2 gleiche teilräume

  • Die lineare Unabhängigkeit der Vektoren a1→,a2→, ...,ak→ eines Vektorraumes V ist durch die Gültigkeit der folgenden Aussage charakterisiert:
    Aus r1a1→ +r2a2→+...+rkak→=o→ folgt r1=r2=...=rk=0.

Genau in diesem Fall lässt sich kein Vektor der gegebenen Vektoren a1 →,a2→,...,ak→ als Linearkombination der übrigen darstellen.

Für die Vektoren einer Ebene (V2) bzw. für die im Raum ( V3, Vektoren des Anschauungsraumes) ist der Begriff Basis für zwei nicht parallele Vektoren bzw. drei nichtkomplanare Vektoren definiert. In beiden Fällen sind die zwei bzw. drei Vektoren linear unabhängig. Eine solche Basis stellt jeweils ein minimales Erzeugendensystem für V2bzw.V3 dar. Das bedeutet auch: Minimalität eines Erzeugendensystems und lineare Unabhängigkeit seiner Elemente entsprechen einander.

Anmerkung: Es werden hier nur Vektorräume mit endlich vielen Basiselementen betrachtet (der Vektorraum aller Funktionen von ℝ in ℝ hat z.B. keine endliche Basis).
Da für Vektorräume mit einer endlichen Basis gezeigt werden kann, dass alle Basen gleich viele Vektoren enthalten, wird die Anzahl der Vektoren einer Basis die Dimension des Vektorraumes genannt.

  • Definition: Es sei U ein vom Nullraum {o→} verschiedener Unterraum des Vektorraumes V.
    Ein Erzeugendensystem {a1→,a2→,..., am→} von U heißt genau dann eine Basis von U, wenn die Vektoren a1→, a2→,...,am→ linear unabhängig sind.
    Die Anzahl der Vektoren einer Basis von U nennt man die Dimension von U.
    (Da V Unterraum von sich selbst ist, sind durch obige Formulierung auch die Begriffe Basis von V und Dimension von V für einen endlichdimensionalen Vektorraum V mit erfasst.)

Im Folgenden werden wir einige Beispiele für Basen und Unterräume angeben.

Beispiel 1: Basen im n-dimensionalen Vektorraum ℝn

Die Menge B={e1→,e2→,...,en→} mit
e1→=(100⋮ 0),e2→=(010⋮0), ...,en→=(00⋮01)
heißt die natürliche Basis des n-dimensionalen Vektorraumes ℝn.
Je n linear unabhängige Vektoren des ℝn bilden eine Basis von ℝn . Somit stellen die Spaltenvektoren einer regulären (n×n)-Matrix A (und ebenso ihre Zeilenvektoren) eine Basis von ℝn dar.
Als Standardmodell ℝn für einen n-dimensionalen reellen Vektorraum (reell bezieht sich dabei auf den Skalarbereich) finden sich auch die Vektorräume V2und V3 mit ihrer natürlichen Basis {e1→,e2→} bzw. {e1→,e2→,e3→} wieder.

Beispiel 2: Vektorraum M(2,2) der zweireihigen Matrizen und Unterräume

Betrachtet werden von den Vektorräumen M(m,n) speziell der Vektorraum M(2,2) der zweireihigen Matrizen und Unterräume davon.
Für M(2,2) hat man also Matrizen vom Typ
(a11a 12a21a22)mitaik∈ℝ,
wobei die Addition und auch die skalare Multiplikation elementweise auszuführen sind.
Die Matrizen
(1000),(00 10),(0100)und(00 01)
bilden eine Basis von M(2,2) (erzeugen M (2,2) und sind linear unabhängig).
Somit ist der Vektorraum M(2,2) der zweireihigen Matrizen ein vierdimensionaler Vektorraum.
Es soll nun für Teilmengen von M(2,2) erstens geklärt werden, ob sie Unterräume sind, und zweitens, gegebenenfalls durch Angabe einer Basis, die Dimension des Unterraumes ermittelt werden.
Gegeben seien die folgenden Teilmengen:
M1={(abb−a)|a ,b∈ℝ}M2={(a11b)|a,b∈ℝ }M3={(a00b)|a,b∈ℝ,a +b=0}
Geprüft wird im Folgenden nach dem Unterraumkriterium .
Mit Elementen aus M1 gilt
(a1b1b1−a1)+(a2 b2b2−a2)=(a1+a2b1+b2 b1+b2−(a1+a2))∈M1,r(abb −a)=(rarbrb−ra)∈M1,
d.h., M1 ist ein Unterraum von M(2,2).
Mit Matrizen aus M2 gilt
(a111b1)+(a2 11b2)=(a1+a222b1+b2) ∉M2
(analog zur Vervielfachung mit einem r∈ℝ,r≠0), und folglich ist M2 kein Vektorraum und damit kein Unterraum vom M(2,2).
Zu Matrizen aus M3 ergibt sich:
(a100b1)+(a200b 2)=(a1+a200b1+b2)
(aus a1+b1=0unda2+b2=0 folgt ( a1+a2)+(b1+b2)=0),
r(a00 b)=(ra00rb)
(wegen a+b=0 gilt ra+rb=r(a+b)=0)
Insgesamt liegt mit M3 bezüglich +und⋅ in M(2,2) ein Unterraum von M(2,2) vor.
Der Unterraum M1 wird durch die linear unabhängigen Matrizen
(100−1)und(011 0)
erzeugt. M1 ist damit ein zweidimensionaler Vektorraum.
Für den Unterraum M3 genügt für die Erzeugung das Element
(100−1),
d.h., der Unterraum M3 der angegebenen speziellen zweireihigen Matrizen ist eindimensional.

