Sei nicht traurig dass es vorbei ist, sondern sei froh dass es gewesen ist englisch

"The Catcher in the Rye", auf Deutsch "Der Fänger im Roggen", ist ein amerikanischer Jugendroman aus dem Jahr 1951 von J.D. Salinger. Der 16-jährige Protagonist des Buches, Holden, ist zwiegespalten. Ein Teil von ihm möchte gerne Freundschaften schließen und sich mit anderen Menschen austauschen, während der andere die Welt der Erwachsenen verabscheut und sich in Kindheitserinnerungen retten will.

Holden weigert sich, erwachsen zu werden. Das führt dazu, dass er psychische Probleme bekommt und letztlich zusammenbricht. "The Catcher in the Rye" ist eine Erzählung dieses Zusammenbruchs, der sich langsam aufbaut, während Holden auf der Suche nach Nähe und Liebe drei schwierige Tage in New York verbringt.

"The Catcher in the Rye" Charakterisierungen

Der Protagonist Holden wird von der Schule verwiesen. Zusammen mit seinem Mitschüler Stradlater hatte er dort viele Schwierigkeiten. Während seiner Abenteuer in New York vermisst er seine kleine Schwester Phoebe sehr. Außerdem denkt er oft an seinen verstorbenen Bruder Allie und vermisst ihn.

Holden

  • 16-jähriger Junge mit Schulproblemen
  • intelligent, sensibel und liebevoll
  • aber äußerlich grob und oft unfreundlich
  • hat ein Auge für Details.

Mit zynischen Kommentaren und starken Meinungen schützt sich Holden davor, verletzt werden zu können. Er lebt nach dem Prinzip "Harte Schale, weicher Kern". Es fällt ihm schwer, mit anderen Menschen zu kommunizieren und eine Bindung aufzubauen. Die meisten Menschen sind für ihn eingebildete, "unechte" phonies. Der Tod von seinem geliebten Bruder hat ihn stark traumatisiert. Seine heftige und häufige Kritik an anderen Menschen spiegelt seine eigene Unsicherheit wider.

Phony ist der englische Begriff für einen Schwindler, einen Angeber, eine "falsche" Person.

Phoebe

  • Holdens zehnjährige Schwester, zu der er eine gute Beziehung hat
  • sehr klug, neugierig
  • eine tolle Tänzerin
  • verkörpert für Holden die kindliche Unschuld und Liebe.

Die mutige und aufgeweckte Phoebe und ihr großer Bruder Holden haben eine enge und liebevolle Beziehung zueinander. In seiner Zeit in New York vermisst Holden sie sehr. Zum Schluss schaffen die Geschwister es gemeinsam, Holden einen Teil seiner Angst vor dem Erwachsenwerden zu nehmen.

Allie

  • Holdens jüngerer Bruder
  • freundlich und aufgeweckt
  • starb drei Jahre vor Beginn der Geschichte an Leukämie
  • hat früher auf einem Baseballhandschuh, den Holden nach Allies Tod immer mit sich trägt, kleine Gedichte aufgeschrieben.

Holden liebt und vermisst seinen verstorbenen Bruder sehr. Für ihn war er einer der nettesten, liebsten und warmherzigsten Menschen. Als Holden auf den New Yorker Straßen den Bezug zur Realität fast komplett verliert, fleht er seinen Bruder Allie, seinen sogenannten "Schutzengel", an:

[...] Allie, don't let me disappear. Please, Allie.

Alle in diesem Artikel verwendeten Zitate stammen aus J.D. Salingers Roman "The Catcher in the Rye" (1951, Boston: Little, Brown and Company).

Stradlater

  • Holdens Mitbewohner auf der Privatschule Pencey Prep
  • sehr selbstbewusst und beliebt
  • hat schon sexuelle Erfahrungen gesammelt
  • hat ein Date mit Holdens früheren Schwarm, Jane

Holden hält seinen Mitbewohner Stradlater für einen großen phony. Er ist anscheinend sehr eitel und oberflächlich. Gleichzeitig ist Holden sehr eifersüchtig auf Stradlaters Verabredung mit Jane und weiß insgesamt nicht so recht, wie er sich ihm gegenüber verhalten soll.

