Beim Gedächtnistraining geht es darum, Alltagsfähigkeiten gezielt zu trainieren, sich z. B. Zahlen besser zu merken oder Sprach- oder Gedächtnisstörungen entgegenzuwirken, wie etwa nach einem Schlaganfall, bei Demenz oder im Alter. Gedächtnistraining wirkt sich außerdem positiv aus, weil es Spaß, Erfolgserlebnisse und gemeinsame Zeit in den Alltag bringen kann.
Übungen zum Gedächtnistraining oder Gehirnjogging für ältere Menschen liegen im Trend: Es gibt eine Fülle von Websites, Büchern und Spielen für geistig fitte Senioren. In einem weiteren Ratgeber gibt pflege.de Inspirationen für das Gedächtnistraining bei Demenz.
- Kostenlos online spielen: Den erfolgreichen Klassiker Sudoku gibt es bspw. kostenlos für das Smartphone, Tablet oder den Computer. Die Schwierigkeitsstufe lässt sich einstellen.
- Kostenlos online finden & ausdrucken: Mental-aktiv-Übungen bieten jeden Monat neue Übungen, etwa zu Konzentration, Schnelligkeit, Aufmerksamkeit und geistiger Beweglichkeit. Es gibt Varianten für Einsteiger und Fortgeschrittene, die sich kostenlos abrufen und ausdrucken lassen.
- Spiele-Empfehlungen: Im Internet finden sich viele Empfehlungen für Brett- oder Gesellschaftsspiele für geistige Fitness. „Der große und der kleine Baum“ ist ein Legespiel, das Konzentration mit Spielespaß verbindet.
Info
Gedächtnistraining auf dem Senioren-Tablet
Es gibt viele Gedächtnisspiele, die online gespielt werden können. Dafür eignen sich z. B. Senioren-Tablets. Diese sind speziell auf die Bedürfnisse von älteren Menschen zugeschnitten. Sie lassen sich einfach bedienen, ermöglichen Videotelefonie und bieten sogar eine integrierte Notruffunktion.
Bei vorhandenem Pflegegrad (ab Pflegegrad 1) bezuschusst die Pflegekasse das 24-Stunden-Notrufsystem in der Regel mit 25,50 Euro monatlich. Kosten, die darüber hinausgehen, lassen sich übrigens als haushaltsnahe Dienstleistungen steuerlich absetzen.
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Zahlen merken
Gedächtniskünstler haben besondere Methoden, um sich Nummern zu merken. Sie verbinden Zahlen mit Bildern und merken sich die Abfolge mit Hilfe einer Geschichte: Eine 1 wird zur Kerze, eine 2 zum Schwan, eine 4 zum Kleeblatt und eine 6 zum Rüssel eines Elefanten.
Ist Ihre PIN-Nummer 6124, so ginge die z. B. Geschichte so: Ein Elefant (6) balanciert eine Kerze (1), ein Schwan (2) kommt dazu und trägt ein Kleeblatt (4) im Schnabel: 6124.
Werden Sie kreativ: Finden Sie für die Zahlen eigene Bilder, die Ihnen gefallen. So können Sie ganz individuelle Geschichten erzählen.
Rätsel für Senioren
Kreuzworträtsel oder Bilderrätsel lassen sich gut allein lösen. Es gibt aber auch Rätsel für Senioren, die sich gemeinsam spielen lassen:
- Teekesselchen bieten Rätselspaß für Jung & Alt – auch in der Gruppe. Sie lesen zwei Umschreibungen vor und die Gruppe errät den Begriff.
- Berühmte Filme und ihre Hauptdarsteller oder Jahreszeiten und ihre Besonderheiten: Sie stellen Fragen und die Senioren-Gruppe versucht die passende Antwort zu finden. Sämtliche Spielideen hierfür liefert bspw. die Internetseite Mal-alt-werden.
Buch- & Spiele-Empfehlungen
- Birgit Ebbert (2016). Rätselgeschichten für Senioren. Zum Knobeln und Mitraten für das Gedächtnistraining. Verlag an der Ruhr, rund 15 €
- Bussenius & Weißenberg (2017). Filmklassiker – ein heiteres Quizspiel für Senioren. Verlag an der Ruhr, rund 17 €
- Der große und der kleine Baum von F-Hein-Spiele, rund 15 €
Gedächtnisspiele in der Senioren-Gruppe: 5 Beispiele fürs gemeinschaftliches Gehirnjogging
Gemeinsam mit anderen ein Spiel zu spielen, trainiert nicht nur mental, sondern auch sozial. Im Gegensatz zum Kreuzworträtsel führt das Spielen in einer Gruppe zu Geselligkeit und Austausch.
- Eines der bekanntesten Gedächtnisspiele in der kleinen Gruppe ist Memory. Es gibt einfache und komplexe Variationen. Wem es schwerfällt, die Karten umzudrehen, tippt oder zeigt nur darauf.
- Genauso gehört „Stadt-Land-Fluss“ in das Spiele-Repertoire vieler Menschen. Voraussetzung ist, dass die Teilnehmer schreiben können.
- Wer es musikalisch mag, kann Lieder erraten. In der Gruppe macht das besonders Spaß, wenn jemand schon nach den ersten Takten den Musiktitel errät.
- „Ich packe meinen Koffer und nehme mit…“ fordert und fördert das Gedächtnis. Alle eingepackten Gegenstände der anderen Teilnehmer werden wiederholt. Man selbst darf noch einen Gegenstand dazu legen.
- „Bilder raten“ ist ein sehr vielfältiges und kreatives Spiel. Zu einem Bild werden in der Gruppe – gemeinsam oder gegeneinander – z. B. passende Liedtiteln, Märchen, Sprichwörter, Filmtitel gesucht.
Beispiele:
- Als Spielleiter drucken Sie ein Bild aus, auf dem ein Huhn mit verbundenen Augen zu sehen ist. Nun geben Sie den Hinweis: „Wir suchen ein Sprichwort“. Die Lösung dieses Bilderrätsels ist das Sprichwort „Ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn“.
- Als Spielleiter drucken Sie ein Bild aus, auf dem ein Koffer vor einem Wahrzeichen der Stadt Berlin, z. B. dem Brandenburger Tor, steht. „Wir suchen ein Lied aus den 50er-Jahren“. Die Lösung des Rätsels ist das Lied „Ich hab‘ noch einen Koffer in Berlin“.
Tipp
Material vom Bundesverband für Gedächtnistraining e. V.
Ob Gedächtnistraining für Menschen mit oder ohne Demenz, als Buch oder CD: Der Bundesverband Gedächtnistraining e. V. bietet in seinem Online-Shop eine Fülle an Material.