Hunde sind echte Rudeltiere und sind daher an Rangordnungen gewöhnt. Jeder Hund ist natürlich anders und hat seinen eigenen Charakter. Der eine ist sehr unterwürfig und konzentriert sich ganz auf Sie als Besitzer. Andere Hunde versuchen ständig, einen höheren Platz in der Rangordnung zu erklimmen. Die Rangordnung Ihres Hundes innerhalb der Familie muss für Ihren Vierbeiner also ganz klar sein. Ihr Vierbeiner sollte sich stets auf der rangniedrigsten Position befinden und niemals die Möglichkeit haben, einen Platz im Rang aufzusteigen.
Rangordnung Hunde erkennen
In einem Hunderudel wird der Hund als Rudelführer angesehen, der die meisten Privilegien hat, wie sich zu paaren oder als erster zu fressen. Weit verbreitet ist die Annahme, dass es sich bei dem Rudelführer grundsätzlich um das stärkste Tier handelt. Die ist jedoch ein Denkfehler. Natürlich kann es vorkommen, dass der Rudelführer das stärkste Tier ist, jedoch handelt es bei dem Rudelführer vielmehr um das geeignetste Tier, welches dem Rudel insgesamt den größten Vorteil bietet. Die Einstufung mit Ihrem Hund in der Familie funktioniert ähnlich wie bei einem Hunderudel. Wie erkennen Sie die Anzeichen, dass Ihr Hund einen höheren Rang innerhalb der Familie anstrebt?
Signale, dass Ihr Hund in der Rangordnung nach oben steigt
- Ihr Hund legt seinen Kopf auf den Widerrist eines anderen Hundes oder stellt sich über diesen
- Das Umklammern ihres Beins oder Körpers ist auch dominantes Verhalten, unterbinden Sie dies also
- Er rennt andere um, insbesondere kleine Kinder
- Ihr Hund greift von oben nach der Schnauze anderer Hunde und hält sie fest
Rangordnung Hund und Besitzer
Wenn die Struktur eines Hunderudels auf die Rangordnung innerhalb der Familie übertragen wird, sind Sie als Besitzer ganz klar der Rudelführer. Als Rudelführer brauchen Sie Selbstvertrauen und müssen in der Lage sein, Ihren Hund zu leiten. Um bei Ihrem Vierbeiner Verhaltensprobleme zu vermeiden, ist es wichtig, dass Sie als Herrchen/Frauchen – zusammen mit möglichen anderen Herrchen/Frauchen innerhalb der Familie – zeigen, dass Sie an der Spitze der Rangordnung stehen. Hierbei können Ihnen die folgenden Tipps helfen:
Rangordnung Hundefamilie: Tipps für eine gesunde Haltung
Um eine gute Rangordnung zu erstellen, gibt es eine Reihe von Grundregeln, die dafür sorgen, dass Ihr Hund zu Hause nicht die Oberhand übernimmt:
Der Besitzer ist immer der ranghöchste und sitzt daher auf hohen Plätzen, wie z. B. der Couch, einem Bett oder einem Stuhl. Deshalb sollte Ihr Hund nicht auf diese Plätze kommen.
Sein Platz ist der Boden oder ein Korb. Natürlich liegt es an Ihnen, wie Sie damit umgehen. Es gibt auch viele Hunde, die keinen höheren Platz einnehmen wollen, sondern nur mit Ihnen auf dem Sofa liegen wollen.
- Ihr Hund ist kein Türsteher
Es gibt zu Hause ein paar Orte, an denen Sie Ihren vierbeinigen Freund nicht liegen sollte. Neben den Türen ist ein besonders schlechter Platz. Auf diese Weise signalisieren Sie, dass Ihr Hund derjenige ist, der das Haus beschützt.
Als Rudelführer für Ihren Hund entscheiden Sie, wo es langgeht und bestimmen die Route Ihres Spaziergangs.
- Sie entscheiden, wann Ihr Vierbeiner frisst
Ein echter Rudelführer bestimmt die Reihenfolge, in der jeder isst bzw. frisst. Sie essen also zuerst und geben Ihrem Hund danach sein Futter.
