Wenn er kommt, dann laufen wir Charaktere

David Klass "Wenn er kommt, dann laufen wir"
Autor: David Klass
Titel: Wenn er kommt, dann laufen wir
ISBN: 978-3-401-02769-2
Seiten: 325
Verlag: Arena
Autor:
David Klass, 1960 in Vermont geboren, ist ein amerikanischer Schriftsteller und Drehbuch-Autor. Er studierte zunächst Geschichte und Literatur an der Yale University, welche er 1982 beendete. Seinen Master holte er an der USC School of Cinematic Arts an der Universiät von Süd-Kalifornien. Danach unterrichtete er Englisch in Japan und schrieb über diese Erfahrungen seinen ersten Jugend-Roman. Klass lebt heute als Jugendbuch- und Drehbuch-Autor in New York. Sein Werk "Wenn er kommt, dann laufen wir" wurde 2007 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert und erhielt zahlreiche Auszeichnungen.
Handlung:
Fünfeinhalb Jahre lang haben Jeff und seine Eltern sich in dem kleinen Küstenstädchen mühsam ein neues Leben aufgebaut - da wird Jeffs Bruder Troy aus dem Gefängnis entlassen. Als begnadigter Mörder kehrt er in die Familie zurück, die Eltern wollen ihm eine zweite Chance geben. Nur Jeff glaubt keine Sekunde an den bekehrten Sünder. Er beschließt, dem Bösen ein Ende zu machen ... (Klappentext)
Rezension:
Wie sehr ist das Böse in uns verankert, wenn es so etwas überhaupt gibt? Was ist das überhaupt? Kann man es abschütteln, besiegen oder bleibt, wer eine schreckliche Tat begangen hat, immer auf der dunklen Seite? Für Jeff gibt es an diesen Fragen zunächst keine Zweifel, hat doch sein großer Bruder im Alter von 16 Jahren einen Mord begangen. Um so größer ist seine Angst vor dem, was passieren kann als er von der Begnadigung durch die Richter und Troys Entlassung erfährt. Wie wird das Leben Seite an Seite mit dem Bösen, wovon keiner wissen darf? Denn Jeff weiß um die Dynamik der Mund-Propaganda der Dorfgemeinschaft, in der er lebt und er ahnt, dass alles in einer Katastrophe enden kann. Und so begegnet er seinem Bruder mit Misstrauen und seinen Schul-Kameraden mit Furcht vor Bloßstellung in der Öffentlichkeit. Wer will schon jemandes Freund sein, wenn der Bruder ein Menschenleben auf dem Gewissen hat? Troy aber integriert sich, ist zwar unnahbar aber bringt sich ein...
Die Explosion folgt auf dem Fuße. David Klass hat mit "Wenn er kommt, dann laufen wir" einen packenden Jugend-Roman geschrieben. Ein wenig vorhersehbar vielleicht, dafür ein flüssiger Schreibstil und dem Anstoß, sich mit dem Bösen auseinander zu setzen, sich darüber Gedanken zu machen. Zwar sind hier schwarz und Weiß, die Rollen klar verteilt, das macht aber nichts. Man hofft, dass Jeff sich irrt, weiß aber worauf es hinauslaufen wird. So ist dann auch nicht die Auflösung, das Finale das Ziel, sondern der Weg dahin. Und der entzieht Jeff immer mehr den Boden unter den Füßen.
Natürlich, der Roman gibt eine amerikanisch angehauchte Sichtweise über das Werden und das Leben von Gut und Böse wieder. Die Geschichte an sich, insgesamt gut geschrieben, macht den Roman lesenswert. Und gibt Gedankenanstöße, wie man vielleicht selbst denken und handeln würde, oder auch nicht, in Jeffs Situation. Ein Jugend-Roman, nicht zum davon laufen, sondern zum mutigen Lesen.
findo

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1. Ein Junge namens Jeff und seine Eltern haben einen Neuanfang in Prineville gemacht. Jeff ist 16 Jahre alt und hat eine Freundin namens Beth. Alles läuft super bis Troy, Jeffs gr0ßer Bruder, aus dem Gefängnis entlassen wird. Er saß dort wegen Mord an einem früheren Schulfreund ein.

Als Troy zuhause ankommt, wird alles anders. Erst ist er sehr nett und sucht sich Arbeit. Aber Jeff glaubt nicht an ihn. Nach einer Prügelei verschwindet ein mann namens Fraser. Zunächst wird Troy verdächtigt, weil er sich mit ihm gestritten hat. Seitdem dies rum ist, darf Beth nicht mehr mit Jeff reden.

Als der Wagen von Fraser gefunden ist und Blut darin ist, nimmt man Speichelproben. Es stellt sich heraus, dass Fraser Drogenprobleme hatte und sein Geld nicht bezaheln konnte. Man nimmt an, dass er verschleppt wurde, doch dann findet man seine Leiche.

Wenig später wird der Supermarkt, in dem Troy arbeitet, von ihm selbst überfallen. Das erbeutete Geld benötigt er zur Flucht, weil er bereist wieder unter Mordverdacht steht. Bei dem Überfall wird der Chef des Supermarktes, der gleichzeitig der Vater von Jeffs bestem Freund ist, schwer verletzt und stirbt wenig später.

Als Jeff dieses erfährt, ist er voller Wut auf Troy und es möchte, dass sein Bruder für seine Straftaten bezahlt. Jeff will Troy an der Flucht hindern und am Strand kommtv es zu einem Kampf, bei dem es um Tod und Leben geht. Letztlich verschont Troy seinen kleinen Bruder und lässt ihn fliehen. Er selbst lichtet den Anker und fährt aufs Meer hinaus.

Nach vergeblicher Suche geht die Polizei davon aus, dass das Boot mit Troy bei dem Sturm gekentert ist. Jeffs Mutter kann diese Ereignisse nicht verkraften und wird in eien Anstalt eingewiesen, die sie nie wieder verlässt.

Ich fand diese Geschichte sehr spannend. Nichts für schwache Nerven! Der Autor konnte sich gut in die Gefühle von Jugendlichen hineinversetzen. Die Handlung des Buches war so fesselnd, dass das Lesevergnügen bis zur letzten Seite anhielt. Am Schluss hat mir nicht so gut gefallen, dass das Schicksal von Troy offen blieb. So überließ der Autor es der Phantasie des Lesers, sich ein eigenes Ende auszudenken. Insgesamt ist dieser Jugendkrimi jedoch ein Buch, das sich sehr empfehlen kann. (in der Schulbibliothek vorhanden) (NW5)

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