Was ist der unterschied zwischen bio und normalen lebensmittel

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Pestizide, Preise, Tierwohl, Geschmack und vieles mehr. Ob Bio oder Konventionell, beim Kaufentscheid müssen Konsumenten viele Faktoren einberechnen. «Kassensturz» zeigt die Unterschiede im Überblick.

Kauf ich nun Bio oder nicht? Der Entscheid liegt oft nicht alleine beim Preis. «Kassensturz» hat für Sie die wichtigsten Faktoren und ihre Unterschiede aufgelistet. Hier die Checkliste:

Bio vs. konventionell – der Direktvergleich


Bio
Konventionell
Anzahl Betriebe
6195
(11,5%)
47'851
(88,5%)
Anzahl Beschäftigte
18'483
(11,6%)
140'279
(88,4%)
Landw. Nutzfläche
133'972 ha
(12,7%)
917'209 ha
(87,3%)
Milchkühe
50'489
(8,6%)
536'896
(91,4%)
Sauen 2498
(2%)
121'141
(98%)
Legehühner und Zuchthühner
407'522
(15,2%)
2'257'621
(84,7%)
Mastpoulets 138'796
(2%)
6'644'912
(98%)
Truten 566
(1%)
56'668
(99%)
Jahresverdienst je Familien-Arbeitskraft (Tal)
Fr. 67'866.- Fr. 63'125.-
Jahresverdienst je Familien-Arbeitskraft (Berg) Fr. 44'752.-
Fr. 36'005.-
Pestizide Bio verzichtet fast vollkommen auf Pestizide. Auf Lebensmitteln finden sich deutlich weniger Rückstände.

Im «Kassensturz»-Experiment hat ergeben: Auch wer nur Bio isst, nimmt Pestizide auf, aber deutlich weniger als mit konventionellen Lebensmitteln.

Der «Kassensturz»-Selbstversuch zeigt: Auf den Lebensmitteln findet sich eine Vielzahl von Insekten-, Pilz-, und Unkrautvernichtern. Alle Spuren liegen unter den gesetzlichen Grenzwerten für einzelne Stoffe. Doch wie die Chemikalien gemeinsam als «Cocktail» auf den Körper wirken, ist weitgehend unerforscht.
Preise
Bio -Produkte sind im Schnitt 50 Prozent teurer. Für Bio-Poulet etwa müssen Konsumenten gar mehr als doppelt so viel bezahlen. Die Bauern haben einen grösseren Aufwand und verdienen auch mehr. Der Handel langt aber ebenfalls kräftig zu.
Konventionelle Produkte sind deutlich billiger. Die Bauern haben weniger Aufwand, sie verdienen – je nach Produkt – aber auch weniger.
Tierhaltung Bio geht weit über die gesetzlichen Vorschriften hinaus. Bei Kühen und Schweinen ist Einstreu Pflicht. Die Tiere haben mehr Platz und Auslauf ins Freie, Kühe dürfen auf die Weide.

Wer aber nur aufs Tierwohl schaut, kann sich auch für andere Labels entscheiden. Auch Bio hat noch Verbesserungspotenzial

Der gesetzliche Mindeststandard ist deutlich schlechter als der Bio-Standard.

Aber: Neben Bio bieten viele andere Labels einen guten Tierschutzstandard: So zum Beispiel KAG Freiland, Natura Beef, Weide-Beef und IP-Suisse.

Geschmack
Bio-Produkte werben mit einem ursprünglicheren Geschmack. Bei Rohprodukten gibt es jedoch keinen Beleg dafür, dass Bio-Produkte anders oder gar besser schmecken. Anders bei verarbeiteten Produkten: Weil Bio auf gewisse Zusatzstoffe und Verarbeitungsschritte verzichtet, können etwa Joghurt, Saft oder Dörrfrüchte anders schmecken.
Konventionell produzierte Produkte enthalten oft Zusatzstoffe, Aromen und Hilfsstoffe, die den Geschmack oder die Konsistenz beeinflussen. Häufig sind wir uns als Konsumenten genau diese Geschmäcker gewohnt.

