Was fühlen Hunde wenn man sie streichelt?

Leider wissen Viele nicht, dass man einen fremden Hund nicht einfach so überall streicheln sollte. Die meisten Hunde lassen solche Situationen zwar über sich ergehen, aber mit einem respektvollen Umgang mit dem Tier hat das nicht mehr viel zu tun. Auch Hundehalter wissen manchmal selbst nicht, wie Hunde gestreichelt werden möchten oder können die Zeichen, dass ihrem Hund die Berührungen unangenehm sind, nicht eindeutig verstehen. Klar, Hunde mögen Streicheleinheiten, manche würden auch den ganzen Tag damit zubringen wollen, jedoch ist es sehr entscheidend, wer den Hund da gerade streichelt. Und besonders Kindern muss man den Umgang mit (fremden) Hunden erst einmal beibringen, um womöglich negativen Erfahrungen vorzubeugen.

Die häufigsten Fehler bei Hundebegegnungen

1. Überhaupt erst einmal fragen

Ja, so selbstverständlich wie es klingt, ist es im Alltag leider nicht immer. Wenn man einen Hund sieht, sollte man immer zuerst fragen, ob man ihn auch streicheln darf. Manche Menschen, auch Kinder, hocken sich auch direkt beim Anblick eines Hundes ab und breiten die Arme aus. Diese Geste wirkt auf die meisten Hunde sehr einladend, weshalb sie auch freundlich angetrabt kommen würden, allerdings kann es sein, dass der Hund gerade in einer Trainingssituation war, er vielleicht gerade aufgrund einer Erkrankung keinen Kontakt haben soll oder auch einfach, weil der Hundehalter nicht möchte, dass der Hund von jedem einfach so angefasst wird. Warum auch immer – einen Hund ohne vorheriges Fragen zu streicheln ist ein absolutes No-Go.

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2. Direkt den Kopf / am Gesicht streicheln

Der Kopf, das Hundegesicht, sind natürlich die Bereiche, die besonders auf Mitmenschen wirken. Da ist es auch verständlich, weshalb man dort zuerst streicheln möchte, jedoch ist diese Geste für die meisten Hunde unhöflich. Es kann passieren, dass die Stimmung schnell kippt und der Hund knurrt oder womöglich schnappt. Um dies zu verstehen, reicht es vollkommen, sich vorzustellen, dass fremde Menschen auf einen selbst freudig zulaufen und einen direkt am Kopf anfassen und ins Gesicht fassen. Das würden wir selbst auch nicht mögen – warum soll es dann ein Hund tolerieren müssen?

3. Den Hund nicht zwingen

Auch dies klingt eigentlich ganz logisch, doch in der Praxis sieht das auch häufig anders aus. Selbst wenn der Hundehalter mit dem Streicheln einverstanden ist, kann es der Hund nicht sein. Hunde sind selbstständige Wesen mit Bedürfnissen und Befindlichkeiten und haben auch mal mehr oder weniger Lust, von Fremden gestreichelt zu werden. Wendet sich der Hund also ab oder geht weg, sollte man nicht nachfassen oder ihm hinterhergehen. Der Hund signalisiert so, dass er gerade keine Lust hat und verlässt die Situation. Hier sollte man dem Tier seinen Freiraum lassen.

4. Hunden nicht in die Augen starren

So süß manche Hunde auch aussehen und so sehr Hunde auch uns Menschen gern ins Gesicht schauen, um unsere Gefühle zu ergründen – fremden Hunden sollte man nicht direkt in die Augen starren. Für Hunde bedeutet das frontale aufeinander Zugehen zusammen mit der Fixierung des anderen durch den Blick eigentlich nichts Gutes. Es bietet großes Konfliktpotenzial. Natürlich darf man Hunde ansehen, auch ins Gesicht sehen, jedoch sollte der Blick dann auch wieder abgewandt werden. So gehen die meisten Hunde auch einfach an einem vorbei. Hat man den Hund vorher angestarrt, wird dieser auch eher auf einen reagieren, einem nahe kommen wollen, was dann wiederum auch nur eine Reaktion auf das menschliche Verhalten ist.

