2 gleich zahlen

Auf dieser Seite werden die Summenformeln einmal "naiv" (durch geeignetes Hinschreiben) hergeleitet und durch vollst�ndige Induktion bewiesen.

Summe 1 + 2 + 3 + ... + n

Von kleinen Carl Friedrich Gau� ist die Anekdote �berliefert, da� er seinen Dorfschullehrer, der die Gruppe der Kleinen f�r geraume Zeit besch�ftigen wollte, indem er sie die Summe der Zahlen von eins bis hundert ausrechnen lie�, �berraschte. Nach wenigen Augenblicken hatte Carl Friedrich die richtige L�sung parat. Ihm mu� aufgefallen sein, da� man die Zahlen sinnvoll paaren kann: Die erste mit der letzten, die zweite mit der vorletzten � immer ergibt sich dieselbe Summe, n�mlich 100+1 (allgemein n+1). Da es 50 (allgemein n/2) solcher Paare gibt, mu�te die Summe (101)�50 sein.

1  +   100  = 1012  +   99  = 1013  +   98  = 1014  +   97  = 101������     ���������     ���49  +   52  = 10150  +   51  = 1015050

Der kleine Gau� hatte damit die Summenformel entdeckt:

n
Σ
i=1i   =   1 + 2 + 3 + ... + n   =   n�(n+1)
2

Die Formel gilt auch f�r ungerade n. Die mittlere Zahl hat keinen Partner bei der Paarbildung. Man bildet also (n-1)/2 Paare mit der jeweiligen Summe (n+1), addiert die mittlere Zahl (n+1)/2 und kommt so ebenfalls auf diese Summenformel:

n - 1
2�(n + 1)  +   n + 1 
 2   =  (n-1)(n+1) + n+1
2  =  n� - 1 + n + 1
2  =  n(n + 1)
2
Beweis durch vollst�ndige Induktion

Das Beweisverfahren der vollst�ndigen Induktion kann man ein wenig mit dem vollst�ndigen Umfallen einer (unendlich langen) Reihe von Dominosteinen vergleichen. Damit eine solche Reihe ohne Abbruch umf�llt, m�ssen im Grunde zwei Bedingungen erf�llt sein:

(1)  Man mu� einen ersten Stein umwerfen.(2)  Jeder Stein mu� beim Umfallen seinen Nachfolger umwerfen.

Bei der vollst�ndigen Induktion von Aussagen, deren Definitionsmenge die Menge der nat�rlichen Zahlen ist, ist es ganz �hnlich. Das Umfallen eines bestimmten Dominosteins entspricht hier der G�ltigkeit der Aussage f�r eine bestimmte nat�rliche Zahl:

(1)  Die Aussage mu� f�r eine kleinste Zahl n0 gelten. Das kann man meist sehr leicht nachrechnen.(2)  Aus der G�ltigkeit der Aussage f�r n mu� die G�ltigkeit f�r den Nachfolger n+1 folgen. Dies mu� allgemein (nicht mit konkreten Zahlenwerten f�r n) gezeigt werden.

Wir bezeichnen die Summe der nat�rlichen Zahlen von 1 bis n mit S(n) und versuchen zu beweisen, da� S(n) = ½�n�(n+1) f�r alle n ∈ N ist.

Bedingung (1), die man auch Induktionsanfang nennt, ist schnell abgehakt. Wir berechnen die Summe der nat�rlichen Zahlen bis 1, die nat�rlich 1 ist, nach der Formel: S(1) = ½�1�(1+1) = ½�1�2 = 1. Stimmt.

F�r Bedingung (2), die man auch Induktionsschritt nennt, nehmen wir an, die Aussage gelte f�r beliebige n, d.h. S(n) = ½�n�(n+1) und S(n+1) = ½�(n+1)�(n+1+1) = ½�(n+1)�(n+2) seien korrekt.

Nun kann man die Summe der nat�rlichen Zahlen bis n+1, also S(n+1), auch berechnen, indem man die Summe der nat�rlichen Zahlen bis n nimmt und die n�chste Zahl n+1 addiert. Man kann also S(n+1) als S(n)+n+1 schreiben. Das ist sicher richtig, wenn S(n) die richtige Summe bis n angibt, und das nehmen wir ja an.

Wenn man jetzt nachweisen kann, da� S(n)+n+1 identisch mit S(n+1) nach der Formel ist, ist die Bedingung (2) erf�llt:

               n(n+1)
S(n) + n+1 =  ������� + n+1                     
                 2

               n� + n + 2n + 2
           =  �����������������
                      2

               (n+1)(n+2)
           =  ������������             =  S(n+1)   J
                   2

Damit impliziert die Richtigkeit von S(n) die Richtigkeit von S(n+1), womit die Aussage f�r alle nat�rlichen Zahlen n ≥ 1 bewiesen ist.

