Was passiert, wenn alte Menschen zu wenig trinken

Wer genug trinkt, kann besser denken und sich besser konzentrieren. Aber wie viel Trinken ist eigentlich gesund?

Das Wichtigste in Kürze:

  • Zu wenig trinken führt zu Kopfschmerzen, Schwindel, Vergesslichkeit oder Verwirrtheit.
  • Die Empfehlung: 1,5 Liter pro Tag trinken, das entspricht etwa 6 Gläsern oder großen Tassen.
  • Am besten sind Wasser aus der Leitung, Mineralwasser, Saftschorle oder ungesüßte Frucht- und Kräutertees.

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Ausreichend trinken

Ausreichendes Trinken ist eine wichtige Voraussetzung für das Wohlbefinden und eine hohe Leistungsfähigkeit. Wer genug trinkt, kann besser denken und sich besser konzentrieren. Weil unser Körper über Nieren, Lunge, Darm und Haut ständig Wasser verliert, müssen wir es regelmäßig nachfüllen.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt rund 1,5 Liter pro Tag zu trinken. Der Flüssigkeitsbedarf steigt bei einer höheren Raumtemperatur, bei Durchfall oder Fieber, durch die Einnahme von Diuretika (harntreibenden Medikamenten) oder von Abführmitteln.

Aus Angst vor häufigen Toilettengängen wird oft zu wenig getrunken. Auch lässt das Durstempfinden nach und das Trinken wird dann einfach vergessen. Dadurch kann der Körper dehydrieren. Es kann so zu Schwindelgefühl, Mattigkeit und trockener Schleimhaut kommen. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig und ausreichend zu Trinken.

Regelmäßig Wasser trinken

Sie sollten schon etwas trinken, bevor Sie Durst verspüren. Anstatt 1,5 Liter Wasser in kürzester Zeit zu trinken, sollten Sie die Menge über den Tag verteilen. Dabei kann ein Trinkplan helfen. Eine gefüllte Flasche oder Thermoskanne mit Tee in Sichtweite erinnert ans Trinken.

Leitungs- oder Mineralwasser sind ideale Durstlöscher, Fruchtsaftschorlen oder ungesüßte Frucht- oder Kräutertees eine gesunde Abwechslung. Stark zuckerhaltige Getränke sollten Sie nur gelegentlich trinken. Wasserhaltige Lebensmittel wie Gurke oder Wassermelone tragen auch zu einem (kleinen) Teil zur Flüssigkeitszufuhr bei. 

Wie viel Kaffee und Tee sind verträglich?

Kaffee und schwarzer Tee tragen auch zur Flüssigkeitszufuhr bei. Sie sind jedoch Genussmittel und enthalten aufputschende Stoffe wie Koffein und Theophyllin. Wenn Sie Herz-Kreislaufprobleme haben und unsicher sind, fragen Sie Ihren Arzt.

Koffein kann den Harndrang steigern und die Inkontinenz fördern. Man scheidet dann nicht mehr Wasser aus, muss aber öfter zur Toilette. Bei Blasenschwäche und Problemen mit der Prostata kann das unangenehm sein. Etwa drei bis vier Tassen Kaffee täglich können Sie meist problemlos genießen.

© istockphoto, Eva-Katalina

Was tut man, wenn man durstig ist? Einfache Frage, leichte Antwort: etwas trinken. Was aber, wenn der Körper Wasser braucht, ohne das zu signalisieren? Dies ist bei vielen älteren Menschen der Fall – unabhängig davon, ob sie zu Hause oder in einer Einrichtung der Altenpflege leben.

Flüssigkeitsmangel im Alter

Mundtrockenheit, trockene Schleimhäute oder schlaffe Haut sind Anzeichen einer unzureichenden Flüssigkeitszufuhr. Weitere Symptome wie Verstopfung, die veränderte Wirkung eines Medikaments, Verwirrtheit, Schwäche und Schwindel oder erhöhte Anfälligkeit für Infektionen werden nur selten mit Flüssigkeitsmangel in Verbindung gebracht, können aber Folgen von Austrocknung sein.