Jane

  • taucht im Roman nicht auf, aber Holden spricht viel über sie
  • waren früher Nachbarn und unternahmen viel zusammen
  • Holden findet Jane unschuldig und zauberhaft
  • er hat Angst, dass die Verabredung mit Stradlater ihre "Unschuld" zerstört.

Obwohl Jane und Holden nie weitergegangen sind, als vor einigen Jahren einmal Händchen zu halten, idealisiert er sie und hält sie für das perfekte Mädchen.

Figurenkonstellation "The Catcher in the Rye"

"The Catcher in the Rye" Kapitelzusammenfassung

Der Erzähler Holden Caulfield schreibt seine Geschichte von einer Psychiatrie aus nieder. Das Erzählte spielt im Jahr 1949. Holden ist 16 Jahre alt. Das Buch erzählt von drei aufeinanderfolgenden Tagen in der Weihnachtszeit in New York City.

Holden Caulfield verlässt die Schule

Holden muss seine Schule verlassen, weil er zu schlechte Noten hat. Seine Eltern wissen davon nichts.

Sein Mitbewohner Stradlater – dessen Hausaufgaben Holden öfters macht – ist am Abend mit Jane, einer ehemals guten Freundin von Holden, verabredet. Doch über das Treffen möchte Stradlater anschließend nichts erzählen. Das erträgt Holden nicht, weil er früher in Jane verliebt war. Es kommt zu einer Prügelei. Deswegen flüchtet Holden und entscheidet sich, die Schule sofort, somit früher als geplant, zu verlassen.

Bis er zu Hause für die Weihnachtsferien erwartet wird, möchte er die Nächte in einem New Yorker Hotel verbringen. Er hofft, dass seine Eltern bis dahin von seiner Schulentlassung erfahren haben und sich die Situation zu Hause etwas beruhigt hat. Holden verkauft seine Schreibmaschine, um Geld für ein Hotelzimmer aufzutreiben, und begibt sich noch am selben Abend nach Manhattan, einem Stadtteil von New York.

Vergebliche Suche in New York

In einem schäbigen Hotel in New York angekommen, fühlt sich Holden sehr einsam. Eigentlich möchte er nur mit seiner kleinen Schwester Phoebe sprechen, die er sehr liebt und vermisst.

In der Hotelbar sucht er nach Ablenkung und fährt später in einen Nachtclub. Unglücklich bestellt sich Holden eine Prostituierte ins Hotelzimmer. Eigentlich möchte er sich von ihr entjungfern lassen, verliert dann aber die Lust und unterhält sich lediglich mit ihr. Während eines Spaziergangs am Morgen danach hört er einen kleinen Jungensingen:

If a body catch a body comin' through the rye [...]

Das Lied berührt Holden und seine Laune bessert sich. Er beschließt, selbst zum Catcher in the Rye zu werden, und stellt sich vor, auf spielende Kinder in einem Roggenfeld aufzupassen.

Für später hat sich Holden mit seiner Schulfreundin Sally Hayes verabredet, doch während des Treffens verhält er sich seltsam, stellt sexuelle Fragen und beleidigt Sally, bis sie in Tränen ausbricht und geht. Verzweifelt sucht Holden weiter nach Kontakten und trifft sich mit einem anderen Schulfreund. Doch auch dieser ist schnell genervt von Holdens irritierendem Verhalten und geht nach Hause.

Kraftlos betrinkt sich Holden abends in der Hotelbar und versucht mehrmals, Jane zu erreichen – ohne Erfolg. Fast schon apathisch läuft er dann in der Nacht zum Central Park, um nach Enten Ausschau zu halten. Weil ihm mittlerweile sehr kalt ist und er endlich seine Schwester sehen möchte, macht Holden sich auf den Weg zu seinem Elternhaus. Das Haus befindet sich ebenfalls in New York.

Ente gut, alles gut?