Die Summe der nat�rlichen Zahlen von 1 bis n
                                  n�(n + 1)
   1 + 2 + 3 + 4 + ... + n   =   �����������   
                                      2        
Die Summe der Quadratzahlen von 1 bis n�

Leider kann man die Quadratzahlen 1, 4, 9, 16, 25, 36, usw. nicht so sch�n paaren wie die nat�rlichen Zahlen, so da� die Summenformel nicht so ohne weiteres naiv gefunden werden kann. (Es ist mir jedenfalls nicht bekannt, da� der kleinen Gau� auch diese Formel aus dem �rmel gesch�ttelt h�tte...)

Zun�chst betrachten wir die Differenzen aufeinander folgender Quadratzahlen:

n�     0149162536496481100...Differenzen:    135791113151719...

Da� die Differenzen die l�ckenlose Menge der (positiven) ungeraden Zahlen bilden, ist schnell bewiesen. Man vereinfacht den Term f�r die allgemeine Differenz zwischen der Quadratzahl n� und ihrem Vorg�nger (n-1)�:
     n� - (n-1)� = n� - (n� - 2n + 1) = n� - n� + 2n - 1 = 2n - 1
und erh�lt 2n-1 als Differenz zwischen (n-1)� und n�.
Der Term  2n-1 liefert f�r n∈N genau die Menge der (positiven) ungeraden Zahlen.

Nun kann man die Quadratzahl n� auch als Summe der Differenzen bis n� schreiben. 7� = 49 ist beispielsweise gleich 1 + 3 + 5 + 7 + 9 + 11 + 13.

n� ist damit darstellbar als 1 + 3 + 5 + ... + 2n-1.

Mit diesem Wissen lassen sich die Quadratzahlen schon etwas "linearer" aufschreiben. Die Summe der Quadratzahlen bis 5� w�re damit die Summe dieser Zahlen:

                        9
                   7    7
              5    5    5
         3    3    3    3
    1    1    1    1    1

   ���  ���  ���  ���  ���
   =1�  =2�  =3�  =4�  =5�

Offensichtlich befinden sich 1+2+3+4+5 Zahlen in diesem Dreieck. Die Anzahl der Zahlen in dem Dreieck f�r n� ist also die Summe der nat�rlichen Zahlen von 1 bis n: S(n), deren Formel wir oben bereits bewiesen haben.

Nun kann man leider die Zahlen im Dreieck immer noch nicht so sch�n paarweise anordnen wie die oben.

Mit folgendem Trick kommt man aber weiter. Wir ordnen die Zahlen zweimal anders an und addieren sie stellenweise auf das urspr�ngliche Dreieck. Die Summe der Zahlen in dem Dreieck, das man dadurch erh�lt, ist dann das Dreifache der gefragten Quadratsumme.

Zun�chst verschieben wir die Spalten im Dreieck so, da� das Dreieck sch�n symmetrisch wird:

       9
      7 7
     5 5 5
    3 3 3 3
   1 1 1 1 1

Nun spiegeln wir die Zahlen einmal an der Seitenhalbierenden von rechts unten nach links oben und einmal an der anderen Achse:

               1                          1
              3 1                        1 3
             5 3 1                      1 3 5
            7 5 3 1                    1 3 5 7
           9 7 5 3 1                  1 3 5 7 9

Addiert man nun stellenweise die Zahlen der drei Dreiecke, erh�lt man

11
11  11
11  11  11
11  11  11  11
11  11  11  11  11

Wow!

Da� stets, d.h. in allen verdreifachten Quadratsummendreieck, �berall nur gleiche Zahlen stehen, wird im Anhang (siehe unten) bewiesen. Hier interessiert zun�chst nur, welche Zahl es ist. Betrachten wir dazu die Zahl an der Spitze. Sie ist im Beispiel die Summe aus 1+1+9. Die 9 ist die h�chste Differenz in der Darstellung von n�, die, wie wir oben gesehen hatten, gleich 2n-1 ist.
Die zwei Einsen dazu, und man erh�lt 2n+1. Tats�chlich ergibt das f�r n=5 die 11.

Wir erinnern uns nun, wieviel Zahlen im Dreieck stehen, oder z�hlen sicherheitshalber nochmal nach: Es sind 1+2+3+4+5 Elfen, also S(n) St�ck.

Das allgemeine verdreifachte Dreieck besteht also aus der n(n+1)/2 mal auftretenden Zahl 2n+1, bzw. aus S(n) mal (2n+1).