Beispiel 3: Vektorraum Pn der Polynome höchstens n-ten Grades

Bevor wir uns mit einem Vektorraum Pn der Polynome höchstens n-ten Grades befassen, wird eine grundlegende Eigenschaft der Polynome bereitgestellt.
Ein Polynom p mit
p(x)=anxn+an−1xn−1 +...+a1x+a0(ai∈ℝ)
ist eindeutig durch seine Koeffizienten bestimmt.
Das heißt, aus der Gültigkeit der Gleichung
a nxn+an−1xn−1+...+a1x+a0=bnxn+bn−1xn− 1+...+b1x+b0(1)
für alle x∈ℝ folgt:
a n=bn,an−1=bn−1,...,a1=b1,a0=b0
Zum Beweis wird zunächst festgestellt, dass aus (1) mit x=0 sofort a0=b0 folgt.
Wegen a0=b0 ergibt sich für x≠0:
anxn−1+an− 1xn−2+...+a2x+a1=bnxn−1+bn−1xn−2+...+ b2x+b1(2)
Da x beliebig klein werden kann (also für x gegen 0), folgt aus (2) auch a1=b1. Der letzte Gedanke kann schrittweise bis an=bn wiederholt werden.
Es wird nun im Vektorraum P5 der Polynome höchstens fünften Grades die Menge U aller ungeraden Funktionen in P5 betrachtet:
U={p∈P5|p(x)=−p (−x)}
Zum Beispiel ist p mit p(x)=x eine solche ungerade Funktion aus U. Man rechnet nach, dass mit zwei Polynomen p ,q∈U auch p+q in U liegt und mit p∈U und r ∈ℝ ebenso r⋅p∈U ist; das Wesentliche dazu drücken die folgenden Zeilen aus:
(p+q)( x)=p(x)+q(x)=−p(−x)−q(−x)=−(p+q)( −x)(r⋅p)(x)=r⋅p(x)=−r⋅p(−x)=− (r⋅p)(−x)
Nach dem Unterraumkriterium ist somit U ein Unterraum von P5. Der oben besprochene Eindeutigkeitssatz für Polynome (Grundlage für einen Koeffizientenvergleich) zeigt:

  1. Aus p∈U, d.h.
    p(x)=a5x5+a4x4+a 3x3+a2x2+a1x+a0=−p(−x)=a5x5−a4x 4+a3x3−a2x2+a1x−a0,
    folgt, dass in der Darstellung von p(x) die Koeffizienten für die Potenzen von x mit geradem Exponenten sämtlich 0 sind:
    a4=a2=a0=0
  2. Es ist:
    U= {p∈P5|p(x)=−p(−x)}={p∈P5| p(x)=a5x5+a3x3+a1x(ai∈ℝ)}

Aus der gewonnenen Darstellung für U kann man nun mit den Polynomen q1(x)=x,q2(x)=x3,q3 (x)=x5 eine Basis für U ablesen (q1,q2,q3 sind linear unabhängig, denn die Linearkombination zum „Nullpolynom“ o(x)=0, dem Nullvektor in U, ergibt nach dem Koeffizientenvergleich die Behauptung).

Die Dimension des Unterraumes U von P5 ist damit 3. Die Dimension des Vektorraum P5 der Polynome höchsten fünften Grades selbst ist 6. Mit der Menge B={1,x,x2, x3,x4,x5} werden sechs Polynome pi mit pi(x)=xi;i=0,1,...,5 beschrieben, die eine Basis von P 5 bilden. Es ist hier schon einsichtig, dass die sechsdimensionalen reellen Vektorräume P5 und ℝ6 miteinander eng verwandt sind.

Wann sind zwei Vektorräume gleich?

Lineare Abbildungen Zwei Vektorräume heißen isomorph, wenn es eine lineare Abbildung zwischen ihnen gibt, die bijektiv ist, also eine Umkehrfunktion besitzt. Diese Umkehrfunktion ist dann automatisch ebenfalls linear. Isomorphe Vektorräume unterscheiden sich nicht bezüglich ihrer Struktur als Vektorraum.

Wann ist die Vereinigung zweier Unterräume wieder ein Unterraum?

Das funktioniert immer: Sind zwei Unterräume gegeben und ist einer davon im anderen enthalten, dann ist die Vereinigung gleich dem größeren der beiden, also wieder ein Unterraum.

Wann ist eine Menge ein Teilraum?

Ein Untervektorraum, Teilvektorraum, linearer Unterraum oder linearer Teilraum ist in der Mathematik eine Teilmenge eines Vektorraums, die selbst wieder einen Vektorraum darstellt. Dabei werden die Vektorraumoperationen Vektoraddition und Skalarmultiplikation von dem Ausgangsraum auf den Untervektorraum vererbt.

Wie beweist man Unterräume?

Satz 3.2.12 Ist U ein Unterraum von V , so ist die Relation ∼ auf V mit u ∼ v ⇔ u − v ∈ U eine ¨Aquivalenzrelation auf V . Die ¨Aquivalenz- klassen sind die affinen Unterräume U + x. Beweis Es genügt zu zeigen: u − v ∈ U ⇔ u, v ∈ U + x für ein x ∈ V .