Jetzt bist du dabei!
Aus rechtlichen Gründen sind wir dazu verpflichtet, Ihr Einverständnis zur Zusendung unseres Newsletters explizit abzufragen. Daher erhalten Sie in Kürze eine Email mit einem Bestätigungslink. Bitte öffnen Sie diesen Link, um Ihre Emailadresse zu aktivieren und um zukünftig den REIFEN.DE Newsletter zu erhalten.
PS: Falls Sie nach 5 Minuten noch keine Nachricht von uns erhalten haben, prüfen Sie bitte Ihren Spam-Ordnen. Vielen Dank.
Lange Zeit bevor es Reifenkennzeichnungen gab, existierten in dem Themengebiet „Rad“ wahrscheinlich nicht all zu viele Begriffe außer „Rad“. Genau genommen ist das natürlich nicht ganz richtig. Unter anderem weil man um 4000 vor Christus noch nicht all zu viel deutsch gesprochen hat – aber Spaß beiseite. Wir können froh sein, dass wir heute nicht mehr auf primitiven runden Holzscheiben, wie nach der Erfindung des Rades, unterwegs sind, sondern auf hochentwickelten Felgen und Reifen.
Dafür müssen wir uns aber auch mit deren Kennzeichnungen, die oft nicht gerade selbsterklärend sind, herumschlagen. Doch keine Sorge, für all diejenigen die sich noch nicht so gut damit auskennen oder etwas nachschlagen möchten erklären wir im AUTOTUNING.DE Lexikon was die Reifenkennzeichnungen bedeuten.
Reifenkennzeichnungen am Beispiel
Am einfachsten ist die Reifenkennzeichnung an einem Beispiel zu erklären. Nehmen wir hierzu die Kennzeichnung 225/45 R18 91Y aus der folgenden Grafik und gehen die einzelnen Stellen durch.
Die Reifenbreite
Die Zahl an erster Stelle, die Reifenbreite, sollte eigentlich recht einfach und schnell erklärt sein, denn sie gibt die Breite des Reifens in Millimetern an. Der Wert 225 steht also für eine Breite von 22,5 Zentimetern. Ganz so einfach ist es allerdings nicht, denn die Reifenbreite ist als die breiteste Stelle des unbelasteten Reifens definiert. Man darf sie also nicht mit der Lauffläche gleichsetzen, denn das ist die Fläche, die tatsächlich Kontakt mit der Straße hat.
Der Reifenquerschnitt und die Flankenhöhe
Die Zahl nach dem Schrägstrich gibt Aufschluss über den Querschnitt des Reifens, aus dem sich die Flankenhöhe entnehmen lässt. Im Gegensatz zur Reifenbreite, wird der Querschnitt jedoch nicht direkt in Millimetern, sondern als Prozentsatz der Reifenbreite angegeben. In unserem Beispiel, 225/45, wären das also 45% von 225 mm was man auch als 0,45×225 mm schreiben kann. Ausgerechnet ergibt das eine Flankenhöhe von 101,25 Millimetern also ca. 10 cm.
Die Reifenbauweise
Der Buchstabe, der nach dem Querschnitt folgt, steht für die Reifenbauweise. Heutzutage sind fast nur noch Radialreifen mit der Kennzeichnung R, wie im Beispiel, üblich. Bis auf wenige Ausnahmen werden Diagonalreifen mit der Kennzeichnung D nicht mehr eingesetzt.
Der Felgendurchmesser
Nach dem Buchstaben für die Reifenbauweise findet sich wieder eine Zahl, diese steht für den Durchmesser der verwendbaren Felgen und wird in Zoll und nicht in Millimetern angegeben. In unserem Beispiel ist der Reifen also für Felgen mit 18″ Durchmesser gedacht, eine Felge mit 18 mm Durchmesser wäre ja auch etwas unsinnig, außer vielleicht im Modellbau.
Die Felgenbreite
Heraus zu finden für welche Felgenbreiten der Reifen geeignet ist, ist etwas komplizierter, denn diese wird nicht auf dem Reifen angegeben und ist auch nicht so eindeutig wie der Felgendurchmesser. Hierfür haben wir die folgende Tabelle.
