Ist das Medikament Carmen ein ACE

Medikament

Patienteninformation für "Lercanidipin“

1.Was ist "Lercanidipin“ und wofür wird es angewendet?

1.1.Welche Eigenschaften hat das Arzneimittel?

"Lercanidipin“ enthält den Wirkstoff Lercanidipin, ein Arzneimittel aus der Gruppe der sogenannten Kalziumkanalblocker.

Lercanidipin wird üblicherweise in Salzform als Lercanidipinhydrochlorid angewendet.

Lercanidipin ist verschreibungspflichtig und darf nur auf ärztliche Anweisung angewendet werden.

1.2.Welche Wirkstärken und Darreichungsformen gibt es?

Lercanidipin gibt es üblicherweise als

- Filmtabletten enthaltend 10 mg oder 20 mg Lercanidipinhydrochlorid.

Ihr Arzt legt fest, welche Wirkstärke und Darreichungsform für Ihre Behandlung geeignet sind.

1.3.Lercanidipin wird angewendet zur

Behandlung von leichtem bis mittelschwerem, nicht organbedingtem (essenziellem) Bluthochdruck.

2.Was müssen Sie vor der Einnahme von "Lercanidipin“ beachten?

2.1."Lercanidipin“ darf nicht eingenommen werden,

- wenn Sie früher einmal auf den Wirkstoff Lercanidipin oder eng verwandte Arzneimittel allergisch reagiert haben (wie z.B. Amlodipin, Nicardipin, Felodipin, Isradipin, Nifedipin oder Lacidipin) oder gegen einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels allergisch sind,

- wenn Sie schwanger sind, gerade stillen oder im gebärfähigen Alter sind und keine sichere Verhütung anwenden,

- wenn Sie bestimmte Herzleiden haben wie: medikamentös nicht vollständig behandelbare Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz), Behinderung des Blutabflusses aus dem Herzen, instabile Angina Pectoris (Ruheangina oder unter Belastung stufenweise sich verschlimmernde Angina Pectoris), vor weniger als einem Monat einen Herzinfarkt hatten, schwer leber- oder nierenkrank sind,

- wenn Sie gleichzeitig eines der folgenden Arzneimittel/Genussmittel (siehe auch Abschnitt "Wechselwirkungen") einnehmen: sogenannte starke CYP-3A4-lnhibitoren (z.B. Ketoconazol, Itraconazol, Erythromycin, Troleandomycin, Ritonavir), Ciclosporin (wird nach Transplantationen angewendet, um die Organabstoßung zu verhindern), Grapefruit oder Grapefruitsaft.

2.2.Besondere Vorsicht bei der Einnahme von "Lercanidipin“ ist erforderlich

Im Folgenden wird beschrieben, wann "Lercanidipin“ nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht eingenommen werden darf. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben früher bei Ihnen einmal zutrafen.

"Lercanidipin“ darf nur unter besonderer Vorsicht eingenommen werden, wenn Sie an bestimmten Herzrhythmusstörungen (Sinusknoten-Syndrom) leiden und keinen Schrittmacher tragen, oder bereits an Angina Pectoris leiden.

Wenn Sie an leichten bis mittelschweren Leber- oder Nierenerkrankungen leiden, oder dialysepflichtig sind, informieren Sie Ihren Arzt darüber, damit die Dosis entsprechend abgestimmt werden kann.

Hinweis zu sonstigen Bestandteilen: Arzneimittel zum Einnehmen können verschiedene Zuckerarten enthalten. Bitte nehmen Sie diese daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.

2.2.a) Kinder und Jugendliche

Da keine klinischen Erfahrungen bei der Behandlung von Patienten unter 18 Jahren vorliegen, wird derzeit die Anwendung nicht empfohlen.

2.2.b) Ältere Patienten

Eine Anpassung der täglichen Dosis ist nicht erforderlich. Bei Beginn der Behandlung von älteren Patienten ist besondere Vorsicht geboten.

2.2.c) Schwangerschaft

Nehmen Sie "Lercanidipin“ nicht ein, wenn Sie schwanger sind oder schwanger werden wollen oder nicht verhüten. Wenn Sie "Lercanidipin“ einnehmen und den Verdacht haben, schwanger zu sein, setzen Sie sich mit Ihrem Arzt in Verbindung.

2.2.d) Stillzeit

Wenn Sie stillen, dürfen Sie "Lercanidipin“ nicht einnehmen.

2.2.e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Es ist Vorsicht geboten, da möglicherweise Schwindel, Schwäche und Müdigkeit auftreten können. Steuern Sie keine Fahrzeuge oder bedienen Sie keine Maschinen, bis Sie wissen, wie Sie auf "Lercanidipin“ reagieren.

2.3.Welche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind zu beachten?