Gerade bei älteren Menschen werden jedoch fälschlicherweise oft andere Ursachen wie Herzerkrankungen oder Demenz vermutet. Lebensbedrohend wird es bei Bewusstlosigkeit, Kreislauf- oder Nierenversagen. Oftmals ist eine Einweisung ins Krankenhaus erforderlich. Doch soweit muss es nicht kommen.

Ausreichend trinken: kleiner Aufwand, großer Effekt

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt gesunden älteren Menschen eine regelmäßige tägliche Flüssigkeitszufuhr von 2,25 Litern. Davon sollten 1,5 Liter über Getränke, die restliche Menge über das Essen (Gemüse, Salate, Obst, Milchprodukte usw.) aufgenommen werden.

Bei Personen, die pflegebedürftig sind oder in Heimen wohnen, müssen entsprechende Angebote geschaffen und die Betreuer geschult werden. Für Senioreneinrichtungen und ambulante Pflegedienste hat die DGE Eckpunkte zur praktischen Umsetzung erstellt, um die Situation vor Ort zu verbessern.

Ältere Menschen trinken oft zu wenig

Mangelnde Gewohnheit, Angst vor nächtlichen Toilettengängen, Inkontinenz oder Prostataleiden (bei Männern) können wichtige Trinkhemmnisse sein. Für allein Lebende kann das Transportieren schwerer Getränke – ob vom Supermarkt nach Hause oder vom Keller in die obere Etage – zum Hindernis werden. Pflegebedürftige sind manchmal nicht mehr in der Lage, ihr Getränk zu erreichen, selbst wenn es direkt neben ihnen steht. Erschwerend kommt im Alter hinzu, dass häufig das Durstgefühl abnimmt.

Verliert die Niere mit zunehmenden Alter ihre Fähigkeit, den Harn zu konzentrieren, wird mehr Wasser ausgeschieden und die Gefahr des Austrocknens (Dehydration) steigt zusätzlich. Gleiches gilt bei einer erhöhten Protein- und Elektrolytzufuhr, bei starkem Schwitzen (zum Beispiel im Sommer, bei Fieber, in überheizten Räumen, bei körperlicher Anstrengung) aber auch bei Durchfall, Erbrechen und Einnahme von Abführ- oder Entwässerungsmitteln.

Mehr Trinken – wie geht das?

Leben Senioren mit ihrer Familie gemeinsam unter einen Dach, können Kinder und Enkelkinder mithelfen, das richtige Trinkverhalten zu trainieren. Schwieriger ist es in Heimen und in der Altenpflege. Den Mitarbeitern kommt hier eine besondere Verantwortung zu. Es ist deshalb sinnvoll, dass Mitarbeiter beziehungsweise Trägerinstitutionen von Senioreneinrichtungen und ambulanten Pflegediensten ein Getränkekonzept etablieren.

Wichtige Eckpunkte des Konzepts sollten sein:

