Wie schnell muss das Fieber nach Fiebersaft sinken?

Gesunde Kinder haben eine Körpertemperatur zwischen 36,5° und 37,5°C. Diese schwankt je nach Tageszeit, morgens ist die Temperatur meist um 0,5°C niedriger als am Abend. Zwischen 37,6° und 38,5°C spricht man von erhöhter Temperatur.

Fieber ist „nur" ein Symptom, oft Begleiterscheinung einer Erkrankung. Fieber ist ein Zeichen dafür, dass sich der Körper mit Krankheitserregern auseinandersetzt und die Abwehrreaktion auf Hochtouren läuft. Erhöhte Temperatur ist also eine sehr sinnvolle und meist auch harmlose Reaktion des Körpers. Oft geht bei Kindern das Fieber schnell vorüber und die Ursache lässt sich nicht feststellen. Ist die Temperatur jedoch länger als einen Tag oder Nacht erhöht, dann weist das auf eine Erkrankung hin. Häufige Fieberursachen sind z. B. Infekte der oberen Luftwege, Zahnungsbeschwerden, Mittelohrentzündung, Virusinfektionen (viele Kinderkrankheiten wie z. B. das Dreitagefieber), Magen-Darm-Infekte oder lebensbedrohliche Erkrankungen, wie zum Beispiel die Hirnhautentzündung oder die Appendizitis.

Von Fieber spricht man ab einer Körpertemperatur von 38°C, von hohem Fieber bei Kindern ab 40°C (Erwachsene ab 39°C). Die zuverlässigsten Werte erhält man bei einer Messung im After. Am besten geeignet sind digitale Thermometer, da die Messung sehr schnell geht.

Fieber sollte bei Kindern sofort von einem Arzt behandelt werden, insbesondere wenn:

  • die Temperatur über 39°C steigt
  • das Fieber länger als 24h anhält
  • andere Symptome wie Bauchschmerzen, Erbrechen oder Hautausschlag hinzukommen
  • die Temperatur trotz fiebersenkender Maßnahmen oder Antibiotikatherapie nicht fällt
  • das Kind unter 6 Monate alt ist
  • das Fieber das Kind sehr schwächt
  • das Kind nicht mehr genügend Flüssigkeit aufnimmt

Eine Selbstmedikation sollte bei Kindern vermieden werden. Zu beurteilen, ob ein fieberndes Kind schwer krank ist, ist sogar für erfahrene Ärzte manchmal eine Herausforderung.

Je nach Ursache des Fiebers kann eine stationäre Behandlung nötig sein. Wenn nicht, behandelt der Arzt vorrangig die Ursache des Fiebers und verschreibt fiebersenkende Medikamente. Aktuell wird eine routinemäßige Gabe von Antipyretika bei Kindern nicht mehr empfohlen. Sollten sie dennoch nötig sein, gibt es folgende Möglichkeiten:

Am häufigsten werden zur Fiebersenkung Paracetamol und Ibuprofen eingesetzt, wobei Ibuprofen erst ab einem Alter von 6 Monaten gegeben werden darf. Beide Wirkstoffe werden nach Körpergewicht dosiert und stehen für Kinder in Form von Zäpfchen (besonders gut geeignet bei Übelkeit oder Erbrechen), Saft oder Brausegranulat (eher für ältere Kinder) zur Verfügung. Paracetamol und Ibuprofen haben eine ähnlich fiebersenkende und schmerzstillende Wirkung, Ibuprofen wirkt zusätzlich entzündungshemmend, sollte also z. B. bei einer Hals- oder Mittelohrentzündung bevorzugt werden.

Der Abstand zwischen zwei Gaben sollte bei Ibuprofen mindestens 6 Std., bei Paracetamol 4-6 Std. betragen. Schon nach 30 Minuten sinkt das Fieber durch Ibuprofen spürbar, bei Paracetamol kann es bis zu 60 Minuten dauern.

Auf keinen Fall sollte der Wirkstoff ASS (z. B. Aspirin) bei Kindern zur Fiebersenkung eingesetzt werden. ASS kann bei Kindern zu Leberversagen und Schädigung des Gehirns (Reye-Syndrom) führen.

Eine gute alternative Maßnahme, das Fieber zu senken, sind Wadenwickel. Sie erniedrigen die Körpertemperatur um circa 0,5°C. Dafür werden zwei Tücher mit kaltem (nicht zu kalt!, etwa 20°C) Wasser befeuchtet, locker um die Waden gewickelt und mit einem trockenen Tuch abgedeckt. Durch die Verdunstung des Wassers tritt dann Kühlung auf der Haut ein. Die Wickel dürfen daher nicht luftdicht verpackt werden, da sonst das Wasser nicht verdampfen kann und die Wickel wärmen. Wadenwickel sollten nur angewendet werden, wenn das Kind warme Füße hat und verbleiben dann ungefähr 20 Minuten am Bein.

