Viele Millionen Menschen kennen es: Es juckt, schmerzt und brennt am After. Dazu kommt noch ein Druck- und Fremdkörpergefühl. Bei diesen Symptomen wird schnell klar: es muss sich um Hämorrhoiden oder um eine Analthrombose (auch: Analvenenthrombose) handeln.
Beides sind Leiden im Analbereich, die sich jedoch in der Häufigkeit, im Krankheitsverlauf, der Schmerzintensität, im Auftreten und in der Art der Behandlung unterscheiden.
Das Wichtigste in Kürze:
- Analthrombosen können leicht mit Hämorrhoiden verwechselt werden.
- Während Hämorrhoiden sich meist über einen längeren Zeitraum entwickeln, treten Analthrombosen plötzlich und akut auf.
- Die Symptome von Analthrombosen klingen meist im Verlauf von Tagen bzw. Wochen langsam wieder ab.
- Um das Sitzen während dieser Zeit erträglicher zu machen, sind Sitzringe* (günstig) oder Freilagerungskissen* (etwas hochwertiger) eine gute Wahl.
Analthrombose oder Hämorrhoiden – wo liegen die Unterschiede?
Analthrombosen können leicht mit Hämorrhoiden verwechselt werden. Die gute Nachricht vorweg: So unangenehm die Symptome von Analthrombosen sind – sie klingen meist innerhalb weniger Wochen wieder ab.
Thrombose am After
Wichtig für die Unterscheidung von Hämorrhoiden: Die Analthrombose ist ein Blutgerinnsel, das AUSSERHALB des Afters auftritt. Aus diesem Grund wird häufig fälschlicherweise von „äußeren Hämorrhoiden“ gesprochen.
Die Größe der Analthrombose kann variieren – so ist vom Reiskorn bis zur Größe einer Pflaume alles möglich. Darüber hinaus ist eine bläulich durchschimmernde Schwellung für die Analthrombose charakteristisch.
Im Gegensatz zur Analthrombose befinden sich Hämorrhoiden IM After und können erst nach Vergrößerung aus dem After heraustreten können (sog. Prolaps).
Hämorrhoiden hat grundsätzlich jeder und sie stellen für sich erstmal kein Problem dar. Im Gegenteil, sie sind sogar äußerst wichtig, da sie den Enddarm abdichten und dafür sorgen, dass wir den Stuhl halten können. Erst wenn sich die Hämorrhoiden vergrößern und damit Probleme verursachen, spricht man vom Hämorrhoidalleiden. Die Gründe dafür sind sehr vielschichtig und medizinisch noch nicht abschließend erforscht. Weiterführende Informationen finden Sie im Beitrag zu den Ursachen, Symptomen und zur Behandlung von Hämorrhoiden.
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Krankheitsverlauf und Schmerzintensität von Analthrombosen
Die Analthrombose tritt in der Regel plötzlich und akut auf. Sie verursacht von Anfang an Schmerzen, Stechen oder Brennen. Oft innerhalb weniger Stunden bildet sich am After ein rot-bläuliches Blutgerinnsel, das pflaumengroß werden kann.
Bei mehrfachem Auftreten sind die Knötchen wie an einer Perlenschnur angeordnet. Meist ist nach 2 bis 3 Tagen der Höhepunkt der Analthrombose erreicht und die Symptome klingen im Verlauf von Tagen bis Wochen langsam wieder ab.
Dagegen entwickeln sich Hämorrhoiden wesentlich langsamer. Betroffene leiden zunächst nicht unter Schmerzen. Während sich die Analthrombose in der Regel von alleine – innerhalb weniger Tage oder Wochen – wieder zurückbildet, verstärken sich die Symptome bzw. Schmerzen bei Hämorrhoiden im Laufe der Erkrankung.
Häufigkeit von Analthrombose in der Bevölkerung
Da nach Schätzung medizinischer Studien 7 von 10 Erwachsenen während ihres Lebens an Hämorrhoiden leiden werden, spricht man auch gerne von einer “Volkskrankheit”.
Analthrombosen fallen zwar nicht in die Kategorie Volksleiden, sind aber durchaus nicht ungewöhnlich: Rund 5% der proktologischen Patienten zwischen 35 und 65 Jahren waren schon einmal wegen einer Analthrombose in Behandlung.
Analthrombosen: Die Ursachen
Wie entstehen Analvenenthrombosen?
Als ursächlich für Analthrombosen gelten:
- Temperaturschwankungen (z.B. Sitzen auf kaltem Untergrund)
- Hormone (z.B. Menstruationszyklus)
- das Ernährungverhalten (z.B. Verstopfung durch Ballaststoffmangel, Alkohol, Gewürze)
- das Stuhlverhalten (z.B. zu starkes Pressen)
- zu langes Sitzen, bspw. beim Autofahren oder beim Radfahren auf falschem Sattel
Um das Risiko für die Entstehung einer Analthrombose bei langen Radtouren so gering wie möglich zu halten, empfiehlt sich ein gepolsterter Sattel*. Darüber hinaus gibt es weiteres Equipment wie gepolsterte Radhosen* oder gefederte Sattelstützen*.
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Ebenfalls kann die Entstehung der Analthrombose durch körperlich anstrengende Tätigkeiten wie ungewohnter und anstrengender Sport oder harte körperliche Arbeit (z.B. schweres Heben) begünstigt werden.
