Wann kastrieren wenn ständig rollig

Kastrierte Katzen

Obwohl ihnen die Eierstöcke entfernt wurden, können kastrierte Kätzinnen plötzlich wieder rollig werden. Dahinter steckt ein spezielles Syndrom.

Haben Katzen eigentlich doch noch Lust auf Sex, auch wenn sie kastriert wurden? «Es kommt selten vor, dass kastrierte Kater rollige Kätzinnen decken», erklärt Tierärztin Susi Arnold von der Ennetseeklinik für Kleintiere in Hünenberg ZG. «Kätzinnen dagegen werden nur rollig, wenn noch Eierstocksgewebe vorhanden ist», sagt Arnold. 

Beim Kastrieren werden die Keimdrüsen entfernt: bei Kätzinnen die Eierstöcke, bei Katern die Hoden. «Von Sterilisieren sprechen wir in der Veterinärmedizin nicht. Das im Gegensatz zum Menschen, wo durch Unterbinden der Eileiter oder des Samenstrangs die Sterilisation erfolgt», präzisiert die Tierärztin.Wie angesprochen, können kastrierte Kätzinnen rollig werden. Sie zeigen plötzlich wieder typische Anzeichen und lassen sich teilweise sogar wieder decken. Verantwortlich für diese Erscheinung ist oft das Ovarrest-Syndrom, auch bekannt als Eierstockrestsyndrom oder englisch Ovarian Remnant Syndrome (ORS). 

Es kann sein, dass die Katze über Monate und Jahre nach der Kastration keinerlei Rolligkeitsanzeichen zeigt, bevor der Sexualzyklus wieder aufgenommen wird. Die Tiere rufen nach dem Kater, rollen sich auf dem Boden, präsentieren ihr Hinterteil, treten mit den Hinterbeinen auf der Stelle und ziehen Kater magisch an. Es kann zum Geschlechtsakt mit dem Kater kommen, ohne dass die Kätzin trächtig wird.

Operationsfehler als Grund
Liegt eine Begleiterkrankung, wie etwa eine Gebärmutterentzündung vor, kann es auch zu anderen Symptomen wie etwa vaginalem Ausfluss kommen. Grundsätzlich gilt: Treten bei einer kastrierten Katze plötzlich wieder Anzeichen einer Rolligkeit auf, sollte ORS in Betracht gezogen und die Katze einem Tierarzt vorgestellt werden. Dort werden bei Verdacht unter anderem auch ein Vaginalabstrich, eine Hormonmessung oder ein Ultraschall gemacht.

Für die Entstehung eines Eierstockrestsyndroms bei der Katze gibt es nach aktueller Lehrmeinung drei Ursachen. Erstens: Die Eierstöcke wurden nicht komplett entfernt. Durch einen Operationsfehler kann es durchaus vorkommen, dass die Eierstöcke nicht vollständig entfernt wurden und funktionelles Eierstockgewebe zurückbleibt. Das kann unter Umständen durch einen zu kurzen Schnitt begünstigt worden sein, der es erschwert, die Eierstöcke richtig zu sehen, zu erreichen und abzubinden. Entsprechende Untersuchungen dazu haben Tierärzte an der Universität Istanbul im Jahr 2007 in einem Fachheft veröffentlicht. Es ist aber auch möglich, dass die Eierstöcke falsch abgebunden werden.

Ein zweiter Grund für das Eierstockrestsyndrom: Bei der Entfernung ist versehentlich Eierstockgewebe in den Bauchraum geraten. Durch die Bauchorgane gelangen wieder Blutkapillaren in das Gewebe und machen es wieder funktionsfähig. So versorgt kann es seine Funktion wie einen Eierstock wieder aufnehmen. Und das Eierstocksyndrom kann drittens auch vorkommen, weil zusätzliches Eierstockgewebe aktiviert wird, nachdem die normalen Eierstöcke entfernt wurden. ORS kann aber auch auftreten, wenn ein Tumor in den Nebennieren eine grössere Menge Östrogen produziert, was zur Rolligkeit führt. In den USA wurden vor Jahren zudem zahlreiche Kätzinnen wiede rollig, weil Hormoncreme der Katzenbesitzer auf ihre Tiere gelangte.

