Warum vergeht die Zeit so schnell wenn man verliebt ist

Trotz zahlreicher Studien und neuer Erkenntnissen ist die Liebe noch immer ein Mysterium für die Wissenschaft. Wie, warum und in wen wir uns verlieben, gibt noch immer viele Rätsel auf. Doch eines steht fest: Du kannst schneller mit einem Mann auf Wolke 7 landen, als du vielleicht dachtest.

Wenn wir an Liebe denken, assoziieren wir damit unser Herz als Ursprung der Gefühle. Doch es ist unser Gehirn, das wirklich über das Verliebtsein entscheidet. So fand eine neue Studie des „Journal of Sexual Medicine“ folgendes heraus: Wenn wir jemanden ansehen, den wir gut finden, überkommt uns ein Euphorie-Gefühl. Es wird durch stimulierende Chemikalien ausgelöst, die unser Gehirn in nur einem Fünftel einer Sekunde freisetzt. Heißt, das Interesse eines Mannes kann durch nur einen minimalen Augenblick geweckt werden. Liebe auf den ersten Blick? Ist durch diese Erkenntnis absolut möglich!

Die Wissenschaftler fanden außerdem heraus, dass während dieses Prozesses 12 Teile des Gehirns betroffen sind, vor allem das Lustzentrum. Es sorgt für das typische Rosarote-Brille-Gefühl: Alles was, du jetzt erlebst, wird automatisch romantisiert. Alles scheint viel schöner und glücklicher zu sein, Probleme wiegen plötzlich weniger schwer.

Und das Verliebtsein geht noch weiter: Wenn ein Mann die oben beschriebene Reaktion erfährt und später ein Foto von dir sieht, schüttet sein Gehirn beim bloßen Anblick unter anderem Dopamin aus – das Glückshormon schlechthin. Diese Reaktion sorgt für sexuelle Erregung und für das starke Verlangen, mehr Zeit mit der Frau seiner Träume zu verbringen.

Interessanterweise fällt es Männern auch leichter, ihre Gefühle offen zu legen. Eine Studie der US-Psychologin Marissa Harrison, veröffentlicht im „Journal of Social Psychology“, befragte 172 College-Studenten zum Thema Liebe und Beziehung. Dabei fand die Psychologin heraus, dass Männer bereits nach wenigen Wochen die alles bedeutenden Worte „Ich liebe dich“ zu sagen pflegten. Frauen hingegen brauchen oft mehrere Monate Zeit, um sich ihren Liebes-Gefühlen einig zu werden. Sie stellen ihre Emotionen stärker infrage, als ihre männlichen Partner. Männer können intuitiver handeln und folgen mehr ihrem Bauchgefühl, ohne Gedanken-Chaos. Hinzu kommt der natürlich Jagdtrieb, der in unseren Partnern steckt. Einmal verliebt, wollen sie ihre „Errungenschaft“ nicht mehr loslassen und fühlen sich sowohl sexuell als auch mental sehr stark zu ihrer neuen Freundin hingezogen. 

Frage an das Gehirn

Veröffentlicht: 31.10.2011

Eine Minute beim Zahnarzt dauert mitunter furchtbar lang, ein Abend mit Freunden vergeht wie im Flug. Haben wir kein objektives Zeitgefühl?

Die Antwort der Redaktion lautet:

Heiko Hecht, Abteilung für Allgemeine Experimentelle Psychologie, Universität Mainz: Bewusste Zeitwahrnehmung ist keine direkte Wahrnehmung von äußeren Gegebenheiten, so wie man mit den Augen einen grünen Vogel, mit den Ohren den Klang von Musik wahrnimmt. Ein einzelnes Organ für die Wahrnehmung der Zeit gibt es nicht. Vielmehr ist das Zeitgefühl ein individuelles Konstrukt aus der emotionalen Bewertung dessen, was gerade passiert– völlig unabhängig von der Zeit nach einer Uhr, die tatsächlich viel schneller oder langsamer vergehen kann.

Fünf Minuten Warten an der Bushaltestelle im Winter können als eine halbe Ewigkeit erscheinen, weil man die Kälte als quälend empfindet. Sitzt man später mit einem Freund im warmen Restaurant, vergehen drei oder vier Stunden im Nu. Momente, die von besonders positiven Emotionen erfüllt sind, scheinen zeitlich vorbei zufliegen. Umgekehrt werden negativ wahrgenommene Situationen, wie eine monotone Arbeit, eher als langwierig empfunden.