Holden schleicht sich in das Zimmer seiner Schwester. Phoebe freut sich zunächst über seinen Besuch, wird aber wütend, als sie merkt, dass Holden zwei Tage zu früh kommt und wohl aus der Schule geworfen wurde. Sie wirft ihm vor, dass er nichts wirklich mag.

Holden erzählt seiner Schwester, dass er selbst gern der "Fänger im Roggen" wäre, wie in Robert Burns' Gedicht "Comin' Through the Rye". Er interpretiert das Gedicht so, dass der Fänger im Roggen auf spielende Kinder in einem Feld aufpasst und darauf achtet, dass sie nicht von der nahegelegenen Klippe fallen. Phoebe merkt an, dass er das Gedicht falsch verstanden habe. In Wirklichkeit heißt es nämlich:

If a body meet a body coming through the rye

Eigentlich wird im Lied von Sex und lockeren Beziehungen gesungen: Es geht um ein Paar in einem Roggenfeld. Holden liegt mit seiner Interpretation falsch.

Holden fürchtet, dass seine Eltern bald zurückkehren werden. Er hat Angst vor ihrer Reaktion, wenn sie seinen Schulverweis bemerken. Deshalb ruft er seinen alten Englischlehrer Mr. Antolini an, den er immer gerne mochte, und übernachtet bei ihm. Nachts wacht Holden davon auf, dass Mr. Antolini ihm über den Kopf streichelt. Erschrocken bricht er zur Flucht auf.

Am nächsten Tag geht es Holden schlecht und er betet verzweifelt zu seinem toten Bruder. Ihm fällt auf, dass es ihm mittlerweile so schlecht geht, dass er schon beim Überqueren einer Straße Panik bekommt. Holden ist psychisch labil und möchte nur noch wegrennen. Er will nie wieder auf eine Schule gehen oder nach Hause zurückkehren. Er bittet seine Schwester um ein letztes Treffen am Museum. Dort geht er auf Toilette, wo sein Körper schließlich zusammenbricht. Als er wieder aufwacht, ist Phoebe bei ihm. Sie hat einen gepackten Koffer dabei und besteht darauf, ihren Bruder zu begleiten und ihn nicht allein fortrennen zu lassen. Mit ihrem Mut überzeugt sie ihn allmählich, doch zu Hause zu bleiben.

Auf dem Weg zurück zu ihren Eltern kommen Holden und Phoebe an einem Jahrmarkt vorbei. Holden bittet Phoebe dort, mit dem Karussell zu fahren. Holden fühlt sich beim Anblick seiner geliebten Schwester auf dem Karussell zum ersten Mal seit langer Zeit glücklich.

Im letzten Kapitel schließt sich der Kreis. Die Rückblende endet hier und Holden schreibt wieder von seiner Gegenwart in der Psychiatrie. Er merkt an, dass er alle vermisst, über die er geschrieben hat, sogar Stradlater. Es wird klar, dass Holden mit Phoebe wieder nach Hause ging, sein seelischer Zustand jedoch nicht besser wurde und er deshalb einen Psychotherapeuten aufgesucht hat.

"The Catcher in the Rye" Erzählperspektive und Sprache

"The Catcher in the Rye" ist in der ersten Person verfasst, wobei Holden gleichzeitig Erzähler und Protagonist der Handlung ist. Das Buch ist also subjektiv geschrieben. Die verwendete Sprache ist direkt, oft rau und jugendlich. Das zeigt auch das folgende Zitat:

If you really want to hear about it, the first thing you'll probably want to know is where I was born, an what my lousy childhood was like, [...] and all that David Copperfield kind of crap, but I don't feel like going into it, if you want to know the truth.

Holden versucht, durch seinen lockeren, fast schon amüsanten Umgang mit Sprache zu zeigen, was für ein Rebell er ist. Doch es wird schnell klar, dass Holden selbst nicht weiß, wer er ist.