5. Hunde spiegeln Verhalten

Hunde haben über die Jahrtausende, in denen sie mit uns Menschen zusammenleben, gelernt, sich auf uns einzustellen. Hunde können menschliche Gefühle und Gesichtsausdrücke extrem gut lesen und verstehen. Daraus ergibt sich, dass sie häufig Verhalten spiegeln: sie verhalten sich dann so, wie der Mensch es vormacht. Wenn man nun also einen fremden Hund trifft, sollte man ihn einerseits nicht die ganze Zeit direkt anstarren, aber andererseits auch nicht direkt total aufgeregt auf ihn einreden. Die Aufregung spürt der Hund und freut sich über die freundliche Stimme. Allerdings hat dies oft zur Folge, dass die Hunde dann ungestüm reagieren und vielleicht sogar die Personen anspringen. Und das ist wiederum bei den Menschen nicht so gern gesehen. Also auch hier sollte man zuerst das eigene Verhalten reflektieren, ehe man sich beschwert, dass der Hund einen nun freudig angesprungen hat. In vielen Fällen hätte er das nicht getan, er kennt einen ja vielleicht gar nicht, er hätte also keinen Grund gehabt, überhaupt so zu reagieren.

So macht man’s richtig

Sieht man nun einen niedlichen Hund unterwegs und möchte diesen unbedingt streicheln, sollte man am besten folgendermaßen vorgehen:

    1. Zuerst den Menschen ansprechen und fragen, ob man den Hund streicheln darf.
    • 2. Wenn der Mensch es erlaubt: Am besten sich zum Hund herunter hocken – in jedem Fall sollte man sich

niemals

    über den Hund beugen!
    3. Den Hund am Handrücken schnuppern lassen.
    4. Bleibt der Hund entspannt, dreht sich nicht weg o.ä., kann man den Hund vorsichtig mit dem Handrücken an der seitlichen Schulter beginnen zu streicheln. Währenddessen kann man auch ruhig und freundlich mit dem Hund sprechen.
    • 5. Bleibt der Hund auch hier entspannt und geht nicht von sich aus weg, weil er keine Lust mehr hat, kann man auch langsam über den ganzen Hundekörper streicheln, auch am Kopf oder unter dem Kinn, wenn der Hund es toleriert – Wichtig:

niemals

    nach der Rute des Hundes greifen!

Wenn dem Hund das Streicheln sehr gefällt, kann es auch sein, dass sich dieser, ähnlich wie eine Katze, an den Beinen oder am Arm beginnt zu „reiben“. Manche Hunde legen sich auch auf den Boden und bieten direkt ihren Bauch zum Streicheln an. Diese Gesten bedeuten großes Vertrauen, was man auch entsprechend wertschätzen sollte.

Richtiges und falsches Streicheln

Zwar gibt es Hunde, die so entspannt sind, dass es ihnen völlig egal ist, wo sie wer wie genau streichelt, aber das muss nicht bei jedem Hund so sein. Daher gibt es hier ein paar Dinge, die man beim Streicheln eines Hundes berücksichtigen sollte:

  • Lieber mit dem Handrücken streicheln: Gerade, wenn der Hund einen nicht kennt, sollte man zu Beginn vorsichtig mit dem Handrücken streicheln. Ist der Hund entspannt und gefällt es ihm, kann man später natürlich auch mit der Handfläche streicheln.
  • Keine Körperteile direkt anfassen oder festhalten: Besonders bei kleinen Kindern ist die Rute des Hundes von besonderem Interesse. Aber auch die Ohren mancher schlappohrigen Hunderassen wirken sehr attraktiv zum Anfassen und Festhalten. Hier sollte man sich selbst, aber auch vor allem Kinder, zurücknehmen und erklären, dass man keine Körperteile direkt anfassen bzw. festhalten soll. Die Stimmung könnte schnell kippen, da sich der Hund plötzlich bedroht fühlt.
  • Seitlich am Körper streicheln: Gerade, wenn man einen fremden Hund streichelt, sollte man diesen nur seitlich, beginnend etwa auf der Höhe des Schulterblattes bis ca. zur Höhe der Hüfte, auf einer Seite des Körpers streicheln.