- Geben Sie sich niemals geschlagen
Das Thema Rudelführung darf auch beim Spielen mit Ihrem Vierbeiner nicht außer Acht gelassen werden. Lassen Sie Ihren Hund beim Spielen niemals gewinnen, da Sie ihm ansonsten zeigen, dass Ihr Vierbeiner stärker und somit ranghöher ist als Sie.
- Beginnen, gewinnen, aufhören
Jedes Spiel, das Sie zusammen mit Ihrem kleinen Vierbeiner spielen, wird vom Herrchen/Frauchen begonnen, gewonnen und beendet. Ihr Hund bestimmt nicht, wann das Spiel vorbei ist.
Lassen Sie Ihren Hund zu sich kommen und nicht umgekehrt. Hunde brauchen Konsequenz und müssen wissen, dass Sie über ihm stehen.
Rang Hund und Familie aus dem Gleichgewicht: wiederherstellen
Manchmal ist die Rangfolge innerhalb der Familie aus Sicht Ihres Hundes gestört und muss wiederhergestellt werden. Die Wiederherstellung der Hierarchie ist nicht immer einfach und nimmt viel Zeit in Anspruch. Wenn ein Welpe bei Ihnen einzieht, ist es sinnvoll einen Welpenkurs zu belegen. Hierdurch kann Ihr Welpe sich an Kinder gewöhnen und etwas über andere Hunde lernen. Durch einen solchen Kurs lernen Sie auch schnell, wie Sie das Verhalten Ihres Vierbeiners korrigieren können. Sollte der Besuch eines Welpenkurses nicht zum gewünschten Erfolg führen, können Sie sich auch an einen Verhaltenstherapeuten wenden.
Eigentlich gibt es ja den Rudelführer gar nicht. Es sind immer die Elterntiere, die das Rudel gemeinsam führen. Wobei die Hündin die höhere Stellung einnimmt. Zum Rudel gehören meist bis zu zehn Nachkommen aus verschiedenen Würfen, die nicht von den Elterntieren abwandern, sondern weiterhin mit ihnen zusammenleben.
Und wie bei uns Menschen auch, schauen sich die Jungen alles von den beiden Elterntieren ab, kopieren deren Verhaltensformen und passen sich bereitwillig an. Sie profitieren vom Wissen und den Erfahrungen ihrer klugen Rudelführer. Die Elterntiere sind also keine Herrscher, sondern eher die Idole ihrer Gruppe. Befolge die 5 Regeln und dein Hund wird dich viel besser verstehen:
"Entspannte Hundebegegnungen"
mach mit bei zu unserem Live Online-Kurs
Regel #1 Ein Rudelführer hat alles im Griff - Hast du das auch?
Wer das bejahen kann, wird seinen Hund nicht mit Dominanz, Bestrafung oder Unterdrückung unterordnen und beherrschen wollen. Er wird seinen Hund vom ersten Tag an geduldig durch sein neues Umfeld führen. Ruhig, entspannt und voller Empathie zeigt ein guter Rudelführer dem neuen Hund was Leben ist. Ja, er zeigt es ihm, statt es ihm zu 'kommandieren'. Er macht es ihm einfach vor, damit der junge Hund es wirklich verstehen und nachmachen kann. Der Rudelführer trifft die Entscheidungen für die Gruppe. Dabei bleibt er stets auf die Situation konzentriert und auf sein eigenes Handeln fokussiert.
ER achtet auf Gefahren, ER beobachtet das Umfeld, ER weiss, wo Beute zu finden ist und ER weis, wo der Bach am leichtesten zu überqueren ist. Er achtet penibel darauf, dass er keine noch so kleine Veränderung übersieht. Er ist so beschäftigt damit, Gefahren zu vermeiden, dass er kaum Zeit hat, ständig nach dem jungen Hund zu sehen. Denn ein Rudelführer darf keinen Fehler machen, sonst lernt der unerfahrene 'Neue' etwas falsches. Fehler könnten für das gesamte Rudel fatale Folgen haben. Das darf auf keinen Fall passieren.
Regel #2 Ein guter Rudelführer ist immer beschäftigt
Aber der neue Hund ist nicht enttäuscht, dass sein Rudelführer keine Zeit zum Toben und Knuddeln hat. Dafür hat er seine Geschwister, die spielen bereitwillig mit ihm. Die Alttiere sind auf der Hut und halten Wache, auch wenn es so scheint, als würden sie nur herumliegen.
