Bayern 12 Spieler auf dem Platz

Ein Wechselfehler hat beim 4:1-Sieg des FC Bayern in Freiburg für Aufregung gesorgt. In der 86. Minute waren die Münchner am Samstag für etwa 20 Sekunden mit einem Spieler mehr auf dem Rasen.

Im Fußball spricht man gerne vom sogenannten "12. Mann". Für gewöhnlich ist damit das Publikum gemeint. Beim Heimspiel des SC Freiburg gegen den FC Bayern München an diesem Samstagmittag wurde aus der gern genommenen Fußball-Metapher allerdings eine Tatsache zum Augenreiben. Durch einen Wechselfehler standen kurzzeitig tatsächlich zwölf Spieler des FC Bayern München auf dem Freiburger Rasen.

Referee Christian Dingert unterbrach das Spiel für mehrere Minuten, ehe er die Begegnung mit einem Schiedsrichter-Ball wieder fortsetzen ließ. Offenkundig hatten die Freiburger Dingert auf den möglichen Regelverstoß aufmerksam gemacht, nachdem die eingewechselten Marcel Sabitzer und Niklas Süle das Feld betreten hatten. "Mir ist aufgefallen, dass Niki reinkommt und keiner rausgeht", sagte SC-Verteidiger Nico Schlotterbeck im Sportschau-Interview. Er habe dann durchgezählt "und einen zu viel gezählt. Ich bin dann zum Schiedsrichter gegangen und hab gesagt, 'da sind zwölf Mann auf dem Feld!' Er hat dann auch abgepfiffen", so Schlotterbeck weiter. Die Bayern führten zu diesem Zeitpunkt bereits 3:1.

Konsequenzen noch unklar

Sabitzer traf in der Nachspielzeit noch zum 4:1-Endstand. "Ich müsste es auch noch mal in Ruhe anschauen", sagte Freiburgs Sportvorstand Jochen Saier. Am Spielfeldrand hatte es intensive Diskussionen zwischen den Bayern-Verantwortlichen und dem Schiedsrichter-Gespann gegeben. Inwiefern der Vorfall Konsequenzen haben könnte, war zunächst unklar. "Das kann ich nicht beurteilen", sagte Saier. Ob der SC Freiburg also Einspruch gegen die Spielwertung einlegen wird, steht noch nicht fest. Bis Montag um Mitternacht haben die Breisgauer die Möglichkeit dazu, Einspruch einzulegen. Ein Sprecher des Deutschen Fußball-Bundes verwies am Montag auf die Rechts- und Verfahrensordnung des DFB. Demnach besteht in solchen Fällen nicht bis zu 48 Stunden nach Schlusspfiff des Spiels, sondern zwei volle Tage lang nach dem Spieltag die Möglichkeit eines Einspruchs.

Freiburg

Fußball | Bundesliga Für Wechselfehler ist nicht der FC Bayern zuständig

Seit Generationen bauen Fußball-Mannschaften auf den zwölften Mann. Bei Freiburg gegen Bayern stand er zum ersten Mal auf dem Platz. "Das hätte niemals passieren dürfen", meint der offizielle DFB-Schiedsrichter-Beobachter des Spiels, Knut Kircher.  mehr...

Möglich erscheint dieses Szenario allerdings schon. Wir erinnern uns: Der VfL Wolfsburg hatte nach einem Wechselfehler in der ersten Runde des DFB- Pokals in dieser Saison bereits einen Sieg aberkannt bekommen. Im Spiel gegen Preußen Münster hatten die Wolfsburger in der Verlängerung einmal zu oft gewechselt. Trotz des 3:1-Siegs nach Verlängerung hatte das Sportgericht im Nachhinein auf einen 2:0-Sieg für Münster entschieden - der VfL Wolfsburg schied aus dem Pokal aus.

Stolpert Bayern über Paragraf 17?

Möglich machte das der Paragraf 17 Absatz 4 der Rechts- und Verfahrensordnung des Deutschen-Fußball-Bundes (DFB). So könnte der Wechselfehler der Bayern nun ebenfalls Folgen für die Wertung der Partie haben. "War in einem Spiel ein Spieler nicht spiel- oder einsatzberechtigt, so ist das Spiel für die Mannschaft, die diesen Spieler schuldhaft eingesetzt hatte, mit 0:2 verloren und für den Gegner mit 2:0 gewonnen zu werten, es sei denn, das Spiel war nach dem Einsatz des nicht spiel- oder einsatzberechtigten Spielers noch nicht durch den Schiedsrichter fortgesetzt", heißt es dort. Freiburg müsste allerdings Protest einlegen, damit die Panne ein Nachspiel hat.

Bis Montag hat der SC dafür Zeit. Diese will sich der Klub nach SWR-Informationen auch nehmen, um eine endgültige Entscheidung zu treffen angesichts der möglichen Tragweite rund um eine Qualifikation für das internationale Geschäft.