Qualität von Böden und Wasser

Der Boden ist für die Landwirtschaft ein wichtiges Gut, doch gehen Landwirte mit dieser Ressource nicht immer sorgsam um. Zwar brauchen Pflanzen zum Wachsen Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor – zu viel aber können sie nicht aufnehmen. In Gebieten mit intensivem Gemüseanbau oder hohen Tierbeständen wird deshalb häufig schädliches Nitrat gefunden, das durch Stickstoffüberdüngung oder tierische Gülle in den Boden gelangt – und von dort auch Grund- und Oberflächenwasser belasten kann. So werden die EU-Nitrat-Grenzwerte in Deutschland regelmäßig überschritten, vor allem wegen intensiver Landbewirtschaftung.

Der Ökoanbau kann dieses Problem mindern, wie eine Vergleichsstudie des Thünen-Instituts zeigt: Durch den Verzicht auf mineralische Düngemittel gelangen hier im Schnitt 28 Prozent weniger Stickstoff in den Boden. Auch die Viehhaltung belastet den Boden weniger. Denn in Ökobetrieben dürfen nur so viele Tiere gehalten werden, dass deren Gülle nur den Nährstoffbedarf der Pflanzen auf den eigenen Flächen deckt – und keine Überschüsse entstehen. Außerdem fördern ökologische Anbaumethoden die Humusbildung und die Artenvielfalt im Boden. In den Feldern der Ökobauern leben beispielsweise deutlich mehr Regenwürmer als im konventionellen Landbau – die Böden sind dadurch fruchtbarer.

Einsatz von Pestiziden

Pflanzenschutzmittel sind chemische oder biologische Wirkstoffe, die Landwirte einsetzen, um die Ernte vor Insekten, Pilzen und Unkraut zu schützen. Der konventionellen Landwirtschaft steht dafür eine breite Palette zur Verfügung: Etwa 270 Wirkstoffe sind in Deutschland zugelassen. Das Problem: Sie bleiben nicht nur auf den Feldern. Verteilen sich die Pestizide über die Luft oder werden sie nach Regenfällen von Ackerflächen geschwemmt, können sie auch in benachbarte Biotope oder Gewässer gelangen.

Und das hat Folgen: Der intensive Einsatz hochwirksamer Herbizide und Insektizide führt auch dazu, dass die Pflanzenwelt verarmt – Vögeln und Insekten, die auf oder in der Nähe von Feldern leben, wird dadurch die Nahrungsgrundlage entzogen. Besonders umstritten sind drei Neonicotinoide (Imidacloprid, Clothianidin und Thiamethoxam), die ein Risiko für Wild- und Honigbienen darstellen. Die EU-Kommission hat einem Verbot der Insektizide im Freilandeinsatz mittlerweile zugestimmt.

Warum Insektensterben ein großes Problem ist, erklären wir hier.

Im Ökoanbau sind chemisch-synthetische Pestizide verboten. Doch ohne Pflanzenschutzmittel kommen auch Biobauern nicht aus. Der Unterschied: Sie nutzen natürliche Mittel, die biologisch abbaubar sind – etwa Kupfer, Schwefel, Bienenwachs, oder Pflanzenöle.

Doch Biopestizide sind nicht zwangsläufig weniger schädlich. Während chemische Pestizide meist ganz gezielt den Schädling bekämpfen, wirken Biopestizide oft breiter – und können so auch anderen Lebewesen schaden.

Um Wein, Kartoffeln oder Obst vor Pilzbefall zu schützen, greifen viele Biobauern etwa auf Kupfer zurück – eins der ältesten Pestizide, das auch konventionelle Landwirte nutzen. Kupfer ist ein sehr wirkungsvolles Biopestizid, aber: Das Schwermetall kann sich auch im Boden anreichern, dort Regenwürmern und anderen Mikroorganismen schaden und die Bodenfruchtbarkeit beeinträchtigen. Ab 100 Milligramm Reinkupfer im Boden konnten Untersuchungen bei Regenwürmern Fluchtverhalten und eine verringerte Reproduktionsleistung beobachten. Bisher gibt es speziell für den Obst-, Wein- und Hopfenanbau aber noch keine wirkungsvolle Kupferalternative.