Zusammenfassung

Die meisten Hunde mögen es, gestreichelt zu werden, und viele Menschen streicheln Hunde auch sehr gern. Es ist also eine Win-Win-Situation, wenn man ein paar Dinge beachtet. So sollte es selbstverständlich sein, dass man immer zuerst den Hundehalter fragt, ob der Hund gestreichelt werden darf. Das „Ok“ des Hundehalters ist aber auch noch kein Garant dafür, dass auch der Hund gestreichelt werden möchte. Daher ist die Körpersprache des Hundes immer zu berücksichtigen: dreht sich dieser weg oder geht direkt woanders hin, sollte man dies respektieren und akzeptieren. Einem Kind kann man in so einer Situation erklären, dass der Hund jetzt keine Lust habe und man sich ja vielleicht mal wieder trifft.
Beim Streicheln sollte man sich einerseits nicht direkt über den Hund beugen und andererseits nicht direkt den Kopf oder das Gesicht anfassen wollen, das wirkt auf viele Hunde unhöflich und sie fühlen sich unwohl dabei. Zum Start ist das Streicheln seitlich am Hundekörper auf Höhe des Schulterblattes geeignet. Dabei befindet man sich im Idealfall mit dem Hund auf Augenhöhe. Je nachdem, wie der Hund auf das Streicheln reagiert, kann man sich nach und nach „vorarbeiten“ und schließlich auch den Hund unter dem Kinn kraulen.
Ist man selbst in einer Hundebegegnung ruhig und entspannt, wird sich auch der Hund so verhalten, da Hunde häufig das Verhalten von Menschen spiegeln. Und besonders für Kinder sei noch einmal erwähnt, dass die Rute absolute Tabu-Zone ist: diese wird bitte niemals angefasst oder gar festgehalten. So könnte die Stimmung sehr schnell kippen, was für alle Beteiligten nicht so angenehm wäre.

Ein Auszug aus unserem Sortiment

Bild: © Depositphotos.com / adikatz

Was fühlt der Hund beim Streicheln?

Hunde streicheln als Kommunikation Jeder Hund hat eigene Vorlieben beim Streicheln, doch gibt es einige Körperstellen, die fast alle Fellnasen mögen: Berührungen am Brustkorb (vor allem wenn der Hund neben dir sitzt), an der Körperseite und an der Schnauze entlang mögen die meisten Hunde.

Soll man Hunde am Kopf Streicheln?

Niemals von oben auf den Kopf streicheln, denn in Hundesprache ist das eine bedrohliche Geste, und der Hund wird bestenfalls den Kopf hochreißen und schlimmstenfalls nach der Hand schnappen. Besser ist es, den Hund sanft am Hals oder an der Brust zu streicheln.

Warum soll man Hunde nicht Streicheln?

Es wird also der Fluchtinstinkt geweckt und der Hund fühlt sich unwohl. Der Kopf ist nun einmal das wichtigste Körperteil und gehört entsprechend geschützt, sodass Hunde hier sensibel reagieren können und ein Streicheln durchaus ein Stresslevel darstellen kann.

Warum soll man einen Hund nicht Anpusten?

Dem Hund in Nase und Ohren pusten Für den Hund ist es alles andere als witzig. Er fühlt sich unwohl, kann mit diesem seltsamen Verhalten gar nichts anfangen und wird irgendwann anfangen auszuweichen, wenn der Mensch ihm zu nahe kommt.

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