Wie lang nach antibiotika kein alkohol

Wer kennt es nicht? Es ist Wochenende oder ein spezieller Anlass steht bevor und man möchte ein Glas Wein oder ein Bier trinken – jedoch funkt eine bakterielle Infektion dazwischen. Konsequenz: Antibiotika. Immer wieder hören wir, dass man bei einer Behandlung mit Antibiotika niemals Alkohol trinken sollte. Stimmt das? Erfahren Sie hier mehr.

Inhaltsverzeichnis

Antibiotika und Alkohol: Die Grundregel
Was passiert, wenn man Antibiotika nimmt und Alkohol trinkt? 
Welches Antibiotika verträgt sich mit Alkohol?
 

Antibiotika und Alkohol: Die Grundregel

Antibiotika bekämpfen bakterielle Infektionen. Sie zerstören dabei Bakterien und hemmen die Vermehrung derselben. Antibiotika wirken, indem sie die Proteinproduktion der Bakterien verhindern, wodurch sich diese nicht aufbauen können. Antibiotika greifen also relativ stark in den Körper ein. Kann ich während einer solchen Therapie Alkohol trinken?

Grundsätzlich gilt:Wer Antibiotika nimmt, sollte keinen Alkohol trinken. Der Körper ist durch die Erkrankung bereits geschwächt und Antibiotika können dem Immunsystem ebenfalls zusetzen. Der Genuss von Alkohol belastet den Körper zusätzlich, was die Heilung verzögert. Zudem reagieren nicht alle Patienten gleich auf die Einnahme von Antibiotika, es kann auch zu Interaktionen führen, die durch Alkohol begünstigt werden.

Die Faustregel ist also: Alkohol und Antibiotika besser nicht kombinieren. Jedoch ist die genaue Antwort auf diese Frage etwas komplexer. Gewisse Antibiotika und Alkohol vertragen sich tatsächlich, andere jedoch dürfen unter keinen Umständen mit Alkohol kombiniert werden. Die längere Antwort lautet also, dass es wohl auf den Inhaltsstoff ankommt.

Was passiert, wenn man Antibiotika nimmt und Alkohol trinkt? 

Bei gewissen Antibiotika gilt: Niemals mit Alkohol kombinieren. Dies hat je nach Wirkstoff unterschiedliche Gründe.

Insbesondere bei den Medikamenten Metronidazol und Tinidazol müssen Sie auf Alkohol verzichten. Alkohol wird vom Enzym Alkoholdehydrogenase (ADH) zu Acetaldehyd abgebaut. Dieses wiederum wird von Acetaldehyddehydrogenase (ALDH) zu Acetat umgewandelt. Dies klingt sehr komplex – was Sie verstehen müssen, ist, dass Metronidazol ALDH hemmt, was dazu führt, dass Alkohol nicht richtig abgebaut wird. Dadurch bleibt das giftige Produkt Acetaldehyd im Körper vorhanden. Dies führt zu starken Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Herzrhythmusstörungen, Blutdruckabfall oder Atemnot. Dies wurde früher oft als Antabus-Effekt (d.h. eine reduzierte Alkoholtoleranz) bezeichnet, konnte aber in Studien nicht belegt werden. 

Deswegen sollten Sie bei einer Therapie mit Metronidazol und Tinidazol bis drei Tage nach dem Ende der Therapie jeglichen Alkoholkonsum vermeiden. 

Auch bei anderen Medikamente kann der Konsum von Alkohol zu Wechselwirkungen führen. Manche Antibiotika können dann ihre Wirksamkeit nicht richtig entfalten. Dazu gehört insbesondere Erythromycin. Bei diesem Medikament setzt die Wirkung entweder vermindert oder verspätet ein. Auch Doxycyclin kann in der Kombination mit Alkohol nur vermindert wirken. Diese Verzögerung führt außerdem dazu, dass die Leber geschädigt werden kann.

Allgemein kann die Leber in Kombination mit Alkohol geschädigt werden. Denn nicht nur Alkohol, sondern auch viele Antibiotika werden über die Leber abgebaut. Dies bedeutet nicht nur, dass sich die Wirkung gegenseitig beeinflussen kann, sondern auch, dass die Leber doppelt belastet wird. Dies kann zu nachhaltigen Schäden führen.

Für Menschen mit einem chronischen Leber- oder Nierenleiden gilt es, während einer Therapie mit Antibiotika stets auf Alkohol zu verzichten. Der Konsum von Alkohol kann für diese Patienten extrem gefährlich sein, da Antibiotika immer entweder über die Leber oder die Nieren ausgeschieden werden. Durch diese zusätzliche Belastung können diese Organe stark geschädigt und die Situation für die betroffenen Patienten lebensbedrohlich werden.

So viel zu den schlechten Nachrichten. Die gute Nachricht ist: Es gibt Antibiotika, die sich durchaus gut mit Alkohol vertragen.

Welches Antibiotika verträgt sich mit Alkohol?

Bei einigen Antibiotika hat Alkohol keine negative Wirkung. Dies sind insbesondere Sulfonamide. Ein Antibiotikum mit dem Wirkstoff Cefuroxim aus der Gruppe der Cephalosporine hat beispielsweise keine negativen Konsequenzen bei der Kombination mit Alkohol. Auch andere Präparate vertragen sich mit Alkohol – falls Sie unsicher sind, konsultieren Sie Ihren behandelnden Arzt. 

Achten Sie darauf, niemals Metronidazol oder Tinidazol mit Alkohol zu kombinieren. Generell ist es besser, Vorsicht walten zu lassen. Im Zweifelsfall verzichten Sie besser auf Alkohol, während Sie Antibiotika nehmen.

Was passiert wenn man bei Antibiotika Alkohol trinkt?

Alkohol und Antibiotika vertragen sich nicht Die meisten Menschen fühlen sich während einer Infektion unwohl und verspüren gar keinen Appetit auf Alkohol. Ein generelles Verbot von Alkohol während der Antibiotika-Einnahme besteht aber nicht. „Ein Glas Wein oder Bier ist bei den meisten Antibiotika kein Problem.

Welches Antibiotika verträgt sich mit Alkohol?

Die gute Nachricht: Das am häufigsten verschriebene Antibiotikum aus der Gruppe der Cephalosporine, mit dem Wirkstoff Cefuroxim, verträgt sich mit Alkohol.

Wie lange dauert es bis Antibiotika im Körper abgebaut ist?

Es empfiehlt sich, mindestens drei, besser sieben Tage zu warten, ehe man mit dem Training beginnt. Da ein Antibiotikum auch nach dem Ende der Einnahme im Körper nachwirkt, sollte man sich die benötigte Zeit zur vollständigen Erholung von der Erkrankung zugestehen.

Wie lange sollte man nach Antibiotika kein Sport machen?

Bei Antibiotika Sport zu machen kann im schlimmsten Fall zu einer Herzmuskelentzündung oder Ausbreitung der Infektion führen. Mediziner*innen raten dazu, nach Ende der Behandlung noch mindestens drei Tage zu pausieren und dann langsam wieder zu starten.

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