Was ist wenn man mehrere jahre keine steuererklärung gemacht hat

(2021) Wer muss keine Steuererklärung abgeben?

Die Abgabe der Steuererklärung ist immer dann freiwillig, wenn man nicht per Gesetz zur Abgabe (siehe unten) verpflichtet ist. Das trifft insbesondere auf Arbeitnehmer in der Steuerklasse I zu, die nur Einnahmen aus ihrer Anstellung als Arbeitnehmer haben. Das gilt aber auch für Verheiratete mit der Steuerklassenkombination IV/IV - es darf aber nicht das Faktorverfahren genutzt werden.

Ihre Einkünfte sind bereits versteuert und Sie können sich unter Umständen die Formulare für das Finanzamt sparen. Auch das Finanzamt fordert Sie in diesen Fällen nicht zur Abgabe der Steuererklärung auf. Allerdings erhalten gerade diese Arbeitnehmer in 9 von 10 Fällen zu viel gezahlte Steuern vom Finanzamt zurück.

Der Fiskus erwartet also kein Geld von Ihnen, sondern muss wahrscheinlich welches an Sie zurückzahlen. Es ist fast immer eine Steuererstattung drin.

Antragsveranlagung: Sie geben freiwillig Ihre Steuererklärung ab

Wenn Sie eine Steuererklärung beim Finanzamt abgeben, obwohl Sie das nicht müssen, nennt sich das im Steuerrecht Antragsveranlagung. Bei einer Antragsveranlagung bleiben grundsätzlich vier Jahre Zeit, die Steuererklärung abzugeben und sich die Steuererstattung zu sichern.

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Nach dem Motto: "Einmal Steuererklärung, immer Steuererklärung?"

Wenn die Steuererklärung zur Pflicht wird

Viele Arbeitnehmer sind dazu verpflichtet, eine Einkommensteuererklärung abzugeben. In diesem Zusammenhang ist die Rede von einer Pflichtveranlagung.

Zur Abgabe verpflichtet sind Steuerzahler, wenn:

  • Nebeneinkünfte von mehr als 410 Euro erzielt wurden oder
  • Einnahmen aus einer freiberuflichen Tätigkeit erzielt wurden oder
  • Einnahmen aus einem Gewerbe erzielt wurden oder
  • Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung von mehr als 410 Euro erwirtschaftet wurden oder- das Finanzamt einen Lohnsteuerfreibetrag eingetragen hat oder
  • Lohnersatzleistungen(z.B. Arbeitslosen,- Insolvenz, Kurzarbeiter-, Mutterschafts-, Elterngeld) erhalten wurden, die dem Progressionsvorbehalt unterliegen und mehr als 410 Euro betragen oder
  • bei getrenntlebenden Eheleuten der Ausbildungsfreibetrag, Behinderten- oder Hinterbliebenen-Pauschbetrag für Kinder nicht 50/50 aufgeteilt wird oder
  • in einem Zeitraum des Jahres Einkünfte von mehreren Arbeitgebern gleichzeitig eingenommen wurden oder
  • ein Arbeitnehmer sich eine Abfindung mit der Fünftelungsmethode auszahlen lässt oder
  • abgeltungssteuerpflichtige Kapitalerträge, auf die keine Abgeltungsteuer gezahlt wurde, eingenommen wurden oder
  • Eheleute, die Steuerklassen IV-Faktor/IV-Faktor oder III/V gewählt haben.

Diese Auflistung enthält nur die bedeutendsten Gründe für eine Abgabepflicht. Es gibt Spezialfälle, die hier nicht aufgelistet sind. Außerdem kann das zuständige Finanzamt Bürger zur Abgabe einer Steuererklärung auffordern.

Freiwillige Steuererklärung

Natürlich können Steuerzahler auch freiwillig eine Einkommensteuererklärung abgeben. Viele scheuen sich allerdings davor, weil sie befürchten, dass ihnen eine Nachzahlung droht, der Aufwand viel zu groß ist oder sie denken, dass sie fortan jedes Jahr Auskunft über ihre Einnahmen und Ausgaben geben müssen.

Grundsätzlich können in der Steuererklärung Ausgaben wie Werbungskosten, haushaltsnahe Dienstleistungen, Sonderausgaben oder auch außergewöhnliche Belastungen steuerlich geltend gemacht werden.

Das zahlt sich in der Regel aus und es winkt eine Rückerstattung. Ohne Steuererklärung erfährt der Staat nämlich nicht, dass steuermindernde Ausgaben in diesen Bereichen angefallen sind.

Einmal Steuererklärung, immer Steuererklärung?

Die Steuererklärung lohnt sich meistens. Im Schnitt gibt es stolze 1.072 Euro Steuererstattung zurück, wie offizielle Statistiken zeigen. Für eine freiwillige Abgabe der Steuererklärung haben die Bürger außerdem viel Zeit: vier Jahre ab dem Ende des Steuerjahres.

Falls Du trotzdem einmal keine Steuererklärung abgeben willst, bist Du durch eine frühere Steuererklärung aber nicht dazu verpflichtet. Solange Du nicht durch das Einkommenssteuergesetz zur Abgabe verpflichtet bist, kannst Du Dich jedes Jahr neu entscheiden.

Besser eine Steuererklärung abgeben

Viele wissen nicht, dass sie bei Verzicht auf eine Steuererklärung mehrere Pauschalen unter den Boden fallen lassen. Schon durch die Entfernungspauschale für den Weg zur Arbeit können viele Arbeitnehmer Steuern sparen. Auch Teile der Mietnebenkosten (zum Beispiel Hausmeisterkosten) können im Rahmen der haushaltsnahen Dienstleistungen abgezogen werden. Zudem lassen sich Kosten für einen beruflich notwendigen Umzug und viele andere Ausgaben lassen steuerlich geltend machen.

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Was tun wenn man jahrelang keine Steuererklärung gemacht hat?

Die Abgabe einer freiwilligen Steuererklärung ist bis zu 4 Jahre nach dem betreffenden Steuerjahr möglich, für das Jahr 2018 also beispielsweise bis Ende 2022. Seit Jahren keine Steuererklärung mehr abgegeben – Kann ich jetzt wieder einreichen? Du kannst für die letzten 4 Steuerjahre freiwillig abgeben.

Was passiert wenn man keine Steuererklärung macht obwohl man verpflichtet ist?

Der Verspätungszuschlag beträgt 0,25 Prozent der festgesetzten Steuer, mindestens aber 25 Euro pro verspätetem Monat. Maximal werden 25.000 Euro Verspätungszuschlag fällig.

Ist man verpflichtet jedes Jahr eine Steuererklärung zu machen?

Nicht grundsätzlich. Wenn Sie Ihre Steuererklärung freiwillig machen, können Sie jedes Jahr aufs Neue entscheiden, ob sich die Einkommensteuererklärung für Sie lohnt oder nicht. Sie rutschen nicht in die Pflicht, nur weil Sie einmal angefangen haben, Ihre Steuern freiwillig zu erklären.

Wie lange kann das Finanzamt rückwirkend eine Steuererklärung verlangen?

Verjährungsfrist von zehn Jahren vorgesehen. Die verlängerten Festsetzungsfristen beginnen ebenfalls drei Jahre nach dem Entstehen der Steuerschuld – bei Verletzungen der Steuerpflicht für das Jahr 2019 also im Jahr 2021.

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