Insgesamt umfasst die Liste der im Biolandbau zugelassenen Wirkstoffe aber nur ein Zehntel der Pestizide, die konventionellen Landwirten zur Verfügung stehen. Allein dadurch minimieren sich negative Effekte auf die Umwelt. Stattdessen nutzen Biobauern oft auch natürliche Methoden, um Schädlingen vorzubeugen: Sie bauen robuste Sorten an oder variieren die Pflanzen, die auf einem Feld wachsen (Fruchtwechsel) – so werden dem Boden nicht immer dieselben Nährstoffe entzogen und er bleibt länger fruchtbar. Übrigens: Bis ein Wirkstoff verwendet wird, durchläuft er ein strenges Zulassungsverfahren. Das gilt für biologische und konventionelle Pflanzenschutzmittel.

Biodiversität

Auf konventionell bewirtschafteten Äckern wird meist nur eine Kultur angebaut – zum Beispiel nur Raps oder nur Mais. Doch Monokulturen können dem Boden schaden, denn identische Pflanzen entziehen den Böden die immer gleichen Nährstoffe und bieten weniger Lebensraum für Tiere. Bienen etwa benötigen eigentlich verschiedene Pflanzen mit unterschiedlicher Blühzeit. Den Einsatz von chemischen Pestiziden wiederum machen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für starke Populationsrückgänge bei Feldvögeln, Wildbienen, Hummeln, Wildkräutern und Amphibien verantwortlich.

Warum wir Artenvielfalt brauchen, erklären wir hier.

Durch den Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und das niedrige Düngeniveau wird im Ökolandbau die Vielfalt des Tier- und Pflanzenlebens gefördert. Eine Metastudie konnte zeigen, dass auf Biofeldern etwa 35 Prozent mehr Feldvögel und 23 Prozent mehr blütenbestäubende Insekten leben. Die Pflanzenvielfalt ist auf Bioäckern sogar um 86 Prozent höher als im konventionellen Landbau. Ausnahme: Mit steigendem Kupfergehalt im Boden kann auch auf Bioäckern die Biodiversität sinken.

Fazit:

Der Ökoanbau wirkt sich positiv auf Böden und Biodiversität auf den Feldern aus und hat ein hohes Potenzial, Grund- und Oberflächenwasser zu schützen. In diesen Punkten kann die konventionelle Landwirtschaft meist nicht mithalten.

Was ist besser Bio oder nicht Bio?

Wer Bioprodukte nutzt, unterstützt den ökologischen Landbau. Bioprodukte schmecken meist auch besser, enthalten weniger Nitrate und weniger Rückstände chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel.

Was sind die Nachteile von Bio?

Ein weiterer Nachteil ist die geringere Haltbarkeit von Bio-Lebensmitteln. Da bei der Herstellung von Bio-Lebensmitteln auf künstliche Konservierungsstoffe verzichtet wird, sind diese häufig nicht ganz so lange haltbar wie vergleichbare Produkte aus konventioneller Herstellung, denen diese Stoffe zugesetzt worden sind.

Was ist der Unterschied von Bio Produkten?

Kaum Unterschiede zwischen Bio und konventionell Pflanzliche Bio-Produkte enthalten lediglich mehr Phosphor als konventionelle. Das sei aber klinisch kaum relevant. Auch in Bezug auf die Belastung mit Krankheitserregern sind die Unterschiede minimal.

Was ist das Besondere an Bio

Bio-Lebensmittel stammen aus ökologisch kontrolliertem Anbau. Sie dürfen weder gentechnisch veränderte Organismen enthalten noch mit synthetischen Pestiziden oder Kunstdünger (also chemisch-synthetischen Stickstoffverbindungen) behandelt worden sein. Zudem enthalten sie weniger Zusatzstoffe als viele andere.

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