Nun hatten wir schon bemerkt, da� dies das Dreifache der gefragten Quadratsumme ist, womit man S(n)�(2n+1) einfach durch 3 teilen mu�, um die Quadratsummenformel zu erhalten:

   S(n)�(2n+1)      n(n+1)�(2n+1)      n(n+1)(2n+1)
  ������������  =  ��������������  =  �������������
        3              2 �  3               6

Dies ist die Formel f�r die Summe der Quadratzahlen 1�+2�+3�+...n�.

Induktion

Auch hier noch der Beweis durch vollst�ndige Induktion. Wir bezeichnen die "angebliche" Summe der Quadratzahlen 1�+2�+...+n�, wie sie die Formel zu liefern scheint, mit Q(n).

(1): Wir rechnen aus, da� Q(1) die Summe der Quadrate bis 1� ist: Q(1) = 1�2�3/6 = 1. Stimmt.

(2): Sei Q(n) richtig. Dann w�re Q(n+1) = (n+1)(n+2)(2(n+1)+1)/6 = (n+1)(n+2)(2n+3)/6

Wenn Q(n) die Summe der Quadratzahlen bis n� ist, ist Q(n)+(n+1)� sicherlich die Summe der Quadratzahlen bis (n+1)�. Wir weisen nach, da� Q(n)+(n+1)� = Q(n+1) ist:

                 n(n+1)(2n+1)          
Q(n)+(n+1)�  =  ������������� + (n+1)� 
                      6                

                 2n� + 3n� + n     6n� + 12n + 6
             =  ��������������� + ���������������
                       6                 6

                 2n� + 9n� + 13n + 6
             =  ���������������������
                          6 


                 (n+1)(n+2)(2n+3)
    Q(n+1)   =  �����������������            (siehe oben)
                         6

                 2n� + 9n� + 13n + 6
             =  ���������������������
                          6

Damit ist die Formel bewiesen.

Die Summe der Quadratzahlen von 1 bis n�
                                       n�(n + 1)�(2n + 1)
   1� + 2� + 3� + 4� + ... + n�   =   �������������������   
                                               6           

© Arndt Br�nner, 9. 10. 2004
Version: 1. 10. 2006
→ Summenformeln bis n10
→ Beweis f�r die Summe der Kubikzahlen

Anhang

Beweis, da� im dreifachen Differenzendreieck an allen Stellen 2n+1 steht.

Wir numerieren die Zeilen der Differenzendreiecke von unten nach oben mit i (1 ≤ i ≤ n) und die Stelle innerhalb der Zeile mit j. Die Zahl in der i. Zeile an der j. Stelle nennen wir z(i,j).

F�r das urspr�ngliche Dreieck ist z(i,j) nur von der Zeile abh�ngig.
Es ist die jeweils h�chste Differenz, also ist z(i,j) = 2i-1.
                     9
                    7 7
                   5 5 5
                  3 3 3 3
                 1 1 1 1 1

Die beiden gespiegelten Dreiecke z'(i,j) und z"(i,j) betrachten wir gemeinsam, vor allem in Hinblick auf ihre Summe. Durch die Symmetrie dieser Dreiecke erh�lt man beim Addieren in jeder Zeile identische Zahlen, n�mlich 1 plus die gr��te Zahl in der Zeile. Die gr��te Zahl h�ngt von der Zeile i und von n ab. In der obersten Zeile ist es 2n-1. Da wir die Zeilen von unten bis oben numerieren, k�nnen wir leider nicht 2i-1 nehmen, denn das w�re im Beispiel f�r die oberste Zeile nicht 1, sondern 9. Wir m�ssen i durch n+1-i ersetzen, so da� wir beispielsweise in der untersten Zeile statt mit i=1 mit n rechnen und in der obersten statt mit i=5 richtig mit 5+1-5=1.

In der i. Zeile steht also �berall 2(n+1-i)-1 plus 1, also z'(i,j)+z"(i,j) = 2n-2i+2. Auch diese Zahlen h�ngen nicht mehr von der Spaltennummer ab.

Was ist die Potenz von 2?

Alle Zahlen, die sich ergeben aus der Zahl 2 hoch einer ganzen Zahl gerechnet nennt man Zweierpotenzen.

Welche Zahl ist 2?

Die Zwei (2) ist die natürliche Zahl zwischen eins und drei.

Was ergibt Quadriert 2?

Vermutung: Es gibt keine zwei Quadratzahlen, von denen die eine das Doppelte der anderen ist. Folgerung: Es gibt keine Bruchzahl, deren Quadrat genau 2 ergibt.

Welche Zahl ist ein Palindrome?

Ein Palindrom ist eine ganze Zahl, die von vorne und hinten gelesen dieselbe Zahl ergibt. Wenn man den Doppelpunkt einer Digitaluhr vernachlässigt, sind einige der angezeigten Zeiten Palindrome. Drei Beispiele sind 1:01, 3:33 und 12:21.