Kinder mit Fieber sollten sich ausruhen und große Anstrengungen sowie sportliche Aktivitäten für einige Tage vermeiden. Unbedingt sollte auch auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Trinken ist für fiebernde Kinder sehr wichtig, am besten Wasser, ungesüßte Tees oder verdünnte Fruchtsäfte.

Kinder leiden deutlich häufiger an Fieber als Erwachsene. Schon bei kleinen ungefährlichen Gesundheitsstörungen erhöht sich bei ihnen die Körpertemperatur.

Fieber ist eine natürliche Schutzreaktion des Körpers gegen Krankheitserreger

Fieber ist keine Krankheit, sondern eine Schutzreaktion des Körpers gegenüber Infektionen. Die Temperaturerhöhung bewirkt, dass der Körper seine Abwehrkräfte mobilisiert und gegen die verschiedensten Krankheitserreger aus eigener Kraft vorgeht. Viren und Bakterien können sich bei Fieber nämlich schlechter vermehren als bei normaler Körpertemperatur. Wenn ein Kind fiebert, so hilft es sich quasi erst einmal selbst. Hohes Fieber (über 39°C) kann allerdings wichtige Körperfunktionen stark beeinträchtigen und ist für den Organismus eine sehr große Belastung.

Der Hypothalamus im Gehirn funktioniert als „Schaltzentrale“ für die Einhaltung der optimalen Körpertemperatur, die normalerweise zwischen 36,6° und 38° Celsius liegt. Bei einer Infektion kann dieser Sollwert durch bestimmte Botenstoffe im Körper verstellt werden. Dann kann eine „gesunde“ Körpertemperatur von 37° Celsius als zu kalt empfunden werden. Der Körper reagiert mit Schüttelfrost und erzeugt Fieber, damit bestimmte Stoffwechsel- und Abwehrvorgänge schneller ablaufen können. Bei Babys kann dieser Mechanismus manchmal versagen, so dass sie schwer krank sein können, auch wenn sie kein Fieber haben.

Wann leidet ein Kind unter Fieber?

In den meisten Fällen merkt man dem Kind schon rein äußerlich an, dass es Fieber hat. Das Gesicht ist heiß und gerötet, die Augen wirken müde, die Haut am Körper kühl und blass. Manche Kinder sind bei Fieber quengelig und haben kaum Appetit. Besteht der Verdacht auf Fieber, muss umgehend die Körpertemperatur gemessen werden.

Gesunde Kinder haben eine Körpertemperatur zwischen 36,5° und 37,5° Celsius. Liegt die Temperatur zwischen 37,6 und 38,5° Celsius, hat das Kind erhöhte Temperatur. Bei manchen Kindern können schon Temperaturen zwischen 38,0 und 38,5° Celsius auf eine Erkrankung hinweisen. Ab 38,5° Celsius spricht man von Fieber, bei über 39° Celsius hat das Kind hohes Fieber. Von Hyperthermie spricht man, wenn die Temperatur 41° Celsius überschreitet.

Die Körpertemperatur schwankt je nach Tageszeit. Morgens ist die Temperatur meist um 0,5° Celsius niedriger als in den frühen Abendstunden. Bei Kindern, die stark herumtoben und körperlich aktiv sind, ist die Körpertemperatur oftmals erhöht.

Junge Säuglinge können schwere Infektionen haben, ohne Fieber zu entwickeln. In diesem Alter sollten Eltern deshalb auch ohne Fieber den Kinder- und Jugendarzt aufsuchen, wenn das Kind

  • eine ungewöhnliche Hautfarbe aufweist,
  • zwei Mahlzeiten nicht trinken will,
  • Hautausschlag zeigt,
  • wiederholt erbricht,
  • Durchfall hat oder
  • sich anders als normal verhält, z.B. besonders lethargisch ist und wenig reagiert.

Bei einem Kind, das jünger als drei Monate ist, sollten Eltern bereits ab einer Körpertemperatur von 38°C den Kinder- und Jugendarzt aufsuchen. Wenn das Kind älter ist, dann sollten sie es bei Temperaturen oberhalb von 39°C untersuchen lassen. Auch wenn das Fieber schubweise bzw. wiederholt auftritt, bei einem unter zweijährigen Kind länger als einen Tag anhält oder bei einem älteren Kind über drei Tage, sollten Eltern ihr Kind dem Kinder- und Jugendarzt vorstellen.

Schmerzfrei Fieber messen

Am exaktesten misst ein Thermometer im Darmausgang (rektal). Zum Einführen sollten Sie die Spitze mit weißer Vaseline beschmieren, damit das Metall leichter gleitet. Legen Sie Ihr Kind bäuchlings auf den Schoß oder mit hochgezogenen Beinen seitlich ins Bett, damit es sich nicht verkrampft. Sobald Sie einen Widerstand spüren oder nach etwa 2 bis 2,5 cm, sollten Sie stoppen. Lassen Sie kleine Kinder nicht alleine mit dem Thermometer, sondern halten Sie das Thermometer, bis das Signal ertönt.

