Wer bricht in der griechischen mythologie in homerisches gelächter aus

Beispiele:

Es handelt sich dabei um das sogenannte homerische Gelächter, das bei Homer zwar noch nicht so heißt, bei ihm aber dafür zweimal vorkommt, einmal in der Ilias und einmal in der Odyssee. Die Geschichte in der Odyssee ist die schönere. Sie handelt davon, wie der humpelnde Gott Hephaistos seine Gemahlin, die herrliche Aphrodite, im Bett mit dem Kriegsgott Ares erwischt. Er spannt über beide eine Art Drahtkäfig und ruft die übrigen Götter herbei, die sich dann kaum noch einkriegen und ihr unermessliches Gelächter anstimmen. [Süddeutsche Zeitung, 03.11.2008]

Da lachen ja die Hühner, spotten wir manchmal, wenn wir ein kindisches Verhalten beschreiben wollen, das so einfältig ist, dass selbst die nicht besonders pfiffigen Hühner darüber lachen würden, wenn sie denn lachen könnten. Das homerische Gelächter dagegen haben die Götter für sich gepachtet, und zwar, wie Homer verrät, in der Form eines unauslöschlichen Gelächters, in das sie gern ausbrachen, wenn sie die Menschlein im irdischen Jammertal beobachteten. [Schweriner Volkszeitung, 23.08.2007]

Die Leser von Frankfurter, Welt oder Rheinischer Post fragen am Endes ihres homerischen Gelächters, wie ein bisheriger Kassenleiter es schafft, die Gemeinde unter der Führung der Ehren‑ und Hauptamtlichen einschließlich der zugehörigen Wirtschaftsprüfer um Summen zu beklauen[…]. [Aachener Zeitung, 04.01.2019]

SZ: Das homerische Gelächter ist ein grausames Gelächter. [Interview] Boysen: Die Götter saufen, fressen, feiern, sie schauen zu, wie die Menschen sich zerfleischen, und sie lachen. Es ist atemberaubend, wie Homer die Verlorenheit des Menschen schildert. [Süddeutsche Zeitung, 21.05.2003]

Zwar habe ich [der hessische CDU-Vorsitzende Roland Koch] die Gesetze und die Verfassung gebrochen, zwar habe ich illegale Gelder gehortet, zwar habe ich mir staatliche Zuschüsse erschlichen – aber das alles ist völlig irrelevant, denn schließlich habe ich fristgemäß und formal richtig einen Rechenschaftsbericht vorgelegt. Nicht auszudenken, in welch homerisches Gelächter ein Finanzbeamter ausbräche, böte ihm ein Steuersünder eine ähnliche Einlassung an. [Berliner Zeitung, 14.06.2002]

Lovis Corinth: Das homerische Gelächter, 1909 (München, Bayerische Staatsgemäldesammlungen)

Homerisches Gelächter (v. griech. ἄσβεστος γέλως ásbestos gélōs „unauslöschliches Gelächter“) bezeichnet das Gelächter, das der sagenhafte epische Dichter der Griechen Homer in der Ilias (I, 599) und der Odyssee (VIII, 326) die Götter anstimmen lässt. Es wird als lautes, nicht enden wollendes Gelächter beschrieben [1]. Der deutsche Ausdruck „Homerisches Gelächter“ könnte von dem franz. rire homérique ausgegangen sein [1].

Anlass dazu war in der Odyssee der Gott Hephaistos: Er hatte seine Gattin Aphrodite, die ihn mit Ares betrog, zusammen mit diesem in einem unsichtbaren, aus Blitzen bestehenden Netz [2] gefangen, das er über seinem Ehebett angebracht hatte. Dann rief er die übrigen Götter dazu (Übersetzung von Johann Heinrich Voß):

„Vater Zeus, und ihr andern, unsterbliche selige Götter!
Kommt und schaut den abscheulichen unausstehlichen Frevel:
Wie mich lahmen Mann die Tochter Zeus’ Aphrodite
Jetzo auf immer beschimpft, und Ares den Bösewicht herzet;
Darum, weil jener schön ist und grade von Beinen, ich aber
Solche Krüppelgestalt! Doch keiner ist schuld an der Lähmung,
Als die Eltern allein! O hätten sie nimmer gezeuget!
Aber seht doch, wie beid’ in meinem eigenen Bette
Ruhn, und der Wollust pflegen! Das Herz zerspringt mir beim Anblick!
Künftig möchten sie zwar, auch nicht ein Weilchen, so liegen!
Wie verbuhlt sie auch sind, sie werden nicht wieder verlangen,
So zu ruhn! Allein ich halte sie fest in der Schlinge,
Bis der Vater zuvor mir alle Geschenke zurückgibt,
Die ich als Bräutigam gab für sein schamloses Gezüchte!
Seine Tochter ist schön, allein unbändiges Herzens!“

Die anderen Götter brachen in Gelächter aus, welches für sterbliche Menschen als Donner zu hören war[2]. Dabei ist nicht ganz zu klären, über wen:

„Jetzo standen die Götter, die Geber des Guten, im Vorsaal;
Und ein langes Gelächter erscholl bei den seligen Göttern,
Als sie die Künste sahn des klugen Erfinders Hephästos.“

Einzelnachweise

  1. ↑ a b Rudolf Köster: Eigennamen im deutschen Wortschatz: Ein Lexikon (Seite 72), Walter de Gruyter, 2003, ISBN 3110177021 und ISBN 9783110177022
  2. ↑ a b Friedrich Leberecht Wilhelm Schwartz: Der Ursprung der Mythologie: Dargelegt an griechischer und deutscher Sage (Seite 152), W. Hertz, 1860 (Das Original befindet sich in der University of California)

Wie heißen alle Götter der Welt?

Schau doch mal vorbei..
Zeus – Göttervater. ... .
Hera – Schutzgöttin der Ehe und Niederkunft. ... .
Poseidon – Gott des Meeres. ... .
Hades – Herrscher über die Unterwelt. ... .
Demeter – Göttin der Erde, der Fruchtbarkeit und des Ackerbaus. ... .
Hestia – Göttin des Opferfeuers, der Familieneintracht und des Herdes..

Hat Homer gelebt?

Homer war ein griechischer Dichter und lebte vermutlich vor etwa 2800 Jahren. Er stammte vermutlich aus Kleinasien, von der anatolischen Westküste. Homer gilt als Urvater der europäischen Dichtkunst, seine beiden Epen "Ilias" und "Odyssee" gehören zu den ältesten Werken der abendländischen Literatur.

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