Im folgenden Zitat hält Holden gerade einen Monolog bei seinem Treffen mit Sally. Er behauptet, genug Geld zu haben und entspannt zu sein. Jedoch wirkt er verzweifelt und will Sally auf seine Seite ziehen. Holden braucht jemanden, der versteht, was wirklich in ihm vorgeht.

Look," I said. "Here's my idea. [...] I know this guy [...] that we can borrow his car for a couple of weeks. [...] "No kidding," I said. "I have about a hundred and eighty bucks in the bank. I can take it out when it opens in the morning, and then I could go down and get this guy's car. No kidding. We'll stay in these cabin camps and stuff like that till the dough runs out. [...] C'mon! Wuddaya say? Will you do it with me? Please!

Er betont häufig, wie gut er die Menschen in seinem Leben kennt und durchschaut, doch gleichzeitig scheint er unter einem zunehmenden Realitätsverlust zu leiden. Die Geschichte wird fast nur aus Holdens Sicht geschildert. Gebrochen wird diese einseitige Erzählperspektive aber durch zahlreiche Dialoge, die mehr über Holdens Verhalten und seine Wirkung auf andere aufzeigen.

Einige Namen im Roman haben außerdem eine besondere, direkte Bedeutung. Holden ist ein seltener Name und deutet an, wie speziell Holdens Charakter ist. Ausgesprochen klingt Holden Caulfield ein wenig wie "Hold-on Caul-field": Holden wants to hold on, er möchte festhalten, und zwar die Unschuld und damit seine Kindheit. Doch genau dieses Festhalten wird ihm zum Verhängnis.

Phoebes Name entstammt dem Griechischen phoibos, was soviel wie "leuchtend" bedeutet und gut zu ihrer für Holden leuchtenden Persönlichkeit passt. Sie ist für ihn wie das Licht am Ende eines Tunnels.

"The Catcher in the Rye" Zentrale Themen und Motive

"The Catcher in the Rye" befasst sich mit den großen Themenfeldern Identität, Unschuld, Erwachsenwerden und Tod.

Identität und phoniness

Von Anfang zeigt Holden sein Lieblingsthema: die phonies, auf Deutsch die "Scheinheiligen" oder "Fälschungen", dieser Welt. Holden urteilt schnell und empfindet die meisten seiner Mitmenschen als scheinheilig und falsch:

If I'm on a train at night, I can usually even read one of those dumb stories in a magazine without puking. You know. One of those stories with a lot of phony, lean-jawed guys named David in it, and a lot of phony girls named Linda or Marcia [...]

Seiner eigenen Identität ist sich Holden jedoch ebenfalls nicht sicher. Er findet auch bei allen anderen etwas zum Kritisieren. Sally zum Beispiel nennt Holden im Buch die queen of phonies. Trotzdem spielt er ihr vor, dass er sie sympathisch findet. Doch im Verlauf der Geschichte deutet der Autor an, dass Holden ebenfalls nicht so authentisch ist, wie er glaubt. Man könnte ihn ebenfalls als phony bezeichnen. Der Begriff hat also zwei Seiten im Roman: Holdens Weltsicht ist sehr negativ und er sieht überall falsche Menschen. Trotzdem entscheidet er sich dazu, sich ihnen anzupassen, und verbiegt sich selbst.

Das Catcher-Motiv

Das Motiv des Catchers zieht sich durch den ganzen Roman und gibt ihm auch seinen Namen "The Catcher in the Rye". Im Original kommt das Zitat aus einem Gedicht von Robert Burns. Eine Strophe davon geht so:

When a body meets a body

Coming through the rye,

When a body kiss a body,

need a body cry?

Holden hat den Text jedoch falsch verstanden und interpretiert das Gedicht so um, dass er für sich eine Art Mission findet. Ihm geht es schlagartig besser und er nimmt sich vor, der "echte" Catcher zu werden, der die unschuldigen Kinder dieser Welt vor der gefährlichen Welt der Erwachsenen schützt.

Catcher ist das englische Wort für Fänger (to catch = fangen).

