Welche Menschen lebten im Schloss Versailles?

Versailles-Impressionen Mit seinem Park, den Hunderten von Zimmern, Dutzenden von Treppenhäusern und kilometerlangen Gängen ist das Schloss, seit 1979 auch UNESCO-Weltkulturerbe, ein Palast der Superlative.

Die Prunksucht eines Königs trug zum Ruin eines Landes bei; zugleich aber schenkte sie der Welt eine erstaunliche Sehenswürdigkeit. Der König war Ludwig XIV. von Frankreich, die Sehenswürdigkeit ist das Schloss von Versailles.

Dieser Palast, Mittelpunkt des französischen Hofes und Sitz der Regierung, war ursprünglich ein bescheidenes Jagdhaus, wo Ludwigs Vater, Ludwig XIII., sich von den Anstrengungen des Hoflebens erholte. Nach seinem Tod beschloss der Sohn, es durch ein Denkmal für sich selbst, den ,,Sonnenkönig", zu ersetzen. Die Arbeiten begannen 1661. Der Platz, den man für ,,das größte Schloss der Welt" auswählte, erwies sich sogleich als ein Alptraum für Baumeister. Die Fundamente des Bauwerks sanken teilweise in dem feinen Sand ein, und die Umgebung war wild und ungastlich. Ludwig XIV. war von Versailles besessen. 50 Jahre lang beaufsichtigte er selber, sofern er nicht gerade Krieg führte, die Anlage von Gebäuden und Gärten, und er ließ sich weder von den Kosten noch von dem Elend der Arbeiter oder den vielen Toten schrecken, die das Werk forderte. Oft waren in Versailles mindestens 30.000 Menschen beschäftigt, viele davon unbezahlt oder zur Arbeit gepresst. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen hatten Epidemien zur Folge, und Hunderte starben.

Wasserkünste für den König - Der Park, der etwa einen Quadratkilometer bedeckt, ist das Werk von André Le Nótre. Ludwig liebte Blumen. Jedes Jahr ließ er vier Millionen Tulpenzwiebeln aus Holland kommen - wenn er nicht gerade mit den Holländern im Kriege lag. Besondere Attraktionen waren die Thetisgrotte und die Menagerie. Die Grotte war mit Kieselsteinen und Muscheln inkrustiert und enthielt eine mit Wasser betriebene Orgel. Eine weitere, von Besuchern allerdings weniger geschätzte Besonderheit waren versteckte Düsen, die arglose Betrachter mit Wasser bespritzten. Die Menagerie war in einem kleinen Chateau untergebracht und beherbergte exotische Tiere, darunter auch Vögel. Im Park ließ Ludwig einen großen Kanal anlegen, 60 Meter breit und gut eineinhalb Kilometer lang; auf ihm wurden geschmückte Gondeln und andere Boote gehalten. 1685 baute Mansart die Orangerie, in der ausgewachsene importierte Orangenbäume gepflanzt wurden. Prächtigster Bestandteil des Parks waren jedoch die Wasserkünste. Hierfür brauchte man Unmengen Wasser und eine mächtige Pumpanlage. Die ,,Machine de Marly", 1681 bis 1684 gebaut, sollte das Wasser aus der Seine heranschaffen. Sie leistete aber nicht, was sie sollte; so versuchte man, den Lauf der Eure zu verändern. Diese Arbeiten verschlangen unmäßige Summen und kosteten viele Menschenleben; der Krieg gegen die Große Allianz brachte sie 1688 zum Stillstand. Schließlich sammelte man das Wasser des Plateaus zwischen Versailles und Rambouillet und leitete es durch Kanäle in die Gärten.

Das Schloss von Versailles ist ein Schloss in Frankreich. Es hat einen großen Park, in dem noch weitere Gebäude stehen. Das Schloss liegt nicht so weit im Westen von Paris. Jedes Jahr zieht es etwa 15 Millionen Besucher an.

Gebaut wurde das Schloss in der Zeit von König Ludwig dem Vierzehnten. Eigentlich hat er ein kleineres Schloss seines Vaters ausgebaut. Ab dem Jahr 1661 ließ er es immer wieder vergrößern, das dauerte etwa 20 Jahre lang. In der Nähe entstand der Ort Versailles, in dem immer mehr Menschen wohnten, die für den König arbeiteten.

An die 36.000 Menschen haben am Schloss mitgebaut. Das Bauen kostete Frankreich so viel, wie der König im Jahr verdiente.

