Wir haben uns einmal einen bekannten Fonds angeschaut und zeigen Ihnen, wo welche Kosten anfallen und wo Sie diese erkennen können. Das Fondsvolumen ist in mehr als 10 Jahren seit Gründung auf über 10 Mrd. EUR angewachsen und hat eine jährliche annualisierte Rendite von über 8% erziellt.
Fondsgebühren im Überblick
Ausgabeaufschlagbis zu 3,00%Managementvergütung1,50%Verwaltungsgebühr0,15%Depotbankvergütung0,05%Leitungsabhängige Vergütung20% der über 5% hinausgehenden Wertentwicklung
(High Water Mark)
Der maximale Ausgabeaufschlag (Agio) wird zwar von der Fondsgesellschaft festgelegt, steht aber in voller Höhe Ihrem Berater, Ihrer Bank oder Ihrem Vermittler zu. Gerechtfertigt wird dieser häufig durch die erbrachte Beratungsleistung. Wenn Sie keine Beratung benätigen, können Sie das Agio zu 100% einsparen. Hier finden Sie weitere Informationen zum Kauf von Fonds ohne Ausgabeaufschlag.
Die anderen Fondskosten (Managementvergütung, Verwaltungsgebühr etc.) addieren sich auf zur TER, der Total Expense Ratio, also den gesamten Fondskosten, die jährlich dem Fondsvermögen entnommen werden um die oben genannten Kosten zu decken. Die meisten verfügbaren Quellen zeigen Ihnen den Wertzuwachs eines Fonds nach Kosten. In unserem Beispiel hätte c.p. der Fonds also vor Kosten einn Wertzuwachs von 8% + 1,83% = 9,83% gehabt.
Leistungsabhänge Vergütung bei Fonds
Eine Besonderheit ist die leistungsabhängige Vergütung bzw. Perfomance Fee. Diese wird nicht bei allen Fonds erhoben. Hier wird für den Fondsmanager noch ein besonderer Anreiz geschaffen eine hohe Rendite (über 5%) zu erzielen, dann erhält er 20% des darüber hinausgehenden Ergebnisses (Erzielt er 6%, bekommt er also 0,2% zusätzlich). High Water Mark bedeutet, dass er erst belohnt wird, wenn er Verluste aus dem Vorjahr aufgeholt hat. Hat er im Vorjahr also -1% erwirtschaftet, bekäme er nichts zusätzlich.
Managementvergütung
Dies ist der Sammelposten für fast alle Ausgaben der Fondsgesellschaft. Hiervon werden alle Gehälter, die Mieten, der Strom, das Marketing und alles bezahlt. Ein großer Posten hierbei sind die Provisionen an Vertriebspartner, auch Bestandspflegeprovisionen genannt, enthalten. Bei dem hier vorgestellten Fonds kommen davon 0,45% bei den Fondsvertrieben an. Aus diesen jährlichen Einnahmen finanziert sich der Berater vor Ort. Wenn Sie clever sind und keine Beratung wünschen, können Sie auch hier sparen und einen Kickback auf die Bestandspflegeprovision erhalten. So drücken Sie die Kosten und steigern Ihre Rendite über die 8% für Otto-Normal-Verbraucher.
Fonds eignen sich aufgrund ihrer im Vergleich zu einer entsprechenden Anzahl von Investments in einzelne Aktien deutlich niedrigere Kosten. Doch umsonst gibt es natürlich auch bei ihnen nichts. Die Kosten von Fonds lassen sich in einer ersten Instanz in zwei Hauptklassen einteilen:
- Einmalige Kosten beim Kauf oder Verkauf von Fondsanteilen
- Laufende Kosten
Einmalige Kosten
Diese Kosten fallen jeweils nur einmal beim Erwerb oder dem Verkauf von Fondsanteilen an. Zu ihnen zählen zum einen der Ausgabeaufschlag und zum anderen die Transaktionskosten, auch Ordergebühren genannt.
Beim Ausgabeaufschlag – auch als Agio bezeichnet – handelt es sich um eine Gebühr, aus welcher die Vertriebskosten eines Fonds bezahlt werden. Er wird in als Prozentsatz angegeben, welcher sich immer auf den Rücknahmepreis der Fondsanteile bezieht. In der Praxis sind Ausgabeaufschläge von null bis fünf Prozent anzutreffen. Er wird nur einmal fällig und zwar beim Kauf der Fondsanteile.
