Um das Ganze etwas anschaulicher zu gestalten, haben wir hier noch ein Beispiel zur Berechnung der kalkulatorischen Zinsen für dich.
Um deine kleine Beratungsfirma zu gründen, finanzierst du dich im ersten Jahr nur mit eigenem Kapital. Während deinem Studium hast du regelmäßig Geld zur Seite gelegt und gespart. Doch weil du dein Eigenkapital nun verwendest, anstatt es anzulegen, erhältst du dafür keine Zinsen mehr. In der Kostenrechnung kannst du die entgangenen Einkünfte unter kalkulatorischen Zinsen zum marktüblichen Satz verbuchen. Die genaue Berechnung könnte so aussehen:
Betriebsnotwendiges Anlagevermögen80.000 €+Betriebsnotwendiges Umlaufvermögen60.000 €-Abzugskapital20.000 €=Betriebsnotwendiges Gesamtkapital120.000 €
Der kalkulatorische Zinssatz richtet sich nach dem marktüblichen Zinssatz. Dieser liegt aktuell bei 4%.
Die kalkulatorische Zinshöhe liegt in dem Fall also bei 4% auf 120 000€ = 4 800€.
- Berechnung des kalkulatorischen Unternehmerlohns: Der kalkulatorische Unternehmenslohn wird auf Grundlage einer vergleichbaren Person in vergleichbarer Position angesetzt.
- Berechnung der kalkulatorischen Wagnisse: Um Einzelrisiken wie Zerstörungen oder Diebstähle zu berechnen, bestimmen wir zu Beginn den Zuschlagsatz. Dafür gibt es zwei verschiedene Verfahren.
- oder
- Im zweiten Schritt wird dann der Bezugspreis des Wagnisses innerhalb einer bestimmten Periode mit dem Zuschlagssatz multipliziert und ergibt somit die Höhe des kalkulatorischen Wagnisses
- Berechnung der kalkulatorischen Abschreibungen: Generell gilt zur Berechnung von kalkulatorischen Abschreibungen folgende Formel:
Schaue dir am besten unser Video zu den kalkulatorischen Abschreibungen an, dort erklären wir dir den Rechenvorgang ausführlicher.
Der so genannte pagatorische Gewinn bezeichnet ganz allgemein die Differenz zwischen dem Ertrag, den ein Unternehmen in einem bestimmten Zeitraum erzielt hat, sowie dem Aufwand, der im gleichen Zeitraum erforderlich war. Das vom italienischen Wort pagatura (Deutsch: Bezahlung) abgeleitete Adjektiv pagatorisch l�sst sich etwa mit "aus Zahlungen stammend" �bersetzen. S�mtliche Teile des pagatorischen Gewinns m�ssen aus Erfolgsaus- und -einzahlungen abgeleitet sein.
Der pagatorische Gewinn ist eine der wichtigsten Grundlagen f�r das externe Rechnungswesen eines Unternehmens, also die Darstellung seiner finanziellen Situation (vor allem Ertrags-, Finanz- und Verm�genslage) gegen�ber Au�enstehenden, zum Beispiel Anlegern, Gl�ubigern oder Banken. Als Jahres�berschuss stellt er eine Kenngr��e dar, anhand derer sich die Leistungsf�higkeit verschiedener Unternehmen leicht miteinander vergleichen l�sst. Im Vergleich mit den Vorjahren l�sst sich f�r Au�enstehende zudem schnell ablesen, wie sich das jeweilige Unternehmen �ber einen gewissen Zeitraum entwickelt und welches Potenzial es eventuell noch hat. Gerade bei der Kreditvergabe durch Banken ist dies notwendig, um dem jeweiligen Kreditinstitut eine m�glichst genaue Risikobewertung zu erm�glichen.
Im Gegensatz zum pagatorischen Gewinn steht der kalkulatorische Gewinn. Bei diesem wird die Differenz zwischen Leistungen und Kosten ermittelt. Grundlage sind also nicht, wie beim pagatorischen Gewinn, die eigentlichen Zahlungsstr�me, sondern lediglich Mengenbewegungen, die zur Vergleichbarkeit durch Geldeinheiten bewertet werden. Der kalkulatorische Gewinn ist daher die Grundlage f�r die Kosten- und Leistungsrechnung, also das interne Rechnungswesen.
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Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Weber
WHU – Otto Beisheim School of Management, Institut für Management und Controlling (IMC)
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pagatorischer Kostenbegriff
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BWL
Allgemeine BWL > Rechnungswesen und Controlling > Internes RechnungswesenInformationen zu den Sachgebieten
internes Rechnungswesen
Das interne Rechnungswesen ist wie die externe Rechnungslegung, die betriebswirtschaftliche Statistik und die Planungsrechnung Teil des betrieblichen Rechnungswesens und somit ein Teilgebiet der Betriebswirtschaftslehre. Die Adressaten des internen Rechnungswesens sind primär die... mehr >
Weiterführende Schwerpunktbeiträge
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