Erst ganz am Schluss, als er Phoebe und andere Kinder auf dem Karussell beobachtet, merkt er, dass man Kinder sich selbst überlassen kann und soll. Phoebe hat den Spieß umgedreht: Obwohl sie das Kind ist, war sie der Catcher für Holden. Er war derjenige, auf den man aufpassen musste.

Holden hat eine wichtige Lektion gelernt: Man muss manchmal Verantwortung übernehmen, aber man muss auch loslassen können. Er kann die unschuldigen Kinder und das unschuldige Kind in sich selbst nicht zwanghaft beschützen und überwachen. Er muss akzeptieren, dass Menschen ihre eigenen Fehler machen und die Welt nicht schwarz-weiß in unschuldig und böse eingeteilt werden kann.

Erwachsenwerden und Außenseitertum

Holden schätzt und vermisst seine Kindheit offensichtlich sehr. Das erkennt man einerseits daran, wie sehr er seine Geschwister liebt bzw. liebte, und andererseits daran, wie ihn das Motiv des Fängers im Roggen mitnimmt. Trotzdem interessiert ihn die Welt der Erwachsenen sehr. Er hat keinerlei sexuelle Erfahrungen, aber sehnt sich danach.

Generell sehnt er sich stark nach menschlichen Beziehungen und Nähe, doch die meisten stoßen ihn ab. Wirklich bewundern und lieben kann er nur seinen verstorbenen Bruder und seine kleine Schwester. Er ist sehr einsam und traumatisiert und doch zu verletzt oder stolz, um das auszusprechen. Über seine eigenen Gefühle spricht er nicht.

Er klammert sich an seiner Kindheit fest und möchte die Unschuld festhalten. Die spielenden Kinder sollen nicht über die Klippen – und somit mitten hinein ins schmerzhafte Erwachsenenleben stürzen. Kinder sind aufrichtig. Kinder sind noch keine phonies. Holden bewundert die Natürlichkeit und Aufrichtigkeit der Kinder. Besonders bei seiner kleinen Schwester fallen ihm viele positive Eigenschaften auf:

You should see her. You never saw a little kid so pretty and smart in your whole life. She's really smart.

Hier beschreibt Holden, wie schön und klug seine Schwester ist. Im Gegensatz dazu sehen Erwachsene für ihn immer mehr oder weniger falsch und unschön aus, sogar beim Schlafen:

You take adults, they look lousy when they're asleep and they have their mouths way open, but kids don't. Kids look all right. They can even have spit all over the pillow and they still look all right.

Weil das Thema der Kindheit Salingers Protagonisten so berührt und beschäftigt, wird deutlich, wie sehr Holden selbst nach einer Identität sucht und wie verloren er sich in seiner Jugend fühlt. Diese Phase zwischen Kindheit und Erwachsenwerden gestaltet sich für Holden besonders schwierig.

Im Englischen gibt es einen Begriff für diese besondere Phase des Erwachsenwerdens: Coming of Age. In unserem gleichnamigen Artikel findest Du mehr über diese Phase heraus und kannst außerdem noch mehr spannende Coming of Age-Filme und Romane kennenlernen.

Der Tod

Holden muss schon lange mit dem Tod und seinen Konsequenzen umgehen. Schließlich starb sein Bruder, als beide noch Kinder waren. Dieses tragische Ereignis hat Holden aus der Bahn geworfen: Er hatte Allie bedingungslos geliebt und bewundert und vermisst ihn sehr. An seiner Obsession mit dem Roggenfeld ist zu erkennen, wie seine Todesangst ihn noch beeinflusst: Er will die Kinder retten, und zwar im übertragenen Sinne auch vor dem Tod ihrer Unschuld. Je schlechter es Holden im Laufe seines New-York-Aufenthalts geht, desto mehr fantasiert er auch seinen eigenen Tod. Dieser würde die endgültige Flucht vor der deprimierenden Realität bedeuten.

"The Catcher in the Rye" Symbole und deren Bedeutung

Durch "The Catcher in the Rye" ziehen sich verschiedenste Symbole wie die Enten im Park oder das Feld. Außerdem ist häufig die Rede von Holdens auffälliger roter Jägermütze, dem Karussell, dem Museum und von verschiedenen Namen.