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker insbesondere wenn Sie:

- Betablocker, z.B. Metoprolol, Diuretika ("Wassertabletten“) oder ACE-Hemmer (Arzneimittel gegen zu hohen Blutdruck) einnehmen,

- Cimetidin (mehr als 800 mg pro Tag; Arzneimittel gegen Magen-Darm-Geschwüre, Verdauungsstörungen oder Sodbrennen) einnehmen,

- Digoxin (Arzneimittel zur Behandlung von Herzproblemen) einnehmen,

- Midazolam (schlafförderndes Arzneimittel) einnehmen,

- Rifampicin (Arzneimittel gegen Tuberkulose) einnehmen,

- Astemizol oder Terfenadin (Arzneimittel gegen Allergien) einnehmen,

- Amiodaron oder Chinidin (Arzneimittel zur Behandlung eines zu schnellen Herzschlages) einnehmen,

- Phenytoin oder Carbamazepin (Arzneimittel gegen Epilepsie) einnehmen. Ihr Arzt wird Ihren Blutdruck öfter kontrollieren als üblich.

- Arzneimittel gegen Pilzinfektionen (wie z.B. Ketoconazol oder Itraconazol), Makrolidantibiotika (wie z.B. Erythromycin oder Troleandomycin) oder Arzneimittel gegen Virusinfektionen (wie z.B. Ritonavir) einnehmen. Die Wirkung von Lercanidipin kann verstärkt werden. Daher sollte eine gleichzeitige Gabe vermieden werden.

- Ciclosporin (Arzneimittel zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehr) einnehmen. Die Wirkung von Lercanidipin als auch von Ciclosporin kann verstärkt werden. Daher sollte eine gleichzeitige Gabe vermieden werden.

- Simvastatin (Arzneimittel zur Senkung des Cholesterinspiegels) einnehmen. Lercanidipin sollte morgens, und Simvastatin abends eingenommen werden.

2.4.Woran ist bei Einnahme von "Lercanidipin“ zusammen mit Nahrungs- und Genussmitteln und Getränken zu denken?

Sie sollten während der Behandlung mit Lercanidipin keinen Alkohol trinken, weil dieser die Wirkung von Lercanidipin verstärken kann. Außerdem sollten Sie keine Grapefruit essen oder Grapefruitsaft trinken.

3.Wie ist "Lercanidipin“ einzunehmen?

Nehmen Sie "Lercanidipin“ immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.

3.1.Art und Dauer der Anwendung

Nehmen Sie die Tablette immer zur gleichen Zeit, am besten morgens mindestens 15 Minuten vor dem Frühstück ein, da eine Mahlzeit mit hohem Fettanteil die Blutspiegel des Arzneimittels deutlich erhöht. Schlucken Sie die Tablette möglichst unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (1 Glas Wasser). Das Trinken von Grapefruitsaft ist zu vermeiden.

Über die Dauer der Anwendung entscheidet der Arzt.

3.2.Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis

3.2.a) Erwachsene

1-mal täglich 10 mg Lercanidipinhydrochlorid. Abhängig vom Ansprechen des Patienten kann die Dosis auf 20 mg Lercanidipinhydrochlorid erhöht werden.

Die Dosissteigerung sollte schrittweise erfolgen, da es etwa 2 Wochen dauern kann, bis die maximale blutdrucksenkende Wirkung erreicht wird.

3.2.b) Ältere Patienten

Eine Anpassung der täglichen Dosis ist nicht erforderlich. Bei Beginn der Behandlung von älteren Patienten ist besondere Vorsicht geboten.

3.2.c) Patienten mit Nieren- und Leberfunktionsstörungen

Bei Patienten mit leichten bis mittelschweren Nieren- oder Leberfunktionsstörungen ist zu Beginn der Behandlung mit besonderer Vorsicht vorzugehen. Bei der Erhöhung der Tages-Dosis auf 20 mg ist Vorsicht geboten. Die blutdrucksenkende Wirkung kann bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen stärker sein; daher sollte eine Dosisanpassung erwogen werden. Lercanidipin soll bei Patienten mit schweren Leber- und Nierenfunktionsstörungen nicht angewendet werden.

3.3.Wenn Sie eine größere Menge "Lercanidipin“ eingenommen haben, als Sie sollten

Überschreiten Sie nicht die verschriebene Dosis.

Falls Sie mehr als die verschriebene Dosis einnehmen, oder im Falle einer Über-Dosis müssen Sie sofort ärztliche Hilfe aufsuchen und falls möglich die Tabletten und/oder die Packung mitnehmen.

Überschreiten der richtigen Dosis kann dazu führen, dass der Blutdruck zu stark absinkt und die Herzschläge unregelmäßig und schneller werden. Außerdem kann es zu Bewusstlosigkeit kommen. Da der Wirkstoff Ihres Arzneimittels lang wirksam ist, ist es wichtig, Ihren Zustand mindestens 24 Stunden zu beobachten. Was müssen Sie beachten, wenn Sie zu wenig "Lercanidipin“ eingenommen oder eine Einnahme vergessen haben?

3.4.Wenn Sie die Einnahme von "Lercanidipin“ vergessen haben

Wenn Sie die Einnahme vergessen haben, lassen Sie diese Dosis aus und nehmen die nächste Tablette zur gewohnten Zeit ein. Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein.

