Unterschied der und luv

Das Relief verändert Luftmassen und Wetter

An den West- bis Nordwesthängen und -vorländern der deutschen Mittelgebirge, im sogenannten Stau, fallen bei gleicher Wetterlage häufiger und wesentlich mehr Niederschläge als in anderen Regionen. Und wenn im Winter vom Wetterbericht für den Alpenrand Föhn angesagt wird, dann ist dort im Unterschied zu weiten Teilen des Alpenvorlandes Tauwetter mit milden Temperaturen zu erwarten.

Stau- und Föhnerscheinungen, die immer an deutliche Reliefunterschiede gebunden sind, verändern das Wetter und das Klima auf kurze Entfernungen, ohne dass unterschiedliche Luftmassen wirksam sind (Bild 1).

Die auf der Luvseite eines Gebirges ankommende Luft wird zum Aufsteigen gezwungen. Sie gelangt dadurch in Höhen mit geringer werdendem Luftdruck. Dadurch dehnt sie sich aus und kühlt sich beim Aufsteigen ab.

Unterhalb des Taupunkts bzw. des Kondensationsniveaus erfolgt eine Abkühlung von ca. 1 K je 100 m Höhengewinn. Da dort die Luft lediglich nur Wasserdampf enthält, spricht man von trockenadiabatischer Abkühlung.

Über dem Kondensationsniveau bilden sich auf der Luv- bzw. Stauseite des Gebirges Wolken, da der in der Luft enthaltene Wasserdampf kondensiert. Die Luft enthält damit winzige Wassertröpfchen. Sie kühlt sich deshalb feuchtadiabatisch ab. Die Abkühlung erfolgt hierbei im Durchschnitt um 0,5 K je 100 m Höhengewinn.

An den zur Hauptwindrichtung hin exponierten Stauseiten von Gebirgen fallen deshalb mehr Niederschläge als im Umland. Bei vorherrschenden Westwinden sind das in Deutschland vor allem die Westseiten der Mittelgebirge. Sehr bekannt ist in diesem Zusammenhang der Harz, dessen westliches Vorland besonders hohe Stauniederschläge empfängt.

Auf der Leeseite des Gebirges stürzt die Luft mit hoher Geschwindigkeit als Föhn abwärts. Sie erwärmt sich aufgrund des steigenden Luftdrucks. Die Wolken lösen sich hinter dem Gebirgskamm rasch auf. Die relative Luftfeuchte sinkt, und die Wassertröpfchen in der Luft (Wolken) gehen wieder in Wasserdampf über. Die Erwärmung der Luft erfolgt auf ihrem gesamten Weg nach unten wiederum auf trockenadiabatische Weise, also um 1 K je 100 m Höhenverlust.

Dadurch kommt es, dass die Luft am windabgewandten Fuß des Gebirges eine höhere Temperatur aufweist als am windzugewandten Gebirgsfuß und in der Umgebung. Bei starken Reliefunterschieden, wie z. B. am Nordrand der Alpen, können diese Temperaturunterschiede recht erheblich sein. Man spricht dann von Föhn.

Die Begriffe Luv und Lee stammen aus der Seemannssprache und beschreiben wie das Schiff im Wind liegt.

Luv ist die dem Wind zugewandte Seite und Lee dementsprechend die dem Wind abgewandte Seite.
Bei Segelbooten in Fahrt ist Lee die Seite des Bootes, auf der das Segel steht.

Folgende dreizehn Eselsbrücken wurden zum Thema Luv und Lee gefunden. Für detaillierte Ergebnisse kannst du auch die Suche benutzen. Wenn du auch dort keinen passenden Merksatz bzw. keine passende Eselsbrücke findest, kannst du unser Hier fehlt etwas Formular benutzen, um auf dieses Problem aufmerksam zu machen. Wir werden uns darum kümmern, dass dir schnellstmöglich das Lernen und Merken vereinfacht wird!

Lee ist da, wo sich das Schiff hinle(e)gt

Spuckst in Luv, kriegst es druff
spuckst in Lee, fällts in die See.

Luv weicht Lee weil ich Ihn see - Vorfahrtsregel

Luv ist dort wo die Luft herkommt.

auf Luv weht's druff, auf Lee: nee

in Lee sagt der Wind adee

Kotzt du Richtung Lee
geht es in den See

Lee ist, wo die LEEren Dosen hin rollen

Tut der Junge nach Luv hin kotzen,
fängt der Skipper an zu motzen.

Haben dir die Eselsbrücken geholfen? Wenn ja, sag es doch weiter!

Die Begriffe Luv und Lee stammen stammen ursprünglich aus der Schifffahrt und setzten sich erst nach dem 17. Jahrhundert in der Meteorologie durch.

Luv und Lee benennen die Seite eines Objekts (meist eines Gebirges) in Bezug auf den Wind. Dabei ist Luv die dem Wind zugewandte Seite und Lee die vom Wind abgewandte Seite.

Wird ein Gebirge (zum Beispiel der Schwarzwald mit einer Nord-Süd-Ausrichtung) von Westen her angeströmt, so stauen sich auf der Luv-Seite des Gebirges (auf der windzugewandten Seite) die Wolken, dort regnet es oft große Mengen. Hinter dem Gebirge (auf der Lee-Seite) fällt der Wind hinunter ins Tal, die Wolken lösen/lockern sich auf und die Regenmengen sind oft deutlich geringer.

Luv und Lee können wir bei jedem Gebirge (je nach Anströmungsrichtung) bemerken, auch am Alpenhauptkamm. Oft fällt auf der Alpennordseite Regen, kommt man ins Tessin oder ins Südtirol scheint die Sonne. Im Lee der Alpen ist es in diesem Fall sonnig, im Luv regnet es.

Hier ein aktuelles Luv-/Lee-Beispiel von den Kanarischen Inseln. Der Wind weht von Nordosten. An den Bergen der Kanarischen Inseln wird der Wind zum Aufsteigen gezwungen, an der Nordseite der Inseln/an der Luv-Seite bilden sich Wolken. Dahinter sinkt die Luft ab und auf der Südseite der Inseln/im Lee der Berge ist es strahlend sonnig.

Finden Sie weitere Beispiele – hier das Satellitenbild von ganz Europa (in die Länder und in die Regionen mit Gebirgen zoomen).

Über den Autor

Peter Hinteregger

Geboren 1968 in Vorarlberg/Österreich. Seit über 20 Jahren Meteorologe bei Jörg Kachelmann.

Was versteht man unter Luv?

Luv hat folgende Bedeutungen: die dem Wind zugewandte Seite eines Objekts, siehe Luv und Lee. ein System zur Benennung von Farben, siehe CIELUV-Farbraumsystem. ein einer biologischen Zelle ähnliches Gebilde, siehe Liposom.

Wann Luv und Lee?

Luv und Lee – woher der Wind weht Luv und Lee sind einfach erklärt: Mit Luv wird die dem Wind zugewandte Seite bezeichnet. Folglich ist Lee die dem Wind abgewandte Seite.

Wer hat Vorfahrt Luv oder Lee?

Die Vorfahrtsregel Lee vor Luv greift, wenn beide Segelboote bzw. Katamarane, das Segel auf der gleichen Seite haben, also entweder auf Steuerbord oder auf Backbord.

Woher kommt der Begriff Luv?

Luv ist benannt nach einem gegen den Wind ausgesetzten flachen Hilfsruder, das bereits im Altnordischen lofi heißt. Im Althochdeutschen findet es sich noch in lappo für „flache Hand, Ruderblatt“.

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