Schließlich lebte und arbeitete der König vor allem im Schloss von Versailles. Es wurde eine Art Hauptstadt des Reiches und das Vorbild für Schlösser in anderen Ländern. Auch war es ein Symbol für den Absolutismus. Heute gehört alles dem französischen Staat. Schloss und Park sind ein Weltkulturerbe der UNESCO.

Wie sieht das Schloss aus?

Der Spiegelsaal. Der Raum zeigt den Stil des Barocks. Schaut man aus den Fenstern, guckt man vom 1. Stock aus in den Park.

Ludwig und die späteren Könige wollten zeigen, wie großartig sie selbst und ihre Macht waren. Das Schloss Versailles war darum besonders groß und prächtig. Die Gärten waren kunstvoll geplant.

Das Schloss hat zwei lange Flügel. Darin arbeiteten früher die Minister des Königs. Im Schloss sind etwa 2300 Räume. Sehr bekannt ist der Spiegelsaal mit seinen 357 Spiegelflächen. Er ist 75 Meter lang: Auf der einen Seite sind große Fenster und auf der anderen Seite die Spiegel.

Gut wohnen konnte man im Palast nicht. Trotz des Prunks und der Kunst wollte man es sparsam bauen. Eine Heizung wurde erst später eingebaut. Waschbecken und Toiletten waren selten.

In der Anlage befindet sich ein großer Garten im französischen Stil. Es gibt ein großes Gartenhaus, das Grand Trianon, und ein kleines Schloss, das Kleine Trianon. Hinzu kommt noch ein Schlösschen, Hameau de la Reine. Die Orangerie ist ein Gewächshaus für exotische Früchte.

Was hat Versailles mit der deutschen Geschichte zu tun?

Im Jahr 1870 gab es einen Krieg zwischen Frankreich und den deutschen Staaten. Deutschland eroberte große Teile von Frankreich und vereinigte sich zum Deutschen Kaiserreich. Der preußische König erhielt einen neuen Titel: Deutscher Kaiser.

Diesen Titel hatte er seit dem 1. Januar 1871. Aber man musste ihn noch überreden, damit er damit zufrieden war. Es gab am 18. Januar daher eine Feier im Spiegelsaal von Versailles. Die deutschen Truppen hatten nämlich in Versailles ihr Hauptquartier.

Auch im Jahr 1919 hatte das Schloss mit Deutschland zu tun. In Versailles trafen sich die Länder, die am Ersten Weltkrieg teilgenommen hatten. Die Sieger dachten sich einen Vertrag aus, und die Vertreter aus Deutschland sollten ihn einfach nur unterzeichnen. Viel verhandeln konnten sie nicht.

Darum war man in Deutschland sehr wütend über den Vertrag von Versailles. Man nannte ihn ein Diktat, etwas, das Deutschland aufgezwungen wurde. Deutschland musste zum Beispiel Gebiete an andere Länder abgeben.

  • Ein Gemälde aus dem Jahr 1688. Es zeigt den Garten des Schlosses.

  • Aus dem Jahr 1785: eine Feier beim Kleinen Trianon, nachts

  • Der Marmorhof des Schlosses

  • Das Schlafzimmer des Königs

  • Am Wasserbecken im Garten gibt es Statuen aus Bronze. Jede Figur stellt einen Fluss dar, hier etwa die Seine.

  • Im Hintergrund steht die Orangerie. Die Bäume in Kisten, wie man sie vorn sieht, kommen im Winter ins Haus.

    Wer lebte alles in Versailles?

    - Das Schloss von Versailles Als ehemaliges Jagdschloss wurde diese königliche Residenz von Ludwig XIV., Ludwig XV. und Ludwig XVI. bewohnt.

    Wer lebte zuletzt in Versailles?

    Bis zum Ausbruch der Revolution 1789 residierten die Bourbonen – zuletzt LUDWIG XVI. mit seiner Frau MARIE ANTOINETTE – in Versailles.

    Wer hatte in Versailles Zutritt zum Schloss?

    Es war ursprünglich dem König und seiner Familie vorbehalten, doch im Laufe der Jahre wurde es auch dem weiteren Hofstaat zugänglich gemacht. Das benachbarte Petit Trianon (kleines Trianon) ist ein Werk, das Ludwig XV. für seine Mätresse Madame de Pompadour erbauen ließ.

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