Wie kann man Analvenenthrombosen vorbeugen?
Ballaststoffreich ernähren
Wer anfällig ist für Erkrankungen der Analregion, wie z.B. Hämorrhoiden, Analfissuren, Analekzeme oder Analthrombosen, sollte sein Stuhlverhalten einmal genauer beobachten.
Ist der Stuhl oft hart? Ist beim Stuhlgang starkes Pressen die Regel? In diesem Fall ist es ratsam, mehr Ballaststoffe in den Speiseplan zu integrieren, die den Stuhl weich machen. Zum Beispiel: indische Flohsamenschalen.
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Analthrombose in der Schwangerschaft
In der Schwangerschaftkönnen Analthrombosen ebenfalls entstehen, da ein hoher intraabdomineller Druck, also der Druck innerhalb des Bauchraums, besteht. In diesem Zusammenhang sind die Ursachen der Analthrombosen ähnlich der des Hämorrhoidalleidens.
Wechselwirkung zwischen Hämorrhoiden und Analthrombosen?
Interessant: Medizinische Experten nehmen an, dass vergrößerte Hämorrhoiden sich auf das Entstehen einer Analthrombose auswirken können.
Kissen – kurzfristige Alltagshilfe bei Analthrombose
Spezielle Sitzkissen können eine sehr gute und kostengünstige Möglichkeit sein, sich den Alltag bei einer Analvenenthrombose erträglicher zu machen. Wir stellen im Folgenden den Sitzring sowie das Freilagerungskissen vor.
Sitzring bei Analthrombose
Sitzringe sehen wie ein Donut aus und werden daher auch als “Donut-Kissen” bezeichnet. Sie sind oftmals aufblasbar, nehmen zusammengefaltet nur wenig Platz weg und sind grundsätzlich sehr erschwinglich.
Betroffene von Analthrombosen schätzen bei Sitzringen die Aussparung in der Mitte. So soll bspw. der aufblasbare Sitzring von RayE* den Druck lindern, um sich beim Sitzen wieder wohl zu fühlen.
Freilagerungskissen bei Analthrombose
Eng verwandt mit dem Sitzring ist das sogenannte Freilagerungskissen. Freilagerungskissen sind etwas robuster, da meist aus Schaumstoff und einer Gelschicht gefertigt.
Wie beim Sitzring sind Freilagerungskissen dadurch gekennzeichnet, dass in der Mitte des Kissens eine große Öffnung (Freilagerung) besteht. Mit sehr guten Bewertungen punktet bspw. das Bonmedico Freilagerungskissen*, das ebenfalls Schmerzen beim Sitzen lindern
soll.
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Welcher Arzt bei Analthrombose?
Wie bei Hämorrhoiden, ist der der Proktologe grundsätzlich der richtige Facharzt bei Analvenenthrombosen. Proktologen sind Darm-Experten, die sich auf Erkrankungen des Enddarms sowie der Analregion spezialisiert haben. Nutzen Sie gerne die Spezialistensuche des Proktologen-Berufsverbandes, um einfach und schnell einen Experten für Ihre Beschwerden zu finden.
Behandlung der Analthrombose
Behandelt werden Analthrombosen entweder konservativ oder operativ.
Salben bei Analthrombose
Der überwiegende Teil der Patienten behandelt seine Analthrombose selbst mit Hilfe von Salben. Dazu zählen schmerzlindernde Salben auf Basis von Lidocain*, Diclofenac oder Cinchocain. Ähnlich der Behandlung von Hämorrhoiden. Bei diesem Vorgehen spricht man auch von einer konservativen Behandlung.
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Die Ausnahme: OP bei Analthrombose
Eine operative Behandlung stellt den Ausnahmefall dar und wird nur bei sehr hohem Leidensdruck und starken Schmerzen angewandt.
Zu den operativen Verfahren zählt die Exzision, das bedeutet das Herausschneiden der gesamten Thrombose. Bei etwas kleineren Analthrombosen ist noch eine Stichinzision möglich. Hier wird ein kleiner Schnitt in die Thrombose gesetzt und das Blut vorsichtig herausgedrückt. Dies hat jedoch den Nachteil eines hohen Rückfallrisikos, da das Blut unter anderem einfach nachlaufen kann und den Thrombus wieder auffüllt.
Wichtig: Über die Art der Behandlung entscheidet letztlich die Ärztin oder der Arzt Ihres Vertrauens.
Fazit: Analthrombose und Hämorrhoiden im Vergleich
Im Folgenden finden Sie übersichtlich zusammengefasst, was die Unterschiede zwischen Analthrombosen und Hämorrhoiden sind:
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Grundsätzlich ist es immer ratsam, bei Hämorrhoiden-Beschwerden einen Arzt/eine Ärztin aufzusuchen. Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln kann selbstverständlich nur Teil einer ganzheitlichen Hämorrhoiden-Therapie sein!
Quellen:
- AWMF online (2002): “Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Koloproktologie – Analthrombose”
- Enddarmzentrum Mannheim
- Kreuter, A. (2016): “Proktologie – Erkrankungen der Analregion” in: Journal of the German Society of Dermatology, Volume 14(4), S. 352-375
- Söhnlein, Wolfgang (2019): “Analvenenthrombose, Anal venous thrombosis” in: MMW – Fortschritte der Medizin Volume 161, S. 52
- www.amboss.com