Fröhlich nimmt die Schiedsrichter in die Pflicht

DFB-Schiedsrichterchef Lutz Michael Fröhlich nahm nach dem Wechselfehler auch die Referees in die Pflicht. "Es wäre gut gewesen, wenn man vor der Spielfortsetzung noch einmal einen Check gemacht hätte. Das wäre von Schiedsrichter-Seite das Optimale gewesen", sagte Fröhlich.

Der Ausgang bei einem möglichen Protest scheint offen. Es könnte also eine spannende dritte Halbzeit am grünen Tisch geben zwischen dem SC Freiburg und dem FC Bayern München.

12 Mann im schwarzen Trikot des FC Bayern München auf dem Freiburger Platz: Das darf nicht zur Bagatelle verkleinert werden.

Verwirrung in Freiburg: 11 Bayern-Spieler, gar 12? Zählappell im Dreisam-Stadion Foto: Silas Stein/dpa

Fußball ist ein Spiel mit zweimal 11 Spielern, und am Ende gewinnen die Bayern, die 12 Spieler auf dem Platz haben. So geschehen am vergangenen Wochenende beim 4:1 des amtierenden und künftigen Meisters in Freiburg. Wenn das auch nur für etwa 17 Sekunden so war, eine Elf mit zwölf Leuten geben die Regeln einfach nicht her, weshalb man die Sache auf keinen Fall so stehen lassen kann. Nicht als DFB, nicht als SC Freiburg und übrigens auch nicht als bundesdeutscher Vorzeigeclub FCB.

Nennt mich naiv, aber eigentlich müssten die Bayern im Sinne des Spiels und ihrer eigenen Vorbildverpflichtung verbal die Initiative ergreifen und einen Vorschlag machen, wie Fairness wieder hergestellt werden kann. Tun sie nicht. Interessanterweise war seit Samstagabend die Frage nicht, warum die Bayern nicht von sich aus ein Wiederholungsspiel vorschlagen, sondern ob der SC Freiburg überhaupt Protest einlegen dürfe oder ob das zu eigeninteressiert, ethisch nicht hochwertig und damit zu wenig freiburgesk sei. Im Sinne von: Die reden da immer so schön, wollen „anders“ sein, dabei geht es ihnen auch nur um sich.

17 Sekunden in Überzahl

Dazu kann man zunächst mal sagen, dass es ein Freiburger war, der Nationalspieler Nico Schlotterbeck, der den indisponierten DFB-Schiedsrichter auf den Regelbruch hinwies. Abgefuckte Teams hätten die Lage genutzt, um schnell noch ein Bayern-Tor zu kassieren, damit der unerlaubte Wettbewerbsvorteil auch nicht mehr rhetorisch zu bagatellisieren gewesen wäre.

Im Übrigen sind die Macher des SC Freiburg nicht der etwaigen Mehrheitsmeinung im Land oder Sportredaktionen verpflichtet, denen das Was-sind-schon-17-Sekunden-Gefühl über den Rechtsbruch geht. Die SC-Chefs sind ihrem Club und den Fans verpflichtet, für den die eine Teilnahme an der Champions League nicht nur ökonomischen Spielraum brächte, sondern auch Ewigkeitswert hätte in den Erinnerungen.

Und wenn der Meister schon nicht selbst die Größe hat, für sein Vergehen geradezustehen, dann müssen die Nonkonformisten aus Freiburg darauf dringen, das Vorurteil zu entkräften, dass die Bayern im deutschen Fußball mit allem durchkommen und nicht nur die besseren Spieler auf dem Platz haben, sondern jetzt auch noch mehr.

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Wie lange waren 12 Spieler auf dem Platz?

Laut „Sky“ waren die Bayern 17 Sekunden lang mit 12 Mann auf dem Platz. Niklas Süle wurde für Corentin Tolisso eingewechselt, während der Franzose noch auf dem Spielfeld war.

Wer hat die 12 bei Bayern München?

Aber auch der heutige Stammtorhüter Manuel Neuer hat die Nr. 12 bereits getragen.

Wie lange war Bayern zu 12?

Was war passiert? In der 84. Minute hatte Münchens Marcel Sabitzer das Feld betreten, obwohl Kingsley Coman noch nicht runter war. Folge: Die Münchner spielten 20 Sekunden mit zwölf Mann.

Was passiert bei 12 Mann auf dem Fußballplatz?

Das war passiert: BVB-Bubi Jannik Bandowski (19) musste in der 79. Minute wegen einer Verletzung am Spielfeldrand behandelt werden. Doch plötzlich geht es Bandowski besser – Blitzheilung! Der Abwehr-Mann humpelt aufs Spielfeld, greift sogar aktiv ins Geschehen ein, indem er einen Angriff der Duisburger unterbindet.

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