Ärger ums 9-Euro-Ticket in Niedersachsen und Bremen
Minister motzt über Millionenforderung der Bahn: "wirklich kindisch"
Seit dem 1. Juni gibt's das 9-Euro-Ticket deutschlandweit.
deutsche presse agentur
3. Juni 2022 um 14:48 Uhr
Das 9-Euro-Ticket soll Menschen verbinden, aber jetzt sorgt die Aktion für Streit zwischen der Deutschen Bahn und den Bundesländern Niedersachsen und Bremen. Der Grund: Die Zugverbindung nach Norddeich-Mole, auf der das Ticket für Touristen wirklich einen Unterschied machen würde.
Bahn fordert 5,24 Mio. Euro für das 9-Euro-Ticket
Bernd Althusmann (CDU), Wirtschaftsminister in Niedersachsen ärgern sich über die Bahn (Archivbild)
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Niedersachsens Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU) ist ziemlich genervt: Die Landesregierung will die Freigabe einer auch für Touristen interessanten Intercity-Teilstrecke für das 9-Euro-Ticket- dabei gilt das 9-Euro-Ticket ja eigentlich nur für Regionalzüge. Allerdings: Auf dem Abschnitt zwischen Bremen und Norddeich-Mole werden normalerweise auch Nahverkehrstickets akzeptiert, dafür zahlen Bremen und Niedersachsen einen niedrigen einstelligen Millionenbetrag pro Jahr. Damit auch das 9-Euro-Ticket dort gilt, verlangt die Bahn laut Verkehrsminister Bernd Althusmann allerdings ganze 5,24 Millionen Euro zusätzlich.
Lesetipp: 9-Euro-Ticket: Alle Infos zum Start - Geltungsbereich, Kosten und Kauf
IC-Nutzung soll kosten
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Bahn zu Gesprächen bereit
Noch fehlt die Anerkennung des Tickets auf der IC-Teilstrecke in Bremen und Niedersachsen (Archivbild).
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Das 9-Euro-Ticket gilt jetzt auch im IC Richtung Nordsee
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Reisende gehen über den Bahnsteig Norddeich-Mole, um in einen IC der Deutschen Bahn (DB) einzusteigen. Das 9-Euro-Ticket gilt von diesem Freitag an auch auf der für Touristen interessanten Intercity-Teilstrecke zwischen Bremen und Norddeich-Mole.
© Quelle: Hauke-Christian Dittrich/dpa
Wer etwa in den Sommerferien mit dem 9-Euro-Ticket Richtung Küste reisen will, kann dafür ab Freitag auch die Intercity-Züge zwischen Bremen und Norddeich nutzen.
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Hannover. Reisende Richtung Nordseeküste können mit dem günstigen 9-Euro-Ticket ab diesem Freitag auch die Intercity-Züge zwischen Bremen und Norddeich-Mole nutzen. Darauf hat sich die niedersächsische Landesregierung mit der Deutschen Bahn (DB) geeinigt, wie das Verkehrsministerium am Mittwoch in Hannover mitteilte. Niedersachsen will für die Freigabe der IC-Teilstrecke 1,5 Millionen Euro an die Bahn zahlen. Zuvor hatte die „Nordwest-Zeitung“ über die Einigung berichtet.
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Zubringer für Nordseeinseln
„Wir haben hart verhandelt, schließlich wird uns dieses Geld mittelfristig an anderer Stelle für ebenfalls wichtige Landesprojekte fehlen“, sagte Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU) in einer Mitteilung. Kurz vor dem Start der Sommerferien in Niedersachsen halte er die Einigung dennoch für einen guten Kompromiss. Die Bahnstrecke ist besonders für Touristen als Zubringer zu mehreren Nordseeinseln interessant, unter anderem nach Norderney und Juist.
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Über die Freigabe des 9-Euro-Tickets auf dem IC-Teilabschnitt hatte es lange Streit gegeben. Auf der Strecke zwischen Bremen und Norddeich-Mole verkehren abwechselnd im Zweistundentakt der Regionalexpress und der Intercity. Auf diesem Abschnitt werden normalerweise auch Nahverkehrstickets in den IC-Zügen akzeptiert. Dafür zahlen Bremen und Niedersachsen jährlich etwa 2,9 Millionen Euro an die Bahn.
Damit auch das 9-Euro-Ticket dort gilt, hatte die Bahn laut Althusmann jedoch als Ausgleich im Mai zusätzlich 5,24 Millionen Euro für drei Monate verlangt. Der stellvertretende Ministerpräsident hielt die Forderung für nicht nachvollziehbar und nannte den Streit darum zuletzt „kindisch“. Wie das Ministerium nun weiter mitteilte, senkte die Bahn die Forderung für die Freigabe nach Gesprächen zuletzt auf 2,5 Millionen Euro.
Das Land Bremen erklärte nach Angaben des Wirtschaftsministeriums in Hannover, für das 9-Euro-Ticket auf dem IC-Abschnitt keinen Ausgleich an die Bahn zahlen zu wollen. Die Bahn nahm demnach schließlich das Angebot von 1,5 Millionen Euro aus Niedersachsen für die Freigabe an.
RND/dpa