Die rote Jägermütze zieht Holden gerne verkehrt herum an: So tragen sie auch die sogenannten "Catcher" im Baseball. Das sich immer weiter drehende, bunte Karussell symbolisiert die Kindheit. Die Sorge um die Enten im Central Park, das Symbol des Roggenfelds und die Beschäftigung mit dem Tod ziehen sich durch die gesamte Handlung. Deshalb sind sie die wichtigsten Symbole.

Der Teich und die Enten

Der Teich ohne die Enten ist eine Metapher für Holdens Weltsicht, denn er ist teilweise gefroren und teilweise noch nicht. So befindet sich auch Holden in einer schwierigen Umbruchphase. Holdens Verwunderung über das Schicksal der Enten im Winter zeigt seine Faszination für die Unschuld und Kindlichkeit. Er beschäftigt sich gedanklich aber auch mit den Enten, um seine echten Probleme ignorieren zu können. Schaffen die Enten es durch den Winter, schafft es auch Holden durch seine schwierige Lebensphase.

Das Roggenfeld

Das Roggenfeld ist für Holden ein Symbol der Unschuld und der Kindheit. Die Kinder sehen die gefährlichen Klippen nicht, denn sie spielen sorgenlos im Roggen. Holden möchte seine Unschuld vor der Welt der Erwachsenen, den phonies, bewahren. Die Welt hat ihn allein gelassen mit der schwierigen Aufgabe, einen Platz in ihr zu finden. Für Holden sind Kinder rein und gut und die Welt der Erwachsenen ist böse und verdorben.

"The Catcher in the Rye" Interpretation & Analyse

Im 22. Kapitel ist Holden ins Haus seiner Eltern zurückgekehrt und unterhält sich mit seiner Schwester Phoebe. Sie ist sehr aufgewühlt und traurig, weil sie schnell bemerkt, dass Holden von der Schule verwiesen wurde. Im Streit fragt sie ihn, ob er überhaupt irgendetwas wirklich mag. Holden erwähnt zuerst seinen verstorbenen Bruder Allie und erzählt Phoebe dann seinen geheimen Wunsch:

I'd just be the catcher in the rye and all. I know it's crazy, but that's the only thing I'd really like to be. I know it's crazy.

Holden weiß nicht, wer er ist oder was er möchte. Er sehnt sich nach einer Identität und danach, kindliche Unschuld zu bewahren. Diese Aufgabe gäbe ihm die Rolle eines Fängers im Roggen. So offenbart er Phoebe seine große Sehnsucht. Doch Holden versteht Roberts Gedicht "Comin' Thro' the Rye" allerdings falsch. Aus der Zeile:

Gin a body meet a body/Comin' thro' the rye.

macht er:

If a body catch a body coming through the rye.

Dazu fantasiert er sich eine Klippe und einen Fänger, der die Aufgabe trägt, ein Roggenfeld nahe einer Klippe zu bewachen und die Kinder vor einem Sturz zu schützen.

Der Absturz der Kinder von der Klippe bedeutet in Holdens Kopf so viel wie der Sturz ins kalte Wasser, der Sturz ins Erwachsenwerden. Davor möchte er "die Kinder" und besonders sich selbst schützen. Deshalb sucht Holden unterbewusst nach einer Aufgabe, mit der er sich noch zeitweise davon ablenken kann, Verantwortung zu übernehmen.

Gegen Ende des Romans geht Holden jedoch einen Schritt in Richtung Selbstständigkeit: Er sieht ein, dass er vor seinen Problemen nicht ewig weglaufen kann und zu seiner Familie zurückkehren muss. Seine mutige Schwester Phoebe hilft ihm dabei, zu erkennen, dass es noch Dinge in seinem Leben gibt, für die es sich lohnt, zu bleiben. Für Holden ist trotz seines schlechten psychischen Zustands nicht alles verloren. Darum zeigt Phoebe ihm, dass sein Plan, fortzulaufen, nicht sinnvoll ist und er so nur vor seinen Problemen flüchten würde.

Normalerweise ist ihr Bruder der Vorlaute und Unhöfliche. Doch dieses Mal setzt sie sich durch und bleibt hartnäckig: Entweder sie geht mit ihm oder er bleibt. Durch diese Rollenumkehrung bringt sie Holden dazu, sein Verhalten zu überdenken, und verspricht ihr, dass er sie nicht im Stich lassen werde. Er merkt jetzt, dass auch er Verantwortung übernehmen muss, nicht nur für Phoebe, sondern auch für seine eigenen Probleme. Am Ende lädt er seine Schwester auf einen Spaziergang ein:

I said I'm not going back to school. You can do what you want to do, but I'm not going back to school," she said. "So shut up." It was the first time she ever told me to shut up. [...] "Listen, do you want to go for a walk?" I asked her. "Do you want to take a walk down to the zoo?

Phoebe zeigt Holden, obwohl sie selbst noch ein Kind ist, wie es ist, Verantwortung zu übernehmen. So lernen die beiden voneinander. Das ganze Buch über hatte Holden nur Respekt vor Phoebe. Sie verkörperte für ihn die unschuldigen Kinder, auf die er aufpassen wollte. Und doch zerstört ausgerechnet sie am Ende seine Illusion: Es gibt keinen Fänger im Roggen.

Obwohl das Ende offenbleibt und Holden die Geschichte von einer Psychiatrie aus aufschreibt, ist erkennbar, dass Holden sich verändert hat.

"The Catcher in the Rye" J.D. Salinger

Jerome David Salinger war ein amerikanischer Schriftsteller. Er wurde 1919 inNew York geboren und starb 2010 in New Hampshire.

  • 1940 veröffentlichte Salinger seine erste Kurzgeschichte
  • ebenso wie Holden scheiterte auch er an mehreren New Yorker Schulen
  • traumatische Kriegserlebnisse während des Zweiten Weltkriegs änderten seine ursprünglich positive Einstellung zum Militär
  • J.D. Salinger schrieb hauptsächlich für sich selbst. Der Erfolg war ihm unangenehm
  • "The Catcher in the Rye" wurde zu Salingers größtem Erfolg
  • kritisiert wurde der Roman oft aufgrund seiner groben Sprache und der behandelten Themen wie Sexualität. In vielen Ländern wurde das Buch deshalb verboten.

"The Catcher in the Rye" ist zum Teil autobiographisch. J.D. Salinger sagte einmal, dass er froh gewesen sei, dieses Buch geschrieben zu haben. Seine Jugend sei nahezu identisch mit der des Protagonisten gewesen und durch die Arbeit daran habe er Erleichterung gefunden.

"The Catcher in the Rye" - Das Wichtigste

  • "The Catcher in the Rye", auf Deutsch "Der Fänger im Roggen", ist ein amerikanisches Jugendbuch aus dem Jahr 1951 von J.D. Salinger.
  • Inhalt: Der Protagonist des Buches, Holden, hat eine Identitätskrise und verbringt drei Tage in New York, um nach Nähe zu suchen. Seine Versuche, Kontakte zu knüpfen, schlagen fehl und Holden bricht zusammen. Er entschließt sich zum Schluss, wegzurennen. Doch mithilfe seiner Schwester schöpft er neuen Mut.
  • "The Catcher in the Rye" befasst sich mit den großen Themenfeldern Identität, Unschuld, Erwachsenwerden und psychischen Erkrankungen.
  • In einer Szene erzählt Holden seiner Schwester von seiner Sehnsucht danach, ein "Fänger im Roggen" zu sein. Er sehnt sich nach einer Identität und danach, kindliche Unschuld zu bewahren. Phoebe erklärt ihm, dass das Unsinn ist, und hilft ihm, Verantwortung zu übernehmen. So übernimmt sie am Ende die Rolle des Catchers und fängt ihren Bruder auf.
  • "The Catcher in the Rye" ist teilweise autobiographisch.

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