Markieren verändert sich
Hat die Kastration auch Einfluss auf das Markieren? «Vergleicht man kastrierte und nicht kastrierte Kätzinnen und Kater, so stellt man fest, dass es bei den nicht kastrierten viel mehr Markierer gibt», erklärt Susi Arnold. «Viele Kätzinnen und Kater hören nach der Kastration meist auf mit dem Markieren, aber leider nicht alle», ergänzt Arnold. Die Tierärtzin plädiert dafür, dass Katzen kastriert werden. Es gebe schon sehr viele Katzen in der Schweiz. «Kastrierte Tiere werden auch älter, weil sie weniger Revierkämpfe veranstalten und deshalb weniger häufig an Virusinfektionen erkranken als nicht kastrierte», sagt Arnold. 

Dieser Artikel wurde automatisch auf unsere neue Website übertragen. Es kann daher sein, dass Darstellungsfehler auftreten. Diese können Sie uns mit folgendem Formular melden. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Haben Sie Anmerkungen oder Fragen zu diesem Thema? Hinterlassen Sie doch einen Kommentar - wir freuen uns auf Ihre Meinung!

Der Artikel ist informativ & verständlich

Herzlichen Dank für Ihr Feedback! Damit helfen Sie uns, unsere Dienstleistungen zu verbessern.

Herzlichen Dank für Ihr Feedback! Damit helfen Sie uns, unsere Dienstleistungen zu verbessern. Kennen Sie schon unsere günstigen und flexiblen Digitalabos?

Jetzt entdecken

Der Artikel ist aus Ihrer Sicht nützlich & hilfreich

Möchten Sie regelmässig über hilfreiche Tipps & Tricks für Ihre Tiere und Naturgeschehnisse informiert werden? Abonnieren Sie unseren TierWelt Newsletter und lassen Sie sich die aktuellsten Artikel alle zwei Wochen direkt in Ihr Email-Postfach schicken.

Jetzt Newsletter abonnieren

Möchten Sie regelmässig über hilfreiche Tipps & Tricks für Ihre Tiere und Naturgeschehnisse informiert werden? Abonnieren Sie unseren TierWelt Newsletter und lassen Sie sich die aktuellsten Artikel alle zwei Wochen direkt in Ihr Email-Postfach schicken.

Jetzt Newsletter abonnieren

Fehler im Text gefunden? Melden Sie es uns.

Gefundene(r) Fehler

Bitte beschreiben Sie den gefunden Fehler.

Abschicken

Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe. Gerne prüfen wir Ihren Hinweis.

Wann nach Rolligkeit kastrieren?

Über den richtigen Zeitpunkt der Kastration berät der Tierarzt: Katzen werden in der Regel mit dem fünften Monat das erste Mal rollig, operiert wird dann circa eine Woche nach Abklingen der Rolligkeit. Kater sind meist mit sechs Monaten geschlechtsreif.

Wann ist es zu spät zum kastrieren?

Üblicherweise sollten Katzen nicht später als mit dem Erreichen der Geschlechtsreife kastriert werden. Diese tritt etwa zwischen dem sechsten und achten Lebensmonat ein. Es gibt aber auch früh- und spätreife Katzenrassen. Grundsätzlich gilt: Warten Sie nicht zu lange!

Kann ich meine Katze kastrieren lassen wenn sie rollig ist?

Im Gegensatz zur läufigen Hündin kann eine Kätzin durchaus auch während der Rolligkeit kastriert werden. Ein Kater kann ab dem 6. Monat kastriert werden, da dann die Hormonproduktion so richtig angekurbelt wird und dafür sorgt, dass der paarungsbereite Kater auf Brautschau geht und manchmal tagelang nicht heim kommt.

Was tun gegen Dauerrolligkeit?

Die beste Vorbeugung einer Dauerrolligkeit bietet die Kastration, die bereits vor der ersten Rolligkeit durchgeführt werden kann. Ist die Katze bereits dauerrollig, kann die Rolligkeit durch den Tierarzt künstlich abgebrochen werden und im Anschluss kastriert werden.

Toplist

Neuester Beitrag

Stichworte