Tabelle für Rad-/Reifenkombinationen
Der Tragfähigkeitsindex
Die letzte Zahl in der Reifenkennzeichnung ist der sogenannte Tragfähigkeitsindex. Aus ihm lässt sich anhand der unten stehenden Tabelle die Tragfähigkeit in Kg pro Rad ermitteln. In unserem Beispiel mit dem Tragfähigkeitsindex 91 liegt die Tragfähigkeit pro Rad also bei 615 Kg. Da pro Achse zwei Räder montiert sind, kann man den richtigen Tragfähigkeitsindex für sein Auto folgendermaßen ermitteln. Man nimmt die maximale Achslast der Achse für die sie am größten ist, teilt sie durch 2 und sucht den Tragfähigkeitsindex aus der Tabelle heraus, bei dem der zugehörige Kg-Wert gleichgroß oder höher ist. Für den Beispielreifen dürfte die maximale Achslast also höchstens 1.230 Kg betragen. Ab bestimmten Geschwindigkeiten gibt es allerdings Abzüge bei der Tragfähigkeit, wie im folgenden Abschnitt genauer erklärt wird.
IndexTragfähigkeitIndexTragfähigkeitIndexTragfähigkeit80450kg90600kg100800kg81462kg91615kg101825kg82475kg92630kg102850kg83487kg93650kg103875kg84500kg94670kg104900kg85515kg85690kg105925kg86530kg96710kg106950kg87545kg97730kg107975kg88560kg98750kg1081000kg89580kg99775kg1091030kg1101060kgDer Geschwindigkeitsindex
Hinter dem Tragfähigkeitsindex steht der Geschwindigkeitsindex, welcher als Buchstabe angegeben wird. Dem Buchstaben ist eine entsprechende Geschwindigkeit zugeordnet. Diese ist die Höchstgeschwindigkeit für die der Reifen freigegeben ist und muss mindestens so groß sein wie die bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs. Das Y in unserem Beispiel besagt also, dass der Reifen für Geschwindigkeiten bis maximal 300 km/h freigegeben ist. Eine Ausnahme stellen übrigens Reifen dar, bei denen statt der Bauartbezeichnung „R“, „VR“ oder „ZR“ steht. Diese sind für Geschwindigkeiten über 210 bzw. über 240 km/h freigegeben. In Kombination mit dem in Klammern geschriebenen, separaten Geschwindigkeitsindex Y, sind sie sogar für mehr als 300 km/h zugelassen.
Ab dem Geschwindigkeitsindex V, also für Reifen, deren zulässige Höchstgeschwindigkeit über 210 km/h liegt, wird die Tragfähigkeit für hohe Geschwindigkeiten herabgesetzt. Die Tragfähigkeit wird dann für die jeweilige Geschwindigkeit als Prozentsatz des Werts aus der Tragfähigkeitstabelle angegeben, wie in der zweiten Tabelle unten zu sehen ist.
Indexmax. Geschw.Indexmax. Geschw.Indexmax. Geschw.D65km/hM130km/hT190km/hF80km/hN140km/hU200km/hG90km/hP150km/hH210km/hJ100km/hQ160km/hV240km/hK110km/hR170km/hW270km/hL120km/hS180km/hY300km/hGeschwindigkeitsabhängiger Tragfähigkeitsanteil
V-maxVWY220971001002309410010024091100100250951002609010027085100280952909030085Die Witterungskennzeichnung
Bei Sommerreifen entfällt diese Angabe. Winterreifen oder Reifen für schlechten Untergrund sind mit M+S gekennzeichnet. Das steht für „Mud and Snow“ also Matsch und Schnee. Handelt es sich um Reifen mit Spikes, wird noch ein „E“ angefügt. Das dürfte dem normalen Autofahrer aber seltener begegnen.
Die DOT-Nummer
Das DOT steht für das Department of Transportation in den USA und bestätigt, dass der Reifen dessen Bedingungen erfüllt. Für den Autofahrer selbst sind vor allem die letzten vier Zahlen der DOT-Nummer von Interesse, denn durch diese lässt sich das Produktionsdatum des Reifens feststellen. Das erste Zahlenpaar, der vierstelligen Zahl ist die Kalenderwoche und das zweite das Jahr. Die anderen Zahlen sind ein herstellerspezifische Code.
Über die hier erklärten Reifenkennzeichnungen hinaus, gibt es noch viele weitere. Da deren vollständige Erklärung jedoch sehr viel Platz und Zeit in Anspruch nehmen würde aber vor allem weil sie für die meisten Autofahrer uninteressant sind, wird hier nicht weiter auf sie eingegangen.
Wir hoffen, dass dieser Artikel einige Fragen zu Reifenkennzeichnungen beantwortet hat und wünschen viel Erfolg bei der richtigen Reifenwahl.