  1. Altersgerechte Getränke anbieten: Besonders geeignet sind Trinkwasser, Mineralwasser, stilles Wasser, verdünnte Obstsäfte (Schorlen) sowie Früchte- und Kräutertees. Zwischen verschiedenen Kalt- und Heißgetränken sollte abgewechselt werden, die Vorlieben und Gewohnheiten der Bewohner sollten Berücksichtigung finden. Falls gewünscht, können zusätzlich – in Maßen – Kaffee, schwarzer Tee und gegebenenfalls am Abend Bier und Wein(schorlen) gereicht werden.
  2. Auch Suppen, Milch- und Buttermilchgetränke sowie Obst-, Gemüse- und Multivitaminsäfte leisten einen Beitrag zur Flüssigkeitsversorgung. Die Getränke sollten dabei über den Tag verteilt angeboten und getrunken werden. Wichtig ist, dass sie jederzeit erreichbar sind. Das Getränkeangebot muss der Stoffwechselsituation und dem Gesundheitszustand angepasst sein.
  3. Strukturelle Maßnahmen in der Einrichtung treffen: Neben der Frage, welche Getränke in Altenheimen angeboten werden, ist auch das "Wie" entscheidend. Ein für alle Heimbewohner zugänglicher Trinkplan erinnert an das regelmäßige Trinken zu bestimmten Zeiten. Bei Personen mit unbefriedigendem Trinkverhalten können Trinkprotokolle geführt werden. Eine Schulung der Mitarbeiter und eine individuelle Beratung der Senioren verbessern die Akzeptanz und die Umsetzung.
  4. Die Einrichtung von Selbstbedienungsmöglichkeiten für Getränke (zum Beispiel Getränkeoase) ist hilfreich.
  5. Leere Gläser und Becher sollten immer wieder aufgefüllt werden.
  6. Je weniger jemand isst, desto mehr sollte getrunken werden: Bei geringer Nahrungsaufnahme, kleinen Mahlzeiten oder seltener Mahlzeitenaufnahme fehlt das in der Nahrung enthaltene Wasser.
  7. Hilfs- und pflegebedürftige Senioren benötigen adäquate Hilfeleistung und Unterstützung beim Trinken. Spezielle Trinkgefäße empfehlen sich bei Bettlägerigen und das Anreichern der Getränke bei Geschwächten beziehungsweise bei verminderter Energie- und Nährstoffaufnahme.
  8. Auf die Flüssigkeitsversorgung von (vermeintlich) selbständigen Bewohnern achten.
  9. Demenzkranke greifen häufiger zum Becher, wenn sich in ihm eine gefärbte oder farbige Flüssigkeit befindet.

Trinkplan für Senioren

So könnte ein möglicher Tages-Trinkplan für Senioren aussehen:

Beispiel für einen Tages-Trinkplan für Senioren
Frühstück 2 Tassen Milchkaffee, Tee oder Kakao 250 ml
Zwischenmahlzeit 1 Glas Fruchtsaftschorle oder Buttermilch 200 ml
Mittagessen 1 Glas Mineralwasser 200 ml
1 Teller Suppe 150 ml
Zwischenmahlzeit 1 große Tasse Tee oder Milchkaffee 200 ml
Abendessen 2 Tassen Kräutertee 300 ml
Später Abend 1 Saftschorle, Mineralwasser oder
gegebenenfalls 1 Glas Bier beziehungsweise Wein(schorle)
200 ml
Gesamtmenge (dazu kommen noch etwa 750 ml Flüssigkeit, die über die Nahrung zugeführt werden)

1500 ml

Wann zu viel trinken schaden kann

Eine Begrenzung der Flüssigkeitsmenge, gegebenenfalls sogar eine Bilanzierung kann bei Patienten mit (starker) Herzinsuffizienz beziehungsweise Störungen der Flüssigkeitsausscheidung (zum Beispiel bestimmte Nierenschädigungen) erforderlich sein.

Hier ist eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt unerlässlich.

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Was tun wenn alte Menschen nicht trinken wollen?

Gemeinsames Trinken kann ältere Menschen zusätzlich animieren. Also nehmen Sie sich die Zeit, setzen Sie sich hin und trinken Sie gemeinsam einen Kaffee oder ein Glas Wasser. In Gemeinschaft fällt es vielen Senioren oft einfacher. Auch ein Trinkplan kann sinnvoll sein.

Wie viel Wasser muss ein 80 jähriger trinken?

Flüssigkeitszufuhr. Senioren sollten als Richtwert mindestens 1,3 Liter, besser 1,5 Liter Flüssigkeit am Tag zu sich nehmen. Das entspricht täglich etwa 6 Gläsern oder großen Tassen.

Welche Folgen hat zu wenig trinken?

Verbreitet zeigt er sich durch Symptome wie diese:.
Durst, trockener Mund und trockene Zunge..
Kopfschmerzen..
Konzentrationsschwäche..
Müdigkeit, Schwäche..
Schwindel..
Stark gefärbter bis dunkler Urin, Abnahme der Urinmenge..
Trockene, juckende Haut..
Spröde bis rissige Lippen..

Wie viel sollten ältere Menschen trinken?

Senioren sollten täglich ca. 1,3 Liter, besser 1,5 Liter trinken, so die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE).

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