Der junge Hund spürt instinktiv, dass dieses 'Beschäftigt sein' des Alten zu seinem Wohl passiert und sein Überleben sichert.
Er weiss, sein Rudelführer ist für ihn da, er ist sein Fels in der Brandung, sein Schutzschild gegen den Sturm, sein Anker in den Wogen des Lebens. Er würde im Ernstfall ins Feuer springen und mit Löwen kämpfen, um den jungen Hund zu retten.
Regel #3 Ein guter Rudelführer lässt den jungen Hund nicht unkontrolliert herumlaufen
Regel #4 Ein guter Rudelführer gibt all seine Erfahrungen weiter
Denn er will, dass seine Nachkommen genauso schlau werden, wie er selber. Er lässt die jungen Hunde durchaus ihre eigenen Erfahrungen machen… Ups, ein Ameisenhaufen ist etwas Unangenehmes ... ups, bei Glatteis sollte ein Hund nicht rennen ... und auweia, Katzen jagen bringt meist Ärger … Er gestattet ihnen am Leben zu wachsen. Aber er diszipliniert, betraft oder verletzt sie niemals. Denn ein guter Rudelführer will seine Gruppenmitglieder auf's Leben vorbereiten. Damit sie später, wenn er alt oder nicht mehr da ist, alle Situationen, auch ohne seine Hilfe, alleine meistern können.
Regel #5 Einer für alle – Alle für einen
Rudelführer tragen eine große Verantwortung. Sie müssen Entscheidungen treffen und Lösungen parat haben, immer zum Wohl der Gruppe. Eine solche Aufgabe erfordert Rücksichtnahme und Respekt, Umsicht und ganz viel Selbstvertrauen. Wer das hat, kann sein Rudel entspannt und souverän führen. Und jeder Hund in der Gruppe wird dieser Führung gerne folgen. Die Gruppendynamik hält sie zusammen. Jeder braucht den anderen um in Sicherheit zu überleben.
Bist du ein guter Rudelführer?
„Wie zeige ich meinem Hund, dass ich der Boss bin?“
Vergiss es! Das kannst du nicht einfordern oder antrainieren. Denn diesen Rang musst du dir verdienen! Nur wenn dein Hund in dir wirkliche Führungsqualitäten wahrnimmt, wird er dich als Rudelführer respektieren. Wenn du es nicht in dir hast, bleibst du für ihn immer nur ein Mitläufer. Um deine Führungsqualitäten zu aktivieren, musst du authentisch, glaubwürdig und geduldig sein.
- Biete Sicherheit, bleibe ruhig, schaffe Klarheit
Achte auf dich und das Umfeld, nicht auf deinen Hund. Schau nach vorne beim Laufen, bleib nicht stehen, weil dein Hund schnuppern will. Sehe Gefahren bevor dein Hund sie entdeckt. - Sei souverän und routiniert
Habe Ideen für eure gemeinsamen Aktivitäten, handle zielorientiert und selbstbewußt, agiere vorausschauend, finde positive Lösungen für deinen Hund, werde sein Vorbild. Sei klar verständlich und setze Strukturen. - Verlange nichts, was dein Hund nicht schafft
Zwinge ihn nicht, über ein Gitter zu laufen oder andere Hunde zu treffen, wenn er Angst hat. Merke dir die Situation und gewöhne ihn allmählich und spielerisch an Stress-Situationen und an Hundebegegnungen mit Artgenossen. - Bleibe RUHIG und geduldig
Egal, was passiert, bleibe ruhig! Behalte immer einen klaren Kopf und triff Entscheidungen, die deinem Hund guttun, denke nie an deine eigene Bequemlichkeit.
Zeige deinem Hund die menschliche Welt und mache ihm das Leben bei uns Menschen so artgerecht wie möglich. Dann bist du der beste Rudelführer, den er sich wünschen kann.
Mach den ersten Schritt
Hol dir dein GRATIS E-Book "3 goldenen Regeln, damit dein Hund dir vertraut" und ihr allerbeste Freunde werdet.