Messungen im Mund setzen ein gutes Mitmachen des Kindes voraus und sollten erst bei Kindern ab fünf Jahren durchgeführt werden – am besten 20 bis 30 Minuten nach dem Essen oder Trinken. Die Spitze des Thermometers sollte dabei unter der Zunge platziert sein und das Kind während des Messvorgangs durch die Nase atmen. Am ungenauesten sind bei kleineren Kindern die unter der Achselhöhle gemessenen Körpertemperaturen. Diese Methode sollte deshalb allenfalls für ältere Kinder bzw. Jugendliche mit verlässlichem Verschluss der Achselhöhle bei der Messung angewandt werden. Bei einem Ohrthermometer besteht die Gefahr, dass Ohrenschmalz oder Zugluft das Ergebnis verfälscht.

Was sollte man bei Fieber tun?

Hat das Kind Fieber, sollte man regelmäßig die Temperatur messen, sich die Werte notieren und beim Besuch dem Kinder- und Jugendarztes mitteilen. Bei einer leicht erhöhten Temperatur bedarf es noch keiner fiebersenkenden Maßnahmen. Steigt die Temperatur deutlich über 39° C, können Eltern in Absprache mit dem Kinder- und Jugendarzt fiebersenkende Mittel (z.B. mit Ibuprofen oder Paracetamol) einsetzen. Es hilft/helfen z.B:

  • fiebersenkende, für Kinder geeignete Zäpfchen oder Säfte,
  • Wadenwickel (außer bei Schüttelfrost),
  • feuchter, lauwarmer Waschlappen auf die Stirn,
  • viel trinken, damit der Körper nicht austrocknet,
  • Bettwäsche, Handtücher etc. häufig wechseln,
  • Bettruhe einhalten.
  • bei hohem Fieber das Kind nicht zu warm einpacken, damit es nicht noch mehr überhitzt.

Vor allem kleinen Kindern dürfen Eltern aber auf keinen Fall Acetylsalicylsäure (ASS) verabreichen, denn diese kann u.U. das tödliche Reye-Syndrom, eine seltene Leber-Hirn-Erkrankung, auslösen.

Wann sollte Kontakt mit dem Kinder- und Jugendarzt aufgenommen werden?

Ein Kinderarzt sollte unbedingt aufgesucht bzw. gerufen werden, wenn:

  • das Fieber länger als einen Tag anhält,
  • das Fieber trotz Zäpfchen und Wadenwickel nicht sinkt,
  • weitere Krankheitszeichen wie Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, Hautausschlag usw. hinzukommen,
  • das Fieber mit einem Fieberkrampf,
  • trotz wirksamer fiebersenkender Maßnahmen das Kind weiterhin deutlich beeinträchtigt ist

Die Untersuchung beim Kinder- und Jugendarzt kann in 90% der Fälle klären, warum das Kind Fieber hat. Meist sind Mittelohrentzündung, Halsschmerzen, Husten, Magen-Darm-Infekte oder „typische“ Kinderkrankheiten, wie z.B. Drei-Tage-Fieber die Ursache.

In seltenen Fällen, wenn schwerere Infektionen (z.B. Lungenentzündung, Blutvergiftung, Hirnhautentzündung) oder andere nicht ansteckende Krankheiten (wie Stoffwechselkrankheiten, rheumatische Erkrankungen, Immundefekte) möglicherweise der Auslöser sind, muss der Kinder- und Jugendarzt weitergehende Untersuchungen (z.B. Röntgenaufnahme, Blutuntersuchung) durchführen.

Was tun wenn Fieber trotz Fiebersaft nicht sinkt?

Wenn ein Kind Paracetamol oder Ibuprofen nimmt, das Fieber aber nach etwa drei Tagen immer noch nicht sinkt, ist ärztliche Hilfe grundsätzlich ratsam. Dies gilt auch für Fieber über 40 °C, wenn es länger als vier Stunden anhält.

Wie lange dauert es bis fiebersenkende Mittel wirken?

Durch alle drei Substanzen nehmen so auch die das Fieber oft begleitenden Belastungen wie Gliederschmerzen oder Kopfweh ab. Die Medikamente beginnen etwa 15–30 Minuten nach der Verabreichung zu wirken.

Wie schnell sinkt Fieber nach Ibuprofen?

Schon nach 30 Minuten sinkt das Fieber durch Ibuprofen spürbar, bei Paracetamol kann es bis zu 60 Minuten dauern. Auf keinen Fall sollte der Wirkstoff ASS (z. B. Aspirin) bei Kindern zur Fiebersenkung eingesetzt werden.

Wie schnell wirkt Ibuprofensaft bei Kindern?

Er sorgt für schnelle und langanhaltende Fiebersenkung - in 15 Minuten - für bis zu 8 Stunden.

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