Stand: 10.12.2021 14:59 Uhr
Der Niedersachse Lars Klingbeil und Saskia Esken sollen das neue Team an der SPD-Spitze werden. Der Parteivorstand in Berlin bestätigte am Montag die vom Präsidium vorgeschlagene Nominierung.
"Wenn wir das alles richtig machen, dann liegt vor uns ein sozialdemokratisches Jahrzehnt in Deutschland, aber auch in Europa", sagte der derzeitige SPD-Generalsekretär daraufhin in einer Videobotschaft. Die SPD habe viel geschafft und die Bundestagswahl gewonnen. "Aber ich will, dass es weitergeht", betonte Klingbeil. Wichtig sei es, daran gemeinsam zu arbeiten. "Wir spielen alle zusammen und wir schießen aufs gleiche Tor", sagte der 43-Jährige weiter.
Doppelspitze soll im Dezember gewählt werden
Klingbeil und die amtierende SPD-Chefin Esken werden auf dem Bundesparteitag vom 10. bis 12. Dezember offiziell für den Vorsitz kandidieren. Der bisherige Co-Parteichef Norbert Walter-Borjans hatte auf eine neue Kandidatur verzichtet. SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz würdigte das voraussichtliche künftige Führungsduo als "ein sehr gutes Team für Fortschritt und Zusammenhalt".
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Weil: Klingbeil wäre "ganz hervorragender" Vorsitzender
Zustimmung kam auch von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). "Ich bin der Überzeugung, dass die SPD mit der Wahl von Lars Klingbeil zwar einen erfolgreichen Generalsekretär verlieren würde, aber dafür einen ganz hervorragenden SPD-Bundesvorsitzenden gewinnt", so Weil in einer Mitteilung. "Nicht zuletzt ist es sein Verdienst, dass die SPD bei der Bundestagswahl einen glänzenden Wahlsieg errungen hat, den vorher sicher nicht viele für möglich gehalten haben."
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NDR 1 Niedersachsen | Funkbilder - der Tag | 08.11.2021 | 16:00 Uhr
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SPD
In Berlin hat der SPD-Bundesparteitag die beiden Kandidat*innen für den SPD-Vorsitz gewählt. Lars Klingbeil, der bisherige Generalsekretär, erhielt 523 Ja-Stimmen, 60 Nein-Stimmen und 23 Enthaltungen. Das ist eine Zustimmung von 86,3 Prozent. Saskia Esken bekam bei ihrer Wiederwahl 465 Ja-Stimmen, 104 Nein-Stimmen und 37 Enthaltungen. Das entspricht einer Zustimmung von 76,6 Prozent.
Vier stellvertretende Parteivorsitzende haben sich zur Wiederwahl gestellt: Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, erhielt 80,98 Prozent. Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales, bekam 88,55 Prozent. Serpil Midyatli, Landes- und Fraktionsvorsitzende der SPD Schleswig-Holstein kam auf 85,69 Prozent. Anke Rehlinger, Vorsitzende der SPD Saar und stellvertretende Ministerpräsidentin des Saarlandes, erreichte mit 90,74 Prozent das beste Wahlergebnis der fünf Stellvertreter*innen. Thomas Kutschaty, Vorsitzender der SPD in NRW und Chef der SPD-Landtagsfraktion, gehört neu als stellvertretender SPD-Vorsitzender zum Vorstand. Er kam auf 84,68 Prozent der Stimmen.
Kevin Kühnert ist neuer SPD-Generalsekretär.
Dietmar Nietan, Schatzmeister der SPD, erhielt bei seiner Wiederwahl 86,7 Prozent Zustimmung. Kevin Kühnert als Generalsekretär erreichte eine Zustimmung von 77,8 Prozent. Katarina Barley erhielt als Europabeauftragte 85,5 % der abgegebenen gültigen Stimmen.
Im ersten Wahlgang wurden als Beisitzer*innen in den Parteivorstand mit folgender Stimmenzahl gewählt:
Name und Ja-Stimmen
Doris Ahnen 416
Florian von Brunn 285
Martin Dulig 363
Ronja Endres 329
Wiebke Esdar 364
Yasmin Fahimi 418
Kerstin Griese 330
Gustav Horn 284
Oliver Kaczmarek 399
Bettina Martin 334
Matthias Miersch 437
Michelle Müntefering 291
Aydan Özoguz 346
Katja Pähle 365
Boris Pistorius 356
Jessica Rosenthal 334
Michael Roth 391
Sarah Ryglewski 346
Dagmar Schmidt 395
Svenja Schulze 446
Alexander Schweitzer 341
Andreas Stoch 346
Dietmar Woidke 339
Im zweiten Wahlgang wurde Georg Maier mit 340 Stimmen in den Parteivorstand gewählt.