Die Transaktionskosten stellen die Gebühren dar, die beim Kauf oder Verkauf eines Fonds über die Börse oder ein Depot fällig werden. Sie variieren je nach Broker bzw. Bank und werden sowohl beim Kauf als auch beim Verkauf fällig. Wer Fonds kaufen und dabei die einmaligen Kosten möglichst niedrig halten will, kann ein Fondsdepot wählen, bei dem keine Transaktionskosten anfallen und möglichst viele Fonds ohne Ausgabeaufschlag angeboten werden. In der Regel wird dann nur eine feste jährliche Depotgebühr fällig, die aber wesentlich niedriger ist, als die Transaktionskosten oder die Ausgabeaufschläge für einzelne Fondskäufe.
Welche Broker Anlegern die niedrigsten Gebühren für oder das umfangreichste Angebot an Fondssparplänen bieten, zeigt ein Blick in unseren Vergleich:
BrokerAnzahlFonds (ca.)Mindest-
sparrateRabatt auf AASpar-
intervalleAuszahl-
planBonus Unsere Empfehlungen
Laufende Kosten
Zu den laufenden Kosten bei Fonds zählen neben den Depotgebühren, die der Anleger eventuell jährlich entrichten muss, alle Kosten, die innerhalb des Fonds anfallen und vom Anleger nicht beeinflusst werden können. Einen Großteil dieser durch den Betrieb und die Verwaltung des Fonds verursachten Kosten fasst man unter dem Begriff Total Expense Ratio (TER) zusammen. Während der Anleger die durch den Fonds verursachten Kosten nicht beeinflussen kann, lassen sich die Depotgebühren durch die Wahl eines günstigen Onlinebrokers minimieren bzw. sogar gänzlich ausschalten. So ist bei vielen Onlinebrokern die Depotführung entweder grundsätzlich kostenlos oder wird bei Abschluss eines Fondssparplanes erlassen.
Während der Anleger durch die Eröffnung eines Depots bei einem der oben vorgestellten Anbieter die Depotgebühren komplett einsparen kann, lassen sich die fondsinternen Kosten nicht durch ihn beeinflussen. Hier hilft nur der Vergleich verschiedener Fonds untereinander. Und genau dabei hilft die Total Expense Ratio (TER) dem Anleger ungemein, macht sie doch einen einfachen Kostenvergleich von Fonds erst möglich. Zu den Hauptbestandteilen der Total Expense Ratio gehören:
- Managementgebühr
Die Managementgebühr deckt die Kosten des Fondsmanagement, der Analysten und weitere Verwaltungskosten ab. In der Regel ist diese Gebühr fix, bei einigen Fonds gibt es aber zusätzlich noch eine performanceabhängige Gebührenkomponente. - Depotbankgebühr
Die Verwahrung der Kundengelder als Sondervermögen bei einer Depotbank kostet auch Gebühren, welche durch die so genannte Depotbankgebühr erfasst werden. - Kosten für Wirtschaftsprüfer
Die Jahresabschlüsse von Fonds müssen regelmäßig durch externe Wirtschaftsprüfer testiert werden. Auch diese Kosten fließen in die Total Expense Ratio (TER) ein.
Zu den weiteren Kosten, die nicht durch die Total Expense Ratio (TER) erfasst werden, welche aber bei jedem Fonds anfallen, zählen unter anderem die Transaktionskosten sowie die Marktbeeinflussungskosten:
- Transaktionskosten
Sie entstehen wie beim Privatanleger bei jeder einzelnen Transaktion innerhalb des Fonds, sind allerdings wesentlich günstiger, als die dem Privatanleger im Rahmen seiner Aktivitäten in Rechnung gestellten Gebühren. - Marktbeeinflussungskosten
Sie entstehen beim Kauf oder Verkauf großer Stückzahlen von Wertpapieren und spiegeln sich in durchschnittlich höheren Kaufpreisen oder niedrigeren Verkaufspreisen wieder.
Wie Sie sehen, sind die beim Kauf sowie dem Halten von Anteilen an Fonds entstehenden Kosten relativ vielfältig. Durch die Auswahl eines kostenlosen Depots, die richtige Vorgehensweise beim Kauf und Verkauf sowie die Wahl von Fonds mit einer niedrigen Total Expense Ratio (TER) lassen sie sich jedoch gezielt minimieren und sich somit die Rendite für den Anleger steigern. Das Rüstzeug für eine solche Kostenoptimierung haben wir Ihnen mit dem Wissen auf dieser Seite an die Hand gegeben.
Welche Auswirkung hohe Verwaltungskosten auf die Performance einer Geldanlage in Fonds haben kann, zeigt Ihnen unser folgender Ratgeber: