Was bedeuten sichtzeichen bei einem blinden hund

Hi,

mein Mops ist durch "Keratitis pigmentosa" fast blind. Die betroffenen Pigmente auf der Hornhaut überschneiden sich mit der Pupille, so dass sie sehr stark seheingeschränkt ist.
Meine andere Hündin hat eine Trübung an den Augen. Zum Glück kein Grauer Star, sondern anscheinend nur altersbedingt. Auch sie erblindet. Aber sehr, sehr langsam.

Auf jeden Fall solltest du mit deinen Hund eine Tierklinik aufsuchen, die sich mit Augenkrankheiten auskennt. In Nienburg oder auch in Bramsche sind bei mir in der Umgebung (jeweils mehr als eine Stunde fahrt) sehr gut dafür geeignet.

Da Caro von Anfang an diese Krankheit hat (ich habe sie seit März) und damit aufgewachsen ist, kann sie natürlich mit der Situation besser umgehen als wahrscheinlich dein Hund.

Ich bin bei einer Trainerin, die selber einen blinden Hund hat. Durch das gemeinsame Training habe ich viel über den Umgang mit blinden Hunden gelernt und rate dir zum Makertraining.

Mit Marktertraining kann man unheimliche Geräusche positiv belegen. Des Weiteren kannst du über das Markertraining "Zeigen und benennen" einüben, wie ATuin es bereits erklärt hat mit "Hund".
Dies ist ein nicht gerade einfaches Training, was viel Geduld voraussetzt und gutes Timing.

Caro macht auf die wenigsten ein blinden Eindruck. Sie ist aber auch wie gesagt damit groß geworden und lernt jetzt, auf Geräusche zu reagieren. Sie weiß, wo ich bin, solange ich in Bewegung bleibe. Bleibe ich stehen, kann ich sie mit meiner Stimme locken.

Erziehungstechnisch solltest du jetzt anfangen, die Sichtzeichen rauszunehmen. In der Regel überlagert das Sichtzeichen das genannte Wort. Dies kannst du langsam abbauen, wenn du erst das Wort sagst, den Hund kurz denken lässt und dann das Sichtzeichen gibst. Über die Zeit kannst du das Sichtzeichen langsam abbauen.

Ansonsten solltest du darüber nachdenken, wie du deinen Hund lenken kannst. Vorsichtshalber wäre eine Schleppleine ratsam.
Caro kann zum Beispiel kein "Rechts" oder "Links". Dies liegt daran, dass ich eine Rechts-Links-Schwäche habe. Sie hat inzwischen gelernt, räumlich zu hören und mich durch meine Stimme zu finden, wenn ich stehe. Gehend ist es für sie einfacher.
Außerdem ist "Hier" dafür etwas kurz. Ich erreicht damit eher, dass Caro ihre Ohren spitzt und versucht herauszufinden, wo ich bin. Also ist mein Anrufkommando etwas länger. :zwinkern2: "Hier" ist aber das erste Wort, danach quatsche ich sie voll :happy33: "Ja Mäuschen, hier bin ich! Komm schnell! Ja!! Super!" Irgendwie so. Gewöhn dich daran, dass die Leute dich dumm angucken.

Neben hier wäre "Stopp" noch ein sehr wichtiges Kommando, was der Hund sofort auszuführen hat. Mir ist Caro gestern in einen Graben verloren gegangen, weil sie den nicht gesehen hat und dann war der Boden weg. Du musst also immer die Augen bei deinen Hund haben.
Auch solltest du deinen Hund warnen können, wenn er gerade gegen jemanden oder etwas läuft. Bei mir heißt es "Aufpassen!" Aber Caro sieht ja noch ein kleines bisschen und kann selber ausweichen.

Ich habe von anderen gehört, dass sie ein Glöckchen zum Beispiel immer tragen, damit ihr Hund sie hört.

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen
Liebe Grüße
Isabell

Hunde mit Handicap: Blindes Vertrauen zwischen Mensch und Tier

Foto: dwphotos / Shutterstock.com

Klarheit in der Kommunikation spielt im Training mit Hunden eine entscheidende Rolle. Das gilt insbesondere dann, wenn der Hund blind oder taub ist.

<p>Klarheit in der Kommunikation spielt im Training mit Hunden eine entscheidende Rolle. Das gilt insbesondere dann, wenn der Hund blind oder taub ist.

Denn vor allem dann muss das Tier den Signalen seines Herrchens oder Frauchens im wahrsten Sinne blind vertrauen – und sie dafür richtig deuten können.

Hundetrainerin Iris Bauer hat sich in ihrer Hundeschule in Mecklenburg-Vorpommern auf das Training mit körperlich beeinträchtigten Hunden spezialisiert. Den Anstoß dazu gab ihr eigener Hund Alfonso, ein von Geburt an blinder Podenco. Den idealen Umgang mit Hunden mit Handicap beschreibt sie als "besonnen, souverän und vorausschauend: Man muss immer aufmerksam bleiben, um potenzielle Gefahren für den Hund frühzeitig zu erkennen."

Der Begriff "vorausschauend" ist hier in zweierlei Hinsicht zu sehen. Denn es geht nicht nur um Gefahren, die beim gemeinsamen Spaziergang lauern, sondern auch um eine langfristig auslegte Planung. "Ich halte überhaupt nichts davon, beim Training nur auf Körpersprache zu setzen. Denn wenn der Hund später erblindet, kann er diese Zeichen nicht mehr sehen", sagt Bauer. "Auch bei kerngesunden Hunden sollte man deshalb von Anfang an mit Hör- UND Sichtzeichen arbeiten." Ähnlich verhalte es sich mit Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates. "Wenn der Hund von Anfang an nicht in den ersten Stock darf, sieht er es im Alter, wenn er möglicherweise keine Treppen mehr steigen darf, nicht als Bestrafung an."

Vorsicht bei Kontakt mit fremden Hunden

Für Menschen ist aus Bauers Sicht die Arbeit mit einem tauben Hund komplizierter, "denn wir kommunizieren vorwiegend auf verbaler Ebene." Für den Hund dagegen sei Blindheit problematischer, denn bei den Tieren läuft ein großer Teil der Kommunikation über Körpersprache ab. "Durch den starren Blick, den viele blinde Hunde haben, kommt es unter Umständen zu Missverständnissen mit Artgenossen, weil diese denken, ihr Gegenüber würde sie fixieren." Sie selbst habe mit Alfonso zu Beginn den Kontakt mit ihr völlig fremden Hunden komplett gemieden und rät das auch anderen Haltern von blinden Hunden. "Viele Hundehalter können überhaupt nicht einschätzen, wie ihr Tier auf einen blinden Hund reagiert", sagt sie. Und hat der Hund erst einmal schlechte Erfahrungen gemacht, stört das das Vertrauen in seinen Menschen nachhaltig. "Wenn man beim Spaziergang auf einen fremden Hund trifft, sollte man den eigenen anleinen und auch beim anderen Hund darauf bestehen", empfiehlt Bauer.

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    Das heißt allerdings nicht, dass der Hund in Watte gepackt werden sollte. "Ich sage immer: Der ist blind und nicht blöd!" Kontakt mit bereits bekannten Hunden sei durchaus erwünscht – auch ohne bei jeder Kleinigkeit einzugreifen. "Wichtig ist, dass man immer aufmerksam bleibt und erkennt, wenn der blinde Hund sich unsicher fühlt."

    Damit Hund und Halter zum Team werden können, ist eine enge Bindung wichtig. Das gilt nicht nur, aber besonders bei beeinträchtigten Hunden. Denn nur so sei es möglich, den Hund zu gegebener Zeit, trotz Behinderung, ableinen zu können. Aufgebaut wird diese Bindung unter anderem durch eine sinnvolle Beschäftigung des Tieres. "Was sinnvoll ist, hängt vom jeweiligen Hund ab", sagt Bauer. Bei Hunden mit Jagdtrieb bietet sich zum Beispiel das Apportieren eines Futterbeutels an. Die gemeinsame Arbeit festigt die Bindung, fördert die Beziehung und hilft dem Hund, ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln.

    Das Erlernen der Grundkommandos wird individuell, der Behinderung entsprechend, trainiert.

    Der Halter sollte darauf achten, negative Emotionen beim Training beiseite zu lassen. Denn ein blinder Hund nimmt jede Veränderung in der Stimme, Ungeduld, Anspannung etc. besonders deutlich wahr. Eine klare Kommunikation sei so nicht mehr gegeben, erklärt Bauer. Bei einem tauben Hund müsse Ziel des Trainings sein, dass der Hund zuverlässig und freiwillig immer wieder Blickkontakt zu seinem Menschen aufnimmt. "Vom Training mit Hilfsmitteln wie z. B. Laserpointer halte ich persönlich nichts", sagt Bauer. "Denn so baut der Hund eine "Bindung" zum Hilfsmittel und nicht zum Menschen auf."

    Bevor man mit dem Training beginnt, sollte ein Spezialist unbedingt sicherstellen, dass das Tier trotz seiner Beeinträchtigung schmerzfrei ist, betont Bauer, die auch für den Alltag noch ein paar Tipps bereit hat. "Im häuslichen Bereich sollten Halter eines blinden Hundes darauf achten, keine unnötigen Stolpersteine zu hinterlassen." So sollte beispielsweise ein Stuhl nach dem Aufstehen sofort wieder in die alte Position am Esstisch zurückgeschoben werden. "Beim tauben Hund ist es wichtig, sich diesem so zu nähern, dass er den Menschen sehen kann bzw. wahrnimmt. Er könnte sich sonst erschrecken und entsprechend reagieren", sagt Bauer. Grundsätzlich kompensierten Hunde ihre Behinderung gut. "Vorausgesetzt, wir Menschen lassen es zu."

    Wie sieht ein blindes Auge bei einem Hund aus?

    Wirkt euer Vierbeiner orientierungslos oder verunsichert, könnt ihr testen, ob seine Pupille auf Licht reagiert. Leuchtet das Auge dafür kurz mit einer Taschenlampe an. Verengt sich die Pupille, kann euer Hund noch sehen, bleibt sie unverändert, ist er wahrscheinlich blind.

    Wie verhält sich ein Hund wenn er blind wird?

    In diesem Fall sollten Herrchen oder Frauchen zügig zum Tierarzt fahren und ihrem Hund einmal tief in die Augen sehen lassen. Ist die Linse grau oder sogar weiß, kann es sich um Grauen Star handeln. Der Hund sieht entweder schlecht oder ist schon völlig erblindet.

    Wie sieht ein Blinder Hund?

    Ursachen für Erblindung bei Hunden Dabei wird die Linse allmählich trübe und immer weißer, der Hund sieht immer weniger und wird am Ende vollständig blind.

    Wie schnell erblindet ein Hund?

    Der Hund erblindet allmählich Dabei handelt es sich um eine allmähliche Netzhautdegeneration. Zunächst können betroffene Hunde im Dunkeln nichts mehr sehen, später auch bei Licht nicht mehr. Bei der Frühform erblindet Ihr Hund mit zwölf Monaten vollständig, bei der Spätform erst im Alter zwischen drei und sechs Jahren.

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