismus und ihrem Weißsein konfrontiert werden, fühlen sie sich oft ungerecht behandelt und lenken mit den eigenen Emotionen von den Betroffenen ab. Dieses Verhalten wird als |