Mehr Mittel für Straßen : NRW gibt Autobahn-Zuständigkeit ab
Die Investitionen
in Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen in NRW seien seit 2017 um fast 30 Prozent gestiegen (Symbolbild). Foto: dpa/Frank Rumpenhorst
Nordrhein-Westfalen hat nach Angaben der Landesregierung seit dem Regierungswechsel 2017 fast 600 Millionen Euro mehr Bundesmittel für den Straßenbau erhalten als vorgesehen.
Damit sei ein wesentlicher Punkt des Koalitionsvertrages umgesetzt, „das uns zustehende Geld für die Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen auch zu nutzen“, teilte NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) am Mittwoch mit.
Die Investitionen in Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen in NRW seien seit 2017 um fast 30 Prozent auf 1,65 Milliarden Euro gestiegen. Damit die Bundesmittel in Nordrhein-Westfalen ankommen, sei in zusätzliches Personal und mehr externe Ingenieurleistungen investiert worden. Die Landesregierung habe zudem Planung, Genehmigung und Bau beschleunigt.
Mit dem Jahreswechsel übergibt das Land die Verantwortung für die 2200 Kilometer Autobahnen in NRW an den Bund. Statt Straßen NRW ist dann die Autobahn GmbH des Bundes zuständig. Mehr als 2000 Beschäftigte von Straßen NRW werden dafür zur Autobahn GmbH wechseln. „Unsere Erwartung ist ganz klar: Der Bund muss diese Dynamik unvermindert weiter vorantreiben“, so Wüst. Für den verbliebenen Verantwortungsbereich des Landes kündigte der Verkehrsminister eine weitere Steigerung der Investitionen an.
Der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen.NRW) ist ein Teil der Landesverwaltung. Er plant, baut und betreibt alle Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen im bevölkerungsreichsten Bundesland.
Wie Straßen.NRW arbeitet
Straßen.NRW ist ein modernes Dienstleistungsunternehmen und arbeitet
- kundenorientiert
- bedarfsgerecht
- wirtschaftlich
- qualitätsgesichert
Straßen.NRW orientiert sich am Markt: Zur Führungsphilosophie des größten Landesbetriebes in Nordrhein-Westfalen gehört eine ergebnisorientierte Steuerung durch Budgetierung auf der Grundlage eines kaufmännischen Rechnungswesens, einer internen Kosten- und Leistungsrechnung. Damit ist die nordrhein-westfälische Straßenbauverwaltung bundesweit Vorreiter. Straßen.NRW erstellt einen Wirtschaftsplan und eine Bilanz.
Der Landesbetrieb entstand durch den Zusammenschluss der Straßenbauverwaltungen, die bis zum Jahr 2000 zu den Landschaftsverbänden Rheinland und Westfalen-Lippe gehörten.
Zahlen, Daten, Fakten
Straßen.NRW betreut den größten Teil des Nordrhein-Westfälischen Netzes von Autobahnen, Bundes- und
Landesstraßen. Das gesamte Streckennetz umfasste am 01.01.2018:
- rund 2.220 Kilometer Autobahnen
- rund 4.450 Kilometer Bundesstraßen
- rund 13.100 Kilometer Landesstraßen
- rund 14.000 Bauwerke (Brücken, Tunnel und Verkehrszeichenbrücken)
Darüber hinaus betreut Straßen.NRW rund 1.000 Kilometer Kreisstraßen. Für die nicht von Straßen.NRW betreuten Strecken sind größtenteils Kreise, Städte und Kommunen zuständig.
Zum Schutz der Anlieger säumen rund 1.000 Kilometer Lärmschutzwände mit einer Gesamtfläche von 3,4 Millionen Quadratmeter die Straßen.
Mitarbeiter bei Straßen.NRW
Etwa 5.666 Beschäftigte arbeiten an rund 100 Standorten in Nordrhein-Westfalen, davon:
- rund 48 Prozent im technischen Dienst
- rund 34 Prozent im Straßenunterhaltungsdienst
- rund 18 Prozent im Verwaltungsdienst
- außerdem: 252 Auszubildende und Referendare