Die Zeitwahrnehmung geht auf einen komplexen nicht bewusstseinsfähigen Prozess zurück, in dem Vorlieben, Emotionen und Erregung maßgebend sind. Hier ist vor allem die Amygdala beteiligt. Das Gefühl für Zeit ergibt sich also aus der Intensität und persönlichen Beurteilung eines erlebten Moments. Ein anderer wesentlicher Teil besteht aus der Erinnerung. Rückblickend wird das Zeitempfinden interessanter Weise genau in das Gegenteil gekehrt: Intensive Erlebnisse, die im Moment zu rasen scheinen – wie zum Beispiel ein schöner Urlaub – erscheinen im Nachhinein wie ausgedehnt. Die Zeit ist dort viel intensiver genutzt worden. Diese Fülle an Erlebnissen und Emotionen dehnen wir im Nachhinein aus, weil wir liebend gern noch länger geblieben wären. Negative oder anstrengende Erfahrungen werden später dagegen als zeitlich verkürzt empfunden.

Das Empfinden von Zeitverläufen ist also auch eine Gedächtnisleistung – in Form einer positiven Verklärung der Vergangenheit. Würden wir den vergangenen Zeitraum, in dem uns Widrigkeiten widerfahren sind, rückblickend als ebenso lang empfinden, litten wir vermutlich viel mehr darunter. Ich vermute, dass keine Frau ein zweites Kind bekommen wollte, würde sie sich an die erste Geburt so zeitlich ausgedehnt und intensiv erinnern, wie es tatsächlich der Fall war. Das ist ein hervorragender Schutzmechanismus des Körpers, der die Motivation sichert, trotz unangenehmer Ereignisse weiterleben zu wollen.

Lange Zeit versuchte man, eine Uhr im Gehirn zu finden – beispielsweise durch Versuche in dunklen Felsenkellern, wo Personen ihren Tagesablauf selbst bestimmen konnten. Heute weiß man jedoch, dass sich viele biologische Prozesse, wie die Hormonproduktion in der Hypophyse, erstaunlich gut mit dem Sonnenrhythmus synchronisieren. Neuere Forschungen kommen außerdem zu dem Ergebnis, dass es nicht nur eine Uhr in Menschen gibt, sondern viele verschiedene Prozesse, bei denen eine präzise Zeitwahrnehmung mehr oder weniger wichtig ist. Meine Urlaubserinnerungen unterliegen ganz anderen Gesetzen als mein Zeitempfinden beim Fahrradfahren. Wenn ich mein Gewicht auf dem Fahrrad eine hundertstel Sekunde zu spät verlagere, falle ich hin – hier funktioniert die innere Uhr sehr gut. Im Urlaub hingegen kommt es gar nicht auf präzise Handlungen an, sondern auf eine gute Bewältigung der Vergangenheit und auf die Erinnerung daran, mit wem es sich lohnt, Zeit zu verbringen.

Aufgezeichnet von Leonie Seng

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Warum vergeht die Zeit so schnell wenn man Spass hat?

Stress und Zeitdruck beschleunigen Zeitempfinden Rückblickend werden dann meist weniger Elemente des Erlebten erinnert und die Zeitspanne als kürzer wahrgenommen. “ Demnach lassen Stress und Druck die Zeit rückblickend schneller vergehen.

Warum vergeht die Zeit manchmal schneller und manchmal langsamer?

Unsere Aufmerksamkeit beeinflusst am stärksten die Zeitwahrnehmung im Hier und Jetzt. Sind wir abgelenkt und in etwas vertieft, fliegt die Zeit. Warten wir auf etwas und fokussieren die Zeit, vergeht sie schleichend. Beim Zeitgefühl spielt auch eine Rolle, wie stark wir körperlich und emotional erregt sind.

Was kann ich tun damit die Zeit langsamer vergeht?

Diese Tipps können dabei helfen, die eigene Zeit subjektiv zu verlangsamen:.
Neues lernen. ... .
Neue Orte und Menschen entdecken. ... .
Erinnerungen lebendig halten. ... .
Routinen durchbrechen. ... .
Spontaneität spart Lebenszeit. ... .
Achtsamkeit im Alltag..

Kann man die Zeit empfinden?

Der Psychologe Marc Wittmann erforscht unser Zeitempfinden. Er sagt: Je mehr wir erleben, desto langsamer vergeht die Zeit für uns. Eine Minute hat 60 Sekunden, eine Stunde 60 Minuten. Doch manchmal kommt es uns so vor, als seinen diese Fakten außer Kraft gesetzt.

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