3.5.Auswirkungen, wenn die Behandlung mit "Lercanidipin“ abgebrochen wird

Wenn Sie die Einnahme von "Lercanidipin“ abbrechen, kann Ihr Blutdruck wieder ansteigen. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie die Behandlung abbrechen.

4.Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann "Lercanidipin“ Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

- sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten

- häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

- gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1 000 Behandelten

- selten: weniger als 1 von 1 000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten

- sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle

- Häufigkeit nicht bekannt: Häufigkeit kann aus den verfügbaren Daten nicht berechnet werden

4.1.Welche Nebenwirkungen können im Einzelnen auftreten?

4.1.a) Schwerwiegende Nebenwirkungen

Wenn Sie von einer dieser Nebenwirkungen betroffen sind, kontaktieren Sie umgehend Ihren Arzt.

4.1.a.1.Selten

Angina Pectoris (Brustschmerzen, hervorgerufen durch mangelnden Blutzufluss zu Ihrem Herzen).

4.1.a.2.Sehr selten

Brustschmerzen, Absinken des Blutdrucks, Ohnmachtsanfall und allergische Reaktionen (Symptome umfassen Juckreiz, Ausschlag, Nesselsucht).

Wenn Sie bereits an Angina Pectoris leiden, kann es bei Einnahme von Arzneimitteln aus der Gruppe, zu der auch "Lercanidipin“ gehört, zu einer Zunahme von Häufigkeit, Dauer und Schweregrad der Anfälle kommen. Vereinzelt ist das Auftreten eines Herzinfarktes möglich.

4.1.b) Andere mögliche Nebenwirkungen

4.1.b.1.Gelegentlich

Kopfschmerzen, Schwindelanfälle, beschleunigter Herzschlag, Palpitationen (Herzklopfen oder -rasen), plötzliche Rötung von Gesicht, Hals oder oberem Brustkorb, Knöchelschwellungen.

4.1.b.2.Selten

Schläfrigkeit, Unwohlsein, Erbrechen, Sodbrennen, Magenschmerzen, Durchfall, Hautausschlag, Muskelschmerzen, Ausscheidung größerer Urinmengen, Müdigkeit.

4.1.b.3.Sehr selten

Schwellung des Zahnfleisches, Störungen der Leberfunktion (Nachweis mittels Bluttests), häufigeres Wasserlassen.

4.2.Welche Gegenmaßnahmen sind beim Auftreten von Nebenwirkungen zu ergreifen?

Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie unter Nebenwirkungen leiden. Er wird über eventuelle Maßnahmen entscheiden.

Wenn bei Ihnen eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie umgehend einen Arzt, da bestimmte Arzneimittelnebenwirkungen (z.B. übermäßiger Blutdruckabfall, Überempfindlichkeitsreaktionen) unter Umständen ernsthafte Folgen haben können. Nehmen Sie in solchen Fällen das Arzneimittel nicht ohne ärztliche Anweisung weiter.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die weder hier noch in der Packungsbeilage aufgeführt sind.

5.Wie ist "Lercanidipin“ aufzubewahren?

Lagern Sie "Lercanidipin“ bei normaler Raumtemperatur, und bewahren Sie das Arzneimittel in der Originalverpackung vor Licht und Feuchtigkeit geschützt auf.

Arzneimittel sollten generell für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Packung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.

Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft, die Umwelt zu schützen.

6.Quelle und Bearbeitungsstand

Information der SCHOLZ Datenbank auf Basis der vom Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassenen Daten

Copyright by ePrax GmbH, München; Oktober 2012 (2)

Was ist Carmen ACE?

Das Arzneimittel ist eine fixe Kombination aus einem ACE-Hemmer (Enalaprilmaleat) und einem Calciumkanalblocker (Lercanidipinhydrochlorid, zwei Arzneimittel mit blutdrucksenkenden Eigenschaften.

Was ist Carmen für ein Blutdrucksenker?

Der Wirkstoff, Lercanidipinhydrochlorid, gehört zur Arzneimittelgruppe der Calciumkanalblocker (vom Dihydropyridin-Typ), die den Blutdruck senken. Das Präparat wird zur Behandlung eines zu hohen Blutdrucks (Hypertonie) bei Erwachsenen über 18 Jahren angewendet (es wird nicht empfohlen für Kinder unter 18 Jahren).

Für was ist das Medikament Carmen?

Der Wirkstoff führt zu einer Erschlaffung von Gefäßwänden. Die Blutgefäße werden dadurch erweitert und der Blutdruck gesenkt. Das Herz muss zudem das Blut gegen einen geringeren Widerstand in den Kreislauf pumpen, was die Herzarbeit entlastet.

Wie schnell wirkt Carmen?

Die Dosissteigerung sollte schrittweise erfolgen, da es etwa 2 Wochen dauern kann, bis die maximale blutdrucksenkende Wirkung erreicht wird. Eine Anpassung der täglichen Dosis ist nicht erforderlich. Bei Beginn der Behandlung von älteren Patienten ist besondere Vorsicht geboten.

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